See machen möchte; die unseren dagegen sind uͤber den ganzen Erdball zerstreut. Dazu muß man bedenken, daß wir mit China einen Krieg zu fuͤhren haben, und daß unsere Beziehungen zu den Ver⸗ einigten Staaten so zweideutig geworden sind, daß ein Minister, ohne sich des Verraths schuldig zu machen, nicht von Reduction unserer Seemacht sprechen koͤnnte. Das Journal des Dé⸗ bats sagt uns, daß es sich um eine Vorsichtsmaßregel handele. Wir antworten, daß das keinesweges der Fall ist, und daß der König selbst in Compiègne gesagt hat, das Bestehen des Friedens sey sicher, und wenn das Landheer noch betraͤchtlich stark seyn muͤsse, so habe dies darin seinen Grund, weil die Anarchisten im Innern im Zaum zu halten seyen. Wir behaupten nun nicht, daß Frankreich kein Recht habe, eine betraͤchtliche Flotte zu halten, sondern daß diese Flotte im Verhaͤltniß zu dem Beduͤrfnisse des Lan⸗ des in Friedenszeiten stehen muͤsse; man darf dabei keine Verglei⸗ chung zwischen den Flotten zweier Maͤchte anstellen, so wie wir auch keine machen zwischen den Landheeren. Wenn 200,000 Mann sich an der Kuͤste der Grafschaft Kent zusammen⸗ zogen, so koͤnnte Frankreich uns fragen, was ein solches außer⸗ ordentliches Schauspiel bedeute, und wenn wir ihm nicht auf ge⸗ nuͤgende Weise antworteten, so haͤtte es das Recht, bei Calais ebenfalls eine große Streitmacht zusammenzuziehen. Jetzt ist die Franzöͤsische Flotte im Mittelmeere bedeutender, als zur Zeit des Juli⸗Traktates; man hat sie verstaͤrkt, statt sie zu vermindern. Lord Palmerston, sagt das Journal des Débats, habe durch seine Politik Keime zum Kriege durch ganz Europa ausgestreut. Aber hat nicht Sir R. Peel, selbst nach dem Eingestaͤndnisse die⸗ ses Journals, die zufriedenstellendsten Versicherungen in Betreff des Friedens gegeben? Hat es nicht gesagt, daß jede Ursache zum Mißtrauen verschwunden sey? In dieser Hinsicht hat es sich uͤbereilt. Denn so lange noch 20) Franzoͤsische Linienschiffe im Mittelmeere seyn werden, kann das Vertrauen zwischen den bei⸗ den Laͤndern sich nicht feststellen. England protestirt gegen eine solche Ruͤstung, nicht aus Besorgniß, sondern weil es darin ein Zeichen sieht, daß man geneigt ist, Europa bei der ersten guͤnsti— gen Gelegenheit in einen allgemeinen Krieg zu stuͤrzen. Eine solche Diskussion ist unangenehm, und wir sind uͤberzeugt, daß, wenn Kasimir Périer gelebt haͤtte, sie sich nicht erhoben haben wuͤrde. Herr Guizot hat Europa große Dienste geleistet, aber vollstaͤndig werden sie nur seyn, wenn die Entwaßfnung stattge⸗ funden hat. Uebrigens beabsichtigt Frankreich eine Anleihe: kann es aber wohl den Kapitalisten Vertrauen einfloͤßen, wenn es seine Ruͤstungen beibehaͤlt?“ Auch der gemaͤßigt radikale Sun, der sonst viel Sympathie fuͤr Frankreich zeigt, erklaͤrt sich bei dieser; Gelegenheit gegen die Ruͤstungen der Franzosen. „Kriegsruͤstungen sagt er, „sind nie rein defensiver Natur. Die Voraussetzung eines Angriffs ist oft nur eine Vorbereitung, selbst einen zu machen. Die am meisten Bedrohten muͤssen nothwendig alle Vor⸗ bereitungen fuͤr den Krieg als heimlich feindselig betrachten und ihrerseits ebenfalls ruͤsten. Zwei einander bewaffnet gegenuͤberste⸗ hende Voͤlker muͤssen nothwendig zum Kampfe mit einander kom⸗ men. Das ist die absolute Nothwendigkeit ihrer Stellung. Krieg ist eine wirkliche Erleichterung gegen die ermattende Anspannung eines mißtrauischen bewaffneten Friedens. Wuͤnscht Frankreich Frieden, dann muß es entwaffnen. Mit seiner ungeheuren Mili⸗ tairkraft braucht Frankreich bei seiner geographischen Lage fuͤr friedliche Zwecke nicht die Haͤlfte der Kriegsschiffe, die es im dienste hat.“ 1
. einer Erklaͤrung des Lord⸗Advokats fuͤr Schottland will das Ministerium gleich zu Anfang der naͤchsten Parlaments⸗Ses⸗ sion eine Maßregel zur Beseitigung der Schottischen Kirchenhaͤn⸗ del einbringen, die hoffentlich alle Vernuͤnftigen befriedigen werde.
Ein Irlaͤndisches Blatt, die Tipperary Free Pre⸗ ß, ent⸗ haͤlt eine von 38 katholischen Pfarrgeistlichen unterzeichnete Auf⸗ forderung, worin sie ihre geistlichen Bruͤder auf den naͤchsten Don⸗ nerstag zu einer Versammlung einladen, worin die Angemessenheit, sich dem National⸗Repealverein anzuschließen, berathen werden soll.
Die Unterbrechung im Bau der Parlamentshaͤuser dauert noch immer fort. In einigen Tagen ist die den Unternehmern dieses Baues kontraktlich zugestandene Zeit abgelaufen. 1 —
Die Land⸗Zufuhren von Getraide waren vorige Woche nicht von Bedeutung. Das neue Korn ist leidlich gut, aber meistens weich. Weizen, sowohl Englischer als fremder, wurde gestern 1 bis 2 Sh. theurer bezahlt, als vorige Woche.
London, 6. Okt. (B. H.) Gestern hielten beide Haͤuser nur kurze Sitzungen. Die Sitzung des Oberhauses fast gaͤnzlich von einem von Lord Brougham gehaltenen Vortrage uͤber den jetzigen Zustand des Sklaven⸗Handels 6.“ Außerdem entspann sich eine Unterredung zwischen Lord Radnor, dem Herzoge von Wellington und Anderen uͤber die Prorogirung des Parlaments vor Erledigung der Getraide⸗Frage, bei welcher Gelegenheit der Herzog deduzirte, wie noͤthig die groͤßte Um⸗ sicht sey. Die Bill wegen Verlaͤngerung der Vollmachten der Armen⸗Commissaire wurde zum drittenmal verlesen. Neues verlautet gar nichts, und von nun an bis Weihnachten wird eine ganz stille Zeit eintreten. In der oͤffentlichen Meinung herrscht, trotz alledem, was man in den Zeitungen liest, keine Aufregung. In den Manufaktur⸗Distrikten mag wohl etwas der Art seyn, äber nicht hinreichend, um der Regierung die geringste Besorg⸗ niß einzuflbößen. Im Kornhandel werden wir vermuthlich bald eine neue Konjunktur erleben, wenn, wie man heute versicherte, der Vorrath im Lande so klein ist, daß von dem eingefuͤhrten fremden Weizen schon be⸗ Partieen fuͤr das In
kauft worden sind.
