1844 / 13 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

waltungs⸗ und auch wohl mit Ver b nen so eifrig, wie nur je. Dagegen soll Ibra 88 stande bringen die hun⸗

Viele Unruhe unter dem hiesigen —, w, hweschen einzelne

in Umlauf gekommenen Fabeln hervor, zu wo van⸗ . in den Inselgewässern durch Uebertreibung erhoben

jese Gewässer übrigens

„zu säubern vermag man diese G vehe

worden . Füv.22 wenn man nicht im Interesse

eee eine Anzahl eigens konstruirter leichter Dampfschiffe aus⸗

rüster, deren einzige Aufgabe darin bestehe, unablässig auf die Pira⸗ 7

ten Jagd zu machen.

2 24. Dez. Die wenigsten Griechen haben einen ö-- eigentlich eine Constitution bedeutet, und Hheben nur, es sei ein ÜUniversalmittel für alle Leute und für alle Uebel. Es ist höchst komisch, zu sehen, wie man die National⸗Versammlung mit

etitionen überschüttet. So z. B. wurde vor wenigen Tagen eine Berschrift der Kreditoren und Actionairs der von Capodistrias auf Aegina begründeten National⸗Bank eingereicht, worin sie Bezahlung lihrer Schuldforderungen verlangten. Das war aber nichts gegen die Anmaßung der Nauplioten, welche forderten, daß die National Ver⸗ sammlung ihre Privat⸗Schulden bezahlen solle, erklärten sich aber bereit, den Betrag in National⸗Ländereien anzunehmen. Selbst die griechische Geistlichkeit steht den Laien nicht nach. Athen wimmelt von Despoten, Archimandriten, Diakonen, Aebten von Klö⸗ stern und unzähligen Mönchen aus allen Provinzen, so daß man aus diesen geistlichen Herren ein vollständiges Bataillon bilden könnte. Sie haben Alle ihr Anliegen an die National⸗Ver⸗ sammlung, und ihre Forderungen sind so übertrieben, daß es an das Lächerliche gränzt. Fürs Erste wollen sie nicht allein von dem Dop⸗ pel⸗Zehnten, welcher auf allen Klostergütern haftet, sondern von allen; Zehnten überhaupt befreit sein, so daß sie eine privilegirte Klasse bilden, und die Lasten der Staats⸗Revenüen ausschließlich auf die Laien fallen lassen wollen. Zweitens verlangen sie die Wiedereinsetzung der aufgehobenen Klöster, und die Zurückgabe der durch diese Maß⸗ regel von der Regierung zur Verbreitung des öffentlichen Unterrichts verwalteten Klostergüter. In ihrem religiösen Eifer fordern sie noch, daß der Theseus⸗Tempel in Athen, welcher früher eine griechische, dem heiligen Georg gewidmete Kirche war, und jetzt als National⸗ Museum für die zahlreichen hier gefundenen Bildsäulen, Basreliefs, In⸗ schriften, Vasen und andere Antiquitäten dient, dem Ritus der orientalischen Kirche wiedergegeben werden soll. Die Kommission der National⸗Versammlung 8 Untersuchung der Bittschriften hat indeß ihre Eingaben ad acta gelegt.

