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deten Mitglieder, gegen die begehrte Verbannung einiger Anhänger Christides. Daß die letztere doch durchgesetzt wurde, scheint von den Schwierigkeiten zu zeugen, auf welche die Männer stoßen müssen, welche es unternehmen, gegen die jetzigen Gewalthaber eine Oppo⸗ sition zu erregen. v 8.
Seit den jüngsten Tagen sind sehr viele Abgeordnete hier ange⸗ kommen. Es kann nicht fehlen, daß Metarxas und Kalergis in ihren Eigenschaften als Minister⸗Präsident und Militair⸗Gouverneur Gele⸗ genheit haben, jeden Ankommenden bald zu sprechen und auf ihn Einfluß zu gewinnen. Makrijannis sieht seine alten Kriegskameraden sich um seine Person vereinigen, desgleichen jüngere Grundeigenthümer, die das Capi⸗ tanoleben mehr nur vom Hörensagen kennen. Daß Makrijannis seine seit dem 15. Sept. berüchtigt gewordenen Palikaren um sich behalten darf,
während anderen Häuptlingen das Mitbringen einer solchen Begleitung
keiten führen. Auch Kolettis und Maurokordatos sind natürlich Män
nicht gestattet werden soll, dürfte früher oder später zu Unannehmlich ner, die von den Ankommenden begrüßt werden. Es wird sich zeigen
ver das Werben und Gewinnen am besten versteht. Im Ganzen Herrscht zwar im ganzen Lande Ordnung, aber sie ist weniger ein Resultat der Regierungs⸗Maßregeln und der Autorität der Lokal⸗ Behörden, als wie des persönlichen Einschreitens einzelner Partei⸗ häupter. Hier herrscht dieser mit seinem Anhange, dort jener. Dies,
je fortdauernden Wahlprotestationen, die Gegenwahlen, und noch manches Andere, lassen nicht daran zweifeln, daß nur ein einziger Häuptling der offenen Empörung sein Banner leihen darf, um sofort den Parteienkampf in allen Provinzen entbrennen zu lassen. Jedoch
darf man hoffen, daß es nicht so weit kommen, daß es vielmehr der
Masse der Gemäßigten gelingen wird, die National⸗Versammlung davor zu bewahren, daß sie nicht zur Pandorabüchse für das Land werde.
Was hier in Athen in diesem Augenblick die Lenker der Parteien außer dem Auwerben für die letzteren vorzugsweise beschäftigt, ist uns nicht möglich, Ihnen zu bezeichnen. Erstlich bietet die Presse in ihren verschiedenen Organen noch immer gar keine Anhaltspunkte dar, was indessen gewiß nicht mehr lange dauern wird. Zwei⸗ tens hemmt den Fremden, namentlich den Deutschen, der allgemeine Haß, in welchem er steht. Endlich hat man es aber auch wirklich mit einem chaotischen Zustande zu thun, aus welchem klug zu werden Jedem schwer fallen muß. Manche, die man für so gestellt hält, daß sie die Fäden aller Intriguen in den Händen haben sollten, mögen wohl selbst nicht wissen, was sie wollen, und die geleitete Masse dürfte sich's noch weniger bewußt werden, wohin sie geführt wird. Indessen darf ich meinen Brief mit der guten Verheißung schließen, daß trotz des argen Treibens die gute Sache noch keinesweges ver⸗ loren oder auch nur schwer gefährdet ist, daß man vielmehr auch jetzt noch auf den endlichen Sieg der Gemäßigten rechnen darf, vor⸗ ausgesetzt, daß die Gesandtschaften es nicht an der verheißenen ernst⸗ haften und kräftigen Unterstützung fehlen lassen. — Morgen verlassen den Piräus auch wieder einige zwanzig Deutsche. Selbst Abschieds⸗ Besuche hier zu machen, mußte ihnen widerrathen werden. Wenig⸗ stens hatte es ohne alles Auffallen und möglichst im Vorübergehen zu geschehen. In einem Wirthshaus deutsch zu reden, hieße so viel, als sich Schläge und Messerstiche ausbitten, und als Deutscher in den
Straßen erkannt zu werden, heißt so viel, als sofortigen Schmähungen und Steinwürfen sicher zu sein. Selbst tragi⸗komische Scenen erfolgen, wenn andere Fremde für Deutsche gehalten werden und unter lauten Protestationen davonzukommen oder durch ihr Schreien Militairs her⸗ beizuziehen suchen. Ueber den Verkehr läßt sich noch immer etwas Erfreulicheres nicht schreiben, obschon durch die vielen Fremden hier und im Piräus natürlich schöne Summen in Umlauf kommen.
. „2—— „ *ꝙ Athen, 13. Nov. Die Eröffnung der National⸗Versamm⸗
lung wird jetzt sehr bald vor sich gehen, wahrscheinlich in der nächsten Woche. Deputirten kommen täglich an, und die Stadt füllt sich zu⸗ sehends. Eine provisorische Kommission, bestehend aus den Herren Trikoupis, Papaleropoulos (von Nauplia) und Ghioni (von Hydra) ist ernannt, um die Deputirten zu bewillkommnen und ihre Voll⸗ machten in Empfang zu nehmen. Die eigentliche Kommission zur Prüfung dieser wird im Laufe dieser Woche ernannt, und da zwei Drittheile der Gesammtzahl der Deputirten zur gesetzlichen Eröffnung der Versammlung genügt, so dürfte diese bald erfolgen. Eine große Anzahl Deputirten von den Inseln des Archipels sind gestern mit dem österreichischen Dampfschiff von Syra angelangt. Inzwischen sind die Minister nicht müßig gewesen. Sie halten jeden Abend Sitzungen, die oft bis nach Mitternacht dauern. Der Entwurf zu der definiti⸗ ven Constitution ist ausgearbeitet und wurde heute dem Könige zur Durchsicht überreicht. In diesem Entwurf sind zwei Kammern, wie in Belgien, vorgeschlagen, die beide von dem Volke gewählt werden. Die erste wird Pegouola oder Senat genannt, die zweite „Bo02— rnꝗ Avrtrocgorc oder Rath der Repräsentanten.
Die meisten der hier anwesenden Deputirten haben schon Audien⸗ zen beim König gehabt und ihm den innigsten Wunsch ihrer Konsti⸗ tuenten und ihren eigenen Entschluß ausgedrückt, den constitutionellen
Thron und die Erhaltung der Ordnung und Ruhe im Lande mit
ihrem ganzen moralischen Gewicht zu unterstützen.
Später. Die oben erwähnte Kommission, obgleich an und für sich des unschädlichsten Charakters und mit den unschuldigsten Attri⸗ buten versehen, hat Anlaß zur Unzufriedenheit gegeben, indem die Deputirten, die sehr streng auf ihre Privilegien halten, diesen Schritt von dem Minister⸗Rath als einen Lingriß in ihre Rechte ansehen und sich dagegen opponiren. Um dieses übertriebene Zartgefühl zu erklären, ist es nöthig, Ihren Lesern erinnerlich zu machen, daß gerade eine ähnliche Maßregel zu einer Zeit, wo Metaxa auch an der Spitze der Regierung stand, im Jahre 1831 bei dem Kongreß zu Argos, die Veranlassung zur Unzufriedenheit gab. Das Ministerium hat nun die Kommission aufgelöst.
