ö
nach Goslar 1 ¼ Meilen; ist bis⸗ vember 1838, bis Harzburg am ddie Zweigbahn ist noch nicht fertig.
20) Die
wür S zuweisen hat. rere merkwuͤrdige Bauwerke aufz 11““ 8 8 Ruthen lang 8 dient zum Kohlen-Transport mit Pfer⸗
1u“ “ 3 olfenbuͤttel am 28. No⸗ 31. Oktober 1841 eroͤffnet; Die 13 Meilen bis Wol⸗ 8 250,000 Rthlr. gekostet. 8 “ nach Bergedorf fuͤhrende Sen wird im Jahre 1842 eroͤffnet. Sie ist 2 ½½ Meilen lang un ll einen Kosten⸗Aufwand von 750,000 Rthlr. verursachen. 8 n den mehreren kleinen Schienenbahnen, welche fuͤx rein lotale Zwecke gebaut sind, “ die 89 1ees g nac 1 efuͤhrte erwaͤhnt werden, well sie h⸗ erg nach Tollwitz gefuͤh 6
den. — Aus dem Vorstehenden erhellt, daß Deutschland jetzt
“ ts 175 ilen ferti 6,3 Meilen im Bau begrif⸗ p ereits 175,3 Meilen fertige und 1006, “ Shn; Eisenbahnen besitzt. Jene haben etwa 38,940,000 Rthlr.
(pro Meile durchschnittlich 222,000) gekostet, die se werden einen muthmaßlichen Kosten⸗Aufwand von 43,357,000 Rthlr. erfordern.
II. Beabsichtigte Eisenbahnen, deren Bau bereits
8
2) Oschersleben⸗Wolfenbuͤttel (wo die
3) Breslau⸗Freiburg, mit Seitenbahn nach
7) Frankfurt a. M.,
eine Laͤnge von etwa 8 ½ 8) Chemnitz⸗Zwickau,
sisch⸗Bayerischen Bahn
III.
waͤhnt;
3) Augsburg,
gesichert erscheint.
Magdeburg⸗Oschersleben, mit Fluͤgelbahn nach Hal⸗
berstadt, etwa 6 ½ Meilen zu 1,700,000 Rthlr. veranschlagt. Die Gesellschaft ist gebildet, das Actien⸗Kapital gezeichnet, je Regierungs⸗Genehmigung erfolgt. 1 8 1 vn⸗Wol Bahn in die
Braunschweig⸗Harzburg⸗Bahn einmuͤndet), etwa 6 ½ Meilen, welche die Herzoglich Braunschweigische Regierung bauen laͤßt; sie wird etwa einen gleichen Kosten⸗Aufwand verur⸗ 1; Schweidnitz, welche auf 8½ Meilen Laͤnge 2,000,000 Rthlr. kosten soll. Die Gesellschaft ist gebildet, das Kapital gezeichnet, die Re⸗ gierungs⸗Genehmigung erfolgt.
C 8 gor Sün⸗ 4) Rhein⸗Weser⸗Eisenbahn, von Deutz (Koͤln) uͤber Kuͤp⸗
persteg (Opladen), Elberfeld, Hagen, Westhofen, Unna, Hamm, Guͤtersloh nach Minden fuͤhrend, ist zwar noch nicht defini⸗ tiv genehmigt und gesichert, wird aber doch unter dieser Abtheilung genannt, weil sie eine solche Nothwendigkeit ist, daß an dem Zustandekommen derselben gar nicht gezweifelt werden kann. Sie wird etwa 34 Meilen lang seyn und düͤrfte nicht uͤber 6,120,000 Rthlr. kosten.
5) Bonn⸗Koͤln, lang 4 Meilen, welche einen Kosten⸗Aufwand
von 750,000 Rthlr. verursachen werden, hat Staats⸗Geneh⸗ migung und eine Actien⸗Gesellschaft mit den erforderlichen Fonds.
6) Nñörnberg⸗ Gamberg, soll als Fortsetzung der bis Bam⸗
berg zu verlaͤngernden Gaͤchsisch⸗Bayerischen Bahn von der Koͤnigl. Bayerischen Regierung beschlossen seyn. Bereits im Mai 1838 war einer Actien⸗Gesellschaft zum Bau einer Eisenbahn von Nuͤrnberg uͤber Bamberg, Kulmbach, Hof ur Reichsgraͤnze, die Konzession ertheilt und im Dezember 1838 deren Statut genehmigt. Die Baukosten dieser etwa 20 Meilen langen Bahn sind damals auf 4,607,000 Rthlr. veranschlagt; die Strecke von Nuͤrnberg bis Bamberg, 7 ½ Meilen, sollte 1,226,000 Rthlr. kosten.
Gesellschaft auferlegten Bedingung gescheitert, von Bamberg aus in zwei Richtungen zu bauen, in der Richtung nach Hof und in der Richtung nach Koburg. Jener Bahn wurde durc ole damals bereitv projektirte) Suͤchsisch⸗Bayerische Bahn entgegengearbeitet; die zweite Eisenbahn sollte nach Koburg duͤrch das Itzthal und von dort (fast in der Rich⸗ tung der vor einigen Jahren vorgeschlagenen sogenannten Hanseatisch⸗Suͤddeutschen Bahn) im Werrathale nach Eise⸗ nach gehen, dann etwa nach Eschwege, um mit der von Halle nach Kassel damals projektirten Bahn zusammenzu⸗ 88 Darmstadt, Geresheim (öoder mit mehr oͤstlicher Neigung zur Bergstraße) Manheim wird durch eine von den betreffenden Regierungen konzessionirte Actien⸗Gesellschaft mit einem zu 2,880,000 Rthlr. veran⸗ schlagten Kosten⸗Aufwande gebaut. Diese Eisenbahn wird Meilen erhalten.
ein Theil der Strecken, welche die fuͤr die erzgebirgische Bahn konzessionirte Gesellschaft zu bauen beabsichtigte. Sie wuͤrde in die Fluͤgelbahn der Saͤch⸗ muͤnden, etwa 6 Meilen lang seyn und nach dem fruͤheren Anschlage 1,400,000 Rthlr. kosten. Ein Theil der Actionaire wuͤnscht den fruͤheren Plan in seinem ganzen Umfange zu verfolgen, mithin auch die Linie von Chemnitz nach Riesa Gum Anschlusse an die Leipzig⸗ Dresdener Bahn) zu bauen, wodurch die Gesammtlaͤnge auf 15 Meilen und die Ausgabe auf 3,500,000 Rthlr. sich erhoͤhen wuͤrde.
