1842 / 109 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Ervevmon besoglichen Dokumente waren. Sollte diese Angelegenheit/ Handels⸗Vertrages zur Sprache. Man heatte ziemlich allgemein

ein Gegenstand der Untersuchung werden, so hoffe ich, daß man auf

die Sache in ihrem vollstäͤndigen Umfange eingehen wird, und zwar

nicht blos auf Grund der dem Hause schon vorliegenden Papiere, son⸗ ern auch auf Grund derjenigen, die sich noch im auswaͤrtigen Amte befinden, und ich fuͤr mein Theil werde dann vor der strengsten Unter⸗

suchung der Handlungsweise des vorigen Ministeriums hinsichtlich Afgha⸗

nistans nicht zuruͤckbeben. Was einen meiner edlen Freunde betrifft, ich

meine Lord Aukland, fuͤr den jene Ereignisse besonders niederschla⸗ gend seyn muͤssen, so kann ich versichern, daß nie Jemand seine Amtspflichten gewissenhafter erfuͤllt hat als er. Lord Aukland hielt die Expedition nach Afghanistan fuͤr noͤthig zur Sicherheit unserer Indischen Herrschaft, und ich glaube, mein edler Freund hat Recht gehabt. Jedenfalls sind wir, ich und meine fruͤheren Kollegen, be⸗ eit, uns mit der Politik, welche zu der Expedition nach Afghanistan fuͤhrte, zu identifiziren.“ (Beifall.)

Dieselbe Erklaͤrung gab auch Sir John Hobhouse ab, der unter dem vorigen Ministerium Praͤsident der Ostindischen Kon⸗ trolle war. „Wenn“, sagte er am Schluß, „Lord Aukland nicht zu jener Expedition gerathen häͤtte, so waͤre er ein Verraͤther an seiner Pflicht gegen sein Vaterland und gegen die ihm uͤbertra⸗ gene Verwaltung Ostindiens gewesen.“

London, 13. April. Die durch Lord J. Russell's Amen⸗

dement zu den Resolutionen uͤber die Einkommen⸗Steuer veran⸗ laßte Debatte ist auch in der gestrigen . des Unterhauses noch nicht beendigt worden. Nach Herrn 2

sprochen hatte, wurde die Versammlung, da es schon nach Mit⸗ ternacht war, so unruhig, daß er auf Vertagung der Diskussion antrug, um am naͤchsten Abend seine Rede zu Ende zu bringen,

was denn auch bewilligt wurde. iN

Niederlande. Alus dem Haag, 15. April. Das Journal de la Haye enthaͤlt einen Artikel, in welchem es sich uͤber diejenigen auslän⸗ dischen Blaͤtter beschwert, die so viel Nachtheiliges uͤber Hollands finanzielle Zustaͤnde verbreiten. Um zu beweisen, welchen Kredit vielmehr die Niederlaͤndische Regierung genieße, fuͤhrt das genannte Journal an, daß, nachdem dieselbe kuͤrzlich ein Anlehn von sieben

S. üe en

Millionen Gulden eroͤffnet, nicht weniger als fuͤr 59 Millionen

Gulden Anmeldungen eingegangen seyen, obwohl diese Anleihe uͤber pari negozirt worden, was seit mehreren Jahren in Holland nicht vorgekommen. 8. ““ C1“ . ee6“

48“*—

Brüssel, 16. April. Der Moniteur veroͤffentlicht heute

die neuen Schifffahrts⸗Vertraͤge zwischen Belgie

und zwischen Belgien und Hannover.

Deutsche Bundesstaaten.

München, 15. April. Se. Majestaͤt der Koͤnig trafen am Sten d. M. auf der Reise nach Rom wohlbehalten in Rimini ein. Vor den Thoren der Stadt Forli begegneten sich Se. Majestaͤt

und der Prinz Luitpold, die Beide aus ihren Wagen sprangen und sich umarmten.

8 *X Frankfurt a. M., 16. April. Direkten Mittheilungen aus Wien zufolge, wird der Herr Graf von Muͤnch⸗Bellinghausen erst im Monat Mai die Ruͤckreise hierher antreten.

Durch die von einem Damen⸗Verein dahier zum Besten des Kölner Dombaues veranstaltete Lotterie weiblicher Arbeiten koͤnnen beinah 600 Fl. der Foͤrderung dieses Nationalwerkes uͤberwiesen werden.

Die Sammlungen zur Bestreitung der Kosten des Gutenberg⸗ Fust⸗Schoͤffer⸗Monuments in der letzteren Zeit haben auch ein

gänstiges Resultat erzielt, und es werden die saͤmmtlichen Kosten

durch de riotischen Sinn unserer Mitbuͤrger bald ganz gedeckt E8I“ 1“ Zerman sich auszugeben suchte, vollkommen unbekannt find, seinen

Angaben mehr oder weniger Glauben schenkten. Der Franzbsische ½ Luxemburg, 13. April. Daß die Leder⸗Zufuhr in Frank⸗ Geschaͤftstraͤger, Herzog von Gluͤcksberg, erklaͤrte ihm bereits vor furt bedeutend gewesen seyn muß, kann man aus den Transpor⸗ ten schließen, die in diesem Artikel aus dem Großherzogthum da⸗

seyn.

hin gegangen sind. Schon vor dem 1. April befanden sich gegen 300 Ballo Ballo durchschnittlich 200 Pfd.) auf dem Wege

uller nahm Herr Borthwick das Wort; als er aber etwa eine halbe Stunde ge⸗

i und Oesterreich

nal von Barcelona ein gegen den t sen perst lich gerichteter, hoͤchst beleidigender Artikel mit der Aufschrift: V „Teuflischer Plan Ludwig Philipp's.“ In des⸗ einer nicht wohl uͤberlegten Reclamation des dortigen sch

befahl die Regierung dem Fiskas, jenen Artikel dem Preß⸗Ge⸗ schwornengerichte zu uͤberweisen. ie vorauszusehen war, hat ihn dieses einstimmig als keine Veranlassung zur Klage darbietend

freigesprochen.

aber ehestens nach

laubt, die Deputirten Cataloniens wuͤrden in dieser Angelegen⸗

e ben das Wort nehmen, allein es scheint, daß der Minister⸗Praͤsi⸗ dent ihnen in einer besonderen Zusammenkunft die Zusicherung

gab, es sey kein solcher Handels⸗Vertrag im Werke, und ihnen

dadurch Stillschweigen auflegte. Da sie aber diese beruhigende Erklärung ihren Kommittenten nach Catalonien berichteten, so blieb

die Sache nicht verschwiegen, und der Deputirte fuͤr Jerez de la Frontera, Herr Sanchez Silva, welcher die Interessen Andalu⸗

siens durch die ausschließliche Beguͤnstigung der Industrie Cata⸗

loniens fuͤr beeintraͤchtigt haͤlt, fand fuͤr angemessen, in der gestrigen

Sitzung des Kongresses die Regierung daran zu erinnern, daß sie sich verpflichtet habe, den gegenwaͤrtigen Cortes einen Gesetz⸗Entwurf

uͤber die Einfuhr fremder Baumwollenwaaren und die Ausfuhr

einheimischen Kornes vorzulegen. Bei dieser Gelegenheit berief

er sich auf die von Sir Robert Peel im Parlament aufgestellte

Behauptung, daß der Antrag, einen Handels⸗Vertrag mit Eng⸗ land abzuschließen, von der Spanischen Regierung zuvorkommend aufgenommen worden wäͤre, erinnerte an die großen Verbindlich⸗ keiten, welche Spanien gegen England, als seinen einzigen aufrich⸗ tigen, politischen Freund, haͤtte, und zog daraus den Schluß, daß

