1841 / 351 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Allgemeiner Anzeiger für die

Literarische Anzeigen. Vorzuͤglich empfehlenswerthe Weihnachts

e 9n isenhauses in Halle

In der Buchhandlung des Waisenhauses Halle

e und in allen Buchhandlungen zu haben, S. Mittler (Stechbahn 3):

in Berlin bei E d hlungen Welt

Er z 5 berg e n

far die Jugend

von . B. Beater ““ 3 Theile mit Kupfern. 6te verb. Auflage. 8. Sau ber kart. Preis 3 ½ Thlr. ir Theil. Ulysses von Ithaka. 2r Theil. Kleinere Griechische Erzaͤhlungen.

Inhalt: Achilles. 3r Theil. ische Auswahl Deutscher Gedichte

füͤr 8 die unteren und mittleren Klassen gelehr⸗ ter Schulen von

Dr. Theodor Echtermeyer.

Zweite sehr vermehrte und durch einen Anhang fuͤr

die oberen Klassen erweiterte Auflage. 8. Sauber 8E“ kart. Preis Thlr.

Fuͤr Freunde der Tonkunst erschien so eben im Verlage von F. H. Koͤhler in Stuttgart und ist in allen Buchhandlungen vorra⸗ thig, zunaͤchst in der Stuh rschen, Berlin, Schloß platz Nr. 2, Potsdam, Hohenwegstr. Nr. 4: Großes Instrumental⸗ und Vokal⸗Konzert.

Eine musikalische Anthologie.

Herausgegeben von E. Ortlepp.

16 Baͤndchen. Preis jedes Bdchs., elegant broschirt, 24 Kr. Rhein. 7 ½ Sgr.

oder 7 ½ Es moͤge genuͤgen, hier Einiges aus dem Inhalt der neu erschienenen Baͤndchen 9— 16 anzufuͤhren, welche den mit so großem Beifall aufgenommenen er sten 8 Baͤndchen in keiner Hinsicht nachstehen duͤrfte: Inhalt des neunten Baͤndchens.

1) Tartini, von J. P. Lyser. 2) Aphorismen, von

C. M. v. Weber. 3) Das Credo der Todten, von C. Weisflog. 4) Ein Aktenstuͤck von Mozart. 5) Das große Musikfest in Heidelberg. 06) Der Impre sario Barbalja. 7) Aus Goͤthes und Zelters Brief wechsel (Fortsetzung.) 8) Eine Soireée bei Hiller in Paris. 9) Haydns Jugendjahre, von E. Ortlepp. 10) Skizze uͤber Ole Bull, von A. Lewald. 11) Ueber Mozarts Cosi fan tutte. 12) Das eigenthuͤmliche We⸗

mels pitton eskes Italien mit 103 Stahlstichen 11* Thlr., stellt es sich wuͤrdig an die Seite, indem die Stahl stiche zu Peter der Große Werke zum Theil an Schoͤnheit noch uͤbertreffen.

Große mit 24 Stahlstichen, 4 Thlr. und C. From-

die der vorgenannten

In jeder guten Buchhandlung zu haben.

11“ Die Volkssagen Ostpreußens, Litthauens

Bei C. Flemming in Glogau ist erschienen und durch alle Buchhandlungen Berlins und des Preuß. Staats zu haben:

3 ASeemn 88 8

Kochbuch fuͤr Maͤdchen und Hausfrauen,

oder deutliche Anweisung, nahrhafte und wohlschmek

kende Speisen auf guͤte und doch sparsame Art

zu bereiten. .

Rebst einem Anhange, allerhand nuͤtzliche und fuͤr

jede Hauswirthschaft wichtige Mittheilungen und Vor

schriften enthaltend. Herausgegeben von Th. Blok. 2te Aufl. Preis ½ Thlr.

Die uͤber dies Werk erschienenen Beurtheilungen nennen es eines der besseren und besonders fuͤr buͤrger⸗. liche Haushaltungen sich ganz vorzuͤglich eignendes Kochbuch.

Bei Ch. E. Kollmann in Leipzig ist so eben erschienen und in Berlin bei Straße Nr. 8, zu haben:

e IJuden

und die

Kreuzfahrer in England unter

areEäö; von

Eugen Risparet

8 2 Bde. 3 Thlr.

Th. Hell's Blaͤtter f. Literatur u. bildende Kunst (A. Dezbr. 1841) sagen davon unter anderem; „Wenn kein blinder Zufall, sondern innerer Gehalt den glaͤn⸗ zenden Erfolg eines Literatur⸗Produkts sichern wuͤrde, so duͤrfte vorliegendem Roman das glaͤnzendste Progno⸗ stikon zu stellen seyn. Schwerlich ist die mittel⸗ alterliche Barbarei jemals mit so frischen Farben ge⸗ zeichnet worden, als von diesem bis jetzt noch gar nicht bekannten, aber zu großen Hoffnungen berech tigenden Dichters. Der Referent schließt seine aus⸗ fuͤhrliche Anzeige, indem er nicht nur viel Ttzeilnehmer unter dem christlichen Publikum wuͤnscht, sondern hinzufuͤgt: „Wahrlich, es duͤͤrfte jede israeclitische Gemeinde die Anschaffung dieses Buchs wie eine reli⸗

h ev

sen der Tonkunst u. s. w. von Wackenroder. 13) Das Große der Kunst. 14) Aus Gothes und Zelters Brief wechsel (Fortsetzung). 15) Ueber Mozarts Entfuͤh⸗ rung aus dem Serail. 16) Anekdoten.

Inhalt des zwoͤlften Baͤndchens.

