1841 / 332 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

So viel ist aber gewiß, einen relativen Franzoͤsische Armee aus der Besetzung Algiers. heauptsaͤchlich darin, daß sie sich Offiziere ziehen und der Armee in enszeiten zum Vorruͤcken bieten kann. Daher geschieht es das Kriegs⸗Ministerium sehr, viel junge Offiziere schen Truppen in die Franzoͤsische Reg in Frankreich gute Subjekte bilden koͤnnen. Regimenter von Zeit zu Zeit gewechselt, so daß a selben im Feuer gewesen 2 Fuͤr die 1 ier eine gute Bildungs 2 g vö. oder Guerillas⸗Krieg, den und namentlich die zu erlernende Wachsamkeit be Massen manoͤvriren, das in

Maͤrschen auf engen Wegen, durch

den, bei den gen, d 4 uͤber stete wellenfoͤrmige Huͤgel

schlechte Pfade, ete unmoͤglich anzuwenden ist. C . gutes Zielen, ein gewandtes Kavallerie⸗Corps ent

in Algier, ebenso die Bajonett⸗Attacken der Infanterie.

Nur eins ist zu bemerken, daß in Europaͤischen Kriegen die Fecht⸗ und Marschordnung des Algierischen Militairs wohl nur in aͤußerst seltenen Fäͤllen Anwendung finden wuͤrde.

Wenn man nun aber schließlich fraͤgt, zu we

das System Bugeaud in Afrika fuͤhrt, ob die Nutzen entsprechen, ob die Verluste der

gehen, so ist hierauf fast ohne Zoͤgern zu antworte Araber wird sich nie unterwerfen; er braucht

maͤßig, er haßt den Christen, die Franzosen, die Er bricht sein Zelt rasch auf und zieht an andere Orte, zu bauen. Dringt der Franzose vor, so zieht der ruͤck, selbst bis an die große Wuͤste. ruͤck, so folgt ihm der Araber mit Schuͤssen und Mord und Ueberfall.

Ein Bataillons⸗Chef erzaͤhlte kuͤrzlich vor seiner Ruͤckreise nach Afrika, ein alter Marabout habe ihm im Monat August ge— ren Bergen ein

aͤußert: „Wenn je ein Arabisches Kind in unser Fraͤnkisches Wort lernt und ausspricht, so werde den Kopf abschlagen. im Meere. den? Euerer Civilisation? Unsere Weiber gehen schamhaft, die Euren frech und luͤstern. E trinken hitzige Getraͤnke, wir Araber Wasser.

Der

Juͤnglinge sich auch berauschen lernen?

Euer Geld nehmen aber er wird Euch verrathen, sobald Euch

das Gluͤck den Ruͤcken wendet. Es dienen Euch lange Ihr sie besoldet. Solche Pfeiler sind auf Der Krieg kann lange waͤhren,

Wenn man diese Sprache des alten Priesters, bischen Marabout, mit den Urtheilen der Offiziere jetzt seit 12 Jahren in Afrika lebten, ihnen allen erfahren: die Beherrschung des ganr

ute Unteroffiziere b riedenszeiten eine Gelegenheit

egimenter versetzt, welche so Ebenso werden die General⸗Stabsoffiziere was den eigentlichen Feld⸗

großen Linien Zusammenwirken, findet aber dort gar keine Ausbildung, da solches bei dem dortigen Bo⸗

Eine gute Plazirung der Artillerie,

Zieht sich der Franzose zu-⸗

Eure Schulen in Algier sind ein Tropfen Was wollt Ihr mit Euren Sitten in unseren Lan—

aber herrschen werdet Ihr nie 12 . 22 b. uͤber die Soͤhne unserer Stuaͤmme, denn unsere Frauen koͤnnen auch an der Graͤnze der Wuͤste neue Streiter gebaͤren!“

so wird

1480

Nutzen zieht die

Dieser besteht und junge weise Besetzung des Landes denn auch, daß moöglich sein wird. aus den Algieri⸗ zielt werden.

lso mehrere der⸗

n F schen Blute, im Arabischen Ge⸗ Vorpostendienst, trifft. Das in

Schluchten und oder Bergketten um ein Bedeutendes gestie 2 wird die einzige praktische, polit scheiden sehr oft

lchem Resultate

Ausdehnung des Algierischen G Ausgaben dem

Armee zur regelmaͤßigen Vermehrung der Franzoͤsischen Oberherrschaft beitragen, endlich ob die Araber immer mehr einer gaͤnzlichen Unterwuͤrfigkeit entgegen⸗

