1841 / 300 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 29 Oct 1841 18:00:01 GMT) scan diff

ungenere mit Sicherheit voraussehen lassen. Sie wird es sich zur Pflicht machen, ihnen allen eine ver⸗ diente Anerkennung auszuwirken, so weit eine solche gewaͤhrt wer⸗ den kann. Da jedoch die Akademie nur Einen Preis zu ertheilen hat und bei jedem Einzelnen neben Vorzuͤgen auch Maͤngel her⸗ vorgehoben wurden, Lrsehlet die Akademie, durch schriftliche Bal⸗ den Sieg zu entscheiden.

8 var anr 9ten d. M. zu dem Ende vollzaͤhlig ver⸗ sammelt, der Stimmenden vierzehn. Alle Stimmen vereinigten sich gleich beim ersten Skrutinium fuͤr den Bewerber Nr. 2, welcher so⸗ mit, im Namen der Akademie, fuͤr den Sieger erklaͤrt wird.

Allein bevor ich den versiegelten Zettel eroͤffne, gedenke ich noch einmal der erhabenen Feier, der dieser Festtag gewidmet ist. Heute vor einem Jahre brachte das Vaterland seinem Koͤnige, wie aus Einem Munde, das huldigende Geloͤbniß der Treue und des Ge⸗ horsams und empfing begeisternde Zusagen Koͤniglicher Entschließun⸗ gen. Die Gesinnung, die damals in allen Herzen lebte, beseelt uns noch heut. Moͤgen alle folgenden Jahre der Regierung Fried⸗ rich Wilhelm's IV. durch Frieden und oͤffentliche Wohlfahrt so gesegnet seyn, als das jetzt beendete. Ruft aber das Schicksal Preu⸗ ßen zum neuen Kampf, so sey es uns von gluͤcklicher Vorbedeutung, daß dem 15. Oktober der glorreiche 18. Oktober so nahe sich an⸗ schließt. Gott erhalte den Koͤnig!“

chender Arbeiten, die noch ge⸗

B11““

Meteorolsgisches.

Nach meiner Mittheilung in der Beilage zu Nr. 258 dieser Zei⸗ tung vom 17. September d. J. sollte die Temperatur vom 11. bis

19. September 1841 den Werthen nach geordnet seyn, wie sie hier

in Kolonne 1 angegeben ist. In den Kolonnen 2, 3, 4, 5 ist sie in

I. Bei Sonnen⸗Aufgang.

1.

+ 7,7 —- 8,5 + 9,2 + 9,5 + 10,0 + 10,2 + 10,7

2/ a

0

8

3, b

Reaumur. 82 9,2 + 10,5 + 9,8 + 10,7 + 11,5

+ 8,5 + 9,6

+ 10,0 + 10,0 + 10,9 + 11,1

70

+ 9,3 + 9,3 + 9,9 + 10,1 + 11,3 + 11,4

+ 9,

Die Abweichungen betragen. 2 „‧2 3, b 4,e 5, d 0o Reaumur.

5

+ 10,0 + 10,5 + 11,7 + 12,0

+ 12,0

+ 0,4 + 0,7

Mittel:

+ 8,9 + 9,7 + 9,0

₰+ 10,2 + 10,7 + 12,2 + 12,7 + 14,2 + 15,0

+ 16,7

+ 10,3

tungsorte + 9,

9

+ 11,0 + 15,0 -“ 15,0 + 16,0 + 16,2 + 17,7 + 18,0 + 18,0 + 18,2

+ 11,1 + 13,9 + 14,8 + 16,3 + 16,4 + 18,0 + 18,2 + 18,5 + 18,5

2 1 + 10 ,8 Mittlere Temperatur der vier Beobach

Bei Sonnen⸗Untergang. Reaumur.

Mittel: + 0% + 0,2 + 0,6 +†+† 1,

Mittel der Abweichungen +†. 0,8

Die Abweichungen betragen. Reaumur. 0,9

2,8 0,4 + 0,9 + 0,3 + 0,1 0,2 0,1 0,2 SS 0,7

0,3 0,5 0,2

2

8

,ꝙ 5b œ +. 290

—2

87

1““ 88 S

—— S w—

242*† —.95,90,90,90,909,&

2 3 1,5 5

1

+ 12,9

+ 16,1

Mittel:

+ 16,2

+ 1 1,5

tungsorte +† 14,1

412

„6 + 3,2 Mittlere Temperatur der vier Beobach⸗

Mittel: 3

„,3 0,2

2

0,7

4eE

Mittel der Abweichungen +† 1,4

II. Bei Sonnen⸗ ntergang: Die Abweichungen betragen:

+ 13,2 2 + 13,9 + 13,1 + 13,0 1=⸗ + 0,7 0,1 0,2

+ 14,2 + 15,0 + 14,S8 + 14,0 + 0,8 + 0,6

+ 15,0 + 15,0 8 2 0 = 2

+ 16,7 + 16,2 + 16,4 2 2 2 0,5 0,9

Von den 9 berechneten Fällen stimmten: bi 1 4 2 + 0,1 + 0,4

4 1 2 3 Unter den vorausberechneten Temperaturen waren als wahrschein⸗ lich genau berechnet bezeichnet und fast genau eingetroffen:

I. Bei Sonnen⸗Aufgang. II. Bei Sonnen⸗-Untergang

2 2,a 3, b 4, eh 5,4 8 2, a 3, b 4,e 9, + 7,7 2 g + 8,0 2Z 2 2 2 + 11,5 2 2 + 12 1 + 9,2 + 9,2 + 9,6 +† 9,2 + 9,, 12 ⸗⸗ +. 12,5

+ 10,7 + 10,7 + 10 9 10¼½ +† 10 + 14,2 + 15,0 †+ 14,8 *

Es war zu erwarten, daß zu c und d weniger Faͤlle so genau zutreffen wuͤrden, weil deren Beobachtungs⸗Zeiten von den meinigen, darauf die Vorausberechnungen gegruͤndet sind, zu entfernt liegen.

