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8
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gewesen.
mit Ausnahme des Jahres 1839 ist die Verminderung progressiv
Der Transit⸗Handel giebt zu folgenden Bemerkungen Anlaß. Der Werth der durch Frankreich gefuͤhrten Waaren be⸗ trägt 190 Millionen Fr. und ihr Gewicht 356,316 veerige Centner; dies ist fuͤr den Werth 2 pEt. mehr als im Jahre 1839, und 11 „Ct. mehr als das fuͤnfjaͤhrige Mittel. v auf das Gewicht betraͤgt die Vermehrung fuͤr beide Vergleichungs⸗
u 19 pCt. 38n. 8 1— Vewichte nach nimmt die Baumwolle den ersten Rang ein und zeigt eine ansehnliche Zunahme. Im Jahre 1840 wur⸗ den 104,843 metr. Ctr., im Jahre 1839 nur 48,000, und u“ fuͤnf Jahren im Mittel 60,000 metr. Ctr. durchgefuͤhrt. 8 Dem Werthe nach nimmt die Selde den ersten Rang ein. Es hat hier eine Vermehrung von 17 und 16 pCt. stattgefunden; es wur⸗ den naͤmlich im Jahre 1840 für 40 Millionen, 18. 9 fuͤr 34 Mil⸗ lionen und im Mittel waͤhrend der fuͤnf Jahre fuͤr 35 Millionen Fr. durchgefuͤhrt. Der Transit von Seiden⸗ und Wollenzeug, so wie von Kaffee, Rohzucker und Wolle hat sich vermindert; die Durchfuhr von Baumwollen⸗, Leinen⸗ und Hanf⸗Geweben hat dagegen zugenommen. Fuͤr den raffinirten Zucker ist das Ge⸗ wicht groͤßer, als im Jahre 1839, aber geringer, als im Jahre 1837, dem hoͤchsten der fuͤnfjaͤhrigen Periode.
Die Schweiz und England snd in der doppelten Beziehung, als Abstammungs⸗ und als Bestimmungs⸗Ort, diejenigen Laͤnder, mit denen der Transit⸗Handel die groͤßte Wichtigkeit gehabt hat. Die von der Schweiz fuͤr den Transit durch Frankreich ausge⸗ fuͤhrten Waaren haben einen Werth von 55 Millionen Fr.z es sind dies 9 pCt. weniger, als im Jahre 1839. Die durch Frank⸗ reich nach der Schweiz gefuͤhrten Waaren haben auch einen Werth von 55 Millionen Fr.; im Jahre 1839 dagegen nur 40 Millionen. Der Werth der von England fuͤr den Transit nach Frankreich ausgefuͤhrten Waaren hat um 41 pCt. und 50 pCt., und fuͤr die durch Frankreich nach England gefuͤhrten Waa⸗ ren um 28 pCt. und 25 pCt. zugenommen. Fuͤr die Sardini⸗ schen Staaten hat sich dieser Handelszweig nur wenig veraͤndert Der Transit⸗Handel von Deutschland, Preußen und Belgien hat an Wichtigkeit abgenommen. Endlich bemerkt man, daß der Werth der aus den Vereingten Staaten fuͤr den Transit durch Frank⸗ reich ausgefuͤhrten Waaren auf 20 Millionen gestiegen ist, (im Jahre 1839 betrug er nur 8 Millionen); waͤhrend der Werth der durch Frankreich nach den Vereinigten Staaten gehenden Waaren sich merklich vermindert hat.
— —
Wictenschaft, Kunct und Literatur.
Salzburg. Der schoͤne Mosaikboden, gefunden auf dem Mi chaelsplatze in Salzburg bei der Erdaushebung zur Grundsteinle⸗ gung fur Mozart's Denkmahl, ist von Joseph Oberer lithographirt erschienen und bereits auch nach Angabe und unter Leitung des hiesigen Tischlermeisters Peschke gluͤcklich gehoben.
Dadurch wurde der zweite, 6 bis 7 Zoll tiefer liegende Fußbo⸗ den aufgedeckt, und dieser zeigt sich nicht minder schoͤn als der obere, — durch seine bildlichen Darstellungen aber noch weit merk⸗ wuͤrdiger und kuͤnstlicher. Er bildet ein Quadrat von 20 Schuh Laͤnge und 22 Schuh Breite, welches von einer groben grauen Mo⸗ saik eingefaßt ist, und enthaͤlt, aus kleinen blaß⸗ und dunkelrothen, weißen, schwarzen, blauen und gelben Steinen zusammengesetzte Drei⸗, Vier⸗, Sechsecke und Keise, in einander geschlungen, zu Ver⸗
zierungen. Die Mitte des Ganzen nehmen drei Quadrate, jede mit zwei ganzen Figuren, und zwei Sechsecke, jedes mit einem Kopfe ein, so daß zwischen jedem Quadrate im⸗ mer ein Sechseck faͤllt. In dem ersteren erscheint die bild liche Darstellung eines Kampfspieles. Auf dem Mittelfelde stehen zwei kraͤftige, 21 Zoll hohe Maͤnner Faust an Faust einander gegenuͤber zum Beginne des Kampfes; auf jenem rechts, als Fortsetzung, hat sich einer der Maͤnner dem anderen bereits auf die Schultern geschwungen und ist im Begriffe, ihm einen Faust⸗ schlag ins Genick zu versetzen, waͤhrend der andere, wie entsetzt, die rechte Hand ausspreizt; links, als Beendigung des Kampfes, steht der Sieger vor dem am Boden liegenden, bittenden und die Fuͤße hoch empor streckenden Ueberwundenen. In dem Felde rechts ern⸗ blickt man noch an einem Aufsatze, von welchem zwei unseren⸗ Amu⸗ letten aͤhnliche kleine Quadrate herabhaͤngen und unten ein Korb steht, einen Baum, links haͤngen an einem Quadrate mit Mittelfeldern zwei Striegeln oder Rebmessern ahnliche Geraͤthe; vielleicht Preise des Kampfspieles. Die Sechsecke neben dem Mittelschilde enthalten links einen weiblichen, rechts einen maͤnnlichen Kopf ohne Bart, beide en sace mit der Phry gischen Muͤtze bedeckt, die Augen gegen einander gerichtet und bei je⸗ dem zwei Wurfsvieße. Ueber dem Mittelfelde befindet sich in einem Sechsecke ein großer baͤrtiger Kopf, mit lang herabhaͤngenden Hga⸗ ren und zwei ungewundenen Hoͤrnern, aus dessen rechten abgebroche nem Horne Blut auf den Kopf einer vorzischenden Schlange traͤuft. Einen gleichen Kopf, nur etwas kleiner, juͤnger und noch die Schul⸗ tern zeigend, enthaͤlt ein Sechseck unter dem Mittelschilde. Die Aus⸗ fuͤhrung der Koͤpfe und Figuren ist, als Mosaikarbeit betrachtet, wun⸗ derschon. Der Ausdruck der Gesichter, der Schmelz und das Ver⸗
— -n 2
Literarische Anzeigen. Subsecriptions⸗-Einladung.