Berichtigung. In der Staats⸗Zeitung S. 1475, Sp. n: Nein! Der Kauͤnstler“ zu lesen: wenig, er lebt fremde Sitte. um seine Huͤtten

Gebiets, bis zur Wuͤste ist ein Hirngespinnst. General Bu⸗ geaud selbst und jeder praktische, nicht blos theoretische, Ken⸗ ner Afrikanischer Zustaͤnde gesteht ein, daß nur eine theil⸗

Ein wirklicher, ruhiger Besitz des noͤrd⸗ lichen Afrika's wird selbst mit den groͤßten Opfern General Bugeaud fuͤhrt jetzt im Großen ein Be⸗ stechungs⸗System bei den abtruͤnnigen Staͤmmen durch, aber bei dem ersten Ungluͤck der Franzoͤsischen Waffen werden diese falschen Bundesgenossen wieder abtruͤnnig werden.

Der General Bugeaud fuͤhrt sein System der Streifzuͤge, der Bestechung, der mobilen Kolonnen, des allmaͤligen Vorruͤckens gewandter durch, wie alle seine Vorgaͤnger, aber selbst diese relative Gewandtheit ist nur ein theilweiser Gewinn. Franzoͤsischen Kammern der großen Opfer, die dieses Jahr noch

auf die Kuͤstenplaͤtze und ein naheliegendes Gebiet zu beschraͤnken. Alles Uebrige ist sanguinische Hoffnung. tionalgefuͤhl spricht fuͤr die dauernde Besetzung von Algier; aber die Erfahrung der letzten elf Jahre und selbst die systematische Methode des Generals Bugreaud werden zuletzt auf eine große

unseren Kuͤnstlern.

Meteorologiesche Beobachtungen.

„der Kuͤstenstaͤdte, auf die Dauer nie er⸗

b Dies liegt im Arabi⸗ iste, in der Arabischen Politik.

Wenn einst die

d

gen, uͤberdruͤssig seyn werden, so ische Nothwendigkeit gebieten, sich

Das Französische Na⸗

ebietes Verzicht leisten muͤssen.

Beilage zum gestrigen Blatte der 3, Z. 34 v. o. ist statt „unserem

Araber sich zu⸗ 1G 1811. Plaͤnkeln, mit 27. Nov.

Nachmitta 2 Uhr

Morgens

6 Uhr.

gs I Abends 10 Uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Luftdruck 337,7 1 Par. 337,50“1 Luftwärme ... + 2,32 12 Thaupunkt ... + 1,0 0. + 0,920 90 pCt. 76 pet Wetter bezogen. heiter. Wind NW. §S.

Wolkenzug... N. S.

Dunstsättigung

ich ihm selbst

verschleiert und Tagesmittel: 3. ure Soldaten Sollen unsere

Nachts

vor. 335,81

. 77 pCt.

.+ 2,70 n. 0,1° u. 81 pct.

. Quellwärme 8,20 .

R. + 1,69 R. Flusswärme 3,02 H

1,5 R. Bodenwärme 4,] 8 h.

Ausdünstung 0,029, Rh.

halbheiter. Niederschlag 0,030 Rh. 80. Wärmewechsel + 4,4⁰, 80. 0,8.

Schnee-.

Araber wird

Verraͤther, so Sand gebaut.

Kaunz. Bill. 25 77⁄2. 5 Span. 214†¾8%.

Präm, Sch. Pol. —.

Antwerpen, 23. Nov.

des alten Ara⸗ Hamburg, 26. Nov. vergleicht, die man von zen Arabischen

London, 23. Nov. Ausg. Sch. I11*⁄. 2 ½ 9 II Bras. 57 8 Columb.

Passive 5 ¾. Engl. Russ. 1 12 ½.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 21. Nor. Niederl. wirkl. Schuld 51 11.. 5 %, do. 99 92 16 0 16 Passive —. Oesterr. 105 ½. 8

Zinsl. 5 ¼ Bank-Actien 1610 Br.

Cous. 3 9 89 z.

Ausg. —. Zinsl. 5 ½.

Preuss.

Neue Aul. 21 3 G.

Engl. Russ 108 ½ Belg. 100 ½. Neue Aul. 23 ½. onI. 51 ½3. 5 9% Port. 32 ½. 3 ½ 19¼. 19 ½. Mex. 25. Peru 14. Chili 71.

