fet: Ich werde mich darnach richten. Die vorgeruͤckte Stunde ver hinderte mich gestern, mehr zu sagen; ich habe auf die Erklaͤrung des revolutionairen Agenten Petit noch Einiges zu erwiedern. Der Hof hat gehoͤrt, wie der revolutionaire Agent mich einen Feigen und einen Moͤrder nannte, und wie er hinzufuͤgte, daß er selbss bewaßnet gewesen sey. Wenn ich ein Moͤrder bin, so bin ich es nur nach ihm und durch ihn, da er mich bewaffet, und er mir das Zeichen zum Angriff gegeben hat. Ich bitte das Gericht, nicht zu glauben, daß ich mich vertheidigen wolle; ich bin strafbar; mein Kopf gehoͤrt der Justiz, aber nicht den Republikanern; mein Kopf wird fallen; ich will, daß er falle; aber das Schwerdt der Gerechtigkeit und nicht das der Republikaner soll ihn treffen. Sie haben mich einen Eid schwoͤren lassen; ich habe diesen Eid treulich gehalten, aber sie ha⸗ ben ihn verletzt. Als Soldat der Societaͤt egalitaire habe ich mei⸗ nen Schuß zuerst abgefeuert; sind sic, jene Maulhelden, mir gefolgt? Es giebt unter ihnen, m. H., Phrenologen; sie moͤgen untersuchen, welcher Unterschied zwischen mir und jenen Robespierre'schen und Marat'schen Gesichtern ist. — Der Praͤsident: Noch einmal, Que⸗ nisset, enthaltet euch solcher Vergleiche und beschraͤnkt euch auf eure Vertheidigungsmittel. — Quenisset, immer aufgeregter: Ich will alle Folgen meiner That erdulden; ich werde mich niemals vertheidigen. Wenn ich mit den Republikanern gemeinschaftliche Sache machte, so geschah es, weil der Maire meines Geburtzortes sich weigerte, meine Bittschrift zu unterstuͤtzen, welche mir die Freiheit verschaffen und mir erlauben konnte, meinen alten 80jaͤhrigen Vater zu unterstuͤtzen. Ich habe jenen Maire einer kleinen Gemeinde mit der Regierung selbst verwechselt; das ist die Ursache meines Unterganges, meines Ungluͤcks. Die Folgen desselben werde ich zu ertragen wissen. Meine Mitschuldigen glaubten, daß sie es mit einem Diebe zu thun haͤtten; sie kannten mich nur unter dem Namen Pappart; sie glaubten, daß ich derselbe waͤre, der unter diesem Namen wegen Diebstahls verur⸗ theilt wurde. Aber ich bin kein Dieb; ich bin ein rechtlicher Mann (un honnéte. homme). Die Beweise sind da. Meine Familie hat ihre Ehre seit 800 Jahren unangetastet zu erhalten gewußt! — Der Praͤsident setzte hierauf das Zeugen⸗Verhoͤr fort. (Fortsetzung folgt.)
*Paris, 4. Dez. Man war sehr gespannt auf die Ant⸗ wort des Journals la Presse auf den Artikel der Déöbats, worin die Praͤsentation des Herrn von Lamartine zum Praͤsiden⸗ ten der Deputirten-Kammer als ein von Herrn Thiers ersonne⸗ ner Plan dargestellt wurde. Die Art nun, wie diese Antwort heute in der Presse gegeben wird, bestaͤtigt, daß derjenige Theil der Konservativen, deren Organ das genannte Blatt ist, wirklich das Kabinet mit einer Coalition zu bedrohen gedenkt, wenn es sich weigerte, in ihren Vorschlag einzugehen. Es waͤre an sich gleichguͤltig, ob Herr Sauzet, der nach den Débats volle Taug⸗ lichkeit in seiner Stelle bewiesen, Praͤsident der Kammer bleibt, oder Herr von Lamartine seine Stelle einnimmt, wenn es sich hier nicht gewissermaßen um eine Prinzipien⸗Frage handelte.
Herr von Lamartine ist gleichsam die Seele desjenigen Thei⸗ les der Konservativen, die wohl zur Bildung des gegenwaͤrtigen Kabinets beigetragen, sich ihm aber nie haben ganz anschließen moͤgen. In einem Artikel der Presse, in welchem Herr von La⸗ martine gestern das politische Glaubensbekenntniß dieser mit ihm verbundenen Partei ausgesprochen, wird gesagt, daß eine Reaction mit der in Frankreich bestehenden Ordnung der Dinge gar nicht mehr moglich sey, daß seine alleinige Existenz nur in einer wirk⸗ lich constitutionellen Regierung bestehe, die von einer selbststaͤndi⸗ gen konservativen Partei gestuͤtzt werde, einer Partei, die sich den Einfluͤssen von oben und unten zu widersetzen gleich stark fuͤhle. Seit laͤnger als einem Jahre im Stillen vorbereitet, ein Kabinet zu bilden, das mit den Herren Molé und Lamartine die Herren Dufaure und Passy verbindet.
Nach der Presse nun, die, wie gesagt, der Ausdruck dieser Partei
ist, haͤtten dieses so zusammengesetzte Kabinet schon auf das vom 1. Maͤrz folgen muͤssen. Daß es aber das Kabinet vom 29. Okto⸗ ber nicht verdraͤngte, hat nur an der Bescheidenheit des Herrn von Lamartine gelegen, „der damals einzig und allein die Schwie⸗ rigkeit der Umstaͤnde im Auge, weder an sich selbst, noch an seine politischen Freunde dachte, um kein Hinderniß, keine Verzoͤgerung demjenigen Kabinet zu verursachen, welches das vom 1. Maͤrz ersetzen sollte..“ Hiermit wird nicht undeutlich zu verstehen ge⸗ geben, daß diese Partei die jetzige Regierung eigentlich nur dulde, die zur Bewahrung ihrer eigenen Existenz sich fuͤr die Praͤsident⸗ schaft des Herrn von Lamartine aussprechen muͤsse. Wenn aber zuletzt dem Kabinet die groͤßten Lobspruͤche gemacht werden und von ihm gesagt wird, „daß es Frankreich den Frieden geschenkt und aus der Gefahr gerettet, in welche das Kabinet vom 1 Maͤrz as Land gestuͤrzt“, so geschieht dies wohl nur, um anzudeuten, daß es fuͤr die Regierung gerathener sey, die Kandidatur zu un⸗ terstuͤtzen, weil, wenn es von der Linken geschehe, die Macht des Herrn Thiers wieder sehr wachsen duͤrfte.