9) Braunschweig⸗Hannover (oder mit mehr suͤdlicher
Strecke bildet einen Theil der roßen Eisenbahn⸗Linie zwischen Magdeburg und Minden, uͤber deren Bau unter dem 10. April 1841 zwischen den Konigl. Preußischen, Hannoverschen und Herzoglich Braun⸗ schweigischen Regierungen ein Vertrag abgeschlossen, ist. Die Abtheilungen Magdeburg⸗Oschersleben⸗Wolfenbuͤttel, sind oben bereits erwaͤhnt, die Hannoversche Abtheilung wuͤrde etwa 8 Aufwand von 3,230,000 Rthlr. erf
Diese
Neigung), Minden.
ordern.
bewirken; steht dahin. 8 Unter den zur Verbindung der Nordsee (Elbe)
die Vorarbeiten gemacht sind.
17 Meilen lang werden und einen Kosten⸗ 1 Ob indeß der Königl. Hannoverschen Regierung derzeit gelingen wird, die noͤthigen Geldmittel aus Staats⸗Fonds verwenden zu koͤn⸗ nen, oder die Bildung einer Privat⸗Actien⸗Gesellschaft zu
und Ostsee projektirten Eisenbahnen, scheint die Bahn von Altona nach Kiel die groͤßte Aussicht auf Erfolg zu haben, indem eine Actien⸗Gesellschaft zum Bau derselben konzessionirt ist und Sie wird eine Laͤnge von
V
13,2 Meilen haben und ist zu 2,794,000 Rthlr. veranschlagt. — Die unter dieser Abtheilung bezeichneten Eisenbahnen wuͤrden eine Gesammtlaͤnge von 124,2 Meilen haben und
annaͤhernd in runder Summe 27,240,000 Rthlr. kosten.
jetzt einigermaßen gesichert erscheint.
ie fuͤr de rößeren Verkehr wichtigen Linien sind er⸗
ur die fuͤr den groͤßeren Verkeh ig Feir. Entfernungs⸗Angaben beruhen auf den Post⸗Berech⸗ nungen mit einigem Absatze).
8 Krlin 9 2 1) Dresden, Bautzen, Lobau, Goͤrlitz, Bunzlau, Breslau; 33 Meilen lang. “ G“ ½ Fr. furt a. O., Breslau; 32 Meilen. D Frankfurt a. O., Breslau; 32 Meilen. . . Donauwoͤrth, Nuͤrnberg; 17 Meilen.
Eisenbahnen, deren Bau ernstlich in Anregung ge⸗ bracht ist, ohne daß jedoch ihre Ausfuͤhrung fuͤr
Liegnitz,
8 ; va e Hre 45 68321 Men „„ naoover ist seit 1833 stets projektirt, aber Nichts geschehen. Das Zustandekommen dieses Unternehmens ist an der der st s
waͤhren.
bronn, und zwischen Ulm vie 8 9—* 8 Top z 1““ spaͤter, Behufs direkterer Verbindung, ein Schienenweg zwischen
(nach dem was
4) Augsburg⸗Lindau; 18 Meilen. ü.n9
5) München⸗Salzburg; 17 Meilen.
6) Dresden⸗Prag; 25 Meilen.
7) Berlin⸗Bergedorf (Hamburg); 34 Meilen.
8) Wismar⸗Schwerin⸗Boitzenburg; 12 Meilen.
9) (Wien) Wiener Neustadt, Schottwien, Graͤtz, ll Saloch, Laibach, Podlige, Loitsch, Adelberg, Prewald, St. Veit, Monfalcone, Duino, Triest; 80 Meilen.
10) Frankfurt a. M., Friedberg, Giessen, Marburg, Kassel; 21 Meilen.
11) Kassel, Eschwege Muͤlhausen, Halle; 26 Meilen (oder uͤber Eisenach, Gotha, Erfurt). 1
12) Kassel, Karlshafen, Lippstadt, Hamm; 18 Meilen.
13) Heilbronn, Stuttgart, Ulm; 16 Meilen. 1
14) Ulm, durchs Illerthal nach Leutkirch, von da uͤber Isny, Wangen und Langenargen nach Friedrichshafen; 14 Meilen. Dieses sind noch 363 Meilen Eisenbahnen, deren Fahrbar⸗
machung (nach der weiter unten sich ergebenden Durchschnittsko⸗
sten-Summe der bereits gebauten Deutschen Bahnen) einen
Geldaufwand von 80,586,000 Rthlr. annaͤhernd erfordern wuͤrde.
IV. Eisenbahnen, welche erforderlich scheinen, um das in der Bildung begriffene Netz von Schienen⸗ wegen, in einen fuͤr den Verkehr unseres Vater⸗ landes erforderlichen Zusammenhang zu bringen.