Ein umfassendes Werk: die Spezial⸗Wandkar⸗0 ten der Provinzen des Preußischen Stag⸗ tes, als: Brandenburg, Pommern, Sach sen, Schlesien, Posen, Ostpreußen, West⸗ preußen, Westphalen und die Rheinprovinz, erscheint in der Kunst Verlagshandlung von E. Kort⸗
zu sehen waͤhnt. seinen gen; nackten Streiter
wobei
lich keine Ahnung dersel schehen mochte, auf Tru der thaͤtige und kunstliebende den sicher nicht so ruhig in d seiner Zeit auch nur eine Sage
9
1474
kunstlose 1
als erster Besitzer leg and und einnahm. er Sitten, besonders da unter den Ruhe im Norikum herrschte es Friedens zunahm, Kultus
wechsels eintritt, moͤgen spaͤter die Veranlassung zur Ueberschuͤttung des alten, theilweise schon beschaͤdigten und geflickten, und Fertigung des neuen Bodens gegeben haben. ben, wenn ma immer von Mauern ic. traf;
Wolf Di
fließen der Farben mit so vielem Fleiße, beitet, daß man in geringer Entfer Besonders ergreifend i [* eine ihm so ferne Gegenwa harakteristisch die Kampfbegierde in
MNach Aushebung des kleineren Bo 1 el sich 1½ Schuh tiefer noch ein dritter fester Moͤrtelboden, bis zu wel chem auch die Wandmalerei reicht. der urspruͤngliche, erste, Zeitrechnung der Sieger schon in der eroberten Stadt vorfe des Reichthums, des Geschmacks, der L Antoninen und dem Sept. Severus groͤßere und der Geschmack an Kampfspielen im Segen d auch schon die Moglichkeit
8 V
Das Mittelalter hatte wahrschein⸗ n auch, wie es wohl haͤufig ge⸗ namentlich wuͤrde etrich diese praͤchtigen Fußbd er Erde haben ruhen lassen, wenn zu davon bekannt gewesen waͤre. (Wiener Ztg.)
nung
Wa Fußboden, den im
eines Einflusses
Sorgfalt und Kunst gear die schoͤnste Malerei vor sich st der obere baͤrtige Kopf mit rt ernst begruͤßenden Au den Zuͤgen der kleinen
dens mit den Rundelen, fand
hrscheinlich war dieser letztere Anfange unserer en ließ, vielleicht auch Der Wechsel
des
do. linkes —. M
Dresden 101 ¼ G.
Passive 5. Ausg. Se Engl. Russ. —. Bras. Paris, 22 23 ½. Passive 5.
Wien, 22.
Me
Eisenbahn -Aectien.
Hamburg, 25. Nov. London, 20. Nov.
Nov. 80. 40. Anl. de 1841 ün cour. 81. 15. 5 G Neapl. 107. 25. 5 ½ Span. Rer
St.
Germain —. Versailles rechtes Ufer — ünchen -Augsburg ipzi
Strassburg -Basel —.
Köln-Aachen 98 ½ G.
Rngl. Russ. 108 ¼. Neue Anl. *
Bank-Actien 1608 G.
Cons. 3 ½ 88 ⅔. Belg.
2 ½ Holl. 51 ½. 5 % Port. 30 ½. 3 ¼ Mexzx. 25. Peru 13. Chili —.
116. 45. 3 ½ Rente fin couv
. 1—
56. Columb. 19. 5 Rente fin eour.
Petersbu rg, 19. Nov. Lond. 3 Met. 38 % 2
Nov. 5 ½ Met. —. 4 ½ 99½. 3 %
1⅔ —., Bank -Actien 1587. Aul. de 1831 —. 4 1839 110
teorologische Beobachtungen.
1841. V
26. Nov. 6
Morgens
Nach einmaliger
Abends Beobachtung.
Nachmittags V 10 Uhr.
Uhr. 2 Uhr
Luftwärme’.
Dunstsättigung 1 91 Wind..
Wetter Wolkenzug... V
kürzeste Dauer längste 8 mittlere 8
längste — miltlere 8
6
Eisenbahn
— 16
1 — 56 2) Zwischen C
Personenzug. kürzeste Dauer 4 Stunden 47 Minuten. 8 19 6
Anhaltender heftiger Südwest Wind verz Berlin nach Cöthen.
11
1 Den 27.
68I November
12 Minuten.
8 1) Zwischen Berlin und Cöthen: Personenzug. 5 Stunden
Güterzug. 5 Stunden 50 Minuten.
8 60
öthen und Berlin:
Güterzug. 5 Stunden 19 Minuten.
ö““
)
Dauer der Fahrten auf der Berlin-Anhaltischen
vom 14. bis incl. 20. November c.
28 35
ögerte die Fahrten von
Tagesmittel:
Hoguet.
der Else, Lustspie 8 Dienstag, 3 mino, komische O
B ö5 r 1841.
s e.
(Ir.)
Pr. Cour.
Brief.
Geld.
ctien.
Pr. Cour.
Brief.
Geld.
St. Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. Seechandlung. Kurm. Schuldv.
der
Elbinger do. Danz. do. in Th. Westp.
Grossh. Pos. do.
oeur König,
titur und Stimmen. 1 7 leichte Lieder m. Begl. d. Piano. Op. 35. 25 Sgr. werden gewils eben so Lieblinge
Obige Gesänge 01˙8 hiene-
der Musikfreunde werden wie die früher
nen: Flieg Vöglein, IIerein, Vöglein mein Bote, Fi üh.
Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur Schlesische do.
4
4
3 ½ Berl. Stadt-Obl. 4
Pfandbr. 3 ½
u. Neum. do. *
104 ¼ 102
80 102 ¼ 103 x⅔
18 V 102 ¼ 105 ½ 102 ¼
103 101 ½
80 ½¼ 101* 103 ½
105
101 101¹½ 101¼¾ 100½
do. do. Prior. Act. Brl. Anh. Eisenb. do. do. Prior. Act. Düss Elb. Eisenb. do. do. Prior. Act. Rhein.
Brl. Pots. Eisenb. do. do. Prior. Act. Mgd. Lpz. Bisenb.