I†† Paris, 4. Dez. Die Gazette du Dauphiné ist wegen mehrerer Artikel uͤber die vielbesprochene Didiersche An⸗ gelegenheit von dem Geschworenengerichte der Beleidigung des Koͤnigs und der Aufreizung zum Haß und zur Verachtung gegen die Regierung fuͤr schuldig erklaͤrt worden. Der Gerichtshof seiner⸗ seits hat mit einer in solchen Faͤllen, und zumal gegen ein legiti⸗ mistisches Blatt, ungewoͤhnlichen Milde den schuldig gefundenen Geranten der Gazette du Dauphiné nur in das Minimum der Strafe, sechs Monate Gefaͤngniß und 500 Fr. Geldbuße, verurtheilt. Es ist nur zu wuͤnschen, daß mit diesem Pro⸗ zesse nun eine Sache ö sey, welche schon oft die Veranlassung zu bitterem Aergerniß geworden ist. Freilich sind jene blutigen Erinnerungen immer absichtlich und mit dem vollen Bewußtseyn ihrer gehaͤssigen Wirkungen von den Feinden der Regierung angeregt worden, allein ohne die Mißgriffe der Behörden, ohne die gezeigte uͤbertriebene Empfindlichkeit, und vor allen Dingen ohne so manche Handlung der polizeilichen Will⸗ kuͤr, die man sich bei der Verfolgung der Urheber oder bei der Aufsuchung der Quellen jenes Skandals erlaubte, wuͤrde dieser nie zu der gefaͤhrlichen Groͤße angewachsen seyn, die einen Augen⸗ blick die hoͤchsten personlichen Existenzen Frankreichs auf das leb⸗ hafteste beunruhigt zu haben scheint.“
Der National versichert, daß seit 1830 uüͤber vierzehn Tau⸗ send politische Prozesse aller Arten in Frankreich vorgekommen seyen. Diese Angabe scheint dergestalt uͤbertrieben, daß die ge⸗ nannte Zahl kaum erreicht werden wuͤrde, wenn man nicht die verschiedenen Prozesse, sondern alle einzelnen politischer Dinge wegen Angeklagten zusammenrechnete. —
Die ersten Verhandlungen des Quenissetschen Prozesses vor
dem Pairshofe haben nicht dazu beigetragen, die Gleichgultigkeit des Publikums merklich zu vermindern. Selbst die oͤffentlichen Tribuͤnen, auf denen man sich sonst bei aͤhnlichen Veranlassungen wie bei einem großen Theaterfeste draͤngte, waren gestern nur duͤnn besetzt. Wie koͤnnte sich auch die elegante Pariser Welt fuͤr oder gegen einen Haufen Handwerksgesellen interessiren, die in ihrem Arbeitsanzuge vor den Schranken des Gerichts erschei⸗ nen, die gewoͤhnlichsten Gesichter von der Welt zur Schau tragen und ein hoͤchst erbaͤrmliches Franzoͤsisch sprechen! Dazu kommt, daß nicht einmal das Verbrechen, das man ihnen zur Last legt, einen romantischen Schimmer auf ihre unbedeutenden Persoͤnlich⸗
hat sich diese Partei
1530 keiten werfen kann. eine Verschwoͤrung gegen den Staat? Quenisset freilich hat eine Pistole auf den Herzog von Aumale abgefeuert, aber seine Kugel hat ja nur das Blut eines Pferdes fließen machen. Die jetzt vor dem hohen Tribunale stehenden Angeklagten haben nicht den allermindesten Anspruch auf eine rege Theilnahme. Ob sie schuldig oder unschuldig sind, ist fuͤr die Gesellschaft ohne Belang und man mag sie hinrichten oder auf die Galeeren schicken, oder freisprechen, das Pariser Publikum wird sich keinen Augen⸗ blick daruͤber beunruhigen. Aber das Pariser Publikum wird nur zu fruͤh erfahren, daß die Verirrung jener Menschen das Symptom eines furchtbaren Uebels war, mit dem es Zeit waͤre,
sich zu beschaͤftigen.
ee “ Großbritanien und Irland. London, 4. Dez. Ihre Majestaͤt die Königin hat am
Montag ihre erste Spazierfaͤhrt nach ihrer Wiedergenesuug vom
Wochenbett gemacht.
Nach einem Provinzialblatte beabsichtigt Sir Robert Peel das Parlament zum 25. Januar zu versammeln und ihm dann die Niedersetzung einer Kommission oder eines Ausschusses zur Unter⸗ suchung der Ursachen des Volks⸗Elendes vorzuschlagen. Man glaubt, daß der große Auswanderungs⸗Plan, von welchem jetzt viel die Rede ist, den Haupttheil der Vorschlaͤge Sir. R. Peel's bilden werden. Die Vereine gegen die Korn⸗Gesetze eifern sehr wider dieses Projekt, weil sie darin eine bloße Ablenkung der Auf⸗ merksamkeit von den Korn-Gesetzen erblicken will. Bemerkens⸗ werth ist es, daß der neue Lord-Mayor von London sich gewei⸗ gert hat, eine Versammlung zum Berathen uͤber den Auswande⸗ rungs⸗Plan einzuberufen, eine Entscheidung, welche die Times sehr belobt, da eine so wichtige Maßregel nicht der ruhigen Erwaͤ⸗ gung der Regierung entzogen werden muͤsse.
Der religibse Zustand der Universitaͤt Oxford, wo der Haupt— sitz des Puseyismus ist, wird immer bedenklicher. „In kurzem“, sagt der Sun, „erwartet man den offenen Uebertritt vieler Studen⸗ ten zum Katholizismus, und nicht wenige von den Professoren stehen im Verdacht, sich insgeheim mit dem Paͤpstlichen Stuhl ausgesöͤhnt zu haben. Einige Professoxen der Theologie haben in ihren Familien die Ohrenbeichte eingefuͤhrt und nehmen noch son⸗ stige Religionsakte der Roͤmischen Kirche vor.“
In Texas wuͤthet Buͤrgerkrieg. Im östlichen Theile dieses Landes waren naͤmlich zwei Parteien, Regulatoren und Modera⸗ toren genannt, schon seit einiger Zeit an einander gerathen, und es war zuletzt zu so heftigen Ausbruͤchen gekommen, daß die Re⸗ gierung es fuͤr noͤthig gefunden hatte, ein Detaschement von 200 Mann Truppen gegen sie abzusenden. Beide Parteien sind stark an Zahl und haben sich Hauptleute und Ober-Befehlshaber ge— waͤhlt. Wo sie zusammentreffen, giebt es blutige Koͤpfe, und die Gefangenen werden nach den respektiven Hauptquartieren abge⸗ fuͤhrt. Wahrscheinlich werden sich die Truppen mit den Regula— toren vereinigen, um die Moderatoren anzugreifen, welche angeb⸗ lich allerlei Gesindel, deren Vertilgung die Regulatoren beabsich⸗ tigten, in ihre Reihen aufgenommen haben.
Laut einem Briefe aus dem auswaͤrtigen Amte an einen Glasgower Kaufmann ist das Ministerium der Ansicht, daß der Brasilianische Handels⸗Vertrag erst am 10. November 1844 ab⸗ laufen kann. Der Courier meint, daß es wahrscheinlich viele Traktate von Seiten des Ministeriums erfordern werde, um die Differenz zu einem befriedigenden Ausgang zu fuͤhren.
Am Mittwoch sind in Portsmouͤth wieder zwei Truppen⸗ Detaschements nach China eingeschifft worden; sie bestanden aus 420 Mann vom 26sten und 110 vom 55sten Infanterie⸗Regimente. Im Ganzen werden drei Schiffe mit Truppen nach jener Be⸗ stimmung abgehen; sie sollen sich in Plhymouth sammeln und wer⸗ den im Ganzen 2000 Mann aufnehmen.
Mit dem Hamburger Schiffe „Magdalene und Wilhelmine“ sind Nachrichten aus Rio Janeiro vom 6. Oktober in Falmouth eingegangen. Sie melden, es seyen auf die Nachricht, daß die Vereinigten Staaten den Zoll auf Brasilianischen Kaffee erhoͤhen wollten, alle Versendungen nach den Vereinigten Staaten suspen⸗ dirt worden.