Spanien bei Abschließung eines Handels⸗Vertrages mit dieser

Macht nothwendigerweise große Zugestaͤndnisse zu machen haben werde. Der Minister⸗Praͤsident erwiederte darauf, die Re⸗ gierung haͤtte noch nicht hinlaͤnglich Zeit gehabt, die Arbeiten der

verschiedenen zur Untersuchung des Zustandes der Industrie Cata⸗ : faßtes Cirkular halten zu haben.

loniens niedergesetzten Kommissionen zu pruͤfen, um eine bestimmte Ansicht uͤber eine Frage, bei welcher so verschiedenartige Interessen ein⸗ ander durchkreuzten, fassen zu koöͤnnen. Indessen werde sie den betref⸗ fenden Gesetz⸗Entwurf zu gehoͤriger Zeit den Cortes vorlegen.

Dann sagte der Minister: „man hat in diesen egh den Abschluß 3

eines Handels⸗Vertrages mit England als bevorstehend an ekuͤn⸗ digt. Dies ist unbegruͤndet. Man hat aus dieser Angabe eine Parteiwaffe gemacht, und aus dem Sinn, in welchem dieses Geruͤcht verbreitet wurde, muß man annehmen, daß es nur ge⸗

schah, um die Gemuͤther aufzureizen. Ich muß deshalb dem Kon⸗ zreß offen auseinandersetzen, wie sich diese Sache verhaͤlt. Die

tegierung sieht sich durch einen Artikel des Gesetzes vom 9. Juli

1841 genoͤthigt, einen Gesetz⸗Entwurf uͤber Baumwollenwaaren vorzulegen, und hat fuͤr die Ausfuhr Spanischer Produkte nach England alle moͤglichen Vortheile gewinnen wollen. Denn es ist Pflicht der Regierung, dafuͤr zu sorgen, daß nicht nur ein Zweig der Industrie, sondern alle gleichmaͤßig beschuͤtzt werden. Nie wird sie die Interessen des Auslandes uͤber die 8. en. stellen.“ Mit dieser etwas zweideutigen Erklaͤrung begn greß, nachdem noch Herr Mata, Deputirter fuͤr Barcelona, die Interessen seiner Provinz lebhaft vertheidigt und die Aufrechthal⸗ tung der dortigen Baumwollen⸗Manufakturen fuͤr eine Lebens⸗ frage erklaͤrt hatte.

gte sich der Kon⸗

Bekanntlich erschien vor vnngef Fen in dem Constitucio⸗ bnig der Franzosen persbn⸗

Franzdosischen Vice⸗Konsuls

Der Herr Zerman, der sich hier auch als Kommandant des

Hafens von Venedig unterzeichnete, war gestern noch hier, wird Frankreich zuruͤckkehren. Er hat die Vorsicht gehabt, die geschmiedeten Dokumente, die ihn als verabschie⸗ deten K. K. Fregatten⸗Capitein der Kriegs⸗Flotte darstellen sollten, zu vernichten. Die Orden traͤgt er hier fortwaͤhrend. Es

bedarf wohl kaum der Bemerkung, daß nur solche Personen, die mit den Verhaͤltnissen des Kabinets, fuͤr dessen Beauftragten

vierzehn Tagen ins Gesicht, er halte ihn fuͤr einen Abentheurer.

Abends. In der heutigen Sitzung des Kongresses zeigte es sich, daß die gestern von dem Minister⸗Praͤsidenten in Bezug des Handels⸗Vertrages gegebenen Aufschluͤsse keinesweges befrie⸗

nach der Preußischen Graͤnze. Es war dies hauptsaͤchlich Sohl⸗ digend gefunden wurden, und daß die große Mehrzahl der Depu⸗

leder aus den Kantonen Wiltz und Klerf des Oesling, indem sich die Gerbereien der Hauptstadt Luxemburg, so wie Remichs und

tirten dafuͤr gestimmt ist, diese wichtige Frage sofort zur Erledi⸗

gung zu bringen. Der Deputirte Sanchez Silva u. A. trugen

Ettelbruͤcks, vorzugsweise mit Bearbeitung des Kalbleders beschaͤf⸗ darauf an, daß die Regierung aufgefordert werden solle, noch in

tigen. Dies hat auf die hiesigen Lederpreise bedeutend eingewirkt, indem das Pfund im Durchschnitt um 10 Sous (4 Sgr.) gestie⸗ fr 1— 1 vorzulegen. Obgleich der Finanz⸗Minister sich der Diskussion die⸗

9 der Kongreß mit 103 Stimmen

gen ist.

sucht worden seyn, indem die Guͤte desselben ziemlich allgemein

bekannt ist. Es ist in dieser Beziehung bemerkenswerth, daß selbst

die Luxemburger Gerbereien nicht im Stande sind, die wilden Haͤute in der Guͤte wie die des Oesling zu bearbeiten, noch viel weniger aber gilt das von dem nahen Diedenhoven und dem weiter gelegenen Metz, das sich auf diesen Betriebszweig fast gar nicht

Benutzung der besten Luxemburger Lohe, alle Versuche vereiteln.

Aus Diekirch wird berichtet, daß sich die Besorgnisse, welche bei der Nachricht von dem Anschlusse des Großherzogthums an

Auf der Frankfurter Messe soll das Oeslinger Leder, das haͤufig mit dem Ausdruck Luͤcker Leder bezeichnet wird, sehr ge⸗

der gegenwaͤrtigen Legislatur den Cortes den in Frage stehenden Gesetz⸗Entwurf uͤber die Einfuhr fremder Baumwollenwaaren

ses Antrages widersetzte, beschlo V

gegen 6, daß dieselbe stattfinden solle. Morgen wird sie eroͤffnet werden. ira g . Moldau und Wallachei.

Das Siebenbuͤrger Wochenblatt enthaͤlt folgendes

Schreiben aus Bukarest vom 12.z 2 vH“ eige ich Sie, daß gestern gegen Abend der Ephor der Schulen un einlassen kann. Das Wasser soll in jenen Gegenden, selbst mit I. b gestern geg

Redacteur des Courrier valaque als Stifter einer Verschwoͤrung verhaftet wurde. Dr. Tavernier, derselbe Tavernier, der sich vor einigen Jahren im Angesichte von ganz Europa durch seine famo⸗

sen Reiseskizzen ꝛc. mit so viel eclatantem Erfolge auszeichnete, hat 1

den Deutschen Zoll⸗Verein bei den meisten Gutsbesitzern laut ge⸗ sie entdeckt. Er kommt gestern zu seinem, dem Franj sischen, Ge⸗

worden waͤren, durchaus nicht bestaͤtigten. Das Vieh, heißt es neral⸗Konsul Billecocq, und zeigt ihm an, wie ihn

im Diekircher Wochenblatt vom 9. April, wird von unseren Deut⸗

schen Nachbarn sehr Pluch⸗. besonders die Schweine, die in Heer⸗

den von 150— 200 Stuͤck angekauft und in die Vereinsstaaten

gebracht werden. In Hosingen wurden kuͤrzlich 130 Stuͤck dieser

Viehgattung gekauft. E H i 2 ten Absat n Peust:n, Eben so finden Pferde und Hornvieh gu Franzosen gekauft werden.

