1841 / 300 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 29 Oct 1841 18:00:01 GMT) scan diff

hinreichend bekannt, daß die Anstifter den Haͤnden der Justiz weit leichter entgehen, als die Handelnden. Nun reizt aber der National zur Empdrung, indem er sich hinter dem Vor⸗ hange haͤlt; er stuͤrzt durch seine Doktrinen, seine Aufreizungen die Fanatiker, die Bloͤdsinnigen und die schlechten Subjekte in die Gefahren der Emeute; aber er selbst nimmt niemals Theil daran. Ist die Emeute voruͤber, die zum Gluͤck immer auf dieselbe Weise, naͤmlich mit einer Niederlage der Aufruͤhrer endigt, so beschraͤnkt er sich darauf, das Unrecht der Besiegten durch sophistische Argu⸗ mente zu mildern und der Emprung eine patriotische Faͤrbung zu geben. Es ist dies die nothwendige Ergaͤnzung seiner treulosen Aufhetzungen und diese Ergaͤnzung rettet ihn in den Augen seiner Partei. Diejenigen, welche sich in den Straßen der Gefahr ent⸗ gegenstellen, die ihr Leben und ihre Person fuͤr eine schlechte Sache bloßstellen, sind weniger tadelnswerth, als jene gehaͤssigen Poltrons, die im Finstern arbeiten und sich erst dann zeigen, wenn die Gefahr voruͤber ist. Koͤnnte man alle diese Prediger der Anarchie vertilgen, so wuͤrde auch diese selbst verschwinden und die Ruhe bald wiederhergestellt seyn. Aber dies ist eben die Schwierigkeit, und der National bezeichnet sie sehr gut, wenn sein Vertheidiger in einem fast komischen Ton fragt, warum er unter den von dem Advokaten des Koͤnigs angegebenen Umstaͤnden nicht verfolgt wor⸗ den sey. Die Doktrinen und die Tendenzen des radikalen Blat⸗ tes sind bekannt; es will den Umsturz des Bestehenden, behaͤlt sich jedoch vor, spaͤter anzugeben, was man auf den Ruinen errichten solle und was zu thun sey, um, wie der Haupt⸗Redacteur, Herr Marast, sagt, den rechten Mann zu sinden. Aber in den Augen der Justiz reicht die Offenkundigkeit nicht hin; es bedarf selbst fuͤr eine einfache Anklage der Beweise oder der Thatsachen, die positiv genug sind, um sich daran halten zu koͤnnen. Das ist es, was den National rettet. Um uͤbrigens seine Liebe zur Ordnung kennen zu lernen, lese man nur seine Artikel und Korresponden⸗ zen uͤber die Angelegenheiten von Toulouse, Clermont und Macon; man wird sehen, wie seine friedlichen Versicherungen beschaffen sind und durch welche heuchlerischen Umschweife er die Empoͤrung zu rechtfertigen sucht.

Der Praͤsident der Assisen hat dem Vertheidiger nicht gestat— tet, seine Theorie der Unverantwortlichkeit des Koͤnigs zu ent⸗ wickeln und auf diese Weise gewisse Artikel des radikalen Blattes zu reproduziren. Man legte von beiden Seiten eine große Wich⸗ tigkeit auf diesen Theil der Vertheidigung, wobei der National die Herren Thiers und Guizot mit auf die Scene zu bringen dachte. Diese beiden Minister haben sich in der That mehr als einmal bei den parlamentarischen Diskussionen und bei den Reden an die Waͤhler hinter die Person des Koͤnigs gestellt, um ihren Behauptungen, Forderungen und Argumenten ein groͤßeres Ge⸗ wicht zu geben. b

Was das Verdikt der Jury betrifft, so hat es als richterliche Thatsache, als Entscheidung der Billigkeit und als genaue Wuͤr⸗ digung des Vergehens nicht die mindeste Wichtigkeit. Wir ha⸗ ben schon bei einer anderen Gelegenheit gesagt, die Urtheile der Jury sind Entscheidungen, die durch gewisse Meinungen, durch Haß, Sympathieen, Interessen u. s. w. diktirt werden. Der Ge⸗ schworene besitzt nicht die Unparteilichkeit und Gleichguͤltigkeit des

Richters; er sieht mehr auf die Person, als auf das Faktum und wenn er ausnahmsweise auf das Letztere sieht, so akkommodirt er es seiner Art zu sehen und den politischen Theorieen, die ihn fuͤr den Augenblick beherrschen. Endlich muß man auch noch sagen, daß die Geschworenen nicht immer sehr aufgeklaͤrte Personen sind, und die Vortheile des Ladens und der Werkstaͤtte, die sie ver⸗ lassen, um auf der Bank der Magistratur zu sitzen, lassen ihnen nicht immer die voͤllige Freiheit des Geistes. Wir schließen aus allem diesen, daß ein Verdikt der Jury weder fuͤr noch gegen das Verbrecherische eines Journal⸗Artikels etwas entscheidet.

Fuͤr die Spanischen Angelegenheiten haben unsere Journale den Tempel des Janus geschlossen; auf der anderen Seite der Pyrenaͤen scheint Alles beendigt zu seyn und Marie Christine muß auf ihre letzten Hoffnungen verzichten. Das Schreiben des Herrn Hlozaga und die Desavouirung desselben durch die Koͤnigin, welche das Journal des Débats aufgenommen hat, bilden in diesem Augenblick den Gegenstand der Polemik. Diese Diskussion hat kaum ein anderes Interesse, als das des Skandals, da sie von beiden Seiten nichts darbietet, als Dementi's und verstuͤmmelte Erklaͤrungen und zur Darstellung der historischen Wahrheit, die erst spaͤter an den Tag kommen wird, nichts beitraͤgt.