Die Groß-Jury, welche daruͤber entscheidet, ob die Anklage gegen die vor die Assisen Gewiesenen uͤberhaupt statthaft ist oder nicht, hat gestern die Anklage gegen E. B. Smith, den Verfaͤlscher der Schatzkammer⸗Scheine, fuͤr statthaft erklaͤrt, und der Prozeß wird, wie man glaubt, gleich bei Eroͤffnung der Session des Cen⸗ tral⸗Kriminal⸗Gerichts vor diesem Tribunal beginnen.
Die Spanische Finanz⸗Agentur in London ist von den Herren Zulueza auf die Herren Aguirre, Solarte und Murieta uͤberge— gangen.
E“ Aus dem Haag, 4. Dez. Der General⸗Secretair des Ministeriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Herr Leclercq, ist vor einigen Tagen, nach laͤngerer Krankheit, mit Tode abgegangen. Ein Prozeß gegen den Kaufmann Adrian im Haag, der eines betruͤglichen Bankerotts angeklagt war, hat im ganzen Lande gro⸗ ßes Aufsehen gemacht, weil der Genannte mit vielen hohen Per⸗ sonen in Verbindung gestanden haben soll. Heute haͤt dieser Pro— zeß damit geendigt, daß der Gerichtshof den Angeklagten fuͤr nicht schuldig erklaͤrt und in voͤllige Freiheit gesetzt hat.
Deutsche Bundesstaaten. München, 4. Dez. (A. Z.) Im vollen Hoftheater wurde
gestern zum erstenmal Lachners große tragische Oper mit Ballet: „Katharina Cornaro,“ aufgefuͤhrt. Es ist hier nicht der Ort, in eine Zergliederung dieses Werkes einzugehen, welches jedenfalls zu den großartigsten dramatisch⸗musikalischen Hervorbringungen un— serer Zeit gehoͤrt. Es genuͤge die Erwaͤhnung der Thatsache, daß der Erfolg ein glaͤnzender war.
₰½ Leipzig, 7. Dez. Zu meinem gestrigen Berichte uͤber
den Entwurf der Statuten fuͤr die Saͤchsisch⸗Baterische Eisenbahn,
muß ich nachtraͤglich noch Einiges bemerken, was bei den Bera—
thungen daruͤber in der General⸗Versammlung muthmaßlich zu
lebhaften Diskussionen Veranlassung geben wird. Es sind naͤm⸗
lich bei Abfassung dieses Entwurfs, zwischen dem Direktorium
und dem Ausschusse, Meinungs⸗Verschiedenheiten zu Tage gekom—
men, welche auszugleichen in Bezug auf mehrere, und zwar sehr
wichtige Punkte trotz aller aufgewendeten Bemuͤhungen unmöoͤglich
gewesen ist und welche daher der General⸗Versammlung zur Ent⸗
scheidung vorgelegt werden sollen. Ich werde diese streitigen
Punkte, von welchen die meisten von allgemeiner praktischer Wich⸗
tigkeit sind, in Kuͤrze durchgehen und bemerke nur noch, daß der
Entwurf in der Fassung, in welcher er gedruckt vorliegt, die An⸗
sichten des Direktoriums repraͤsentirt, die abweichenden Ansichten
des Ausschusses also in der General⸗Versammlung als Amende⸗
ments dazu zum Vorschein kommen werden.
Der erste Differenzpunkt betrifft die Auszahlung der Divi⸗ dende, ist also allerdings in seiner praktischen Anwendung von
Denn giebt es hier etwas Alltaͤglicheres, als
daruͤber eine feste Bestimmung getroffen werden. Das Direkto⸗ rium will die Dividende (welche, wie ich erinnern muß, alich die Zinsen des Actien⸗Kapitals in sich schließt) in zwei Raten ausge⸗ zahlt wissen, einmal im Juli, das zweite Mal zu Ende des Jah— res. Der Ausschuß dagegen haͤlt eine einmalige Dividenden⸗Zah⸗ lung fuͤr zweckmaͤßiger und zwar darum, weil muthmaßlich die erste jener Zahlungen, da sie von der, voraussaͤtzlich nur geringen Einnahme des Winters geschehen muͤßte, meistentheils sehr duͤrf⸗ tig ausfallen, bisweilen sogar die Gesellschafts⸗Kasse in Verlegen⸗ heit setzen wuͤrde.
Die zweite Meinungs⸗Verschiedenheit bezieht sich ebenfalls auf einen Geldpunkt. Der Entwurf bestimmt naͤmlich, daß den Actionairen freistehen solle, den ganzen Betrag ihrer Actien auf einmal einzuzahlen, sobald der Ausschuß und das Direktorium ein⸗ verstanden waͤren und die Regierungen ihre Zustimmung dazu er⸗ theilten. Natuͤrlich wuͤrden die solchergestalt im Voraus einge⸗ zahlten Summen vom Tage der Einzahlung an mit 4 pCt. verzinst werden muͤssen. Aus diesem Grunde befuͤrchtet nun aber der Ausschuß, daß ein großer Theil der Actionaire von dieser Erlaubniß Gebrauch machen, daß dies den Cours der Actien zu schnell in die Hoͤhe treiben und der Agiotage Vorschub leisten moͤchte, und deshalb hat er sich gegen diese Bestimmung erklaͤrt, deren Annahme durch die General⸗ Versammlung jedoch mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit zu vermu⸗ then steht, da fast alle Actionagire an dem Durchgehen derselben ein Interesse haben, die vermoͤgenden, weil sie ihr Geld dann so— gleich auf gute und sichere Zinsen anlegen koͤnnen, diejenigen aber, welche uͤber ihre Kraͤfte Actien gezeichnet haben, weil sie so aus der Verlegenheit kommen, bald zahlen zu muͤssen, und uͤberdies hoffen duͤrfen, zu besseren Coursen zu verkaufen. Jedenfalls wird diese Frage eine sehr lebhafte Debatte hervorrufen.
Ein dritter Punkt ist die Wahl von Stellvertretern fuͤr die Direktorial⸗Mitglieder, eine Maßregel, welche der Ausschuß vor⸗ geschlagen, das Direktorium aber verworfen hat. Bei der Leip⸗ zi⸗Dresdener Bahn findet allerdings eine solche Stellvertretung statt; doch sollen eben dort sich manche Schattenseiten dieser Ein— richtung herausgestellt haben. Im vorliegenden Falle kommt noch die Schwierigkeit hinzu, daß dem Folgerecht auch die Regierungen fuͤr ihre beiden Direktorial⸗Mitglieder Stellvertreter ernennen muͤßten, was gleichwohl auf mancherlei Hindernisse stoßen wuͤrde.
Desgleichen ist man daruͤber uneins, ob bei Abwesenheit ei— nes der Direktoren der Bevollmaͤchtigte Stimmrecht haben solle.
Ferner besteht das Direktorium auf der Kontrasignatur der von dem Vorsitzenden vollzogenen Dokumente durch den Bevoll⸗ maͤchtigten oder einen der Direktoren, waͤhrend der Ausschuß jene Unterschrift allein fuͤr hinreichend haͤlt.