Saͤmmtliche fuͤr das Großher reußi zogthum ernannte Preußische Zoll⸗Beamten haben den ihnen vorgeschriebenen Eid wirklich nicht geleistet, indem sie darin einen förmlichen Uebertritt in den Hol⸗ ländischen und ein Ausscheiden aus dem Preußischen Beamten⸗ stand sehen wollten. Man ist gespannt auf die Entscheidung, die

darüͤber erfolgen muß.

Wie verlautet, wird der katholische Pfarrer, den die Preu⸗ ßische Regierung, mit Bestimmung üFe Ieh asisus

wogegen die Ferkel noch immer von den

Freunden hierdurch freundschaftlichst an, daß die alten

. auch in

diese Verschwoͤrung verwickeln gewollt, und giebt ihm alle Details,

deren er habhaft geworden. Billecocg raͤth ihm, alles Das dem Fuͤrsten mitzutheilen, sie begeben sich Beide dahin, und einige Stunden spaͤter waren saͤmmtliche Papiere E... 's versiegelt, und seine Person unter sicherem Gewahrsam.“

Konstantinopel, 23. Maͤrz. Die Pforte hatte den hier

akkreditirten Gesandten der kleineren Maͤchte nachstehendes Cirku⸗ lar zukommen lassen, wodurch sie dieselben zum Beitritt zu dem

Vertrage vom 13. Juli wegen der Dardanellen⸗Sperre einlud:

„Am 22. Moharrem 1258 5. März 1842. Wir Pigen unseren

des Ottomanischen Reiches, gemäß welchen die Passage der Darda⸗ nellen und .Sn Meere jedem auslaͤndischen Kriegsschiffe

in Luxemburg, der katholischen Militair⸗Gemeinde der Garnison so lange geschlossen bleibt, als sich die hobe Pforte im Frieden be⸗

uͤberwiesen hat, spaͤtestens in sechs Wochen hier eintreffen.

kfindet, erneuert und bestaͤtigt worden durch einen Spezial⸗Vertrag,

Bei der gegenwaͤrtigen Fruͤhjahrs⸗ Inspizirung durch den abgeschlossen in London am 13. Juli v. J. zwischen den Bevpollmäaͤch⸗

General von Holleben wurde die hiesige

nfanterie bereits mit tigten der hohen Pforte und denen der Funf erlauchten Maͤchte (des

den eingeuͤbten neuen Griffen ihrer Waffe vorgestellt, über deren cing illustres puissances). Da nun in diesem Vertrage festgesetzt ist,

allgemein anerkannte Zweckmäͤßigkeit auch anwesende Französisch

Offiziere sich entschieden bei dieser Gelegenheit aussprachen. Spanien.

Madrid, 7. April. In der gestrigen Sitzung des Kon⸗

gresses kam endlich die Frage des mit England abzuschließenden- ihre Misstonen z9 “] ie. 28 c16* ie unci us eshianshine sin gut

daß die gedachte Conventlon allen Maͤchten, mit denen sich die forte in Freundschafts⸗Verbaͤltnissen besindet, mitgetheilt werden oll, um sie dadurch einzuladen, sich danach zu richten, so hat man,

in Gemäßbeit dieser Bestimmungen und mit der Absicht, die Bande

vestͤndiger Freundschaft noch mehr zu befestigen, die Gelegenheit

dieser Notisteation v-. um das gegenwärtige Memorandum an Sünn. Oes ean eßse.

Zeitung, die dieses Aktenstuͤck in Franzoͤsischer „Da dieses Cirkular weder chnet, noch an jede Legation einzeln gerichtet war, so fan⸗ den sich die Repraͤsentanten der Maͤchte zweiten, dritten und vier⸗ Die 11 Vertreter dieser Maͤchte

SDie All

Sprache enthaͤlt, berichtet außerdem:

ten Ranges dadurch beleidigt. 1 versammelten sich zu einem Consilium, in welchem einstimmig be⸗ schlossen wurde, dem Reis Efendi, jeder einzeln, in folgender Er⸗ wiederungs⸗Note als Instruction fuͤr die Dragomane das Unschick⸗ liche der Abfassung seines Cirkulars fuͤhlbar zu machen: „An Se. Excellenz den Reis Efendi, Sarim Efendi. Der Unterzeich⸗ nete fuͤhlt sich veranlaßt, auf das Cirkular vom 5. Maͤrz d. J. Folgendes zu bemerken: 1) Giebt es nach den Beschluͤssen des Wiener Kongresses unter den Souverainen keine bevorzugten oder vor anderen privilegirten Maͤchte, daher auch die Stelle „les plénipotentiaires des cinq illustres puissances“ unpassend befun⸗ den wurde und von Unterzeichnetem nicht anerkannt werden kann. 2) Wird zur Unterzeichnung eines Traktats aufgefordert, desse Inhalt Unterzeichneter ignoriren muß. tische Form und die allen befreundeten Maͤchten schuldige Achtung, diesen Traktat dem Cirkular beizufuͤgen. netem höͤchst auffallend erscheinen, daß das Cirkular von keinem Tuͤrkischen Minister unterzeichnet offizielle Mittheilung keine Ruͤck ignoriren, Konstantinopel

Es gebietet die diploma⸗ 3) Muß es Unterzeich

daher er auf solches als nicht t nehmen kann. befreundete akkreditirt ein allgemein abge

e Wuͤrde d

in solches als nicht esagtes Cirkular, offiziell Die 11 Dragomane

Repraͤsentanten es Unterzeichneten befremdete, ohne besondere Adresse und B Nach allem diesen ist es ge von Unterzeichnetem repraͤsentirten Mac offiziell zu betrachtendes Aktenstuͤck, wie b u erwiedern und den Beitritt zuzusagen.“ der kleineren Maͤchte begaben sich mit dieser beschwerenden Note Tags darauf erfolgte von der Pforte ein zweites unterzeichnetes und wohl adressirtes Memorandum, in dem Sinn und der Form, wie es verlangt worden war. ger Ausdruck des Artikel 1 wurde in les plénipotentiaires des Die Repraͤsentanten schickten nun enden Regierungen und

EIö“ dat

zu dem Reis Efendi.

cing puissances verwandelt. dieses Cirkular ihren betreff dort die Antwort.“

sishu2e n. Brandenburg, 17. April. . des Kaisers von Rußland, der vor 25 Jahren das, bei zarnison stehende 6te Kuͤrassier⸗Regiment als Chef uͤber⸗ nahm, ist fuͤr letzteres und die Stadt Veranlassung der freudigsten Seine Majestaͤt der Koͤnig trafen schon gestern Abend um 9 Uhr in der festlich illuminirten Stadt ein, wo bereits der Kaiserlich Russische General von Mansuroff und der Fuͤrst Bearatinski,

Inland. Das heutige: Jubilaͤum Er.