1) C. M. von Weber. ter. 3) Gedanken uͤber Louis Spohr von A. Kahlert 4) Ueber Kriegsmusik von Reichardt. 5) der⸗Komponisten, von A. Kahlert. 0) von Bellini. 7) Fragmente aus

Haydn, Mozart und Beethoven. 9) Media in vita su mus. 10) Spaͤne. 11) Fragmente aus Heinse's Hil degard von Hohenthal (Fortsetzung). 12) NReichel von Gollmick. 13) Ueber Mozarts 14) Das Rheinweinlied. Zetteltraͤger Grill. 16) 17) Briefe von C. M. von Weber. Romberg. 19) Anekdote. Inhalt des vierzehnten 1) Biographische Aphorismen. strumental⸗Musik, von Hoffmann. und Stroh. 4) Anekdoten. 5) Meyerbeer, Lißt

Strauß in Frankfurt. 18) Bernhard

Baͤndchens. 2) Beethovens In

Theater⸗Revolution, von Gollmick. 8) ẽOmbra ado- 9) Gedanken uͤber den hohen

11) 12) Anekdote. 13) 14) Notiz uͤber 15) Ein Sommertag in Elb⸗

rala, von Hoffmann. 9) ( Werth der Musik, von Hoffmann. Die Mozart ⸗Feier in Darmstadt. Zerstreute Gedanken, von Hoffmann. Mozarts Entfuͤhrung. slorenz, von Lyser. j b Fühalt des funfzehnten Baͤndchens. 1) Corelli. Eine Novelle. 2) Vorlesung von Goll mick. 3) Kater Murr, von E. Ortlepp. ⁴) Uebe Gesangschulc. 5) Fausting Hasse, von Rochlitz. 6 Vokal⸗ und Instrumental⸗Konzert u. s. w. 70 Gusi kow’s Tod, von Saphir. von Gollmick. 9) Ueber Lachners Preis 10) Der erste Ausflug eines Neulings. Wieck in Prag, von Uffo Horn. 12, Frankfurt. 13) Musikal. Turnier zwischen und Muͤsard. 14) Euryanthe. 15) Johann Seba stian Bach. 16) Anekdoten. 17) Ueber musikalische Urtheil. 18) Anekdote. 19) Wundersame Kalami täten eines Recensenten u. s. w. 20) Anekdoten. 21 Lipinski.

10) Anekdote.

11) Klar

Bei E. H. Schroͤder, Buch

Unter den Linden Nr. 23 im Jagorschen Hause, er

schien so eben: 1 das Portrait Friedrich des Großen, nach einem alten Oelgemaͤlde lithogr. von Wildt. Preis auf Chines. Papier 1 Thlr. 15 Sgr. * weißem Papier 1 Thlr.

Dies saubere Portrait ist in derselben Groͤße und

Form, wie das Portrait Sr. Maiestaͤt des regieren den Koͤnigs nach der Zeichnung von Kruͤger, und bi det zu diesem ein huͤbsches Pendant.

2) Petzmeyer's Streichzit⸗

Deutsche Lie⸗ Die Puritaner Heinse's Hildegard von Hohenthal (Fortsetzung). 8) Parallelle zwischen

Don Juan. Um risse dazu, gez. von J 15) Magister Dittrich und

3) Dilettantismus Heine uͤber Rossini, und Chopin. 6) Berichtigungen. 7)

8) Ueber Mad. Schodel, Symphonie.

12) Gusikow in Strauß

und Kunsthandlung, 8.

gioͤse Pflicht betrachten ꝛc. Ich darf noch hin zufuͤgen, daß ich gegruͤndete Hoffnung habe, das Publikum im naͤchsten Jahr mit einem neuen Werke dieses Dichters erfreuen zu koͤnnen.

1 Werthvolle Weihnachts Geschenke. Friedrich Ruͤckert's Gedichte. Auswahl des Verfassers. 1 Band mit des Dichters Portrait, geh., 1. Thlr. 4 22 ½ Sgr. in Sarsenet kart. 2 Thlr. *ꝙFfr. Ruͤckert's Nal und Damajanti. 1 In eleg. Umschlag geh. 1 Thlr. 10 Sgr. qEqETTTIVVVI gest. von Dondorf und Gruͤnewald. qu. Folio. 1 Thlr. 10 Sgr. Rheinisches Taschenbuch 1842. Mit 8 Stahlstichen nach Begas, Lessing, Ru. stige, Sohn, Steinbruͤck und Veit; und Bei traͤgen von Adrian, Th. Creizenach, v. Hee ringen, Wilh. Muͤller, Adelh. v. Stolter foth und L. Storch; geb. 2 Thlr. 15 Sgr. Phantasie⸗Gemaͤlde 1842. Mit 1 Stahlstich, geb. 1 Thlr. 15 Sgr., enth.: Die Bruͤder de Matos. Historische Novelle von G. v. Heeringen. Cooper's ausgewaͤhlte Romane. Neue wohlfeile Ausgabe. 10 Baͤnde gr. 8. mit Coo⸗ per's Portrait. 5 Thlr. „In einer Zeit, wo aguch das Mittelmaͤßige und r Schlechte in den uͤbertriebensten Ausdruͤcken dem Pu blikum angepriesen zu werden pflegt, halten wir es fuͤr angemessen, jede Empfehlung unserer Verlags⸗Artikel zu unterlassen. Sie liegen in allen Deutschen Buch handlungen, in Berlin bei E. S. Mittler (Stech⸗ a bahn 3), zur geneigten. Ansicht vor. J. D. Sauerlaͤnder in Frankfurt a. M.

Im Verlage von Alex ander Duncker, Konigl. s Hofbuchhaͤndler in Berlin, Franz. Str. 21., erscheint so eben: . Karl Eitner Die Abenteuer in der Weihnachtskrippe. Ein Maͤhrchen. elegant geb. Thlr. Maͤhrchen bleiben die entsprechendste geistige Nah⸗ rung fuͤr das Kindesalter. An Erscheinungen der Art mangelt es nicht, wohl aber an solchen, die als wirklich neu sich anzukuͤndigen berechtigt waͤren. Hier wird nun ein Originalmaͤhrchen geboten, so ein⸗

Sphaͤre vorgeschrittene Bildung gestattet. Die lei

8 deutung der Geburt Christi fuͤr die Menschheit ohne Ruͤcksicht auf ein besonderes Glaubensbekennt

Buchhandlungen zu

W. SF

WI Nebst einem Anhange von Sagen aus den uͤbrigen

Trautwein⸗ Breiteflichen und erdkundlichen Erlaͤuterungen.