82* F London, 5. Okt. In Irland sollen sich mehrere katholische Laien und sogar Priester geneigt zeigen, der Connellschen Aufregung zu widerstehen und der jetzigen Verwal⸗ tung Gelegenheit zu geben, ihr System zu entwickeln. Aber in demselben Verhaͤltniß außert sich Unzufriedenheit und Mißtrauen gegen dieselben bei einem großen Theil der Protestanten, so daß selbst zwei Dubliner Blaͤtter von dieser Farbe in eine heftige Fehde mit einander gerathen sind. Ein Gegenstand der Kontroverse ist, daß ein Rechtsgelehrter, Namens Diron, auf den Vorschlag des General⸗Prokurators, waͤhrend seiner Abwesenheit auf dem Kon⸗ tinente, zu dessen Gehuͤlfen ernannt, aber, auf die Vorstellung von einer anderen Seite, daß solcher sich als ein zu eifriger Prote⸗ stant erwiesen habe, die Ernennung widerrufen worden seyn soll. Man raͤth nun dem General⸗Prokurator, im Fall die Sache sich so erweisen sollte, ohne weiteres selbst abzudanken, was denn na⸗ tuͤrlich zu w2c⸗ weene Bruch zwischen der Regierung und den Orangisten fuͤhren wuͤrde. . 1A1“ 8 88 . Anglikanischen Kirche geschieht seit einiger Zeit we⸗ nig, was Laͤrm macht, aber in ihrer Tiefe wirkt ein kraͤftiger Geist fort. Was sich bei allen Gelegenheiten am deutlichsten EEe der Hang, die Autoritaͤt der Kirche und das Ansehen und ie Ge⸗ walt der Bischofe zu verstaͤrken. Selbst die großte Mehrzahl von denen, welche sich mehr oder weniger laut gegen die allzugroße Vorliebe der Puseviten fuͤr alte Satzungen und E ebraͤuche, welche als Miß⸗
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braͤuche in und seit der Kirchen⸗Verbesserung beseitigt worden waren, ihre Stimmen erhoben hatten, haben doch jenes Gefuͤhl aus ihren Schriften geschoͤpft und suchen es im Leben geltend zu machen. Dieses erkennt man vorzuͤglich daran, daß die meisten Geistlichen sich von wohlthaͤtigen Vereinen gemischten Glaubens allmaͤlig zuruͤckziehen, und solchen, wobei sie Einfluß haben, einen ausschließlich kirchlichen Charakter zu geben suchen. Ferner in den Bemuͤhungen, selbst kirchliche Vereine unter die Autoritaͤt der Bischoͤfe zu bringen und sie somit aus gelegentlichen Auswuͤchsen (wenn auch fuͤr die besten Zwecke) zu Theilen des großen kirchli⸗ chen Ganzen zu machen. Hierzu gehoͤrt denn auch das jetzige große Streben, die Kolonieen mit Bischoͤfen zu versorgen und so die vereinzelten Bemuͤhungen der Regierung sowohl, als von Verei⸗ nen, in denselben das Christenthum einzufuͤhren oder zu erhalten, ebenfalls unter eine kirchliche Einheit zu bringen. Man hat so⸗ gar die Regierung vermocht, einen Bischof fuͤr Syrien zu statui⸗ ren, welcher seinen Sitz in Jerusalem haben soll, und der erste Bischof ist, sehr passend, ein Konvertit aus Deutschland, Namens Alexander, der aber schon seit 12 Jahren Geistlicher der An⸗ glikanischen Kirche ist. Das gegenseitige Verhaͤltniß der Puseyi⸗ ten und der mehr evangelisch gesinnten Mitglieder der Kirche zeigt sich ziemlich deutlich in Folgendem: Jene brachten vor etwa zwei Jahren einen Plan aufs Tapet, die Werke der Anglikanischen Theologen aus der Zeit der Reformation, die sich am meisten zum alten Glauben hinneigten, unter dem Titel: „Library of the An glican Fathers“ herauszugeben; und hierzu fanden sich nur 750 Subskribenten, obgleich gar viele daran Theil nahmen, welche offenbar nicht zu jener Partei gehoͤren. Dagegen hat fich unter dem Titel: „Parker Society“ (naͤmlich nach dem Erzbischofe dieses Namens) ein Verein fuͤr die Herausgabe der mehr evangelisch gesinnten Theologen gebildet, und diese zaͤhlt bereits 4000 und mehrere hun⸗ dert Unterzeichner. Zugleich aber erkennt man auch das Verhaͤlt⸗ niß derer in der Kirche, welche das Streben Einzelner der Lei⸗ tung von oben (ich meine den Bischoͤfen) vorziehen, zu den Uebri⸗ gen, daß in allen ihren Vereinen sie ihre Einkuͤnfte kaum mit Hunderten zaͤhlen, wo die bischoͤflichen Tausende erhalten. So geht es z. B. der Kolonial⸗Church⸗Society, welche bei dem loͤb⸗ lichsten Streben unter Anderem mit dem Bischof von Neu⸗Schott⸗ land in Widerstreit gerathen ist. 1 ““
Belgien.
* † Brüssel, 5. Okt. Die Belgischen Unterhaͤndler in der Handelsfrage sind noch mit der Abfassung einer letzten Note be⸗ schaͤftigt und werden dann, und zwar noch diese Woche, von Paris zuruͤckerwartet. Der Moniteur parisien hat bekanntlich vor einigen Tagen die halboffizielle Erklaͤrung eingeruͤckt, daß die Ge⸗ ruͤchte, wonach die Verhandlungen sich gaͤnzlich aufgelost haͤtten,
falsch seyen; allein wir koͤnnen aus guter Quelle versichern, daß
man von Belgischer Seite fast alle Hoffnung auf ein guͤnstiges Resultat aufgegeben hat. Der Gang der Verhandlungen, die Art der Schwierigkeiten, mit welchen die Franzoͤsischen Bevoll⸗ maͤchtigten kampften, mußten dem Zuversichtigsten die Augen offnen und den weiteren Muth benehmen. Pariser Journale, so wie Franzoͤsische Korrespondenten fuͤr die hiesigen Blaͤtter, haben behauptet, daß die Belgischen Unterhaͤndler sich bei einem tieferen Eingehen in die Frage unvorbereitet gezeigt und dadurch eine Ver⸗ tagung nothwendig gemacht haͤtten. Es ist daran kein wahres Vort. Die wirklichen Schwierigkeiten haben sich da gezeigt, wo er mit den Französischen Zustaͤnden Vertraute sie gleich anfangs at wahrnehmen koͤnnen, naͤmlich in der ganzen politischen kom⸗ erziellen Verwickelung des Landes.