Feier gewesen.

Generalitaͤt Regimente geschiedenen von nah und Nach der Vorstellung derselben, Behoͤrden geruhten Seine Majestaͤt die Geschichte des Regiments aus den Haͤnden des Oberst⸗Lieutenants von Dassel anzunehmen, und erlaubten dem Magistrat und den Repraͤsentanten der der Medaille zu uͤberreichen, welche die Stadt auf das Jubelfest Se. Majestaͤt nahmen davon Kenntniß, daß dieser Ausdruck der Verehrung fuͤr den erhabenen Chef des Re⸗ giments bereits nach St. Petersbu schon Tages zuvor an saͤmmtliche Regiments vertheilt war, als ein Zeichen des innigen Interesses der Stadt an demselben und als ein Pfand kuͤnftiger gegenseitiger Mitt einer alle Herzen gewinnenden Gnade geruhten Se. Majestaͤt, die Stadt mit der Anerkennung einer richtigen Auffassung der Feier zu begluͤcken und solche in den huldreichsten Worten auszusprechen.

Heute Morgen wurden wir noch durch die Ankunft der Prina-: zen Karl und Albrecht Koͤnigliche Hoheiten uͤberrascht, die mit Sr. Majestät dem Koͤnige und dem ganzen Regimente dem Got⸗ tesdienste im Dome beiwohnten. Die Allerhoͤchsten und Hoͤchsten Herrschaften geruhten, nach demselben die eben in Reparatur be⸗ griffene Katharinen⸗Kirche, die sich unter den aͤhnlichen Bauwer⸗ ken der Mark durch Groͤße und Schoͤnheit auszeichnet, in Augen⸗ schein zu nehmen. Auch waren Se. Majestaͤt so Fortschritte begriffenen Seiden⸗Fabrication be⸗ nehmen, und Sich Produkte derselben, die gewannen, vorlegen zu lassen.

Nach der Parade des Regiments, die Seine Majestaͤt in der St. Annenstraße abnahmen, geruhten Allerhoͤchstdieselben das Of⸗ fizier⸗Corps um Sich zu versammeln, ein Schreiben Sr. Ma⸗ jestat des Kaisers an das Regiment vom ergreifendsten Inhalte so wie die Avancements vorlesen zu lassen, und die Offiziere in Worten anzureden, die die höchste Begeisterung fuͤr den Koͤnig eruf erweckten.

Bei der Tafel, die Se. Majestaͤt im militairisch dekorirten Lokale der Buͤrger⸗Ressource gaben, und zu der die Generalitäͤt, die fruͤheren Kameraden des Regiments und dessen Offiziere, so wie die naͤchsten Ritterguts⸗Besitzer, die Geistlichkeit und Behor⸗ den befohlen waren, tranken Allerhoͤchstdieselben die Gesundheit des erhabenen Chefs, Kaisers von Rußland, der Preußischen und Russischen Armee und des Regiments. .

auch die Baͤrgerschaft durch eln Lebehoch fuͤr. Ihre liebe, gute, alte Kur⸗ und Hauptstadt.

Se. Majestaͤt und die Koͤniglichen Prinzen verließen gege Abend die Stadt mit der fuͤr Alle begluͤckenden Versicherung, ein freundlichen Eindruck von der Feier mitzunehmen.

fern versammelt waren. Geistlichkeit

uͤrgerschaft, ein Exemplar hatte praͤgen lassen.

ihren secundairen Linien, Salzburg,

abgegangen und die Medaille 8-8ang Memmingen, Bodensee, so wie zum Ober⸗Rhein bei Waldshut

ffiziere und Mannschaften des

naͤdig, an der hier im gluͤcklichen 428

sonderes Interesse den hoͤchsten Beifa

Se. Majestaͤt erfreuten

Die Eisenbahnen 8g.-n,veng in militairischer

Vor kurzem ist in Dresden eine kleine Schrift erschienen,

fasser ausfuͤhrlich die Bewegung der Truppen auf den Eisenbah⸗ nen, zeigt, daß mit 18 Lokomotiven (wovon 6 als Reserve), 120 Personen⸗, 12 Last⸗ und 11 Pferde⸗Wagen, eine Infanterie⸗Bri⸗ ade von circa 4800 Mann und zwar in 6 Doppelzuͤgen, als dem

aximum eines Echelon, bequem fortzuschaffen sey; eben so eine 6 pfüͤnd. Fuß⸗Batterie mit 35 Wagen in 3 Lokomotivzuͤgen, eine 12 pfünd. Batterie in 4 Lokomotivzuͤgen, eing reitende Batterie mit 47 60 Wagen in 4— 5 Lokomotivzuͤgen. Die Fortschaffung der Kavallerie dagegen hat große Schwierigkeiten, indem ein einziges Regiment von 750 Mann und 830 Pferden gegen 150 Wagen mit 12 Lokomotiven erfordert. Durch Pferdekraft auf Eisenbah⸗ nen wird viel weniger mit groͤßerem Zeit Aufwande 1282 als durch Dampfkraft, natuͤrlich aber viel mehr, als beim Marsche auf Land⸗ straßen. Bei Fortschaffung von Artillerie stellt sich der Gebrauch der Pferdekraft jedoch beßher, am besten beim Transport eines Munitionsparkes, weil eine sehr schnelle Bewegung dessel⸗ ben weniger noͤthig, die Gefahr einer Explosion viel geringer und eine ziemlich große Zahl Pferde verwendbar ist. Ein Corps von 20,000 ann (ohne Kavallerie) mit 48 Ge⸗

schuͤtzen bedarf also 100 Lokomotiven (wovon 32 als Reserve) mit 810 Wagen in 6—7 Echelons, so daß z. B. das Transport⸗ Material, wie es in Belgien am Schlusse 1840 bestand, üͤber⸗

fluͤssig hinreichte, ein solches Corps gleichzeitig fortzuschaffen. Dasselbe z. B. von Leipzig uͤber Weimar, Gotha, Fulda, Hanau, nach Mainz (Bahmäng. von 60 Meilen) gerichtet, trifft am dritten vae Vormittags (im Nothfalle soger am 2ten Tage spaͤt Abends) in der Festung ein. Viel guͤn niß bei der Benutzung von Ruͤckfahrten heraus, wo sich viel groͤ⸗ ßere Truppenmassfen in weit kuͤrzerer Zeit auf das Operations⸗ Feld bringen lassen, da die Bahnen niemals in ihrer vollen Laͤnge, sondern nur auf Strecken von 40—50 Meilen zu schnellen Ope⸗ rationen benutzt werden koͤnnen.

