] — „ucischer General, ein Preußischer Feldmar nisteriums ist jet “ Preuß schen,Garnerat Alle NSea üeber erinnern
es ist 88b Herzog, kunft mit den Deutschen, ihren alten, ewi⸗
- s ihrer gleichen Abtudlund Leid. Jeder wackere Englander,
gen Bundesgenossen. Iea der wuͤrde jubelnd mit mir die Gesundheit
Schottlaͤnder und Jzer des Koͤnigs natuͤrlich folgt: „Auf das Wohl
ausbringen⸗ en Ration! Hurrah! Hurrah! Hurrah! “
der Preußischen Gesundheit getrunken war, begann er wieder:
Nachdem d*ꝗ 1Frankreich und mit ganz Europa in Frieden: „England leht anen Jahre ernsthafte Differenzen mit Frankreich als aber im gluͤcklich beigelegt sind), da blickte ganz England, entstanden (be. jnuͤber zu seinen Bluts⸗Verwandten und alten Kampf⸗ Großbritanten beutschland und besonders nach Preußen. Und mit
gefahrten⸗ blickte es hinuͤber, denn beide Nationen vereint sind stark Vertrauen und Geist Die alte Bluts⸗Verwandtschaft wird . han durch ein Deutsches Fuͤrstenhaus erhalten und stets neu⸗ 4. Fesscht Englands Koͤnigin aus dem erlauchtesten Hause der angesten, hat einen Deutschen Prinzen aus dem Hause Sachsen ge⸗ Bhstae el. Und so ist das Verwandtschaftsband der Deutschen und Englaͤnder wieder neu geknuͤpft. Moͤge es ewig dauern und nie auf⸗ gelbst werden und dieser Wunsch und diese Gesundheit gilt somit auch der Koͤnigin. E und ihrem Deutschen Gemahl. Hurrah! Hurrah! Hurrah!“ 8 Hurravi. theilen hier den Auszug dieser Rede⸗ deshalb mit, weil sie auffallend mit dem Sinne eines Briefes uͤbereinstimmt, den einer der ersten Britischen Minister Herrn Bunsen schrieb, der ihm fuͤr die ausgezeichnete Aufnahme des Meisters von Cornelius
S 2 Veiannemachun g.
Das von der hiesigen Kommune zum bleibenden Gedaͤchtniß der Einfuͤhrung der Kirchen⸗Reformation in der Stadt Berlin gestiftete Evangelische Saͤkular⸗Stipendium wird am 2. November 1842 vakant, und soll von da ab anderweitig auf zwei Jahre mit 300 Thlr. jaͤhrlich an einen im Preußischen Staate geborenen oder zu der Zeit seiner Bewerbung demselben angehͤrenden Kandidaten der evangelischen Theologie, verliehen werden, der das Triennium acade- micum bereits absolvirt und die Universitaͤt, von dem Tage der Mel⸗ dung ab gerechnet, nicht laͤnger als seit 2 Jahren verlassen hat. Derselbe muß sich neben einer gruͤndlichen philosophischen und humanistischen Bildung eine vorzuͤgliche theologische Ausbildung er worben haben und letztere durch ein Zeugniß uͤber die von ihm be⸗ standene Pruͤfung pro licentia concionandi oder durch ein Zeugniß der hiesigen theologischen Fakultaͤt, erstere aber durch Erlangung des Doktorgrades in der Philophie bei der philosophischen Fakultaͤt der hiesigen oder einer anderen inlaͤndischen Universitaͤt nachzuwei⸗ sen vermoͤgen. Hat der Kandidat die philosophische Doktorwuͤrde noch nicht rite erlangt, und sollte es beabsichtigt werden, ihm das Stipendium zu verleihen, so ist derselbe gehalten, zuvor die Promo⸗ tion bei der hiesigen philosophischen Fakultaͤt nachzusuchen, welche sich bereit erklaͤrt hat, diesem Kandidaten, falls sie ihn der Promotion wuͤrdig befunden hat, die Promotions⸗Gebuͤhren zu erlassen. Auch ist der Stipendiat verpflichtet, im Laufe der beiden Stipendienjahre den Lizentiatengrad in der Theologie bei der hiesigen theologischen Fa⸗ kultaͤt zu erlangen, und hat sich auch diese bereit erklaͤrt, dem Sti- pendiaten, nach bestandenem Eramen, den Lizentiatengrad der Theo⸗ logie kostenfrei zu ertheilen.
Indem wir im Uebrigen auf das durch Allerhoͤchste Kabinets⸗ Order vom 29. August 1841 genehmigte Statut fuͤr das evangelische Saͤkular⸗Stipendium, von welchem Exemplare in den Registratu⸗ ren des Magistrats und der Stadtverordneten⸗Versammlung, so wie bei den Herren Dekanen der theologischen und philosophischen Fakultaͤt, und in der Registratur der Koͤniglichen Universitaͤt hier⸗ selbst zur Einsicht niedergelegt sind, verweisen, fordern wir die Be⸗ werber um dieses Stipendium auf, sich spaͤtestens bis zum letzten Maͤrz 1842, unter Einreichung ihrer Zeugnisse, und zu ins besondere:
1) des Abiturienten⸗Pruͤfungs⸗Zeugnisses;
2) des Universitaͤts⸗Abgangs⸗Zeugnisses;
3) des Zeugnisses uͤber die bestandene Pruͤfung pro licentia concio- nandi oder des §. 6 sub 1 des Statuts gedachten Zeugnisses der theologischen Fakultaͤt der hiesigen Universitaͤt; und
4) event. des Diploms uͤber die von dem Kandidaten bei einer Preußischen philosophischen Fakultaͤt rite erworbenen philosophi⸗ schen Doktorwuͤrde, nebst einem Exemylar der Doktor⸗Disser⸗ tation,
bei uns zu melden, und ihre Meldungen in dem Magistrats⸗Journal⸗ Zimmer, in dem Berlinischen Rathhause hierselbst, abzugeben
Berlin, den 2. November 1841.
Das Kuratorium fuͤr das evangelische Saͤkular—
Stipendium.
Ein Blick auf Disziplin und Militairstrafen in Frankreich.