Endlich, und dies ist ein Punkt, welcher das allgemeinste In⸗ teresse in sich schließt, verwirft der Ausschuß die Schiedsgerichte und will alle Streitigkeiten in Sachen der Eisenbahn an das hie— sige Handelsgericht gewiesen und nach dem dortigen summarischen Verfahren, aber vor ordentlichen Richtern verhandelt wissen. Es wird somit hier, in einer der wichtigsten Verkehrs⸗Angelegenheiten, die Nuͤtzlichkeit der Schiedsgerichte in Frage gestellt. Bemerken muß ich hierzu noch, daß bei der Leipzig⸗Dresdener Bahn, wo ebenfalls das schiedsrichterliche Verfahren angenommen ist, der Erfolg durchaus nicht gegen dasselbe bewiesen hat, vielmehr eine rasche und befriedigende Entscheidung in den meisten Faͤllen er— langt worden ist. Dennoch zweifle ich, bei dem Uebergewicht, welches bei uns noch immer das strengjuristische Element hat, ob der Antrag des Direktoriums durchgehen werde.
Stuttgart, 5. Dez. (Wuͤrtt. Bl.) Kammer der Ab⸗ geordneten. Sitzung vom 3. Dezember. Tages⸗Ordnung: Fort⸗ setzung der Berathung der Strafprozeß⸗Ordnung. Die Kommis⸗ sion bemerkte uͤber die Einrichtung des Schlußverfahrens, daß fie sich auch mit der Frage beschaͤftigt habe, ob es nicht ausfuͤhrbar waͤre, den Akt der Beeidigung der Zeugen in das Schlußverfah⸗ ren zu verlegen; die der Erweiterung des Schlußverfahrens in dieser Richtung entgegenstehenden sehr erheblichen Anstaͤnde haͤtten ihr aber nicht gestattet, einen Antrag als Regel zu machen. Dagegen sollte nach ihrer Ansicht dem entscheidenden Richter nicht jede Moöglichkeit abge⸗ schnitten seyn, die Zeugen selbst zu hoͤren; es sollte diesem die Befugniß eingeraͤumt werden, wo ihm der Zweck der Ausmittelung der Wahrheit dies zu fordern scheint, die Zeugen entweder von Amts wegen, oder auf den fuͤr statthaft erkannten Antrag des Angeschul⸗ digten oder seines Vertheidigers, oder des oͤffentlichen Anklaͤgers im Schluß⸗Verfahren zu vernehmen. In Faͤllen, wo auf Todes⸗ strafe oder auf lebenslaͤngliche Zuchthausstrafe voraussichtlich zu erkennen ist, sollte schon auf den Antrag von zwei Mitgliedern des erkennenden Gerichts, in den uͤbrigen Faͤllen aber duͤrch die sonst gesetzliche Majoritaͤt die Einberufung der Zeugen zur Ver— nehmung im Schluß⸗Verfahren zu beschließen seyn. Die Kom⸗ mission beantragt daher, folgenden Artikel nach dem Art. 340 auf⸗ zunehmen:
Dem Gerichtshofe steht die Befugniß zu, entweder auf den fuͤr statthaft erkannten Antrag des oͤffentlichen Anklaͤgers, des Angeschul⸗ digten, oder seines Vertheidigers, oder von Amts wegen, so fern dies fuͤr Ausmittelung der Wahrheit noͤthig zu seyn scheint, die Zeugen vorzuladen und in der oͤffentlichen Sitzung abzuhoͤren. Wenn auf Todesstrafe oder auf lebenslaͤngliche Zuchthausstrafe zu erkennen ist, ist die Vorladung der Zeugen schon auf den Antrag von zwei Mit⸗ gliedern des Gerichtes zu verfuͤgen, in den uͤbrigen Faͤllen aber wir die gewoͤhnliche Stimmenmehrheit zu einem solchen Beschlusse erfordert.“
Dieser Antrag der Kommission wurde von der Versammlung nach lebhafter Debatte angenommen.
Darmstadt, 6. Dez. Die Thron⸗Rede, womit Se. Koͤ⸗ nigl. Hoheit der Großherzog heute Mittag um 12 Uhr den 9ten Landtag des Großherzogthums eroͤffnete, lautet wie folgt:
„Meine Herren Staͤnde! 1 1
Gern habe Ich Sie versammelt sehen und Ihre zweite Kammer in den neuen Wirkungskreis selbst einfuͤhren wollen. — Als Ich mit dem Anfange dieses Jahres die vorige Staͤnde⸗Versammlung schloß⸗ mußten Mich ernste Mahnungen der Zeit veranlassen, an eine Ver vollständigung des Kriegs⸗Materials, so wie der Kriegs⸗Vorraͤthe, zu denken und Maßregeln zur Ausfuͤhrung zu bringen, wodurch Unsere Militair⸗Einrichtungen mit den Bundes⸗Vorschriften vollends in Einklang gebracht werden sollten. — Was Ich zu diesem Ende an zuordnen Mich fuͤr verpflichtet hielt, wird Ihnen im Laufe der Siz⸗ zungen kundgegeben werden. Die Sicherung des gesammten Deutsch lands, die Vervollstaͤndigung seines Vertheidigungs⸗Systems wird aber den Deutschen Bund noch zu Verwendungen noͤthigen, die ver⸗ haͤltnißmaͤßig auch das Großherzogthum treffen, und woruͤber Ih nen, insoweit dies der Fall ist, ebenwohl Seeeen emacht wer⸗ den sollen. — Diese Vorkehrungen sind nothwendige Vorbedingun⸗ gen selbst eines chrenvollen Friedens, und schon darum bin Ich uͤberzeugt, daß Sie zur verfassungsmaͤßigen Mitwirkung bei Her⸗ beischaffung der Mittel, welche die Erfuͤllung solcher Verbind⸗ lichkeiten erheischt, eben so bereit seyn, als der Vorsehung mit Mir dafuͤr danken werden, daß sie Uns die Wohlthaten des Friedens fuͤr solchen Preis so dauernd genießen laͤßt. — Uebri⸗ gens kann Ich nicht unterlassen, Sie bei dieser Gelegenheit auf⸗
nicht unmittelbarer Bedeutung; indeß muß in den Statuten auch
merksam darauf zu machen, wie sich Unsere bestehenden Militair Einrichtungen unter den damaligen Zeitverhaͤltnissen auf das voll⸗ kommenste bewaͤhrt haben; nicht nur machten sie jede ungewoͤhn⸗ liche Rekruten⸗Aushebung oder Waffen⸗Uebung unndthig, sondern sie bewirkten auch, daß die bundesgesetzmaͤßige Bereithaltung Meiner Truppen einen verhaͤltnißmaͤßig weit geringeren Kosten⸗ Aufwand erforderte, als ohne jene Einrichtungen der Fall gewesen seyn wuͤrde. — In seinen Fortschritten ist das Land in der Zwischen⸗ eit durch kein bemerkenswerthes Ereigniß gehemmt worden. — Das ruͤher angenommene Straßenbau⸗System naͤhert sich immer mehr einer Vollendung, und die gesetzlich vorbereitete Befreiung des Grund⸗ Eigenthums von beschwerenden Lasten duͤrfte schon in wenig Jahren, besonders was die zu Meinem Haus⸗Vermoͤgen gehoͤrenden Gefaͤlle betrifft, zum Ziele gefuͤhrt seyn. — Die auf dem vorigen Landtage berathenen Gesetze und zur Sprache gekommenen Verordnungen, die beim Schlusse desselben nicht schon erlassen waren, habe Ich inmit⸗ telst, mit moͤglichster Beruͤcksichtigung der staͤndischen Wuͤnsche, ver⸗ kuͤnden lassen und freue Mich besonders, das Strargesetzbuch fuͤr das ganze Land nun bald in