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cio fuͤr die Ausbleibenden, daß dennoch mit dem Pu⸗’/geben, beziehendlich ihren
blications- Akte werde verfahren werden. Datum Greifswald, den 25. November 1841. Buͤrgermeister und Rath hierselbst.
Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn. Die Actionaire der Berlin⸗Frankfurter Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft werden hierdurch aufgefordert, die sechste Einzahlung von Zehn Prozent auf den Betrag der ausgegebenen Quittungsbogen, nach Abrechnung der Zinsen à 5 pCt. vom 16. September 1841 bis 15. Januar 1842 auf die schon geleisteten fuͤnf Einzahlungen mit 25 Silbergroschen auf jeden derselben, in den Tagen vom 2. bis 15. Januar 1842, mit Ausnahme der Sonntage, in unserem Buͤreau, Oberwallstraße Nr. 3, Morgens von 9 bis 12 Uhr, zu leisten. 1 Diese Zahlung von 10 pCt. wird auf dem Quit⸗ tungsbogen selbst durch einen der Direktoren oder Stellvertreter und unseren Rendanten Thimm be⸗ scheinigt, weshalb die Actionaire ersucht werden, die Quittungsbogen unter Beifuͤgung dop⸗ velter, nach den Nummern geordneter, mit der Namensunterschrift versehener Verzeichnisse in den genannten Tagen in un serem Buͤreau mit der Zahlung einzureichen, wogegen sofort das eine Verzeichniß, mit der Unter⸗ schrift des oben genannten Rendanten Thimm und unserem Stempel versehen, zuruͤckgegeben wird und dem Einzahler als Interimsbescheinigung dient. Bei der Zuruͤckgabe dieses bescheinigten Verzeichnisses, welches von dem Inhaber zu qufttiren ist, sind die Quittungsbogen, gehoͤrig vollzogen, nach acht Tagen zuruͤckzunchmen. 8 Die Actionaire werden auf die in den Quittungs⸗ bogen abgedruckten §§. 11. und 16. des gerichtlich vollzogenen und von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige mit telst Bestaͤtigungs⸗-Urkunde vom 15. Mai c. geneh migten Gesellschaftsstatuts aufmerksam gemacht. Berlin, den 25. November 1841. Die Direction der Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn⸗
8
b xkanntmachaung.
In Gemälsheit eines einstimmigen Beschlusses des Ausschusses der Magdeburg-Cöthen- Halle Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft vom 17ten d. Mts. und unter Bezugnahme auf §. 23. des Statuts werden die geehr- ten Kctionaire derselben hiermit eingeladen, sich
Mittwoch, den 15. Dezember d. J., 1 Vormittags um 10 Uhr, im Saale des hiesigen Administrations- Gebäudes zu einer aufserordentlichen General - Versammlung ein- zusinden, um einen Beschluls darüber zu fassen:
ob und wann ein zweites Fahrgeleise auf der gan-
zen Bahn oder auf einem Theile derselben gelegt,
ob eine Vermehrung der Betriebsmittel eingeleitet
Sund in welcher IWVeise das dazu erforderliche Ka
pital ausgebracht werden soll?
Jeder Actionair und Bevollmächtigte, der an dieser
General- Versammlung Theil nehmen will, hat sich Krakauer oder an einer in den Laͤndern der drei Al⸗ und ist in Berlin bei Alexander Duncker, Konigl. selbst odern resp. seinen Machtgeber am 13. oder 14. De- lerhoͤchsten Schutzhoͤfe gelegenen Universitaͤt von der Hofbuchhaͤndler, Franzoͤsische Str. 21, zu haben:
zember d. J. in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr im Administrations-Hause am Fürstenwalle als
Verwandtschafts⸗Nexus mit dem Verschollenen nachzuweisen und ihre An spruͤche anzumelden und zu bescheinigen, da noͤthig rechtlich zu verfahren, binnen 8 Wochen zu beschlie⸗ ßen, und 1 den 10. Juni 1842 der Inrotulation der Akten zur Abfassung eines Praͤklusiv⸗Bescheides den 16, Juni 1842 der Publication desselben, und den Z0 Fin der Pflegung guͤtlicher Verhandlungen der unter Anmeldung ihrer Anspruͤche Erschienenen unter der Verwarnung, daß die Außenbleibenden und diejeni gen, welche in dem Verhoͤrs⸗Termine nicht bestimmt uͤber den vorseyenden Vergleich sich erkaͤren, fuͤr einwilligend werden geachtet werden, in Entstehung eines Vergleichs aber und sonst nach Befinden den 20. Juli 1842 der anderweiten Inrotulation der Akten Behufs der Versendung derselben nach rechtlichem Erkenntnisse, und
111öb“
den 18. August 1842 der Eroͤffnung und Bekanntmachung eines solchen, welches fuͤr den Außenbleibenden Mittags 12 Uhr fuͤr publizirt erachtet werden wird, sich zu versehen. Justiz⸗Amt Pirna, den 26. Oktober 1841. Koͤnigl. Saͤchsischer Justiz⸗Amtmann daselbst. Lucius. Der bekannte, durchaus fehlerfreie braune Voll- blut-TIengst “ I 11““
4 “ gezogen von Mr. Watt 1833 (vid. General-Stud.-Book Vol. iIV. Pag. 31), V. Whisker od. Cetus, M. von Blacklock a. d. Altisidora v. Dick-Andrews, deren M. Mandane von Pot 80/5 — X. Camilla v. Wood pecaer, Gamilla v. Trentham ete., bisher im Besitz Sr. Königl. Hoheit des Grolsherzogs v. Mecklenburg- Schwerin, soll billig abgestanden werden, und kön- nen darauf Reflektirende nüähere Nachweisung vom Unterzeichneten erhalten.
Grabow in Mecklenburg-Schwerin, am 4. Dezem- ber 1841. von Suckow, Landdrost.