* Paris, 25. Okt. Der offizielle Theil des Moniteur enthielt vor kurzem die militairische Kriminal⸗Statistik, welche der Kriegs⸗Minister in einem Rapport an den Koͤnig uͤber die Resul⸗ tate des Jahres 1838 zur Oeffentlichkeit bringt. Einige Bemer— kungen zu diesem wichtigen Dokumente moͤgen zu dessen Erlaͤute— rung dienen. Der Bericht selbst umfaßt nicht weniger, als fuͤnf enggedruckte Spalten des Moniteur. Auswaͤrtigen Militairs und speziellen Militair-Zeitungen ist dieser Rapport zur Beach— tung zu empfehlen, nur ist es zu bedauern, daß bei dem zahlrei⸗ chen Personal des Kriegs⸗Ministeriums und namentlich bei der vollstaͤndigen Organisation des Buͤreaus der Militair⸗Justiz erst im Jahre 1841 Rechenschaft uͤber das Jahr 1838 abgelegt wird. Nichtsdestoweniger ist diese, wenn auch spaͤte Arbeit, interessant. Sieben Tabellen sind dem Berichte beigefuͤgt. Diese sind nicht im Moniteur abgedruckt und enthalten gewissermaßen den Zah— len⸗ und statistischen Beleg zu den im Berichte gelieferten Angaben. Im Jahre 1838 bestand die Franzoͤsische Armee aus 314,919 Mann, 4638 Militairs standen vor Gericht, dies giebt das Ver⸗ haͤltniß von 1 zu 68. Zu bemerken ist außerdem, daß dieses Re⸗ sultat guͤnstiger ist, wie das der vorhergehenden Jahre, also auf eine Verbesserung der Disziplin und des moralischen Zustandes
Quverture f. Orchestre, Piano, zu 4 Händen, f. Qua- tuor u. alle Gesangs-No. 8 liden Musikhandlungen vorräthig. d
2
Vielseitigen Verlangen zu genügen, erschienen 59 eben Pranspositionen der beliebtesten Arien aus der 34 Linden. in Paris, Berlin, Leipzig, Frankfurt etc. mit grossem Beifall ausgenommenen Oper:
Der Guitarrenspieler von Halevy. Tenor-Serenade No. 1. für eine Sopranstimme 10 Sgr. Romanze „In des Laubes“ für Sopran 10 Sgr. Berühmte Sopran-Arie „Ja die Pflicht“ für eine tie-
sere Stimme 10 Sgr.
Romanze a. d. berühmten Duo No. 9. für eine tiese
Stimme 7 ½ Sgr.
Der vollständ. Klavierauszug mit Deutsch, u. Franz.
Text 8 Thlr., ohne Finale 5 Thlr
laden W ir das
1360
der Armee bestimmt schließen laͤßt. Dieses erklaͤrt sich uͤbrigens leicht durch folgende Umstaͤnde. Die Juli⸗Revolution brachte in der Franzoͤsischen Armee eine große Zerruͤttung der Disziplin her⸗ vor. Die Garden wurden aufgeloͤst, die Schweizer entlassen, in vielen Linien⸗Regimentern, auch in der Kavallerie, nicht blos in Paris, sondern auch in vielen Provinzial-Staͤdten, wur⸗ den die Soldaten vom Volke gegen ihre Offiziere aufge⸗ wiegelt. Einige Regimenter verjagten ihre Offiziere, andere theil⸗ weise, der groͤßte Theil kehrte bald zum militairischen Gehorsam zuruͤck, ohne welchen, welcher politischen Meinung man auch an—⸗ gehoͤre, keine Armee bestehen kann.
Der lange Zeit aus dem Dienst entfernte Marschall Gérard suchte, als er nach der Juli⸗Revolution der erste neue Kriegs-Minister wurde, die locker gewordenen Bande der Disziplin und gesetzlichen Ordnung wieder so viel als moͤglich zu befestigen. Seine Mission war damals aͤußerst schwierig, seine Geschaͤfte uͤberhaͤuft. Er sollte nicht blos eine neue Armee bilden, die Regimenter vollstaͤndig machen, die Munitionen aller Art rasch herbeischaffen, er sollte auch die aufgeregten Leidenschaften, die Spaltungen in der Armee selbst verhindern. Diese schwere, fast gigantische Arbeit wurde von dem Ministerium des 13. Maͤrz 1831, unter der Praͤsidentschaft des energischen Casimir Perrier, und als der ruͤstige Marschall Soult das Kriegs⸗Ministerium uͤbernahm, mit besonderem Gluͤck, und von dem Kriegs⸗Minister, einem prak⸗ tischen Feldherrn und festen Manne, auch mit steigendem Er⸗ folge durchgefuͤhrt. Welcher Ansicht man auch uͤber das poli⸗ tische Leben des Marschalls Soult sey, so viel ist gewiß, der alte Marschall hat sich um sein Vaterland durch seine rasche, thaͤtige, schnell durchgreifende Organisation der Armee ein dauerndes Verdienst erworben. Selbst Parteienhaß muß dies anerken⸗ nen. Die jetzige Dynastie ist auch deshalb dem Marschall Soult stets uͤber diese wirklichen großen Dienste besonders dankbar ge⸗ wesen. Bewaffnung, Kleidung, Vollzaͤhligmachung der Cadres, Bildung der Offizier⸗ und Unteroffizier⸗Corps, Alles dies mußte gleichzeitig betrieben werden und um so eifriger, als in den Jah— ren 1831 und 1832 noch viel bedenkliche Wolken den Europaͤischen Horizont truͤbten.
Der Marschall Soult war also unstreitig der faͤhigste Fran— zoͤsische Kriegs⸗Minister, den Frankreich seit 1830 besessen, Gou⸗ vion St. Cyr, zur Zeit der Restauration, hat ebenfalls gluͤckliche Erinnerungen hinterlassen.
Das kraͤftige Eingreifen des Marschalls Soult von oben herab mußte natuͤrlich auch auf die Disziplin der Franzbsischen Armee einen großen Einfluß uͤben. Allmaͤlig regelte sich diese im— mer mehr, die Insurrections⸗Ansichten schwaͤchten sich, und so fin— det man jetzt in dem Bericht der Kriminal-Statistik von 1838 natuͤrlich eine wesentliche Verbesserung.
Nach der Juli-Revolution traten viel junge Freiwillige ein. Diese Volontairs hofften den Krieg. Der Friedensdienst, die mi⸗ litairische Regel, sagten diesen Hitzkoͤpfen wenig zu.
Diese jungen Leute waren oft ein Keim von Unordnung in den Regimentern. Dieses Uebel ist jetzt allmaͤlig verschwunden. Die hitzigen Koͤpfe sind entweder disziplinirt oder sie haben be— reits den Dienst verlassen.