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Eine hiesiege Zeitung, die Fama, behauptet, man gehe mit dem Plan um, den Sitz der Regierung nach dem Isthmus von Korinth E als ein Mittelpunkt des Königreichs, und daher geeigne⸗ er 8 das Zusammentreffen der Deputirten, als Athen.
2 ‿ eine Verlegung der Hauptstadt jetzt ist nicht zu denken. soll habr und Glauben, daß Athen der Sitz der Regierung bleiben hns Häus en In⸗ und Ausländer über 30 Mill. Drachmen verwendet, an Gnage 48 g der Gemeinde⸗Rath nahe an 2 Mill. Drachmen und anderen öffendehe üben, Bazars, Wasserleitungen, Gefängnissen viel an Spitälein sichen Zwecken verausgabt, die Regierung eben so an Fopitälern, Kasernen, der Münze und anderen Staats Gebäuden, und endlich der König die Ersparnisse seiner Cinisl- ifle ber be⸗ 9 artigen Bau seines Marmor Bense⸗ seiner Civil⸗Liste bei dem groß⸗ B 9 über 3 dräch Marmor⸗Palastes. Ueberdies hat die National⸗ San über 2 ehen Drachmen und Privat⸗Kapitalisten 20 Mil⸗ ionen auf liegende Gr Kufen 8 28 daß 8. de nuß Hüse hopothekarisch geliehen, so 3 zuse ugenommen eine große Opposition gegen die Verlegun des Sitzes der Regierung nach einem anderen Het vorh d gung dürfte. Wer einmal die Unruhe, die Verderbun— eevorhanden sein 9 8 nruhr, die Verderbung seiner Möbeln, di Entbehrungen, die Unkosten und die miserablen Wohnungen erlebt und mitgemacht hat, die mit jedem Umzug in Griechenland rrot
unseres schönen Klima's, unumgänglich verknüpft ind, der wir freuen, ruhig wo er ist, ““ 8 Abends. Die Zusammenkünfte der Deputirten haben heute und gestern in Privathäusern stattgefunden, und es wurde von ihnen be⸗ schlossen, keine Eingriffe in ihre Rechte zu dulden. Der Minister des Innern
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hat im Namen des Gesammt⸗Ministeriums bekannt machen lassen, daß, da die Ankunft der Deputirten sich verzögert, die Eröffnung der Na⸗ tional⸗Versammlung erst am 8ten (20sten) d. M. stattfinden wird. Nachschrift. So eben erfahre ich, daß in dem Entwurf der Constitution der Senat von dem König gewählt werden soll aus einer drei⸗ fachen Liste, die ihm zu diesem Behufe von den Ständen vorgelegt wird. Das ganze Land soll wieder in zehn Provinzen (Nℳlο⁹, nach der ersten Eintheilung von 1833, getheilt werden.
Eisenbahnen.
Paris, 22. Nov. Herr Teste hat von dem nach England ge⸗ sandten Ingenieur Mallet bereits einen ersten Bericht über die at⸗ mosphärische Eisenbahn von Kingstown nach Dalkey erhalten, der sich für dies neue System sehr günstig aussprechen soll.
Brüssel, 24. Nov. Der Minister der öffentlichen Bauten hat die Ingenieure Maus und Belpaire beauftragt, nach Irland zu rei⸗ sen, um die atmosphärische Eisenbahn von Dublin nach Dalkey ken⸗ nen zu lernen. Der Minister hält diese Erfindung gerade für Belgien von besonderem Interesse, indem das jetzige Eisenbahn⸗System dieses Landes nur unter bedeutenden Opfern fortgeführt werden kann.
Man sagt, eine Gesellschaft habe die Konzession zum Bau einer Eisenbahn von Lüttich längs der Maas nach der französischen Gränze verlangt.
Die Fischer von Ostende haben dem Minister der öffentlichen Bauten eine Petition in Betreff des Eisenbahn⸗Tarifs übersandt, worin sie sich über folgende Punkte beklagen und desfalls Abhülfe verlangen: 1) Bei dem Transport der vollständigen und unvollstän⸗ digen Ladungen nach Deutschland bestehe eine zu große Differenz in den Kosten; 2) der belgisch⸗rheinische Tarif stelle die Fische in die zweite Klasse, statt wie früher in die erste, und 3) Antwerpen sei vermöge seiner Lage in Betreff der Frachtkosten nach Deutschland ge gen Ostende so sehr im Vortheil, daß selbst die holländischen Fischer mit denen von Ostende möglicherweise konkurriren könnten.
Sandels- und Börsen-Uachrichten.
Marktpreise vom Getraide. 8 8 Berlin, den 27. November 1843. 8
Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 4 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rthlr. 21 Sgr.; Noggen 1 Rthlr. 19 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 2 Pf.; große Gerste 28 Sgr. 10 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf., auch 26 Sgr. 5 Pf.; Hafer 24 Sgr. 7 Pf., auch 20 Sgr. 5 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 13 Sgr. 2 Pf.; Linsen 2 Rthlr.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 13 Sgr. 2 Pf., auch 2 Rthlr. 7 Sgr. 2 Pf. und 2 Rthlr. 4 Sgr. 10 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 16 Sgr. 10 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 2 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 3 Sgr. 7 Pf.; Hafer 20 Sgr. 9 Pf., auch 19 Sgr. 7 Pf.
Sonnabend, den 25. November 1843.
Das Schock Stroh 7 Rthlr. 10 Sgr., auch 6 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.
Stettin, 27. Nov. (B. N. d. O.) Getraide. In Weizen ist, außer am Landmarkt, wo theilweise etwas billiger gekauft wurde, seit Freitag nichts gemacht und sind Preise unverändert: für schles. alten 129/30pfünd. gelben 53 Rthlr., weißen 50 Rthlr., neuen 124. /27pfünd. gelben 48 à 51 Rihlr. nach Qualität, 125/26pfünd. weißen 52 Rthlr., neuen märkschen und ukermärkschen 51 à 52 Rthlr. gefordert, wozu aber keine Kauflust. Roggen in loco bleibt ebenfalls im Stillstande, 33 ½ à 34 ½ Rthlr. nach Qualität und Gewicht, gefordert; auf Lieferung im Frühjahr 33 ½ Rthlr. bezahlt und Geld, 33 Rthlr. fest verlangt. Gerste 102./103 pfünd. Oderbruch 24 ¼ Rthlr., 405.bpfünd. gr. pomm. 27 Rthlr. Hafer, pomm. von 52./654pfünd. pro Scheffel 16 ½ à 17 Rthlr. Erbsen 31 à 37 Rthlr.; Alles nominell.
Landmarkt vom 25sten d.: Weizen. Roggen. Erbsen. Zufuhren... 20 16 5 4 3 Wsp. Preise 46 à 50 32 à 35 24 à 25 16 à 18 32 à 35 Rthl.