8 Konkurs⸗Ausschreibung fuͤr die Lehrkanzel der Elementar⸗Mathe matik an der Jagellonischen Universitaͤt. Von Seiten des akademischen Senats zu Krakau wird hiermit kund gemacht, daß die Lehrkanzel der Elementar⸗Mathematik an der Jagellonischen Univer⸗ sitaͤt, welcher Gegenstand in Polnischer oder Lateini scher Sprache woͤchentlich durch 7 Stunden nach dem vorschriftsmaͤßigen Verfasser vorgetragen wird, mit dem firen jaͤhrlichen Gehalte von 6000 Poln. Fl., mit⸗ telst Konkurs Pruͤfung besetzt werden wird. Diejenigen, welche um diese Kanzel einkommen wollen, haben ihr Gesuch an den Rector magnilficus spaͤtestens bis 18. Februar 1842 postfrei einzuschicken und mit nachstehenden Zeugnissen und Urkunden zu
8 Neujahrwünsche.
Da wir den sämmtlichen Vorrath der so be liebten, im Verlage von Müller in Wien erschiene nen Zugwünsche käuflich an uns brachten, so of seriren wir dieselben an Wiederverkäufern zu be- deutend herabgesetzten Preisen. Austräge erbitten uns franco.
Berlin und Göttingen. Gebrüder Rocca.
Unlaͤngst ist erschienen und in allen Buchhandlun⸗ gen zu haben, in Berlin bei E. H. Schroͤder, Unter den Linden Nr. 23 im Jagorschen Hause, und E. S. Mittler: Nees ab Esenbeck, Florae Africae Australioris IIlustrationes. Preis 2 Thlr.
Nees von Esenbeck, Naturphilosophie. Preis 1 Thlr. 18 gGr. n.
Allgemeiner Militair⸗Almanach fuͤr Offi ziere und Militair⸗Personen der Deutschen und auswaͤrtigen Staaten. V. Jahrgang. Preis: 1 Thlr. Die fruͤheren 4 Jahrgaͤnge sind zu dem Preise von 4 Thlr. zu beziehen.
Glogau, den 20. Oktober 1841. A. Prausnitz.
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Durch alle Buchhandlungen ist zu beziehen: Conrad's von Würzburg Goldene Schmiede von Wilhelm Grimm, gr. 8. elegant broschirt, Velinpapier 1 Thlr. 15 Sgr. Berlin, Verlag von Karl J. Klemann (Burgstr. 8).
Taubheit und Migräne.
Allle Blaͤtter haben die Entdeckung des Dr. Mo riz Mene aus Paris uͤber die Heilung der Taubheit und der Migraͤne (nicht aber der Taubheit von Ge⸗ burt) angekuͤndigt. — Als außerordentliche Heilung gen, welche durch ihn in Deutschland vollzogen wor den, betrachtet man: die an dem Fehrn. v. Winckell, Oberwaldinspektor zu Rosbach, seit langen Jahren an Taubheit leidend: Hrn. Baron v. Risbeck zu Berlin; dem Hrn. Postdirektor zu Hamburg, seit we nigstens funfzehn Jahren fast vollkommen taub; Hrn. Muͤller zu Reval; Hrn. Ramer zu Forst; Frhrn. Dertzen, Edelmann und Kammerherr des Großher⸗ zogs von Mecklenburg⸗Strelitz, seit achtzehn Jahren in Folge eines Rothlaufs fast ganz taub, u. a. m. Der Dr. Moriz Mene in Paris hat die 4te ganz um⸗ gearbeitete Ausgabe (160 Seiten mit schoͤnen illumi⸗ nirten Kupfern) seines Werkchens in Franzzsischer Sprache herausgegeben, in welchem seine Entdeckung uͤber die Selbstheilung vermittelst einer einfachen am Ohre vorzunehmenden Behandlung sich enthuͤllt fin det. Das Werkchen kostet 1 Thlr. und ist zu haben bei Hrn. Brockhaus 4& Avenarius, Buͤchhaͤnd⸗ ler in Leipzig, und in Berlin bei E. S. Mittler Stechbahn 3).
belegen: 1) Taufschein, 2) Lebenslauf, 3) das an der
betreffenden Fakultat erlangte Doktor⸗Diplom, 4) Zeug nisse aus allen in der philosophischen Fakultaͤt vor⸗
Ganz vollstaͤndig erschien so eben in meinem Verlage
erleichtern, so bedeutend ermaͤßigt, daß eine vollstaͤn⸗ dige Reisebeschreibung von 75 Bogen Dext, mit einer Reisekarte, einem Plan von Peking und mehreren fein gestochenen Abbildungen, selten billiger erworben werden duͤrfte.
Leipzig, im November 1841.
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Ernst Fleischer.
Weihnachts-Musikalien‧, welche in unserem Verlage erschienen und in allen Musikalien-Handlungen, namentlich Breite Stralse 8, vorräthig sind:
Bornemann und Grell. Lied am Xufbauungs- tage des Weihnachtsmarkts in Berlin, mit Pste. Pr. 7 ½˖ Sgr. Curschmann. Weihnachtslied für acht Stimmen m. Psfte. Pr. 20 Sgr. Grell. Drei mehr- stimmige VVeihnachtslieder für gesellige Kreise, mit Begleitung des Pfte. (No. 2. daraus, der Weihnachts- markt, mit einem Ritornell von Waldteufeln, Knar- ren etc. etc. ad libitum) Pr. 15 Sgr. Salve mi Je- sule! Weihnachtsgesang (komponirt 1697), vier stimmig mit Pste. Pr. 15 Sgr. Piehsen. Weih nachtsfeier. Religiöser Gesang nach von Platen, für Sopran mit Chor und Pfte. comp. 1 TPhlr. 5 Sgr. Die Singstimmen allein 10 Sgr. Derselbe. Krip penlied (mit analoger Pitelverzierung) für eine Sing- stimme mit Pste. Pr. 5 Sgr. 1
Trautwein & Comp., Rosfsstraslse No. 23.
“ “ 4
Als eine sehr interessante, durch philosophische, juridische und allgemeine ethnologische Begruͤndung sich auszeichnende Schrift empfiehlt die unterzeich nete Buchhandlung, als so eben in ihrem Verlage erschienen:
„Erweiterte Betrachtungen des Frei herun von Seckendorxff über die der Volksgesammtheit als einem Rechts subjekt ohne physisches Leben noͤthige Persoͤnlichkeits⸗Darstellung und Be⸗ vormundung; ein Beitrag zur Beant⸗ wortung schwebender Verfassungsfra⸗ gen.“ gr. 8. 17 und 166 Seiten sauber bro⸗ schirt 25 Sgr.