In Folge der Juli⸗Revolution verfaßte die Kommission der National⸗Belohnungen eine Liste von jungen Leuten, welche in Paris und anderen Orten sich waͤhrend der Juli⸗Revolution fuͤr dieselbe erklaͤrt, gefochten oder gewirkt hatten. Diese Maͤnner wurden entweder zu Offiziers⸗ oder Unteroffiziers⸗Stellen vorge⸗ schlagen. Die ploͤtzliche Ernennung zu Offizieren mißfiel natuͤrlich in den Regimentern um so mehr, da die meisten der Juli-Helden und unter diesen auch viele, die sich diesen Titel anmaßten und Zeugnisse zu fabriziren wußten, weder militairische Bildung, noch praktische Kenntniß besaßen, also in den Regimentern wenig brauchbare und oft sogar wenig beliebte Subjekte waren. All—- maͤlig merzte sich auch dieses zufaͤllige Uebel aus. Die brauch— baren unter den so rasch improvisirten Offtzieren und Unteroffi— zieren lernten rasch den Dienst, spornten sich durch Ehrgeiz an und wurden theilweise wenigstens brauchbar, ein großer Theil nahm nach einigen Jahren den Abschied, andere wurden auf Ver— langen der Regimenter selbst aus dem Millitair entlassen, ein großer Theil endlich, der auf dem Pariser Straßenpflaster im Jahre 1830 wirksam Gewesenen, nahm bei den sogenannten Pariser Freiwilligen Dienste. Diese wurden nach Algier einge⸗ schifft und bilden jetzt das 67ste Linien⸗-⸗Infanterie⸗Regiment. Meist waren diese neuen Soldaten ganz junge Bursche, oft halbe Kinder, gamins de Paris, kuͤhn, unbesonnen, leichtsinnig, rebellisch, vor dem Feinde tapfer, schmutzig auf der Parade, oft schwaͤcher an Koͤrper als an Ueberreizung, fuͤr die befehligenden Offiziere eine wahre Plage. In Algier ging ² dieser Mannschaft durch Fieber, Krieg, Strafen und Desertion zu Grunde. Das jetzige 67ste Regiment zeigt in diesem Augenblick eine vortreffliche Mann⸗ schaft, die Spreu ist zerstoben, der Weizen ist geblieben, der ta— pfer Gefallenen nicht zu gedenken.
Zur Besserung der Disziplin sind auch seit einiger Zeit 3 leichte Infanterie-Bataillone gebildet worden, die in Oran, Cherchel und Philippeville Garnison halten und meist aus etwas schwer zu leitenden Soldaten bestehen, die man aus anderen Franzoͤsischen Regimentern nach Afrika geschickt hat, vor dem Feinde lebhaft und entschlossen, in der Garnison oft liederliche Bursche. Diese 3 leichten Bataillone tragen auch viel zur Besserung der Disziplin bei, indem die uͤbrige Franzoͤsische Armee dort seine Excentrizitaͤt ablegen kann.
Bemerkenswerth ist außerdem bei der Kriminal-Statistik von 1838, daß im Verhaͤltniß zu den in Algier gebrauchten Truppen, dort die Straffaͤlligkeit in einem groͤßeren Verhaͤltniß steht, als in einer gleichen Truppenmasse in Frankreich selbst. Dieses erklaͤrt sich wie folgt. Die Algierische Armee zaͤhlt in ihren Reihen gerade die lockersten Bursche der Armee, außerdem gehen
Sc
8 Zu r Theilnahme an medizinischen lichen Journalzirkel!
Ausführliche Pi ospekte
Charlottenstr. 25
viel Freiwillige dorthin, ferner rechne man hinzu, daß sich die
meist aus Deserteurs bestehende, 2 Regimenter zaͤhlende Fremden⸗ legion dort befindet, und daß ferner die in Afrika gebornen in⸗ laͤndischen Soldaten in den Spahis, Zuaven und Irregulaͤ⸗ ren auch viel undisziplinirte und schwierig zu behandelnde Subjekte haben. Außerdem wirkt zu einer minder guten Disziplin in Algier der Umstand mit, daß die Soldaten dort nach den Streifzuͤgen sich stark dem Trunke und den Exzessen hingeben. sen schaͤrfer steuern als seine Vorgaͤnger vermochten, ganz ist die⸗ ses Uebel aber schwierig zu vertilgen, da der Soldat nach den Strapazen wenig andere Belustigungen kennt, als ein Uebermaß von Trinken.
„Von den 1838 von den Kriegsgerichten gefaͤllten Todes⸗Ur⸗ theilen, die sich auf 69 belaufen, sind nur. 10 vollstreckt worden, das heißt ein einziges in Frankreich, die 9 üͤbrigen in Afrika, weil die Disziplin dort strengere Beispiele verlangt.
Meteorologische Beobachtungen.
Nachmittags 2 Uhr
1841. 2. Nov.
Morgens Nach einmaliger
Abends 6 Uhr. V
10 Uhr. Beobachtung.
Luftdruck 338,59“ Par. 339,94 8 Par. 310,12“ Par. Quellwärme 7,4 mn Laftwürme + 6,/70 R. + 7,20 R. + 6,2 9 R. Flusswärme 6,70 R. Thaupunkt... + 6,1 R. + 6,4 R. + 5,60 R. Bodenwärme 7,70 R. 89 pet. 85 pCt. 88 pct. Ausdünstung 0,030, Rh. Wetter neblig. trübe. Nebel. Niederschlag.¹0,021 Rh. Wind 080. 080. 080. Wärmewechsel + 7,4 °, Wolkenzug... — 080. — 5
Dunstsättigung + 5,1⁰. Tagesmittel: 339,55 Par. + 6,70 R.. +† 6,00 K. 87 pcCt. 080.
Auswärtige Börsen. Niedlerl. wirkl. Schuld 51¼, „ Passive 5.
0 9913 5 % d40. 99 ¹½ Zinsl. —.
Amsterdam, 30. Okt. Kanz. Bill. 25 39. 5½ Span. 17 6 Prüm. Seceb. —. Pol. —. ẽOesterr. —.
Antwerpen, 29. 0Okt. Ziusl. —.
Hamburg, 1. Nov.
Neue Aul. 1721 Bank-Actien 1550. Engl. Russ. 108. London, 29. 0kt. 3 ½% 88 ½. Belg Passive 4 ½.
Ausg. —. Preuss
Cous. 5 102 ½. Neue Anl. 20 ½ Ausg. Sch. 10 ½. 2 ½ 9% Holl. 51 3 ee. 29 ¼. 17 ⅔ Engl. Russ. 112 ½. Bras. 55 ¾.