Die Belgischen Kommissare hatten beim Beginn, wie wir auch zur Zeit berichtet, große Geneigtheit gefunden und waren in den haupt saͤchlichen Praͤliminar⸗Fragen zum Einverstaͤndniß mit den Franzoͤsischen gelangt. So war man, um nur Einiges anzufuͤh⸗ ren, nach statistischen Dokumenten uͤbereingekommen, die 4 Millio⸗ nen Belgier in Bezug auf die Consumation als 8 Millionen Fran⸗ zosen anzusehen, da die weit groͤßere Wohlhabenheit in Belgien einen im Werthe gedoppelten Verbrauch zur Folge hat. In Be⸗ zug auf verschiedene Handels⸗Artikel hatten die darauf bezuͤglichen Dokumente bewiesen, daß die Franzoͤsische Production darin einen bedeutenden Vorsprung und folglich von der Belgischen keine Kon⸗ kurrenz zu befuͤrchten hatte; und wenn demnach die Belgischen Kommissare einige dieser Artikel zum Gegenstand der Unterhand⸗ lung machten, so geschah dieses blos, um den hiesigen Fabrikanten allen Grund zur Beschwerde zu nehmen. Die eigentlichen Arti⸗ kel, woruͤber man Belgischerseits negoziirte, waren, um sie nach dem Grade ihrer Wichtigkeit aufzufuͤhren, Eisen, Steinkohlen, Tuch (mittlerer Guͤte), und Leinwand. Wir stellen den Leinwandhandel zuletzt, weil Frankreich sehr bedeutende Fortschritte in dieser In⸗ dustrie gemacht und der Belgische im Ganzen nicht viel gewinnen wuͤrde. Ein Aehnliches ist der Fall mit dem Tuche. In Bezug auf die beiden ersten Artikel waren die Franzoͤsischen Kommissare vollkommen uͤber deren großen Verbrauchsnutzen fͤr Frankreich einverstanden. Sie erkannten selbst, daß die 180 maäͤchtigen Pro⸗ duzenten dieser Artikel in Frankreich nicht in dem Maße verlieren wuͤrden, als man gewoͤhnlich glaubt, da die Belgische Industrie in diesem Punkte der Franzoͤsischen eigentlich nur zu Huͤlfe ge⸗ kommen und die Ursache geworden waͤre, daß die Franzoͤsische Pro⸗ duction, was sie an der Hoͤhe des Preises bei der Konkurrenz verloren, durch den ausgedehnteren Verkauf bei Erniedrigung des⸗ selben ungefaͤhr wieder gewonnen haͤtte. 8
Allein dieses Einverstaͤndniß zwischen den Französischen und Belgischen Kommissaren sollte nicht von langer Dauer seyn. (obald die Verhandlungen auf diese Weise begannen, hatten sich saͤmmtliche betheiligte Produzenten coalisirt und in Paris mehrere Haupt⸗Comité's zur Vertheidigung ihrer Interessen gebildet; die Journale wurden gewonnen, um entweder positiv sich gegen die Ver⸗ handlungen zu erklaͤren oder wenigstens Indifferenz oder S⸗ tillschwei⸗ gen zu beobachten. Dieser Eifluß auf die Journale ist so weit gegangen, daß, als vor kurzem ein verbreitetes Pariser Blatt alle sogenannte Konzessionen aufzaͤhlte, die Frankreich seit mehreren Jahren an Belgien gemacht habe, die Belgischen Kommissare kein Journal finden konnten, um eine Gegengnewort einzuruͤcken. Bei dieser heftigen Opposition der Franzoͤsischen Produtzenten mußte sich denn um so bedenklicher die Frage erheben, ob das Ministe⸗ rium nicht die Majoritaͤt, die von einem Stimmenwechsel von 20 — 30 bei der Frage interessirten Deputirten abhangen konnte, verlieren wuͤrde. Die Minister haben diese Frage egtlchieden be⸗ jahend und zugleich fuͤr wichtig genug ansehen zum mgeglaubt, um darnach ihr Urtheil zu bestimmen. Das eine Tomité. hatte außerdem einen der hochstehenden Kommissare uͤberzeugen koͤnnen, daß er bei der Durchfuͤhrung der Verhandlungen die Hoffnung aufgeben muͤßte, je wieder als Deputirter an dem Orte erwaͤhlt zu werden, welcher ihm bisher nie untreu geworden sey. Ein an⸗ derer Minister hatte erklaͤrt, daß er unmittelbar sein Portefeuille niederlegen wuͤrde, falls die Verhandlungen bis zu einem bestimm⸗ ten Punkte fortschritten, d. h. ernstlich wuͤrden.
Die Belgischen Kommissare fanden daher am Ende nur fort⸗
gesetzte Unschluͤsfigkeit; der gute Wille der Franzoͤsischen Kom⸗
missare, welcher aus der Ueberzeugung von der Guͤte der Sach erwuchs, wurde durch den Widerstand gebrochen, der durch die Verwickelung der koalisirten Interessen mit der politi⸗ schen Lage der Dinge hervorgerufen wurde. Der Einzige, welcher die Verhandlungen aufrecht erhielt, war der Koͤnig Ludwig Phi⸗ lipp, der im wahren Interesse des Landes ein guͤnstiges Resultat eifrigst wuͤnschte; und man wird es seiner Fuͤrsorge zu verdanken haben, wenn die Verhandlungen noch zu irgend einem guͤnstigen Ende fuͤhren. Einstweilen werden sie aber in der That ausgesetzt. Die Franzoͤsische Regierung wird unterdessen eine Untersuchung uͤber die Industrie verschiedener Artikel anstellen, die aber nur daruͤber Belehrung geben kann, — was schon Jedermann weiß. Die Belgische Regierung hat aber dieses Ende der Verhandlungen nicht abgewartet, um ihre Blicke nach anderen Seiten zu zwenden.
Dänemark.
Kopenhagen, 5. Okt. Ihre Koͤniglichen Majestaͤten be⸗ finden sich jetzt auf einer Reise in die Provinzen. Auch in Odense sind dieselben, wie juͤngst in Helsingoͤr, mit großer Begeisterung empfangen worden. Taͤglich entlehnen unsere Blaͤtter Berichte aus den Stockhol⸗ mer Journalen uͤber die Aüufnahme, welche Mlle. Taglioni dore gefunden; man ist entzuͤckt uͤber ihr Talent und die Grazie, welche jede ihrer Bewegungen entfaltet, wozu auch die Freude der Schwe⸗ den beitragen moͤchte, in ihr eine Landsmaͤnnin zu sehen. Se. Majestaͤt der Koͤnig von Schweden soll ihr durch den Grafen Brahe einen Juwelen⸗Schmuck haben uͤberreichen lassen, und die Stockholmer geben ihr zu Ehren Feste, in denen sie fast als Goͤt⸗ tin geehrt wird. Die Billets zu jeder ihrer kuͤnftigen Vorstellun⸗ gen, deren sie noch vier zu geben gedachte, waren schon vergrissen.
Deutsche Bundesstaaten.
München, 4. Okt. Der bisherige Paͤpstliche Internun⸗ tius am hiesigen Hofe, Mons. Viale Prelä, bekanntlich zum Nun⸗ tius ernannt, hatte gestern die Ehre, in dieser Eigenschaft Sr. Majestaͤt dem Koͤnig in feierlicher Audienz sein Kreditiv zu uͤber— reichen.