4*

her: Launen des Zufalls.

Paris, 23. Norv. 5 Rento fiu eour. 116. 45. 3 % Reute fiu cour. 80. 35. Aul. de 1841 ün cour. 81. 15. 5 ½ Neapl. 107. 15. 5 ½ Span. Rente 23 ½. Passive 5 ½.

Wien, 23. Nov. 5 % Met. 1063 ½.

4 ½ 99 . 3*, 75. —. Bank-Actien 1587.

Aul. de 1831 138 ⅛. de 1839 110*

Khshnigliche Schauspiele.

Montag, 29. Nov. Im Schauspielhause: Die Herrin von der Else, Lustspiel in 5 Abth., von C. Blum.

Dienstag, 30. Nov. Im Opernhause: Der schwarze Do⸗ mino, komische Oper in 3 Abth., Musik von Auber.

Im Schauspielhause: Le verre d'eau, ou: Les effet et les causes, comédie en 5 actes et en prose, par Scribe.

Mittwoch, 1. Dez. Im Schauspielhause: Ein Herr und eine Dame, Lustspiel in 1 Akt, von C. Blum. Hierauf: Der Zeitgeist, Possenspiel in 4 Abth., von E. Raupach. (Dlle. C. Stich: Hertha.) 8

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Mittwoch, 1. Im Opernhause. Mit Allerhoͤchster Ge⸗ nehmigung: Große militairische Musik⸗Auffuͤhrung, zum Besten der in Unruhstadt (Karge) durch Brand verungluͤckten Einwoh⸗ ner, veranstaltet und dirigirt von W. Wieprecht, Koͤnigl. Kam⸗ mermusikus und Direktor der gesammten Musik⸗Choͤre des Koͤnigl. Garde⸗Corps. Saͤmmtliche Infanterie⸗ und Kavallerie⸗Musik⸗ Choͤre der hiesigen Garnison, so wie ein sehr zahlreicher Maͤnner⸗ Chor verehrter Dilettanten, werden mit der Koͤnigl. Schauspielerin Fraͤulein Ch. v. Hagn, der Dlle. Tuczek und dem Koͤnigl. Saͤn⸗ ger Herrn Bader mitwirken. 8

Anfang dieser Vorstellung 7 Uhr.

Die Abonnements und freien Entreen sind ohne Ausnahme nicht guͤltig.

Der Billet⸗Verkauf findet im Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau des Koͤnigl. Schauspielhauses statt.

Dez.

Königstädtisches Theater.

b Montag, 29. Nov. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) L'Ita- liana in Algeri. Opera buffa in 2 Atti. Musica del Maestro Rossini.

Dienstag, 30. Nov.

Zum erstenmale: Der große Verbre⸗ cher. Posse in 2

Akten, nach Varin, von B. A. Herrmann.

2

Lustspiel in 3

Zor⸗ Akten, von C. Lebruͤn. (Neu einstudirt.)

(Herr Kruse, vom Stadt⸗Theater zu Posen: Karl von Hitzig, als Gast.

——'

Verantwortlicher Redacteur Dr. J.

W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-⸗Hofbuchdruckeret.

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

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zum Verhal⸗

1.“

vt

2 4 ½ Sgr.

Heft mit 12 Kupfern. Herausgegeben auf Kosten des Ministerii des Innern, fuͤr Handel, Gewerbe und Text gr. 4. Kupf. qu. Fol. geb. .xl n 21 Bessel, F. W., Darstellung der Untersuchungen 8 und Maßregeln, welche in den Jahren 1835 bi 1838 durch die Einheit des Preußischen Laͤngen⸗ maßes veranlaßt worden sind. Bekannt gemacht durch das Ministerium der Finanzen und de Handels. Mit? Kupfertafeln. gr. 4. geh. 4 ½ Thlr Berlin, den 24. November 1841. Duncker und Humblot.

Kg9 8 geoam Schristen, nun vollstaͤndig in zwoͤlf Banden.

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de Paris.

mit allgemein-

m. Pis

W.

Dampf⸗

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8 I“ Allgemeine

5

Inhalt.

Amtliche Nachrichten. 8

Rußland und Polen. den Dienst der Adeligen

St. Petersburg. Neue⸗ Verordnung, und der Freiwilligen in der Armee be⸗

treffend. Kronstadt. Schluß der dieszaͤhrigen Fraukreich. Paris. Das Budget fuͤr Algier. des National. Die Englaͤnder in Afghanistan. ;. Briefe aus Paris. (Die neuliche Minister⸗Krisis beseitigt;

Molé und Herr Thiers; der Prozeß des Herrn Ledruͤ⸗Rollin.