Saamen. Oelsaamen fortwährend ohne Kauflust und Winter⸗Rübsen zu 67 Rihlr. erlassen. Säe⸗Leinsaamen aus dem Schiff erlassen: rigaer 7 ¾ Rthlr., pernauer 9 Rthlr., windauer 9 ½ Rthlr.
Spiritus aus erster Hand zur Stelle 24 ½ o%.
Fettwaaren. Rüböl ist wieder sehr im Stillstande, in loco 10½ Rthlr., Nov./Dez. 10 ¾˖ Rthlr., Dez. / Jan. 10 Rthlr., Jan./Febr. 11 Rthlr., März/April 11 Rthlr., alles Briefe. Leinöl 10 ⅜ Rthlr., Palmöl 11 ½ Rthlr. gefordert. Baumöl, Gallipolv, 14 ½⅞ Rthlr. unverst. (nicht 14 ½ Rthlr., wie in unserem Freitagsberichte unrichtig gedruckt), Südseethran fest zu 10 Rthlr.
Magdeburg, 25. Nov. Höchster und niedrigster Getraide⸗Markt⸗
preis pro Wispel: Weizen: 49 ½ — 43 Rthlr. Gerste: 31 — 29 Rthlr. Roggen: — 39 ½ — » Hafer: 19 ½ — 18 »
Danzig, 25 Nov. Marktbericht. An der Bahn zahlte man für Weizen 115— 132 pf. 36 62 Sgr. Roggen 115—124pf. 33 38 Sgr. Erbsen 30 a 38 Sgr. Gerste 4zeil. 102 — 110pf. 24 a 30 Sgr., 2zeil. 105 — 115 pf. 27 a 33 Sgr. Hafer 65—75 pf. 17 a 20 Sgr. pr. Scheffel. Spiritus 12 ½ a 13 Rthlr. pr. 120 Quart 80 % Tr.
Paris, 23. Nov. Es wurden heute wieder wenig Geschäfte in den französischen Fonds gemacht; die 3 % blieb 81.90, die 5 % 121. 60 no⸗ tirt. Am Schluß der Börse verbreitete sich das Gerücht, eine heute einge⸗ troffene telegraphische Depesche melde die Uebergabe Barcelona's.
1“ II8
Den 28. November 1843. 1 Pr. Cour. Brief.%Geld.
Gerste. Hafer. 6 .
Fon ds. 8 ctien. 8 Cour. Geld. [Gem.
103½ 103 89
159½
103 ¼
Brl. Pots. Eisenb. 5
do. do. Prior. Obl.-
Mgd. Lpz. Eisenb. —
do. do. Prior. Obl.. — 103
Brl. Anh. Eisenb. 140 ½ 139 ½q
do. do. Prior. Obl.] — 103
68 ½
94 ½
68 ½
98 †¼ 4
131
St. Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. Präm Sch d. Seech. — Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. 3 ½ 101 5 100 Berl. Stadt-Obl. 102 ½ büess. Danz. do. in Th. — 18I Westpr. Pfandbr. 3 ½ 101½ Grossh. Pos. do. 106 ⅔ do. do. 100 ½ Ostpr. Pfandbr. 3 V½ — Pomm. do. 8 102 ½ b Kur- u. Neum. do. 3 ½ 102 ¼
1012
Düss. Elb. Eisenb. ⁷ do. do. Prior. Obl.] Rhein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brl. Frankf. Eisb. do. do. Prior. Obl. 0b.-Schles. Eisb. do. Lt. B. v. eingez. — B.-St. E. Lt. A u. 3 — Magdeb. -Halber- städter Eisenb. 4
67 ½ 97 ¾ 130 — 103 ½ 110 — 106v½ —
117 —
Schlesische do.
Gold al marco. Friedrichsd'or. And. Gldm. à 5 Th.
Disconto.
113
Bresl-Schweidn.-
Freibg. Eisenb. 1 Beisss Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Brief.Gdeld.
6661““
141¼ 140 ¾
Kurz 2 Mt. — 300 Mk. Kurz 150 1 300 Mk. 2 Mt. 150 London 1 LSt. 3 Mt. 6 24 ¼ e4““ 300 Fr. 2 Mt. 80 öööööe 2 Mt. — Augsburg 150 Pl. 2 Mt. 102 ½ Breslau 100 Thlr. 2 Mt. — 100 Thle. — g 2e 100 Fl. 2 Mt. 56 28 100 sRbl. 3 Woch. 107 ⅔
Amsterdam 250 Fl. — ’
do. 250 Fl.
“ do.
Leipzig in Courant im I4 Thl. Fuss..
Frankfurt a. M. WZ Petersburg . .
88“
uswärtige Börsen.
Niederl. wirkl. Sch. 54 456. 5 % do. 99 ½. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —. 4 % Russ. Hope 90 12¾. Neue Anl. 21 ¼⅛.
Amsterdam, 24. Nov. 5 % Span. 21 2à. 3 % do. 31 2 Pr. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 108 ½.
Antwerpen, 23. Nov. Zinsl. 5.
Paris, 23. Nov. 5 ⁰⁰ Neapl. au compt. 108. 90. 5 % Span. Rente 30 ¼. Pass. 5 ⅛.
Wien, 23. Xov. 5 % nMet. 109 8. 4 % 991 ⅛. 3 % 75 . Actien 1674. Anl. de 1834 148 ¾. de 1839 I16 ½.
Preuss.
Bank-
Angekommene Fremde.
Meinhardt's Hotel. Graf K. önigsmark, aus Nauen. Kammerherr von Arnim aus Suckow.
Hotel de Rome. Gutsbesitzer von Kuezyuski, nebst Gemahlin, aus Podlachien.
British Hotel. Rittergutsbesitzer Freiherr von Hagen aus Schoelln, und Freiherr von Schultze aus Schwerin. Rittergutsbesitzerin Freifran von Tettau aus Dresden.
Hotel du Nord. aus Kopenhagen.
Rheinischer Hof. aus Breslau. Homburger, Dr. med., aus Karlsruhe. Kaufleute W. Dungs, nebst Familie, aus Barmen und Nootnagel aus Ham burg. Fabrikanten Tochtmann, nebst Töchtern, Baumeister, Neu feldt, sämmtlich aus Hildesheim, und Wittenstein aus Barmen.
König von Portugal. Künstler Ockerberg aus Stockholm. Domai⸗ nen-Beamter Behmer aus Merzien bei Cöthen. Gutsbesitzer Schlau ans Danzig. Particulier Weiße aus Hamburg. Kaufleute Emmrich aus Mittweyda, Müller und Eschebach aus Breslau, Borchart aus Landsberg a. d. W. und Sehlmeyer aus Hamburg. Particulier von Holtzendorff aus Vietmansdorf.
Kaiser von Rußland. Rittergutsbesitzer Baron von Hebenthal aus Liebenwisch. Kommerzienrath Neumann aus Danzig. Ober⸗Amtmann Ruffersbacher und Wirthschafts⸗Inspektor Raimann aus Birken dorf. Particuliers von Winterfeld aus Osterburg und Muschni⸗ kow aus Moskau. Kaufleute Muschnikow aus Moskau und Leh⸗ mann aus London. Privatmann Vettermayer aus Leobschütz. Ren⸗ tieren Bauer und Hinkel aus Leipzig.