Der große Verkehr hat, wie uͤberall, so auch im Deutschen Vaterlande seine natuͤrlichen oder durch menschliche Einrichtungen gebildeten Ansangs⸗ und Endpunkte. Dahin gehoͤren, wie bekannt, vornehmlich: See⸗ und Fluß⸗Haͤfen, Meß⸗ und große Marktplaͤtze, Fabrik⸗Distrikte, Residenzen und uͤbexhaupt Orte, wo ein bedeu⸗ tender Verbrauch stattfindet, Lagerstaͤtten von wichtigen Natur⸗ Erzeugnissen u. s. w. Diese, auf die kuͤrzeste, sicherste und wohl—⸗ feilste Weise unter einander und mit anderen Verkehrs⸗Linien in Verbindung zu setzen, ist die Aufgabe, welche Chausseen, Kanaͤle, Eisenbahnen zu loͤsen haben. 1 Sö
Halten wir nun eine Rundschau in Deutschland, so finden wir an der Ost⸗ und Nordsee, so wie am Adriatischen Meere, an der Oder, Elbe, Weser, Ems, dem Rheine und der Donau Stapelplaͤtze zur Vermittelung der Ausfuhr und Einfuhr. Im Innern unseres Vaterlandes finden wir ferner eine Anzahl Plaͤtze, wo der Austausch und Vertrieb der einheimischen und fremden Erzeugnisse fuͤr ein groͤßeres und kleineres Landgebiet bewirkt wird, mit dem der Kaufmann, der Fabrikant und der Landwirth in bestmoͤglichste Verbindung sich zu setzen sucht. 8
Erwaͤgen wir nun, was bereits geschehen ist, um diese auf verschiedene Weise den Verkehr beherrschenden und dem Verkehre dienenden Plaͤtze unter einander in Verbindung zu setzen, und zwar vom Gesichtspunkte dieses Aufsatzes aus betrachtet; so duͤrfte Folgendes sich ergeben. 3 “
Von den fuͤr den Verkehr Deutschlands wichtigsten Ost ee⸗ Haͤfen (mit Ausnahme Luͤbecks) werden Stettin, Wismar? und Kiel durch Schienenwege mit dem Innern unseres Vaterlandes in Verbindung gesetzt. Die Nordsee⸗Haͤfen scheinen fuͤr jetzt in einer weniger guͤnstigen Lage, denn Hamburg hat nur die Eisenbahn am rechten Elb-Ufer in ungewisser Aussicht; fuͤr seine alten wichtigen Handels⸗Straßen nach Braunschweig und Han⸗ t Bremen mit seiner hoͤchst mangelhaften Wasserstraße ist in noch schlim⸗ merer Lage, denn die von der Elbe und dem Rheine auslaufenden Eisenbahnen moͤchten demnaͤchst den thaͤtigsten Bemuͤhungen seines Handelsstandes eine nicht zu besiegende Konkurrenz bereiten. Die Ems⸗Haͤfen werden gegen die dreifache Konkurrenz der Bremer, der Hollaͤndischen Eisenbahnen und der Schienenwege des Rheins anzukaͤmpfen haben; nur der Anschluß an den großen Zoll⸗Verein und eine Eisenbahn etwa in suͤdbstlicher Richtung moͤchte ihnen helfen. Der Deutsche Nieder⸗Rhein erhaͤlt eine vortreffliche Ver⸗ bindung mit dem Norden und Osten unseres Vaterlandes durch die Rhein⸗-Weserbahn und deren Einmuͤndungen; daß fuͤr den Verkehr von und mit Mittel⸗Deutschland die in weiterer Aussicht stehende Eisenbahn uͤber Kassel von großer Wichtigkeit ist, laͤßt sich nicht verkennen; es wuͤrde dieses noch bei weitem mehr der Fall seyn, wenn von Kassel ab diese Bahn eine suͤdli⸗ chere Neigung erhalten koͤnnte, etwa uͤber Eisenach und Erfurt, schon deshalb, weil dadurch der Anschluß an die Saͤchsisch⸗Bayeri⸗ sche Bahn uͤber Meiinngen und Koburg erfolgen wuͤrde.
Den Haupt⸗Stapelplaͤtzen des Mittel⸗Rheines fehlt eine direkte Verbindung nach Osten, welche (falls keine Terrain-Hin⸗ dernisse vorhanden sind) anscheinend am zweckmaͤßigsten in der Richtung nach Bamberg erfolgen koͤnnte. So lange dieses nicht geschieht, muß der Ludwigs⸗Kanal und der Main Aushuͤlfe ge⸗ Zur Verbindung des Ober-⸗Rhein und Bodensee's mit dem Innern von Deutschland, finden in den oben angedeute⸗ ten Proͤjekten sich noch die Luͤcken: zwischen Heidelberg und Heil⸗ und Augsburg; vielleicht entsteht auch
Nuͤrnberg. Von Norden nach Suͤden wird gebaut und projektirt ist) Deutschland, (mit Aus— nahme wieder seines nordwestlichen Theils), von den mit dem Rheine in gleicher Richtung laufenden Bahnen, in denen nur zwischen
12
Bonn und Mainz eine Luͤcke ist; ferner von den Stettin⸗Berlin⸗ Leipzig⸗Muͤnchener Bahnen; auch von den Hamburg⸗Berlin⸗Bres⸗ lau⸗Krakau⸗Wien⸗Triest⸗Schienenwegen durchzogen. Ein Mittel⸗ glied fehlt indeß, so lange Dresden uͤber Prag mit Wien nicht in Verbindung gesetzt ist. Geschaͤhe dieses, so wuͤrden Verbin— dungen unter diesen Nord⸗ Suͤd⸗Bahnen, falls sie technisch aus⸗ fuͤhrbar sind, z. B. von Prag nach Freiburg (Breslau), von Prag uͤber Pilsen und Regensburg nach Augsburg oder Nuͤrnberg, von Stockerau (Wien) uͤber Linz nach Salzburg; nicht ausbleiben. Ob endlich durch Steyermark, Illyrien und Tyrol eine Eisenbahn⸗Ver⸗ bindung mit den Schienenwegen des noͤrdlichen Italiens zu erreichen
seyn wird, vermoͤgen nur diejenigen zu beurtheilen, welchen das Terrain genauer bekannt ist, als dem Verfasser dieses. Sollte solches als thunlich sich erweisen, so gehoͤrt nicht viel prophetischer Geist zu der Behauptung, daß auch diese Theile Deutschlands in nicht ferner Zukunft ihre Eisenbahnen haben werden; denn die Zeit mit ihren Erfordernissen laͤßt sich nicht aufhalten. — Von dem Anschlusse Deutscher Eisenbahnen an die Schienenwege der Nachbarstaaten wird in ferneren Artikeln die Rede seyn, und ich stelle daher hier nur noch diejenigen Eisenbahn⸗Linien zusammen, welche nach obigen Andeutungen erforderlich seyn duͤrften, um (die gebauten, im Bau begriffenen und projektirten Schienenwege er⸗
aͤnzend und verbindend) unser Vaterland mit einem,
Heilbronn und
fuͤr den erkehr nach den jetzigen Anforderungen genuͤgenden Ei⸗ senbahnnetze zu bedecken. “ 1) Von Eisenach nach Bamberg, etwa 18 Meilen; Frankfurt a. M. nach Bamberg, 20 Meilen; 3.) Heidelberg nach Heilbronn, 7 ½ Meilen; 4) Ulm nach Augsburg, 9 Meilen; I ) Prag nach Wien, 40 Meilen; Prag nach Freiburg, 20 Meilen;
7) Prag nach Nuͤrnberg, 34 Meilen;
8) Stockerau
nach Salzburg, 39 Meilen.