Brgerr von Lamartine als muthmaßlicher Praͤsident der Depu⸗

tirten⸗Kammer.) 1 8 Großbritanien und Irland. London. Befinden weten Koͤnigin. Abreise des Bischofs Alexander. D Conne⸗

und der Lord⸗Licutenant von Irland. Britisches Konsular⸗Sy⸗ stem. Vermischtes. 88 8 Haag. Reise des Finanz⸗Ministers nach Mastricht. Schweden und Norwegen. Stockholm. Reformations Fest. Dänemark. Kopenhagen. Oehlenschläger im Studenten Verein. Deutsche Bundesstaaten. Dresden. Ankunft Ihrer Matestät der Koͤnigin von Preußen. Ka rlsruhec. Baumwollenspinnerei in Ettlingen. Spanien. gAufhebung der Blokade der Cantabrischen Kuͤste. Griechenland. Athen. Ankunft der Koͤnigin. B Türkei. Geruͤcht, die Kriegsruͤstungen betreffend. Konf a n 8 nopel. Ankunft Chosrew Pascha's. Neue Kaͤmpfe zwischen den Drusen und Maroniten in Syrien.

1 G 29 2 2 3 ½ 9 . 9 * 29 8 Frankreichs Handel mit dem Auslande im Jahre 1840. (Zweiter Artikel.)

Die neuesten Finanz Verhaͤltnisse des Britischen Indiens.

Amtliche Nachrichten.

8 8 Kronik des Tages.

Ihre Durchlaucht die Prinzessin Friedrich von An— halt⸗Deßau ist nach Deßau von hier abgereist.

Der bisherige Advokat Dr. Ernst Hermann H b chsten zu Elberfeld ist zugleich zum Anwalt beim Koͤnigl. Landgerichte daselbst ernannt worden.

Abgereist: Se. Durchlaucht der General⸗-Lieutenant und Gouverneur von Magdeburg, Prinz George zu Hessen, nach Magdeburg.

Zeitungs⸗-Nachrichten

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 23. Nov. Se. Majestaͤt der Kaiser haben am 20ͤsten d. M. dem neuernannten Großbritanischen Ge⸗ sandten, Lord Stuart de Rothesay, eine Privat-Audienz verliehen und die Beglaubigungs⸗Schreiben desselben entgegengenommen.

Ueber den Dienst der Adeligen und der Freiwilligen in der Russischen Armee ist vom Kriegs⸗Minister folgende Kaiserliche Verfuͤgung bekannt gemacht worden:

„Se. Majestaͤt der Kaiser haben als Ergaͤnzung der bestehenden

Vorschriften 1 von Edelleuten und Freiwilligen zum Militairdienst zu befehlen geruht. ö“ In Betreff der Edelleute. 1) Die Sohne armer Edel leute koͤnnen zum Dienst, jedoch nur in der Infanterie, auf Staatskosten uͤber den Etat der Junker und Unterfaͤhnriche in den Regimentern und Linien⸗-Bataillone angenommen werden. 2) Dieses Recht kann je⸗ doch nur denjenigen Edelleuten zugestanden werden, welche durch Atteste der betreffenden Civil-⸗Gouverneure und Gouvernements⸗ Adels⸗Marschaͤlle darthun, daß sie keine Mittel besitzen, um fuͤr ihren eigenen Unterhalt sorgen zu koͤnnen. 3) Diese jungen Edelleute haben aber vor ihrem wirklichen Eintritt in den Dienst das in Gemaͤß⸗ heit der Allerhoͤchsten Befehle vom 18. Februar (1. Maͤrz) 1840 vor geschriebene Eramen zu bestehen und werden hiernach: a. diejenigen, welche in dem Examen bestanden, mit dem Range und allen Emo lumenten eines Unteroffiziers, b. dicienigen dagegen, welche das Examen nicht bestehen, als Gemeine eingestellt und auch als solche gehalten. 4) Der Eintritt von Edelleuten bei der Kavallerie erfolgt nach den bereits hieruͤber bestehenden Vorschriften, d. h. die⸗ selben werden nur uͤber den Etat angenommen und muͤssen selbst uͤr ihren Unterhalt sorgen. 8. In Betreffs der sonst freiwillig Eintretenden. 5) Alle Uebrigen aber, welche freiwillig in den Militairdienst einzu treten wuͤnschen, muͤssen, sowohl bei der Kavallerie als bei der Infan⸗ terie, in Gemaͤßheit des vorgedachten Allerhoͤchsten Befehls das vorge⸗ schriebene Examen bestehen und werden, nach den Resultaten dessel ben, als Unteroffiziere oder Gemeine dargestellt. 6) In beiden Faͤl⸗ len werden jedoch die Soͤhne von Auslaͤndern, so wie von Kaufleu⸗ ten, welche von den Bestimmungen uͤber den freiwilligen Eintritt Gebrauch machen, in der Folge nur eingestellt, sobald sie selbst fuͤr ihren Unterhalt sorgen koͤnnen. 7) Von Soͤhnen von Offizieren, Geistlichen und Pastoren werden auf Staats⸗Kosten nur diejenigen angestellt, welche durch Zeugnisse der betreffenden Orts⸗Behoͤrden darthun, daß sie fuͤr ihren Unterhalt selbst zu sorgen durchaus nicht im Stande sind, alle uͤbrigen aber dagegen koͤnnen nur dann ange⸗ nommen werden, sobald sie eigene Subsistenz⸗Mittel haben.“