Stadt London. Rittergutsbesitzer Rietzsch aus Rosenfeldt bei Torgau. Particulier von Wollfram aus Königsberg in Pr. Kaufmann Pactzoldt aus Bromberg. Oekonom Paarrmann aus Wittenberg. Architekt Schüller aus Dresden.
Hotel de Prusse. Gutsbesitzer von Wilkowskpo aus Posen. Parti⸗ culier von Bonin aus Neu⸗Stettin. Frau Rechnungsräthin Cochius aus Oranienburg. Kaufmann Fricke aus Magdeburg.
Rother Adler (Kölnischer Hof). Gutsbesitzer Maetzke aus Lüb⸗ ben. Kaufleute Manger und Wedel aus Zehdenick. Particulier Cohnstädt aus Stettin. Dlle. Reinhold aus Potsdam.
Hotel de Sare. Kaufleute Zipp aus Annaberg im Königreich Sachsen und Wallstab aus Rathenow.
Hotel de Brandebourg. Baron von Borch, Particulier, aus Stet tin. Baron von Veltheim, Major a. D., aus Schönflies. Baron von Vaerst, Gutsbesitzer, aus Freienhagen. Kaufmann Krüger aus
Königsberg.
Kaufmann Kalergis aus Taganrock.
2 Meteorologische Beobachtungen.
Nach einmaliger
Abends V Beobachtung.
10 Uhr.
Nachmittags 2 Uhr.
Morgens
6 Uhr.
¹Par. 336,21 Par. 336,21 + 8,9⁰ R. P + 3,2⁰° n. + 882 pct. V
heiter.
Auellwärme 6,8 09 R.
Flusswärme 5,60 R.
Bodenwärme 6,79 R.
Ausdünstung 0,017 Rh.
Niederschlag 0.
Wärmewechsel + 9,0° + 4,10°9 .
83 pCt. SW.
Luftwärme .. . Thaupunkt . . . Dunstsättigung Wetter neblig. heiter. A1,1“ SW. ZW SW. Wolkoenzug .. . — SW. —
Tagesmittel: 336,56 Par. +fꝛ˖ 7,22 HR. +† 3,920 h...
84 pCt. 83 pCt.
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 29. Nov. Der Weiberfeind, Lustspiel in 1 Akt, von R. Benedir. Hierauf: Vor hundert Jahren, Sittengemälde in 4 Abth., von E. Raupach.
Donnerstag, 30. Nov. Antigone.
Anfang der Vorstellung halb 7 Uhr.
Freitag, 1. Dez. Carlo Broschi, oder: 8 Französische Vorstellung.
s Antheil.
8 aale:
Königsstädtisches Theater.
Mittwoch, 29. Nov. Musikalische Abend⸗Unterhaltung im Ko stüm. 1) Ouverüre aus der diebischen Elster, von Rossini. 2) Duett aus Klara von Rosenberg, von Ricci, gesungen von Sgr. Capitini⸗ und Sgr. Grandi. Arie mit Chor aus Marino Falliero, von Doni⸗ zetti, gesungen von Sgra. Ranzi. 4) Duett aus: Der Liebestrank, von Donizetti, gesungen von Mad. Georgi Cook und Sgr. Grandi. 5) Duett aus: Die Puritaner, gesungen von Sgra. Malvani und Sgr. Ferrari Stella. 6) Duett aus: Aschenbrödel, von Rossini, ge⸗ sungen von Sgr. Capitini und Sgr. Carozzi. 7) Scene und Arie des Romeo, aus Montecchi und Capuletti, gesungen von Mad. Georgi Cook. Hierauf: Der dritte Akt der Oper Zampa. (Mad. Georgi Cook wird auf ihrer Durchreise nach Mailand einmal in die⸗ ser musikalischen Abend⸗Unterhaltung mitwirken.)
Preise der Plätze: Ein Platz in der Orchester⸗Loge 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 5 Sgr., im Parquet und in den Parquet⸗Logen 25 Sgr., im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr., Parterre 15 Sgr., Sperrsitz des dritten Ranges 10 Sgr., Gallerie 7 ½ Sgr.
Donnerstag, 30. Nov. Das bemooste Haupt, oder: Der lange Israel. Dazu: Vorstellung der gymnastischen Künstler aus London, in 3 Abtheilungen.
Sonnabend, 2. Dez. (Italienische Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale in dieser Saison: Maria, ossia: La Figlia del Reggi-
mento. Opera buffa in 2 Atti. Musica del Maestro Donizetti.
Freitag, 1. Dez. Max Helfenstein. Hierauf: Letztes Konzert des Konzertmeisters Herrn Karl Riefstahl aus Frankfurt a. M. Zum Schluß: Die verhängnißvolle Omelette.
Oeffentliche Aufführungen.
Mittwoch, 29. November, Abends 7 Uhr, im Saale Akademie: Erste Symphonieen⸗Soiree der Königl. Kapelle, zum Besten ihres Wittwenfonds. 1) Symphonie in B-dur von Haydn; 2) Klavier⸗Konzert in Es-dur von Beethoven (vorgetragen vom Königl. Musik⸗Direktor Taubert); 3) Ouvertüre zur „Zauberflöte“ von Mozart; 4) Symphonie in A-dur von Beethoven.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei
5 % Rente fin cour. 121. 60. 3 % Rente fin cour. 81. 90
Landrath, nebst Gemahlin,
Königlich dänischer Kammermusikus Kellermanuk
Schulz, Lieutenant im 11ten Landwehr⸗Regiment,
v 8 8
er Sing⸗
Beilage
zur
Ausland.
8 Cchnei;z. 19. Nov. (Oesterr. Beob.) Die Regierung des Kantons Luzern hat in Betreff der Kreisschreiben der Regierungen von Zürich und Bern folgende Zuschrift an den Vorort eingesandt:
„Schultheiß und Regierungsrath des Kantons Luzern an den hohen eidgenössischen Vorort Luzern.
„Sie haben uns mit Zuschrift vom heutigen Tage abschriftlich diejeni⸗ gen Schreiben mitgetheilt, welche von dem Regierungsrathe des hohen Standes Zürich den 26sten v. M. und vom Regierungsrathe des hohen Standes Bern den 25sten des gl. M. in Betreff des vom Großen Rathe des hiesigen Standes den 20. Weinmonat gefaßten Beschlusses in der An⸗ gelegenheit der aargauischen Klöster an Ihre Hochwohlgeboren gerichtet wor⸗ den sind, und haben gleichzeitig die Einladung an uns erlassen, Ihro Hoch⸗ wohlgeboren die geeignet erachteten Mittheilungen auch von unserer Seite zu machen.