88 ris, 29. Okt. 5 Reute fin cour. 79. 70 Anl. de 1841 fin cour. 80. 85. 5G 22. Passive 5 ½.
Petersburg, 26. 0kt. Lond. 3 Met. 39 ⁄. IHHamb. 34 422. Poln. à Par. 300 Pl. 68 ½. do. 500 Fl. 72 ½. do. 200 PFl. 25 ½.
Wien, 29. 0k. 5 ⅛ met. 105 95à. 4 98 ½, 3 9 —. 18 —, Bank-Aectien —. Anl. de 1834 —.
115. 45. 32.
5 Rente fin cour
Neapl. —. 5 Span. Rent
910 58 v. 2 ½ JA de 1839 269 %.
Königliche Schauspiele.
Donnerstag, 4. Nov. Im Opernhause: Mit Allerhoͤchster Genehmigung: Zur Feier der vor hundert Jahren geschehenen Grundsteinlegung des Koͤnigl. Opernhauses: Große musikalisch⸗ dramatische Akademie, bestehend in einer Anthologie der Deutschen Opern-Musik, veranstaltet und ausgefuͤhrt von dem Gesammt— Personale der Koͤniglichen Schauspiele. Die Einnahme ist wohl⸗ thaͤtigen Zwecken bestimmt.
Preise der Plaͤtze. Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Donnerstag, 4. Nov. Im Schauspielhause: Oheim, Lustspiel in 5 Akten. Vorher: Der Bevollmaͤchtigte, Lustspiel in 1 Akt, von Frau von Weißenthurn.
Freitag, 5. Nov. Im Opernhause: Große musikalisch⸗ dra⸗ matische Akademie, bestehend in einer Anthologie der Entwicke⸗ lung Deutscher Opern-Musik.
Preise der Plaͤtze: Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Im Schauspielhause: Spectacle demandé. 1) La seconde représentation de: Un secret, drame-vaudeville nouveau en 3 actes. 2) La seconde représentation de: Un monsieur et une dame, vaudeville nouveau en 41 acte.
Sonnabend, 6. Nov. Im Schauspielhause: Der Ball zu Ellerbrunn, Lustspiel in 3 Abth., von C. Blum. Hierauf: Wiener in Berlin, Posse mit Gesang in 1 Akt, von C. v. Holtei. (Dlle. Gruͤnbaum: Louise.)
Der
Ein Platz in den Logen des ersten
Die
8 Königstädtisches Theater.
Donnerstag, 4. Nov. Der Talisman. Posse mit Gesang in 3 Akten, von Nestroy.
Wegen eingetretener Hindernisse kann die Oper: II Barbiera di Seviglia heute nicht gegeben werden. Die dazu bereits ver kauften Billets bleiben zur heutigen Vorstellung guͤltig, oder kanm. der Betrag dafuͤr bis 6 Uhr Abends in Empfang genommen werden.
Freitag, 35. Nov. Des Herzogs Befehl. Lustspiel in 4 Ak⸗ ten, von Dr. Toͤpfer. (Herr W. Just, Regisseur vom KK. pri— vilegirten Theater der Josephstadt in Wien, neu engagirtes Mit⸗ glied dieser Buͤhne: den Herzog als Debuͤt.) Hierauf: Der Zweikampf im dritten Stock. Posse in 1 Akt, frei nach dem Franzoͤsischen, von L. Angely.
Z 8 94 X 8 SE 44 „. 44 9.
Freitag, 5. Nov. Im Koͤniglichen Schauspielhause zu Pots⸗ dam (Italienische Opern⸗Vorstellung): Auf Allerhoͤchsten Befehl, zum erstenmale: Parisina. Opera in 3 Atti. Poesia del Sgr. Romani. Musica del Maestro Gaeleno Donizetti.
Preise der Plaͤtze wie gewoͤhnlich.
Die Billets sind bei dem Kastellan Herrn Waßmannsdorf
zu haben. “ Sonnabend, 6. Nov. (Italienische Opern⸗Vorstellung) Zum erstenmale: Parisina. (Signora Assandri: Parisina.)
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
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hlesingersche Buch- u. Musikhdlg
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unsoeren oder une : WisS s80 haft- naturwissenschaft unserer Tage. Von ITEEEP11
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Dr. Kar!l
Publikum ergebenst ein.
werden gratls ausgegeben.
Voflssche Buc hhandlung, J
25, Ecke d. Dorotheenstr. . S alle, im Oktober 1841.
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er Duncker, Koͤnigl. Hofbuchhaͤndler, Berlin,
Franz. Str. 21, so wie in allen uͤbrigen Buchhand⸗
nee
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C. A. Schwetschke und Sohn.
Der General⸗Gouverneur Bugeaud will diesem Unwe⸗
Paris 408.
Beilage zur 2
Etwas zur Physiognomie der Stadt Algier.
In Algier haben sich die Dinge sehr geͤndert. „Es, ist nicht jehr Sitz der Seeraͤuberei, nicht mehr ein Markt fuͤr weiße klaven; die Unterdruͤcker sind die Unterdruͤckten geworden.
Der Hafen von Algier ist mit Europaͤischen Schiffen und Dampfböͤten angefuͤllt, die den Verkehr mit dem Suͤden Frank⸗ reichs erleichtern, und die ganze Küstenlinie wird von Französi⸗ schen Kreuzern beschuͤtzt. Die Stadt selbst gleicht einem großen und geraͤumigen Steinbruche, der durch seine glaͤnzende Weiße das Auge blendet. Die Haͤuser sind uͤber einander gehaͤuft und aͤhneln sehr den Wohnungen der aͤrmeren Klasse in den gegen⸗ uͤberliegenden Spanischen Provinzen. Die Stadt hat allerdings eine sehr schoͤne Lage, denn zur Linken und Rechten derselben sieht man ein lebhaftes Gruͤn, zwischen welchem zahlreiche weiße Land⸗ haͤuser hervorschimmern, die groͤßtentheils noch aus den Zeiten der Mauren herruͤhren. Aber dieser Anschein von Fruchtbarkeit und Anbau ist eben nur Schein, denn ungeachtet aller Anstrengungen der neuen Besitzer hat weder der Ackerbau, noch der Gartenbau merkliche Fortschritte gemacht. Die Sonne, der Boden und das Klima haben ein dreifaches Buͤndniß geschlossen gegen die Indu⸗ strie der fremden Eindringlinge. 1 “
In einiger Entfernung liegt der beruͤhmte Palast Karl's V., ein Denkmal eines unternehmenden und kuͤhnen Geistes. Hier errichtete seine Armee ihre Batterieen; aber die Macht des Men— schen ist unnuͤtz, wenn die Elemente ihm den Krieg ankuͤndigen.