Kronstadt, 15. Nov. Am 13ten d. M. konnte das Dampf⸗ boot von St. Petersburg des Triebeises wegen nicht mehr hier ankommen. In der folgenden Nacht zeigte sich schon viel Eis laͤngs der Ufer und selbst im Fahrwasser. Am 14ten war die Zerbindung mit Oranienbaum schon voͤllig unterbrochen; heute ist das Fahrwasser gaͤnzlich mit Eis bedeckt, so daß die Schiffe, die in See gehen wollten, nicht mehr auslaufen koͤnnen. Die Post mußte des vielen Triebeises wegen umkehren.

Bis zum 15. November sind in diesem Jahre im hiesigen Hafen 1360 Schiffe eingelaufen und 1366 ausgelaufen.

Frankreich.

Paris, 21. Nov. Man schreibt aus Algier vom 16ten d.: „Die Herbst⸗Campagne ist beendet, und der General⸗Gou⸗ verneur ergreift Maßregeln, um die Arbeiten an den Umfangs⸗ graͤben zu beleben. Es ist die Rede davon, den Winter uͤber 15 Bataillone bei jenen Arbeiten zu verwenden. In der Ebene herrscht die groͤßte Ruhe, und man gloubt, daß dieselbe nicht gestort werden wird. In unserem Hafen liegen jetzt eine große Menge Handels⸗ schiffe, und die kommerzielle Bewegung nimmt immer mehr zu.“

Dem General Bugeaud soll vor einigen Tagen durch einen Adjutanten des Kriegs⸗Ministers der Befehl zugegangen seyn, sich bis zum kuͤnftigen Fruͤhjahr so viel als moͤglich jeder neuen Ex- pedition zu enthalten. Man hat außerdem, wie es scheint, dem General⸗Gouverneur die Verstaͤrkungen, die er verlangte, verwei— gert und ihm bemerklich gemacht, daß das Budget fuͤr Algier ohnehin in diesem Jahre bedeutend angewachsen sey. Man will wissen, daß das Ausgabe⸗Budget fuͤr Algier sich um mehr als 30 Millionen vermehrt habe. Wenn auch diese Angabe vielleicht uͤbertrieben seyn duͤrfte, so wird doch auch bei einer geringeren Vermehrung des Budgets das Ministerium einen schweren Stand vor den Kammern haben, die von Jahr zu Jahr eine groͤßere Abneigung zeigen, die ungeheuren Kredite fuͤr Algier zu bewilligen.

Die abermalige Freisprechung des National bildet heute den Hauptgegenstand der Besprechung von Seiten der Oppositions⸗Journale, die bei dieser Gelegenheit alle fruͤ— heren Phrasen uͤber die Verfolgungssucht des Ministeriums wiederholen. Bedeutsamer aber ist es, daß auch die Presse dem Kabinette Vorwuͤrfe wegen des zu haͤufigen Gebrauches ihres An⸗ klagerechtes macht. Man erinnert sich, sagt das genannte Blatt, daß wir gleich Anfangs die Beschlagnahme und die gerichtliche Verfolgung des inkriminirten Artikels foͤrmlich tadelten. Der National ist freigesprochen worden, wie wir vorausgesehen hat⸗ ten. Wird die Regierung endlich einsehen, was wir ihr in dieser Hinsicht vor 2 Monaten sagten, daß die Eroͤrterung oft besser ist, als die gerichtliche Verfolgung? Wir bedauern es, daß man be⸗ sonders hinsichtlich des in Rede stehenden Artikels jene Wahrheit nicht fruͤher eingesehen hat.“