Das Volk, als Subjekt der Souverainetaͤt, wird seinen einzelnen Gliedern als Objekten derselben gegenuͤber gestellt und die Unzulaͤssigkeit der Iden tifizirung des Sub⸗ und Obiekts, welche Recht und Pflicht gegen einander aufheben wuͤrde, dargethan.
Als Repraͤsentant und vormundschaftlicher Vertreter
der blos geistig lebenden Volksgesammtheit wird der nach der Erbfolge dazu berufene Landesfuͤrst wissen⸗ schaftlich anerkannt. Der weiseste und beste, beson⸗ ders der Deutsche Fuͤrst hat stets nur im anvertrau⸗ ten Interesse des Volkes, niemals im eigenen re⸗ giert. Diese Theorie entzieht der Verantwortlich keit der Minister gegen die Volksglieder oder ihre Wahl⸗Deputirten, wo sie besteht, ihre vermeintliche Grundlage, erhoͤht und schaͤrft aber im vormund⸗ schaftlichen Verhaͤltnisse die Verantwortlichkeit des Fuͤrsten selbst und vermittelt die Extreme der entge⸗ gengesetzten Meinungen. 1
Die republikanischen Institutionen, mit welchen
UERCULANUM und POMPE JI.
Vollständige Sammlung
einige Monarchieen umgeben sind, werden, als der Rechtsidee und der ethischen Aufgabe des Staates nicht zusagend, vielmehr Parteikaͤmpfe und Pflich⸗ ten⸗Kollisionen herbeifuͤhrend, beleuchtet, und in
Eigenthümer von fünf oder mehr Actien zu legitimi- geschriebenen Gegenstaͤnden. — Alsdann werden jene qer daselbst entdeckten zum Theil noch unedirten dem die Verhaͤltnisse zwischen der Gesammtheit und ren und wird darauf eine Eintrittskarte empfangen, Kandidaten, welche nach Einsicht und Pruͤfung ihrer Malereien, Mosaiken und Bronzen. Gestochen von den Gliedern des Volkes besonders in Beziehung
auf welcher die Anzahl der ihm gebührenden Stim- men vermerkt ist. Ohne eine solche Eintrittskarte kann Niemand in die General-Versammlung zugelas- sen werden, gleichwohl haben die Beschlüsse dersel- ben, ohne Rücksicht auf die Anzahl der Anwesen- den, für alle Actionaire verbindliche Krast. V Sollte einer der Herren Actionaire beabsichtigen, einen, die Gesellschafts-Interessen berührenden Ge- genstand in der General-Versammlung zum Vortrag zu bringen, so wird derselbe, mit Bezug auf §. 29. des Statuts, ersucht, dies sein Vorhaben unter aus- führlicher Angabe der Motive spätestens bis zum 5. De- zember e. dem unterzeichneten Vorsitzenden des Aus- schusses schriftlich anzuzeigen. Magdeburg, den 18. November 1841. huls der Magdeburg- Cöthen- IHalle - Leipziger 8 weS Eisenbahn- Gesellschaft. 8 8 v. Lamprecht,
““ Vorsitzender.
In der heute abgehaltenen General-Versammlung der Actionairs der neuen Berliner Hagel-Assckuranz- Gesellschaft ist an die Stelle des verstorbenen Herrn F. G. von Halle der Herr Kommerzienrath Les- sing zum Direktor und Herr Louis Riefs zum Substituten ernannt worden.
Berlin, den 8. Dezember 1841.
Direction der neuen Berliner Hagel-Assekuranz-
Gesuche und Beilagen vom akademischen Senate fuͤr qualiftzirt anerkannt werden, vom Rector magnificus zur Konkurs⸗Pruͤfung eingeladen, welche an den un⸗ abaͤnderlich festgesetzten Tagen, naͤmlich den 30. Maͤrz 1842 schriftlich und den 31sten d. M. u. J. muͤnd⸗ lich in obbenanter Sprache abgehalten wird.
Wirkliche Professoren derselben Lehrkanzel an den —
Universitaͤten der Allerdurchlauchtigsten Beschuͤtzer der Freistadt Krakau, welche zugleich das philosophische Doktor⸗Diplom besitzen, sind von der Konkurs⸗Pruͤ fung frei und beduͤrfen nur die uͤbrigen Bedingun⸗ gen zu erfuͤllen, um besagte Lehrkanzel zu erhalten. Krakau, den 29. November 1841. vishn Secretair der Jagellonischen Universitaͤt. Czaputowicz.
Literarische Anzeigen.
eben erschien bei Metzler in Stuttgart: M e. . R am st an.
Romantisches Gedicht in vier Gesaͤngen von Le⸗ vitschnigg. gr. 8. Velinpap. geh. 1 Thlr. Die Kritik duͤrfte dieser Dichtung bald unter den
ausgezeichneten Erzeugnissen der poetischen Literatur
unserer Zeit einen Platz einraͤumen. — Vorraͤthig in allen Buchhandlungen Preußens, in Berlin
Gesellschaft.
Ediktal⸗Ladung.
Von dem unterzeichneten Koͤnigl. Justizamte ist zur Ausmittelung
des Steuermanns Carl Gottfried Kopprasch aus
Koͤnigstein, welcher am 9. April 1828 das 58ste Lebensjahr er reicht hat, seit dem Anfang des Monats April ej. ai. aber unter Zuruͤcklassung eines Vermogens im Be⸗ trage von ungefaͤhr 230 Thlr. vermißt wird, auf Antrag der hinterlassenen Erben mit Erlassung von Ediktalien in Gemäßheit des Mandats vom 13. No⸗ vember 1779 die Ediktal⸗Citationen in Eivilsachen außerhalb des Konkurses betreffend, zu verfahren gewesen.
Es werden daher der namhaft gemachte Verschol⸗ lene, so wie die Erben und die bekannten und un bekannten Glaͤubiger desselben und alle diejenigen, welche an selbigen und dessen Vermoͤgensbestand aus irgend einem Rechtsgrunde Anspruͤche zu haben ver⸗
meinen, hiermit oͤffentlich, peremtorisch unter dem
chton, 8 ses ihrer Anspruͤche durch Praͤkluston, auch beziehendlich bei Verlust der Rechts⸗ A. wohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand; — der abwesende Carl Gottfried Kopprasch aber unter dem Praͤfudiz, daß er fuͤr todt werde erklärt
Rechtsnachtheile des Verlustes
und sein hier befindliches Vermoͤgen seinen sich legi
timirenden Erben oder Glaͤnbigern werde verabfolgt 1n
werden geladen, 1— Hin den 14. April 1842, 2 welcher zum Liquidations⸗Termin anberaumt worden
in Person und da noͤthig bevormundet, die aus⸗
waͤrtigen Interessenten aber durch mittelst gericht! cher und auf Annahme kuͤnftiger Ladungen gerichte
Vollmachten heghen Orts zu bestellende Beauftragte
an hiesiger Amtsstelle zu erscheinen und sich anzr
Stechbahn 3), Posen, Bromberg, bei E. S. Mittler.