Die Inspizirung der hiesigen Garnison durch die dazu er— nannten Bundes⸗Generale hat heute ihren Anfang genommen; es fand naͤmlich eine Spezialrevue statt uͤber die drei hier garni⸗ sonirenden Infanterie⸗Regimenter, ein Kuͤrassier⸗Regiment von sechs vollen Schwadronen, und drei Batterieen Artillerie, welche Abtheilungen, jede einzeln, Evolutionen ausfuͤhrten. Morgen, wenn es die Witterung gestattet, ist Feldmanoͤver mit denselben Abtheilungen der Garnison Muͤnchen. Die folgenden Tage wer⸗ den in Augsburg das Chevaurleger⸗Regiment Koͤnig, vielleicht auch das Infanterie⸗Regiment Prinz Karl, dann das Gieß⸗ und Bohrhaus ꝛc. inspizirt werden. Von dort werden sich die Gene⸗ rale nach Ingolstadt wenden, woselbst ein Infanterie⸗Regiment und eine Abtheilung Pontonniers, Mineurs und Sapeurs bereit steht, außerdem sich aber noch Vorraͤthe aller Art, namentlich die Ausruͤstung fuͤr Artillerie-Bespannung besinden. Sowohl in Muͤn⸗ chen als fuͤr Inspizirung anderer Garnisonen ist den fremden Ge⸗ neralen der Koͤnigliche Generalmajor und Brigadier v. Baligand beigegeben. 8
In Possenhofen am Starnberger See ist am 4. Oktober Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Herzogin Luise, Gemahlin des Herrn Herzogs Maximilian in Bayern, gluͤcklich von einer Prin zessin enthunden worden.
Darmstadt, 6. Oktober. (Hess. Ztg.) Die Naturwis senschaft hat der Kunst wieder einen wesentlichen, in seinen Fol— gen noch nicht ganz zu berechnenden Dienst geleistet. Schon seit einiger Zeit erfreute man sich an galvanoplastischen Darstellungen von Medaillen, Muͤnzen u. s. w. Nun aber ist es den unermuͤ⸗ deten Versuchen des Prof. Böttcher in Frankfurt a. M. gelun⸗ gen, eine von Prof. J. Felsing vor einigen Jahren nach Carlo Dolci gestochene Kupferplatte auf galvanoplastische Weise so voll⸗ kommen in jeder Hinsicht wiederzugeben, daß der Kupferstecher selbst die Abdruͤcke der auf chemischem Wege erzeugten Platte nicht von denen des Originals zu unterscheiden im Stande ist. In die sem Augenblicke befindet sich diese interessante Platte unter der Presse, damit sich ein groͤßeres Publikum von der Wahrheit und Wichtigkeit dieser Ersindung zu uͤberzeugen im Stande LIöI
Karlsruhe, 5. Okt. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Großherzo gin, in Begleitung der Prinzessin Alexandrine, ist heute Morge um 7 Uhr von hier abgereist, um Ihrer Majestaͤt der verwittwe ten Koͤnigin von Bayern (Tante Ihrer Koͤnigl. Hoheit) einen Besuch in Tegernsee abzustatten, woselbst gleichzeitig Ihre Maje stät die Koͤnigin von Preußen, und Ihre Koͤnigl. Hobheit di Prinzessin Johann von Sachsen (Cousinen Ihrer Koͤnigl. Hoheic) zu Besuch sind. Im Gefolge Ihrer Koͤnigl. Hoheit befinden sich die Hofdame Freifraͤulein von Falkenstein und der Hofmarschall von Auffenberg.
Hamburg, 7. Okt. Der heute versammelt gewesenen Erb⸗ gesessenen Buͤrgerschaft sind die folgenden Antraͤge zur Berathung und Mitgenehmigung vom Rathe vorgelegt gewesen.
1. In Beziehung auf die Militair⸗Vechaͤltnisse, Folge eines, das Bundes Heer betreffenden, Beschlusses der Deut schen Bundes-Versammlung vom 24. Juni d. J. die folgenden Be⸗ stimmungen: “ 3
a) Die Hinzufuͤgung einer zweijaͤhrigen Reservepflicht zu der drei⸗
jäͤhrigen Dienstoflicht, so daß die Militairpftichtigen, statt vom
vollendeten 22ͤsten bis zum 25sten, kuͤnftig vom 2tsten bis zum 2osten Jahre in der Art dienstpflichtig werden, daß sie nach dreijaͤhrigem Dienste, als Reservepflichtige, unter Vorbehalt der
Einberufungen in besonderen Faͤllen, zu beurlauben sind; und die
Verfuͤgung, daß im naͤchsten Jahre 1842 die Geburtsjahre 1820
und 1821 zur Losung zu bringen, von denen der Jahrgang 1820
vier Jahre, der Jahrgang 1821 gleich allen kuͤnftigen, fuͤnf
Jahre zu dienen haͤbe, so wie eine demgemaͤße Abaͤnderung des §. 5 der Kriegspflicht⸗- Ordnung von 1821;
und zwar in
8
Die Aufhebung derjenigen, in Beziehung auf Art. 10 der Kriegs⸗ pflicht⸗-Ordnung von 1821, durch Rath- und Buͤrgerschluß vom 6. Juni 1839 zum Versuche auf zwei Jahre beliebten Bestim mungen, durch welche die Dienstzeit der vor der Losung Ein tretenden auf zwei Jahre beschraͤnkt, den Angeworbenen ein Werbegeld bewilligt und der Stellvertreter Dienst den Einhei mischen vorbehalten worden;
Die Ermaͤchtigung der Kammer, mittelst eines die Summe von 100,000 Mark Cour nicht uͤberschreitenden Kosten⸗Auf⸗-
wandes (wegen dessen Deckung das Weitere vorbehalten bleibt)
das Reserve⸗Arsenal zu vervollstaͤndigen.
II. In Bezichung auf das Staats⸗Finanzwesen, und zwar un⸗ ter Vorlegung, sowohl einer Uebersicht des sinanziellen Resultates des Jahres 1840, als auch der Veranschlagungen des Budgets fuͤr das laufende Jahr 1841, die Verfuͤgung:
„daß das aus dem Budget⸗Entwurfe fuͤr das Jahr 184t sich
ergebende praͤsumtive Defizit durch die Verwendung der vorhan
denen Ueberschuͤsse einiger fruͤherer Jahre gedeckt werde.”
III. Die Prolongation der durch Rath⸗ und Buͤrgerschluß vom 28. Dezember v. J. interimistisch auf 1 Jahr prolongirten Stempel⸗
Abgabe unter verschiedenen, hauptsaͤchlich den Stempel der Wechsel, der Feuer⸗ und Fluß⸗Versicherungs⸗Policen, der Spielkarten, der Bodmerei⸗Briefe, der Abrechnungen und Quittungen uͤber Abschlags⸗
Zahlungen bei Erbschaften, Administrationen und Fallissementen e., so wie verschiedene Straf Verfuͤgungen und das Verfahren bei den⸗ selben, betreffenden Abaͤnderungen und Modisicationen des Stem⸗ pelgesetzes, fuͤr die Jahre 1812 und 1843; nicht minder die Ermaͤch⸗ tigung Ehrb. Oberalten, eine neue Abfassung des Gesetzes gemein⸗ schaftlich mit E. E. Rathe zu konzertiren.