Druckp. Geh. 1 Thlr. Velinp. Geh. 1 ½ Thlr. schienen:

lern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen unds Gemöälden, auf den 191 Original Kupferblättern der

Französischen

diesem trefflichen Buche Rine Indische Dichtung aus

(Volks⸗Kalender und Taschenbuͤcher auf 1842,

fach und faßlich fuͤr das kindliche Verstaͤndniß ge⸗ halten, als es unsere Zeit, d. h. die auch bis in diese

tende Idee, die ihm zu Grunde liegt: die hohe Be⸗= ihrem Lobe:

2

2—2 8

Preußischen Staaten.

Eine Auswahl von über Tausend zurückgeleg- ten Lithographieen und Kupferstichen in allen Gen- ren, sowohl kolorirt als schwarz, empsehlen zu be- deutend herabgesetzten Preisen

Gebrüder Rocca, Königstr. 17,

28 Werthvolle Festgaben. In unserem sind erschienen und in allen haben:

Deishe Sagen.

Herausgegeben von den Bruͤdern Grimm. 2 Baͤnde. Preis 3 Thlr. 20 Sgr.

In dem Verlage von Ed. Bote & G. Bock, Jä-

gerstralse No. 42, Ecke der Ober-Wallstralse, sind

folgende empfehlenswerthe Musikalien, zu Weih- nachts- Geschenken sich eignend, erschie nen, als:

Tanz-Album für 1842, allen fröhlichen Tän- zern gewidmet, die neuesten und beliebtesten Tänze enthaltend, als Polonaise, Walzer, 3 Ga loppe, Contretänze, Masurek, Schottischen und Cottillon, für's Pfte. Elegant mit analoger Pitel Vignette ausgestattet, für den schr billigen Preis von 15 Sgr.

Musikalischer Jugendfreund. Eine Aus wahl der beliebtesten Tonstücke in leichter Spiel- art, zur Erheiterung der Jugend, für's Pfte. zu 2 Händen, 6 Hefte à 7 ½ Sgr.

Derselbe f. Pste. zu 4 Händen eingerichtet, 6 Hefte à 10 Sgr., komplet in 1 Heste, Thlr.

Fischer, F. L., Krion für Kinder. lung stufenweise fortschreitender Uebungs- und Unterhaltungs-Gesänge mit Pfte.-Begl. 7 ½ Sgr.

Lieder-Tempel. Album für Gesang mit Gui- tarrebegl., enth. Gesänge der beliebtesten Kom- ponisten. 25 Sgr.

und Westpreußens. Gesammelt von 1 A. von Tettau und J. D. H. Temme. Geheftet 1 Thlr. 10 Sgr.

Die Volkssagen der Altmark.

Marken und aus dem Magdeburgischen. Gesammelt von J. D. H. Temme. Preis, geheftet, 25 Sgr.

Die Volkssagen von Pommern

und Ruͤgen. Zesammelt von J. D. H. Temme. Geh. 1 Thlr.

Nibelungen Noth und Klage, nach aͤltester Gestalt in ungebundener Rede uͤbersetzt von August Zeune. zweite verbesserte Auflage. Mit Karte und geschicht Velinpa

Samm

pier, geheftet, 1 ½ Thlr. Lyrisches Schatzkaͤstlein der Deutschen, herausgegeben und mit einer Vorrede begleitet von O. F. Gruppe.

Im Verlage des Unterzeichneten sind so—

Henktkwäedtigteiten des kleinen Pferdes Dick, wie wenn sie von ihm selbst geschrieben waͤren. Nach dem Englischen. Mit acht kolorirten Abbil⸗ dungen. Preis 20 Sgr. Deoenn Egeitn eines

C2119 oder die Seekoͤnige der Jomsburg. Gedicht von W. Doenniges. Velinpapier, sauber geheftet, 17½ Sgr. Millin's mythologische Gallerie. Line Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmä- 11““

1ö13“ Nebst Muffs Tagebuch, von ihm selbst geschrieben. Mit 9 kolorirten Abbildungen. Preis 20 Sgr. Frau Hinkel und ihre Kinder, oder die Geschichte der acht klugen Haͤhne. Mit acht Abbildungen von Hosemann. Preis 10 Sgr. A. Eyssenhardt, Linden 43.

In Unterzeichnetem erschien so eben und ist in Berlin vorraͤthig bei E. H. Schroͤder, Buch⸗ und Kunsthaͤndler, U. d. Linden 23 im Jagorschen Hause: Die Diwaungh von Fustinus Kerner. ’iin eeebeki 2 Thle. 8. Velinpapier broch. Preis 4 Fl. 12 Kr. oder 2 Thlr. 10 Sgr. Kerner's Muse ist ein Kind voll Sinnigkeit, im mer zwischen Freude und Leid schwebend, aber hier wie dort nicht laut und wild, sondern Vieles in sich verschließend und Weniges leise aussprechend. Und wie bei Uhland, so klingt auch hier in dem Wenigen Vieles durch und nach. Eine selige Ruhe verklär die Lust und den Schmerz des Saͤngers, und unter den Thraͤnen bluͤht immer die Rose der Kindheit auf seinen Wangen. Fast alle Romanzen und Balladen von Kerner sind legendenartige Maͤhrchen und Sa gen vom Tode, der die Liebe, die Unschuld, das Gott vertrauen und die Demuth verklaͤrt. In dem ersten Theile dieser sehr vermehrten drit ten Auflage sind die lyrischen und im zweiten Theile die prosaischen und dramatischen Dichtungen ent halten. Stuttgart und Tuͤbingen, Okt. 1841. J. G. Cottascher Verlag.

Ausgabe. Zweite verbesserte ALuflage. (1 Band Text und 1 Band Kupfer sau-

ber gehestet.) Preis 10 Thlr.