Großbritanien und Irland. gondon, 23. Okt. Ein in der neuesten Nummer der Hof⸗ zeitung publizirter Geheime⸗Raths⸗Befehl vom 6ten d. M. ver⸗ ordnet, daß in Folge der Parlamens⸗Akte uͤber die angemessenere Vertheilung der Kirchen⸗Einkuͤnfte, nach welcher namentlich eine andere Verwendung der uͤberfluͤssigen Einnahmen der Kathedral⸗ und Kollegiat⸗Kirchen und ihrer Kapitel eintreten sollte, und wo— nach bereits mehrere Praͤbenden und Kanonikate aufgehoben und deren

Revenuͤen an die Kirchen⸗Kommission eingezahlt worden sind, fuͤrs erste aus diesen Fonds so viel Pfarraͤmter, als moͤglich, die unter 150 Pfd. Einkommen haben und deren Seelsorge sich auf eine Gemeinde von 2000 Personen erstreckt, den noͤthigen Zuschuß er⸗ halten sollen, um ihre Einnahme auf jene Hdhe zu bringen. Das hierzu verwendbare und angewiesene Kapital belaͤuft sich fuͤr jetzt auf 126,800 Pfd. St., die in 3proc. Consols angelegt sind. Mit den Zinsen davon kann das Einkommen von etwa hundert niedrig dotirten Pfarren auf 150 Pfd. gebracht werden. Die Times bemerkt hierzu: „Wenn auch in der Kirche große Meinungs⸗ Verschiedenheit uͤber die durch die Parlaments⸗Akte uͤber die Kirchen⸗Einkuͤnfte bewirkte Eigenthums?⸗ Uebertragung herrschte, so glauben wir doch, daß man uͤber die Art und Weise, wie die Kirchen⸗Kommissarien jetzt die durch jene Maßregel zu ihrer Verfuͤgung gestellten Fonds verwenden, nur einerlei Meinung seyn kann. Jedermann muß wuͤnschen, daß, nachdem der offenbar gewagte Schritt einmal geschehen, die heilsamen Folgen daraus entsprießen, welche seine Vertheidiger sich davon versprachen, nicht die uͤblen, welche seine Gegner befuͤrchte⸗ ten. Im vorliegenden Fall muͤssen nun selbst diejenigen, welche es bedauern, daß den Kathedral⸗Dotationen etwas entzogen worden, doch eingestehen, daß, allem Anschein nach, die Wirksamkeit des Parochial⸗Systems sich in einem den Er⸗ wartungen des Bischofs von London und seiner Gehuͤlfen entspre⸗ chenden Grade wird kraͤftigen lassen. Bedenken wir, daß die Maßregel, wovon obige Anzeige die erste Frucht ist, erst ungefaͤhr seit einem Jahre in Kraft getreten, und daß sich fortan mehr oder minder oft aͤhnliche Listen von zu verbessernden Pfarren er⸗ warten lassen, so koͤnnen wir nicht umhin, die Schnelligkeit zu bewundern, mit der ein so erstaunlicher Erfolg erreicht worden.“ Die heutige Times eroͤffnet ihr Blatt mit folgender An⸗ zeige: „Wir haben guten Grund, zu glauben, daß die Franzoͤsische Regierung beschlossen hat, unverzuͤglich sechs Linienschiffe aus dem Mittellaͤndischen Meere zuruͤckzuziehen und dieselben in Brest ab⸗ takeln zu lassen. Wir koͤnnen nicht zweifeln, daß die Britische Regierung entsprechende Maßregeln ergreifen und die Staͤrke ihrer

Seemacht im Mittelmeere mindestens um eben so viel reduziren wird.“

Sir Harcourt Lee, einer der Meister der Orangisten⸗Logen, als diese noch bestanden, erklaͤrt in einem Dubliner Blatte, er habe schon vor mehreren Monaten den Herzog von Nemours schriftlich wegen eines Komplotts zur Ermordung der ganzen Fran⸗ zoͤsischen Koͤnigs⸗Familie gewarnt, das mit einer aͤhnlichen Ver⸗ schwoͤrung in Großbritanien in Verbindung stehe, und zwar habe er jene Nachricht aus derselben geheimnißvollen Quelle, die ihn

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acht Tage vor dem Attentate des Orford, der auf die Koͤnigin

Victoria geschossen, von dessen Vorhaben in Kunde gesetzt. Noch

in diesem Jahre habe er mit dem Franzoͤsischen Unter⸗Staats⸗ Secretair Maillac eine Unterredung gehabt, in Folge deren die Pariser Polizei eine ganze Bande von Böoͤsewichtern in voller Versammlung mit ihren Buͤchern und Papieren aufgehoben haͤtte, wofuͤr ihm eine Danksagung von Ludwig Philipp zu Theil ge⸗ worden sey. Er selbst spricht die Ueberzeugung aus, daß es fort⸗ waͤhrend auf die Vernichtung des Hauses Orleans und der Bri⸗ tischen Dinastie abgesehen sey, um eine Revolution in beiden Laͤndern herbeizufuͤhren.