Anwendung gebracht zu sehen. — An der neuen Civil⸗Gesetzgebung habe Ich zwar unausgesetzt arbei⸗ ten lassen, indessen ist keiner der Entwuͤrfe bis jetzt zu der Reife ge⸗ diehen, um auf diesem Landtage schon vorgelegt zu werden. — Da⸗ gegen habe Ich im Laufe dieses Sommers die Genugthunng gehabt, an einem Vertrage Theil zu nehmen, der die Fortdauer des Deut⸗ schen Zoll⸗Vereins fuͤr zwoͤlf weitere Jahre sichert, und kann Ihnen zugleich einige Erweiterung jenes Vereins ankuͤndigen, indem ver schiedene Deutsche Regierungen Vertraͤge uͤber ihren Anschluß an den selben haben abschließen lassen. — Je mehr Ich seit dem Antritt Meiner Regierung in der Begruͤndung des Gluͤcks Meiner Untertha nen Mein eigenes Gluͤck zu finden gewohnt bin, desto wohlthuender war es fuͤr Mich, zu sehen, daß man Meinen wohlgemeinten Bestre⸗ bungen Gerechtigkeit widerfahren laͤßt, und insbesondere dafuͤr redende Beweise zu erhalten, daß der Landestheil, welcher erst seit 25 Jahren mit dem Großherzogthum vereinigt ist, zufrieden mit seinem Loose, den aͤlteren Landen an Ergebenheit und Anhaͤnglichkeit an Meine Person und Re⸗ gierung nicht nachsteht. — Neben den wenigen, nicht weitlaͤuftigen, anderweiten Vorlagen, werden sich auf diesem Landtage Ihre Arbei ten hauptsaͤchlich auf die Berathung des Budgets und einiger Finanz⸗ Gesetze beschraͤnken, die Ich in diesen Tagen an Sie bringen lasse, und dadurch ist denn zugleich die Aussicht begruͤndet, daß dieser Land⸗ tag nur von sehr kurzer Dauer seyn werde. — Wenn das Ausgabe⸗ Budget sich hoͤher als das der laufenden Finanz⸗Periode darstellt, ohne jedoch zu neuen Auflagen zu noͤthigen, so beruht dies theils auf Bun des⸗Beschluͤssen, die inmittelst erfolgt sind, theils auf Ausgaben, die im Interesse des oͤffentlichen Wohls oder des Dienstes in Aussicht ge⸗ nommen worden sind. — Schließlich versichere ich Sie Meines lan⸗ desherrlichen Wohlwollens.“
Kiel, 3. Dez der orientalischen Sprachen, Justus Olshausen, vor einiger Zeit von einer Reise, die er nach dem Oriente unternommen, zuruͤck⸗ gekehrt, ist die Auszeichnung geworden, durch ein Koͤnigl. Reskript in eine Kommission berufen zu werden, welche die zahlreichen Ma⸗ nuskripte der großen Koͤniglichen Bibliothek in Kopenhagen pruͤ— fen, verzeichnen und die wichtigeren zum Druck befoͤrdern soll. Die uͤbrigen Mitglieder dieser Kommission sind der beruͤhmte Kunstkenner, Herr von Rumohr, Mitglied der Holsteinschen Rit⸗ terschaft und Holsteinscher Gutsherr, der Ober-Bibliothekar Wer⸗ lauff und Bibliothekar Madvig, letztere beide in Kopenhagen. Die Kopenhagener große Bibliothek besitzt einen großen Schatz von Handschriften; sie ist besonders reich an orientalischen, erst in neueren Zeiten erworbenen Manuskripten. Es ist fuͤr die Wissen⸗ schaften sehr erfreulich, daß Se. Majestaͤt dieser großen Samm⸗ lung Ihre Aufmerksamkeit zuwenden und die Hoffnung begruͤn⸗ den, selbige der gelehrten Welt zugaͤnglicher zu machen, als sie bis⸗ her gewesen ist.
Wien, 3. Dez. (Schles. Z.) Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Stephan, welcher vorige Woche aus Boͤhmen hierher zuruͤckkehrte, ist im Begriffe, sich auf einige Zeit zu seinen erlauch⸗ ten Aeltern nach Ofen zu begeben. Kuͤnftiges Fruͤhjahr wird dieser Prinz eine Reise nach St. Petersburg antreten, von der schon jetzt in hiesigen Zirkeln viel gesprochen wird.
Se. Majestaͤt der Kaiser haben den Oberst⸗Lieutenant Ritter von Birago, Premier⸗Wachtmeister der adeligen Lombardisch-Ve⸗ netianischen Leibgarde, in Anerkennung seiner Verdienste um das Armee⸗Bruͤckenwesen, zum Obersten, mit Belassung in seiner ge— genwaͤrtigen Anstellung, ernannt. 8
Dem Vernehmen nach, kommt im nͤchsten Monat das hiesige großartige Theater⸗Gebaͤude an der Wien, das auf etwa 180,000 Fl. C.⸗M. gerichtlich geschaͤtzt ist, zur oͤffentlichen Versteigerung. Da der gegenwaͤrtige Paͤchter desselben damit schon ein großes Vermoͤgen erworben hat, und den Kauflustigen eine Allerhoͤchste Entschließung: daß dem kuͤnftigen Eigenthuͤmer die Theater⸗Be⸗ fugniß ertheilt werden kann, bekannt gemacht werden wird, so laͤßt sich wohl an einer starken Konkurrenz nicht zweifeln.
Pesth, 29. Nov. Die große Reichstags⸗Deputation hat heute ihre Sitzungen hier begonnen. Der Zweck der Verhand⸗ lungen wird vorerst die Revision und Umarbeitung des Ungarischen Kriminal⸗Kodex seyn, und diese Vorarbeit wird dann dem kuͤnfti⸗ gen Reichstage vorgelegt werden. Zu dieser Deputation sind viele Deputirte aus verschiedenen Gegenden des Landes hier eingetroffen, die auf Kosten der Stadt untergebracht werden. Darunter be— findet sich auch der beruͤhmte Landtags-Deputirte von Deak, dem seine zahlreichen Anhaͤnger an demselben Abend vor seiner Woh⸗ nung eine glaͤnzende Serenade bei zahllosen Fackelflammen brachten.
Wir erfahren so eben aus guter Quelle, daß Se. Majestaͤt der Kaiser dem von Csanader Bischof Lonovics aus Rom mitge⸗ brachten Paͤpstlichen Breve in Betreff der gemischten Ehen in Ungarn das Placetum regium ertheilt habe. Die Geistlichkeit ist davon bereits in Kenntniß gesetzt und derselben der Inhalt des Breve mitgetheilt worden; allein das Koͤnigliche Placetum soll, dem Vernehmen nach, nicht vor dem naͤchsten Ungarischen Reichs— tag bekannt gemacht werden.
8 Italien. Mom, 27. Nov. (A. Z.) Zwei Soͤhne des Don Carlos, die Infanten Johann Karl und Ferdinand, sind heute von Florenz unter dem Namen Grafen von Monforti hier eingetroffen. Wie man hoͤrt, sind sie die Ueberbringer eines eigenhaͤndigen Schrei⸗ bens ihres Vaters an den Papst. Ihr Aufenthalt hier soll sich auf einen Monat beschraͤnken, worauf sie ihre Reise nach Neapel fortsetzen.
sBen Morgen an (dem ersten Sonntag des heiligen Advent) wird der beruͤhmte Jesuit Padre Ravignan eine Reihe von Kanzel⸗ Reden in der Franzoͤsischen National⸗Kirche S. Luigi de' Francesi beginnen, die von der vornehmen Klasse, sowohl der Einheimischen als der Fremden, zahlreich besucht werden duͤrften.