EBisenb.
do. do. Prior. Act.
riedrichsd'or
Andere Goldmün-
à 5 Th.
zen
old al marco
Disconto
122 ½ 11⁰ 105 102½ 9¹ ½ 102 ¼ 91 101
ö. Sonntag, 2 einer Erbschaft. 109 102* . 8 8 101 liana in Algeri. Rossini. Dienstag, 1
f. Lustspiel
90 — Brief
von B. A. Herr
Zu Lande: Sgr. 6 Pf.,
Weehsel- Co ur? s.
Pr.
Thlr. zu 30 Sgr.
Brief.
12
Cour.
—
Sgr. 3 P
00 Srb
Amsterdam
do.
do.
London
Augsburg
Breslau
Frankfurt a.
Wien in 20 Xr. .. . ...
Kanz. Bill. 25 5.
Prüm. Sch.
2 ½ 1 55 „ G.
Holl. 50 ½. 504
0
HIambur . . . .... .. . . . .. ...
Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss.. M. WZ. ...
Petersburg
250 Fl. 250 Fi. 300 Mk. 300 Mk. 1 300 Fr. 150 PFl. I 150 Fl.
100 100
100 Prl. 1 SRbl.
Kurz
2 Mt. Kurz
2 Mt. Mlt. Mt. Mt. Mt. Mt. Tage Mt. Woch.
LSt. 3
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—
) Thlr. ) Thlr. 1
& te hoʒ
2
21
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 23. Nov.
5 ½ Span. 21½.
Pol. Antwerpen, 22. Nov. Frank furt a. M. 3 21. Nov. Oesterr. 58 Met. Bank-Act. 1922.
2 24 ¼ Br. do. 4 9½ Anl. 102 2 Br.
n
Anzeiger für die
Wenn auch jener dreißigjaͤhrige Kampf, die Ent⸗
Fr. Kücken:
Op. 37.
Op. 36.
Gesang der Brautjungfern fi mit Begl. des Piano. 1 komp. für 4 Männerstimmen, Par
3 882
ir eine Singstimme
10 Sgr.
TPhlr.
7ii
Loose zu Poln. Loose 75 G.
5 . ☛1 Passive 2⅛.
usl.
100
V
Ausg. —.
Oesterr. 105.
Neue Aul. 212
1920. ) Fl. —.
wicklungsperiode des Protestantismus,
Zinsl. 5 ¼.
107 ½
Partial
138 ½ 138
Niederl. wirkl. Schuld 51 s2. 5 ⅔
11U 0bl. —. Preuss. Präm. Sch. 80 ¾ 6G. 5 ½ Span. Aul. 23. 22 ⅞.
Bearbeiter gefunden hat:
138 3 Pf.; Erbsen 1
137 Eingegangen sin 9
149 8
8 „¼ 3 R 88 6 3 Pf., auch 1 Rtk
78 3 Pf.; Erbsen ( 103 gen sind 338 Wi 101 99 ¼ 99 ⅔ 1019½
5 995 Preuss. oder: 10,800 Ct
Berlin,
Loose
Gedruckt in d
schon viele
so kann diese Darstellung
desselben doch keinesweges als uͤberfluͤssig bezeichnet
werden, da deren
9
muß.
Herrn Verfassers d
neue
Hamburg, September
as Interesse aller Geschichtsforscher und Geschichtsfreunde nur in hohem Grade erregen
Auffassung von Seiten des
1841.
Luftdruck 335,5 + 1,6 ° n. Thaupunkt. + 0,5 °n.
Regen. NW.
Königliche Schauspiele. Sonntag, 28. Nov. Feensee, große Oper in 5 Abth., (Dlle. Gruͤnbaum: Margarethe.) Preise der Plaͤtze: Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. u. Im Schauspielhause: Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Abth., nach Scribe, von A. Cosmar. Montag, 29. Nov.
Im Schauspielhause: et en prose, par Seribe.
ten, von J. Schickh. Montag, 29. Nov. stenmale: Der große Verbrecher.
Marhktpreise vom Getraide.
1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 5. 6 Pf., auch 1
Zu Wasser: Rthlr. 10 Sgr., auch
Der Scheffel Kartoffeln 15 Sgr., auch 8
Die Preise von Kartoffel⸗ 3 m 25. November d. J. waren: 145 — 14 Rthlr. pro 200 Quart à 54 pSCt.
Die Aeltesten
Verantwortlicher Redacteur Dr. J.
540 Par. 336,48 Par. 337,50“ Par. Quellwärme 8,20 R. + 2,40 RK. + 2,20° B. Plusswärme 3,50 K. — 0,. 9 R. Bodenwärme
80 pct. 85 pCt. Ausdünstung 0,031, Rh. trübe. trübe. Niederschlag 0,030 Rh.
V W. 80. Wärmewechsel + 2,6“˙,
pPCt.
W. — — 1,1.
336,51 Par. + 2/1 ° n.. † 0,20 n. 85 rct. w.
Im Opernhause. Auf Begehren: Der
Musik von Auber.
Ein Platz in den Logen des ersten
Im Schauspielhause: Die Herrin von lin 5 Abth., von C. Blum. 0. Nov. Im Opernhause: per in 3 Abth., Musik von Auber.
Der schwarze Do—
(Dlle. Tuczek:
Angela; Dlle. Gruͤnbaum: Brigitte; Mad. Pohlmann⸗Kreßner:
Le verre d'cau, comédie en 5 actes
Königstädtisches Theater.
8. Nov. Die Muͤllermeisterin, oder: Die Folgen
Gemaͤlde aus dem Leben, mit Gesang, in 3 Ak
Musik von Hebenstreit. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Llta-
Opera buffa in 2 Atti. Musica del Maestro
30. Nov. Zum erstenmale: Der verwuͤnschte
in 2 Akten, von F. Schoͤdler. Hierauf, zum er-: Posse in 2 Akten, nach Varin,
rmann.
—
Berlin, den 25. November 1841.
Weizen (weißer) 3 Rthlr. 10 Sgr., auch 3 Rthlr. auch 2 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. Sgr. 11 Pf.; Hafer 26 Sgr. 3 Pf., auch 21 Sgr. Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf. d 164 Wispel. Weizen (weißer 3 Rthlr. 5 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 20 Sgr. Zlr. 22 Sgr. 6 Pf.; Hafer 22 Sgr. 0 Pf., auch 21 Sgr. chlechte Sorte) 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Eingegan spel 17 Scheffel.
Mittwoch, den 24. November 1841.
Das Schock Stroh 9 Rthlr. 20 Sgr., auch 8. Rthlr. 10 Sar Der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 21 Sgr. 3 Pf.
Karvtbb bvweise. Sgr. 9 Pf. Branntwein⸗Preise.