Nalas und Damajanttl. dem Sanskrit übersetzt von Franz Bopp. Mit einem äusserst saubern Titelbilde und Umschlag in Farbendruck, erfunden und gezeichnet von

II. A Smüul s. Gebunden 1 Thlr. 20 Sgr.

„, Außerdem sind bei uns in den neuesten wohl⸗ feilen Ausgaben vorraͤthig: Die Werke der vorzuͤg⸗ lichsten Deutschen Klassiker, ferner Bibeln, Gesang⸗, Gebet⸗ und Andachts⸗Buͤcher,

Kinderschriften mit Bildern fuͤr jedes Alter in reicher Auswahl. Desgleichen sind auch alle von andern Handlungen angezeig ten Buͤcher jederzeit bei uns zu haben. Nicolaische Buchhandlung in Berlin, Bruͤder⸗ straße 13, Elbing, Braunsberg und Thorn.

E 1ö“ Durch so eben empfangene Zusendungen der neue- sten Kunstprodukte von Paris, London u. s. w., wor- unter ich vorzugsweise die 7 K an tons, nach Ra pha e1] von IIollo Wa J; die Söhne Eduards, nach Hildebrandt von Knolle; les péöcheurs und l'Improvisateur, nach Robert von Prevost, namhaft mache, ist mein Lager auf das allervollstän digste assortirt. Vieles davon cignet sich zu Weih nachts-Geschenken und, indem ich nicht versehle, ein hochgechrtes kunstliebendes Publikum hierauf auf- merksam zu machen, bemerke ich noch, dals ich durch einen glücklichen Zufall auch in den Besitz einer Sammlung höchst werthvollen Gemälde der älteren Niederländischen Schule gelangt bin, zu deren Besichtigung ie h die resp. Kunstfreunde hiermit ganz ergebenst einlade. in, de 5. Dezbr. 1841. 8 vrl KRünrn, Limden 88

Weihnachts⸗Geschenk fuͤr dieliebe Jugend

Bei Karl Hoffmann in Stuttgart sind erschie nen und in der Gropiusschen Buch⸗ und Kunst handlung, Koͤnigl. Bauschule Laden 12, vorraͤthig:

Naturhistorisches ABC und Bilderbuch

20 kol. Tafeln mit Tert. 4. 41 Thlr. Bilderlust fuͤr Kinder. Mit 209 kol. Abbil dungen der Naturgeschichte und Voͤlkerkunde auf 40 Tafeln. 1 Thlr. . Bilderbuch in vier Sprachen fuͤr kleiner Kinder. Mit 400 kol. Abbildungen auf 38 Ta⸗ feln in 4. 1 Thlr. Christgeschenk, Unterhaltungen fuͤr die Win⸗ ter -Abende, in Erzaͤhlungen, Fabeln und Sa⸗ gen fuͤr Kinder von 8—10 Jahren, 200 Seiten mit 20 Bildern. Thlr.

Ein Hundert neue Fabeln fuͤr die Jugend,

mit 30 kol. Abbildungen. 1 ½ Thlr. 8

Naturgeschichte füuͤr die Jugend von Hein-

rich Rebau, mit 188 Abbildungen. 1 Thlr.

Wunderbuch fuͤr die Jugend. Eine Galle⸗

rie der merkwuͤrdigsten und interessantesten Werke der Natur und Kunst mit 42 Abbld. 2 Thlr.

Reues Maͤhrchenbuch fuͤr die Jugend. Mit

22 kolorirten Stahlstichen. 2 Thlr.

Diese Jugendschriften zeichnen sich durch gediege nen Inhalt und ihre schoͤne Ausstattung in der Fluth mittelmaͤßiger ähnlicher Werke besonders aus und empfehlen sich daher zu Weihnachts⸗Geschenken Je⸗ dem, der sie anzusehen die Guͤte hat.

Passendes Weihnachts⸗Geschenk. So eben ist bei E. S. Mittler in Berlin (Stech bahn 3) erschienen und in allen guten Buchhandlun⸗ gen zu haben:—

Der Selam des Orients oder di e SooEBlunmnen 3 Baͤnde broschirt 2 Thlr.

„Die Deutschen koͤnnen ohne Blumen nicht leben“, sagt ein geistreicher Schriftsteller, und er hat Recht. Aber der Winter, der boͤse Winter, dieser Erbfeind aller Blumen? Der Selam des Orients stillt diese Klage. Es giebt kein passenderes Weihnachts Geschenk. Er enthuͤllt alle suͤßen Geheimnisse der Blumensprache. Ist sie nicht die lebendigste von allen todten Sprachen? Schon die Annalen der Ga⸗ lanterie des Alterthums preisen ihren mystischen Zau ber und die Dichter aller Zeitalter vereinigen sich zu

„Die Liebe spricht durch Zeichen gern, „Durch Zeichen wie Goͤtter,

Literar. Weihnachts⸗Geschenke, vorraͤthig in der Gropiusschen Buch⸗ und Kunst⸗ handlung, Koͤnigl. Bauschule Laden 12.

Als schoͤnes Geschenk zu Weihnachten oder bei

niß sinnbildlich darzustellen, wird hoffentlich dem damit verbundenen Zweck entsprechen; die Jugend im Gebiet der freieren Phantasie auf die innere Welt des Religidsen, als den Mittelpunkt und Hauptkern alles sittlich geistigen Lebens, hinzuleiten und so auf an

anderen Veranlassungen eignet sich vorzuͤglich das so eben vollendete Prachtwerk: Große

Eö1“ und II1I1“ Nach den besten Quellen dargestellt von Dr. K. F. Reiche.

Ein Band (sieben Lieferungen) mit 14 Stahlstichen.

Leipzig. Kollmann. 22 r

2 ½ Thl

Den fruͤher erschienenen Werken: Napoleon, zwei

genehm unterhaltende Art Eindruͤcke religidser Empfin dung und Gesinnung fruͤh und lebendig im Gemuͤthe der Kinder zu begruͤnden und zu befestigen.