Fuͤr die produktenreiche Roͤmische Campagna hat sich, wie fruͤher schon mit Heu, nun auch mit Schlachtvieh in Algier ein neuer Markt eroͤffnet, wohin bereits mehrere Schiffe mit Ochsen von Civitavecchig abgegangen sind. b “
Kreolen und einige Altspanier davon, daß sie sich unabhaͤngig von
(Hannov. Ztg.) Dem hiesigen Professor
— Sie xbe,eejusgestellten Gewerbs⸗Erzeugnisse zaͤhlte 952 Nummern; der Betra der von dem erwaͤhnten Actien⸗Verein angekauften Gegenstaͤnde belie sich auf die Summe von 6800 Rthlr. Die Ausstellung des Jahres 1837, bekanntlich eines der ungluͤcklichsten fuͤr die gesammten Euro⸗ paͤischen Industrie⸗ und Handels⸗Verhaͤltnisse, blieb von den Ruͤck⸗ wirkungen der allgemeinen Krise, welche den Welthandel traf, eben⸗ falls nicht ganz unberuͤhrt; die Zahl der eingesandten Artikel betrug nur 855. Doch gleicht sich, nach der Bemerkung des Ausschusses, dies unguͤnstige Verhaͤltniß dadurch in etwas aus, daß im Jahre 1837 viele Gegenstaͤnde unter einer Nummer zusammengefaßt waren, was im Jahre 1834 nicht geschah. Verloost S 1 8. Gegenstand sich als der schwierigste Differenzpunkt zwischen den Peshann⸗ “ 1889 Fe nüe 1. schas adein weil sie beiden Nationen darstellen, und möͤglicherweise zu Reibungen, sich auf hen der wichtigsten Fabricationszweige bezieht, sondern weil wenn nicht gar zu einem offenen Bruche, fuͤhren. b“ sie auch sehr richtig die Basis bezeichnet, auf welcher dieser Fabrica⸗ Zu Philadelphia sind die Handels⸗ und Geld⸗Verhaͤltnisse im tionszweig in Sachsen zu derjenigen Hoͤhe gelangt ist, welche er an⸗ klaͤglichsten Zustande. Unter den Fonds⸗Inhabern herrscht ein erkanntermaßen behauptet. Der Ausschußbericht sagt naͤmlich in Be panischer Schrecken, und die meisten Gattungen von Papieren sind zug auf die Baumwollen⸗Spinnereien: * här um 1 bis 5 pCt. gewichen. Uebrigens ist nicht sowohl Mangel Die uͤbertriebene Ausdehnung der Englischen Spinnereien, ere vitalie Mißtr in di sfaͤhigkeit der meisten BProduction, selbst bei erneuerter Lebendigkeit des Verkehrs, den Bedarf an Kapitalien, als Mißtrauen in die Zahlungsfaͤhigkeit der meisten 2¼ 1 st bei er d 3 r 4 b Institute hier S ie Noten der Bank der Ver⸗ uͤbersteigt und sie mit ihrem Ueberflusse nach den Maͤrkten des Kon Pank⸗Institute hleran Schuld. Die Negten Fen ö tinents draͤngt, fuͤhrt ein auffallendes Mißverhaͤltniß zwischen den Prei⸗ einigten Staaten sind jedoch ansehnlich hoͤher gegangen. sen des rohen Urstoffes und denen der Halbfabrikate, der Garne, herbei, Die Boston⸗Gazette enthaͤlt einen Bericht uͤber ein Ge⸗ indem erstere steigen, waͤhrend letzkere fallen. Wenn aber trotz fecht, welches zwischen der Britischen Korvette „Iris“ unter Ca— 1
heag. dem die Saͤchsischen Spinnereien sich auf ihrem hoͤheren Stand⸗ pitain Tuncker, und einem Schiffe in der Bucht von Benin statt⸗ punkte erhalten haben und nirgends ein Stillstand wahrzunehmen Sie zaͤhlten
fand, und worin die Englaͤnder den Kuͤrzeren zogen. ist, so liegt wohl hierin der schlagendste Beweis fuͤr ihre innere mehrere Todte und darunter ihren Befehlshaber. Die Sklaven⸗ Tuͤchtigkeit, denn nur durch nachhaltige gute Leistungen auf dem
aͤndler scheinen uͤberhaupt in neuester Zeit haͤufig Schiffe zu ha⸗ natuͤrlichen Wege unermuͤdeter Betriebsamkeit kann diesem Ziele h haup “ nachgestrebt und jeder Konkurrenz begegnet werden, gegen welche
F n. 8 sgeen da⸗ 5. ec 1“ kein kuͤnstlicher Zollschutz ein bequemes Bollwerk bie⸗ der Ausruͤstung und Bemannung uͤberlegen sind. Die „Iris“ ist tet, die vielmehr im vitenen elde uteö ein Schiff von angeblich 25 Kanonen und fuͤhrt mindestens 200 In 111.““ 88 e F Mann; das Sklavenschiff mußte also ganz anders ausgeruͤstet Nach der Angabe des Berichts bestanden damals in Sachsen seyn, als es bisher der Fall war, um ihr mit Erfolg die Spitze 130 Spinnereien mit 500,000 Spindeln, welche uͤber 20,000 Men⸗ zu bieten. schen beschaͤftigten. Derselbe Bericht bemerkt in Betreff der Bunt⸗ Das Geruͤcht, daß Cuba an England ahgetreten werden solle, weberei, baß diese in Chemnitz allein 3000, im uͤbrigen Sachsen scheint von den Amerikanischen Blaͤttern uͤber die ganze Union wohl an 10,000 Stuͤhle beschaͤftige und daß die Chemnitzer E2 verbreitet worden zu seyn, auch meldet ein Blatt aus Neu-Or— tion in dieser Branche nebst der Elberfelder die groͤßte 9 ganz leans, es spraͤchen nach den letzten Berichten von jener Insel die Deutschland sey. Leider war gerade dieser Zweig auf der 2 8 482& F 2 lung 1837 fast gar nicht vertreten. Die Strumpfwgaren⸗ Fa rica⸗ tion wird in Sachsen von mehr als 40,000 Menschen auf 20,000 Stuͤhlen betrieben und liefert allein an weißbaumwollenen Frauen⸗ Struͤmpfen jaͤhrlich uͤber 1 Million Dutzend Paar. Ich fuͤge diesen Nachrichten uͤber die fruͤheren Industrie⸗Aus⸗ stellungen Sachsens einige wenige Angaben bei aus dem inzwischen erschienenen, in dem erwaͤhnten Aufsatze aber noch nicht benutzten Ausschuß⸗Berichte uͤber die Ausstellung des Jahres 1840. Die Zahl der ausgestellten Gegenstaͤnde wird darin zu mehr als 1000 Num⸗ mern angegeben; verkauft und verloost wurden fuͤr etwa 5000 Rthlr. Der allgemeine Stand der Hauptgewerbe in Sachsen war eben da⸗ mals kein sehr guͤnstiger; die Krisis von 1836 wirkte noch bedeutend nach, und die Ueberfuͤllung der Weltmaͤrkte mit Manufaktur⸗Wgaren war so groß, daß selbst der dadurch verursachte Stillstand und die Abnahme der Etablissements keine fuͤhlbare Aenderung darin her⸗ vorbrachten. Vorzugsweise litt