Spiritus in der Zeit vom 18. bis incl.
nach Tralles. Korn-⸗Spiritus ohne Geschaͤft.
am 25. November 1841.
der Kaufmannschaft von Berlin.
——
er Deckerschen Geheimen Ober-⸗Hofbuchdruckerei.
Von Wilh. Heinr. Busch, Königl. Preufs. Geh. Nledizinal- Rathe, ord. Profes sor der Medizin an der Universität zu Berlin, Di- rektor des klinischen Instituts sfür Geburtshülfe ete- Lezikon- Fonmat. Preis: 3 Thlr. 40 Sgy.
Lr D eGt1
von C. W. Leske in Darxmstadt ist
Im Jerlage 8 . 2 3 88 erschienen und in Berlin bei E. S. Mittler (Stech⸗
Ballets von
3 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auchh
267. Artikel der Straf⸗Prozeß⸗Ordnung.
Deutsche Bundesstaaten.
Stuttgart, 18. Nov. (Wuͤrtt. Bl.) Am 16. November kam es in der Abgeordneten⸗Kammer zur Berathung uͤber den ozeß⸗ ng. Er lautet so: „Verlangt ein Denunziant die Verschweigung seines Namens, so kann ihm solche nur auf so lange zugesichert werden, als nicht der Angeschul⸗ digte zu zeigen vermag, daß ihm zum Behufe seiner Vertheidigung nothwendig sey, den Namen des Anzeigers zu wissen, oder gegen diesen ein Verdacht wissentlicher falscher Denunciation begruͤndet ist.“ Die Kommission findet das Recht der Vertheidigung in die⸗ sem Artikel zu sehr beschraͤnkt, da der Denunzirte vorerst nach⸗ weisen solle, daß ihm die Kenntniß des Namens des Denunzianten zu seiner Vertheidigung nothwendig sey, und stellt in dieser Ansicht den Antrag, den Artikel in folgender Fassung anzunehmen: „Ver⸗ langt ein Denunziant die Verschweigung seines Namens, so kann ihm solche nur fuͤr den Fall zugesichert werden, daß nach der Lage der Untersuchungssache die Kenntniß des Namens offenbar nicht zur Vertheidigung des Angeschuldigten in irgend einer Weise dienen koͤnnte, und unter der weiteren Voraussetzung, daß gegen den Anzeiger kein Verdacht strafbarer Denunciation begruͤndet ist. Wird dem Denunzianten die Verschweigung seines Namens zugesagt, so ist die Benennung seiner Person in ein besonderes Protokoll aufzu⸗ nehmen, und dies versiegelt den Akten beizulegen.“ Abg. Knapp: Er sey sowohl gegen den Gesetz⸗Entwurf als gegen den Kommis⸗ sions⸗Antrag, da er es unter keinen Umstaͤnden billigen koͤnne, wenn der Denunzirte den Namen des Denunzianten nicht erfah⸗ ren solle. Wenn sich Einer berufen fuͤhle, eine Anzeige zu machen, solle er nicht im Dunkeln schleichen. Die Justiz solle dies nicht sanctioniren, es sey gegen das Prinzip ihrer Offenheit. Zwar sey es nicht seine Meinung, daß der Angeschuldigte sogleich oder im Laufe der Untersuchung den Namen des Denunzianten erfahren solle; jedenfalls aber muͤsse ihm am Schlusse der Untersuchung und vor der Erkenntnißfaͤllung der Denunziant genannt werden, damit es ihm moͤglich sey, alle Vertheidigungsmittel noch zu rechter Zeit zu benutzen. Der Richter koͤnne unmoͤglich in allen Faͤllen dar⸗ uͤber mit Sicherheit kognosziren, ob im Interesse der Vertheidi- gung die Kenntniß des Namens des Denunzianten nothwendig sey. In diesem Sinne stellte der Redner einen Antrag. Nach laͤngerer Debatte resumirte der Praͤsident das Ergebniß, wie folgt: 1) Sowohl der Entwurf als die Ansicht der Kommission und der Kammer scheinen ihm dahin zu gehen, daß der Name des Denun⸗ zianten waͤhrend der Untersuchung nicht genannt werden solle, aus⸗ genommen, wenn es die Vertheidigung des Angeschuldigten erfor⸗ dere, womit sich die Kammer einverstanden erklaͤrt; 2) der An—-— trag des Abgeordneten Knapp gehe dahin, daß dem Angeschuldig⸗ ten am Schlusse der Untersuchung der Name des Denunzianten in allen Faͤllen unbedingt genannt werden solle; wogegen 3) nach dem Antrage der Kommission die Nennung des Namens nur dann zu geschehen habe, wenn der Richter die Ueberzeugung habe, daß er dem Angeschuldigten von irgend einem Interesse sey. Der Antrag des Abgeordneten Knapp wurde mit 48 gegen 23 Stim⸗ men abgelehnt, dagegen der Kommissions⸗Antrag ohne Abstimmung angenommen.
willenschatt, Kunstt und Literatur.