Aluch die Franzosen begannen im Jahre 1830 von hier aus ihren Ahngriff; ihre groͤßere Kriegs⸗Erfahrenheit sicherte ihnen
einen bes⸗ seren Erfolg. Hier fiel auch der junge Bourmont und wurde auf dem Spanischen Kirchhofe beerdigt.
Ein Europaͤer kann sich unmoͤglich eine Idee davon machen, wie eng, unregelmaͤßig und duͤster die Straßen von Algier sind; sie wimmeln von Mauren, Arabern, Beduinen, Spahis, Kabylen, Negern und Negerinnen, Juden und Juͤdinnen und einem Schwarm Europaͤer, die in Schmutz und Unreinlichkeit und nicht selten auch in Verdorbenheit des Charakters mit den Eingeborenen wett— eifern; denn Algier ist der Zufluchtsort fuͤr Alle, denen es im Vaterlande zu eng wurde. Aus ihren verschiedenen Sprachen ist eine Olla podrida entstanden, die fuͤr alle Zwecke ausreicht, wobei das Geld den Dollmetscher macht. Es erinnert mich dies an einen Ausspruch meines ehemaligen Lehrers: „In Babylon wurden nicht alle Sprachen und Zungen verwirrt, es blieb dem Menschen ein Universal⸗Dialekt, die Sprache der Pantomime, und ihr Woͤrter⸗ buch war das Geld.“ — Wegen der vielen fruͤher hier in Gefan— genschaft gehaltenen Spanier bedienen sich die Mauren vieler Spanischer Woͤrter und Wendungen. Selbst in diesem Augen⸗ blicke befinden sich in der Stadt wohl kaum weniger als 5000. und in den anderen Theilen der Regentschaft wohl an 8000 Spa⸗ nier, von denen viele jedoch freiwillig ausgewandert sind.
Jedes Haus ist ein Kloster im Kleinen; es hat drei Eingaͤnge, wo man seine Pantoffeln oder „Babuschen“ stehen laͤßt und einen Wasser⸗Behaͤlter findet, um die Fuͤße zu waschen. Sodann folgt ein Hof, den eine Reihe von Zimmern umgeben, die keine Fenster nach der Straße hinaus haben, wodurch sie weit kuͤhler sind. Kein maͤnnlicher Fuß darf die Schwellen derselben uͤberschreiten, denn sie sind ausschließlich fuͤr die Frauen bestimmt, die zuweilen zwei bis drei Tage lang dort zusammen essen und schlafen. Der Hausherr muß sich dann in ehrerbietiger Entfernung halten, da⸗ mit er nicht einen verbotenen Blick auf die schoͤnen Besucherinnen
reußische
ng No, 306.
Das Interessanteste fuͤr einen Fremden in Algier sind die Maurischen Laͤden; sie sind klein und ohne kostbare Ausschmuͤk⸗ kung, denn der Maure ist der Meinung, daß der Kaͤufer stets diese Aeußerlichkeiten bezahlen muß. Man hat nicht noͤthig, um den Preis zu feilschen und zu handeln; viele reiche Mauren hal⸗ ten in der That Laͤden mehr zu ihrem Vergnuͤgen, als um des Gewinnes willen; denn der Laden ist der Ort, wo sie ihre Freunde empfangen und Geschaͤfte mit Personen abmachen, denen sie nicht Zutritt in ihre Wohnungen gestatten wollen. Die Franzbsischen Laͤden sind dagegen sehr schoͤn und sehr theuer; man muß daher seine Einkaͤufe bei den fremden Kaufleuten machen, denn dem Sprichworte: „Kein Jude in Algier ist ein so echter Jude, wie ein Christ“, liegt allerdings viel Wahres zum Grunde.
Eine andere Merkwuͤrdigkeit sind die Barbier⸗Laͤden oder Stuben. Sie sind ein Brennpunkt des Vergnuͤgens und der Klatschereien und dienen zugleich als Kaffeehaͤuser, denn dieselben Gefaͤße, die beim Rasiren gebraucht worden sind, werden schnell in Kaffeekannen umgeschaffen, und waͤhrend das Getraͤnk bereitet wird, hat man Muße, Nachrichten einzuziehen, sich uͤber Menschen und Zustaͤnde zu unterrichten u. s. w. Diese Algierischen Bart— scheerer vollziehen ihr Geschaͤft auf eine hoͤfliche, geschickte und hu⸗ moristische Weise, und es ist sehr umfassend, denn es begreift nicht blos das Kinn und die Unterlippe, sondern auch den Kopf, die Stirn, die Arme und die Achselhoͤhle. 1
Die Sitten der Maͤnner und Frauen ja selbst der Kinde sind aͤußerst verderbt. Die Spanier, welche meist aus Alican und von den Balcarischen Inseln stammen, sind die besten Land bauer und Arbeiter im Lande und haben es am weitesten gebracht. Aber der fremde Ansiedler hat gewoͤhnlich weder Kapital noch Kre— dit, er faͤngt daher sein Unternehmen unter unguͤnstigen Umstaͤn⸗ den an, woraus sich der geringe Erfolg erklaͤrt.
Fruͤchte, Vegetabilien, Saamen, Eier und Oel werden taͤglich von der Spanischen Kuͤste und den Spanischen Inseln eingefuͤhrt und außerdem eine Menge von Leuten, die Algier wie ein Land betrachten, wo Milch und Honig fließt, das sie aber nach einigen Monaten in einem weit elenderen Zustande wieder verlassen, als sie kamen.
Man errichtet jetzt in Algier ein Museum fuͤr Naturgeschichte und Alterthuͤmer; auch sind Professoren der Arabischen und der Franzoͤsischen Sprachen angestellt worden. Die oͤffentliche Biblio⸗ thek besitzt, außer neueren Werken, 60 Baͤnde Arabischer Manu- scripte, welche etwa 800 Abhandlungen, Gedichte u. s. w. enthal⸗ ten, worunter einige werthvolle sich befinden. 8
(United Service Journal.)