Sen dem 20sten „. 85 Tage, wo die Antwort auf die Thron⸗ Rede mit einem Amendement des Herrn Arxelos mit großer Stim⸗ menmehrheit angenommen ward, sind keine Sitzungen der National⸗ Versammlung gehalten worden, um der Haupt⸗Kommission Zeit zu lassen, ihre wichtigen Aufgaben zu lösen. Die Depesche von Lord Aberdeen an Sir Edmund Lyons hat die Frage einer ersten erblichen Kammer in Anregung gebracht, man glaubt aber allgemein, daß hier nicht wohl an eine solche gedacht werden könne. Erstens, weil eine solche Maßregel bei den Betheiligten entweder unabhängige finanzielle Ver⸗ bältnisse, oder in Ermangelung dieser, einen angemessenen Gehalt aus der Staatskasse voraussetzt, und in Griechenland eine hinreichende Anzahl begüterter und zugleich tüchtiger Männer nicht zu finden ist, so wie einen Gehalt mit der Senatoren⸗Würde zu verbinden, die gegen⸗ wärtige Lage der griechischen Finanzen nicht zuläßt; zweitens, weil ein erblicher Senat der Anfang zu einer privilegirten Kasse sein würde, die später in eine Paire übergehen könnte, und nichts ist mehr gegen den National⸗Sinn der Griechen, als eine Aristokratie; und drittens könnte es nicht fehlen, daß nach einigen Jahren eine große Anzahl der Senatoren, als junge Männer ohne Erfahrung und Verdienst (die Söhne der zuerst ernannten Senatoren) Sitz und Stimme im Senat haben würden, was auch dem griechischen Sinne ganz entgegen wäre, da man gewohnt ist, unter Senatoren nur Männer von reifem Alter und Erfahrung zu denken, die im Staatsdienst einen ge⸗ wissen Rang bekleidet haben, oder dem Vaterlande nützlich gewesen sind, wie die Mitglieder des bisherigen Staats⸗Raths. Die erbliche Senatoren⸗Würde ist also aus diesen Gründen in Griechenland nicht wohl anwendbar. Es handelt sich daher um die Fragen: 1) soll sie lebenslänglich oder nur auf eine bestimmte Periode sein? und 2) wer soll sie ernennen, der König oder das Volk? Um die erste Frage zu lösen, sind verschiedene Vorschläge

emacht worden: Einige wollen sie auf zeitlebens ernannt sehen,

ndere auf 10—12 Jahre; allein da fast Alle darüber einig sind, daß man nur Leute dazu nehmen kann, die einen hohen Rang ha⸗ ben und folglich viele Jahre im Staatsdienste waren, so kommt dieses ungefähr auf eins heraus, da man im Durchschnitt gewiß 50 Jahre alt sein müßte, und nach der Dauer des Menschenlebens im Allgemeinen eine Periode von 10—12 Jahren, der Lebensläng⸗ lichkeit in den meisten Fällen gleichkommen würde. 1

Was die zweite Frage betrifft, so ist es außer Zweifel, daß

die bestgesinnten Deputirten und überhaupt die Mehrzahl der Natio⸗ nal⸗Versammlung gesonnen sind, die Wahl der Senatoren dem König ganz und gar zu überlassen, ohne ihn, wie man zuerst wollte, an eine von dem Volke vorgeschlagene dreifache Liste zu binden, theils aus Rücksichten für die Wünsche Englands und Frankreichs, theils aber aus eigenem Interesse oder Citelkeit, da ein Jeder sich dann mit der Hoffnung schmeicheln könnte, einst durch Talente oder Verdienst die Senatoren⸗Würde zu erlangen, die bei Pro⸗ vinzial ⸗Wahlen nur das Resultat von kleinlichen Intriguen und Bestechung immer sein und bleiben werden. Weder die Senatoren noch die Deputirten werden in der Folge salarirt, aber wahrscheinlich werden diejenigen, welche in den Provinzen ansässig sind, eine Entschädigung für Reisekosten und Aufenthalt in der Haupt⸗ stadt während der Dauer der Session erhalten.

Man beabsichtigt, mit der Constitution zugleich ein neues Wahl⸗ gesetz zu machen, welches höchst nothwendig ist, um den Mängeln des gegenwärtigen abzuhelfen, wodurch so viele bestrittene Wah⸗ en vei der jetzigen National⸗Versammlung und auch bei allen früheren veranlaßt wurden. In diesem neuen Wahlgesetz wer⸗

größerung him Pascha hinwelken⸗

in Thätigkeit, ohne daß bis jetzt der geringste Unfall Statt gefunden

indem die Verhandlungen zwischen der Gesellschaft und den Lords des

Volk macht Mir große Freude. Durch diese ne wird die große Aufgabe der Abfassung der griechischen Staats-Verfassung glücklich gelöset werden. Auf diese Weise, wie Ich nicht zweifle, ver⸗ stehen Wir Beide den 3. September.“