Dieses giebt abermals 193 Meilen Eisenbahnen, welche nach dem obigen Durchschnitts⸗Kostensatze eine Ausgabe von 42,846,000 Rthlr. verursachen wuͤrden. 1
Stellen wir nun Laͤngen und Kosten der saͤmmtlichen Deut⸗ schen Eisenbahn⸗Linien aus den verschiedenen Abtheilungen zusam⸗ men, so ergeben sich:
Vollendeee 175,3 welche gekostet haben... Im Bau begriffene 166,3 Konzessionirte...
Projektirte
Verbindungs⸗Bahnen 193
Meilen
öEE.
1u
Zusammen 1021,s8
Fuͤr diejenigen, welche diese Zahlen erschrecken sollten, und
fuͤr diejenigen, welche etwa glauben, der Bedarf sey zu hoch an— geschlagen, erlaube ich mir noch zu bemerken: daß die Meilenzahl der in Großbritanien vollendeten
und im Bau begriffenen Schienenwege 382 betraͤgt, ein Anlage⸗ Kapital von 404,000,000 Rthlr. darstellend; daß in den Vereinigten Staaten 745 Meilen Eisen⸗ bheanen fahrbar und fernere 1300 (Deutsche) Meilen projek—
tirt sind;
Rthlr. 38,940,000
kosten werden 43,357,000
veranschlagt sind zu muthmaßlich kosten
27,240,000 80,586,000 42,846,000
232,959,000
daß die Bevoͤlkerung betraͤgt: in Deutschland 39,500,000;
in Großbritanien
17,100,000.
2
18,665,000
in den Vereinigten
Staaten
—
Metcorologische Beobachtungen.
1841. 3. Dez.
Morgens
6 Uhr.
2 Uhr.
Nachmittags
Abends 10 Uhr.
Nach einmaliger
Beobachtung.
Luftdruck. . .. Luftwäürme ... + Thaupunkt . . . Dunstsättigung Wetter
Wolkenzug. ..
neblig. 80. SW. WSW.
+ 3,10 RH. halbbeiter.
WSW.
33 1 8” Par. 333,94 332,71 b Quellwärme 6,29 R. 1299 n. + 6,8 2n + 4,00° R. Flusswürme 4,0 ° R. + 1,72 n. + 4,40 n. 79 pct.
bezogen.
Bodenwürme 5,59 R.
Ausdünstung 0,031 Rh.
Niederschlag 0.
Wäürmewechsel +† — 2,5.
Tagesmittel: 333,59“ Par.. + 4/,2⁰0 R. +† 3,1⁰° R. 88 pCt. WsW.
oJ Den 4. Dezember 1841.
11
Fonds. V 8
Pr. Cour. Brief.†Geld.
Actien.
Pr. Cour.
Brief.Geld.
St. Schuld-Sch. Pr. Bngl. Obl. 30. Sch. der Seehandlung. Kurm. Schuldv. Berl. Stadt-Obl. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westp. Pfandbr. Grossh. Pos. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. * Schlesische do.
Präm.
ʒEAʒEʒxʒ **
88
10½8 102
103 ⅔ 101½⅔ 80 ⁄¼ 80 ½ 101⅔ 103 ½
103 ½
48 102 ¼ 105 ¼ 102 ¼
101 ¾ 104⁴ 101 ¾ 8 10¹½ 102 ½ —
100 ½⅔
Brl. Pots. Eisenb.
do. do. Prior. Acet. 4 ⅓ Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Act. * Brl. Anh. Eisenb. do. do. Prior. Aet. Düss Elb. Eisenb. do. do. Prior. Aet.
Rhein. Eisenb.
do. do. Prior. Act. .
Gold al marco Friedrichsd'or Andere Goldmün- zen à 5 Th. Disconto
123 22 — 102 ½ 110 103 105½ 102 ½1 89 ⅔ 102 ½ 9⁴ ½ 101
102 ½ 104 ½ 101⅔ 88 101% 93 ½
13 ½
8 ½ 3
5 9 2 7
Co9
Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Brief.† Geld.
Amsterdam do. IIamburg do. London Paris..... . ..
Wien in 20 Xr...
250 PFl. ’ 250 Fl. 300 Mk.
Kurz 2 Mt. Kurz
300 Mk. 2 Mt.
—. 300 PFr. 150 Fl. 150 Fl.
Auzsburg “
Breslau
Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss..
Frankfurt a. M. W7. Petersburg
100 Thle. 100 Thlr. 100 FPi.
1 LSt. 3 Mt. Mt. Mt. Mt. Mt.
bv
—
&Æreben
8
Mt.
b
02
1 SRDI
— 138 ½ — 137 ⅔ 149 ¼ 149 — 148 ¼ 6 19 ½
999
Tage
101
Woch 1 28 1 2
Auswärtige Amsterdam, 5⁰ Pol.
Antwerpen, 29. Nov. FankFurt a. M., 1. 2 ½ 55 ¾ G. 1 ½⅓ 24 ⅞ Br. Preuss. Präm. Sch. 80 ½⅔ G. do. 4 Anl. 102 ½ Br. Anl. 24 ¼. 24 ½. 2 ½ 9. Eisenbahn-Actien.
Kanz. Bill. 25 70.
Präm. Sch.
Hamburg,
L 0 n d 0m 3 30 (Cons 3 89 ⅞. Ausg. Sch. 12 ½. 5 8 Holl. 99. Chili —.
Engl. Russ. 113 ¼. Bras. —. 30. Nov. 5 8 Rente äin cour. 116. 30.
Paris,
Anl. de 1841 fin cour. 80. 90. 5 Neapl.- au compt. 106. 50.