Die Temperatur bei Sonnen⸗Untergang ist durchschnittlich um 3,2° R. hoͤher, als sie berechnet war. Dies ist vielleicht dem Mit⸗ einfluß von D im 82 zuzurechnen, welche am 18. September um 1 Uhr 44 Minuten drei Tage nach 5 C eintrat, denn in den Vorjahren war am ersten Tage vor dieser Constellation die Tempe⸗ ratur sehr aͤhnlich und hoch, obgleich der Eintritt in solchen Mona⸗ ten erfolgte, die eine so aͤhnliche Temperatur nicht erwarten ließen.

gleicher Art aufgefuͤhrt, wie sie war nach den Beobachtungen:

1. Bei Sonnen⸗Aufgang Von mir um 5 Uhr 30 45 Minuten. b. In der Vossischen Zeitung 5 Uhr und, da ich mischer Zeit rechne, vom 12. bis 20. September. C. d. In der Spenerschen Zeitung 7 Uhr 1 ‚II. Bei Sonnen⸗Untergang a. 6 Uhr 24 bis 5 Minuten. b. 6 Uhr. I. Bei Sonnen⸗Aufgang. 2 3, b 4,e o Reaumur.

2, a 3, b 9 Reau

2,7 3,5

5, d

+

In dieser Zeitung 6 Uhr (von nur 6 Beobachtungen). von 8 Beobachtungen).

c. 10 Uhr. Die Abweichungen betragen.

I. Bei Sonnen⸗Aufgang: 3,1, 4 ½ 8,0 8 2

8,5

nach astrono⸗

2 295 9,6 + 10,0 + 10,5 + 10,0 + 10,7 + 10,7 + 10,9 + 11,3

9, ) + 9,3

+ 9,9 +† 1 4, eh

nur.

5,d

Die beobachtenden Temperaturen, welche gegen die berechneten nicht um einen vollen Grad abwichen, waren:

Die Temperatu

d. 15. 20.

1836 1837 1838 jetzt 1841 1840

Die Abweichungen betragen: 2 3, 5b 4,c 0,3 8 2— 8 0 2 2 + 0,4 + 0,] + 0,3 0,1 0 0,2 + 0,3

0 ö—

5, d

9,5 2 0,0 + 0,5 0,5 + 0,3

0

0,2 + ¼ 02 2%¼

Von den 9 berechneten Faͤllen stimm 5 7 5

——ꝙ₰—ꝙ——UnꝑgRRnn‚QQnEnVꝑnBxVxAꝑꝑ

1uu“ I1“ ö“ Bekanntmachungen. V 8 Nothwendiger Verkauf. Land⸗ und Stadtgericht zu Marienwerder. Die den Kindern des Heinrich Christoph Struͤbig

am Liebefluß belegene Papiermuͤhle nebst Pertinentien, 0

derschen Markt Nr. 4) habe n 1t uͤbernommen, 1. auf Eisenbahn gehenden 8 Verhaͤltnisse halber sogleich auf 12 Jahre ver⸗ V. 1 Fr d Eilguͤter, welche von den Absendern pachtet werden, und kann nach Uebereinkunft des 84 A1“ E111““ Fracht und Eilguͤter 1 Abs pachtet werden, d ko nach Uebereinkunft des gehdrige, unweit Marienwerder am Bache Zipelle nahe oder Empfaͤngeen selbst nach dem Bahnhofe geschafft Verpaͤchters die Uebernahme sofort, aber auch erst

für Berlin⸗-Anhaltische Eisenbahn.

Herren Herrmann & Meyer (am Wer⸗ haben gegen uns kontraktliche

Die

der daselbst in Empfang genommen werden, von den

. EET E K. 588 1 ¹ 8 . 4. welche sub No. 4 der einzelnen Grundstuͤcke im hiesi⸗ Absendern abzuholen oder dem Adressaten zuzuschicken,

gen Hypothekenbuche eingetragen steht und wozu außer

aEEöbböa egeh ade neoß verdsentlichten Bestimmung vom 14ten d. M. und boden (80 Morgen Wiesen, 1 Hufe 21 Morgen 116 (Ruthen kulmisch an Land ohne dafuͤr am Publikum irgend eine besondere Ver⸗ deutende Anpflanzung von Alleen, und Hutung⸗ ꝛc.

gehoͤren und welche auf 8879 Thlr. 2 sgr. 8 pf. abge schaͤtzt ist, soll

den 8. Januar 1842, Vorm. 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle verkauft werden.

((Eitration. Nachbenannte Abwesende:

und zwar gemaͤß unserer uͤber den Guͤter⸗Transport

18h zu beanspruchen. Berlin. den 16. Oktober 1841. Die Direction der Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahn⸗ Gesellschaft. Auf vorstehende Bekanntmachung der Berlin⸗An⸗

haltischen Eisenbahn⸗Gesellschaft Bezug nehmend, er⸗ große Ulrichsstraße Nr. 57 in Halle a. d. S.

suchen wir das geehrte Publikum, welches von unse⸗

ren Diensten zu obigen Zwecken Gebrauch machen

1) der Chirurg Johann Carl Heebst, geboren am will, um guͤtige Beachtung des Folgenden:

6. Oktober 1766 zu Tennstedt (er ist seit 1791, wo er aus Churfuͤrstlich Saͤchsischen Militairdiensten entlassen worden, verschollen und sein hiesiges Ver⸗ moͤgen betraͤgt ungefaͤhr 220 Thlr.); der Schlosser Johann Gotthelf Weingaͤrtner, ge⸗ boren zu Kindelbruͤck den 26. Oktober 1796 (er hat im Jahre 1821 aus Batavia die letzte Nach— richt von seinem Leben und Aufenthalt .“ und sein Vermoͤgen besteht ungefaͤhr in 212 Thlr.): ) der Naͤdler⸗- und Guͤrtlergeselle Christian Samuel Schenke zu Weißensee, geboren den 23. Februar 1807 (er ist im Jahre 1826 in die Fremde gegan⸗ gen und hat seit dieser Zeit keine Nachricht von sich gegeben, sein Vermoͤgen betraͤgt ungefaͤhr 780 Thlr.); werden auf den Antrag ihrer Verwandten und resp. Abwesenheits⸗Kuratoren sammt ihren etwa zuruͤckge⸗ lassenen unbekannten Erben und Erbnehmern hierdurch dffentlich vorgeladen, sich vor oder spaͤtestens in dem auf den 14. Februar 1842, Vorm. 10 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Land⸗ und Stadtgerichts⸗ Assessor Voigt, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine persoͤnlich oder durch einen zulaͤssigen Bevoll⸗ maͤchtigten, wozu die Herren Justiz⸗Kommissarien Dr. Gruber und v. Buͤnau hier und Justizrath Salzmann zu Soͤmmerda vorgeschlagen werden, zu melden, sonst aber zu gewaͤrtigen, daß sie, die Abwesenden, fuͤr todt erklaͤrt werden und das von ihnen zuruͤckgelassene Ver⸗ moͤgen unter Ausschließung der unbekannten Erben oder Erbnehmer den sich legitimirenden Verwandten und in deren Ermangelung dem Koͤniglichen Fiskus uͤbereignet werden wird. Weißensee, den 26. Maͤrz 1841. ““ Koͤnigl. Land⸗ u. Stadtgericht. Wenzel.