Berlin. In der Sitzung des Vereins fuͤr Geschichte der Mark
Brandenburg am 8. September d. J. trug Herr Direktor Odebrecht
eine Abhandlung uͤber die Hofwehr oder die gesetzlichen Beilaßstuͤcke bei Lehnschulzen, Bauer⸗-, Groß⸗ und Klein⸗Koßaͤthen⸗Guͤtern und Kruͤgen in der Mark Brandenburg vor, uͤber die ein fuͤr allemal bestimmten Grund-Tarxen der Hoͤfe und den Abzug davon bei feh⸗ lender Hofwehr, endlich wie seit dem 17ten Jahrhundert das soge⸗ nannte lassitische Verhaͤltniß hieraus sich entwickelt habe. Hierauf brachte der Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Herr Dr. von Rau⸗ mer eine Anfrage des Herrn Geheimen Regierungs⸗Rathes Suüͤß⸗ milch in Luͤbben wegen Erwaͤhnung eines Ochsen im Brandenbur gischen Wappen in einem Gedichte des 17ten Jahrhunderts zur Sprache. Man vereinigte sich zwar vorlaͤufig daruͤber, daß es nur den Wappenschild der Niederlausitz bedeuten koͤnne, indessen ward die Anfrage dem Herrn Direktor von Ledebur zur naͤheren Be⸗ antwortung uͤbergeben. Demnaͤchst berichtete Herr Geheimer Rath von Raumer uͤber mehrere in dem staͤndischen Archive zu Luͤbben von dem Geheimen Rath Herrn Suͤßmilch vorgefundene gedruckte Zeitungen aus dem Jahre 1626, und wurden dieselben der Ge⸗ fellschaft vorgelegt. Es wurde dabei wahrscheinlich gemacht, daß ein Theil dieser Zeitungen zu Berlin gedruckt worden, und daß es derjenige sey, welcher nach einem in Cosmar'’s Werke uͤber den Grafen von Schwarzenberg befindlichen Anhange bis dahin noch nicht aufgefunden worden war. Herr Geheimer Rath von Rau⸗ mer theilte sodann aus einem 1746 an Koͤnig Friedrich II. erstatte⸗ ten Berichte vergleichende Nachrichten uͤber die Zahl der Doͤrfer und die Bevoͤlkerung des platten Landes vor dem 30jäͤhrigen Kriege und im Jahre 1746 mit. Derselbe las hierauf noch einen Kur⸗ fuͤrstlichen Kuͤchenzettel vom Jahre 1638 vor. Herr Direktor von Ledebur berichtete sodann uͤber Plaͤne und alte Karten der Um⸗ gegend Berlins, die sich auf der Kunstkammer zu Berlin befin⸗
den. — In der Sitzung vom 13. Oktober trug Herr Direktor Kloͤden einige vom Herrn von Hackwitz nach Urkunden bearbeitete Nachrichten uͤber den Ursprung und die Schicksale des Schlosses Oderberg vor. Herr Direktor von Ledebur legte 3 verschiedene, dem Herrn Baron von Hackwitz zugehoͤrige, bei Freienwalde gefundene Muͤnzen des Fuͤrsten Jaczo vor, welcher waͤhrend der Lebzeiten Al⸗ brecht's des Baren zu Koͤpnik residirte und die Umgegend beherrschte. Auf 3 Exemplaren dieser Muͤnzen findet man hinter dem Namen die Buchstaben E, vielleicht Cnes oder Fuͤrst bedeutend. Herr Pro⸗ fessor Dr. Riedel sprach hierauf uͤber die Instruction Koͤnigs Frie⸗ drich Wilhelm J., welche derselbe den Erziehern seines Sohnes, des nachmaligen Koͤnigs Friedrich II., ertheilte, und zeigte, daß diese aus der Instruction Koͤnigs Friedrich I. fuͤr die Erzieher Friedrich Wil⸗ helm's I. hervorgegangen und nur durch einige eigenhaͤndige Korrektu⸗ ren, welche Koͤnig Friedrich Wilhelm 1. in der ihm vorgelegten Ab⸗ schrift vornahm, veraͤndert sey. Die Eigenthuͤmlichkeiten, welche
durch diese Korrekturen hineinkamen, bestanden besonders in der Ver⸗
V V
ordnung, daß dem Prinzen die groͤßte Vorliebe fuͤr das Militair ein⸗ efloͤßt und kein Unterricht in den alten Sprachen ertheilt werden ollte. Herr Professor Dr. Riedel wies dann noch die Denkungs⸗ weise des Koͤnigs Friedrich Wilhelm IJ. uͤber Censur⸗Angelegenheiten an einem Beispiele nach, welches die Uebersetzung des Werkes: Das Leben der Gebruͤder de Will aus dem Hollaͤndischen, dazu liefert. Un⸗ geachtet der Vorstellungen, welche gegen den Druck dieses Werkes in Deutscher Sprache von dem Kabinets⸗Ministerium gemacht wurden, weil das Werk im Sinne der Oranischen Partei geschrieben war und manche Verunglimpfungen des großen Kurfuͤrsten enthielt, befahl der Koͤnig den Druck. Die anstoͤßigen Stellen sollten zwar moͤglichst be⸗ maͤntelt, doch die Wahrheit sollte dabei nicht entstellt werden. Herr Professor Dr. Riedel trug sodann noch eine vom Herrn Professor Heffter eingesandte Urkunde uͤber die Schoͤppenwahl in Alt⸗Bran⸗ denburg vor, worauf Herr Direktor Odebrecht uͤber die Art, wie in der Mark auf dem Lande die Schoͤppen gewaͤhlt wurden, einen Vortrag hielt, woran sich mehrere Diskussionen schlossen. — In der Sitzung vom 10. November las Herr Professor Dr. Riedel eine Abhandlung uͤber die Hofstaats⸗Einrichtung des Großen Kur⸗ fuͤrsten, indem er darin nachzuweisen suchte, daß die glaͤnzende Hof— Einrichtung, als deren Urheber in der Regel Koͤnig Friedrich I. betrachtet wird, schon in den spaͤteren Regierungs⸗Jahren des Großen Kurfuͤrsten groͤßtentheils bestand. Der Aufwand des Kur⸗ fuͤrstlichen Hofes war damals im Verhaͤltnisse zu den Gesammt⸗ Einnahmen des Staates ungleich betraͤchtlicher, als der Aufwand des Koͤniglichen Hofes unter den spaͤteren Koͤnigen, indem jener etwa z der gesammten Staats⸗Einnahmen in Anspruch nahm, waͤh⸗ rend dieser kaum irgend einmal 5 pCt. des Staats⸗Einkommens ausgemacht hat. Hiernaͤchst legte Herr Dr. Friedlaͤnder ein vom Kurprinzen Friedrich am 64sten Geburtstage des Großen Kurfuͤrsten gesprochenes Gluͤckwunsch⸗Gedicht vor, sprach dann uͤber Georg Sabinus und uͤber landesherrliche Plakate und Edikte aus den Jah⸗ ren 1540 — 1570 als Druckwerke der Berliner Offizin des Weiß. Herr Landgerichts⸗Direktor Odebrecht hielt sodann einen Vortrag uͤber das Berkholzische Schoͤppenbuch vom Jahre 1569 und die vom Berliner Magistrate und denen von Roͤbel 1022 dem Dorfe Berk⸗ holze ertheilte Polizei⸗Ordnung und erlaͤuterte die interessanteren Partieen des Buches, z. B. die Verordnung uͤber die Sonntagsfeier, mit mehreren allgemeineren Bemerkungen. Die Bibliothek des Vereins wurde von den Herren Kammergerichts⸗Assessor Dr. Hey⸗ demann, Landrath von Gerlach, Geheimen Kriegsrath von der Hagen, Konrektor Wedekind zu Krossen und Dr. Laurent zu Hamburg mit einigen Werken und vom Herrn Professor Dr. Ho⸗ 1
Ausstellung auf der Königlichen Akademie der Künste.
In dem großen Saale der Akademie der Kuͤnste bietet sich ein historisches Bild der Beschauung dar, das in der hiesigen Kunstwelt eine Sensation macht, wie wir sie seit Lessing's trauerndem Koͤnigs⸗ paar und Bendemann's gefangenen Juden nicht erlebt haben. Die Vortrefflichkeit des Kunstwerks uͤberkascht um so mehr, als der Urhe⸗ ber zwar seit mehreren Jahren sich vortheilhaft gezeigt, dennoch aber sich in bescheidener Entfernung von den gefeierten Namen der neueren Deutschen Kunst hielt, waͤhrend er jetzt mit Einem großen Schritt sich mitten unter sie stellt. Sein Name ist Rosenfelder, und er ist aus Hensel's Schule hervorgegangen.