Im Verlage der Schlesingerschen Buch- und Musikhandlung, U. d. Linden 34, ist erschienen: Wörterbuch der Griechischen Musik

von Fr. von Driesberg. Mit 7 Kupsfertafeln in Folio. 4 Thleew ee Winkelmann'’s Briefe,

„Durch Blumen und Blaͤtter „Spricht Lieb und versteht sich von fern.“ So singt der gemuͤthliche Tiedge. Andere Dich

Die Buch- und Musikhandlung

ter vor und nach ihm: die Deutschen Gesangsfuͤr sten Schiller und Goͤthe, die Griechen, Roͤmer und Hellenen, der launige Properz, der Persische Saͤnger Hafiz und noch viele Andere vereinigen sich zum Lobe der Blumensprache. Die Britische Lady Montaguce und die Franzoͤsin Sophie von la Roche luͤften die Schleier des Harems. Und alles das giebt der „Selam des Orients“”. Den hol den Jungfrauen bezeichnet er besonders symbolisch den Gegenstand ihrer stillen Zaͤrtlichkeit. Die blaue Kornblume einem Landmann, die stolze Ranun⸗ kel einem Krieger, die sanfte Lilie einem Geistlichen,

die strenge Aklei einem Juristen, die gelbe Ka⸗

3 Bde. gr. 8. 7 Thlr.

mille einem Arzt, der glaͤnzende Goldlack einem

Baͤnde mit 46 Stahlstichen, 7 ½ Thlr.; Friedrich der Nachtrag von Winkelmann's Werken. Band 9 11. Kaufmann.

von Tr. PTrautwein in Berlin, Breite Strasse No. erneuert die ergebenste Empsehlung ihres reichhalt gen Lagers von rohen und elegant gebundenen chern im Gebiete der Wissenschaft und Belletristik, Taschenbüchern, Jugendschriften, Musikalien aller Zweige der Tonkunst, Werken über Theorie der Musik und Bildnissen berühmter Musiker alter und neuer Zeit. Nicht minder sind daselbst alle ander- weitig öffentlich angezeigten Gegenstände des Buch- und Musikhandels, worunter auch die Ausgaben zu ermälsigten oder herabgesetzten Preisen, jederzeit: haben. 8

Inhalt.

Amtliche Nachrichten. 8b 11“

Rustland und Polen. Warschgu. Geschenk Sr. Majestaͤt des Kdnigs von Preußen an den Fuͤrst ö““

Frankreich. Paris. Die Armee wird auf den Friedensfuß redu zirt. Das Ministerium soll neuerdings die Kandidatur des Herrn von Lamartine unterstuͤtzen. Michel Chevalier im Colléege de France. Vermischtes. Pairshof. Prozeß Quenisset. Briefe aus Paris. (Verminderung der Armee. General Bu⸗ geaud und das Afrikanische Heerwesen.)

Grosibritanien und Irland. London. Muthmaßliche Pathen des Kronprinzen. Friedliche Wuͤnsche in Betreff der Differenzen mit den Vereinigten Staaten. Vermischtes.

Niederlande. Haag. Ernennung im diplomatischen Corps.

Belgien. Bruͤssel. Unbegruͤndete Geruͤchte uͤber Ministerial— Veraͤnderungen. Schreiben aus Bruͤssel. (Muͤnz⸗ und Geld wesen; Zollverhaͤltnisse und die Verhandlungen mit Frankreich.)

Dentsche Bundesstaaten. Wuͤrzburg. Dampfschifffahrt auf dem Main. Stuttgart. Abgeordneten⸗Kammer. Oeffent⸗ lichkeit des Verfahrens in bezirksgerichtlichen Faͤllen. Darm stadt. Statistische Notizen uͤber das Großherzogthum Hessen.

Harburg. Zunehmen der Rhederei. 1

Schweiz. Bern. Verfassungs⸗Angelegenheit in Genf.

Italien. Rom. Kardinal Lambruschini.

Spanien. Madrid. 1

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. uͤber Verfassungsfragen.

Jackson's Schreiben

Zahlenverhaͤltnisse der Einwohner des Preußischen Staats nach den kirchlichen Genossenschaften.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin. Biographische Notizen uͤber den Violin⸗Virtuosen Ernst

Amtliche Uachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruhtt:!— Die Annahme: Dem bei Allerhoͤchstihrer Mission in Rom beschaͤftigten Geheimen expedirenden Secretair Hr. Reumont der von dem Herzoge von Lucca Koͤnigl. Hoheit ihm verliehenen Insignien des Verdienst⸗Ordens des heiligen Ludwig's zweiter Klasse zu gestatten, und Den Kaufmann John Maclean zu Memel zum Kom⸗ merzien⸗Rath zu ernennen.

Der bisherige Landgerichts⸗Referendarius Albert Mayer zu Trier ist auf den Grund der bestandenen dritten Pruͤfung zum Advokaten im Bezirke des Koͤnigl. Appellationsgerichtshofes zu Koͤln ernannt worden. v

Der Koͤnigliche Hof legt morgen, am 19. Dezember, Trauer auf drei Tage fuͤr Se. Durchlaucht den Prinzen Alexander Nikolaus Wilhelm Ernst zu Hessen⸗Phi⸗ lippsthal-Barchfeld, zweiten Sohn Sr. Durchlaucht des Landgrafen zu Hessen⸗Philippsthal⸗Barchfeld, an.

Berlin, den 18. Dezember 1841.

Der Ober⸗Ceremonie Graf Pourtales.

bbbö“ Nach einer Mittheilung der Kaiserlich Russischen Ober-Post— Behoͤrde ist das am 3ten d. M. aus Tilsit abgefertigte Brief— Felleisen nach St. Petersburg, welches auch die am 30sten v. M. aus Berlin abgegangene Korrespondenz nach und uͤber St. Pe⸗ tersburg und Moskau enthielt, zwischen Narva und Jamburg verloren gegangen und ungeachtet aller zur Wiederherbeischaffung getroffenen Maßregeln noch nicht wieder aufgefunden worden. Von diesem unangenehmen Vorgange wird das korrespondi⸗ rende Publikum hiedurch in Kenntniß gesetzt 1 Berlin, den 18. Dezember 1841. General⸗Post⸗Amt.

Zeitungs-Uachrichten.

Ausland. Rußland und Polen.

. Warschau, 14. Dez. Se. Majestaͤt der Koͤnig von Preu⸗ ßen haben dem Fuͤrsten Statthalter des Koͤnigreichs ein Gespann von fuͤnf Falben zum Geschenk gemacht, welches in diesen Tagen hier anlangte. 5

Frankreich.