Subhastations⸗Patent. Das dem Rechnungsrath Friedrich Adolph Schnei⸗ der gehdrige, in der Se. Straße Nr. 120 (sonst Potsdamer Chaussee Nr. 42 B.) gelegene, im Hypothekenbuche von Alt Schoneberg Vol. III. No. 99. fol. 33. verzeichnete Grundstuͤck, abgeschaͤtzt nach der in unserem II. Buͤreau nebst Hypothekenschein einzu⸗ sehenden Tarxe, auf 47,300 Thlr. 29 Sgr. 4 Pf., soll 3 am 31. Maͤrz 1842, Vorm. 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, öffentlich subhastirt werden. Beerlin, den 27. August 1841. Koͤnigliches Landgericht.

(Gerichtlicher Verkauf. 8 Steadtgericht zu Berlin, den 26. Juni 1841. b Das am Neuen Markt Nr. 15 belegene Kruger⸗ sche Grundstuͤck, gerichtlich abgeschaͤtzt zu 6191 Thlr. 9 Sgr., soll zur Aufloͤsung der Gemeinschaft

am 4. Maͤrz 1842, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden.

Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. nSeebeen Aufenthalte nach unbekannten Realpraͤ⸗

tendenten werden hierdurch oͤffentlich vorgeladen. .

*

unser Kommissions tigen Beachtung

Taxe und erhoben.

1) Guͤter, welche von uns (aus dem Parterre⸗ Raum des Absenders) abgeholt und mit den Packzuͤgen befoͤrdert werden sollen, muͤssen bei uns spaͤtestens bis 8 Uhr Abends vorher, Eil⸗ fracht aber, welche mit den Personenzuͤgen ab⸗ gehen sollen, bis 4 Uhr Nachmittags angemel⸗ det werden; in unserem Lokale koͤnnen indessen Eilguͤter bis 6 Uhr Abends und zu den Packzuͤgen, wo die Guͤter um 12 Uhr auf dem Bahnhofe seyn muͤssen, bis 11 Uhr Vormit⸗ tags abgegeben werden. 3 Ankommende Eilguͤter werden durch uns spaͤte⸗ stens innerhalb 12 Stunden nach Ankunft des Personenzugs in den Parterre⸗Raͤumen des

Adressaten abgeliefert, gewoͤhnliche Frachtguͤter jedenfalls innerhalb der in den Frachtbriefen be⸗

stimmten Lieferungszeit. 1 Die zur Abholung angemeldeten Guͤter muͤssen bei Ankunft unserer Gespann zum Aufladen be⸗ reit liegen und die Frachtbriefe ausgefertigt seyn, weil kein unnuͤtzer Aufenthalt zulaͤssig ist.

ker:;

4 +† 0,52

ꝙq—

ö 2 die Pr. Ritterguts⸗Verpachtung.

Ein Allodial⸗Rittergut (1 Stunde von der Anhalt. Berl. Eisenbahn entfernt) soll vom Besitzer Fami⸗

bis auf: + 0,1 + 0,1

spaͤter erfolgen. Dieses Gut enthaͤlt 40 Magdeburger Hufen Areal! (incl. 800 Magd. Morgen Feld), 5 Theil Weizen⸗ 20 Morgen Gaͤrten, be⸗

Zinsen, Jagd ꝛc., nebst vorhandenem Inventarium), wie es steht und liegt, an 10 Pferden, 25 Stuͤck Rindviech, 500 Stuͤck Schafe ꝛc., festes Pacht⸗Quan⸗ tum jaͤhrlich 1200 Thlr., Caution 3000 Thlr.

Alles Naͤhere durch den Oekonom Fr. Herrmann,

NWEVIIId

In Uebereinstimmung mit einem Reskripte der Koͤnigl. Schleswig⸗Holsteinischen Regierung auf Got⸗ torff vom 24. September 1841 und in Gemaͤßheit der in solchem ertheilten Autorisation wird nachfolgen⸗ des Allerhoͤchste Mandat: Wir Christian der Siebente, von Gottes Gnaden Koͤnig zu Daͤnemark, Norwegen, der Wenden und Gothen, Herzog zu Schleswig, Holstein, Stormarn und der Dithmarschen, Graf zu Oldenburg und Delmenhorst ꝛc. ꝛc. fuͤgen allen und jeden, so daran gelegen, hierdurch zu wissen, was gestallt der Raths⸗ verwandter Friedrich Woldsee in Husum als p. t. Administrator der in Anno 1640 von dem weil. Doct. Theologiae und Superintendent des Stifts Ratzeburg, Nikolaus Petraeus, er⸗ richteten Familienstiftung, supplicando allerunter⸗ thaͤnigst vorgestellt, wie ihm die Administration dieser Stiftung je laͤnger je muͤhsamer um des willen gemacht wuͤrde, weil die Descendenten der in dieser Stiftung verordneten 7 Stamm⸗Linien sich so sehr vermehrt und in Unseren und fremden

Unsere Wagenfuͤhrer und Arbeiter sind streng an⸗

gewiesen, ein bescheidenes anstaͤndiges Betragen zu uͤben, und sind sie nirgends berechtigt, auf Trinkgel der Anspruch zu machen, wir werden es daher mit Dank anerkennen, wenn etwa vorkommende Unge⸗ buͤhrlichkeiten derselben uns sofort angezeigt werden.