Schon die gluͤckliche Wahl des Gegenstandes zeichnet ihn aus, sein Talent hat ihn auf einen inhaltsvollen historischen Moment hin⸗ gefuͤhrt. Das Bild, eine Bestellung des Danziger Kunst⸗Vereins, bringt uns eine Begebenheit dieser alten Stadt vor Augen, welche noch mit voller Kraft in die Gegenwart hinuͤberwirkt und hier eine unmittelbare Sympathie vorfindet, sie betrifft naͤmlich die Reforma⸗ tions⸗Geschichte der Stadt. Der Kuͤnstler hat sich an Loͤschin's Dar⸗ stellung der Geschichte Danzigs gehalten. Im Jahre 1536 hatte der Dominikaner⸗Moͤnch Pancratius Klein in Luther's Sinne zu predi⸗ gen angefangen; er fand Anklang bei den Buͤrgern und dem Rath, zog dagegen den Widerstand der Bischoͤfe von Kujavien, von Kulm und Plozk auf sich. Er schied darauf aus dem Orden und trat voͤl⸗ lig als Reformator auf. Die Bischoͤfe bemaͤchtigten sich seiner, hiel⸗ ten es aber, als das Volk ihn mit bewaffneter Hand zuruͤckforderte, fuͤr gerathen, ihn auszuliefern. Es geschah mit den Worten: „Da habt ihr euren Abgott, aber wir werden ihn und euch zu finden wis⸗ sen.“ Dies ist der Moment, dessen Bedeutung der Kuͤnstler dem Be⸗ schauer so kraͤftig entgegenzubringen gewußt hat.
Der Schauplatz ist der lange Markt von Danzig; im Hinter⸗ grunde sieht man das Rathhaus, seitwaͤrts den Artushof. Die
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Hauptseene spielt auf der Vortreppe eines stattlichen Hauses. Der Reformator steigt die Stufen hinunter, dem Volk entgegen, die Bi⸗ schoͤfe nehmen den oberen Raum ein, Chorknaben folgen ihnen aus der Thuͤr des Hauses, verschiedene Moͤnche neben der Treppe im Vordergrunde. Inmitten des Bildes sehen wir das Volk, gegenuͤber einige ruhigere Zuschauer. In allen diesen Figuren nun zeigt sich die innigste Theilnahme an dem Vorgang, Menschen der verschiedensten Staͤnde und entgegengesetztesten Gesinnungen, eine alte und eine neue Welt, stehen sich gegenuͤber, und Alles hat der Kuͤnstler mit Empsindung und reichem Leben ausgestattet. Die große Bibel in dem Arm, steigt der neue Prediger, durch die schwarze Tracht von den Priestern unterschieden, zu den Seinigen herab, mild und sicher, innerlich gehoben, voll Demuth und festesten Gottvertrauens. Groß und sicher in seiner Drohung ist aber auch der Bischof, wel⸗ cher ihn stolz entlaͤßt; offener druͤckt der zweite Zorn und Verach⸗ tung aus, aber der dritte wendet sich mit gefalteten Haͤnden und inbruͤnstigem Herzen zu Gott, als sey es himmelschreiend, den Ver⸗ raͤther herausgeben zu muͤssen: die Befangenheit erscheint hier wahr⸗ haft erhaben. Druͤben indessen tritt ein Greis niederen Standes dem Reformator entgegen, er kuͤßt dessen Hand und benetzt sie mit Thraͤnen; eine Frau mit ihrem Kinde faͤllt vor ihm auf die Kniee, ein Grobschmidt schlägt mit der rauhen Faust an sein Herz und sagt, daß er fuͤr diesen Mann sein Leben zu lassen Willens sey, und auch aus dem Antlitz des vornehmen Mannes in edler Haltung spricht dieselbe innige Ruͤhrung. Aber auf beiden Seiten ist die Zahl der Figuren und ihr Antheil an der Handlung noch viel rei⸗ cher. Dort bei den Bischoͤfen sehen wir an den Stufen der Treppe zunaͤchst einen Kapuziner⸗Moͤnch, der voll Ingrimm unter seiner Kutte die Faust ballt und Blicke, wie Dolchstiche, nach dem Volk hinuͤberwirft; ein anderer zeigt seinen unverholensten Haß, waͤhrend doch auch ein dritter Moͤnch mit feineren Gesichtszuͤgen ruhiger dem Ablauf der Dinge zuschaut; ein Chorknabe, von dem Waffenlaͤrm erschreckt, fluͤchtet sich, zwischen ihnen Schutz suchend. Ueberall se⸗ hen wir Gestalten und Koͤpfe voll Charakter und Ausdruck, wohl unterschieden nach Stand und Sitte; auch unter dem Volk giebt es ihrer noch genug. Hier erblicken wir am Rande des Bildes auch den Maler selbst neben seinem Meister.
So hat denn der Kuͤnstler uns ein wahrhaft historisches Bild ge⸗ geben, in dem er auf allen Seiten der Darstellung die Rollen mit gleicher Liebe und Kraft durchfuͤhrte, und es ist schon angedeutet, daß er an Wuͤrde und Großheit die Seite der Hierarchie nicht zu kurz kommen ließ. Wir sehen ein großes, vielseitiges Drama vor Au⸗ gen gestellt, reich an Charakter und Leben, und gerade dies war es, was unserem Kuͤnstler bisher noch am meisten fehlte, was man der Vorddeutschen Kunst schon ganz absprechen wollte und worauf die Duͤsseldorfer Schule uns allerdings zu lange warten ließ. Ist aber die Leistung des Bildes in sich eine vortreffliche, welche sich weder ver⸗ daͤchtigen noch in Zweifel stellen laͤßt, so ist die Versprechung, welche es macht, doch noch ungleich groͤßer. Die Bahn ist gebrochen, der Kuͤnstler selbst und andere werden darauf fortgehen, und wer bisher noch immer die neuere Deutsche Kunst fuͤr eine blos entlehnte, nur vergangenen Kunst⸗Epochen nachfolgende hielt, duͤrfte bekehrt werden.