„Es sind diese Zuschriften der hohen Stände Zürich und Bern an den hohen Vorort uns bereits unmittelbar von denselben mitgetheilt worden. Wir fanden uns bewogen, das Kreisschreiben der Regierung von Zürich in demjenigen freundeidgenössischen und bundesbrüderlichen Sinne zu erwiedern, in welchem unverkennbar dessen Mittheilung an uns erfolgt ist. Wir bech⸗ ren uns, eine Abschrift unserer Antwort Ew. Hochwohlgeboren hier zur Kenntniß zu bringen. Auf das an uns gerichtete Kreisschreiben der Regie⸗ rung des hohen Standes Bern haben wir jede Antwort unterlassen, da wir es mit der Würde der Regierung eines sonverainen Standes nicht verträg⸗ lich fanden, auf das diesem Kreisschreiben beigeschlossene Altenstück, das le⸗ diglich auf willkürliche, grundlose Beweisstellung in unserer Mitte nicht ge⸗ kannter Tendenzen und von uns nie gehegter Absichten sich fußet, eine recht⸗ fertigende Antwort an die eidgenössischen Stände zu erlassen, zumal die evi⸗ denteste, auch der Regierung von Bern wohl bekannte Thatsache, der Be⸗ schluß unseres Großen Rathes, die schlagendste Rechtfertigung in sich selbst trägt. 8 „Wir rechnen es zu einer angenehmen Aufgabe, diesen Großraths⸗Be⸗ schluß dem hohen Vororte zu übermitteln, da wir die sichere Ueberzeugung in uns tragen, es werde eine vorurtheilsfreie Prüfung dessen klaren und un⸗ zweideutigen Inhalts in demselben wirklich eine neue Garantie für Luzerns künftiges bundesgemäßes Handeln, einen neuen Beweis seiner stetsfort auf Erhaltung des bestehenden eidgenössischen Rechts⸗Zustandes hinzielenden, darum auch wahrbaft eidgenössischen Gesinnung erblicken, und es werden der hohe Vorort wie die eidgenössischen Stände die beruhigende, mit Zu⸗ versicht auch von uns gehegte Aussicht in die Zukunft ebenfalls gewinnen, daß solcher Rechtssinn und solche aus demselben hervorgegangene eid⸗ und bundesgenössische Handlungsweise statt, wie man sie beschuldigen möchte, „das Volk in Aufregung zu versetzen, in demselben eine Trennung, vielleicht sogar Bürgerkrieg hervorzurufen“, vielmehr geeignet sind, das Zutrauen auf unentwegbaren eidgenössischen Rechtssinn zu befestigen, die durch das ver⸗ letzte Gerechtigkeitsgefühl getrennten Gemüther der Bevölkerungen unseres Vaterlandes sich anzunähern und den schönsten Frieden, den wir kennen, zu gründen, den Frieden unserer Vorväter, den Frieden gegenseitigen bundes⸗ brüderlichen Zutrauens und der Einigung in Gesinnung und That.
„Wir zweifeln nicht, es werde der hohe Vorort unbefugte Andichtungen und Zumuthungen gegen den hiesigen Stand, die auf Mißachtung seiner souverainen Stellung beruhen, in treuer Beachtung des eidgenössischen Staats⸗ und Bundesrechts von der Hand weisen, und gerade durch diese Handlungsweise der selbst für unwahrscheinlich erklärten, darum auch vor⸗ eilig geäußerten Besorgniß abgraben, als dürfte der traurige Fall eintreten, daß ein anderer eidgenössischer Stand die Pflichten des Vororts übernehme und die Stände zur Vorberathung von eidgenössischen Maßregeln gegen Störung des Friedens in unserem Vaterlande zusammenrufe.
„Immerhin aber berechtigen und nöthigen uns die neuesten Vorgänge, die Souverainetäts⸗Rechte des hiesigen Standes, deren Aufrechthaltung gegen allfällige Angriffe die vom Großen Rathe dekretirte Organisirung der Streitkräfte des hiesigen Standes zum Zwecke hatte, gegen jede unbefugte Einmischung aufs feierlichste zu verwahren.
„Mit dieser Rückäußerung verbinden wir übrigens ꝛc. 3. November 1843.“ (Folgen die Unterschriften.)
E1118“ ☛ Paris, 22. Nov. Die Erfolglosigkeit der Unterhandlun⸗ gen zwischen den Commissairen von Mexiko und Nukatan habe ich Ihnen bereits gemeldet. Ueber New⸗Orleans eingetroffene Berichte aus Lagung vom 4. Oktober melden nun bereits, daß beiderseitig wieder Anstalten zum Wiederbeginn der Feindseligkeiten gemacht wurden.
Luzern, den
Merxiko's Finanzen werden dies hart empfinden, denn schon die letzte Expedition gegen Campeche hatte fast die sämmtlichen Staats⸗Einnahmen in Anspruch genommen. Der Hafen von Laguna war, wie es scheint, von mexikanischen Kriegsschiffen gesperrt, wenig⸗ stens für den Handel von Pukatan. Unter den in San Juan Bau⸗ tista stehenden Truppen raffte das gelbe Fieber zahlreiche Opfer weg. Die Departemental⸗Junta des Staates Tabasko hatte sich in ihrer letzten Sitzung für die Erwählung Santana's zum Präsidenten der wiedergebornen mexikanischen Republik ausgesprochen, indem sie den⸗
selben als „den um dieses Land wohlverdienten, tugendhaften und talent⸗
vollen Mann, den Helden von Veracruz und Tampiko“ bezeichnet.
Braunschweig und der Zoll⸗Verein.
Der Hamburger Correspondent enthielt in diesen Tagen einen gediegenen sichtlich aus guter Quelle herrührenden Aufsatz über die gewerblichen Verhältnisse des Herzogthums Braunschweig und sein Verhältniß zum Zoll⸗Verein, welchen wir unseren Lesern mitzutheilen nicht versäumen wollen.
„ Die in öffentlichen Blättern, heißt es da, wiederholt hervorgetretenen An sichten über unsere derzeitigen gewerblichen Verhältnisse lassen eine zwar kurze, aber auf Zahlen und Thatsachen gegründete Erörterung des Einflusses, den der Anschluß an den Zoll⸗Verein auf die diesseitigen Zustände ausgeübt hat, um so angemessener erscheinen, als bei der offenbaren Uebertreibung, deren sich Manche unter den früheren Korrespondenten schuldig gemacht haben, vor⸗ auszusehen ist, daß die mit dem künftigen Jahre eintretende Aufnahme der zwischen Weser und Harz belegenen braunschweigischen Landestheile in den Verein eine neue Reihe in gleichem Sinne geschriebener Artikel hervor⸗ rufen werde.