Gleichzeitig empfehlen wir dem geehrten Publikum und Speditionsgeschaͤft zur guͤ⸗ und uͤbernehmen wir auch die Ver⸗ sendung von Guͤtern nach den Orten, die nicht von der Eisenbahn beruͤhrt werden, zu den billigsten Frachtsaͤtzen unter der reellsten und promptesten Be⸗ dienung. Herrmann & Meyer, Kommissions⸗ und Speditionsgeschaͤft Werdersche Markt Nr. 4.

Berlin⸗Anhaltische Eisenbahn betreffend.

Zur Bequemlichkeit der resp. Reisenden hat die Dtrection der Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahn die Ver⸗ anstaltung getroffen, daß der Passagierbillet⸗ Verkauf, so wie die Ablieferung des Reise gepaͤcks gegen Garantieschein, auch in unserem Buüuͤreau, Werdersche Markt Nr. 4, bis 1 ½ Stunden vor Abgang des Zuges stattfinden kann. Zu dem

Laͤndern dergestalt zerstreut wohnen, daß ein Ad⸗ ministrator weder ihre Namen wissen kann, noch auch diejenigen, welche zu einer von den 7 Stamm Linien gehoͤren, sich selbst unter einander kennen, es also gemeiniglich geschaͤhe, daß zu einer faͤllig. gewordenen Hebung sich Personen von unterschie⸗ denen Orten entweder zu fruͤh, oder zu spaͤt bei ihm, dem Administratort, schriftlich meldeten und ihn dadurch in einen unertraͤglichen Briefwechsel verwickelten, danenhero derselbe gebeten, Wir ge⸗ ruheten per mandatum generale Allergnaͤdigst zu verfuͤgen, daß er in Zukunft bei seiner unentgelt⸗ lichen Administration mit dergleichen Unzutraͤglich⸗ keiten verschonet und ein jeder an obiger Stiftung Theilnehmender schuldig seyn soll, sich tempestive durch einen Gevollmaͤchtigten in loco zu melden.

Wann wir nun diesem Gesuch in Koͤnigl. Gna⸗ den stattgegeben: als mandiren und befehlen Wir hierdurch, alles Ernstes, daß alle diejenigen, welche an vorermeldeter Petraeischen Familien⸗Stif⸗ tung Antheil nehmen wollen, sich zu der auf jeden Weihnachten faͤlligen Hebung vor dem naͤchstfol⸗ genden Ostern bei dem pro tempore administratore in Husum, und zwar die außer der Stadt Husum Angesessenen, durch einen in Husum wohnenden

Behufe wird dasselbe in den Wochentagen von Mor⸗ gens 7 ½ ; 8 Sonntags bis 1 Uhr Mittags, gedffnet seyn.

Wird dies von den resv. Reisenden benutzt, so ha⸗ ben dieselben auf dem Bahnhofe keine weiteren Be⸗

muͤhungen und nur noͤthig, sich ¼ Stunde vor Ab⸗ gang des Zuges daselbst einzufinden.

Fuͤr das Hinausschaffen des Gepaͤcks wird

bis 50 Pfund 2 ½ Sgr. .

v“

n

200 2 5 2

geholt werden.

Herrmann & Meyer, Kommissions⸗

Werdersche Markt Nr. 4.

bis 1 Uhr und von 2 bis Abends 8 Uhr,

- Reisewagen⸗Billets koͤnnen ebenfalls bei uns geldst und die Wagen durch unser Gespann ab⸗

und Speditions⸗Geschaͤft,

Gevollmaͤchtigten zu melden schuldig seyn sollen, mit der ausdeuͤcklichen Verwarnung, daß diejeni⸗ gen, welche dieses verabsaͤumen, von der Hebung

Juni am 3ten Tage vorher ½ 17,7

r war bei Sonnen⸗Untergang:

0o Reaumur. Okt, am ersten Tage vorher + 15,0 Mai desgl. 5 August desgl. Sept. desgl.

o Reaumur. 1.1555 28. Mai 15,0 20. August 15,2 + 18,2 am 18. Sept. + 15,0 29. Juni + 15,0 + 15,0

an einem der 9 Tage

an einem der 4 Tage vorher.

die Zin⸗ sen des Jahres 1839 Niemand gemeldet hat, diese Linien daher mit ihren Anspruͤchen auf die Zinsen dieser Jahre praͤkludirt sind. Nachricht fuͤr die theilnehmenden Familien hierdurch angezeigt, daß in gegenwaͤrtigem 1841sten Jahre (die Zinsen werden faͤllig Weihnachten 1841, ausge⸗ zahlt Ostern 1842) die Rechelsche, 1842 die Otto Beyersche, 1843 die Hay⸗Luͤtzensche, 1844 die aäͤltere Petraeische, 1845 die Buͤnzowische oder Gieselinische, 1846 die Naamann⸗Bernhar⸗ dinische, 1847 die juͤngere Petraeische Stamm⸗ linie und so fernerhin in dieser Reihefolge nach Lei stung des Erforderlichen zur Hebung gelangen. Husum, den 12. Oktober 1841. Storm, Advokat, Ritter vom Dannebrog, p. t. Administrator der Petraeischen Familien⸗ Stiftung.

zunachst 2 im 2 F. A. Schneider.

Gleichzeitig wird zur

Literarische Anzeigen. Diätetisch-medizinische Schriften für Jedermann.

Rathgeber fuͤr alle Diejenigen, welche an Magensch waͤche

entspringenden Uebeln, als: Magendruͤcken, Magen krampf, Magensaͤure, Blaͤhungsbeschwerden, Unre gelmaͤßigkeit des Stuhlgangs, Verstopfung des Lei⸗ bes, Schlaflosigkeit, Kopfschmerz u. s. w. leiden. Eine Schrift fuͤr Nichtaͤrzte von Dr. Fr. Richter Zweite Auflage. 8. Preis 15 Sgr.

Im Verlag der Creutzschen Buchhandlung in Magdeburg erschien: Wolfram von Dichten, herausg. von S ain

Eschenbach's Leben und Marta. 2r Bd.

turel v. W. v. E., und d. juͤngeren Titurel von

Abhdlg. uͤber das Leben und Wirken W. v. E. und die Sage vom heiligen Grab. Mit 3 Ab bild. Preis 2 ½ Thlr.