IV. Die unveraͤnderte Prolongation der Stadt und Vorstaͤdte Grundsteuer fuͤr das Jahr 1842.
V. Die Verfuͤgung, daß provisorisch, und bis zur moͤglichst zu beschleunigenden definitiven Beschlußnahme uͤber die Erweiterung des, uͤr die ober⸗elbischen Flußschiffe bestimmten, Ober⸗Hafens, mittelst Durchstechung des Walldammes bei Erikus und Aptirung des Stadt⸗ grabens bis zum Brockthor Raum fuͤr die im Ober Hafen nicht mehr unterzubringenden Elbkaͤhne geschaffen, und auf diese Anlage die
Summevon 25,000 Mark verwandt werde.
VI. Die Gehalts⸗Erhoͤhung des Aktuars der Zoll⸗- und Accise
Deputation vom 1. Januar d. J. an von 2000 auf 3000 Mark ECrt. p. A. so wie die Feststellung der Kopialien⸗Verguͤtung auf 600 Mark ahrlich. , bw.
VII. Die Feststellung des jaͤhrlichen Gehaltes des bisher provi sorisch verwalteten Graͤnz⸗-Inspektorats auf 1500 Mark jaͤhrlich.
VIII. Die Beliebung der revidirten Theerhofs⸗Ordnung.
Die Erbgesessene Buͤrgerschaft trat, fr eh pis des öten
8 L 2 8 . und Ften, den Antraͤgen des Rathes bei
Hesterreich. Wien, 5. Okt. Die hiesigen Inspections⸗Manoͤver ind gestern mit einer brigadeweisen Production der zu diesem Behufe ausgeruͤckten Truppen, aus 18 Bataillonen Infanterie, 14 Eskadronen und 12 Geschuͤtzbatterieen bestehend, beendigt wor⸗ den. Dieselben Truppen waren am 2ten d. M. in Parade aus⸗ geruͤckt, um vor Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Prinzen von Preußen, Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Prinzen Johann von Sachsen und dem Königl. Hannoverschen General der Infanterie, von dem Busche, ein Revue⸗Manover auf der sogenannten Schmelz auszufüͤhren. Das schoͤnste Wetter beguͤnstigte diese militairischen Uebungen, und die hohen Inspizienten aͤußerten sich aufs beifaͤlligste uͤber die gute Haltung und das treffliche Aussehen der Truppen aller Waffen⸗ gattungen, so wie uͤber die wahrgenommene Praͤzision ihrer Be wegungen. — Heute ist große Tafel im Kaiserl. Lustschlosse Schoͤn⸗ brunn, zu welcher, außer den beiden hier anwesenden Koͤnigl. Prin⸗ zen und dem General von dem Busche, die hiesigen Staats⸗ und Konferenz⸗Minister, die Hofchargen und die Chefs der obersten Staats⸗Behoͤrden geladen sind. Vorgestern Abends war zu Ehren der hohen Gaͤste in Schoͤnbrunn ein Hof⸗Konzert veranstaltet. — Heute Vormittags unterhielten sich die Prinzen mit einer Jagd im Thiergarten. Se. Durchlaucht der Fuͤrst von Metternich, welcher, nach der heute hier eingelaufenen Nachricht, am 30. September Morgens mit seiner Gemahlin von Heidelberg nach Stuttgart abgereist war, wird, nach einem kurzen Aufenthalte daselbst und am Muͤnchener Hofe, am 9ten oder 10ten d. M. hier erwartet. Man spricht von einer nahe bevorstehenden Vermaͤhlung Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Prinzessin Adelgunde von Bayern mit Sr.
oͤnigl. Hoheit dem Erbprinzen von Modena.
Pesth, 30. Sept. (A. Z.) In der Nacht vom 28sten auf den 29sten d. verschied auf seinem Landgut Goͤdoͤld, unweit Pesth, der Fuͤrst Grassalkovics, der Letzte seines erst im vorigen Jahr⸗ hundert gegruͤndeten Fuͤrstenhauses, ungefaͤhr im 70siten Jahre seines Alters. Er hinterlaͤßt blos eine Wittwe.
Bei dem am 15. November d. J. zu eroͤffnenden Landtag in Siebenbuͤrgen wird ohne Zweifel auch die dort, so wie in Ungarn, fortwaͤhrend alle Gemuͤther beschaͤftigende Frage uͤber gemischte Ehen zur Verhaͤndlung kommen. Man ist hier auf die dortige Beschlußnahme in dieser Angelegenheit sehr gespannt.
Die Weinlese faͤllt in Ungarn fast durchaus befriedigend aus. Hingegen ist die Getraide-Aerndte groͤßtentheils mißrathen, und die Preise des Getraides sind fortwaͤhrend im Steigen.
K K
Schweiz.
Luzern, 30. Sept. Kreisschreiben der Regierung des Kan⸗ tons Luzern an saͤmmtliche eidgenoͤssische Staͤnde in der Angele⸗ genheit der Aargauischen Kloͤster. (Schluß.)
Wir verhehlen Euch nicht, getreue liebe Eidgenossen, daß wir mit einer gewissen Beklommenheit der Zukunft unseres Vaterlandes entgegensehen. Vom Entscheide der hohen Tagssatzung haͤngt nicht bloß die Frage uͤber die Unverletzlichkeit desienigen Bundes⸗Gesetzes ab, welches bisher diejenigen Schweizerischen Voͤlkerschaften, die die Schweizerische Eidgenossenschaft bilden, vereinigt hatte, es haͤngt von diesem Entscheide auch der konfessionelle Friede, die Beruhigung der schnoͤde in ihren Rechten angegriffenen katholischen Bevoͤlkerung ab. Die Kloster Frage ist nicht bloß eine Bundes Frage, sie ist eine kon
fessionelle Frage. Die Staͤnde waren daruͤber im Jahr 1814 bei Ab
schluß des Bundes⸗Vertrages außer Zweifel. Die hohe Bedentung der Kloͤster fuͤr das katholische Volk und die katholische Religion, die gerechte Forderung des Schutzes dieser Institute gegen eine luͤsterne Hand, die ihren konfessionellen Werth nicht zu wuͤrdigen weiß, waren die Ursachen der Aufnahme des Artikels XlI. in den Bundes Vertrag.
Die diplomatische Commission, welcher die Bequtachtung der er waͤhnten Note des gpostolischen Nuntius übertragen worden war, er klarte diesfalls in ihrem Berichte, „daß die katholischen Staͤnde die „Kloͤster als eine vorzuͤgliche Stuͤtze ihrer Religion betrachten — daß „Gerechtigkeit fordere, sie uͤber ihren Fortbestand und die Sicherheit gihres Eigenthums zu beruhigen.“ Und die Mehrheit der Commiß sion erklaͤrte ferner, „daß nur durch Ausspruch der Garantie in „der Bundesakte — die Kloͤster und mit ihnen die katholischen Staͤnde „volle Beruhigung erhalten, eine Beruhigung, die sie mit Recht for „dern koͤnnen und die ihnen um so leichter gegeben werden moͤge, da wein so einfacher auf Gerechtigkeit begruͤndeter Satz in der Bundes „akte Niemanden beleidigen koͤnne.“ In dieser Commission saßen da mals die gefeiertesten Staatsmaͤnner der Schweiz, sie und mit ihnen der Bundestag, die gesammte Eidgenossenschaft erkannten damals, welch’ hoher Werth dem confessionellen Frieden, des confessionellen Beruhigung des Volkes unseres Vaterlandes zuzumessen sey; sie er kannten, daß zur Erzielung einer solchen Beruhigung fuͤr das kathoͤ⸗ lische Volk die Aufnahme eines Artikels in den Bundesvertrag, wo⸗ durch der Fortbestand der Kloͤster garantirt wird, nothwendig sey.