Das Journal des Débats hatte zu verschiedenenmalen die Lage der Englaͤnder in Afghanistan mit der der Franzosen in Algier verglichen und darzuthun gesucht, daß die Englaͤnder in Indien mit weit groͤßeren Schwierigkeiten zu kaͤmpfen hatten, als die Franzosen in Algier, ohne deshalb zu ermuͤden oder ihre Plaͤne aufzugeben. Jetzt publizirt das genannte Blatt ein Schrei—

ben, welches ihm aus Bombay vom 1. Oktober zugegangen ist.

Dasselbe lautet folgendermaßen: „Ich lese in einigen Ihrer letzteren Nummern mehrere merkwuͤrdige Artikel uͤber den letzten Feldzug in Afghanistan. Jene Artikel, im Wesentlichen vollkommen rich⸗ tig, lassen jedoch hinsichtlich der Genauigkeit gewisser Details Einiges zu wuͤnschen uͤbrig. Ich uͤbergebe Ihnen daher die nachfolgenden genaueren Notizen: In dem ersten von Lord Keane geleiteten Feldzuge kamen unsere Truppen vom November 1838 bis zum Januar 1840 nur zweimal mit dem Feinde zusammen. Wir verloren in den beiden Ge⸗ fechten an Todten und Verwundeten 400 Mann, waͤhrend die Verluste des Feindes sich auf etwa 2000 Mann beliefen. Man schaͤtzt die Kosten dieses Feldzuges auf neun Millionen Pfund Sterlin g (225,000,000 Fr.). heute haben wir 28 Gefechte bestanden, in welchen wir 13 Mal vom Feinde zuruͤckgeworfen oder geschlagen wurden. In diesen verschiedenen Gefechten verloren wir an Todten und Verwundeten 1600 Mann. Der Verlust unserer Offiziere belief sich auf 38, von denen 17 auf dem Schlaächtfelde, 17 in den Hospitaͤlern star— ben und 4 ermordet wurden. Unsere Armee in Sind und Afghanistan belaͤuft sich gegenwaͤrtig auf 20,000 Mann, und um das traurige Reich Durani zu behaupten, muͤssen wir jaͤhrlich mindestens 3 Millionen Pfund Sterling ausgeben. Als Englaͤnder wuͤnschte ich sicherlich, daß die Dinge sich anders verhielten, aber als Freund der Wahr⸗ heit wuͤnsche ich, daß sie bekannt werden. In England scheint man sich mit den Indischen Angelegenheiten nur zu beschaͤftigen, wenn man gerade nichts Besseres zu thun hat; und ich glaube, daß, wenn waͤhrend der letzten parlamentarischen Kaͤmpfe ganz Indien vom Meere verschlungen worden waͤre, eine solche Kata— strophe weit weniger Sensation gemacht haben wuͤrde, als die Motion des Herrn Peel gegen, das Melbournesche Ministerium. Die Franzoͤsischen Journale wuͤrden den Indischen Bevoͤlkerun—⸗ gen einen großen Dienst leisten, wenn sie die Englaͤnder zwaͤngen, endlich die Augen zu oͤffnen uͤber die abscheuliche Politik, welche Lord Auckland in Mittel⸗Asien befolgt, und mit welcher die Eng⸗ lische Presse entschlossen scheint, sich niemals ernstlich beschaͤftigen zu wollen.“ 1

Der Conseils⸗Praͤsident hat eine Kommission niedergesetzt, welche sich ohne Verzug mit der Organisation einer regelmaͤßigen Dampfschifffahrt zwischen der Insel Bourbon und der Landenge von Suez und den dazwischen liegenden Punkten beschaͤftigen soll. An der Spitze dieser Kommission steht der Baron Tupinier.