Der fruͤher erschienene 1ste Band enthaͤlt Par⸗ cival, Rittergedicht in Neu⸗Hochdeutscher Ueber⸗ tragung von San Marta, Preis 2 ½ Thlr.

Zu haben durch die Stuhrsche Buchhandlung, Berlin, Schloßplatz Nr. 2, Potsdam, Hohenweg⸗ straße Nr. 4.

In der Gropiusschen Buch⸗ u. Kunsthandlung, Koͤnigl. Bauschule Laden Nr. 12, ist so eben ange Haus 8

kommen: b Das von

EEE8e6 Aus dem Schwedischen. 8 2 Thle. 20 Sgr.

Von derselben Verfasserin erschienen in dieser eleganten billigen Ausgabe und sind wieder vorraͤthig:

Die Toͤchter des Praͤsidenten Thlr. Die Nachbarn. 2 Thle. Thlr. vcVbe

Leipzig. Verlag von F. A. Brockhaus.

desselben Jahres ausgeschlossen seyn und die Aus⸗ zahlung an den, oder diejenigen, welche sich tem⸗ ppestive durch einen Gevollmäaͤchtigten in loco ge⸗ V meldet, ohne irgend einen weiteren an den Ad⸗ ministrator zu machenden Anspruch geschehen soll. Gegeben unter Unserem vorgedruckten Koͤnigl

Instegel im Obergericht auf Unserem Schlosse Got⸗ torff den 9. September 1768. L. S. œ᷑O e. ( 8 Rantzau. v. Juͤgert. von dem Unterzeichneten hierdurch unter dem Hin⸗

zufuͤgen in Erinnerung gebracht, daß sich aus der Buͤnzowischen oder Gieselinischen Stammlinie

Hannover, im Verlage der Hahn schen Hofbuch⸗ handlung ist so eben erschienen und an alle Buch⸗ handlungen versandt, in Berlin an E. S. Mittler (Stechbahn 3): 4 Ueber die Pferdezuͤchtung, den Pferde- und

Fuͤllen⸗Handel und die Remontirung der Kavallerie des Koͤnigsreichs Hannover. I Rittmeister v. Hassell, Schwadrons⸗Chef im Koͤnigl. Hannov. 3ten Regt. Herzog von Cambridge Koͤnigl. Hoheit Dragoner.

fuͤr die Zinsen der Jahre 1831 und 1838, so wie aus

gr. 8. 1841, geh. Preis Thlr.

Bei E. S. Mittler (Stechbahn 3) ist zu haben:

beschwerlicher Verdauung, so wie an den daraus

enthaͤlt: Lieder, Wilhelm von Orange und Ti⸗

Albrecht in Uebersetzung und im Auszuge; nebst

man in den Papieren Munagorri's gefuͤnden haͤtte,

kintee

taats-Z

½

ritn

chrichten. Rußland und Polen. St. Cancrin. v““ Frankreich. Paris. Ausgang der Insurrection jenseits der Pyre⸗ naͤen. Munagorri; Olozaga. Prozeß des Nationagl. Vermischtes. Briefe aus Paris. (Das Ende der Insurrec⸗ tion in Spanien; Olozaga und die Koͤnigin Christine. Der Prozeß des Nationgl.) 1“] Großbritanien und Irland. London. Verbesserung des Ein⸗ kommens niedrig dotirter Pfarren. Beschlossene Reduction der Franzoͤsischen und Englischen Marine. Sir H. Lee's Entdeckun⸗ gen uͤber Komplotte gegen die Franzoͤsische und Englische Koͤnigs⸗ Familie. Verhandlungen uͤber Grogan's Verhaftung und Mit theilungen uͤber den Amerikanischen Jaͤger⸗Bund. Arbeiternoth in Leeds. Vermischtes. 8 Belgien. Bruͤssel. Die Adresse der Preußen. Deutsche Bundesstaaten. Stuttgart. Thron⸗Rede bei Er⸗ oͤffnung der Staͤnde⸗Versammlung und Erwiederung des Praͤsiden⸗ ten. Karlsruhe. Hofrath Welcker wieder in Ruhestand ver⸗ setzt. Detmold. Zoll⸗Verhaͤltnise Hamburg. See⸗ Schifffahrt. Spanien. Telegraphische Depeschen: Montes de Oeca erschossen; Fandell von Pampelona geraͤumt; die Cantabrische Kuͤste in Blo⸗ kade⸗Zustand erklaͤrt. 8 b 1 Griechenland. Athen. Nautische Anstalt durch ein Legat begruͤn⸗ det. Entlassung des Oberst⸗Lieutenants Feder. 8 Nord⸗Amerika. Ruhestoͤrer an der Graͤnze. Vermischtes. Inland. Koͤnigsberg. Ruͤckkehr des Ober⸗Praͤsidenten, Mini⸗ sters von Schoͤn.

Ueber den Handel Frankreichs mit Preußen im Jahre 1810.

Petersburg. Finanz⸗Minister

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin. Abonnements⸗ Konzerte des Schneiderschen Gesang⸗Instituts.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allerhoͤchstihren bis jetzt bei dem Koͤnigl. Hannoverschen Hofe, so wie bei den Großherzogl. Oldenburgischen, Herzogl. Braunschweigischen und Fuͤrstl. Schaum⸗ burg⸗Lippeschen Hoͤfen beglaubigten Gesandten, General⸗Major Freiherrn von Canitz und Dallwitz, von diesen Posten abzu⸗ berufen, und denselben zum Gesandten am Kaiserl. Oesterreichischen Hofe zu ernennen geruht.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Landschafts-Syndikus Wilhelm von Muͤtzschefahl zu Jauer den Charakter eines Justiz⸗Rathes Allergnaͤdigst zu verleihen geruht.

Die Ziehung der 5ten Klasse 84ster Koͤnigl. Klassen⸗Lotterie wird den 4. November d. J., Morgens 8 Uhr, im Ziehungssaale des Lotteriehauses ihren Anfang nehmen.

Berlin, den 28. Oktober 1841. Koͤnigl. Preuß. General⸗Lotterie⸗Direction.

Angekommen: Der Koͤnigl. Großbritanische außerordent⸗ liche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am Koͤnigl. Daͤnischen Hofe, Wynn, von Kopenhagen.