Was damals als ein konfessionelles Beruhigungsmittel erkannt
die Eidgenossenschaft selbst unter Einen Hut zu bringen waͤre, und
wurde, ist es dieses noch nicht heute? Sind die Klöͤster, das katholi sche Volk, seine konfessionellen Institute heute anders, als sie vor 20 Jahren waren? Mag immer eine irrige Ansicht die Kloͤster als ab gelebte, nutzlose Institute und ihren Tod als einen Schritt des Fort⸗ schreitens bezeichnen, die Geschichte ehrt sie und wird sie immer als alte ehrwuͤrdige Einrichtungen Ehren; die Wissenschaft verdankt ihnen Rettung von der Barbarci, die heutige Menschheit ist fuͤr die Stufe der Bildung, die sie einnimmt, ihre Schuldnerin; far den Kachotizit⸗ mus aber, das katholische Volk, sind sie heute wie vor einem Kahr⸗ tausend fromme, gottgeweihte Staͤtten, wo die vom Welt vr. muͤde Seele eine stille Zelle zum Verkehr mit Gott sindet. “ Seit Jahrhunderten haben die Voͤlkerschaften unseres Vaterlat des in friedlicher Eintracht neben und unter einander gewohnt 8— religioͤse Haß, der sie fruͤher aufs butige Schlachtfeld gefuͤhrt h 8 war erstorben; von seinem Miteidgenossen befuͤrchtete Keiner Kraͤn⸗ kung seiner konfesstonellen Rechte, seines religibsen Glaubens. Darf
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die nicht eine freyle Hand genannt werden, welche in unseren Ta⸗ gen dieses schoͤne Vertrauen zerstoͤren wuͤrde? Soll die Behoͤrde, welcher es in die Hand gegeben, die Fortdauer dieses Vertrauens zu erhalteu, nicht zu einer heiligen Pflicht es sich rechnen, die Bande desselben nicht lockern zu lassen? Sie sind die zartesten Bande, die die Voͤlkerschaften unseres Vaterlandes einigen; zerrissen sind sie in einer Stunde, Jahrhunderte genuͤgen kaum, um sie wieder an⸗ zuknuͤpfen. Wenn das katholische Volk sieht, wie man von ihm hochgeehrte, mit seiner religzoͤsen Ansicht eng verkettete Institute heute zerstoͤrt, wer vermag ihm das Mißtrauen zu neh men, daß es nicht auf diesen ersten Angriff auf sein Heiligstes, sei⸗ nen religidsen Glauben und seine religioͤsen Rechte einen zweiten Morgen befuͤrchtet? Mißtrauen aber ist der Anfang des Hasses, und inwiefern in unseren Tagen bei den vielfachen Elementen der Auf lösung der gesellschaftlichen Bande unseres Staatslebens eine Eid⸗ genossenschaft von Voͤlkerschaften bestehen koͤnne, die den unversoͤhn⸗ lichsten religioͤsen Haß gegen sich hegen wuͤrden, mag jeder Vater⸗ landsfreund sich selbst beantworten. Von einem Volke darf da we⸗ nigstens nicht mehr gesprochen werden, wo dessen Theile von gegenseitigem Mißtrauen und Hasse getrieben, auseinandergehen. Diese bedauerlichen Folgen sind keine Erfindungen; wir weisen auf die neuesten Vorgaͤnge in unserem Vaterlande hin und fragen, ob in denselben nicht Gruͤnde genug zur Rechtfertigung unserer Be⸗ fuͤrchtungen zu finden seyen.
Hier waͤre der Ort fuͤr jene Staatsmaͤnner, welche der obersten Bundes⸗Behoͤrde zur Marime ihrer Handlungsweisc ausschließlich nur die freilich schoͤnen, aber leider nur zu oft mißbrauchten Worte von Staatswohl, Staats Ruͤcksichten anempfehlen, die Begruͤndung ihrer Ansichten und Antraͤge zu schoͤpfen. Es ist Thatsache und keine Ver⸗ muthung, daß die hohe Tagsatzung durch eine Sanctionirung des am Bunde begangenen Unrechtes und der Hoͤhnung der Rechte des Ka⸗ tholizismus das Wohl des gesammten Vaterlandes, nicht etwa bloß eines einzelnen Bundesgliedes in seinem Innersten erschuͤtteen, in das Mark der Schweizerischen Nationalitaͤt vielleicht sogar den To deskeim ihres nahen Unterganges legen wuͤrde.
Getreue, Liebe Eidgenossen! Die hohe Wichtigkeit dieser Ange legenheit fuͤr den Bund und den konfessionellen Frieden unseres Va⸗ terlandes, die bedauerlichen Folgen, die eine unbefriedigende Loͤsung derselben unausweichlich mit sich fuͤhren wird, die reine Absicht, zur Zeit auf dieselbe aufmerksam gemacht zu haben, so wied andererseits unsere Stellung als Stellvertreter eines katholischen Volkes haben uns zu gegenwaͤrtigem Schritte veranlaßt. Wir zweifeln nicht, daß Ihr denselben in dem freundeidgenoͤffischen Sinne, in dem wir ihn gethan, aufnehmen werdet. Neuerdings wird die vorliegende Bundes und konfessionelle Frage Euerer Wuͤrdigung unterlegt, wir empfehlen Euch eine ernste Wuͤrdigung derselben und appelliren dabei an Euere
Gott! nicht umsonst, an die Biederkeit der Eidgenossen, die im Jahr 1814 auf dem Bundes⸗Tage und in allen Rathsaͤlen gewaltet hat. Moͤge unser Vertrauen, daß sie im Jahr 1841 noch die gleiche sey, der kommende Bundestag nicht zerstoͤren. wir uͤbrigens diesen Anlaß, Euch, Getreue, Liebe Eidgenossen, unter Empfehlung in Gottes waltende Fuͤrsicht unserer vollkommenen Hoch⸗ achtung zu versichern.
Luzern, den 24. Herbstmonat 1841.
(Folgen die Unterschriften.)