Zur leichteren Uebersicht der neuen Erscheinungen im Gebiete der Literatur wird in meiner Buchhand lung gratis ausgegeben, und wohin es gewuͤnscht wird, in regelmaͤßiger Folge expedirt: fuͤr die Rovitaͤten im Deutschen Buchhandel: Ein woͤchentliches literarisches Anzeigeblatt, fuͤr die Novitaͤten der Franzoͤsischen Presse das monagtlich erscheinende: 262 — Feuilleton de la librairie de Paris. Alerander Duucker, Konigl. Hofbuchhaͤndler, Franzoͤsische Straße Nr. 21. Bei T. Trautwein in Berlin, Breite Straße Nr. 8, erschien so eben: Siewert, Heinr., Sieben Gedichte von Rückert, Körner, v. Eichendorff u. Geibel für eine Sing- stimme mit Pst.-Begl. Pr. 12 ½ Sgr. Durch alle Buch- und Landkarten-Handlungen Einladung zur Subscription
1 auf Platts grolsen. Atlas
von zehn Blättern 4 ¼ Thlr. jedes 18 Zoll und 14 Zoll breit und hoe h.
91
wir allen Freunden der
te dern. Berlin, Schlofsplatz 2, Potsdam, Hohenwegstr. 4.
I)jes zeitgemälse Unternehmen, verbürgt. durch das unbesangene Urtheil eines Mannes von Fach und ge- würdigr von einer kompetenten Behörde, der Königl. / [Schul- Kommission der Provinz Sachsen, empfehlen 1 Erdkunde angelegentlichst i⸗ sund bitten dasselbe durch geneigte Bestellung zu för- Zu linden in der Stuhr'schen Buchhandlung,
erklärendem Text Deutsch bearbeitet
IHI. Roux ains in Paris. Mit herausgegeben von U. Barré. von Dr. A. Kaiser und II. HI“. Sechs Bände,
mit 740 Kupfern. Imp. 8. Kart. 42 Thlr. Auch sind Exemplare in 186 Lieferungen zu 6 Sgr. jede zu haben, und steht es den Abnehmern frei, dieselben auf einmal oder nach und nach sich anzu schaffen. Dieses gehaltreiche, seiner Vollstaͤndigkeit und ver⸗ haͤltnißmaͤßig großen Billigkeit wegen eine fuͤhlbare Luͤcke in der Literatur ausfuͤllende Werk wird Ge⸗ lehrten und Kuͤnstlern, so wie allen Freunden von Kunst und Wissenschaft, als nun ganz vollen det, eine erfreuliche Erscheinung seyn. Hamburg. 1. Oktober 1841.
Johann August Meissner.
Bei Graͤfe und Unzer in Koͤnigsberg ist so eben erschienen: 1
Auch eine Buͤrgerschule. Von Hr A. Gottholh, Direktor des Friedrichs⸗-Kollegiums zu Koͤnigsberg. Preis geh. 5 Sgr. Zu haben bei Wilhelm Besser (Behrenstr. 44).
Artislischer Verlag von J. Scheible in Stuttgart: öö und blftüch 1 geschmuͤckt mit 144 Stahlstichen liegt vor uns: en lnmnhiversum der Erd⸗, Laͤnder⸗ und Voͤlkerkunde. Ein Bilderwerk in interessanten Ansichten der Schoͤnheiten der Erde. 48 4 0 Ein großer Band mit 250 Seiten Text und nicht weniger als 144 feinen Stahlstichen. Preis 3 Thlr. Schoͤn gebunden 10 Sgr. mehr.
Zunaͤchst alle jene, welche auf ein nuͤtzliches, dauernden Werth habendes, Festgeschenk reflektiren, erlauben wir uns bei Zeiten auf dieses Werk auf⸗ merksam zu machen. Alle Buchhandlungen koͤnnen dasselbe liefern; wegen der gebundenen Exemplare bitten wir aber um geneigte zeitige Bestellung.
In Berlin vorraͤthig in Oehmigke's Buchhand⸗ lung (Jul. Buͤlow) Buragstr. 8.
82 a 8
—
Durch alle Buchhandlungen, Berlin (Stechbahn 3), Pofen und Bromberg durch E. S. Mittler, ist zu beziehen: S
Timkowski, J. v., Reise nach China durch
die Mongolei, in den Jahren 1820 und 1821. Aus dem Russischen uͤbersetzt von D. J. A. E. Schmidt. 3 Thle. mit 11 Kupfern u. Karten. gr. 8. geh. sonst 6½ Thlr., jetzt 2 ½ Thlr. 3
Bei dem lebhaften Interesse, mit welchem die Auf merksamkeit des politischen Publikums stets von neuem auf das wegen seiner Unzugaͤnglichkeit noch so wenig bekannte Chinesische Reich gelenkt wird, verdient vor
auf ihre oft kollidirenden Interessen im Konkreten hervorgehoben werden, stellt sich das Ergebniß her aus, daß Landstaͤnde, welche nach ihrem Grundbe sitze, nach Steuer⸗Beitraͤgen u. s. w. berufen sind, zwar sehr weise zur Berathung neuer Gesetze zu zuziehen, auch als Organe zum Vortrage allgemeiner Wuͤnsche und Beschwerden zu beachten sind, aber an dem Beschlusse, ob und wie das berathene Gesetz zu geben sey, oder nicht, ihrer mit dem Gemeinwohle oft kollidirenden Sonder⸗Interessen wegen, eben so wenig Theil zu nehmen haben, als streitende Par⸗ teien am Beschlusse des Richterspruches.
Wird es der Schrift auch an Gegnern nicht feh len, so wird ihr doch Eigenthuͤmlichkeit, Klarheit und Entschiedenheit nicht abzusprechen seyn.