Der Großhandel Braunschweigs nach den hannoverschen Landen hat durch den Anschluß keine Veränderung erlitten. Die Zollgränze belästiget denselben nicht, weil die für Hannover bestimmten Waaren Braunschweig nicht erst berühren, sondern von Hamburg aus, wo sie für Rechnung hie⸗ siger Grossisten lagern, direkt an die Abnehmer versandt werden. Außerdem bietet die hiesige Niederlage Gelegenheit, unverzollte Vorräthe am Platze zu halten, und gegen Entrichtung der geringen Durchgangs⸗Abgabe von 8 Pfennigen pro Centner, davon Sendungen ins Ausland zu machen. Der Großhandel nach den Zoll⸗Vereins⸗Staaten darf, mit Hinblick auf die seit dem 1. Januar vorigen bis zum 1. Oktober dieses Jahres von hier in das Zoll⸗Vereins⸗Gebiet gemachten Waaren⸗Sendungen im freien Verkehr, als blühend bezeichnet werden; denn dieselben bestanden, um nur der vier Haupt⸗ Artikel, Wein, Kaffee, Zucker und Taback, zu gedenken, in 5581 Ctr. Wein, 14,549 Ctr. Kaffee, 24,707 Ctr. Zucker und 4356 Ctr. Taback. Daß die zahlreichen, auf das hannoversche platte Land, welches sich in einmeiliger Entfernung unserer Stadt nähert, berechneten Detail⸗Geschäfte Braunschweigs durch die neue Zoll⸗Gränze eine Störung erlitten haben, stellen wir nicht in Abrede; irrig wäre es aber, behaupten zu wollen, daß der Verkehr derselben ins Hanno⸗ versche ganz nieder liege. Angebot und Nachfrage stehen überall in Wech⸗ selwirkung; der hannoversche Landmann an der braunschweigischen Gränze, welcher hier den einzigen vortheilhaften Markt für Korn, Vieh, Butter, Holz, Torf und seine übrigen landwirthschaftlichen Produkte findet, entnimmt
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auch jetzt noch einen großen Theil seines Bedarss an Kolonial⸗ und Ma⸗ terialwaaren hier, und erspart dadurch besondere Wege nach den ihm theil⸗ weise entfernt belegenen hannoverschen Landstädten. Er kauft nicht nur in kleinen zollfreien Quantitäten, sondern führt — wie die biesigen Register über ausgefertigte Passirscheine darthun — ungeachtet des hannoverschen Eingangszolles auch jetzt noch Kaffee, Zucker, Taback ꝛc. in steuerpflichtigen Mengen von hier in seine Heimat. Nur der wohlhabendere Landwirth und die Krämer der benachbarten Gränzdörfer, deren Verhältnisse die Versorgung mit größeren Vorräthen zulässig und nöthig machen, haben theilweise ihre hiesige Kundschaft aufgegeben, was unsere Detaillisten allerdings empfinden.
Von den hiesigen Fabriken haben die in Baumwollen⸗ und Leinenwaa⸗ ren durch die Konkurrenz der zollvereinsländischen, mehr vorgeschrittenen und dabei theilweise noch den Vorzug eines wohlfeileren Arbeitslohns genießen⸗ den Fabriken unverkennbar gelitten und sind genöthigt gewesen, ihre Ge⸗ schäfte einzuschränzen. Besser ist die Lage der Fabrikanten in Wollenwaa⸗ ren, insbesondere der Coating⸗Fabrikanten; und durchaus günstig stellte sich bis jetzt der Betrieb der Zucker⸗Raffinerieen, so wie der Cichorien⸗ und Ta backs⸗Fabriken. Die ersteren brachten seit dem Anschlusse überhaupt 24,025 Ctr. Rohzucker und 1278 Ctr. Lumpen zur Versiedung, und ihre Sendungen raffinirter Zucker nach den Vereinslanden er⸗ folgten in solchem Umfange, daß die Nachfrage der hiesigen Händ⸗ ler zu Zeiten nicht befriedigt werden konnten. Die Cichorien⸗Fabriken haben für den früheren Absatz im Steuer⸗Vereinsgebiete ein weites, in namhaftem Umfange von ihnen benutztes Feld für ihre Thätigkeit, beson ders in den süddeuschen Vereinsländern, gewonnen, und der gute Fortgang der Tabacks⸗Fabriken stellt sich sowohl durch die bisherigen Bezüge an aus⸗ ländischen rohen Blättern, die seit dem Anschlusse bis jetzt 2920 Ctr. betru⸗ gen, als durch die namentlich nach Preußen und Sachsen gemachten bedeu⸗ tenden Sendungen ihrer Fabrikate genügend heraus. .
Der Betrieb der Branntweinbrennereien brachte in den dem Zoll⸗Ver⸗ eine angeschlossenen, 155,600 Einwohner zählenden Landestheilen im ver⸗ flossenen Jahre 95,543 Rthlr. Steuer auf, wovon 11,615 Rthlr. für aus⸗ geführten Branntwein vergütet wurden. Die Besorgniß, daß vreußischer Branntwein das braunschweigische Land überschwemmen und ein Stillstand der inländischen Brennereien die Folge davon sein werde, hat sich nicht be⸗ stätigt, vielmehr haben die letzteren gerade nach Preußen ansehnliche Ver⸗ sendungen gemacht. Zum zeitweisen Stillstande ist nur eine Anzahl kleiner, mit veralteten unzweckmäßigen Apparaten versehener Brennereien genöthigt gewesen, welche, um bei dem erhöhten Steuersatze das Geschäft mit Nutzen fortsetzen zu können, zuvor ihre Einrichtungen verbessern mußten, was Seitens der Mehrzahl derselben jetzt geschehen ist. Neu errichtet wurden seit dem Anschlusse zwei bedeutende, mit Dampf⸗Maschinen arbeitende Brennereien.
Vpor Allem ist der Verfall unserer Messen in den öffentlichen Blättern besprochen worden; wir widmen daher auch den Messen einige Worte und räumen gern ein, daß der Meßhandel mit ausländischen Manufaktur⸗Waa⸗ ren seit dem Anschlusse im Rückschreiten begriffen ist. Während in der Sommer⸗Messe 1842 noch 136 Meß⸗Conten eröffnet waren, stellte sich die Zahl derselben in der diesjährigen Sommer⸗Messe nur auf 89, und die Menge der während der letzteren zur Conto⸗Anschreibung gelangten aus⸗ ländischen Waaren blieb gegen die des Vorjahres um 2538 Ctr. zurück. Diese Abnahme des Verkehrs mit ausländischen Mannfaktur⸗Waaren ist dem Anschlusse an den Zoll⸗Verein mit beizumessen, in Folge dessen der Ver⸗ brauch im Herzogthume sich den vereinsländischen Fabrikaten mehr zugewandt hat. So erfreulich diese Erscheinung im deutschen Gesammt⸗Interesse ist, so niederschlagend würde sie für den Meßhandel Braunschweigs dann sein, wenn der Verkehr mit zollvereinsländischen Fabrikaten für den geschmälerten Handel mit ausländischen Waaren keinen Ersatz gewähren sollte. Prüfen wir daher, wie der Erste sich während der letzten vier Messen gestaltet hat. Der in der Lichtmesse 1842 im freien Verkehr stattgehabte Waaren⸗Eingang aus den Zoll⸗Vereinsstaaten betrug 16,063 Ctr.; der in der Laurenkius⸗ Messe v. J. 24,449 Ctr.; der in der Lichtmesse c. 16,458 Ctr., und der in der letzten Laurentius⸗Messe 21,365 Ctr. Der beschränkte Raum nöthigt uns, bei der zuletzt erwähnten Messe stehen zu bleiben, und nur den Ver⸗ bleib der erwähnten 21,365 Ctr. näher zu verfolgen. Aus amtlichen No⸗ tizen ergiebt sich, daß davon 14,658 Ctr. verkauft und darunter allein 7290 Ctr. 68 Pfd. mit Transport⸗Bezettelung ins hannoversche abgefertigt sind, während die übrigen verkauften Meßgüter ihren Weg in die preußi⸗ schen Provinzen, Sachsen, Westphalen und andere Vereinslande genommen haben. Hierzu treten noch die ihrem Gegenstande und ihrer Menge nach nicht kontrollpflichtigen verkauften Waaren, deren Quantität sich nicht fest⸗ stellen läßt, weil keine amtlichen Notizen darüber vorliegen. — Die vor⸗ stehenden Zahlen, zusammengehalten mit der während der letzten Lauren⸗ tius⸗Messe stattgehabten Fremden⸗Frequenz (die Zahl der Verkäufer betrug nach den Notizen der Polizei⸗Behörde 1256, die der Käufer 5000 Perso⸗ nen, wovon ppir. 1000 längere Zeit hier anwesend waren, und 4000 sich nur einen Tag und eine Nacht aufhielten) scheinen uns durchaus nicht geeignet, die Besorgnisse einer Verödung der hiesigen Messen zu rechtfertigen. Eine solche Besorgniß vermögen wir auch aus den augenblicklich gedrückten Mieth⸗ preisen der Meßgewölbe nicht zu folgern, sind vielmehr der Ansicht, daß diese Preise sich gegen früher nicht so wesentlich verändert haben würden, wenn man sich nicht vor der Zeit der Hoffnungslosigkeit hingegeben, den künftigen Verfall der Messen, als ausgemachte Sache ansehend, in öffentli⸗ chen Blättern mit Klagen hervorgetreten wäre und durch Uebertreibung und Muthlosigkeit die Verkäufer zur Erzielung billigerer Miethen indirekt selbst aufgefordert hätte. Der Umstand, daß dem Herzogl. Fiskus, welcher an den früheren Miethpreisen festgehalten hat, bisher nur 14 Verkaufs⸗Lokale unbesetzt geblieben find, scheint diese unsere Meinung zu bestätigen.