Zürich, 4. Okt. Die Mehrheit des Regierungs⸗Rathes hat in der Aargauischen Angelegenheit nachstehenden Instructions⸗Ent⸗ wurf in Antrag gebracht:
„Der Stand Zuͤrich, in Festhaltung an den Grundsaͤtzen der am 23. Juni ertheilten Instruction, ertheilt seiner Ehren⸗Gesandtschaft an die am 25. Oktober wieder zusammentretende ordentliche Dagsatzung folgende Instruction: 1) Die Ehren Gesandtschaft wird erklaͤren, daß durch den Beschluß des Aargauischen großen Rathes vom 19. Juli 1841 den Anforderungen des Bundes nicht Genuͤge geleistet worden ist 2) Sie wird im Namen des Standes zuͤrich das Begehren stellen, daß neben den drei Frauen Kloͤstern Fahr, Mariakroͤnung und Gnaden⸗ thal auch das Frauen Kloster Hermetschwyl, und zwar saͤmmtliche vier Kloͤster mit den aus ihrer bundesmaͤßig garantirten Existenz hervor⸗ gehenden Rechten hergestellt werden. 3) jm eine Ausgleichung zu Stande zu bringen, wird die Ehren Gesandtschaft auf die Wiederher⸗ stellung der beiden Abteien Muri und Wettingen und der beiden Ka puziner⸗Kloͤster zu Bremgarten und Baden, jedoch nur unter der bestimmten Bedingung verzichten, daß der Artikel 2 des Aargauischen großen Rathsbeschlusses vom 19. Juli 184t, so weit er die Verwendung des Vermoͤgens der Kloͤster Muri und Wettingen anbetrifft, seine Vollziehung erhalte, und daß ein nach Erfuͤllung der dabei bezeich⸗ neten Zwecke sich ergebender Vermoͤgens⸗Ueberschuß, so wie die in⸗ neren Raͤume der Gebaͤulichkeiten dieser zwei Kloͤster fuͤr eine Kantonal⸗ Kranken⸗Anstalt fuͤr katholische, kirchliche oder Erziehungs⸗Institute oder fuͤr Armen⸗Anstalten verwendet werden. 4) Sollte zu Erzielung einer Mehrheit von Standes⸗Stimmen unumgaͤnglich nothwendig werden, auch das Kapuziner⸗Kloster zu Baden (Antrag der dritten Minderheit) wieder herzustellen, so wird in diesem Falle die Ehren⸗ Gesandtschaft auch dazu stimmen. 5) Die Ehren Gesandtschaft wird darauf antragen, daß dem großen Rathe des hohen Standes Aargau dringend empfohlen werde, durch Gewaͤhrung der von den katholi⸗ schen Buͤrgern ihres Kantons so lebhaft verlangten gesetzlichen Ga rantie in rein kirchlichen Angelegenheiten den Bekennern beider christ lichen Konfessionen diejenige Beruhigung zu verschaffen, durch welche allein der Frieden im Kanton Aargau auf dauerhafte Weise begruͤn det und erhalten werden kann. — Sollten unvorhergesehene Verhaͤlt⸗ nisse eintreten, so wird die Ehren Gesandtschaft kraft ihrer allgemei nen Bollmachten nach dem Geiste der gegenwaärtigen Instruction stimmen.“
Schaffhausen, 30. Sept.
(Oberd. Z.) Man spricht von Antraͤgen zu einem Handels⸗Traktat, welche der Schweiz von Seite Frankreichs zugedacht seyn sollen. Es wird schwer haͤlten, etwas Ersprießliches ins Werk zu setzen, da zu diesem Zwecke erst
üͤberdies die Schweizer derzeit andere Dinge zu thun haben, als *½ 2 2
sich zu „materiellen Interessen“ herabzulassen. Italien.
(A. Z.) Geh. Medizinalrath Barez aus Berlin ist von Neapel hier eingetroffen. Medizinische Zwecke hat sein Aufenthalt in Rom nicht, die hier auch sehr wenig befriedigt werden wuͤrden. Ebenso ist Geheimerath Mittermaier aus Hei⸗ delberg hier angekommen. Auf der Gelehrten⸗Versammlung in Florenz war er fast der einzige Deutsche. Der laͤngere Aufenthalt, den er in Florenz vorweg genommen, that dem hiesigen Abbruch, indem er nur 11 Tage bei uns zu verweilen gedenkt.
11“ ö 8 Türkei.
Koöonstantinopel, 22. Sept. (Oest. B.) Am 16ten d. M. ist die Sultanin Heibetullah, Schwester Sultan Mahmud's, mit Tod abgegangen, und Tags darauf feierlich zur Erde bestat⸗ tet worden. Der Zug, bei welchem sich saͤmmtliche Reichs⸗Wauͤrden⸗ traͤger einfanden, bewegte sich von der Treppe von Bagtsche Ka⸗ pussi nach dem neuen Tuͤrbe (Mausoleum) Sultan Mahmud's, wo die Leiche der Verstorbenen beigesetzt wurde.
Heute hat der Großherzoglich Toskanische Geschaͤftstraͤger, Commandeur Quaglia, eine Urlaubsreise nach Florenz, uͤber Ku⸗ stendsche und Wien, angetreten.
Aegypten.
Alexandrien, 16. Sept. (Malta Times.) Der neue
Britische General⸗Konsul, Oberst Burnett, hat dem Vice⸗Koͤnig Schreiben uͤbersandt:
Nom, 28. Sept.
nachstehendes S
Gerechtigkeit, an Euere Vaterlandsliebe; wir appelliren, und, wolle
Zum Schlusse benuͤtzen 1†
Zoheit! Von Ihrer Britischen Majestaͤt als General Kon⸗ sul nach Aegypten gesandt, um die in Ihrem Lande woh⸗ nenden Briten zu schuͤtzen und uͤber deren Interessen zu wachen, gebe ich mich gern dem Glauben hin, daß ich Ew. Hoheit stets be⸗ reitwillig finden werde, den gegruͤndeten Beschwerden derselben Ge⸗ hoͤr zu schenken und ihnen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Ew. Hoheit muß uͤberzeugt seyn, daß Großbritanien eben so sehr wuͤnscht, als es in seinem Interesse liegt, daß Aegypten friedlich und bluͤhend sey, daß die Handels⸗Beziehungen, welche so lange Zeit zwischen beiden Laͤndern bestanden, auf einer redlichen und billigen Basis fortdauern, ohne daß dem einen oder dem anderen ausschließliche Beguͤnstigungen bewilligt wuͤrden, sondern daß vielmehr jedes Land seinen Handel treibe in strenger Uebereinstimmung mit den Gesetzen des Reiches und den zwischen der hohen Pforte und der Regierung Ihrer Britischen Majestaͤt bestehenden Vertraͤgen.“
Die Antwort Mehmed Ali's lautet:
—Mein Herr! Es ist stets der Gegenstand meiner besonderen Sorgfalt und Aufmerksamkeit gewesen, sowohl die in Aegypten woh nenden Personen und deren Interessen, als auch die das Land Durch⸗ reisenden vor allen Unbilden zu schuͤtzen. Ich habe wenigstens die Genugthuung, zu bemerken, daß die oͤffentliche Meinung mir in die⸗ ser Beziehung Gerechtigkeit widerfahren läßt, und ich werde in mei⸗ nen Bemuͤhungen, dieselbe zu verdienen, nicht nachlassen. Die Fort⸗ dauer des zwischen Großbritanien und der hohen Pforte bestehenden guten Vernehmens wird, sofern ich dabei betheiligt bin, stets der Gegenstand meiner Sorge seyn. Ich erkenne die Vortheile der durch bestehende Vertraͤge geheiligten Freiheit des Handels. Ich kann nicht umhin einzuraͤumen, daß die zahlreichen Zeugnisse, welche das daraus ent springende Gute darthun, fuͤr mich ein hinreichender Beweis sind. Gebieterische Umstaͤnde allein haben mich gezwungen, das Monopol⸗ System anzunehmen und aufrecht zu erhalten. Ich koͤnnte die Noth⸗ wendigkeit beweisen, die mich dazu gezwungen hat, aber es ist hier weder die Zeit, noch der Ort, in Details uͤber die⸗ sen Gegenstand einzugehen. Ich beschraͤnke mich darauf, zu bemerten, daß ein Sypstem, wonach ein Land eine laͤngere Zeit hindurch regiert worden ist, nicht ploͤtzlich verändert werden kann, ohne in diesem Lande beunruhigende Erschuͤtterungen zu erzeugen, und Sie werden mir, wie ich hoffe, darin beistimmen, daß man in solchem Falle vorsichtig zu Werke gehen muß, damit eine solche Aen⸗ derung allmaͤlig bewirkt werde. Mein einziger Wunsch, mein einzi ger Gedanke ist fuͤr jetzt nur die Verbesserung der inneren Verwal⸗ lung Aegyptens, und ich bin uͤberzengt, daß das nicht mehr ferne Resultat meiner Anstrengungen meine Handlungen vollkommen recht
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fertigen wird” oJ China.