Pgrts⸗, 19. Dez. Der heutige Moniteur enthaͤlt einen langen Bericht des Kriegs⸗Ministers an den Koͤnie zur Motivi⸗ rung einer ihm folgenden Koͤniglichen Ordonnanz M welche schon vom 8. September datirt ist und die Organisation der Armee a uf den Friedensfuß anordnet. In Folge dieser neuen Or anate sation wird der Effektiv⸗Bestand der Armee, welcher 433,00 00 Mann betraͤgt, auf 344,000 Mann reduzirt. Jedes Infanterie⸗Baraillon wird um eine Compagnie verringert. Die Reduction der Pferde belaͤuft sich auf etwa 15,000. Die durch diese Maßregel erzielte Ersparniß wird auf 30 Millionen Fr. angeschlagen. Die Koͤnig⸗ liche Ordonnanz enthaͤlt zugleich Bestimmungen uͤber die Organi⸗ sation der Reserve, die aus den bis zu Ablauf ihrer Dienstzeit beurlaubten Mannschaften gebildet werden soll. Diese Mannschaf⸗

en sollen jaͤhrlich zweimal, im Fruͤhjahr und im Herbst, zusam⸗

mengezogen und inspizirt werden; sie muͤssen sich stets bereit hal⸗ ten, zu ihren resp. Corps zu stoßen, sobald die Beduͤrfnisse des Dienstes solches erfordern. 8

Der Constitutionnel enthaͤlt Folgendes: „Seit 48 Stun⸗ den haben die Minister zahlreiche Unterhaͤndler an die Herren von Lamartine und Sauzet abgesandt. Man sagt sogar, daß zwei Minister sich in Person zu dem Ersteren begeben und ihn dringend aber vergebens gebeten haͤtten, foͤrmlich auf die Praͤsidentschaft zu verzichten. Die Minister, die anfaͤnglich uͤbereingekommen waren sich neutral zu verhalten, sollen gestern Abend nach langen De⸗ batten beschlossen haben, sich der Ernennung des Herrn von La— martine zu widersetzen, aus Furcht, die uͤble Laune des Theils des linken Centrums zu erregen, an dessen Spitze die Herren Passy und Dufaure stehen. Letzterer, heißt es, fuͤhlte sich durch dieses gezwungene und spaͤte Zugestaͤndniß nicht sehr geschmeichelt, und die Anhaͤnger des Herrn von Lamartine werden gewiß im hoͤchsten Grade erbittert seSyn. So stehen heute die Dinge.“ 1

Der neu ernannte Professor, Michel Chevalier, eroͤffnete vor⸗ gestern im Collège de France seine Vorlesungen uͤber politische Oekonomie. Der Andrang zu dieser ersten Vorlesung war außer⸗ ordentlich groß, da man neugierig war, zu erfahren, wie der vor— malige Saint⸗Simmonist Chevalier in seiner jetzigen Stellung jenen Gegenstand behandeln wuͤrde. Er ging in seiner Einleitung von dem Gesichtspunkte aus, daß es die Aufgabe der jetzigen Zeit sey, die zweite Haͤlfte des dritten Standes, die arbeitenden Klassen der Doͤrfer und der Staͤdte, zu emancipiren. Die Republik habe die Privilegien abgeschafft; durch die Kaiserliche Regierung waͤre der Grundsatz der buͤrgerlichen Gleichheit dem Lande eingeimpft worden, und die Restauration habe dazu gedient, das Buͤrgerthum an die Ausuͤbung der politischen Freiheiten zu gewoͤhnen; jetzt muͤßten sich die Wohlthaten der Civilisation auf die arbeitenden Klassen ausdehnen. Wie er diesen Gegenstand entwickelte, und die Art, wie er es als Aufgabe der politischen Oekonomie darstellte, sich desselben zu bemaͤchtigen, wuͤrde hier zu weit fuͤhren. Um indeß von dem in den hiesigen Blaͤttern hochgepriesenen Vortrage eine Probe zu geben, lassen wir den Schluß desselben folgen:

„Einer der groͤßten Geister des Alterthums, Aristoteles, bemerkt, als er in seiner „Politik“ die Lage der Sklaven erwaͤgt, daß, wenn sich das Handwerkszeug von selbst bewegen koͤnnte, die Sklaverei nicht mehr noͤthig seyn wuͤrde. Er fuͤhlte, daß der Mensch dem Menschen nur unterworfen sey, weil die Civilisation, im Kampfe mit der ma teriellen Welt, diese nicht besiegen und sie ihrem Dienste unterwer fen koͤnne. Gegenwaͤrtig ist die materielle Welt gebaͤndigt; sie ist unser Diener, unser Sklave geworden. Man kann sagen, daß sich das Handwerkszeug fast von selbst bewegt, ohne daß ein Mensch knech⸗ tisch an dasselbe gebunden zu seyn braucht; und deshalb ist der Tag der wirklichen, der positiven Freiheit fuͤr die zahlreichste Klasse der Gesellschaft gekommen. In den alten Gesellschaften unterjochten die Patrizier, um sich von den materiellen Anforderungen unserer Natur zu befreien, die große Mehrheit der Menschen, die so in materielle Hervorbringungs⸗Weckzeuge verwandelt wurden. Die Industrie war noch so ungeschickt, daß es Neunzehntel der Bevoͤlkerung be durfte, damit das andere Zehntheil, von der Last und der Sorge der Materie nicht gehemmt, in Freiheit lebte. Es ist nun aber die Bestimmung der Industrie, das ganze Menschengeschlecht zu jener Lage der Unabhaͤngigkeit zu erheben, die fruͤher einer privilegirten Minoritaͤt vorbehalten war. Alles, was wir von der Industrie se hen und wissen, ermaͤchtigt uns, den modernen Gesellschaften die nahe bevorstehende Erfuͤllung jenes prachtvollen Fortschrittes zu pro⸗ phezeien. Alsdann wird die unaufloͤsliche Verbindung der Freiheit mit der Ordnung vollzogen werden. Dann wird das Menschenge schlecht sich am Ziele der Wanderschaft befinden, die es vor 50 Jah— ren auf den Ruf Frankreichs unternommen hat. Und wenn der moralische Fortschritt gleichen Schritt hielte mit dem materiellen Fortschritt, dann wuͤrde der glaͤnzende Traum des goldenen Zeital⸗ ters verwirklicht werden, welches von einer blinden Tradition in die Vergangenheit verlegt worden war, waͤhrend es, wenn es uͤber haupt in dieser Welt Platz greifen kann, vor uns liegt. Ein tro stender Gedanke, der wohl geeignet ist, uns die Qualen der jetzigen Zeit ertraͤglich zu machen.“