Was die vorstehend, nicht besonders erwähnten übrigen Gewerbszweige anlangt, so glauben wir nicht zu irren, wenn wir behaupten, daß Diejenigen, deren Absatz auf einen kleineren Kreis berechnet ist, durch die Trennung Braunschweigs vom Steuer⸗Vereine zwar verloren haben, durch die ver⸗ möge der Eisenbahn⸗Verbindung nunmehr auf den Verkehr mit Braunschweig angewiesenen Gränzbewohner der wohlhabenden Provinz Sachsen aber Er⸗ satz erhalten werden, denselben theilweise auch durch den namentlich im ver⸗ flossenen Jahre so ausnehmend lebhaft gewesenen und überhaupt vermehrten Transit⸗Verkehr bereits erhalten haben. Von dem weniger an einen örtlichen Absatz gebundenen Gewerben, z. B. den Papier⸗Fabriken, den Lackir⸗, Lampen⸗ und Wagen⸗Fabriken, Verfertigern mechanischer Instrumente ꝛec., glauben wir, daß sie in dem mit den Zoll⸗Vereins⸗Staaten eröffneten freien Verkehr reichlichen Ersatz gefunden, wenn ihre frü⸗ heren Geschäfte ins Hannoversche durch den Anschluß überhaupt erheb⸗ lich vermindert sein sollten. Letzteres scheint uns deshalb noch zweifelhaft, weil einer beträchtlichen Zahl solcher Fabrikanten und Handwerker Seitens der Zokl⸗Behörde die bis jetzt vielfach benutzte Vergünstigung zugestanden ist, Gegenstände ihres Gewerbes aus dem Hannoverschen zollfrei einzubrin⸗ gen, um sie nach bewirkter Reparatur wieder dahin auszuführen; worin der Beweis liegt, daß ihre früheren Verbindungen mit Hannover nicht abge⸗ brochen sind. 3 8
Wir rekapituliren unsere vorstehend ausgesprochenen Ansichten dahin: Der Großhandel Braunschweigs hat durch den Anschluß keine Beeinträchti⸗ gung erlitten, vielmehr an Umfang gewonnen; der Detailhandel hat verlo⸗ ren, ist aber keinesweges ruinirt; die wichtigeren Fabriken haben ihren Be⸗ trieb nicht nur fortgesetzt, sondern ausgedehnt; die Branntweinbrennerei wird in namhaftem Umfange betrieben und ist durch Verbesserung der beste⸗ henden und Errichtung neuer Anstalten auf eine höhere Stufe gebracht; der Meßhandel ist in einer Uebergangs⸗Periode begriffen, die Erfahrung von vier Messen berechtigt aber zu der Hoffnung, daß er, insoweit die allgemei⸗ nen Handels⸗Konjunkturen keine Aenderung herbeiführen möchten, auch künf⸗ tig der Stadt Braunschweig eine ergiebige Erwerbsquelle bleiben werde; von den übrigen Gewerben haben einige durch den Anschluß gelitten, andere sich gehoben, und noch andere wurden von ihm nicht berührt. Berichtigungen dieser Ansichten werden willkommen sein, wenn sie durch Thatsachen unterstützt werden; bloßes Verwerfen unserer Meinung auf den Grund der im Publikum verbreiteten, vielleicht selbst bei Männern von Ruf und Stellung gangbaren entgegengesetzten Ansichten wird dagegen nichts in unserer Ueberzeugung ändern, weil wir in einer leider in das Gebiet der Parteifragen gezogenen Sache nur unseren eigenen Augen zu trauen durch
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triftige Gründe veranlaßt sind.“ . 1“ 1
Eisenbahnen.