Die Leipziger Allg. Zeitung meldet ohne Angabe der Quelle, daß nach Berichten aus China die Englaͤnder vom 23. bis zum 27. Mai die Zugaͤnge von Canton erstuͤrmt und daß die Chi⸗ nesen in dem Augenblicke kapitulirt haͤtten, wo die Stadt selbst angegriffen werden sollte. Die Chinestsche Regierung, wird hin⸗ zugefuͤgt, werde jetzt 6 Millionen Dollars zahlen, und am 5. Juni sey Canton von der Tatarischen Besatzung geraͤumt worden. Die Englischen Blaͤtter und auch Galignani's Messenger, der sonst die uͤber Malta und Marseille eingehenden Nachrichten aus Ostindien immer zuerst zu bringen pflegt, enthalten von Obi⸗ gem noch nichts.
Zur Emancipations⸗Frage.
Protestation des Kolonial⸗Rathes von Bourbon
gegen die Abschaffung der Reger⸗Sklaverei. 11 Paris, 5. Okt. Die Franzöͤsische Regierung hat den Kolonieen ankuͤndigen lassen, daß die Aufhebung der Sklaverei dem Grundsatze nach fest beschlossen sey, und daß es sich nur noch um die Bestimmung der Art und Weise handele, in der diese Maßregel am zweckmaͤßigsten in Ausfuͤhrung gebracht werden koͤnne. Aber die Franzoͤsischen Pflanzer sind weit entfernt von einer. Stimmung, die hoffen ließe, daß sie sich dem Willen des Mutter landes fuͤgen und die Hand zu der der Kolonialwelt bevorstehenden großen Operation bieten werden. Die Hartnaäͤckigkeit, mit der sie sich der endlichen Abschaffung des schaͤndlichsten Gewaltmißbrauchs unserer Zeit widersetzen, uͤbersteigt allen Glauben. Sie tragen nicht das geringste Bedenken, sich als die Maͤrtyrer einer heiligen Sache zu betrachten, und es scheint ihnen ganz natuͤrlich, die Be⸗ griffe von Recht, Moral, Religion zur Vertheidigung einer Insti⸗ tution zu gebrauchen, die allem Rechte widerspricht, welche die Moral leugnet, welche eine offenbare Beleidigung alles religioͤsen
Gefuͤhls und aller religidsen Pflicht ist. 8 Um eine ungefaͤhre Vorstellung von dem Geiste der Kolonieen
zu bekommen, darf man nur die fast einstimmig votirte Protesta tion des Kolonial⸗Raths von Bourbon lesen, welche vor ein paar Tagen den Delegirten dieser Insel zur Veroͤffentlichung mitgetheilt wordenist. Dieses Dokument ist zunaͤchst durch einen, in der Deputir⸗ ten⸗Kammer erstatteten Bericht des Herrn von Tocqueville veran⸗ laßt, in welchem es heißt: „Wir laͤugnen, daß das Sklaven⸗Ei⸗ genthum mit jedem anderen, durch das Gesetz beschuͤtzten Eigen⸗ thume gleich gestellt werden duͤrfe. Der Mensch hat niemals das Recht gehabt, den Menschen zu besitzen, und der thatsaͤchliche Be⸗ sitz ist von jeher unrechtmaͤßig gewesen, und ist es noch.“ Gegen diese Saͤtze, welche unter der Feder des Herrn Tocqueville dop⸗ pelte Bedeutung dadurch erhalten, daß dieser Mann eins der eif⸗
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rigsten Mitglieder der zur Vorbereitung der Emancipation nieder⸗
gesetzten Kommission fuͤr die Kolonial⸗Angelegenheiten ist, lehnt
sich der Kolonial⸗Rath der Insel Bourbon in folgender Weise auf:
„Der K olonial⸗Rath von Bourbon, durchdrungen von dem recht⸗ maͤßigen Ursprunge des Kolonial⸗Eigenthums sowohl, als von den unverjaͤhrbaren Anspruͤchen auf die Dankbarkeit und die Hochach⸗ tung des Mutterlandes, welche sich das Kolonial⸗System als Werkzeug der Civilisation und der oͤffentlichen Wohlfahrt zu je⸗ der Zeit erworben hat, protestirt gegen die verschiedenen Beschul⸗ digungen, welche in dem Berichte des Herrn Tocqueville enthalten sind, insofern sie darauf hinauslaufen, nicht nur die Aufhebung der Stklaverei herbeizufuͤhren, sondern auch die Sklaverei gehaͤssig zu machen; er protestirt gegen die raͤuberischen und antisozialen Lehren, welche in Bezug auf die Kolonieen die Macht der Ge⸗ setze mißkennen, welche den Kolonieen im Namen der Men sch⸗ lichkeit den Schutz der Gesetze entziehen wollen.“
„Es war nie eine Un menschlichkeit, Sklaven aus den Laͤndern zu holen, wo sie waren; ihnen fuͤr Geld einen weißen Franzoͤsischen Heurn, anstatt ihres fruͤheren schwarzen barbarischen Herrn, zu geben; sie in ein Land zu fuͤhren, wo ihnen der Schutz der Fran⸗ zoͤsischen Gesetze, Lebensunterhalt, die Fuͤrsorge der christlichen Liebe, und die Einweihung in die Religion als Preis fuͤr ihre Arbeit gesichert waren; in ein Land, wo die Freiheit ihre Nachkommen zur Theilnahme an der ruhmvollen Franzoͤsischen Nationalitaͤt be⸗ faͤhigen kann, und wo diese unermeßliche Wohlthat, sowohl durch die Tugend, als durch die Schwaͤche ihrer Herren, schon hundert⸗ tausend Farbigen zu Theil geworden ist.“ 8
„Jeder, der nicht selbst Sklave eines eigennuͤtzigen Vorur
theils ist, muß einsehen, daß der Neger anfangs nicht auf bessere Bedingungen in die Franzoͤsische Gesellschaft aufgenommen wer⸗ den konnte. Er
muß in dem Prinzipe der Kolonial⸗Slaverei