Das Journal des Doebats bemuͤht sich heute, die mehr⸗

mals vorgebrachte Behauptuug der Oppositions⸗Journale, daß die Franzoͤsische Flotte desorganisirt worden sey, zu wiederlegen. Es weist auf alle Irthuͤmer hin, die sich uͤber diesen Gegenstand seit laͤngerer Zeit in den Journalen eingeschlichen haͤtten. Man glaubt allgemein, daß dieser Artikel der Vorbote einer Koͤniglichen Ordon⸗ nanz sey, durch welche die Verminderung des Effektiv⸗Bestandes der Marine angeordnet werden solle. Herr von Salvandy wird auf seiner Reise nach Madrid uͤberall mit dem groͤßten Wohlwollen empfangen. In Irun wa⸗ ren die Behoͤrden bei seiner Ankunst versammelt, und die bei die⸗ ser Gelegenheit gehaltenen Reden zeichneten sich durch Ausdruͤcke der Achtung fuͤr den Koͤnig der Franzosen und der Anhaͤnglichkeit fuͤr Frankreich aus.

Die hiesigen Blaͤtter melden es als etwas Wichtiges, daß Herr Thiers gestern Abend bei dem Grafen Molé eine Zusam⸗ menkunft mit Herrn von Lamartine gehaht habe.

Herr Olozaga hat heute fruͤh seine Reise nach Madrid ange— treten. Herr Hernandez, der erste Botschafts⸗Secretair, ist als Geschaͤftstraͤger in Paris geblieben.

Boͤrse vom 13. Dezember. Die heute veroͤffentlichte Or⸗ donnanz uͤber die Reduction der Armee machte an der Boͤrse kei⸗ nen Eindruck, da diese Maßregel schon lange bekannt war. Der nur unbedeutende Aufschwung der Zproc. Rente ward eher durch die etwas hoͤheren Notirungen aus London hervorgebracht.

Sitzung vom 13. Dezember.

Pairshof. Die heutige Sitzung begann mit dem Verhoͤre der Zeugen, welche in Bezug auf den vorgestern verhafteten Dufour vorgeladen worden waren. Dieser Incidenzpunkt erregte wegen der seltsamen Stellung des Dufour einige Neugierde, und die oͤffentlichen Tribuͤnen waren gefuͤllter als gewoͤhnlich. Der erste Zeuge war Herr Allard, der bekannte Chef der Sicherheits⸗Polizei. Derselbe sagte unge⸗ faͤhr in folgender Weise aus:

Ich hatte den Auftrag erhalten, den angeklagten Dufour zu er mitteln und zu verhaften; meine Bemuͤhungen blieben lange Zeit erfolglos. Endlich erfuhr ich, daß Dufour sich einige Naͤchte hin durch in dem Hause seines Schwagers, eines Kohlenhaͤndlers, der

an der Bariere von Fontainebleau wohnt, aufgehalten habe. Waͤh⸗ rend der Nacht wurden rings um jenes Haus Agenten aufgestellt, und um 5 Uhr Morgens klopfte man an die Thuͤr. Eine Frauen⸗ stimme antwortete, daß man sogleich oͤffnen werde. Es verstrich indeß eine geraume Zeit, die man ohne Zweifel benutzte, um das Entwischen des Angeklagten zu erleichtern. In der That versuchte derselbe zu entweichen, indem er eine 11 Fuß hohe Mauer er⸗ kletterte. Aber die Agenten wurden seiner ansichtig und verhafteten ihn. Der General⸗Prokurator: Schien der Angeklagte nicht erschrocken und verwirrt? Herr Allard: Ja; er war ganz in Schweiß gebadet. Als man ihm bemerkte, daß seine Kameraden ihn verlassen haͤtten, rief er aus: Das sind schoͤne Kameraden. Der General Prok urator: Sagte er sonst nichts⸗ Herr Allard: Er sagte, daß er seit einigen Tagen in Paris umherirre, und daß er oft Abends nicht gewußt habe, wo er sein Haupt hinlegen solle. Fr. War er nicht seit langer Zeit aus seiner Wohnung verschwun⸗ den? Antw. Ja; seit mehreren Monaten. Dufour: Es war dies geschehen, wie ich schon gesagt habe, weil man mich fuͤr ei⸗ nen Polizei⸗Spion ausgab. Fr. Warum habt ihr euch dorthin gefluͤchtet, wo man euch verhaftet hat? Antw. Es war die Woh

nung meiner Schwester. Fr. Warum suchtet ihr zu entwischen?

Antw. Weil ich, wie schon gesagt, das Gefaͤngniß und die Bru⸗ talitaͤt der Polizei⸗Agenten fuͤrchtete. Man hatte mir gesagt, daß sie Stockschlaͤge versetzten und Jeden, der ihnen in die Haͤnde fiele, auf das groͤblichste mißhandelten. Ich habe Herrn Allard ge⸗ sagt, daß ich zwanzigmal versucht gewesen bin, mich vor die Polizei zu stellen, daß mich aber immer jene Besorg⸗ nisse zuruͤckgehalten haͤtten. Fr.: Deshalb also erklettertet ihr eine 11 Fuß hohe Mauer? Antw.: Ja, und ich wuͤrde des⸗ halb von dem Dache meines Hauses herunter gesprungen seyn. Fr. Warum habt ihr euren Schnurrbart abgeschnitten? Antw. Ich trug gewoͤhnlich keinen Schnurrbart; ich hatte ihn stehen las sen, weil ich eine schlimme Oberlippe hatte. Ich habe ihn abge V schnitten, als meine Lippe geheilt war. Fr. Wann habt ihr ihn ’1 abgeschnitten? Antw. Drei Tage nach dem 13. September. Fr. Das ist ein ungluͤckliches Zusammentreffen. Drei Tage nach dem Attentate schneidet ihr euren Schnurrbart ab? War es nicht gerade an dem Tage, wo eure Kameraden verhaftet wurden? Antw. Ich wußte gar nicht, daß sie verhaftet worden waren. Fr. Was habt ihr am 13. September vorgenommen? Antw.