Die Eisenbahnen koͤnnen ferner in militairischer Hinsicht ge⸗ braucht werden: zu schneller Befoͤrderung von Nachrichten, Meldungen und Befehlen, wobei die mit ihnen verbundenen

Telegraphen⸗Linien besonders wichtig sind, zu Fortschaffung

von Truppen, Kriegsmaterial und Lebensmitteln, zu schneller Ver⸗ stärkung schwach besetzter Punkte und Gegenden des Kriegs⸗ Schauplatzes, zur Verstaͤrkung bedrohter, so wie zum Entsatze be⸗ lagerter Festungen, zur Vertheidigung großer Flußstrecken und morastiger Niederungen, zur Konzentrirung entfernt und verein⸗ zelt stehender Truppenmassen bei unerwartet schnellem Vordringen des Gegners mit vereinter Macht, zur leichteren Entfernung aller Kranken, Gefangenen, des entbehrlichen und hinderlichen Trosses,

endlich zu unerwarteten Offensiv⸗Operationen. Alle Deutsche Re⸗ e. muͤßten sich ein uneingeschraͤnktes Benutzungsrecht der

isenbahnen vorbehalten, die letzteren selbst aber alle gleichmaͤßig

ruͤcksichtlich der Spur⸗ und Geleisenweite angelegt, mit doppelten

Geleisen, mit moͤglichst geraͤäumigen und brauchharen Wagen, so wie kraͤftigen Maschinen versehen seyn. Eben so waͤren Sicherheits⸗ Maßregeln fuͤr die Eisenbahnen durch Fortificationen, im Kriege selbst durch Vedettenlinien, fahrende Patrouillen, mobile Kolonnen, so wie durch Milizen nothig. Die Eisenbahnen bleiben in Zukunft die Haupt⸗Operationslinien alles Krieges, was natuͤrlich viele Modificatio⸗ nen in die Kriegfuͤhrung bringen duͤrfte. Als Grund⸗Idee seines mili⸗ tairischen Eisenbahn⸗Systems bestimmt der Verfasser: „daß von den Centralpunkten der strategischen Vertheidigung mehrere kurze Eisen⸗ bahnlinien divergirend nach der Graͤnze fuͤhren, damit der Feind

nie wisse, wohin wir uns ploͤtzlich wenden koͤnnen.“

A. Als Haupt⸗Operationslinien nach dem Rheine treten hervor: 1) die große Donaubahn von 88* bis Donaueschingen mit Maͤnchen, Augsburg, Ulm,

nach Kehl und Karlsruhe; 5

2) die Boͤhmisch⸗Fraͤnkische Bahn von Prag uͤber Pilsen, Nuͤrnberg, Würzbuf. armstadt nach Mainz;

3) die große Sächsisch⸗Thuͤringische Bahn, Dresden, Leipzig, Weißenfels, Erfurt, Eisenach, umfatt dann das Gebirgsland zwi⸗ schen Untermain, Kinzig, Fulda, Ruhr, und beruͤhrt den Rhein bei Mainz, Wesel und durch die Bahn vom Main an die Sieg

bei Bonn; 4) die große Norddeutsche Bahn von Magdeburg, Hannover,

8 Miinden, Osnabruͤck nach Wesel.

In transversaler Verbindung steht Nr. 1 mit 2 durch die

2 von Linz nach Prag, von Maͤnchen uͤber Regensburg nach Amberg, von Augsburg nach Nuͤrnberg; Nr. 2 mit 3 durch die

Bahn von Dresden, von Nuͤrnberg, Bamberg, Hof, Chemnitz nach Riesa und von Plauen, Altenburg nach Leipzig, von Bamberg uͤber Koburg nach Eisenach, von Wuͤrzburg nach Steinau; Nr. 3 mit 4 durch die Bahnen von Leipzig nach Mag⸗ deburg, von Gotha nach Hildesheim, von Soest nach Muͤnster. Nr. 2 und 3 treffen bei Darmstadt und Mainz zusammen, wo Deutschland im Kampfe gegen Frankreich immer den Centralpunkt seiner Hauptmacht halten wird, und von wo der kuͤrzeste We

nach Paris geht; Nr. 1 beruͤhrt und deckt den wundesten Fle

Deutschlands.

B. Als Haupt⸗Operations⸗Basis vom Osten Deutschlands er⸗

geben sich:

1) Von vorn und nach Rußland zu: die große Bahn, welche

einen Halbkreis von Lemberg, Glogau, Koͤnigsberg bildet; 2) als hintere Basis die Linie von Komorn, Wien, Budweis, Prag,

Dresden, Berlin nach Stettin, mit einer Zwischenlinie von Oll⸗

muͤtz nach Prag; Nr. 1 und 2 verbinden sich durch die Bahnen von Komorn nach Freistadt, von Wien uͤber Ollmuͤtz nach Oder⸗ berg, von Pardubitz uͤber Josephstadt, Landshut, Schweidnitz nach Breslau, von Dresden uͤber Goͤrlitz nach Liegnitz, von Berlin uͤber nach Groß⸗Glogau, von Stettin nach Posen und

romberg. Dieses große Deutsche Netz von etwa 1200 Meilen Eisen⸗ bahn und gegen 360 Millionen Herstellungs⸗Kosten ist keine Chi⸗ maͤre, wenn man weiß, daß Ende 1841 in Deutschland man

175 Meilen vollendete be 1I161u6“

11

124 » konzessionirte Eisenbahnen zaͤhlte. 363 » rojektirte p se 193 » erbindungs⸗ e.

166 » im Bau begriffene 1“M““

en von einem eigenthuͤm⸗ ie fuͤhrt den Titel: „Die tairische Operations⸗Linien betrachtet von Pz.“ durch mehrere militairische Werke ruͤhmlich be⸗ kannte Hauptmann Poͤllniz in Dresden. Die Basis des ganzen Wer⸗ m Satze: „da heut zu Tage unter den Europaͤischen rkliche Verschiedenheit in Betreff des Nachrichten: nicht mehr stattfinde, so eens in besonders wichtigen gen, und wer diese Mittel zuer m großen Maßstabe anwende, sey unbestreitbar im Vor⸗ Nachdem das Wesen der militairischen Operations⸗Linie Roͤmer⸗Straßen, der Militair⸗Straßen Napoleon's und d tert worden, bespricht der Ver⸗

welche eine der interessantesten Zeitfra immungen lichen Gesichtspunkte aus behandelt. Eisenbahnen als mili

Der Verfasser ist der

kes beruht in de Armeen eine me wesens und der Truppen⸗Beweg an die beiden letzteren weni

Momenten

ö heutigen Eisenbahnen kurz erd 1 2 S9⸗ A1Ae“ rmmrihh ve e öLNQv—“—;

mmrher Wrs IIe

Maln. . Die Kosten wuͤrden sich sehr vermindern, wenn man Milltair

zum Bau verwendete und alles Eisenwerk in Deutschland ferti⸗

en ließe. Sehr interessant ist, was der Verfasser am Schlusse

selnes Werkes uͤber Anlegung von Militair⸗Kolonieen und Stand⸗ oern zum Schutze Deutschlands und seiner neuen Eisenbahnen agt. 9

und Comp. eine vom Verfasser nach obigem Plan entworfene Mi⸗ litair⸗Eisenbahnkarte von Deutschland.

ach dem Vorworte erscheint naͤchstens in Berlin bei Schropp

8 8.

gr stellt sich aber das Verhaͤlt⸗ ah

neue auszuzeichnen; weniger

Zufriedenheit des Koͤnigs, daß alle Unteroffiziere den beim Friedensschlußse 95

wilcenschalt, Kunst und Literatur.