Nachschrift: Große Sensation und beunruhigende Bewegung der Gemüther verursachte die gestern bekannt gemachte Ernennung von sieben neuen Mitgliedern des Staats⸗Raths, lauter Ultra⸗ Nappisten (darunter die Herren Glarakis, Rhodius, Konstantin Me⸗ taxas, ein Vetter des Minister⸗Präsidenten) Perucca und Spiliader (die beiden Letzteren Minister der Finanzen und des Innern unter Capodistrias). Was das Ministerium des 3. September bewegen konnte, zu einer Zeit, wo der Staats⸗Rath seiner Auflö⸗ sung von selbst entgegengeht, so viele neue Mitglieder zu ernennen, ist nicht ganz klar, doch schließt man daraus, daß der Zweck war, diesen Parteigängern einen Sitz in dem neuen Senat zu verschaffen, da höchst wahrscheinlich die Staatsräthe in Masse den Kern des Se⸗ nats bilden werden. Ueber 80 Deputirte haben dagegen förmlich pro⸗ testirt, und waren so entrüstet, daß sie sich vereinigen wollen, um den König zu bitten, den Staats⸗Rath sogleich aufzulösen. Auf die Vor⸗ stellung des Herrn Maurokordatos indeß, der ihnen bedeutete, daß diese politische Körperschaft noch nothwendig wäre, um wie bisher dem König bei Erlassung von Dekreten u. s. w. zur Seite zu stehen, ist man davon abgestanden.

Eisenbahnen.

London, 6. Jan. Die atmosphärische Eisenbahn bei Dublin ist seit vierzehn Tagen täglich von 11 Uhr Morgens bis 4 Uhr Abends

hätte. Die Bahn ist jedoch bis jetzt noch nicht eigentlich eröffnet,

Schatzes noch nicht beeudet sind. 8 zerlin-Frankfurter Eisenbahn. Im Monat Dezember 1813 betrug die Frequenz: 1) 15,165 Personen und 33 Equipagen, wofür eingenommen wurde 2 Passagiergepäck-Ueberfracht 3) 169 Ctr. 17 Pfd. Eilfracht G“ 9 4) 15,323 Ctr. 78 Pfd. Güterfracht .. 2,791 . 13 - 5) Viech-TPransport 8 58ö“ 24 15,702 Rthlr. 10 Sgr.

11,948 Rthlr. 25 Sgr. 284

S Die Einnahme betrug von der Eröffnung der Bahn am 23. Oktober 1842 bis 3o0. November 181 326,741 Summa der Einnahme excl. der von dem 8 Königl. General-Post-Amte zu lei- stenden Vergütigung und sämmtlicher

Nebeneinnahmen bis 31. Dez. 1843 342,443 Rthlr.

Im Monat Dezember 1842 wurden ein-

73 Rthlr.

genommen 5 Im Monat Dezember 1843 dagegen.. Mehreinnahme im Dezember 1843. 8 1,129 Rthlr. Mehreinnahme vom 23. Oktober bis 31. Dezember 1843 als in demselben Zeitraume 1842

14,5 15,702 1 10 Pf.

15,109

Handels- und Börsen- Uachrichten.

Berlin, 12. Jan. Die Umsätze an unserer Fonds⸗Börse waren heute beträchtlich und alle Eisenbahn⸗Actien ohne Ausnahme sind neuerdings ge⸗ stiegen. Ganz besonders waren Stettiner, Köln⸗Mindener und Oester⸗ reichische Effelten beliebt; man wollte wissen, daß von Wien wieder höhere

Course eingetroffen sind.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 11. Januar 1844. 3u Lande: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 8 Sgr. 5 Pf., auch 2 Rthlr. 7 Sgr. 2 Pf. und 2 Rthlr.; Roghen 1 Rthlr. 11 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr. 9 Sgr. 7 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf., auch 25 Sgr. 2 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf., auch 27 Sgr. 7 Pf.; Hafer 22 Sgr. 10 Pf., auch 20 vb Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 10 Sgr. 10 Pf. Einge⸗

n sind 122 Wispel.