3 ; 55 24 . Passive 5 8%.
Wien,
90. “
Sonntag,
Sonntag, 5. Dez.
Bank-Actien 1608.
5. Dez. Im in 5 Abth., mit Ballets. Tuczek: die Prinzessin.) Im Schauspielhause: von Eduard Devrient. Montag, 6. Dez. Lustspiel in 5 Abthl., nach
30. Nov.
„ 29 1. 5 Span. 22 ½.
Pass. 5 ¾ ass. 5.
Niederl. wirkl. Schuld 51 25. 5 9 do. 99 %.
—. Oesterr. —.
Dez.
2. Dez.
6—
29. Nov. 5 ⁰% Met. 105 ¼. Anl. de 1834 141½.
Königliche
Zinsl. 5 ½ G. Bank-Act. 1975 Br.
1Ioll. 50 1G6. 50.
Neue
„ v8..
16 * Leipzig-Dresden 101 ¼ G. Bank-Actien 1615.
Belg. — 9150 9 82 5 22.
Columb. 20.
40, 99 ½.
Ansg.
Mex. 25 ⅞. 3 Rente sin cour. 80. 15.
Börsen.
9—
Zinsl. 518. Preuss. 16
An. 22 ½ G. Oesterr. 5 „ Met. 107 ¾ G. 42
100 ¼ G.
Loose zu 500 Fl. 141 . 141 .
753, Poln. Loose 75 ¾¼ G.
5 ½ Span.
Köln -Aachen 98 ½ G. Engl. Russ. 108 ½.
Pas- 20 3 0 .
Peru —.
Neue Aul. 25 ½. ATö“ 59% Port. .
28 5 % Span. Rente
0
de 1839 113 ⅓.
Schauspiele. Opernhause: Robert der Teufel, Oper Musik von J. Meyerbeer.
(Dlle.
Treue Liebe, Schauspiel in 5 Abthl.,
Im Schauspielhause: Das Glas Wasser, Seribe, von N. Cosparxrx.
Königstädtisches Theater.
Eulenspiegel, oder:
Schabernack uͤber
Schabernack. Wiener Lokal⸗Posse mit Gesang in 4 Akten, von
J. Nestroy.
Montag, 6. Dez. gehren: Otello, il Moro di Venezia. siea del Maestro
mona.)
Rossini.
Musik von A. Muller. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Auf Be⸗ 1 Opera in 3 Atti. (Signora Laura Assandri: Desde⸗
Mu-
“
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
. 2 11 “ Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. “
Mont
Amtliche Nachrichten. “
Frankreich. Paris. Griechische Haͤndel von dem Franzzͤsischen Standpunkte aus betrachtet. — Geruͤchte wegen einer von Seiten des Kabinets beabsichtigten Auflösung der Kammer. — Vermisch⸗ tes. — Brief aus Paris. (Prozeß der Civilliste; neue protestan⸗ tische Kirchen.)
Großbritanien und Irland. London. Hofnachrichten. — Be⸗ foͤrderungen. — Einholung von Nachrichten uͤber die Verhaͤltnisse der arbeitenden Klassen auf dem Kontinent. — John Russell’s Er⸗ klaͤrung uͤber staatswirthschaftliche und politische Fragen. — Ankunft des Spanischen Gesandten. — Portugiesische Finanz⸗Angelegenheiten. — Vermischtes. — Brief aus London. (Lord John Russell und die Opposition; Uebervoͤlkerung und Nothstand der arbeitenden Klas⸗ sen; die Handels⸗Reform; Sir Edmund Head.) .
Niederlande. Amsterdam. Ansicht uͤber neue Handels⸗Vertraͤge.
Deuntsche Bundesstaaten. Nuͤrnberg. Trauer⸗Feierlichkeit. — Hannover. Rede des Koͤniglichen Kommissarius bei Eroͤffnung der Staͤnde-Versammlung. “
Schweiz. Freiburg. Schreiben des Bischofs von Vicari.
Spanien. Madrid. Einzug Espartero’s in Madrid.
Griechenland. Ancona. Antwort der Griechischen Regierung auf die Tuͤrkischen Beschwerden.
Türkei. Konstantinopel. Rifaat Pascha's angebliche Erklaͤrun⸗ gen in Betreff der Differenzen mit Griechenland und Antworten der Repraͤsentanten Frankreichs, Rußlands und Englands. — Note der Pforte an die drei Repraͤsentanten uͤber die Beschwerden gegen Griechenland. — Zuruͤckberufung der verbannten Armenier. — Mel⸗ dungen der Tuͤrkischen Zeitung.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. General Scott als Praͤsidentschafts⸗Kandidat. — Santana's Erfolge in Mexiko. — Flotten von Buenos⸗Ayres und Montevideo. — Vermischtes.
Inland. Berlin. Kirchliche Sendung nach England. Sprengung der Schiffbruͤcke durch ein Floß.
Ueber den Charakter und die Verhaͤltnisse der eingeborenen Bevoͤlke⸗ rung Irlands. (Erster Artikel.)
Amtliche Rachrichten.
Kronik des Tages. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht:
Dem bei der diesseitigen Gesandtschaft in Konstantinopel an⸗
gestellten Vice-Kanzler Testa, so wie dem Dolmetscher Bos⸗
giovich daselbst, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; auch
dem Gerichts⸗Schulzen Kuschko zu Alt⸗Zauche im Kreise Luͤb⸗ ben die Rettungs⸗Medaille am Bande zu verleihen, und
Dem Buͤrger und Kaufmann Hennings in Berlin die
Erlaubniß zu ertheilen, die ihm verliehene Großherzogl. Mecklen⸗ burg⸗Schwerinsche Kriegs⸗Denkmuͤnze zu tragen.
Ihre Hoheit die Prinzessin Karo von Deßau hier eingetroffen.
Angekommen: Der Koͤnigl. Großbritanische Burghersh, von London.
Zeitungs-Uachrichten Ausland.
Frankreich.