„. 2 kto 8¾
Witlenschaft, Kunst und Literatur.
ing's Erziehung des Menschen⸗Geschlechts, kri⸗
tisch und philosophisch eroͤrtert. Eine Beleuchtung der Be—
kenntnisse in W. Koͤrte's Albrecht Thaer. Von
Dr. G. E. Guhrauer. Berlin. Verlag von August Hirschwald. 1841.
Zu dieser Schrift hat eine schon seit zwei Jahren bekannte lite⸗ rarische Entdeckung Anlaß gegeben, welche um so mehr die allge— meine Aufmerksamkeit verdiente, je unerwarteter sie in mehr als einer Beziehung kam. Diese Entdeckung ging von Dr. W. Koͤrte aus, dem bekannten Biographen von Gleim, von F. A. Wolf und neuerdings von dem beruͤhmten Preußischen Agronomen und Staats⸗
Le s
Arbeit Albrecht Thaer's aus seinen Studienjahren in Goͤttingen, vom Jahre 1773 waͤre und von Lessing, der sie von Leisewitz, dem Dichter von Julius von Tarent, im Manuskript erhalten, theils nur fortgesetzt, theils nur hin und wieder uͤberarbeitet worden sey. Herr Koͤrte entdeckte dieses in den Worten einer aus dem ungedruckten Nach lasse des beruͤhmten Agronomen, in der von ihm herausgegebenen Bio graphie desselben, mitgetheilten hoͤchst merkwuͤrdigen Konfession, welche A. Thaer im Jahre 1785 fuͤr seine nachherige Gattin, Philippine von Willich, niederschrieb; und er unterstuͤtzte diese Eutdeckung mit einem Aufwande theologisch⸗kritischer Gelehrsamkeit, daß es ihm wirklich gelang, die herrschende Ueberzeugung, daß Lessing und kein Anderer der Verfasser der Erziehung des Menschen⸗Geschlechts sey, zu erschuͤt⸗ tern. Man denke, daß sogar Strauß, dessen Beruf zur Kritik gewiß Niemand in Zweifel ziehen mag, in seinem unterdessen erschienenen Werke uͤber die christliche Glaubenslehre es nicht mehr wagt, von Lessing's Erziehung des Menschen⸗Geschlechts zu sprechen und es da⸗ hingestellt seyn laͤßt, ob er sie vielleicht nur adoptirt habe: — waͤh⸗ rend Illgen in Leipzig in seiner Zeitschrift fuͤr die historische Theolo⸗ gie die Koͤrtesche Entdeckung gar schon als eine augenscheinlich erwie⸗ sene Thatsache, als eine gewiß sehr dankenswerthe Aufklaͤrung begruͤßt hat. So schien es, als sey der Kritik jeder Weg, der Wahrheit naͤher auf die Spur zu kommen, fuͤr immer abgeschnitten, und als muͤßte die glaͤnzendste Schrift unseresLessing, welche jetzt erst durch treffliche Ueber⸗ setzungen dem Auslande bekannt zu weeden anfaͤngt, aus dem Verzeichnisse seiner Werke gestrichen werden! Zum Gluͤck ist uns durch die Untersuchung des Dr. Guhrauer uͤber eine fast ungufloͤslich geschienene Verwickelung der widersprechendsten und selisamsten Angaben, sowohl uͤber Lessing als auch uͤber A. Thaer ein neues Licht verbreitet worden. Erstlich was Lessing betrifft, so sind schlagende Stellen aus seinen Briefen beigebracht, welche beweisen, daß, wenn Lessing sich selbst blos als den Herausgeber der Erziehung des Menschengeschlechts, angeb⸗ lich aus der Feder eines unbekannten Verfassers, dffentlich stellte, dies eben nichts als eine in der Literatur gar nicht so ungewoͤhnliche Form bedeutet hat. Durch ein sorgfaͤltiges Eingehen in die Geschichte des Lessingschen Geistes wird nun auch noch der innere genetische Zu⸗ sammenhang der Erziehung des Menschengeschlechts mit Lessing's ei⸗ genthuͤmlicher, fruͤher ziemlich verkannter Philosophie und seinen theo⸗ logischen Tendenzen, unter anderen der wichtige Punkt dargethan, daß Lessing in jener Schrift die Widerlegung der, wenngleich von ihm selbst herausgegebenen, Wolfenbuͤttelschen Fragmente in Bezug auf die Goͤttlichkeit des alten Testamentes bezweckt hat; andere damit verwandte Ergebnisse uͤbergehen wir. Was die Konfession A. Thaer's betrifft, so kann man wirklich das Erstaunenswerthe nicht in Abrede stellen, daß er, dem Terte zufolge, besonders bei dem Kom⸗ mentar des Herrn Koͤrte, wirklich fuͤr den Verfasser von Lessing's Er⸗ ziehung des Menschengeschlechtes hat gehalten werden wollen; unser Erstaunen nimmt zu, da diese oöͤffenbare Mystisfication (um je⸗ den haͤrteren Ausdruck zu vermeiden) gewissermaßen den Mittelpunkt der Konfession bildet und auf das Genaueste mit Angaben und Gestaͤndnis⸗ sen verflochten ist, welchen Dr. Guhrauer ganz entgegengesetzte Data, mit Beziehung auf authentische Urkunden, gegenuͤberstellt. So ruͤhmt sich A. Thaer in seiner Konfession der glaͤnzendsten Aufnahme, welche er waͤhrend eines Aufenthaltes in Berlin 1776 mit dem Dichter Leisewitz genossen habe. Dr. Guhrauer weist jedoch nach, daß Leisewitz jene Reise nach Berlin, mit Empfehlung von Lessing, ganz allein gemacht hat: dann ruͤhmt sich Thaer eines sehr vertrauten Besuchs bei Les sing, auf der Ruͤckreise von Berlin, welche in den August 1770 ge⸗ fallen seyn muß, wie Herr Koͤrte selbst zum Texte angemerkt: es wird nachgewiesen, daß Lessing waͤhrend des ganzen August in seinem Wohnort Wolfenbuͤttel gar nicht zu treffen war, indem er sich zur selben Zeit in Hamburg aufhielt. Genug, der Verfasser haͤlt die so seltsame, als merkwuͤcdige Konfession Albrecht Thaer's, wie sie gedruckt ist, fuͤr untergeschoben und will das Andenken des durch unsterbliche Verdienste gefeierten Mannes gegen jeden nachtheiligen Schluß, den man aus jener Konfession gegen seinen Charakter als
ehenden Termine persoͤnlich oder schriftlich zu mel den und weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls
werfe. Der
Italienischen Ziegeln von schoͤner Politur belegt.