Die Buchhandlung von Karl eymann in Berlin, Heil. Geiststraße Nr. 7. 8 ““ An Freunde Deutscher Klassiker. Vollstaͤndig ist nun erschienen, in 4 sauber bro⸗ schirten Baͤnden, gedruckt auf Velinpapier, Preis 2 Thlr., und in allen Buchhandlungen zu haben:
Abraham Gotthelf Kaͤstner's weiland Professors in Goͤttingen gesammelte Poetische und Jrosaische Schoͤnwissenschaftliche Werke. Mit der Biographie und dem Bildniß des Verfassers. Berlin 1841, bei Th. Chr. Fr. Enslin.
Keines Deutschen Schriftstellers Werke beduͤrfen wohl weniger einer buchhaͤndlerischen Empfehlung als Kaͤstner's, der jedem wahrhaft Gebildeten der Deutschen Nation bekannt ist, und von dem schon Lessing gesagt hat, „daß sich auch noch mehr als ihrer Vier in die Verdienste dieses Mannes ganz reichlich theilen, und daß seine „„Vermischten Schriften““ (eine fruͤhere, hoͤchst unvollstaͤndige Sammlung) auch den besten unserer witzigen Kopfe einen Namen machen koͤnnten.“ 1 8
Nur das sey also hier bemerkt, daß eine vollstaͤn⸗ dige Ausgabe seiner schoͤnwissenschaftlichen Werke noch niemals vorhanden gewesen ist und also hier zum erstenmale, mit Muͤhe und Sorgfalt gesammelt, dargeboten wird, und daß Herausgeber und Verle— ger es sich zur Ehre rechnen zu duͤrfen glauben, sie veranstaltet und dadurch Gelegenheit gegeben zu ha ben, fuͤr einen sehr billigen Preis ein unschätzbares Kleinod der Deutschen Literatur zu erwerben, wel⸗ ches neben Goͤthe, Schiller, Lessing u. s. w. einen hoͤchst ehrenvollen Platz in jeder Bibliothek mit Recht in Anspruch nehmen darf und auch durch aͤußere Ausstattung dessen nicht unwerth ist. 8 e
gekommen: Friederike Beoemer Neuester Roman aus dem Schwedischen: 2r Sie Familte H. nb Preis 10 Sgr. “ Ferner empfehlen wir von derselben Vorfasserin als Festgeschenk: Die Nachbarn, 2 Thle., 15 Sgr.; die Toͤchter des Praͤsidenten 10 Sgr.; Nina⸗ 2 Thle., 20 Sgr.; das Haus, 2 Thle., 20 Sgr.
stehendes Werk besonders empfohlen zu werden, und
89 Magdeburg. Creutzsche Buchhandlung
habe ich den Preis desselben, um die Anschaffung zu
Gropiussche Buch⸗ und Kunsthandlung, Kdnigl. Bauschule Laden Nr. 12.
Trhiers. — Vermischtes. — Briefe aus Paris.
Ervpedition. — Communication mit Indien.
So eben ist in unterzeichneter Buchhandlung an⸗
044 v“
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Staats⸗Z
2 Aars macbh enh 28 448 ssE m Aamm
E6ü Amtliche Nachrichten. Frankreich. Paris. General Bugeaud. — Die Unterhandlun⸗ gen mit Belgien. — Das Journal des Débats und Herr (Die Presse und Graf Molé. — Lamartine's Praͤsidentschaft aufgegeben; Ge⸗ naeral Bugeaud und seine Reise nach Paris; die Syrischen Chri sten und das protestantische Bisthum in Jerusalem; Barcelona.) Großbritanien und Irland. London. Hofnachrichten. — Beau⸗ nont Smith's Veruktheilung. — Vertrag zwischen Mexiko und den Hansestaͤdten. — Spanische Intriguen in Portugal. — Niger⸗ icati 1 — Vermischtes. — (Die Kirche und ihre Gegner.)
Brief aus London. 5 ner.) 1 Nachdruck Deutscher und Englischer Buͤcher
Belgien. Bruͤssel. in Belgien. Deutsche Bundesstaaten. Muͤnchen. Freiherr von Freiberg. — Aufschluͤsse uͤber das Nichterscheinen des Fraͤnkischen Courier. Weimar. Regierungs⸗Antraͤge beim Landtag, die Eisenbahn be⸗ treffend. — Hamburg. Antraͤge des Senats bei der Buͤrgerschaft in Betreff der Berliner Eisenbahn. — Hanseatische Dampfschifffahrt. Schweiz. Genf. Blick auf die anarchischen Zustaͤnde der letzten Tage. — Entwuef zur Wahl der konstituirenden Versammlung. Spanien. Schreiben aus Madrid. (Kuͤhne Sprache der Repu⸗ blikaner; der Espectador uͤber den Europaͤischen Kongreß; Lima und Saldanha.) Syrien. Beirut. Maroniten.
Fortdauernder blutiger Zwist der Drusen und
Die Eisenbahnen Deutschlands und der Nachbarstaaten. (Zweiter
Artikel.) Frankreichs Eisenbahnen. (Schluß.) Beilage. Deutsche Bundesstaaten. Stuttgart. Abgeord⸗ neten⸗Kammer. Weitere Verhandlungen uͤber oͤffentliches und muͤnd⸗ iches Gerichts⸗Verfahren.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht:
Dem Prediger Schaͤffer in Magdeburg den Rothen Adler⸗ Orden dritter Klasse; dem Schulzen Rdper zu Perver im Kreise Salzwedel das Allgemeine Ehrenzeichen und dem Buͤrgermeister Hempel zu Oranienburg die Rettungs⸗Medaille mit dem Bande zu verleihen; so wie
Dem Patrimonial⸗Richter Guͤnther zu Hirschberg den
tel als Justiz⸗Rath beizulegen.
Zeitungs-Uachrichten.
Ausland.
„ Frankreich.