Berlin. Zu der musikalischen Soirece, welche am Sonnabend

von dem Violin⸗Virtuosen, Herrn Ernst, im Saale der Singaka⸗

war, ein sehr zahlreiches und fuͤr die ihm dargebotenen Lests⸗ hoͤchst empfaͤngliches Auditorium eingefunden. Die Soiree begann mit einem Quartett von Haydn in G— dar, welches die Herren Ernst,

Ries, Leopold und Moritz Ganz zusammen vortrugen. In

diesem Musikstuͤck erfordert besonders die Menuett fuͤr die erste Wo⸗

line eine außerordentliche Fertigkeit und Sicherheit in der Hoͤhe. Der

Vortrag des Stuͤcks war fein und grazids, und die drei

Mitwirkenden unterstuͤtzten die erste Partie aufs beste. Herr Leopold Ganz, sonst die Violine zu fuͤhren gewoͤhnt, hatte an diesem Abend im Quartett⸗Spiel die Viola uͤbernommen und wußte auch dies tiefere Instrument gewandt zu handhaben. Wie trefflich Herr Ries die Violine und Herr Moritz Ganz das Vio⸗ loncelle spielen, ist bekannt; doch koͤnnen wir nicht unerwaͤhnt lassen, daß der Cellist an einigen Stellen des folgenden Trio’s von Mendels⸗ sohn die schoͤnste Seite seines Spiels, um es mit einem Worte zu be⸗ zeichnen, den Gesang desselben, wieder in ihrem vollen Glanze ent⸗

zugeh 4. verstaärkte Regiment die Begeisterung, welche jener großen Zeit allge⸗ demie veranstaltet war, und die auch Ihre Matestaͤt die Koͤnigin und mein eigen war; und da der Verfasser hier aus eigener Anschauung, ESe. Majestaͤt der Kbnig von Hannover, so wie einige andere hohe Personen, mit ihrer Gegenwart beehrten, hatte sich, wie zu erwarten

dasselbe, bei der Stargarder

nach dem Tode der Köͤnigin Luise, laut ausdruͤcklicher Erklaͤrung

des Monarchen, den Namen derselben fernerhin fuͤhren durfte.

Im Jahre 1813 dem dritten (dem Buͤlowschen) Armee⸗Corps brig; entwickelte das durch eine Eskadron Freiwilliger Jaͤger

mit lebensvoller Theilnahme, das Miterlebte, das Miterstrebte beschrei⸗

ben kann, so ist der Vortrag rasch fortschreitend und anziehend, be⸗ sonders die Berichte uͤber den Antheil des Regiments Koͤnigin an den Schlachten bei Groß⸗Beeren, Dennewitz, Leipzig, an der Be⸗ freiung Hollands, an dem Siegesmarsch durch Belgien, an der Schlacht

bei Laon und an dem Einzug in Paris. Eben so zeichnet sich in dem

(1815) erneuerten Kampfe die Erzäͤhlung der Schlacht bei Ligny aus, an welchem Tage, dem 16. Juni, das Kegiment beinahe den vierten Theil seiner gesammten Staͤrke verlor.

Bei der neuen A der Armee (1816) erhielt das Re⸗ giment die Benennung „Erstes Dragoner⸗Regiment Koö⸗ nigin“. Dasseibe feierte im folgenden Jahre, am Geburstage des

Konigs, in seiner alten, bestaͤndigen Garnison Pasewalk und unter

der theilnehmendsten v ,7— der dortigen Buͤrger sein hundert⸗ jaͤhriges Bestehen. Seit dem 26. Mai 1819 heißt es „Zweites Kuͤrassier⸗Regiment 42½+ Koönigin)“. 1820 wurde

evuͤc, sammt den anderen Linien⸗Trup⸗ pen, zum erstenmale von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Kronprinzen, als

faltete. An das erste Quartett reihten sich zwei Romanzen fuͤr die kommandirendem Generale, gefuͤhrt. Seit 1833 wird der 4. Juni

Violine, von Ernst komponirt und vorgetragen und vom Koniglichen Kapellmeister Dr. Mendelssohn auf seinem sonoren 12½ Fluͤgel begleitet. In diesen beiden Stuͤcken, so wie in einer Elegie, welche spaͤter folgte, spiegelt sich Ernst's innere Lyrik, der traͤumerische Zug, der sich durch alle seine Productionen fortspinnt, der leise An- fiug von Melancholie, von dem sie durchhaucht sind, am entschieden⸗ und laͤnger bestehenden Regimentern als Auszeichnung verli sten wieder. Die zarten Thema's sind so einfach durchgefuͤhrt, daß die Grundstimmung nie verschwindet, und doch so fesselnd und im⸗ mer neu anregend in ihren Modulationen. Dazu die meisterhafte Begleitung von Felix Mendelssohn, die sich dem Spiel des Violinisten

im geistigen Charakter und in allen Nuͤancen treu und sinnig an

schmiegte. Zwischen den beiden Ernstschen Compositionen wurde dem

Publikum aber auch der lange entbehrte Genuß, Mendelssohn’s klas⸗ sischen Vortrag auf dem Pianoforte in seiner ganzen Selbststaͤndig⸗ keit und Macht wieder zu hoͤren. Bei aller stannenden Bewunderung, zn der uns die geniale Erzentrizitaͤt eines Lißt und die studirten 82 ekte eines Thalberg hinreißen konnten, wird der wahre Musikfreund doch die dauerndste Befriedigung und die reinste Erhebung an einem solchen Spiel finden, wie Mendelssohn es uns giebt. Hier gilt es immer der Sache, moͤchten wir sagen, dort oft nur der Form. Die groͤßte Energie, der feurigste Aufschwung sind in Mendelssohn’'s Spiel stets mit der vollkommensten Klarheit, die jeder Note ihr Recht widerfahren laͤßt, und mit jenem richtigen Maß verbunden, welches die hoͤchste Stufe in der Kunst bezeichnet. Der⸗ selbe Geist, der in den bleibenden Werken dieses Tonkuͤnstlers sich aus⸗ spricht, und der in uns das Gefuͤhl erregt, es muͤsse so seyn und nicht anders, die Production habe sich aus seinem Innern organisch noth⸗ wendig so gestaltet, eben dieser kuͤnstlerische Typus ist auch allem

dem fütgexraͤgt, was er als Virtuos uns darbietet. Das Trio, wel⸗

ches in dieser Soiree von ihm und den Herren Ernst und M. Ganz vorgetragen wurde, brachte eine Peoß Wirkung auf die Zuhd⸗ rer hervor und erregte gewiß in Vielen den Wunsch, daß wir oͤfter Gelegenheit haben moͤchten, als es bisher der Fall gewesen, In⸗ strumental⸗Compositionen unseres ausgezeichneten Landsmannes aus dem Gebiete der Kammer⸗Musik kennen zu lernen. Den wuͤrdigen Beschluß jenes reichen musikalischen Abends machte eines der beruͤhm⸗

testen Quartetten von Beethoven, in E-moll, mit dem unerschopflich guillenden, wehmuthsvollen Adagio, dem schoͤnsten Kommentar zu Goͤ-⸗ the's Gedicht „Trost der Thränen.“ Hier war Ernst ganz in seinem