aà2 Paris, 21. Nov. Eine englische Flugschrift, welche in die⸗
sen Tagen unter dem Titel Railway⸗Reform erschienen ist, nimmt bei einem großen Theile des hiesigen Publikums das Interesse in Anspruch, welches der gänzliche Mangel an politischen Begebenheiten disponibel läßt. Es handelt sich in jener Broschüre darum, den Staat als den einzigen Eisenbahn⸗Unternehmer darzustellen, dessen Verwaltung dem wohlverstandenen öffentlichen Vortheile Befriedigung zu gewähren im Stande ist. Der Verfasser jener Schrift, welcher unter den wenigstens mittelbaren Auspizien des britischen Handels⸗ Ministeriums gearbeitet zu haben scheint, verlangt, daß der Staat die sämmtlichen englischen Eisenbahnen an sich kaufe, eine Operation, welcher als bloßem Finanzgeschäfte keine ernstliche Bedenken entge⸗ genstehen, und die durch ihre volkswirthschaftlichen Wirkungen eine große Wohlthat für das Land zu werden verspreche. Die Thatsachen, die Zahlen und die Argumente, welche der englische Verfasser für seinen Satz geltend macht, sind so beschaffen, daß sie dem Widerspruche wenig Raum lassen, sobald die materielle Ausführbarkeit einer solchen rie⸗ senhaften Transaction, bei welcher es sich um Hunderte von Millionen Tha⸗ G lern handelt, zugegeben werden muß. Natürlich wird eine Beweisführung dieser Art nicht gerade mit freundlichem Auge von denjenigen gesehen, welche bisher mit Eisenbahn⸗Speculationen ihr Glück gemacht haben oder noch künftig ihr Glück damit zu machen hoffen. Von besonders großem Gewichte ist nun die Argumentation des britischen Publizisten für Frankreich, wo die Frage von dem Bau der Eisenbahnen durch den Staat oder durch Privat⸗Gesellschaften jetzt eben noch in der öffentlichen Verhandlung begriffen ist. Daher darf man sich denn nicht wundern, wenn die Wortführer der sogenannten Eisenbahn⸗In⸗ dustrie in Frankreich alle ihre Beredtsamkeit aufbieten, nicht gerade, ie Railway⸗Reform zu widerlegen, sondern um die Unan⸗ it der darin ausgesprochenen Ansichten und gemachten Vor⸗ ie französischen Verhältnisse nachzuweisen. Gelingt diesen Beweis zu führen, dann Lebewohl den schönen „welche durch die noch schwebenden Entwürfe der großen bauten den französischen Millionairs eröffnet wurden. Darum Hand an das Werk gelegt und die öffentliche Meinung über⸗ redet, alle die Mißbräuche und die öffentlichen Nachtheile der Privat⸗Verwaltung der Eisenbahnen, über welche der eng⸗ lische Verfasser klagt, für Frankreich nur in der Einbildung vorhanden sind, daß man in Frankreich weder Uebertheuerung des Publikums, noch gehässige Kunstgriffe zur Verscheuchung der Reisen⸗- den von den wohlfeileren Plätzen, noch Nachlässigkeiten im Dienste, noch die anderen Uebelstände zu fürchten hat, welche von einer Un-⸗ ternehmung dieser Art unzertrennlich zu sein scheinen, wenn dieselbe ausschließlich darauf hinausgeht, um jeden Preis einen so großen Gewinn als irgend möglich zu erzielen. Unglücklicherweise indessen stehen allbekannte Thatsachen mit jener beruhigenden Beweisführung im schreiendsten Widerspruch, unglücklicherweise vergeht fast kein Tag, ohne daß die Verwaltung der französischen Eisenbahnen, besonders der Bahnen von Paris nach Rouen und nach Orleans, die bittersten und rechtmäßigsten Klagen hervorruft, zu deren Abhülfe die Regierung die Macht aus den Händen gegeben hat. Die Opposition gegen die fernere Verleihung des Privilegiums der Eisenbahnbauten an Privat⸗Spekulan⸗ ten wird übrigens mit jedem Tage stärker, und der Bewerber um die Kon⸗ zession der Eisenbahn nach der belgischen Gränze und an den Kanal hat sich bereits bewogen gefühlt, von seinen ursprünglichen Forde⸗ rungen ein Bedeutendes nachzulassen. Dadurch hat aber Herr von Rothschild wahrscheinlich noch nichts erreicht. Denn es ist der größte Anschein dafür vorhanden, daß die Kammern seine Anerbietungen in jeder Gestalt zurückweisen werden. —
in Paris, 22. Nov. Zu den beiden Compagnieen, welche die Ausführung der Cisenbahnlinie von Lyon nach Marseille begehren, hat sich eine dritte Gesellschaft so eben gebildet, die von mehreren einflußreichen Deputirten begünstigt wird, weil sie dem Staate eine Oekonomie von ³ der ausgesetzten Kosten verspricht. Nach dem System der neuen Compagnie sollen die Haupt-Eisenbahnlinien in paralleler Richtung mit den heu⸗ tigen Routes royales, die ohnehin breit genug sind, um den Raum zu einer doppellinigen Eisenbahn zu gewähren, fortlaufen. Die Regie⸗ rung würde dabei den Ankauf der Terrains ersparen, welcher im Durchschnitt bei uns von dem Kosten⸗Betrag einer Eisenbahn absorbirt. So kommt das Kilomeétre Eisenbahn im Durch⸗ schnitt auf 400,000 Fr. (die sogenannten Kunst⸗Arbeiten davon ab⸗ gerechnet) in Frankreich zu stehen, wovon 300,000 Fr. zum Ankauf des Terrains verwendet zu werden pflegen. Ferner behauptet die neue Compagnie, nach ihrem System keiner Kunst⸗Arbeiten, wie Tunnels, Viadukts, Brücken u. s. w., zu bedürfen, da sie die Mittel besitze, die Lokomotiven über die steilsten Abhänge und in den weite⸗ sten Krümmungen fortzubewegen. Sie beschäftigt sich dermalen, ein Memoire zu verfassen, welches bei Eröffnung der Session unter die Mitglieder beider Kammern vertheilt werden soll, und worin die Vor⸗ schläge, welche sie dem Minister der öffentlichen Arbeiten bereits vor⸗ gelegt hat, gründlich besprochen werden. Unter anderen Belegen zu Gunsten ihres Systems, stellt sie eine Parallele auf, zwischen dem Kostenüberschlag der Regierung für die Eisenbahn von Paris nach Lyon und ihrer eigenen Berechnung. Nach dem System der Regie⸗ rung soll die Eisenbahn von Paris nach Lyon 192,000,000 Fr. kosten, wovon 48,000,000 Fr. für die eigentliche Eisenbahn und der Rest für das Terrain zu verausgaben wären.
Die Compagnie bietet sich an, um 57,000,000 Eisenbahn ebenfalls mit doppeltem Schienenweg für die Anlegung des doppelten Schienenweges Kosten der Vorarbeiten....
Fr. die nämliche auszuführen, nämlich 48,000,000 Fr. 9,000,000 e““ 57,000,000 Fr.
Die Ersparniß, welche daraus der Regierung erwachsen würde, be⸗ trüge nicht weniger als 135,000,000 Fr. bei der einzigen Eisenbahn von Paris nach Lyon. Die Frage ist zu wichtig, als daß die Kam⸗ mern dieselbe nicht mit der größten Aufmerksamkeit und Gründlichkeit prüfen sollten. Durch die bejahende Entscheidung dieser Frage kann eine durchgreifende Aenderung unseres Eisenbahn-Systems herbeige⸗ führt werden. .
Handels- und Börsen- Uachrichten.
8 Französische Wein⸗Aerndte. 8
x Paris, 20. Nov. Alle Nachrichten aus den südlichen Departe⸗ ments, wo der Weinbau vorzugsweise betrieben wird, stimmen darin uüber⸗ ein, daß man in Betreff der Qualität wenigstens mit den Resultaten der diesjährigen Weinlese so ziemlich zufrieden ist. Die Aufmerksamkeit wendet sich dieses Jahr vorzugsweise den ordinairen Weinen zu, als denjenigen, deren Bedürfniß sich am meisten fühlbar macht. Nach allen Berichten hat diese Klasse von Weinen von diesjährigem Gewächse bei weitem den Vorzug vor jenem derselben Klasse des Vorjahres, sowohl rücksichtlich der Farbe, als der vollkommenen Reife, die ihnen im Jahre 1842 gefehlt hatte. Dieser Vortheil ist der unverhofft günstigen Witterung beizumessen, die mehrere Tage vor der Weinlese eintrat. Die feineren Weine, für welche