Die hiesigen Blaͤtter beschaͤftigen sich viel mit den Amerika⸗ nischen Differenzen und scheinen zu glauben, daß England am Vorabend eines Krieges stehe. Der Morning Herald und Courier versichern, daß der Amerikanische Staats⸗Secretair Webster dem Englischen Gesandten, Herrn Fox, bereits sehr nach⸗ druͤckliche Vorstellungen in der Groganschen Sache gemacht, die Freilassung und Entschaͤdigung Grogan's und die Bestrafung der Schuldigen verlangt habe. Herr Fox soll sich darauf beschraͤnkt haben, zu antworten, daß er keine Mittheilungen uͤber diese Sache erhalten habe und erst bei den Kanadischen Behoͤrden anfragen muͤsse, ehe er eine Antwort ertheilen koͤnne. Nun aber will man hier in London aus der besten Quelle wissen, daß das Haus des Herrn Brown, wo Grogan aufgehoben worden, von den Kana⸗ diern als zu ihrem Gebiete gehoͤrig angesehen werde, also ein neuer Graͤnzstreit. Die hiesigen Blaͤtter schieben die Schuld hauptsaͤchlich auf die Horden von Raͤubern und Schleichhaͤndlern, welche die Amerikanischen Graͤnzen heimsuchen und uͤber deren voͤllige Organisation zu einem großen Bunde, die „Jaͤger⸗Loge“ genannt, die Morning Chronicle, wie schon erwaͤhnt, weitlaͤuftige Aufschluͤsse giebt. Der Zweck des Vereins ist zunaͤchst die Vertreibung der Englaͤnder aus Amerika. An der Spitze desselben sollen sehr angesehene Leute stehen, sogar Gou— verneure einiger Staaten der Union und einzelne Senatoren, aber auch die Kanadischen Revolutions⸗Chefs Nelson und Papineau. Auch haben fremde Abenteurer, darunter ein Polnischer Oberst, ein Franzose, ein Finnlaͤnder, daran Theil genommen. Letzterer ist waͤhrend der Kanadischen Unruhen gehaͤngt worden. Agen- ten sind nach allen Punkten Europa's geschickt worden, und Papineau soll sogar eine Audienz bei Marschall Soult ge— habt haben, die aber keinen Erfolg hatte, weil er zu viel von Freiheit und Constitution sprach. Sogar in England sollen Verbindungen angeknuͤpft seyn, wodurch gewisse Personen bedeu⸗ tend kompromittirt waͤren. Der Verein soll durch einen fremden Agenten sogar ein Anerbieten von 50,000 Dollars, 5000 Geweh⸗ ren und einigen Kanonen erhalten haben. Einer der Agenten des Vereins soll zu Bremen ein Schiff befrachtet haben, um Mili⸗ tair⸗Personen nach Amerika zu schicken; allein die Sache wurde vereitelt, da die Fonds von einem seiner Begleiter unterschlagen wurden. Zuletzt sollen die Bremer Behoͤrden aufmerksam gewor⸗ den seyn und die Agenten von ihrem Gebiet verwiesen haben. Spaͤter soll sich dieser Agent in Antwerpen und Rotterdam auf— gehalten haben, um daselbst ein Emigrantenschiff nach Maine zu befrachten.

Ein Verein von Arbeitern in Leeds, der sich Comité zur Zaͤhlung unbeschaͤftigter Arbeiter nennt und Nachforschungen uͤber deren Zustand in dieser Stadt angestellt, will die Ergebnisse der— selben einer Versammlung der Einwohner vorlegen. Die Leeds Times sagt daruͤber: „Wir wundern uns wirklich nicht, daß Maͤnner, wie Sir R. Peel und der Herzog von Wellington, die Berichte der Herren Crawford, Cobden und Gibson in Zweifel ziehen; denn wir sind uͤberzeugt, daß Tausende in Leeds leben, welche geneigt seyn werden, die folgenden Angaben fuͤr unbegruͤndet zu halten. Wird man es glauben wollen, daß es in dieser Stadt 747 Familien giebt, welche 3960 Individuen zaͤhlen und jede Woche mit nur 1 Sh. 4 Pee. auf den Kopf ihren Unterhalt be⸗ streiten? Daß es 214 Familien mit 1294 Individuen giebt, welche nur 4 Pee. fuͤr den Kopf in der Woche zu verzehren haben? Daß man 1946 Familien mit 5776 Individuen findet, welche su ihrem Unterhalt gar keine Mittel besitzen? Und wird man es glauben, daß der durchschnittliche woͤchentliche Unterhalt bei 4752 Familien oder 19,937 Individuen fuͤr den Kopf nur 11 ¼ P. betraͤgt? Das sind Erstaunen erregende Angaben, aber es sind Angaben, welche das Zaͤhlungs⸗Comité sich verpflichtet fuͤhlt, bekannt zu machen, nach— dem es eine genaue Untersuchung angestellt und die oben genannte Anzahl von Familien besucht hat.

Es ist sehr moͤglich, daß die Zaͤhler in manchen Faͤllen einigermaßen haben irre geleitet wer⸗ den koͤnnen. Das werden sie, glauben wir, nicht ableugnen wollen; aber nach allen moͤglichen Zugestaͤndnissen (wir wollen 50 pCt. von jener Angabe abziehen), welch' ein furchtbar dunkles Bild bleibt immer noch zuruͤck! Der Winter kommt heran, und die dumpfen, unfreundlichen Keller ohne Feuer, ohne Nahrung, ohne Moͤbel, in manchen Faͤllen selbst ohne Bett: ist das ein Ort, sind das Umstaͤnde, in welchen menschliche Wesen zu leben verur— theilt seyn sollten? Doch die Thatsache ist unleugbar, daß Viele in dieser Stadt in solchen Umstaͤnden leben, Viele, welche gern ihre Verhaͤltnisse durch ehrliche, unablaͤssige Arbeit verbessern moͤchten, wenn sie es koͤnnten.“

Obgleich der Baarvorrath der Bank von England im letzten Monat um eine halbe Million Pf. St. abgenommen hat, so be⸗ ruhigt man sich daruͤber doch an der Boͤrse voͤllig, da das Gold saͤmmtlich im Lande geblieben ist, und binnen kurzer Zeit in die Bank zuruͤckfließen wird.