unter diesen Konjunkturen die haupt⸗ saͤchlich auf den uͤbersceischen Erxport gewiesene Strumpfwaaren⸗ Manufaktur; nach glaubwuͤrdigen Berichten sollen in den Jahren 1839 — 1840 ³ der Strumpfstuͤhle stillgestanden und selbst das letzte Drittheil nur schwach gearbeitet haben. Die Saͤchsischen Spinne⸗ reien theilen dies Loos; besonders aber wird die Leinen⸗Manufaktur sowohl durch die uͤberhandnehmende Vorliebe fuͤr Baumwollen⸗ und Wollen⸗Gespinnste, als auch durch das Uebergewicht der Maschinen⸗ Spinnerei gedruͤckt, welche letztere auch jetzt noch nicht in Sachsen heimisch werden will. Doch spricht der Bericht die Hoffnung aus, Sachsen werde sich, theils durch den Vorzug vieler ihm eigenthuͤm⸗ lichen Gewerbzweige, theils durch die Betriebsamkeit, die Genuͤg⸗ samkeit und den gesunden Sinn seiner Bevoͤlkerung, auch diesmal der verderblichen Krisis wieder entwinden. Diese Hoffnung hat sich auch in den meisten Beziehungen auf eine erfreuliche Weise bestaͤ⸗ tigt; die Geschaͤfte haben einen neuen Aufschwung genommen, und, wenn auch mit nur maͤßigem Vortheil, wird doch wenigstens wieder anhaltend und ohne bedeütende Unterbrechungen gearbeitet.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
New⸗York, 15. Nov. Der New⸗York Herald will wichtige Mittheilungen uͤber die Unterhandlungen erhalten haben, welche, seiner Behauptung zufolge, jetzt zwischen England und den Vereinigten Staaten uͤber das bekannte Schiffs⸗Durchsuchungs⸗ Recht, welches die Englaͤnder fuͤr ihre Kriegsschiffe in Anspruch nehmen, gefuͤhrt werden. Worin jene wichtigen Mittheilungen bestehen, giebt das genannte Blatt nicht an, erklaͤrt jedoch, daß sich aus dem Wesen derselben entnehmen lasse, es werde dieser
Spanien machen wollten, da Espartero doch nur ein Usurpator sey, dem sie zu gehorchen nicht verpflichtet waͤren. Die schweren Abgaben, die auf viele der nothwendigsten Lebensbeduͤrfnisse gelegt sind, scheinen auch viel dazu beizutragen, daß dieser Geist der Un⸗ zufriedenheit genaͤhrt wird.
Sir Allan Mac Nab in Kanada, von dem bekanntlich die Verbrennung des Dampfboots „Caroline“ angeordnet wurde, hat alle Individuen, die bei derselben betheiligt gewesen sind, aufgefor⸗ dert, ihm unverweilt ihre Namen, Wohnort und Alter aufzugeben und auch beizufuͤgen, ob sie Verluste bei dem Unternehmen erlitten haͤtten. Der Grund dieser Aufforderung wird nicht mitgetheilt.
Berichte aus Mexiko uͤber New⸗-Orleans, die indeß sehr unbestimmt gehalten sind, melden, daß Bustamente dem General Santana unterlegen sey und sich als Gefangener in dessen Ge⸗ walt befinde. Die Truppen und Generale haͤtten sich dem Sie- ger ohne Ausnahme angeschlossen. Man fuͤrchtete in New⸗Or⸗ leans, daß die Hauptstadt Mexiko durch diese neue Umwaͤlzung bedeutend leiden moͤchte. Santana soll zum Ober-Befehlshaber ernannt worden seyn und Aussicht auf eine unumschraͤnkte Dikta— tur haben. Es sollte ein Kongreß zusammenberufen und diesem die Frage zur Entscheidung vorgelegt werden, wer die Regierung zu fuͤhren habe.
Nach Berichten aus Carthagena vom 24. Oktober hatte sich das Blokade⸗Geschwader Carmona's nach Santa Martha begeben, um diesen Platz zu bedrohen.
Das Wirken des Indnstrie⸗Vereins für das
Königreich Sachsen.
(Schluß. Vergl. Staats -Zeitung Nr. 341.)
stalt an den Tag legte und welche theilweise sogar in eine foͤrmliche Abgeneigtheit uͤberging. Der Industrie⸗Verein, den hohen Nutzen der Ausstellungen fuͤr die Belebung des vaterlaͤndischen Gewerbfleißes er⸗ kennend, dachte auf ein Mittel, um jener Lauheit des groͤßten Theils der Gewerbtreibenden gegen die Industrie⸗Ausstellungen entgegenzu⸗ arbeiten und diesen letzteren fuͤr die Folge einen gedeihlichen Fort⸗ gang zu sichern. Dieses Mittel erblickte derselbe nuͤr in einer Ein⸗ richtung, wodurch dem Gewerbstande ein selbstthaͤtiger Antheil bei der Pruͤfung der ausgestellten Gegenstaͤnde und bei der Vertheilung der dafuͤr bestimmten oͤffentlichen Belohnungen verstattet wuͤrde. Dem⸗ zufolge stellte der Verein einen darauf bezuͤglichen Antrag, welchem auch Seitens der Staats⸗Regierung entsprochen ward, indem dieselbe fuͤr die Ausstellung des Jahres 1831 einen Pruͤfungs⸗Ausschuß niedersetzte, bestehend aus: dem Direktor und drei Beisitzern der Kom⸗ merzien⸗Deputation, acht Mitgltedern des Industrie⸗Vereins, drei von den Kommune⸗Revpraͤsentanten zu Dresden, Leipzig und Chem⸗ nitz erwaͤhlten Mitgliedern des dortigen Handwerkerstandes und an⸗ deren besonders ernannten Sachverstaͤndigen. Dieser Ausschuß, wel⸗ chem die Beurtheilung der eingesandten Gewerb⸗Erzeugnisse und der Vorschlag der diesfalls zu bewilligenden Auszeichnungen oblag, theilt
sich in 4 Sectionen, und zwar 1) fuͤr Leinen⸗ und Schafwoll⸗Fabri⸗ cation; 2) fuͤr Baumwoll⸗ und Seiden⸗Fabrication; 3) fuͤr Me⸗ tall⸗Fabrication und Mechanik; 4) fuͤr alle uͤbrigen Kunst⸗, Hand⸗ werks⸗ und Fabrik⸗ Erzeugnisse. Der „Ausstellungsbericht“, welchen dieser Ausschuß erstattete, gab zwar eine Vermehrung der Zahl der ausgestellten Gegenstaͤnde gegen das Jahr 1829 an (es waren dies⸗