Man will wissen, daß Herr von Lamartine und einige ihm befreundete Deputirte die Absicht haͤtten, in der naͤchsten Sitzung einen Gesetz-Vorschlag einzureichen, dem zufolge der Stempel und das Porto fuͤr Journale abgeschafft und die Caution vermindert werden solle. 8 1

Die Eroͤffnung der Debatten uͤber den Quenissetschen Prozeß ist von dem 1. auf den 6. Dezember verschoben worden, um dem General⸗Prokurator Zeit zu lassen, alle Elemente einer Instruction, an welcher er erst seit kurzem Theil genommen hat, genau zu studiren. .

Der General-Lieutenant Schramm hat den Grafentitel und Herr Vatout, Direktor im Ministerium der oͤffentlichen Bauten, den Titel eines Vicomte erhalten.

Die heute aus Navarra und den Baskischen Provinzen ein⸗ getroffenen Nachrichten sind ohne besonderes Interesse. Ueberall herrscht die tiefste Ruhe. In Vitoria traf man Anstalten zur

Vom Monat Januar 1840 bis

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Errichtung der dieser Stadt auferlegten Contributionen von zwei Millionen Realen.

Graf Pontois, der bisherige Botschafter Frankreichs bei der Ottomanischen Pforte, ist zu Marseille angekommen.

In der Gazette du Tribunaux liest man: „Gestern Morgens, als eben das von Havre kommende Dampfschiff „lIn⸗ dustrie“ mit der Loͤschung seiner Ladung in dem bei dem Pont des Saints⸗Peres, laͤngs dem Quai der Tuilerieen und des Louvre, gelegenen Hafen Saint⸗Nicolas beschaͤftigt war, entdeckten die Octroi⸗Beamten, welche zur Untersuchung der Waaren schritten, hinter einem Haufen von Kollis und Ballen zwei kleine Kanonen, die auf ihren mit Raͤdern von Gußeisen versehenen Laffetten I gen. Der Capitain des Schiffes, uͤber den Besitz dieser zwei klei⸗ nen Kanonen an seinem Bord befragt, sagte, er wisse nicht, wie sie auf das Schiff gebracht worden seyen, noch wem sie gehöͤrten. Das Manifest und die Frachtbriefe des Capitains wurden unter⸗ sucht, und es wurde konstatirt, daß weder in dem einen noch in den anderen Meldung von diesem sonderbaren Theile der Ladung gethan war. Da die beiden Kanonen von Niemanden reklamirt wurden, so wurden sie auf das Betreiben der Octroi⸗Beamten unter einem Zuflusse von Neugierigen, die sich in Muthmaßungen e. 2. 8 8. 8 uͤber den Ursprung dieses sonderbaren Fanges und uͤber den Ge⸗ brauch, zu welchem diese Kanonen bestimmt waren, verloren, nach der Polizei⸗Praͤfektur gebracht.“

Briefen aus London zufolge, ist der angebliche Herzog von Normandie Schulden halber gefaͤnglich eingezogen worden.

Boͤrse vom 21. November. Die Franzoͤsischen Renten hielten sich heute an der Boͤrse, jedoch ohne irgend einen bedeu— tenden Umsatz. Man sprach zwar noch von neuen Zwistigkeiten im Kabinet, doch schenkte man diesen Geruͤchten nur wenig Auf⸗ merksamkeit, da man allgemein an die Moöͤglichkeit einer Aende⸗ rung des Ministeriums vor der Eroͤffnung der Kammern nicht zu glauben schien. Die Aufmerksamkeit der Spekulanten war haupt⸗ saͤchlich auf die Spanischen Fonds gerichtet. Die Spanische ak⸗ tive Rente war sehr gesucht, und in Folge des anhaltenden Auf⸗ schwunges dieser Effekten an den Boͤrsen von Madrid und Lon⸗ don sehr im Steigen. Die Neapolitanische Rente erlitt heute eine Reaction; man setzte das Geruͤcht im Umlauf, daß eine ernste In⸗ surrection auf Sicilien ausgebrochen sey.