Die allgemeine Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft hat die Huller Dampfschiffe „Vivid“ und „Waterwitch“ fuͤr 16,000 Pfd. ange⸗ kauft. Sie hat jetzt mehr Dampfschiffe als die Koͤnigliche Ma⸗ rine, und ihr Verbrauch an Kohlen betraͤgt 50,000 Pfd. jaͤhrlich.

Das Meer hat waͤhrend des letzten Sturmes uͤber 15 Fuß von der Kuͤste von Dover weggespuͤlt und droht noch weiter zu dringen, wenn keine Vorkehrungen dagegen getroffen werden. Der Herzog von Wellington, als Lord⸗Ober⸗Aufseher der. fuͤnf Haͤfen, hat den angerichteten Schaden selbst in Augenschein ge⸗ nommen.

Belgien.

Brüssel, 24. Okt. Der Koͤniglich Preußische Gesandte am hiesigen Hofe, Herr von Arnim, hat, wie der Belgische Moni⸗ teur berichtet, denjenigen Deutschen, die ihm am 15. Oktober die Adresse als Gluͤckwunsch fuͤr den Geburtstag Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Preußen uͤberreicht hatten, ein sehr wohlwollendes Erwiederungsschreiben zukommen lassen, in welchem er seine Freude

uͤber die einige Gesinnung der Preußen und aller Deutsch

erkennen giebt.

Deutsche Bundesstaaten. 8

Stuttgart, 23. Okt. Nachdem Se. Koͤnigl. Majestaͤt un⸗ term 15ten v. M. die Staͤnde des Koͤnigreichs auf den 23. Ok⸗ tober d. J. zu einem ordentlichen Landtage einberufen, wurde die⸗ ser Landtag heute in der herkoͤmmlichen Weise feierlich eroͤffnet. Se. Koͤnigl. Majestaͤt hielten an die versammelten Staͤnde des Koͤnigreichs folgende Rede, welche der Praͤsident der ersten Kam⸗ mer erwiederte, womit der Eroͤffnungs⸗Akt des diesmaligen ordent⸗ lichen Landtages geschlossen wurde.

Rede Sr. Majestaͤt des Koͤnigs: Durchlauchtigste, Durchlauchtig Hochgeborene, Hochgeborene, Edle⸗ Ehrwuͤrdige, Liebe Getreue!

Unter dem Schutze der goͤttlichen Vorsehung sehe Ich Mich, nach einer nun in wenigen Tagen vollendeten fünfundzwanzigjaͤhrigen Re⸗ gierung, umgeben von Meinen getreuen Staͤnden, verpflichtet, zuerst Mein dankerfuͤlltes Gebet zu dem goͤttlichen Willen zu richten, dessen

Segen Unser Vaterland in diesem Zeitraume besonders theilhaftig ge⸗ 8

worden ist. . B 8 Mit diesem Dankgefuͤhl verbindet sich eine tiefe Ruͤhrung uͤber die Anerkennung, welche alle Staͤnde Meines Volkes vor wenigen,

Wochen den Bemuͤhungen meiner Regierung haben angedeihen lassen. Dieses gegenseitige Vertrauen, gestuͤtzt auf Meine bisherigen Re⸗ gierungs⸗Grundsaͤtze, laͤßt Mich auch fuͤr die Zukunft gluͤckliche Zei⸗

ten erwarten. 8 W“

Unserer Verfassung gemaͤß hat nach erlangter Volljaͤhrigkeit Mein Sohn und Nachfolger den Eid auf dieselbe abgelegt; dieses feierliche Geluͤbde legt ihm die Pflicht auf, wenn ihn einst Gottes Wille an Meinen Platz ruft, im Geiste dieser Verfassung das Wohl Unseres Vaterlandes so zu befoͤrdern, wie es Meine Haͤnde gepflegt haben.

rer Justiz⸗Verfassung zum Gegenstaͤnde haben. Die zu Unserem neuen Straf⸗Gesetzbuche gehoͤrige Straf⸗Prozeß⸗Ordnung ist von ei⸗ ner staͤndischen Kommission schon gepruͤft worden.

nitive Regulirung des Notariatswesens, die Aufhebung gewisser Sporteln bei Dispensationen und die Geltung des neuen Muͤnz⸗ fußes werden Ihnen Gesetzes⸗Entwuͤrfe vorgelegt werden.

Sehr angenehm ist es Mir, Ihnen die Verlaͤngerung des Deut—⸗ schen Zoll⸗Vereins auf weitere zwoͤlf Jahre ankuͤndigen zu koͤnnen, so wie die gegruͤndete Hoffnung, ihn durch den Beitritt mehrerer Bundesstaaten bald erweitert zu sehen.

Wenn die Politik des Auslandes den Deutschen Bund gend thigt hat, durch Ausruͤstung der Bundes⸗Kontingente und beschlos⸗

sene Befestigungen eine dem Auslande gegenuͤber feste und bestimmte

Stellung anzunehmen, so ist dies in echt Deutschem Sinne mit derjenigen Einigkeit ausgefuͤhrt worden, die das gemeinschaftliche Vaterland auch fuͤr die Zukunft schuͤtzt.

Daß diese Ruͤstungen mit gewissenhafter Sparsamkeit ausge⸗ fuͤhrt worden sind, wird Ihnen Mein Kriegs⸗Minister darlegen; so wie er diejenigen weiteren Antraͤge an sie bringen wird, die zur Ergaͤnzung Unserer Vertheidigungs⸗Anstalten fuͤr nothwendig er kannt worden sind. u“

Die Wuͤnsche fruͤherer Staͤnde⸗Versammlungen, so wie die bis⸗ herige Erfahrung haben Mich veranlaßt, Ihnen ein Zusatz⸗Gesetz zu Unserem Verwaltungs⸗Edikt vorzuschlagen. Auch liegen Gesetze uͤber Buͤcher⸗Nachdruck und uͤber die Erfindungs⸗Patente, das letztere, um Uns in Einklang mit den uͤbrigen Bundesstaaten zu setzen, zu Ihrer Berathung vor. 8

Entwuͤrfe uͤber die Pensions⸗Verhaͤltnisse der Lehrer in hoͤheren

und mittleren Unterrichts⸗-Anstalten, so wie der Schullehrer an den

Rettungs⸗Anstalten, werden mit den schon bestehenden Gesetzen die Einrichtungen fuͤr das Schulwesen ergaͤnzen.