An den eben durchgegangenen Aufsatz uͤber Saͤchsische Indu⸗ 1839, mit Hinblick auf Oesterreichische und Saͤchsische Leistungen.“ Luͤber die Saͤchsischen Industrie⸗Ausstellungen.“ Als anfuͤhren zu muͤssen. Die Woll⸗Production schreitet in Sachsen forr⸗ Spinnereien bestehen, welche groͤßtentheils gute Geschaͤfte machen. tenswerther seyn, da, wie man hoͤrt, an mehreren Orten Deutschlands, Ausstellung der Industrie⸗Erzeugnisse der Deutschen bluͤhende einheimische Woll⸗Production erzeugen. Die Franzoͤsische dem Fahre 1824, Ausstellungen von Erzeugnissen des Saͤchsischen Ge⸗ wird in Sachsen wenig und nur ordinaire Waare fabrizirt. Die erst seit dem Jahre 1831 gelangt. Bis zu dem gedachten Jahre fehlte gen der Zeit zuruͤckgeblieben und dadurch in unguͤnstige Konkurrenz ein uͤbersichtliches Bild der fortschreitenden Entwickelung der Saͤch⸗ ist in Sachsen bis jetzt noch nicht gelungen, waͤhrend Oesterreich, und in den bedeutenden Fabrik⸗Anstalten erreichten Standpunktes ge⸗- dewaͤhrten Vorrang, selbst uͤber Frankreich. An Baumwolle ver⸗ fuͤhrt. Der Zoll auf Baumwollengarn betraͤgt in Frankreich 1 Rthlr. 1834 die Einfuhr der Englischen Garne gegen den erwaͤhnten Zoll ge⸗ faktur in Sachsen, wie im ganzen Zoll⸗Vereine, hat die Konkurrenz gegangen. Ueber die Baumwollen⸗Manufaktur im Allgemeinen be⸗ Zoll fuͤr 100 Kilogr., auf Franzoͤsischen Schiffen direkt aus de wolle auf 15 Fr. erniedrigt und den Ruͤckzoll oder die Ausfuhr⸗Praͤ⸗ fasser des Aufsatzes hinzu, „einer Unterstuͤtzung der Baumwollen⸗In⸗ und des Verbots, welches von England und Frankreic heißt, welche die Interessen des Handels und der Industrie in toͤdtli mal im Ganzen 439 Nummern), fand jedoch guch durch diese Zahl S 1 die National⸗Industrie Sachsens immer noch sehr unvollstaͤndig ver⸗ rivalisirt Sachsen mit Frankreich an Geschmack und Schoͤnheit der ezeichneter Gegenstaͤnde der Ausstellung gestiftet. — Bei der naͤchst⸗ schmuggelt werden. Künstliche Blumen werden ebenfalls in Sachsen
strie⸗Ausstellungen schließt sich endlich noch ein anderer an, betitelt: Aus den in diesem Aufsatze enthaltenen hoͤchst interessanten Paral⸗ Verfasser desselben hat sich F. G. Wieck genannt, ein mit dem Ge⸗ waͤhrend vorwaͤrts; man betreibt jetzt hauptsaͤchlich die Erzeugung werbwesen sehr vertrauter Mann, fruͤher selbst Inhaber einer bedeu⸗ Frankreich hat Schafe aus Sachsen eingefuͤhrt, kann aber demun⸗ z. B. in Mainz, Muͤnchen, Leipzia, die Idee einer allgemeinen Zoll⸗Vereinsstaaten Anregung und Anklang findet. Wolle ist um 30 pCt. theuerer als die Saͤchsische. Auch die Tuch⸗ werbfleißes stattgefunden; allein zu einer groͤßeren Bedeutung und zu V Saͤchsische Seidenweberei ist noch jung, doch schon sehr im Wachsen diesen Ausstellungen die Mannigfaltigkeit, der Reichthum und Glanz V versetzt; erst neuerdings beginnt sie wieder einigen Aufschwung zu sischen Industrie, der gegenseitigen Verhaͤltnisse ihrer verschiedenen Preußen und das suͤdliche Deutschland ihm darin vorausgeeilt sind. waͤhren sollten. Als Grund dieses Mangels erschien die Gleichguͤl svinnt Sachsen jaͤhrlich 5 ½ Mill. Kilogr. (Frankreich 43 Mill. Kilogr.); fuͤr das Pfund, in Sachsen 6 Pf. Dennoch hoͤrten mehrere Fran⸗ stattet wurde. Ein Beweis von der ungleich groͤßeren Ausdauer und der Franzoͤsischen, welche ihr in der Entwickelung so weit voraus merkt der Aufsatz: „Die Franzoͤsische Baumwollen⸗Manufaktur arbei⸗ Kolonieen importirt. Der Ruͤckzoll betraͤgt auf Garn und rohe mie auf 35 Fr. fuͤr Garn und rohe Gewebe und auf 45 Fr. für ge⸗ dustrie, die sich allenthalben auch in Sachsen schreiend geltend macht, ausgegangen ist, die gesundesten Ansichten der Staats⸗ chen Konflikt bringen, waͤhrend sie eigentlich nuür Eines durch das treten. Um weniger bemittelten Ausstellern einige Ermunterung zu Waare, uͤbertrifft es aber bei weitem an Wohlfeilheit, daher auch olgenden Ausstellung im Jahre 1834 war der Einfluß der neuen vorzuͤglich gut gefertigt. Strumpfwagaren liefert Sachsen fast zu
„Statistisches von der Industrie Ausstellung zu Paris im Jahre Ein zweiter Original⸗Aufsatz von nicht geringerem Interesse ist der lelen uͤber Saͤchsische und Franzoͤsische Industrie glaube ich Einiges 1 feiner Kammwolle, fuͤr deren Verarbeitung auch mehrere Kammwoll⸗ tenden Fabrik. Der erwaͤhnte Aufsatz duͤrfte eben jetzt um so beach⸗
8. geachtet, und trotz dem hohen Einfuhrzoll auf fremde Wolle, keine In Dresden haben schon seit laͤngerer Zeit, und namentlich seit Manufaktur ist in Sachsen im Fortschreiten begriffen. In Shawls einer oͤffentlichen Anerkennung und Geltung ist diese Veranstaltung begriffen. Die Saͤchsische Bandweberei war hinter den Anforderun⸗ der Gewerbe⸗Erzeugnisse, welcher nothwendig war, wenn sie wirklich nehmen. Die Einfuͤhrung der Maschinen⸗Flachsspinnerei Zweige und des von ihr in den verschiedenen Theilen des Landes In der Damast⸗Weberei behauptet Sachsen noch immer seinen alt⸗ tigkeit, welche ein großer Theil der Gewerbtreibenden gegen jene An Y außerdem werden noch 5 ½ Mill. Kilogr. Englischen Garns einge⸗ zoͤsische Spinner auf, ganz feines Garn zu spinnen, als im Jahre Betriebsamkeit der Saͤchsischen Fabrikanten. Die Bobbinet⸗Manu⸗ war, nicht aushalten koͤnnen und ist zum groͤßeren Theile unter⸗ tet unter den kuͤnstlichsten Verhaͤltnissen. Baumwolle zahlt 20 Fr.
Gewebe 25 Fr. Die Fabrikanten wollen den Zoll auf Baum⸗
druckte Kattune erhoͤht haben. „Die Nothwendigkeit“, setzt der Ver⸗
giebt einen Beweis, wie das System der hohen Besteuerung
wirthschafts⸗Lehre untergraͤbt, indem es zu Mitteln greifen
Andere leben koͤnnen.’ In Spitzen, Blonden, Gaze und Stickerei
geben, wurde ein Actien⸗Verein zur Ankaufung und Verloosung aus⸗ viele Saͤchsische Erzeugnisse dieser Art haͤufig nach Frankreich einge⸗
Einrichtung in sehr erfreulicher Weise sichtbar. Das Verzeichniß der dreimal billigeren Preifen als Frankreich. Die Teppich Fabrication