Element und der Ausdruck seines Spiels so vollkommen eins mit dem Geiste der Composition, als würe sie 2 seinem eigenen Innern bervorgegangen. Lange anhaltender Adplalls folgte besonders dem Trio, der Elegie und dem letzten Quartett, und die Versammlung

seigte, obgleich die Soiree sich bis gegen 10 Uhr ausdehnte, doch - Tod und die wahrhaft christliche Gesinnung des Rittmeisters August

bis zum Schluß die gespannteste Theilnahme. Am Donnerstag bietet sich den biesigen Musikfreunden wieder ein aͤhnlicher Genuß dar, mit dem zugleich ein wohlthaͤtiger Zweck verbunden ist, zu welchem sich wieder dieselben Kraͤfte vereinigt haben, und woruͤber die An zeigen am Schlusse unseres Blattes das Raͤhere mittheilen. 10.

Hamburg. Vom hiesigen Nord⸗Deutschen Musik⸗ Verein nebst Preis⸗Institut ist eine neue Praͤmie, und zwar

fuͤr ein Duo c(oncertant fuͤr Piano und Violine oder Piano und

Violoncell, ausgeschrieben worden. 20 Hollaͤndische Dukaten werden

Ehrensold fuͤr das Duo mit dem zweiten Preis⸗ Termin zur Einsendung der Manuskripte, 5 EE—2 des Buchhaͤndlers Herrn Julius Schuberth hierher oder nach Leipzig

erfolgen muß, erlischt mit dem 31. August d. J. Das Naͤhere ersieht

man aus den bier erscheinenden Blaͤttern fuͤr Musik, welche als Or⸗ gan des Vereins und Preis⸗Instituts fortlaufende Berichte desselben iefern. Gewiß verdient dies Institut im Interesse der Kunst die all⸗ gemeinste Beachtung aller Deutschen Komponisten und Musikfreunde.

Geschichte des Koͤnigl. Preußischen zweiten Kuͤ⸗ rassier⸗Regiments Koͤnigin. Nach Urkunden und Rkeeeeigenen Erlebnissen dargestellt von Heinrich Navenstein

(Platz⸗Major in Minden, aggregirt dem zweiten Kuͤrassier⸗

Regiment Koͤnigin, in welchem er zuvor viele Jahre Adju⸗ aäͤant gewesen). Zweite ganz umgearbeitete und sehr ver⸗ mmehrte Auflage. Minden, 1842. 408 S. 8.

Die erste Auflage dieser Regiments⸗Geschichte erfreute sich der be⸗ sonderen Zufriedenheit des hochseligen Monarchen. Die gegenwaͤrtige Auflage, Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin Elisabeth geweiht, ist ein Aus⸗ druck der Freude daruͤber, daß diese erhabene Fuͤrstin das zweite Kuͤ⸗ rassier⸗Regiment als Chef uͤbernommen.

Dieses Regiment der Koͤnigin ist den 1. Juni 1717 von Knig

Friedrich Wilhelm dem Ersten errichtet worden. Zweimal wurde es

von dem Stifter selbst mobil gemacht, aber es ruͤckte niemals aus, so

daß eigentlich mit den Schlesischen Kriegen erst seine Geschichte be⸗ ginnt. Die Schlacht bei Hohenfriedeberg ward und blieb der Gipfel alles Schlachtenruhmes dieser Heldenschaar, der kein stolzeres Monu⸗ ment gesetzt werden konnte, als der große Koͤnig ihr in seinen histo⸗ rischen Schriften, welche uͤberhaupt ihrem Wesen nach eine Verherr⸗ lichung seiner Armee seyn sollten, errichtet hat.

Der siebenjaͤhrige Krieg gab natuͤrlich volle Gelegenheit, sich aufs der Bayerische Erbfol hrie g* In den Kriegen von 1792 bis 1795 bewahrte das Regiment sei⸗

nen alten Ruhm: es verlor allein in dem Feldzuge 1792 (vom Mo⸗ nat Juli bis Ende Dezember) 122 Mann und 248 Pferde.

„Bei dem Ausmarsche 1806 wurde dem Regimente die Allerhoͤchste

Gnade zu Theil, daß Ihre Majestaͤt die Koͤnigin, als Chef des Re⸗

iments, dasselbe, bei seiner Ankunft vor Berlin, in hoͤchsten Augen⸗ chein nahm und dann, in der Uniform des Regiments, im Wagen

vor demselben herfuhr und es durch die Stadt fuͤhrte. Jene Uniform

bestehend in einem blautuchenen Spencer mit ₰☛

Fflate⸗ wird fortwaͤhrend in einem besonderen Kaͤstchen neben der an

arte des Regiments aufbewahrt.“ In den bald darauf eintreffenden Verhaͤngnissen zeigte das Re⸗

15 sich seiner historischen Bedeutung wuͤrdig, namentlich auch in

em Gefechte bei Zehdenick am 26. Oktoher, und es setzte den weite⸗

ren Ruczug uͤber die Oder bis Danzig fort: nur die Ehre nicht.“ zig f „Alles war verloren,

Den ferneren Theil des Krieges kaͤmpfte das Regiment so zur

und Ehrendegen⸗Troddeln bckang⸗ nagn ng 2

. A der Erem zser Nanes Ken esensec ne 8s es

dem biederen und gemuͤthlichen Charakter des Verfassers

alliaͤbrlich, fur Erinnerung an die Thaten von Hohenfriedeberg,

durch oͤffentliche Vorlesung des zum Dank fuͤr diesen Tag dem

Regiment verliehenen Ehren⸗Diploms gefeiert. 1835 bekam das

Regiment aus den Haͤnden Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen ein

Standarten⸗Band, wie der Kdnig solches den seit hundert een eh.