Ze11“]
Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.
Bekanntmachungen.
Nothwendige Subhastation. Koͤnigliches Kammergericht zu Berlin. Das in der Holzmarktstraße Nr. 30 hierselst bele⸗ gene, im Hypotheken⸗Buche des Kammergerichts Vol. XII. pag. 265. No. 195. verzeichnete, dem Stadt gerichts⸗Registratur⸗Assistenten Franz Ludwig Ernst Weidener gehoͤrige Wohnhaus nebst Zubehoͤr, abge⸗
aͤtzt auf 15,250 Thlr. 14 Sgr. 4 Pf., zufolge der
Ebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Re⸗
istratur einzusehenden Taxe, soll
am 13. Maͤrz 1842, Vormittags 10 Uhr,
an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. 1111AA“;
Nachstehende Verschollene:
1) der am 13. Mai 1801 zu Strausberg geborene Julius Wilhelm Boͤttcher, welcher ungefaͤhr im Jahre 1820 nach Rußland gegangen und Ausgangs des Jahres 1829 in Tula als Mechanikus gewohnt hat, waͤhrend er bis zum Jahre 1827 Handlungs diener in St. Petersburg gewesen; der am 23. August 1789 in Sellin bei Baͤrwalde i. d. N. geborene George Neumann, welcher im Jahre 1813 als Landwehr⸗Reiter in die Neumaͤr kische Landwehr eingetreten und vor dem Ueber⸗ gange uͤber den Rhein in Rheinfels bei Nieder⸗ waldau erkrankt ist;
von denen aber keine weiteren Nachrichten zu erhalten gewesen, werden nebst ihren etwa zuruͤckgelassenen un verannten Erben hierdurch vorgeladen, sich innerhalb in Monaten, spaͤtestens aber in dem IoI“ mittags 11 Uhr, in der hiesigen Gerichtsstube an⸗
sie fuͤr todt erklaͤrt und ihr Vermoͤgen ihren bekann⸗ ten Erben uͤberwiesen werden wird. Schoͤnflies, den 9. April 1841. Koͤnigl. Preuß. Land- und Stadtgericht. 1 Kaehne.
. Fssitsetiyhn.
Dem ehemäaligen hiesigen Kaufmann August Neich, welcher zuletzt in Ellernwald bei Elbing sich aufge halten hat, von da aber weggegangen ist und sich nach Kopenhagen begeben haben soll, wird hierdurch bekannt gemacht, daß der hiesige Koͤnigliche Hof Tischlermeister Conrad gegen ihn unterm 7. Mai d. 82 wegen einer Forderung von 152 Thlr. 12 Sgr. nebst Zinsen à 5 pCt., vom Tage der Klage⸗Insinuation ab gerechnet, geklagt hat, daß zur Beantwortung der Klage und Instruction der Sache ein Termin auf
Fußboden und selbst die Waͤnde sind mit gemalten
mein Lessing zugeschriebene Schri Geschlechts““, gar nicht von Lefsing,
vor dem Herrn Assessor Goettlich an Gerichtsstelle ansteht, zu welchem gedachter Kaufmann August Reich vorgeladen wird, um die Klage zu beantworten und sich auf dieselbe weiter einzulassen, unter der Ver⸗ warnung, daß im Fall des Ausbleibens die Klage in contumaciam fuͤr zugestanden angenommen und, was hiernach Rechtens ist, erkannt werden wird.
Im Bcehinderungsfall werden dem ꝛc. Reich die Justizraͤthe Malinski und Erdmann oder der Justiz Kommissarius Tamnau als Sachwalter vorgeschla gen, deren einen derselbe mit Information und Voll⸗ macht zu versehen hat.
Koͤnigsberg in Preußen, den 5. Oktober 1841.
Koͤnigl. Preuß. Stadtgericht.
Edbdiitu n Der Muͤllergeselle Christian Gottlob Baldauf, wel cher im Jahre 1830 in Rundewiese gewohnt, seit dem 8. August 1830 verschollen ist, oder dessen unbekannte Erben werden hierdurch auf den Antrag des Vormun
des seiner Kinder und seines Kurators ad terminum
den 16. Februar a. f. hierselbst vorgeladen, widrigenfalls sie fuͤr todt erklaͤrt und das Vermoͤgen an die bekannten Erben ausgeantwortet werden wird. Marienwerder, den 18. April 1841. Adeliches Patrimonialgericht Rundewiese.
Berlin⸗Stettiner Eisenbahn.
Auf den Grund eines statutenmaͤßigen Beschlusses ersuchen wir die Actionaire unserer Gesellschaft, die dritte Rate fuͤr ihre Zeichnung zu der Berlin-Stet tiner Eisenbahn mit 10 vCt. zum 1. Dezember d. J. einzuzahlen und gleichzeitig die Zinsen von den be reits gezahlten beiden ersten Quoten — pro 1. Maͤrz bis 1. Dezember c., auf 9 Monate — entgegen zu nehmen. —
Diese Zinszahlung erfolgt durch Compensation auf die zu leistende dritte Einzahlung in der Art, daß statt 20 Thlr. nur 18 Thle. 24 Sgr. fuͤr die Voll Actie von 200 Thlr. (9 Thlr. 12 Sgr. fuͤr die Halb Actie) hiermit ausgeschrieben werden und zu berich tigen sind, aber Quittung uͤber 20 Thlr. erfolgt.
Zur Zahlung — hier bei unserer Haupt⸗Kasse und in Berlin bei dem Herrn Mendelssohn 4 Comp. — sind die Tage vom 20. bis ultimo November c. be⸗ stimmt; die Quittirung unsererseits erfolgt allein durch den Rendanten unserer Haupt⸗Kasse — Herrn Dietrich — auf denselben Quittungsbogen, auf wel chen die ersten Einzahlungen bescheinigt sind; wes halb bei jetziger Zahlung diese mit zu uͤberreichen und — hier Tags nach der Einlieferung, in Beelin in moͤglichst kurzer Frist — quitti ieder entgegen
den 23. Februar 1842, Vormittags 11 Uhr,
zu nehmen sind. — 88
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rath Albrecht Thaer, und bestand darin, daß die klassische, allge⸗
“ öö
jetzt zu voll eingezahlten Actien — hier bei unserer
ft: „die Erziehung des Menschen⸗ sondern vielmehr — eine Jugend⸗
Bei verzoͤgerter Zahlung treten die Bestimmungen es §. 13 der Statuten ein. — Mehrfache Anerbie⸗ tungen haben den Beschluß veranlaßt, bei der dies maligen Einzahlung zum 1. Dezember d. J. (abwei⸗ chend von der fruͤheren Beschraͤnkung auf Zeichnungen von nur 100 und 200 Thlr.) beliebige Vollzahlungen der noch ruͤckstaͤndigen 80 pCt., gegen Einhaͤndigung vorlaͤustger Actien mit halbjaͤhrigen Zinscoupons, anzunchmen. b
Zugleich machen wir bekannt, daß die am 1. Ja nuar 1842 faͤlligen halbjaͤhrigen Zinsen von den schon
Haupt-⸗Kasse und in Berlin bei Herrn Mendelssohn Comp. — in den ersten Tagen des Januar Mo⸗ nats, gegen Ruͤckgabe des betreffenden Conpons, ge⸗
hoben werden koͤnnen.
niger Bemerkungen wegen der Zahlungsweise,
gegen zu nehmen. — Stettin den 14. Oktober 1841.