Bei alledem ist unser Bild nur noch kein Meisterstuͤck, wenig⸗
stens sieht man, daß der Kuͤnstler darin erst Meister geworden, von Figur zu Figur an Freiheit des Pinsels und Sicherheit des Ausdrucks fortschrei⸗ tend. Mag auch immerhin ein altes Bild, wie von Paul Veronese, an unmittelbarer Energie der Darstellung und einfacher Oekonomie des Lichtes noch eine andere Stufe einnehmen, so muͤssen wir doch bewundern, wie so viel innere Anschauung sich so schnell die aͤußeren Mittel hat erwerben, und wie auf den ersten Versuch eine so große Leinewand in Harmonie und Wirkung hat gebracht wer⸗ den koͤnnen. Schoͤne Kontraste des Lichts und der Farbe beschaͤfti⸗ gen ungesucht das Auge, waͤhrend Gedanke und Herz so reichlich in Anspruch genommen sind. Der farbige Reichthum in den Ge⸗ waͤndern der Bischoͤfe sticht trefflich ab gegen die buͤrgerliche Tracht des Volkes, aber das schoͤne Kostuͤm des Rathsherrn, in den tiefsten und saftigsten Farben gehalten, stellt auch hier das Gleichgewicht her. Ueberhaupt hat der Kuͤnstler nach der Richtung seines Mei⸗ sters sich in den Farben der Klarheit und Saftigkeit befleißigt welche wir nur auch in der Volksgruppe des Mittelgrundes einen Grad weiter gefuͤhrt wuͤnschten. Die hier beabsichtigte Ruhe haͤtte wohl besser durch den Ton, als durch abgeschwaͤchte Lokal⸗Farben erreicht werben koͤnnen. Einzelne Theile, Kopfe, Haͤnde u. s. w⸗ sind von wahrer Vollendung, sehr vortrefflich auch die schoͤne und charakteristische Architektur der Stadt, nur der Himmel vielleicht etwas schwer und druͤckend. Die Stadt Danzig erhaͤlt in diesem Bilde ein Geschenk, um das sie zu beneiden ist; sie verdient es aber auch, weil sie ihrer Verpflich⸗ tung, fuͤr den Turnus der nordoͤstlichen Ausstellungen ein Bild zu liefern, durch eine Bestellung in so großem Maßstabe nachgekommen ist. Das Gemaͤlde soll zugleich den Anfang eines Danziger Stadt Museums machen, und auch in dieser Ruͤcksicht ist es gluͤckbedeutend Fuͤr Berlin aber wird die uͤberraschende Erscheinung desselben noch besonders merkwuͤrdig in Beziehung auf die Veraͤnderung, welche mit den großen Ausstellungen gemacht worden. Sie fanden fruͤher alle zwei Jahre statt, darauf wurde ihre alljaͤhrliche Erdffnung beschlossen; aber man ging wieder zuruͤck auf den fruͤheren Zuschnitt, weil es den Anschein hatte, als ob der Glanz der Ausstellungen und das Interesse fuͤr dieselben sich vermindert habe. Wir unsererseits sind immer der Meinung gewesen, daß diese Erscheinung, falls sie denn zugegeben werden darf, auf Ursachen beruhe, die von der Kunst und Kunstliebe unabhaͤngig sind. Haͤtten wir nun in diesem Jahre um die gegen⸗ waͤrtige Zeit eine Ausstellung gehabt, wer will zweifeln, daß sie mit Rosenfelder's Bilde, unterstuͤtzt durch vieles Andere, das unterdessen hier und in Duͤsseldorf erwachsen ist, eine der glaͤnzendsten gewesen waͤre, welche wir noch gesehen haben.
Allgemeiner Anzeiger für die Preustischen Staaten.
Bekanntmachungen. .
Nothwendiger Verkauf.
ein Morgen im dritten Schlage 7) ein Morgen im dritten Schlage ostwaͤrts Hwein Morgen im dritten Schlage
Nr. 11, Nr. 70,
ostwaͤrts
ostwaͤrts und
a) 52410 Stück Eichenholz, 8 Fufs lang, 10 Zoll breit, 6 Zoll hoch, 1
Im Auftrage der Erben der hierselbst am 28. Sep tember dieses Jahres verstorbenen verwittweten Frau Kammergerichts⸗Raͤthin Rose, Johanne Philippine
Johann
August Meißner.
mann, Kl. Fägerstr. 9. Diese Karten zeichnen sich lings-Wanderschaft, Held Friedrich, Tscherbessen- 1nn 3) vorrathig: Stadtgericht zu Berlin, den 6. November 1841. 9) ein Morgen im vierten Schlage ostwaͤrts Nr. 45, b) 26 205 Stück Eichenholz, 5 ½⅛ Fufs lang, Henriette geborne Carow, fordere ich alle diejeni 86882 1bö . 8 19- e diejeni⸗
durch Korrektheit der Zeichnung, Sauberkeit des Drucks und Schoͤnheit des Papiers sehr vortheilhaft aus. Jede Karte besteht aus 9 Blaͤttern, ist 5 Fuß 6 Zoll hoch und 6 Fuß breit und kostet nur die sehr auf Kattun gezogen und mit Band eingefaßt, welche an runden Stangen vermittelst einer Rolle aufgezo⸗ gen werden, kosten nur 3 Thlr., fuͤr welchen Preis dergleichen Karten bis jetzt kaum aufgezogen wor den sind. 1 Se. Majfestaͤt der Koͤnig haben dem Unternehmen nicht allein Allerhoͤchst Ihren Beifall zu schenken, sondern auch die Dedication dieser Spezial⸗Wandkar⸗ ten — welche fuͤr Lehr⸗Anstalten ein wahres Beduͤrf⸗ niß sind — anzunehmen geruht. Sie eignen sich aber auch, da sie Staͤdte, Flecken, Doͤrfer, Schloͤsser, Vor⸗ werke, Meiereien, Kloͤster, Poststationen, Faͤhrhaͤuser, Ruinen, Mineralbaͤder u. s. w., ferner Chausseen, ost⸗ und Landstraßen und Eisenbahnen nachweisen, um Gebrauch fuͤr Jedermann, insbesondere fuͤr Ge schaͤftsmaͤnner, Gastwirthe ꝛc.
So eben erschienen die neuesten Compositionen des beliebten Lieder-Komponisten 11“
des nächsten Monats: die wohlgetroffenen
ied eic. 8 34 Linden. Schlesingersche Buch- u. Musikhdlg. N üun 8
Im Verlage des l nterzeichneten erscheinen im Lause
Bildnisse
des Königl Polizei- Präsidenten Herrn v. Putt-
kammer und
des Geh. Med. Raths Herrn Dr. Diesfenbach, beide nach Zeichnungen des rühmlichst bekannten Randel, von E. Meyer lithographirt, und werden Subscriptionen auf diese höchst gelungenen Portrails zu 1 Thlr. für das Exemplar auf wei-lsem und 41 ½ Thlr. auf chines. Papier ungenommen in der Kunsthandlung von Julius Kuhr, Linden 33.