Paris, 30. Nov. Die Griechisch⸗Tuͤrkischen Angelegenheiten tre⸗ ten nunmehr auch in den hiesigen Journalen in die Reihen der Tagesfra⸗ gen ein. Die Presse sagt heute, nachdem sie die von Rifaat⸗Pascha den fremden Gesandten in Konstantinopel uͤberreichte Note mit⸗ getheilt hat, Folgendes: „Der Repraͤsentant Frankreichs suchte in der Konferenz vom 29. Oktober die Pforte von den fuͤr ihren Schatz verderblichen und fuͤr den Frieden Europa's gefaͤhrlichen Ruͤstungen abzubringen. Der Repraͤsentant Rußlands druͤckte den—⸗ selben Gedanken aus und gab denselben Wunsch zu erkennen. Aber der Repraͤsentant Englands nahm eine ganz entgegengesetzte Haltung ein und trat der Ansicht des Tuͤrkischen Ministers voll⸗ kommen bei. Die Stellungen der verschiedenen Europaͤischen Maͤchte fangen, wie man sieht, an, sich auf eine merk⸗ wuͤrdige Weise hinsichtlich jener Frage 5 ist eine neue Episode des großen Orientalischen Drama's, eine Episode, die reich an unerwarteten Wendungen zu werden verspricht. Wir wollen den Ereignissen nicht vorgreifen und be⸗ schraͤnken uns fuͤr jetzt nur darauf, zu bemerken, daß die ganze Englische Presse bei der Erzaͤhlung der Thatsachen, die den An⸗ fang jenes Streites bezeichnen, auf eine seltsame Weise voreinge⸗ nommen ist. Alle Englischen Journale stimmen darin uͤberein, Herrn Piscatory anzuklagen, daß er hauptsaͤchlich zu der Gebiets⸗ Verletzung angereizt habe, uͤber die sich die Tuͤrkei gegenwaͤrtig beklage. Wir sind uͤberzeugt, daß dies eine ganz grundlose An⸗ schuldigung ist. Die Graͤnze, welche Griechenland von der Pforte trennt, wird aus dem sehr einfachen Grunde nicht respektirt, weil sie sowohl in geographischer wie in politischer Hinsicht eine schlechte Graͤnze ist. Und dann ist der Tuͤrkische Einfluß in den schoͤnen Provinzen des vormaligen Griechenlands so sehr erschuͤttert, daß man sich uͤber die Kuͤhnheit nicht wundern darf, mit der die jetzigen Griechen ihre Einfaͤlle unternehmen. Jene Graͤnz⸗Frage will uͤbrigens gruͤndlich eroͤrtert seyn, und wir nehmen uns vor, darauf zuruͤck⸗ zukommen. Schließlich muͤssen wir noch bemerken, daß, nach der Aussage Englischer Korrespondenzen, die Ruͤstungen der Pforte nicht einzig dazu bestimmt waͤren, gegen Griechenland, sondern auch gegen Tunis zu agiren. Diese Behauptung ist nicht unwahr⸗ scheinlich. Die Pforte hat ihre Plaͤne gegen den Bei von Tunis
kund zu thun. Es
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zichtet. Wir fordern den Minister der auswaͤrtigen Angelegenhei⸗ ten auf, diese ihm gegebene Andeutung zu benutzen. Das Ge⸗ schwader des Contre-Admiral Leray ist erst vor einem Monat nach Toulon zuruͤckgekehrt. Es wird vielleicht nothwendig seyn, daß dasselbe wieder in See geht, um die Bewegungen der Tuͤr⸗ kischen Flotte zu beobachten.“ — Das Journal des Débats sagt uͤber denselben Gegenstand: „Die Morning Chronicle publizirt eine sehr lange Korrespondenz aus Konstantinopel, welche sie mit nicht minder ausfuͤhrlichen Bemerkungen uͤber eine Kon⸗ ferenz begleitet, die zwischen Rifaat Pascha und den Repraͤsen⸗ tanten Frankreichs, Englands und Rußlands stattgefunden hat. Der bedenkliche Zustand der Verbindung zwischen der Pforte und Griechenland war der Gegenstand jener Konferenz. Wir theilen die von dem Englischen Korrespondenten gegebenen Details nicht mit, weil sie viele Uebertreibungen zu enthalten scheinen, wenn sie uͤberhaupt irgend eine Art von Richtigkeit in Anspruch neh— men koͤnnen. Das genannte Englische Journal geht bei seinen Betrachtungen immer von der Voraussetzung aus, daß Frankreich der Pforte habe vorschlagen lassen, Thessalien an Griechenland abzutreten, und uͤberlaͤßt sich bei diesen Gelegenheiten langen Declamationen gegen den Franzoͤsischen Einfluß. Wir hal⸗ ten jene Declamationen fuͤr sehr grundlos. Es sind in der That zahlreiche Anlaͤsse zu Streitigkeiten zwischen der Tuͤrkei und Grie— chenland vorhanden, unter Anderem die Regulirung der Entschaͤdi⸗ gungen fuͤr Tuͤrkisches Eigenthum in Griechenland, welche noch immer schwebt, und es ist wahrscheinlich, daß der Haupt-Gegen— stand der von Rifaat Pascha veranlaßten Konferenzen darin be— steht, die freundschaftliche Einmischung der drei das Koͤnigreich Griechenland beschuͤtzenden Maͤchte in Anspruch zu nehmen.“ — Im Gegensatz mit dem Journal des Doébats haͤlt der Cour⸗ rier frangais die Korrespondenz in der Morning Chronicle fuͤr beinahe offfziell und glaubt, daß sie von Herrn Bankhead, dem Englischen Geschaͤftstraͤger in Konstantinopel, herruͤhre.