—†† Paris, 24. Nov. Die Schwierigkeiten, welche sich zwischen dem Marschall Soult und Herrn Humann wegen des Kriegs⸗Budgets erhoben hatten, sind gluͤcklich beseitigt worden, und damit ist die Gefahr verschwunden, von der das Fortbestehen des Ministeriums einen Augenblick bedroht schien. Je mehr sich uͤbrigens die anfangs so precair scheinende Existenz des jetzigen Kabinets konsolidirt, desto thaͤtiger werden auf der anderen Seite die gegen dasselbe gerichteten Intriguen. Es wird bekanntlich schon lange an einer Annaͤherung zwischen den Herren Molé und Thiers gearbeitet, von der sich die Freunde dieser beiden Maͤn— ner ein eben so glaͤnzendes als dauerndes Resultat versprechen zu duͤrfen glauben. Als das wesentliche Hinderniß einer solchen Annaͤ⸗ herung betrachtete man bisher nicht die Verschiedenheit der politi⸗ schen Charaktere und Systeme der beiden Chefs der beabsichtigten Coalition, sondern ihre gleichmaͤßigen Anspruͤche auf das Portefeuille der auswaͤrtigen Angelegenheiten, das jeder von ihnen bereits in Haͤnden gehabt und welches keiner geneigt schien, dem An⸗ deren bei der projektirten Kabinets⸗Combination abzutreten. Sind die Angaben eines gewoͤhnlich sehr gut unterrichteten Blattes, des Univers, gegruͤndet, so ist jenes Hinderniß jetzt dadurch ge⸗ hoben, daß Herr Thiers sich dazu verstanden hat, sich mit dem Ministerium des Innern zu begnuͤgen, „da er einsehe, daß er kuͤnf⸗ tig den auswaͤrtigen Angelegenheiten nicht mehr vorstehen koͤnne, indem seine Reise nach Deutschland ihm die Ueberzeugung gege⸗ ben, daß in diesem Lande keine Stuͤtzpunkte fuͤr die revolutionai⸗ ren Maßregeln vorhanden seyen, die bei gewissen politischen Plaͤ⸗ nen stark in Anschlag kommen muͤßten.“ Wenn Herr Thiers waͤhrend seiner Reise in Deutschland wirklich von der Wahrheit durch⸗ drungen worden, daß seine Politik vom vorigen Jahre auf einer Ver⸗ kennung des Deutschen National⸗Geistes beruhte, so darf man ihm Gluͤck dazu wuͤnschen, daß er sich von einem Irrthume losge⸗ macht, welcher Frankreich haͤtte theuer zu stehen kommen koͤnnen. Ist dagegen jene Motivirung des Verzichts des Herrn Thiers auf das Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten ein bloßer Vorwand, um eine Verstaͤndigung mit Herrn Molé moͤglich zu machen, alsdann liegt wenigstens eine Beruhigung in dem Ge⸗ danken, daß Herr Thiers sich selbst verleugnen muß, um sich nur einige Aussicht auf eine weitere ministerielle Laufbahn offen zu erhalten. Augenblickliche Ansichten und Erklaͤrungen sind uͤbri⸗ gens natuͤrlich unter keiner Voraussetzung als Garantieen fuͤr das fernere Verfahren des Herrn Thiers anzusehen; man darf im Gegentheile gewiß seyn, daß derselbe fuͤr jeden Wind, von welcher Seite er auch komme, ein Segel in Bereitschaft haͤlt, um das Schifflein seines ministeriellen Gluͤcks wieder flott zu machen.

Heute ist der Prozeß des Herrn Ledruͤ-Rollin wegen seiner an die Waͤhler von Mans gerichteten Rede vor dem Tribunale von Angers zur Verhandlung gekommen. Man erwartet mit großer Spannung das Protokoll der gerichtlichen Debatten und die Nachricht von dem Ausgange dieser hoͤchst interessanten Sache. Der Angeklagte hat sich von den Herren Arago, Berryer und Odilon Barrot begleiten lassen und wird also aus jeder der drei Par⸗ teien einen Vertheidiger haben, welche der Regierung am feindse⸗ ligsten gegenuͤberstehen. Man hat diese dreifache Wahl und die Annahme derselben durch die bezeichneten Deputirten scharf ge⸗ tadelt, sie als einen Beweis von Mangel an Grundsaͤtzen und an politischer Redlichkeit darzustellen versuͤcht; allein sie duͤrfte sich doch vielleicht rechtfertigen lassen. Es handelt sich bei dem fraglichen Prozesse um einen constitutionellen Rechtssatz, um die Redefreiheit der Kammer⸗Kandidaten ihren Waͤhlern gegenuͤber. Ist es 9 nicht denkbar, daß Legitimisten, Republikaner und dynastische p⸗ positionsmaͤnner gleichmaͤßig von der verfassungsmaͤßigen Noth⸗ wendigkeit dieser Redefreihert uͤberzeugt sind, und kann e Herrn Ledruͤ⸗Rollin als Angeklagten verdenken, wenn er imposante Zeugnisse aus den entgegengesetten Theilen der Kammer fuͤr sich