Pearis, 6. Dez. Der Messa ger enthaͤlt Folgendes: „Der Na⸗ tional behauptet, daß der General⸗Lieutenant Bugeaud zuruͤckberu⸗ fen sey, und daß man ihm einen Nachfolger geben wolle. Diese Behgup⸗ tung und die Insinuationen, welche der National daran knuͤpft, sind durchaus falsch. Der General Bugeaud wird auf sein Ver— langen an den ersten Arbeiten der Deputirten⸗Kammer theilneh⸗ men und dann so schnell als moͤglich nach Afrika zuruͤckkehren. Die Mission des General⸗Lieutenants von Rumigny ist nur pro⸗ visorisch und interimistisch. Der General Bugeaud hat die In⸗ teressen der Kolonie zu wohl begriffen und die Ansichten der Re⸗ gierung zu gut unterstuͤtzt, als daß das Vertrauen, welches ihn zu jenem Posten berufen hat, geschwaͤcht seyn koͤnnte.“
Ueber bie kommerziellen Unterhandlungen zwischen Frankreich und Belgien enthaͤlt der Constitutionnel folgende Bemerkun— gen: „Die kommerziellen Unterhandlungen mit Belgien begannen unter dem Ministerium vom 15. April und wurden unter dem Ministerium vom 1. Maͤrz fortgesetzt. Jene beiden Kabinette hielten nur einen Zoll-Verein fuͤr moͤglich, der, weise geregelt, un—- serer Politik nuͤtzen konnte, ohne unseren Manufaktur-Interessen allzusehr zu schaden. Die von dem Ministerium vom 29. Oktober wieder eroͤffneten Unterhandlungen opferten dagegen die letztge⸗ nannten Interessen vollstaͤndig auf und boten fuͤr den gewissen Verlust, der fuͤr uns entstehen mußte, durchaus keine Entschaͤdi⸗ gung dar. Freilich hatten auch England und Preußen drohende Worte vernehmen lassen, und dies hatte Herrn Guizot augenblick⸗ lich veranlaßt, sich auf einen bloßen Handels-Traktat zu beschraͤn⸗ ken, der eine Menge von Interessen aufgeschreckt und die angesehen⸗ sten Fabrikbesitzer nach Paris gefuͤhrt hat. Indessen ward Herr Guizot von der Belgischen Regierung lebhaft gedraͤngt. Auch wuͤnschte Letzterer, daß der Traktat so schnell abgeschlossen wuͤrde, um den Kammern in den ersten Tagen ihrer Session vorgelegt werden zu koͤnnen. Demzufolge errichtete Herr Gutzot in der vo⸗ rigen Woche, ohne, wie man sagt, weder den Conseils⸗Praͤsidenten noch den Finanz-⸗Minister, noch den Handels⸗Minister zu befragen, eine Kommission, die sich unter dem Vorsitze des Herrn Rossi im Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten versammeln und sich mit den Mitteln beschaͤftigen sollte, den Abschluß des Traktates so sehr zu beschleunigen, daß er in der kuͤnftigen Session votirt werden koͤnne. Wie sorgfaͤltig aber auch das Geheimniß bewahrt wurde, so ward es doch bald von den dabei Interessirten entdeckt; sie schlu⸗ gen Allarm, und so kam die Sache im Minister⸗Conseil zur Sprache, wo sie zu sehr lebhaften Debatten Anlaß gab. Man machte Herrn Guizot bemerklich, daß, wenn der Traktat ein Mittel sey, um die Majoritaͤt in den Belgischen Kammern zu sichern, es auch eines sey, um sie in den Franzoͤsischen Kammern zu verlieren, und daß sie hier ohnehin schon schwankend genug sey, ohne daß man noͤthig
habe, noch neue Elemente der Zwietracht hinzuzufuͤgen. Herr Guizot wurde diesesmal geschlagen; denn man beschloß, daß der Traktats⸗Entwurf nicht vor Eroͤffnung der Kammern abgeschlossen werden solle, was einer Verschiebung auf unbestimmte Zeit sehr aͤhnlich sieht. Diese Angelegenheit war gestern Abend der Gegen⸗ stand aller Unterhaltungen in den politischen Salons.“
Das Journal des Débats faͤhrt in seinen Angriffen ge⸗ gen Herrn Thiers fort und giebt dadurch dem vormaligen Praͤsi⸗ denten des 1. Maͤrz das Ansehen, als sey er der einzige und der allein gefaͤhrliche Feind des jetzigen Kabinets. „Gehen wir“, sagt heute das Journal des Débats, „uͤber die Wahrscheinlich⸗ keit hinaus, wenn wir Herrn Thiers beschuldigen, daß er sich bemuͤhe, die konservative Partei durch Intriguen zu desorgani⸗ siren? Gewiß nicht! Das Publikum wird ohne Muͤhe glauben, daß Herr Thiers die Eintracht jener Partei, welche die abenteuer⸗- liche Politik von 1840 verurtheilt hat, im hoͤchsten Grade ungern sieht. Man muß außerdem bemerken, daß es Herr Thiers war, der durch seine Fehler am meisten zum Zusammenhalten der kon⸗ servativen Partei beigetragen hat. Er sucht dieses Resultat jetzt wieder zu vernichten, nichts ist natuͤrlicher. Aber wird sich die konservative Partei so leicht aufloͤsen und vernichten lassen? Die Koterieen koͤnnen durch die Intrigue aufgeloͤst werden, weil sie sich durch die Intrigue gebildet haben; aber die aus leberzeu⸗ gung hervorgegangenen Parteien sind solchen schmaͤhlichen Nie— derlagen nicht ausgesetzt. Wir haben ein großes Ziel vor uns, und dieses Ziel muß die konservative Partei zu erreichen suchen. Dieses Ziel sind die Wahlen. Wir beduͤrfen konservativer Wah⸗ len; man wuͤrde uns falsch verstehen, wenn man glaubte, daß wir reactionaire Wahlen verlangten; nein! wir wuͤnschen nichts Ande⸗ res und verlangen vom Lande nichts Anderes, als die Wiederer⸗ waͤhlung der jetzigen Kammer. Wir verlangen keine bessere, denn wir halten diese fuͤr gut. Sie hat im vorigen Jahre Entschlossenheit und Festigkeit gezeigt, als sie gegen Herrn Thiers und gegen seine prahlerische und gefaͤhrliche Politik votirte. Sie ist intelligent und weise; das Land hat uns keine bessere zu geben; denn eine bessere, selbst in dem Sinn der Meinungen, die wir vertheidigen, wuͤrde als eine Reaction erscheinen, und eine solche wollen wir nicht. Wir gehoͤren nicht zu den Traͤumern, die an die Vollkommenheit glauben. Auch Herr Thiers ist von der Idee der Wahlen erfuͤllt. Er kann nicht, wie wir, die Wiedererwaͤhlung der jetzigen Kam⸗ mer wuͤnschen und verlangen, denn diese Kammer hat ihn im vo⸗ rigen Jahre verurtheilt; er bedarf also einer anderen, und deshalb sucht er die konservative Partei zu desorganisiren, damit diese Partei, schwach und unentschlossen zu den Wahlen gelangend, bei denselben weder Staͤrke noch Ueberlegenheit entwickeln koͤnne und so die Mißbilligung der Politik des 1. Maͤrz nicht von den Wahl⸗ Kollegien bestaͤtigt werde. Bis nach den Wahlen ist Herr Thiers unmoͤglich; er weiß es, und er sagt es; deshalb will er solche Wah⸗ len, die ihn wieder moͤglich machen.“
Man schreibt aus Toulon vom 2ten d.: „Seit gestern be— merkt man eine große Bewegung in unserem Hafen. Vier Li⸗ nienschiffe, mehrere leichte Fahrzeuge und das Dampfschiff „Bran⸗ don“ haben den Befehl erhalten, in See zu gehen. Die Linien- schiffe sind der „Friedland“ von 120 Kanonen, der „Jemappes“ von 100 Kanonen, die „Ville de Marseille“ und der „Genereux“ von 80 Kanonen. Ueber die Bestimmung dieser Flotille erfaͤhrt man durchaus nichts, und es werden daruͤber eine Menge von Vermuthungen angestellt.“
Der Commerce, welcher nicht muͤde wird, gegen die Be⸗ festigung von Paris Opposition zu machen, sagt heute, daß viele Deputirte mit der Absicht nach Paris kaͤmen, diese Sache noch einmal einer genauen Pruͤfung zu unterwerfen, bevor sie neue Kre⸗ dite dafuͤr bewilligten.