Der Temps enthaͤlt Folgendes: „Es heißt, Herr Guizot, besorgt uͤber seine Lage und nicht wissend, ob er die Majoritaͤt behalten werde, denke an eine Auflösung der Kammer, im Fall ihm dieselbe eine Niederlage bereiten wuͤrde. Also wenn ein feind⸗ seliges Votum dem Herrn Gunzot zeigt, daß sie ihn nicht mehr unterstuͤtzen will, so wird sich Herr Guizot nicht zuruͤckziehen, son⸗ dern die Kammer entlassen. Nicht das Ministerium, sondern die Kammer wird man aufloͤsen. Man versichert, Herr Guizot be⸗ sitze schon ein Blanquet, welches ihm jene Aufloͤsung garantire; wenigstens sagt er es zu den Einen und laͤßt es die Anderen ver⸗
Vielleicht ist dies nur oder an seine Staͤrke
muthen, damit Alle wohl gewaͤrnt sind. ein Mittel, sich Ansehen zu geben glauben zu machen; vielleicht ist es aber auch eine wirk— lich beschlossene Maßregel.“ — Der Courrier françgais haͤlt die Erzaͤhlung des Temps von dem Blanquet fuͤr eine Fa— bel, die Herr Gutzot seinen Freunden aufbinde. In der jetzigen Zeit wuͤrden dergleichen ausgedehnte Vollmachten keinem Minister, wer er auch seyn moͤge, gegeben werden. Das Koͤnigthum koͤnne sich und Ludwig Philipp am wenigsten werde sich durch solche im voraus eingegangene Verpflichtungen die Haͤnde binden lassen. Man begreife vollkommen, daß Herr Guizot, durch die Weigerun⸗ gen der Herren Dufaure und Passy verletzt und das Abwenden der Majoritaͤt fuͤrchtend, anfange, der Kammer mit einer Aufloͤ— sung zu drohen. Eine Thorheit aber sey es, wenn er behaupte, der Koͤnig habe die Entscheidung uͤber einen solchen Gegenstand, der einen der wesentlichsten Bestandtheile der Praͤrogative der Krone ausmache, in seine Haͤnde gelegt.
Reschid Pascha, der neu ernannte Botschafter der Pforte in Paris, uͤberreichte heute dem Koͤnige in feierlicher Audienz seine Beglaubigungsschreiben.
Der Marschall Gérard hat ein einfaches und sicheres Mit— tel in Anwendung gebracht, um den National-Garden von Paris und des Seine⸗Departements den ersten militairischen Unterricht zu geben. Durch einen in den Wachtstuben der Mairieen ange— schlagenen Tagesbefehl benachrichtigt er die Legionaire, daß Unter⸗ offiziere und Soldaten der Linie, denen ein erhoͤhter Sold bewil⸗ ligt ist, taͤglich zu diesen Posten abgeschickt werden sollen, um in der Handhabung der Flinte, im Schritt und in den militairischen Bewegungen die den Dienst versehenden National⸗Gardisten und selbst jene zu unterrichten, welche, ohne den Dienst zu haben und ohne in Uniform zu seyn, sich ihren Kameraden anschließen wer— den, um diesen Unterricht zu erhalten. Da die disponiblen Waf⸗ fen jeder Legion in den Gebaͤuden der Munizipalitaͤt niedergelegt sind, so wird man dort stets mehr Flinten haben, als fuͤr die Morgen⸗- und Abend⸗Uebungen noͤthig sind.
Das Zuchtpolizei⸗-⸗Gericht von Pau hat die Herren Arzac, Gasc und Roaldes zu einer Geldstrafe von 100 Fr. und in die Kcosten verurtheilt. Sie haben gegen dieses Urtheil appellirt.
Im Constitutionnel liest man: „Das Minister⸗Conseil hat sich, wie man versichert, in mehreren Sitzungen mit einem Gesetze uͤber die Regentschaft beschaͤftigt. Diese sehr wichtige Frage ist in der That durch die Charte nicht erledigt worden.“
Die Deputirten der Opposition, welche in Paris anwesend sind, haben sich bereits uͤber die Praͤsidentschafts⸗Frage und uͤber den Kandidaten, der dem Herrn von Lamartine entgegenzusetzen sey, besprochen. Man glaubt allgemein, daß die Wahl auf Herrn Odilon⸗Barrot fallen werde. Etwas Definitives daruͤber kann erst spaͤter, wenn eine groͤßere Anzahl von Deputirten sich einge— funden hat, festgesetzt werden.
Das Univers sagt: „Der Moniteur parisien meldet, daß der Bau einiger wichtiger Eisenbahn⸗Linien definitiv beschlos⸗ sen worden sey. Wir glauben versichern zu koͤnnen, daß jenes Journal in diesem Falle mehr weiß, als das Ministerium selbst; denn es ist im Conseil durchaus noch keine Entscheidung getroffen worden. Es herrscht in den hoͤheren Regionen noch immer die
roͤßte Ungewißheit, sowohl uͤber die Art der Ansfuͤhrung, als uͤber die Linien, deren Bau definitiv beschlossen werden soll.“
In den engen Straßen der Hauptstadt und bei dem Gedraͤnge der Wagen und Fußgaͤnger sind zahlreiche Ungluͤcksfaͤlle fast un⸗ vermeidlich, und dieselben nehmen in jedem Jahre mehr zu. Es
oft aufgeschoben, aber sie hat niemals definitiv auf dieselben ver⸗ “““ *
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im Jahre 1834 verwundet 14 4835 2 1836 1837 1838 cc 1840 ℳ 8 14 ec Das neue Lustspiel des Herrn Scribe, welches gestern unter dem Titel: „Une chaine à rompre“ auf dem Thédtre frangçais gegeben wurde, hat außerordentlich gefallen. b Boͤrse vom 30. November. Die Franzoͤsischen Renten waren heute an der Boͤrse etwas fester als gestern. Man bemerkt nur sehr wenig Nachfrage auf Ende des naͤchsten Monats. Es 1 2 der Boͤrse keine neue politische Nachricht von Belang im mlauf.