Sie werden Meine aufrichtige Freude uͤber den Zustand Unse⸗ rer Finanzen theilen; trotz den namhaften Steuer⸗Nachlaͤssen, die Ich auf dem letzten Landtage gewaͤhrt habe, ist eine außerordent⸗ liche Schuldentilgung vollzogen worden; die angewiesenen Sum⸗ men fuͤr Straßenbauwesen und verschiedene Hochbauten konnten zur Verfuͤgung gestellt, so wie die Abloͤsungs-Gesetze durch die Unter⸗ sluͤtzung der Staats-Kasse groͤßtentheils ausgefuͤhrt, und Unsere außerordentliche Kriegsruͤstung allein aus dem Laufenden bestritten werden.

Dieser Zustand der Staats⸗Kasse veranlaßt Mich, die Aufmerk⸗ samkeit der Staͤnde auf die wichtige Frage der Eisenbahnen zu len⸗ ken; Meine Minister sind beauftragt, Ihnen die Ansichten der Regie rung uͤber diese zunaͤchst fuͤr das Wohl Unseres Handels⸗ und Ge werbestandes so wichtige Angelegenheit zu eroͤffnen.

Mit vollem Vertrauen auf Ihre Einsichten und Ihren Eifer fuͤr das allgemeine Wohl sehe Ich Ihren Arbeiten entgegen, indem Ich Sie Meines ganzen Wohlwollens versichere.

Rede des Praͤsidenten der ersten Kammer:

„Ew. Koͤnigl. Majestaͤt haben die getreuen Staͤnde heute um Ihren Thron versammelt und von neuem sie des Allerhoͤchsten Wohl⸗ wollens versichert. Im Namen derselben spreche ich dafuͤr den ehr erbietigsten Dank aus.

Mit Freuden folgten die Staͤnde der Koͤniglichen Ladung, und mit Freuden begruͤßen sie ihren geliebten Koͤnig in ihrer Mitte und stimmen in den dankvollen Jubelruf des ganzen Landes ein, das auf jede Weise seine Liebe und dankbare Anhaͤnglichkeit einem geliebten Landesvater zu beweisen sucht, der segens- und erfolgreich seit nun 25 Jahren die Wohlfahrt des Landes im Herzen traͤgt und kraͤftig foͤrdert. Die getreuen Staͤnde erkennen es mit besonderem ehrfurchts⸗ vollen Danke, daß die Einberufung in dieser Zeit stattfand, wo— durch auch ihnen vergoͤnnt ist, die Gefuͤhle ihrer Anhaͤng⸗ lichkeit und ihrer lebhaften Theilnahme an einem so erfreu lichen Ercigniß Euer Koͤniglichen Majestaͤt persoͤnlich auszusprechen. Wir sahen so eben den Koͤniglichen Sohn den Verfassungs⸗Eid in Euer Majestaͤt Haͤnde ablegen, und bewillkommnen Ihn nun freudig

in unserer Mitte, uͤberzeugt, daß die Liebe Euer Majestaͤt zu Ihrem 8 6 ,—. 2 25 1 1 9 4 8 2.

wichtigen Gesetze, zu deren Berathung Eure Koͤnigliche Maijestaͤt uns

berufen haben, mit Gewissenhaftigkeit, Eifer und Umsicht zu pruͤfen,

Volke auch Ihrem Koͤniglichen Sohn stets eigen bleiben wird.

ist uns eine heilige Pflicht. In der Verlaͤngerung des so wohl thaͤtig wirkenden Zoll⸗Vereins, wie in den gemeinsamen Anord⸗ nungen zur Vertheidigung unseres Deutschen Vaterlandes Zeigte sich wieder eben so sehr die Sorgfalt Euer Koͤnigl. Matestaͤt fuͤr das Wohl Ihrer Unterthanen, als der echt. Deutsche Sinn, der Einheit im Innern und Kraft gegen Außen foͤrdert; und solch edlen Zweck nach Kraͤften zu unterstuͤtzen, wird Jeder, der sein Deutsches Vater⸗ land liebt, stets bereit seyn. Moͤge die Vorsechung auch ferner Eure Koͤnigl. Majestaͤt beschuͤtzen und noch lange Jahre zum Gluͤcke und Wohle des Landes erhalten; mit diesem Wunsche, der Alle vereint, rufen wir einstimmig: „Es lebe der Koͤnig!“

Außer Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Kronprinzen sind in die erste Kammer eingetreten und beeidigt worden: Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz August, der Fuͤrst von Hohenlohe⸗Waldenburg⸗Schil⸗ lingsfuͤrst, der Erbprinz von Oettingen-Spielberg. In die zweite Kammer treten neu ein: Freiherr von Ulm-Erbach als ritter⸗ schaftlicher Abgeordneter fuͤr den Donau-Kreis, die General⸗Su⸗ perintendenten von Heermann, von Sigwart, von Geß, der aͤlteste katholische Dekan Strobel, ferner die neu gewaͤhlten Abgeordne⸗

ten: Krauß fuͤr die Stadt Ludwigsburg und Schott fuͤr Rotten⸗

burg. Karlsruhe, 23. Okt.