In meinem Verlage ist erschienen und in Berlin bei Alexander Duncker, Koͤnigl. Hofbuchhand⸗ lung, Franzosische Straße Nr. 21, zu haben:
Soͤltl, Dr., Prof. in Muͤnchen, der Religions
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248
Knzeige.
Von dem bekannten sehr ähnlichen Portrait Sr.
Majestat 8 Friedri
durch uns, wie beziehen. C. G.
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Ein Leitfaden be
krieg in Deutschland. 2 Thle. Gr. 12. Geh. “
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Köni g8 gemalt vom Pi haben wir eine eue 1 anfertigen lassen, und sine schöne Drucke desselben, durch jede Lüde Unter
In der Nau ck schen
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Wilhelm's IV.,
Preulsen, ofessor Krüger, 8— ithographie von C. VM ildi 1 nun wieder ausgezel: hnet auf Chin. Papier à 1 ½ Thlr., andere Kunsthandlung, zu ritzsche Kunst-N erlagshdlg. den Linden No. 30.
——
Buchhandlung, Hausvoigtei⸗ Nr. 1, ist so eben erschienen und in allen Buch⸗ handlungen zu haben:
Lebhrbuch
Geburtskunde.
ei akademischen Vorlesungen und bei
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Studium des Faches. Vierte verbesserte und vermehr te Aullage.
Holzschnitten
b½ ö““
der 8 14141““ Aus den Quellen dargestellt
von 1 J. Ellendorf. Das vierte Jahrhundert.
Zweiter Theil. Pree 1½ Thlr. Der erste Theil, die drei ersten 2 hund. enthaltend, kostet 15 Thlr.
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auf das 1“ Kirchen⸗Zeitung abgedruckte 11““ und Gedankenlosigkeit des Bretschneider ꝛe.“ Von
Bretschneider.
½ Thlr.
aus der Evangel. 2 „Die Gewissen Herrn Dr. Dr. K. G. 8. geh.
Das in der Alexander⸗Straße Nr. 29 belegene 10 Kruͤgersche Grundstuͤck, gerichtlich abgeschaͤtzt zu 90,022 Thlr. 9 Sgr. 6 Pf., soll Schuldenhalber
nh 5. Juli 1842, Vormittags 11 Uhr, ber Gerichtsstelle subhastirt werden. T und d. ppothekenschein sind in der Registratur einzusehen
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Auf den Antrag des hiesigen Kauf 8 C 1
vf⸗ gen Kaufmanns Carl Mi⸗ yels und dessen Ehefrau, verwittwet gewesenen Metz, geb. Saegert, werden alle diejenigen, welche aus einem Rechtsgrunde Anspruͤche und Forderungen an nach⸗ stehende, ihnen gemeinschaftlich gehoͤrig gewesene, von
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) ein Morgen im fuͤnften Schlage westwaͤrts Nr. 19, 5b Morgen im fuͤnften Schlage ostwaͤrts Nr. 97, zu haben vermeinen, hiermittelst geladen, solche am jahre 1842 der Ansang gemacl ie ü rrühjahr ei jah ang gemacht und die im Frühjahn 12. u nd 26. kft. Mts. und am 10. Dezember 1343 beendigt werden muls, soll entweder im J., Morgens 10 U h r, vor und gehoͤrig anzu⸗ zen oder in einzelnen Theilen denjenigen Un- n. melden und nachzuweisen, bei dem Nachtheil, daß sie ten 8
sonst damit durch die a m 23. ej. zu erlassende Praͤ zeichmete Direktorium die annehmlichsten Preis-Of- klusiv⸗Sentenz ausgeschlossen und fuͤr immer werden 1 abgewiesen werden.
Datum Greifswald, den 27. Oktober 1841. Direktor u. Assessores des Stadtgerichts.
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ihnen aber verkaufte, auf hiesigem Stadtfelde bele Morgen Aecker, als:- feide behcsiß 1) ein Morgen im ersten Schlage ostwaͤrts Nr. 36 2) ein Morgen im ersten Schlage ostwaͤrts Nr. 75, Hein Morgen im ersten Schlage westwaͤrts Nr. 93, ein Morgen im zweiten Schlage westwaͤrts Nr. 9, ein Morgen im zweiten Schlage westwaͤrts Nr. 96,
Lieferun Cür den Oberbau de 1 städter Eisenbahn. “ Oberbau der Magdeburg-IHalberstädter Eisen- bahn sind nachstehende Ilölzer erforderlich:
von Hölzern 3 “
90 198
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14 Z0ll breit, 6 Zoll hoch.
pno 29 1 arIrao. „ ternehmern übe rtragen werden, von denen das unter-
ferten im des ege der Submission erhalten wird. Lie- serungs-Lustige werden deshalb hiermit aufgefordert, die festgestellten Lieferungs-Bedingungen im Bau-Bü- reau der Eisenbahn-Gesellschaft (Johannisbergstrasse No. 1 eine Treppe hoch) selbst einzusehen oder sich daselbst Abschrift geben zu lassen, demnächst aber ihre schriftlichen Preis-Offerten versiegelt mit der üäufseren Aufschrift „Offerte auf das Holzloos No....“ baldigst und spätestens bis zum 13. Dezember d. J. an das unterzeichnete Direktorium einzusenden. Magdeburg, den 17. November 1841. Direktorium der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn- Gesellschaft. Francke, Vorsitzender.
11““
Die Lieferung dieser Hölzer, mit welcher im Früh-
gen, welche Anspruͤche an deren Nachlaß, dessen Theilung bevorsteht, zu haben behaupten, auf, sich mit denselben bei Vermeidung des im §. 137. Tit. 17. Thl. 1. des Landrechts angedrohten Nachtheils binnen drei Monaten bei dem Miterben, Herrn Assessor Carow, in der Krausenstraße Nr. 62 wohn⸗ haft, zu melden. Berlin, den 12. November 1841. Heinsius, Justizrath.
Hiermit fordern wir unseren Bruder Friedrich Ju⸗ lius Ferdinand Zube, der im Monat Juni vorigen Jahres von hier nach Frankreich abgegangen ist, oder diejenigen, die Auskunft uͤber dessen uns jetzt unbe⸗ kannten Aufenthaltsort ertheilen koͤnnen, pflichtschul⸗ dig auf, sich an unseren Anwalt in der Rudenschen Erbschafts⸗Angelegenheit, Herrn Justizrath Rafalski hier, so schnell als moͤglich schriftlich zu wenden, in⸗ dem sein Interesse durch Verzoͤgerung leiden koͤnnte. Bromberg, Novbr. 1841. Die Geschwister Z
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