Der Presse zufolge wuͤrde Herr Rivet, vormaliger Praͤfekt des Rhone⸗-⸗Departements und Staats⸗Rath, in der naͤchsten Ses⸗ sion die Vorschlaͤge wegen Zulassung der Kapazitaͤten und wegen Ausdehnung der Imkompatibilitaͤten erneuern.
Der General-Lieutenant von Rumigny hat gestern Paris verlassen, um sich nach Algier zu begeben. Er hatte zuvor lange Konferenzen mit dem Koͤnige, dem Herzoge von Orleans und dem Kriegs⸗Minister.
Herr von Lamartine wird heute oder morgen in Paris ein— treffen. Der Temps will wissen, er habe ein Schreiben an Herrn Sauzet gerichtet, worin er erklaͤre, daß es nie seine Ab— sicht gewesen sey, einen Kampf um die Praͤsidentschaft mit ihm zu beginnen. Die Presse erwaͤhnt noch nichts von einem sol⸗ chen Schreiben.
Durch Koͤnigliche Ordonnanz vom 4ten d. ist Herr Janvier, Mitglied der Deputirten-Kammer, zum Staatsrath im ordentli— chen Dienst ernannt worden.
Boͤrse vom 6. Dezember. Die Rente, die anfaͤnglich ziemlich fest war, ward spaͤter durch zaͤhlreiche Verkaͤufe gedruͤckt. Die 3pCt. ging von 80. 30 auf 80 zuruͤck. Es war keine politi⸗ sche Nachricht verbreitet, welche zu dieser sinkenden Bewegung haͤtte Anlaß geben koͤnnen. In den Spanischen Fonds werden seit einigen Tagen fast gar keine Geschaͤfte mehr gemacht.
*.α Paris, 6. Dez. Eine Reihe auf einander folgender Ar⸗ tikel in der Presse, welche die Kandidatur des Herrn von La— martine zur Praͤsidentschaft der Deputirten⸗Kammer unterstuͤtzten, waren in einem Tone gehalten, welcher die Gesinnung einer Frac⸗ tion der Konservativen, deren Organ das genannte Blatt ist, ge⸗ gen das Kabinet deutlich hervortreten ließ. Man konnte selbst glauben, Herr Molé, dessen „Moͤglichkeit“, zum Ministerium zu gelangen, darin so oft ausgesprochen wurde, habe damit seine Ab⸗ sicht verrathen, die gegenwaͤrtige Lage der Dinge fuͤr sich zu be⸗ nutzen. Da aber die Presse, noch bis vor kurzem das Organ der Regierung selbst, wohl fuͤhlt, wie die Schicklichkeit es erfordere, jeden auch noch so entfernten Schein einer Intrigue gegen das jetzige, so konservativen Grundsaͤtzen angehorende und um das Land und den Hof so verdiente Kabinet von seinem Patrone zu entfernen, so erwiedert dieses Blatt auf einen von der Gazette de France in dieser Beziehung gemachten Vorwurf folgender⸗ maßen: „Der Graf Molé vergißt, durch welche Mittel das von
ihm praͤsidirte und verherrlichte Ministerium gestuͤrzt wurde, und giebt allen Staatsmaͤnnern, die ihn um Rath fragen, den bestimm⸗ ten Bescheid, daß die ministerielle Unbestaͤndigkeit dem Gedeihen Frankreichs und seinem Einfluß nach außen den groͤßten Schaden thut, und daß er fuͤr das Kabinet stimmen werde.“
1¼ Paris, 6. Dez. Herr Lamartine desavouirt in Privat⸗ briefen die in seinem Namen angestellten Bewerbungen um den Vorsitz in der Deputirten⸗Kammer, allein wenn jene Schritte ohne seine besondere Autorisation geschehen sind, so darf man dar⸗ aus nicht schließen, daß seine politischen Freunde damit ohne sein Wissen oder gar wider seinen Willen gehandelt haben. Die Com⸗ bination, welcher jenes Projekt angehoͤrte, ist uͤbrigens fuͤr jetzt so voͤllig bei Seite geschoben, daß der Kandidatur des Herrn La⸗ martine keine weitere Folge irgend einer Art gegeben werden duͤrfte⸗ 8 Großes Aufsehen hat die gestern vom National gegebene Nachricht von der Abberufung des Generals Bugeaud aus Algier gemacht. Gluͤcklicherweise konnte diese Angabe sogleich von dem ministeriellen Abendblatte bis zu einem gewissen Punkte widerlegt werden; indessen hat sie sich immer noch weit genug bewaͤhrt, um die Franzoͤsische Nationalpassion fuͤr Algerien zu beunruhigen. Wenn der General Bugeaud freilich nicht der Held des Volks und noch weniger der Liebling der stimmsuͤhrenden Par⸗ teien ist, so laͤßt man ihm doch die Gerechtigkeit wider⸗ fahren, anzuerkennen, daß er waͤhrend seiner anderthalbjaͤhrigen Verwaltung Afrika's die dortigen Angelegenheiten so gut gehand⸗ habt, als es, den Verhaͤltnissen nach, moͤglich war. Die Resultate, welche er bis jetzt nicht erreicht hat, glaubt man sich von seiner ferneren Leitung der Kriegs- und Friedens-Geschaͤfte versprechen zu koͤnnen, und man stieht uͤberdies vollkommen, daß ein neuer Gouverneurwechsel schon an und fuͤr sich ein Uebelstand seyn wuͤrde, der selbst dann nicht