Der nun versammelte Landtag wird sich vorzuͤglich mit mehre⸗ 1 ren Gesetzes⸗Entwuͤrfen beschaͤftigen, welche die Verbesserung Unse⸗

1 Ueber die An-⸗ wendung der allgemeinen Pfandgesetze auf exemte Guͤter, die defi⸗

(Karlsr. Z.) Wir vernehmen, daß der Abgeordnete, Hofrath Welcker, waͤhrend er den Norden

Deutschlands bereist und sich allerwaͤrts durch seine politisirenden Reden bemerkbar macht, auf Befehl Sr. Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs wieder in den Ruhestand versetzt worden ist.

Detmold, 23. Okt. (Elberf. Ztg.) Heute kehrte der hiesige Regierungs⸗Praͤsident Eschenburg von seiner Mission nach Berlin, wohin derselbe, um uͤber den Anschluß des Fuͤrstenthums Lippe an den Deutschen Zollverein zu verhandeln, gesandt war, hierher zuruͤck. Auf den 4. Nov. d. J. sind die Landstaͤnde ein⸗ berufen, um sich uͤber den Anschluß mit der Landesregierung de⸗ finitive zu berathen.

Hamburg, 26. Okt. Das Preußische Schiff „Prinzessin Louise“, Capitain J. T. Rodbertus, ist heut nach einer schnellen Reise von 51 Tagen von Rio Janeiro in Hamburg angekommen, nachdem es in der Nordsee heftige Stuͤrme und sehr schweres Wetter ausgehalten.

Der Messager peschen: .

„Bayonne, 22. Okt. General Rodil ist am 21sten Mor⸗ gens in Vitoria eingeruͤckt. Montes de Oca ist erschossen worden. Die Stadt Bilbao hat am 20sten dem General Rodil ihre Unterwerfung zugeschickt.“

„Bayonne, 22. Okt. Diese Nacht sind viele fluͤchtige Spanische Offiziere in Sarre angekommen. Unter ihnen befinden sich Urbistondo, zwei Generale und drei Brigadiers. Jeden Augen⸗ blick treffen neue Fluͤchtlinge ein. Die Truppen des Regenten halten jetzt die Graͤnze von Navarra besetzt. Am 20sten hat O'Donnell die Citadelle von Pampelona zu raͤumen befohlen.“

„Perpignan, 22. Okt. Die Junta von Barcelona hat vorgestern die Bildung der Freicorps suspendirt, um der Quinta keine Hemmnisse zu bereiten. Sie schickt dem Regenten eine Million Realen.“

„Bayonne, 22. Okt. Madrid am 18ten. Der Ge⸗ schaͤftstraͤger Frankreichs an den Minister der aus⸗ waͤrtigen Angelegenheiten. Die Gazeta von heute enthaͤlt ein Dekret, welches die Cantabrische Kuͤste von Castro de Urdiales bis Fontarabie, mit Ausnahme dieser beiden Haͤfen und der Haͤfen von Guetaria, St. Sebastian und Passages in Blokadestand erklaͤrt.“ 8

Grriechenland.

Athen, 12. Okt. (L. A. Z.) Joannis Andreas Varvakis, aus Ipsara gebuͤrtig, erwarb sich im Handel mit dem Auslande ein bedeutendes Vermoͤgen und vermachte nach seinem Ableben (in Zante am 12. Januar 1825), mit reichlicher Beruͤcksichtigung anderer Wohlthaͤtigkeits⸗Anstalten, seinem Vaterlande ein Legat von 900,000 Rubeln Behufs der Errichtung einer nautischen Ausbil⸗ dungs⸗Anstalt in Griechenland. Eine besondere Klausel im Testa⸗ mente legte dem Vollstrecker desselben, Ritter Joannis Pentolimon Vozos, Capitain⸗Lieutenant in der Russischen Kriegs⸗Marine, die Ver⸗ pflichtung auf, zur Ausfuͤhrung dieses nuͤtzlichen Zweckes mit der Grie⸗ chischen Regierung sich in Einvernehmen zu setzen. Da die Guͤltigkeit jenes Testaments von Varvakishinterlassenen Verwandten zwar bis jetzt angefochten, aber durch die kompetente Russische Gerichts⸗Behoͤrde als unumstoͤßlich richtig anerkannt wurde, und das ganze Legat zur Vergroͤßerung des Kapitals in der Kaiserl. Bank zu Moskau einstweilen deponirt verblieb; so duͤrfte dem schon seit laͤngerer Zeit beliebten Projekt, auf Poros oder Aeging eine nautische Schule zu begruͤnden, nun kein Hinderniß mehr im Wege stehen, und man sieht den betreffenden Entschließungen der Landes⸗Re⸗ gierungen mit Zuversicht entgegen. 2

Dem Oberst⸗Lieutenant Feder vom Generalstabe wurde die nachgesuchte Entlassung aus dem Heere bewilligt, und dieser durch die Organisirung der Mainotten⸗Bataillone so hochverdiente Stabs⸗ Offizier verlaͤßt in kurzem Griechenland, um in seine fruͤhere Stel⸗ lung im Bayerischen Heere zuruͤckzutreten.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 4. Okt. An der Graͤnze treiben sich noch im⸗ mer Emissarien umher, welche sich auf ein Heer von 10,000 Mann zu stuͤtzen vorgeben, das im Stillen auf den Beistand der Bundes⸗ Regierung rechnen koͤnne. Zu Manchester im Staate New⸗-York soll eine große patriotische Versammlung gehalten werden. Wenn die Dinge so fortgehen, so glaubt man, daß die Vereinigten Stag⸗ ten wohl einen Kordon an der Graͤnze werden aufstellen muͤssen. Man beschwert sich uͤbrigens daruͤber, daß die Britische Seemacht auf den Binnen⸗Seen staͤrker sey, als die Amerikanische, waͤhrend beide nach der Convention von 1817 nur aus drei Schoonern be⸗ stehen sollen.