Zeitungs-Nachrichten.

ußland und Polen.

St. Petersburg, 21. Okt. Der Finanz⸗Minister, Graf Cancrin, hat, nachdem er von seinen Reisen zuruͤckgekehrt, am 1sten (13ten) d. M. wiederum die Leitung des Finanz⸗Ministe⸗ riums uͤbernommen.

Frankreich.

Paris, 23. Okt. Was die gestrigen telegraphischen Depe⸗ schen ahnen ließen, wird durch die heute hier eingetroffenen tele⸗ graphischen Nachrichten (siehe Spanien) bestaͤtigt: „Die Insur⸗ rection ist unterdruͤckt. Die Generale und Offiziere von der Par⸗ tei der Koͤnigin Christine traten als Fluͤchtlinge nach Frankreich uͤber; Bilbao und Vitoria unterwarfen sich und auch O'Donnell giebt die Sache auf; er befiehlt die Raͤumung der Citadelle von Pampelona und die Garnison wird den Ruͤckzug nach Frankreich antreten. Montes de Oca hat das Schicksal des Generals Diego Leon getheilt. Das Journal des Doöbats erklaͤrt das ploͤtzliche Scheitern der Insurrection in den Provinzen, die sich fruͤher als die krie⸗ gerischstenzeigten, auf folgende Weise: „Die Hauptstaͤrke 9'Donnell's vh der Seinigen bestand in den Linientruppen, die er in Bilbao, in Vitoria, in Pampelong und in einigen anderen Garnifonen ge⸗ wonnen hatte. Er hoffte, mit diesen Mitteln und mit der Zu⸗ stimmung der Fueristischen Partei sich im Herzen des Landes hal— ten und den Geist der Insurrection bei den Bergvoͤlkern wieder entzuͤnden zu koͤnnen. Aber die Nachrichten von Madrid von Saragossa und von Varcelona, die uͤberall gescheiterten und besiegten Verschworungen, die Annaͤherungen starker Kolonnen, die schon uͤber den Ebro gingen, alle diese Umstaͤnde entmuthigten die Linientruppen und bewirkten ihre Unterwerfung. Die Staͤdte, die des Beistandes der Soldaten beraubt waren und nicht die Zeit gehabt hatten, sich selbst in Vertheidigungs⸗Zustand zu setzen, ka⸗ S 1188ghg und so mußten die Generale und Offiziere

9 58 Ib1“ ; - 7 Achbol allen Seiten verlassen wurden, ihr Heil in der Flucht

Der Messager enthaͤlt folgende Erklaͤrung: „Mehrere Op⸗ positions⸗Journale sprechen seit zwei Tagen von einem Passe, den und der ihm

wirklich den Wunsch hat, zu sehen, was wir gesehen haben, so

zur Ruͤckkehr nach Spanien von dem Unter⸗Praͤfekten von Ba⸗ vonne ausgestellt worden sey. Die Regierung hat keine Kennt⸗ niß von dieser Thatsache, die mit ihren Instructionen im Wider⸗ spruch stehen wuͤrde. Sie hat in Betreff dieses Gegenstandes weder eine Reclamation, noch eine Benachrichtigung von Seiten der Spanischen Regierung erhalten.“ Der Courrier fran⸗ gais bemerkt hierzu: „Wir wollen die Aufrichtigkeit des Mi⸗ nisteriums nicht in Zweifel ziehen; und da es erklaͤrt, daß die Er⸗ theilung eines Passes an Munagorri mit seinen Instructionen in Widerspruch stehen wuͤrde, so ist der Beamte, der sich einen sol⸗ chen Akt erlaubt hat, persoöͤnlich dafuͤr verantwortlich. Die Exi⸗ stenz jenes Passes ist außer Zweifel. Wenn das Ministerium

braucht es nur zu reden; man wird ihm den von dem Unter⸗ Praͤfekten von Bayonne ertheilten Paß vorlegen.“

Der Courrier français erklaͤrt, daß der Spanische Ge⸗ sandte geneigt sey, diejenige Korrespondenz zu publiziren, welche

1 ½ Paris, 23. Okt. Der Ausgang des Christinischen Auf⸗ standes ist die vollstaͤndige Bestaͤtigung des Urtheils, welches alle Unbefangenen von Anfang an uͤber diesen Revolutions⸗Versuch gefaͤllt haben. Dieses mit so unermeßlicher Verantwortlichkeit verknuͤpfte Unternehmen hatte keinen zureichenden Zweck, und der Erfolg hat gezeigt, daß es ihm in vielleicht noch hoͤherem Maße an den Mitteln der Durchfuͤhrung fehlte. Was bleibt also von der ganzen Unternehmung anders uͤbrig, als Stoff zur Verurthei⸗ lung ihrer Urheber und zum Mitleiden fuͤr ihre Opfer? Die Zahl der letzteren ist gluͤcklicherweise bis jetzt gering, und man darf von der Maͤßigung sowohl, als von der Einsicht Espartero's er⸗ warten, daß sie sich nicht vermehren werde. Auf dem Richtplatze ist nun das Blut der drei Chefs des Aufstandes, Don Diego Leon, Borso di Carminati und Montes de Oca geflossen. Musia⸗ gorri wurde von dem ehemaligen Karlisten⸗Chef Elorio, seinem persoͤnlichen Todfeinde, ermordet. Der General Borso ist, wie sein Ungluͤcks⸗Gefaͤhrte Don Diego Leon, mit Festigkeit, die

zwischen ihm und dem Privat⸗Secretair der Königin Christine, in Betreff seiner an den General Alcala gerichteten Depeschen statt⸗

Blicke aufs Kruzifix geheftet, gestorben. Er hatte dem National⸗Gar⸗

gefunden habe; aber er glaubt, gegen das zu fehlen, was er der Koͤnigin schuldig ist, wenn er mit einer solchen Veroͤffentlichung den Anfang mache. Herr Olozaga scheine abwarten zu wollen, bis die Koͤnigin das Schreiben vom 12. Oktober publiziren lasse, durch welches jene Korrespondenz begonnen habe.