aufgewogen werden koͤnnte, wenn man dem General Bugeaud einen eben so faͤhigen oder selbst einen faͤhigeren Nachfolger gaͤbe, als er selbst vielleicht ist. Diese letztere Bedingung wuͤrde uͤberhaupt nach dem einstimmigen öffent⸗ lichen Urtheile aͤußerst schwer zu erfuͤllen seyn. Außerdem scheint die Besorgniß nicht ungegruͤndet, daß die, wenn auch nur temporaire, Entfernung des Generals Bugeaud aus Afrika einen den Hoffnungen und Plaͤnen Frankreichs entschieden unguͤnstigen Eindruck auf die Araber hervorbrin⸗ gen werde. Gewiß ist es, daß sie das kaum angefangene Werk der eigentlichen Organisation Algeriens stoören wird. Daß die Regierung, allen diesen Nachtheilen zum Trotz, ihren Anhang in der Kammer auch durch die Stimme des Gouverneurs von Algier verstaͤrken will, deutet auf parlamentarische Schwierigkei⸗ ten hin, zu deren Ueberwinduüng sie kein in ihrer Gewalt stehen⸗ des Mittel unbenutzt lassen zu duͤrfen glaubt. Die Absichten des Generals Bugeaud gehen uͤbrigens auf die Anlegung von Mi⸗ litair⸗Kolonieen in Afrikaͤ; der General⸗Gouverneur scheint naͤmlich zu der Ansicht gekommen zu seyn, daß die buͤrgerliche Bevoͤlkerung von Algerien ein mehreres Hinderniß der Befestigung der Franzb⸗ sischen Herrschaft sey und noch lange bleiben werde, eine Ansicht, die seinen fruͤheren, oft geaͤußerten Ideen uͤber das in Afrika an- zuwendende Verfahren durchaus entgegengesetzt ist.
Die Ereignisse im Libanon fachen die alte Polemik gegen den Traktat vom 15. Juli von neuem an. Man sieht in dem bar⸗ barischen Kriege der Libanischen Bergvoͤlker, und wohl nicht ganz mit Unrecht, ein Ereigniß, fuͤr welches die Europaͤische Politik ver⸗ antwortlich ist, waͤre es auch nur insofern, als sie versaͤumt hat, nach der Vertreibung Ibrahim Pascha's aus Syrien das Prin⸗ zip der Autoritaͤt und der oͤssentlichen Ordnung in der der Pforte zuruͤckgegebenen Provinz durch positive Buͤrgschaften zu sichern. Wenn man aber weiter geht, wenn man den Kampf der Drusen und der Maroniten fuͤr eine Frucht Englischer Intriguen ausgiebt, wenn man zu verstehen giebt, daß die Englaͤnder in den Maroniten den Rest des Franzoͤ⸗ sischen Einflusses unter den Syrischen Christen verfolgen, alsdann verfaͤllt man in Irrthuͤmer. Aber die Eifersucht der Franzosen auf ihr sogenanntes Patronat uͤber die Katholiken in Asien ist so groß, daß sie selbst in der beabsichtigten Errichtung eines protestan⸗ tischen Bisthums in Jerusalem eine Beeintraͤchtigung sehen. Frei⸗ lich wagt Niemand von der Regierung zu fordern, daß sie sich of⸗ fen und geradezu jener Maßregel widersetze, allein jeden Augenblick verraͤth sich der geheime Wunsch, daß die Ausfuͤhrung des frag⸗ lichen Planes indirekt hintertrieben werden moͤge.
Die Madrider Journale stellen die Abberufung des Generals van Halen von Barcelona als eine Genugthuung fuͤr das Gesetz und fuͤr die oͤffentliche Meinung dar, welche die Regierung nicht umgehen koͤnne und nicht umgehen werde. Die von der Wach⸗ samkeits⸗Junta in Barcelona zuruͤckgelassenen Gelder sollen ver⸗ haͤltnißmaͤßig unter die Personen vertheilt werden, die zu der Zwangvsanleihe beigesteuert haben. Was die Citadelle betrifft, so hat eine sorgfaͤltige Untersuchung ergeben, daß die Vollendung der Niederreißung der inneren Courtine kostspieliger seyn wuͤrde als der Wiederaufbau des bereits Zerstoͤrten. Ueber den Entschluß, den die Regierung in dieser Beziehung fassen werde, herrscht die groͤßte Ungewißheit.
Großbritanien und Irland.
London, 4. Dez. Heute fruͤh begab sich die Koͤnigin mit Gefolge aus dem Buckingham⸗Palast nach der Koͤniglichen Ka⸗ pelle im St. James⸗Palast, wo Ihre Majestaͤt nach ihrer Ge⸗ nesung vom Wochenbett vom Erzbischof von Canterbury einge⸗ segnet wurde. 8 Heute war der fuͤr den Prozeß gegen den Schatzkammer⸗
Secretair Beaumont Smith angesetzte Termin vor dem Central⸗ Kriminal⸗Gerichtshofe. Die Anklage lautete auf Faͤlschung von
Schatzkammer⸗Scheinen, und der Angeklagte erklaͤrte sich ohne Weiteres selbst fuͤr schuldig, so daß die Sache einen sehr kurzen Verlauf hatte. Nachdem naͤmlich dem Angeklagten gestattet wor⸗ den war, eine Schrift, die er aufgesetzt, um sein Verbrechen in milderem Licht erscheinen zu lassen, dem Gericht vorzulesen, wurde derselbe zu lebenslaͤnglicher Deportation verurtheilt.