Gesellschaft. Wartenberg. Gorlitz. Witte.
Berlin-Anhaltische Eisenbahn.
Die Herren Herrmann & Meyer (am Wer⸗ derschen Markt Nr. 4) haben gegen uns kontraktlich uͤbernommen, die auf unserer Eisenbahn gehenden Fracht⸗ und Eilguͤter, welche von den Absendern
Masche. Ebeling.
guͤtung zu beanspruchen. Berlin. den 16. Oktober 1841. Die Direction der Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahn⸗ Gesellschaft.
haltischen Eisenbahn⸗Gesellschaft Bezug nehmend, er⸗
suchen wir das geehrte Publikum, welches von unse⸗
ren Diensten zu obigen Zwecken Gebrauch machen will, um guͤtige Beachtung des Folgenden:
1) Guͤter, welche von uns (aus dem Parterre⸗ Raum des Absenders) abgeholt und mit den Packzuͤgen befoͤrdert werden sollen, muͤssen bei uns spaͤtestens bis 8 Uhr Abends vorher, Eil⸗ fracht aber, welche mit den Personenzuͤgen ab gehen sollen, bis 4 Uhr Nachmittags angemel det werden; in unserem Lokale koͤnnen indessen
Das Direktorium der Berlin-Stettiner Eisenbahn⸗
Auf vorstehende Bekanntmachung der Berlin⸗-An⸗
Mensch, Denker und Schriftsteller ziehen duͤrfte, verwahrt wissen, worin ihm jeder Unbefangene gern beistimmen wird.
1.“
Eilguͤter bis 6 Uhr Abends und zu den Packzuͤgen, wo die Guͤter um 12 Uhr auf dem Bahnhoͤfe seyn muͤssen, bis 11 Uhr Vormit tags abgegeben werden.
2) Ankommende Eilguͤter werden durch uns spaͤte⸗ stens innerhalb 12 Stunden nach Ankunft des Personenzugs in den Parterre⸗Raͤumen des Adressaten abgeliefert, gewoͤhnliche Frachtguͤter jedenfallz innerhalb der in den Frachtbriefen be⸗ stimmten Lieferungszeit. 1 Die zur Abholung angemeldeten Guͤter muͤssen bei Ankunft unserer Gespann zum Aufladen be⸗ reit liegen und die Frachtbriefe ausgefertigt seyn, weil kein unnuͤtzer Aufenthalt zulaͤssig ist.
Unsere Wagenfuͤhrer und Arbeiter sind streng an⸗ gewiesen, ein bescheidenes anstaͤndiges Betragen zu
Wir senden diese Bekanntmachung jedem urspruͤng⸗uͤben, und sind sie nirgends berechtigt, auf Trinkgel⸗ lichen Actionair noch besonders, mit Beifuͤgung ei⸗ der Anspruch zu machen, wir werden es daher mit zu und stellen denjenigen, welchen solche Mittheilung nicht geschehen sollte, anheim, solche bei Heern Men⸗ delssohn & Comp. in Berlin oͤder hier bei uns ent⸗
Dank anerkennen, wenn etwa vorkommende Unge⸗ buͤhrlichkeiten derselben uns sofort angezeigt werden. Gleichzeitig empfehlen wir dem geehrten Publikum unser Kommissions⸗ und Sveditionsgeschaͤft zur guͤ⸗ tigen Beachtung und uͤbernehmen wir auch die Ver⸗ sendung von Guͤtern nach den Orten, die nicht von der Eisenbahn beruͤhrt werden, zu den billigsten Frachtsaͤtzen unter der reellsten und promptesten Be⸗ dienung. Herrmann & Meyer, Kommissions⸗ und Speditionsgeschaͤft, Werdersche Markt Nr. 4.
Berlin⸗-Anhaltische Eisenbahn „ detresfenh. 1 Zur Bequemlichkeit der resp. Reisenden hat die Dtrection der Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahn die Ver
oder Empfaͤngern selbst nach dem Bahnhofe geschafft anstaltung getroffen, daß der Passagierbillet
oder daselbst in Empfang genommen werden, von den Verkauf, so wie die Ablieferung des Reise
Absendern abzuholen oder dem Adressaten zuzuschicken, gepaͤcks gegen Garantieschein, auch in unserem und zwar gemaͤß unserer uͤber den Guͤter⸗-Transport Buͤreau, Werdersche Markt Nr. 4, bis 1 ½ Stunden veroͤffentlichten Bestimmung vom 14ten d. M. und vor Abgang des Zuges stattfinden kann. ohne dafuͤr am Publikum irgend eine besondere Ver⸗ Behufe wied dasselbe in den Wochentagen von Mor⸗ gens 7 ½ bis 1 Uhr und von 2 bis Abends 8 Uhr,
Zu dem
Sonntags bis 1 Uhr Mittags, geoͤffnet seyn.
Wird dies von den respv. Reisenden benutzt, so ha⸗ ben dieselben auf dem Bahnhofe keine weiteren Be⸗ muͤhungen und nur noͤthig, sich ¼ Stunde vor Ab⸗ gang des Zuges daselbst einzufinden. 1G
Fuͤr das Hinausschaffen des Gepaͤcks wird
bis 50 Pfund 2 ½ Sgr.
8 2 200 2 5 8 8 8 erhoben. Reisewagen⸗Billets koͤnnen ebenfalls bei uns geloͤst und die Wagen durch unser Gespann ab
eho verden. Herrmann & Meyer, Kommifsions- und Speditions⸗Geschaͤft,
Werdersche Markt Nr. 4.
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