Ich war von 6 bis 7 Uhr Morgens bei Colombier; dann kleidete ich mich an und ging nach der Barriéère de Charenton, um das Regiment einruͤcken zu sehen. Fr. Kennet ihr Fougeray? Antw. Nein. Der General⸗Prokurator zu Fougeray: Be⸗ fand sich Dufour nicht unter denen, die Quenisset umgaben, als er das Pistol abschloß? Fougeray: Ja. Dufour: Ich war nicht dort; es ist falsch; wenn man auf jedes Geschwätz hoͤren will, dann wird man allerdings zuletzt dahin kommen, mich schuldig zu sin⸗ den. Der General⸗Prokurator zu dem Angeklagten Petit: Habt ihr nicht zu Fougeray von Dufour als von einem der Ver⸗ schworenen gesprochen? Petit: Fougeray irrt sich; ich habe Du four zuweilen in der Vorstadt gesehen, habe aber niemals in naͤherer Verbindung mit ihm gestanden. Boucheron beharrt auf Be fragen dabei, daß Dufour seiner Aufnahme beigewohnt habe. Eben so Quenisset. Es wurde dem Dufour eine Brieftasche vorgezeigt, die man in dem Laden des Zeugen Piaget gefunden hatte, und von der man vermuthete, daß es die seinige war. Dufour er⸗ klaͤrte, dieselbe nicht zu kennen. Die Frage, ob er schreiben koͤnne, beantwortete er bejahend, und er mußte hierauf einige Zeilen nie⸗ derschreiben, die ihm der General⸗Prokurator diktirte. Es wur den hierauf die noch uͤbrigen Zeugen verhoͤrt, deren saͤmmtliche Aussagen insofern guͤnstig fuͤr Dufour waren, als keiner derselben ihn fuͤr die Person erkannte, zu deren Belastung sie vorgeladen wa ren. Hierauf wurden die Plaidoyers der Advokaten fortgesetzt.

1 11 Paris, 13. Dez. Die Verminderung der Armee um beinahe ein Viertheil ihres Bestandes, welche der heutige Moni⸗ teur ankuͤndigt, ist eine neue Gewaͤhr dafuͤr, daß die Gesinnun⸗ gen des Kabinets der Tuilerieen nicht von dem leidenschaftlichen Geschrei der Presse und von den Vorurtheilen eines leider nur zu großen Theils der Nation beherrscht werden. Die Regierung, im vollstaͤndigen Gegensatze zu der vorherrschenden Meinung, ist uͤberzeugt, daß die aͤußere Ruhe, das gute Vernehmen Frankreichs mit seinen Nachbarn, die erste Bedingung alles oͤffentlichen Gedei⸗ hens sey und als solche nicht sorgfaͤltig genug gehuͤtet und ge⸗ schuͤtzt werden koͤnne. Die Leute, welche das Monopol des Patriotismus zu haben glauben, denken anders uͤber diesen Punkt. Was kuͤmmert es sie, daß die innere Entwickelung Frankreichs stillsteht oder gar ruͤckwaͤrts geht, wenn nur die Aussicht vorhanden ist, seinen Umfang durch die eine oder die andere eroberte Provinz zu vergroͤßern! Was verschlaͤgt es ihnen, daß die einheimischen Quellen des Wohlstandes versiegen, wenn sie hoffen duͤrfen, sich auf Kosten fremder Voͤlker schadlos zu halten! Denn daß Frankreich aus jedem Kriege sieg⸗ reich hervorgehen wuͤrde, versteht sich, der Ueberzeugung dieser Leute zufolge, ganz von selbst, und sie rechnen daher jedes neue Jahr und jede neue Buͤrgschaft des Friedens fuͤr einen baaren Verlust fuͤr die Ehre, den Ruhm, die Groͤße ihres Vaterlandes.

Der rasche Wechsel der Ministerien ist eine allbekannte That⸗ sache, deren nachtheilige Wirkungen nicht allein auf die Verwal⸗ tung, sondern auch auf die moralische Verfassung der Nation schon oft in Franzoͤsischen und in auswaͤrtigen Blaͤttern ihre Wuͤrdi⸗ gung gefunden haben. Weniger bekannt ist es, daß die Departe⸗ mental⸗Behoͤrden fast eben so haͤufig gewechselt werden, als die Ministerien, und der störende Einfluß dieses Uebelstandes auf die allgemeinen sowohl, als auf die Lokal⸗Angelegenheiten wird in der Regel nicht in Anschlag gebracht, wenn es sich um den admini⸗

strativen Zustand Frankreichs handelt. Nach einer Zusammenstel⸗ lung, deren Genauigkeit nicht in Zweifel zu ziehen ist, haben die Franzoͤsischen Departements seit 1830 im Durchschnitte etwa fuͤnf⸗ mal ihre Praͤfekten gewechselt; mehrere derselben haben in diesen 11 Jahren acht und selbst neun Praͤfekten gehabt.

Hier ein Belag fuͤr die Moral und Religiositaͤt, mit welche die Franzoͤsischen Pflanzer und ihre Helfershelfer bei der Vertre⸗ tung ihrer menschenfeindlichen Interessen zu Werke gehen. Der Globe, das von dem bekannten Herrn Granier de Cassagnac redigirte Organ der Sklavenbesitzer, kuͤndigt nicht ohne Triumph an, daß ein Priester, den man als einen Beschuͤtzer der Neger von Martinique vertrieben, auf der Ueberfahrt ertrunken sey. Das Univers wirft dem Globe mit gerechter Entruͤstung seinen

Zubel uͤber ein solches Ereigniß vor, und der Globe träͤgt kein