„Einer der Haupt⸗Agenten der Koͤnigin Christine, Herr Carri⸗ Gueri, ist vor einigen Tagen aus Navarra in Paris eingetroffen. Er hat sich, wie man vernimmt, bei der Koͤnigin Christine bitter uͤber die Unzulaͤnglichkeit der Geldmittel beklagt, die man den Chefs der Insur rection zugesandt habe. Diesem Mangel an pe⸗ cuniairen Huͤlfsmitteln schreibt Herr Carri⸗Gueri hauptsaͤchlich das Scheitern der Insurrection zu. Diese Beschwerden sollen der Koͤnigin hoͤchst unerwartet gekommen seyn, da sie einem gewissen Agenten 3 Millionen Fr. ausgezahlt haͤtte, welche fuͤr ihre An— haͤnger in Navarra und Andalusien bestimmt gewesen waͤren. Man erwartet O'Donnell binnen kurzem in Paris und man wird durch ihn ohne Zweifel erfahren, ob jene Gelder an ihre Bestim— mung gelangt sind, oder nicht.

Der Moniteur parisien berichtet nach einer Korrespon⸗ denz, deren Authenticitaͤt er jedoch nicht verbuͤrgen will, daß die Spanische Regierung eine Aushebung von 150,000 Mann be⸗ sohlen habe.

Der National ward, wie man sich erinnert, am 23sten Sep⸗ tember d. J. wegen eines Artikels vor Gericht gestellt, in welchem er

disten, der ihn in Borja erkannt und angehalten hatte, 80 Unzen fuͤr seine Freilassung geboten, aber vergeblich. Ueber den Prozeß und den Tod des ehemaligen Ministers Montes de. Oca fehlen noch die naͤheren Angaben, es steht indessen zu befuͤrchten, daß der erstere nicht ganz regelmaͤßig gewesen sey, da er sonst kaum so kurz haͤtte abgefertigt werden koͤnnen, um so weniger, als ein Kriegsgericht wohl schwerlich die gesetzliche Kompetenz zur Ver⸗ urtheilung dieses buͤrgerlichen Angeklagten hatte. Waͤren aber auch bei diesen blutigen Scenen alle Formen des Rechts noch so ge⸗ wissenhaft beobachtet worden, sie wuͤrden gleichwohl in jeder Ruͤck⸗ sicht, im Interesse der kuͤnftigen Ruhe Spaniens vielleicht nicht minder als im Namen der Menschlichkeit zu bedauern seyn.

Um indessen nicht unbillig gegen die Madrider Regierung zu seyn, darf man nicht vergessen, daß Spanien in seiner stuͤrmi⸗ schen Geschichte der letzten dreißig Jahre uͤberhaupt rauhe oͤffent⸗ liche Sitten angenommen hat, deren Einflusse die Staats⸗Gewalt, wenn sie dieselben nicht etwa unwillkuͤrlich theilt, sich mit dem besten Willen nicht ganz entziehen koͤnnte.

Herr Olozaga, der die Interessen seiner Regierung im An— fange des Aufstandes durch den National gegen die Christini⸗ sche Partei und deren wirklichen oder vermeinten Goͤnner, das Franzoͤsische Kabinet, vertreten ließ, hat jetzt dieses etwas kom⸗ promittirende Organ mit dem unschuldigeren Constitutionnel vertauscht. Die anfaͤngliche Wahl des genannten republikanischen Blattes war ohne Zweifel eine Art Drohung, zu der sich

die Politik, die seit 11 Jahren Frankreich regiere, eine schaͤndliche und schmachvolle nannte, und dabei von einem Haupt⸗Schuldigen sprach, den Frankreich wohl kenne und den die Nachwelt nennen werde. Die Jury sprach den National frei. Am andern Morgen ent⸗ hielt das genannte Blatt einen Artikel, in welchem folgende Stelle vorkam: „Es konnte weder dem Charakter unseres Vertheidigers zusagen, noch entsprach es der Wuͤrde unseres Journals, uns hin⸗ ter eine Eroͤrterung ohne Freimuͤthigkeit und ohne Wahrheit zu verkrie⸗ chen. Unser Gedanke war augenscheinlich; unsere Ausdruͤcke gaben ihn getreulich wieder. Es war der Koͤnig, den wir bezeichnen wollten und un⸗ sere Leser konnten sich nicht daruͤber taͤuschen. Wenn wir es vor Gericht geleugnet haͤtten, so wuͤrde es eine unwuͤrdige Luͤge unsererseits gewesen seyn.“ Dieses Artikels halber, von dem obige Stelle nur ein kleiner Auszug ist, ward der National wieder mit Beschlag belegt, und erschien gestern, in der Person seines verantwortlichen Herausgebers, vor Gericht. Der General-Advokat drang mit großer Energie auf die Bestrafung des National, der so alle Achtung und alle Beruͤcksichtigung des Gesetzes, welches den Koͤnig fuͤr unverletzlich und unverantwortlich erklaͤre, aus den Augen setze. Der Vertheidiger des National, Herr Marie, stellte vorweg die Ansicht auf, daß der Artikel des National nur eine Berichterstattung uͤber den Tages zuvor stattgehabten Prozeß ge⸗ wesen waͤre, und daß es eine Verletzung des Grundsatzes non bis in idem seyn wuͤrde, wenn man dieselben Thatsachen jetzt einer Verurtheilung unterwuͤrfe, die bereits zu einer Freisprechung An⸗ laß gegeben haͤtten. Aber auch in dem Fall, wo man den inkri⸗ minirten Artikel nicht als eine bloße Bericht-Erstattung gelten lassen, sondern fuͤr eine neue Eroͤrterung halten wolle, sey dem National kein Vergehen vorzuwerfen, da er die Koͤnigliche Ver⸗ antwortlichkeit nur als eine Theorie, in abstrakter Weise, und nicht in Bezug auf irgend eine bestimmte Handlung beleuchtet habe. Bei der Entwickelung dieses letzten Satzes ward der Ver⸗ theidiger von dem Praͤsidenten unterbrochen, der es nicht zugeben wollte, daß man die Theorie der Nichtverantwortlichkeit des Koͤ⸗ nigs einer Eroͤrterung unterwerfe. Die Jury erklaͤrte nach einstuͤndiger Berathung den verantwortlichen Herausgeber des National fuͤr unschuldig. (Vergl. unten das Schreiben aus Paris.)