4½* Paris, 30. Nov. In diesen Tagen ist durch Entscheidung des Staats⸗Raths eine Angelegenheit erledigt worden, welche seit elf Jahren die Aufmerksamkeit des Publikums oft und lebhaft in Anspruch genommen und manches bittere Aergerniß gegeben hat. Es handelte sich dabei um die Interessen der Civilliste. Die zu entscheidende Frage war, ob eine Summe von 1,700,000 Fr., welche sich in Wechseln in der Kasse der Civilliste nach der Juli⸗Revo⸗ lution vorfand, als Eigenthum Karls X. oder als ein Bestand⸗ theil der Dotation des neuen Thron⸗Inhabers anzusehen sey. Die Schwierigkeit lag darin, daß die fraglichen Wechsel etwa die Haͤlfte des Kaufpreises des 1829 in den Waͤldern der Civilliste gefaͤllten Holzes repraͤsentirten, wonach denn zweifelhaft erscheinen konnte, ob sie mit den Kron⸗Domainen auf Ludwig Philipp uͤber⸗ gehen, oder ob sie als ein Theil des Schatzes Karls X. das Schicksal des uͤbrigen Privatvermoͤgens des alten Koͤnigs theilen, das heißt, dem Staate anheimfallen sollten. Nach mehreren ver⸗ geblichen Versuchen, diese Sache auf legislativem Wege zu einer erwuͤnschten Entscheidung zu bringen, wurde sie an den Staats⸗ Rath verwiesen, der nach langer Untersuchung dahin gesprochen hat: daß der 1829 vorgenommene Holzschlag in den Kron⸗Waldungen fuͤr 1830 in Rechnung zu bringen, und daß daher der Ertrag desselben verhaͤltnißmaͤßig zwischen die alte und neue Civilliste zu vertheilen sey. Dieser Entscheidung zufolge hat die Civilliste nur etwa 30,000 Fr. an den Staatsschatz herauszuzahlen, da der die alte Civilliste treffende Antheil bis auf diese unbedeutende Summe von ihr selbst schon vor der Revolution realisirt war.
Der sehr zahlreichen protestantischen Gemeinde in Paris sind endlich zwei neue Kirchen versprochen, und unter ihnen die Kirche de l'Assomption in der rue St. Honoré, welche nach der Einwei⸗ hung der neuen Magdalenen⸗Kirche fuͤr den katholischen Kultus
dem Deutsch-lutherischen Gottesdienste gewidmet werden soll. Ueber diesen Plan aͤußert sich ein religioses Blatt, das Univers, in einer Weise, die bekannt zu werden verdient, da sie auf uͤber⸗ raschende Art zeigt, bis zu welchem Punkte ein Theil der kirch⸗ lichen Partei noch gewissen Ansichten huldigt, die man zur Ehre unseres Jahrhunderts endlich verschwinden sehen moͤchte. „Jene Maßregel“, sagt das Univers, „ist ein Sacrilegium, und der Mi⸗ nister, der die Erlaubniß zur Einfuͤhrung der Protestanten in die Kirche de l'Assomption unterzeichnet, macht sich einer ruchlosen Entheiligung schuldig.“ Einige Zeilen weiterhin sagt das Uni⸗ vers, man solle den Protestanten lieber die Magdalenen⸗Kirche ein⸗ raͤumen, als sie in einen Tempel zulassen, der durch die Vereh⸗ rung „des wahren Gottes“ geweiht sey. Somit gesteht also das Univers den Protestanten den Gott der Christen nicht zu, son— dern erklaͤrt sie indirekt fuͤr Goͤtzendiener. Gluͤcklicher Weise ist die Zahl der das Gebot der Liebe in dieser Art uͤbenden Zeloten nicht mehr groß in Frankreich.
Großbritanien und Irland. London, 30. Nov. Die Koͤnigin und der junge Prinz, Herzog von Cornwall, befinden sich so wohl, daß Ihre Majestaͤt beschlossen hat, sich am 15. Dezember nach Windsor zu begeben. Man glaubt, daß der Hof dann nicht vor Eroͤffnung des Parla⸗ ments nach London zuruͤckkehren wuͤrde. Die Taufe des Kron⸗ prinzen soll, nach einigen Berichten, gleich nach der Ankunft des Hofes in Windsor statthaben. Nach anderen dagegen wuͤrde sie erst nach dem Zusammentritte des Parlaments im Februar naͤch⸗ sten Jahres vorgenommen und mit großen Feierlichkeiten in der dazu festlich auszuschmuͤckenden St. Georgen⸗Kapelle begangen werden. Ein Blatt will wissen, daß der Prinz die Namen Eduard Viktor Ernst Leopold August erhalten werde. Nachtraͤglich erfaͤhrt man, daß der Thronerbe nicht blos geborener Herzog von Corn⸗
durch Ueberfahren
wall, sondenn zuch erblicher Viscount von Launceston ist.
Der Hof legt, nach einer Bekanntmachung in der Hof⸗-Zei⸗ tung, eine dreiwoͤchentliche, vom 2. bis 23. Dezember sich er⸗ streckende Trauer fuͤr Ihre Majestaͤt die verewigte Koͤnigin⸗Wittwe von Bayern an.
Nach der Morning Chronicle hat Sir Robert Peel Agenten nach dem Kontinent abgesandt, welche Nachforschungen uͤber den Arbeitslohn, den Preis der Lebensmittel und andere die niedrigere Volksklasse betreffende Verhaͤltnisse anstellen sollen.
Vor einiger Zeit beschlossen die Bewohner von Plymouth in einer oͤffentlichen Versammlung eine an Lord John Russell zu uͤberreichende Adresse. Eine Deputation, an deren Spitze der Mayor von Plymouth, Herr G. W. Soltau, stand, hat diese Adresse dem Ex⸗Minister am 25sten d. M. auf seinem Landsitze zu Endsleigh⸗Cottage uͤbergeben. Die (in dem gestrigen Schrei⸗ ben aus London erwaͤhnte) Antwort, welche Lord John Russell auf dieselbe ertheilt hat, lautet folgendermaßen:
„Meine Herren! Ich empfinde lebhaft die Guͤte und das Ver⸗ trauen, wodurch die Bewohner von Plymouth zu der mir so eben uͤberreichten Adresse veranlaßt worden sind. Das vorige Ministe⸗ rium strebte dahin, das Land von den Abgaben zu befreien, welche an die Grund⸗Eigenthuͤmer, die Westindischen Pflanzer und andere beguͤnstigte Klassen auf Kosten des Volkes im Allgemeinen, entrichtet werden. Es verfuchte vor Allem, die Zulassung des fremden Getra des einer im voraus genau festzustellenden, maͤßigen Abgabe zu un⸗ terwerfen und diese Abgabe an die Stelle einer Skala zu las⸗ sen, die so absonderlich gestaltet ist, daß sie bald dem Paͤchter in den Weg
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