Den Schluß des Buchs macht Frr. Bericht, wie der hoch⸗ gefeierte Name des Regiments „Koͤnigin“ nach einem Zeitraum von dreißig Jahren wieder in Wirklichkeit getreten: „Einige Tage vor Beendiqung des eseen bei Stargard, im Herbst 1840, wurden auch von unserem Regimente der Commandeur Oberst von Stuͤlpnagel und der Major von Berg zur Koͤniglichen Mittags⸗ tafel befohlen, bei welcher Gelegenheit Ihre Majestaͤt die Koͤnigin

zu Hoͤchstihrem Schmucke die Farben des Regiments (Karmoisin und Weiß) gewaͤhlt hatten und sich hieruͤber gegen den Mator von Berg (der Oberst von Stouͤlpnagel konnte wegen einer Fußverletzung nicht erscheinen) huldreichst dahin zu aͤußern geruhten: „„Ich habe Mich heute fuͤr Mich und fuͤr Sie geschmuͤckt.““ Schon diese Allergnaäͤ⸗ digsten Worte deuteten sehr bestimmt darauf hin, welche hohe Aus⸗ zeichnung den Regimentern nunmehr zu Theil werden sollte. Am 19. September naͤmlich wurde der Schluß der Herbst⸗Uebungen da⸗ durch bezeichnet, daß die gesammte Kavallerie im Trabe vor Ihren Majestaͤten in Parade vorbeimarschirte. Das Offizier⸗Corps des zweiten 11“ Koͤnigin erhielt hierbei noch die Wei⸗ sung, sich nach dem 8532 seten. b. nun dieser Parademarsch von en en zur Ausfuͤhrung gekommen war, da begaben sich Se. Majestaͤt an die Spitze der Ofg 1 1n-n b fuͤhrten selbige, im Angesichte der noch versammelten Truppen des ganzen Armee⸗Corps, zu Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin, welche im Wagen alle diese Uebungen begleitet hatten und auch jetzt ganz in der Naͤhe waren, mit den Worten: „Ich habe die Ehre, das Offi⸗ zier⸗Corps des Regiments A. Se. Majestaͤt ertheilten jetzt dem Major von Berg den Befehl, je⸗

orbeimarsche in der Naͤhe Sr. Majestaͤt des

ziere unseres Regiments und

rer Majestaͤt vorzustellen.“

den Offizier Ihrer Maijestaͤt namentlich zu bezeichnen.“⁷ „So⸗ mit geruhten Ihre Majestaͤt die Konigin unser Regiment als

Chef zu uͤbernehmen.“

Zum Zeugniß von der wackeren historischen Fffeenug und von er 1 h t. koͤnnten wir manche Stelle als besonders musterhaft auszeichnen, z. B. das Lob der freiwilligen Jaͤger des Regiments bei den Jahren 1813 und 1814:; das, was Seite 234 zu Ehren des Commandeurs, Oberst⸗Licutenants von Kamecke, und der aus lauter jungen Leuten neuformirten 4ten scadron des Regiments aufbehalten steht, und wie Seite 262 der

von Bluͤcher erhebend und erbaulich vorgetragen wird.

Ueberall finden wir den Verfasser von seinem Gegenstande ganz durchdrungen; er strebt, die jedesmalige Periode seines Regiments, welches er als ein organisches Individuum biographisch auffaßt, in seiner Verbindung mit dem Allgemeinen darzustellen und so die Wir⸗ kungen des veraͤnderten Zeitgeistes klar zu machen.

Daß von 1731 bis 1805 das Regiment nach den Markgrafen von Baireuth und Anspach geheißen, seitdem Regiment Kbönigin genannt worden, daß das Regiment seine Rekrutirung ausschließlich

. 2 in P. „˙d 8

als erster Preis, außerdem aber noch 10 Hollaͤndische Dukaten als öüeeee 89

Freude hervorgehoben; durch das ganze Buch aber tont die stolze Er⸗

innerung an den Sieg bei Hohenfriedeberg wieder, und das schmei⸗ chelhafte Zeugniß eines kompetenten auswaͤrtigen Generals, daß kein Volk der Erde Reiterthaten aufzuweisen habe, wie Preußen (bei Roß⸗ bach, Zorndorf und bei Hohenfriedeberg!) prangt als Motto bedeu⸗ tungsvoll an der Spitze.

„Unter den neuen, mehr oder minder lehrreichen und interessanten

Beilagen zeichnen wir die Parole⸗Befehl f . e des Generals Grafen von Kalckreuth waͤhrend der Belagerun Dohri A 8 ge sind c Sc ö 189 g von Danzig, 1807, aus; Armee auf der Graͤnze der Zeit, i w Seeea. Lüntr noͤthig wurden, in welcher die neuen Kriegs⸗Artikel

att fuͤr die Kulturgeschichte der

Vermißt haben wir in dem ganzen Buche den Protest des Offi⸗

zier-Corps vom 22. Juni 1745, gegen die . Grafen Schmettau in das Divplomia eek 2— nige von saͤmmtlichen Offizieren uͤberreicht, mit der Erklaͤrung daß keiner von ihnen waͤhrend der Attaque (am 4ten) jenen General vor oder bei einer Escadron gesehen habe. Auch uͤber den Maior von Chasot, der, wie sein Sohn, das Ungluͤck hatte, einen Gegner im Duell zu toͤdten, waͤre biographisches Detail wuͤnschenswerth Fewesen, zumal sein ehrenvoller Wappenschmuck haͤtte, sammt Gessler 8 Gra⸗ fen Briefe, nicht fehlen sollen. Eben so wuͤrde eine Anthologie aus Friedrich's Werken, in Bezug auf die Glorie des Regiments Kbnigin, an ihrem Orte gewesen seyn, namentlich die klassische Stelle aus der Geschichte des zweiten Schlesischen Krieges (pag. 212): „Monsieurn

Gessler, voyant qu'il n'y avoit aucun laurier à cueillir etc.“ . 8 ue etc.“ und dann die poctische Verherrlichung, welche anhebt:

. 8 5 * 2 8 „Quoi! sont-ce des dragons? sont-ce des demi-dieuxax, Qui renversent partout l'ennemi devant eux?“

und welche nach der glaͤnzenden Beschreibung d 7 Rei 8 urms bei Hohenfriebebers schließt: . E“A

„Prusse, de tes héros la race est immortelle, Ce phénix dans tes camps sans fin se renouvelle, Il nait dans tes périls de nouvcaux défenseurs;“

selbst die offizielle Zeitungs⸗Nachricht gehoͤrte hierher, daß d 8 im Mai 1751, unter Neien en von den gemeinen ö Baireuthischen Regiments, welche in der gloridsen Batallle bei Hohen⸗ friedeberg gewesen sind, ein betraͤchtliches Geschenk an Gelde austheilen u“ en vgö-. miggewanscht. was Seite 63—71 aus

1 ovelle eingelegt ist: diese karrikirte Portrait t den historischen Sinn des Ganzen. A““

Endlich haben wir bei der Beschreibung der Schlacht bei Hohen⸗

friedeberg zweierlei zu bemerken: erstens, ein Oesterreichisches Regi⸗ ment, Graf Wurmbrand, hat (wie S. 49, offenbar 9 Posthumes, T. II. pag. 212, steht) der Schlacht nicht beigewohnt, wohl aber die hier vergessenen beiden Regimenter Max Hessen und Baden⸗Baden. Unsere andere Bemerkung betrifft den Berg, welcher in der Histoire de mon tems, T. II. pag. 206 und pag. 208 mont topaze heißt. Dieser Name findet sich naͤmlich auf keiner Karte, auf keinem Plane, in keiner Schlesischen Topographie, und keiner der unterrichtetsten Maͤnner an Brt und Stelle, bei welchen wir deshalb angefragt haben, erinnerte sich, den Namen Topas⸗ Berg jemals gehort zu haben. Nun waͤre es allerdings wuüͤnschens⸗