Der Schatz⸗Secretair hat wieder 2 Millionen von der neuen Anleihe einfordern lassen, welche 6 pCt. Zinsen tragen soll und nur mit Muͤhe eingeht.

Der Prinz von Joinville befindet sich jetzt in Philadelphia.

1A“

Königsberg, 24. Okt. (K. Z.) Gestern Abend ist Se. Excellenz der Geheime Staats⸗Minister, Herr von Schoͤn, aus Berlin zuruͤckgekehrt. Die Art und Weise, wie die Ankunft Sr. Excellenz in unserer Stadt gefeiert wurde, zeugte von der Hoch⸗ achtung und der herzlichen Liebe, welche dem hochverehrten Vor⸗ stande der Provinz gezollt wird. Schon am Nachmittage waren die auf dem Pregel liegenden Schiffe auf das festlichste ausgeflaggt, und kaum begann es dunkel zu werden, als sogleich die Straßen, welche vom Brandenburger Thore nach dem Koöͤnigl. Schlosse fuͤhren, glaͤnzend erleuchtet wurden. Sobald die Ankunft Sr. Excellenz, die man erst inei⸗ ner spaͤteren Abendstunde erwartet hatte, bekannt geworden war, ver⸗ sammelte sich auf dem inneren Schloßhofe eine große Anzahl acht⸗ barer Maͤnner aus allen Staͤnden, um die herzliche Freude aus⸗ zusprechen, welche die zahlreichen Freunde und Verehrer des hoch⸗ gefeierten Mannes bei seiner Ruͤckkehr erfuͤllte. Doch leider wei— Faree der wohl zu bescheidene Mann auf das Entschiedenste, I anzunehmen, welche innige Liebe ihm bereitet sel nlichst t 1 er schon eine Stunde nach seiner Ankunft zu der

) st ihn erwartenden Familie nach Arnau fuhr.

Ueber den Handel Frankreichs mit Preußen im Jahre 1840. (ʒAach Franzoͤsischen Angaben.)

Die beiden nachstehende uͤber A 4 1 in Tabellen uͤber Ausfuhr und Ein— fuhr bestehen aus zwei Theilen, von denen der 88 8e allgemei⸗

enthaͤlt nachstehende telegraphische De⸗

.

nen, der zweite den speziellen Handel umfaßt. Die Regierung

26. Saatfruͤchte

07

28. Rohe Schreibfedern... 111““ 311... .. 32,807

33. Berliner Blau. .....

1 groͤßer, als die des allgemeinen Handels; dies ruͤhrt daher, daß man, unabhaͤngig von den im Jahre 1840 eingefuͤhrten Waaren,

1335

versteht in den von ihr bekannt gemachten offiziellen Dokumenten unter allgemeinem Handel alle Waaren, die in Frankreich eingefuͤhrt oder von da ausgefuͤhrt werden, ohne Ruͤcksicht auf ih⸗ ren Ursprung, ihre Abstammung oder ihre Bestimmung, sie moö⸗ gen konsumirt, in Entrepots niedergelegt oder nur durch Frank⸗ reich durchgefuͤhrt werden. Der spezielle Handel umfaßt da⸗ gegen nur die ausgefuͤhrten Franzoͤsischen Waaren und diejeni⸗ gen eingefuͤhrten fremden Waaren, welche in Frankreich ver⸗ braucht werden. 1“

Englische Waaren z. B., die fuͤr die Wiederausfuhr in Franzoͤsischen Entrepots niedergelegt werden, gehoͤren dem allge⸗ meinen Handel an; eben so alle Waaren, die nur durch Frank⸗ reich hindurch gehen. Diese Unterscheidung ist wichtig, weil sie

. auf der einen Seite den Handel Frankreichs mit dem Auslande in seiner Gesammtheit und auf der anderen Seite die Ausfuhr der rein Franzoͤsischen Erzeugnisse, so wie den effektiven Verbrauch fremder Waaren in Frankreich kennen lehrt.

Im Jahre 1839 betrug die Ausfuhr nach Preußen (spezieller Handeh) nur die Summe von 7,033,457 Fr. und die Einfuhr in Frankreich aus Preußen ebenfalls fuͤr den speziellen Handel 11,499,276 Fr. Im Jahre 1840 stieg die Ausfuhr auf 8,519,465 Fr. und die Einfuhr auf 14,890,483 Fr.; es ergiebt sich daher ein Unterschied zu Gunsten des letzteren Jahres. Die folgenden Ta-⸗ bellen zeigen, welches die Gegenstaͤnde des Austausches zwischen beiden Laͤndern gewesen sind; sie folgen nach ihrer Wichtigkeit

aufeinander. 11

8

n 8

Allgemeiner Handel.

e9 Spezieller Handel. 8 Erhobene

Quantitaͤten.

Offizieller Zoͤlle.

Offizieller Werth. 88—

Quantitaͤten. Werth

——

Holz. Seldenzesunge... Baumwollenzeuge... Wollenzeuge ... Toͤpfer⸗, Glas⸗ und Krystall⸗Waaren..... vbe8“ Buͤcher, Kupferstiche, Lithographieen .... Wolle in großen Partieen (Laines en Masses) Leinene oder hanfene Geweee Erschh.H Tafelfruͤchte b 6 Ibbbbb 1ö1114“ 42,036 Kraͤmerwaaren (Mercerieaoo)h) . 17,648 Artikel der Pariser Industriie. Eö“ 3,966,135 Farbeholz. 569,616 Papier u 45,126 Reines auslaͤndisches Gummi ... 1 Holz zur Kunsttischlrei 8 Gegenstaͤnde fuͤr Sammlungen (Objets de ee1A*“ 8 Maschinen.... Bijouterie und Goldwaar

Hanf⸗, Leinen⸗, Baumwollen⸗ und v“ Terpentindl.