Der Botschafter einer fremden Macht soll vor kurzem Schritte bei der Franzoͤsischen Regierung gethan haben, um die Freilassung des Prinzen Ludwig Napoleon zu erlangen. Das Kabinet der Tuilerieen soll hierauf dem Prinzen seine Freilassung in Aussicht gestellt haben, wenn er gewisse, ihm vorgelegte Be⸗ dingungen unterschreiben wolle. Auf diese Vorschlaͤge ist indeß der Prinz nicht eingegangen, und so wird fuͤrs Erste in seinem Schicksal keine Aenderung eintreten.

Der Prozeß des Herrn Ledru-Rollin wegen der Rede, die derselbe vor seinen Waͤhlern gehalten hat, wird dadurch noch wich⸗ tiger und interessanter werden, daß die drei vorzuͤglichsten Advoka⸗ ten der Oppositions⸗Nuͤancen in der Deputirten⸗Kammer, naͤmlich die Herren Berryer, Odilon⸗Barrot und Arago, den Herrn Ledru⸗ Rollin vor Gericht vertheidigen werden.

Bei Herrn von Rothschild treffen jetzt taͤglich bedeutende Baarsendungen ein, die fuͤr die am 28sten d. stattfindende erste Einzahlung der neuen Anleihe bestimmt sind. .

Boͤrse vom 23. Oktober. Die Course der Französischen Papige⸗ blieben heute ziemlich unveraͤndert, zeigten jedoch eine reigung zum Sinken. Die Spanische aktive Schuld stieg dage⸗ gen in Folge der fuͤr die Madrider Regierung guͤnstigen Nachricht auf 22

—2

der Spanische Gesandte durch die schwierige Lage seiner Regierung berechtigt glauben mochte. Die jetzt erfolgte Zu⸗ ruͤcknahme derselben erklaͤrt sich dann sehr natuͤrlich durch die gluͤckliche Abwendung der Gefahr, durch welche die fortgesetzte Anwendung so scharfer Mittel uͤberfluͤssig geworden ist. Man zweifelt sehr, daß die Koͤnigin Christine bei der jetzt bereits ein- getretenen Katastrophe die von Herrn Olozaga provozirte öͤffent⸗ liche Erklaͤrung uͤber ihren Antheil an dem fuͤr sie unternomme⸗ nen Aufstande ablegen werde. Sonderbar ist es, daß man christi⸗ nischerseits Herrn Olozaga einen bitteren Vorwurf daraus zu machen wagt, daß er die Koͤnigin in die allerdings wohl peinliche Nothwendigkeit zu setzen gesucht, entweder offen als die Urhe⸗ berin des Aufstandes aufzutreten, oder denselben zu desavouiren, und dadurch nothwendigerweise zu laͤhmen. Herr Olozaga hatte gewiß ein eben so rechtmaͤßiges als großes Interesse, jenen Punkt aufzuklaͤren, und vorausgesetzt, daß er dasselbe durch ehrliche Mit⸗ tel verfolgt hat, laͤßt sich schwerlich ein gegruͤndeter Tadel auf sein Verfahren werfen. Wenn man aber Ruͤcksichten der Delikatesse anruft, die ihn haͤtten verhindern sollen, die Koͤnigin Christine in eine so schwierige Alternative zu versetzen, so bedenkt man wohl nicht, daß es sich hier um das Schicksal einer Nation handelte. Herr Olozaga soll uͤbrigens entschlossen seyn, kein Mittel unver— sucht zu lassen, um die Koͤnigin Christine zur Rechtfertigung oder aber zur Zuruͤcknahme des ihm gegebenen Dementi's zu veran⸗ lassen. Er hat schon jetzt die Koͤnigin auffordern lassen, die uͤber die demselben zum Grunde liegende Frage gefuͤhrte Korrespondenz zu veroͤffentlichen, und man erwartet, daß, wenn diese Aufforde⸗ rung keine Folge haben sollte, die Publication dieser Briefe von ihm selbst veranstaltet werden wird.

.* Paris, 23. Okt. Die neue Freisprechung des „Na⸗ tional ist ein Triumph fuͤr die Sache der Radikalen, aber sie ist auch noch ein Gegenstand der Freude fuͤr die sogenannte dy⸗ nastische Opposition. Die Parteien erblicken in dem Urtheile einen gegen den Koͤnig gerichteten Tadel, wegen seiner Thaͤtigkeit und seines Einflusses auf die oͤffentlichen Angelegenheiten. Nach der Meinung der Linken muͤßte der Koͤnig schon allein deshalb, weil er unverantwortlich ist, unthaͤtig bleiben und sich nur darauf beschraͤnken, die Handlungen seiner Minister zu sanctioniren. Im Gegentheil unterliegt er, nach den extremen Meinungen, derselben Verantwortlichkeit, wie die Minister. Die Journale haben diesen Satz in der letzten Zeit lebhaft diskutirt und metaphysische Streifzuͤge auf das weite Gebiet der Politik unternommen. Die von dem Grafen von Roͤderer vor etwa sechs Jahren erhobene Klage ist wieder erneuert worden, jedech mit dem Unterschiede, daß die Gegner der Mitwirkung des Koͤnigs bei den oͤffentlichen Angelegenheiten weniger Freiheit ge⸗ habt haben, da die September⸗Gesetze zugleich ihrer Logik und ihrer Leidenschaft hinderlich sind.

Das Auffallendste in dem Plaidoyer des Advokaten des Na⸗ tional ist, daß dieses Journal sich, nach seiner Meinung, auf Abstrac⸗ tionen beschraͤnke und an keiner Handlung theilnehme, die auf die Ver⸗ wirklichung revolutionairer Theorieen abzweckten; der N ational waͤre eine Art Pythagoraͤer, der, in seinem Heiligthum eingeschlosen⸗ damit beschaͤftigt sey, zur letzten Laͤuterung zu gelangen. G wuͤrfe des Koͤniglichen Advokaten, daß der N ational, v.Sg S oder unmittelbar an allen Unruhen theilgenommen Habf, en seit zehn Jahren stattgefunden, entgegnete der Vertheidigen nesselden durch folgende Interpellation: „Warum haben Sie damals 2.8 National nicht gerichtlich verfolgt, angeklagt und verurtheilt? Diese Interpellation war nur zum Schesn gemacht; allein es ist