Indigo

Blatt⸗Golddrath, Goldlahn Auslaͤndischer Zucker..... Melasse. Gemahlener oder gestampfter Krapbp ... Wein⸗Branntwein 8 1 Plattirte Waaren

Alkalien (Soda) 1 * 280,102 E 4X““ ““ . 29,541 Strohhuͤte.. en ““ 1 8 66,812 v“ ... e

üAümtküütüükqjmgggVVVqVVVVVgVVÜ

üüücrümürüum ürr rirmundh üürüüümu uummggggggggÜun ..„2„„

ümüceorertütmhhhb

17,103 105,702 39,263 3,647 3,601 230,414

.„„—„⸗ 2 0,

.0500073057—

.„„„022⸗b2⸗ 2„ . ..„„

90,826 3,046

ĩ73,823 906,250

——

47,516

.

. „„

„„„750,0 4,857,794 Litres.

hL11“ NA

79,659 Gram.

9,493 Kloggr.

20,024 Gram. 51,784 Klogr.

67,106 Litres. 4,678 Klogr.

Francs. 1,801,902 911,954 762,364 670,528 435,015 418,161 408,010 211,728 176,921 17,103 169,123 105,702 157,052 N 4,047 2,843 4,040 3,601 5,151 229,425 17,588

Francs. 878

Francs. 1,802,902 911,954 760,081 646,912 422,864 418,161 360,060 211,728 176,921

169,124

4,857,794 Litres.

6,958 Klogr. 23,568 2

1 1,568 2

4,113

11“1“.“

118,984

3,966,135 112,206 45,126 112,266

87,695 1 1u“

79,447 79 77,856 . 7 68,244

4 4 85

1 77,8. 79,659 Gram. 68,244

12 56

66,235 9,493 Klogr. 66,235 63,578 90,825 63,578 62,443

1* Se

60,072 20,024 Gram.

173,823 Klogr.

966,250 * 47,516 2 67,406 Litres. 279,923

26,160

1,009,902

Totalwerth der Ausfuhr.....

S50155

6

Einfuhr in Frankreich aus Preußen im Jahre 1840

Allgemeiner Handel.

Spezieller Handel. Erhobene

Benennung der Waaren.

Quantitaͤten.

Offizieller Zoͤlle.

. Offizieller Werth.

Quantitaͤten. Werth

.

Getraide. 8 b““ Steinkohlen..

Seidenzeuge.. 15,545 . Wollenzeuge 8 49,068 Kraͤmerwaaren (Mercerie) 57,5298 40. Schlachtbieh .... . .... 1 11. Ackergeraͤthe, Feilen, Raspeln, Saͤgen ....... 12. Geflochtene Strohdecken... 31,708 43. Leinene oder hanfene SBeue . .. 42,186 18 ao 190,700 15. Hanf⸗ oder Leinen⸗Garn 39,980 464 Nehe Hububu 100,593

17. Baumwollene Zeuge.... 9 18. Blei .... 7

0

9

138,098,370

.

8₰

.

Sen

10,976

..„„ .

.„.„„„F„

d 2 ..„ „„„ . —7 19. Messerschmiede-Waaren....... 1“ 11,405 20. Braunstein. 5 21. Wolle in großen 22. Baumatertalien 3. 23. Pelzwerk, Hasenfelle..... 9,633 24. Eichenrinde... 66“ 468,710 e“ 9,032,800 42,119 31,133 4,765 53,818

...

27. Rohes Zinn

.„ „0.—

789,729 b 3,761 Andere e“ MGG

32. Feine Fayence (Terre de Pipeo)

..5

25,594,325 Litres. 3 22 4 8 50 8 2,933,421 Klogr. 2,200,066

3,062,413 Klogr. Stuͤck.

149,682 Klogr.

679,105 Francs. 31,969 Klogr.

128

mnun „81

111“

Francs. Francs. 2,926,802 2,200,066 2,071,476 333,160 44,023 1,261,183 1,211,349 737,908 544,680 543,938 336,169 147,264 428,688 789 194,647 33,220 249,373 137,839

Francs. 77,233 54,640

151,908 41,453

9,512 15,590

2 2202 3,332

70,331 41,602 111737

—.

öö 23,764,275 Litres. 2,933,421 Klogr. 2,074,476 138,098,370 1,819,376 2,886 1,495,666 3,721 1,229,528 1,224,965 3,028,373 1,194,085 395,9383 544,680 1516 Stuͤck. 543,938 10,970 88 412,587 125,932 Klogr. 412,204 Tö“ 282,867 42,395 248,815 1LIöö 247,382 14,403 83,297 5,590 100,603 217,563 181,189 163,866 2 64,147 136,860 35,821 128,926 128,756 115,596 93,968 90,328 63,478 62,266 57,180 43,054 42,992 41,009 39,486 30,088 456,198

1.“—

133,887 77,998 128,701 115,596 93,908 90,328 63,178 510 62,266 1,370 57,180 2,303 41,934 7,611 42,984 1,020 40,516 23,354 39,486

Francs. Klogr. 17,160 5,560 195 536

19,895

höö111518585

869 616 146 353,657 49,040

Totalwerth der Einfuhr...

Einnige Angaben in der Rubrik des speziellen Handels sind

1

12

Fea m aciihhe e er. hg .

v11““ 11“

ErgvSn.h

75325,28

14,890,483

die unter der Rubrik des allgemeinen Handels stehen, noch aus den Entrepots Waaren fuͤr die Consumtion entnahm, die im Jahre 1839 dort niedergelegt wurden. ö11X“