8 Wasser: Wezen (weißer) 2 Rthlr. 8 Sgr. 5 Pf., auch 2 Rthlr. 4 Sgr. 10 Pf. und 2 Rthlr.; Roggen 1 Rihlr. 12 Sgr., auch 1 Rthlr. 10 Sgr. 10 Pf. Eingegangen sind 1247 Wispel 9 Scheffel.

Mittwoch, den 10. Januar 1844.

Das Schock Stroh 7 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 6 Rthlr. 5 Sgr.

Der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf. Kartosel Preise. 1 Der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 12 Sgr. 6 Pf. Branntwein⸗Preise.

Die Preise von Kartoffel⸗Spiritus waren am 6. Januar 14 ½ 15 Rthlr., am 9. Januar 15 Rthlr. und am 11. Januar d. J. 14½ - 15 Rthlr. (fr ei ins Haus geliefert) pro 200 Quart à 54 pCt. oder 10,800 pCt. nach Tralles. Korn⸗Spiritus: ohne Geschäft.

Berlin, den 11. Januar 1844.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Königsberg, 8. Jan. (K. Z.) In Memel sind im vorigen Jahre 733 Schiffe mit 87,156 Last eingekommen und 736 Schiffe mit 88,066 Last ausgegangen, 65 Schiffe verblieben am Schlusse des Jahres im Hafen. Von den eingekommenen Schiffen waren 410 preußische, 74 holländische, 70 englische, 59 dänische, 44 hannoversche, v. norwegische, 22 oldenbur⸗ gische, 12 mecklenburgische, 7 schwedische, 6 hamburgische und 2 russische. Von den ausgegangenen Schiffen waren 428 mit Holzwaaren, als: Balken, Planken, Stäben, S bieren ꝛc. beladen, 181 mit Getraide, 65 mit Sagt, 35 mit Flachs, Hanf, Heede, Fellen, Borsten, Federn zc., 1 mit diversen Gütern, 2 mit Oelkuchen, 1 mit Knochen und 1 mit Glasscherben; 20 ver⸗ segelten mit Ballast. Hiervon gingen 257 Schiffe nach Großbritanien, 90 nach Belgien, 69 nach Frankreich, 75 nach Holland, 70. nach preußischen Häfen, 37 nach Dänemark, 36 nach Norwegen, 25 nach Bremen, 17 nach Hamburg, 10 nach Süd⸗Amerika, 9 nach Oldenburg, 8 nach Portugal, 5 nach Hannover, 3 nach Mecklenburg, 2 nach Schweden und 1 nach Afrika. 44 Schiffe halten in Memel Winterlager; 4 Schiffe waren am 31. Dezem⸗ ber v. J. im Laden begriffen; 16 Schiffe waren segelfertig und 1 war unter Havarie. 1 Schiff ist im Rumpfe fertig und 4 sind im Bau. Der Bestand der Rhederei beträgt 76 Schiffe mit 14,773 Last.

Danzig, 8. Jan. (D. Z.) In keinem Jahre des laufenden Jahr⸗ hunderts Fas mit Ausnahme der Jahre 1802 und 1803) ist Danzigs

den wahrscheinlich die Wahl⸗Kollegien, dieses bestechliche Mittel⸗ Organ zwischen dem Volk und seinen Deputirten, ganz weg⸗ fallen, so daß jeder Stimmfähige seine Stimme für einen be⸗ stimmten Kandidaten direkt und nach eigener Eingebung wird ab⸗ ee In demselben wird ferner die geographische Reprä⸗ 8 een festgesetzt, und dabei als Basis angenommen, daß nur die Provinzen, Inseln und Städte, welche zu dem konstituirten jetzigen oder künftigen Königreich Griechenland gehören, Deputirte haben dürfen, mit der alleinigen Ausnahme der Insel Psara (oder Ypsara). 8 Die seen Grenener eianh u. s. w. müssen sich also in eine 8 einde einschreiben, um i . imm⸗ Wahlrecht zu erlangen. ·“ Als die Deputation der National⸗Versam g. . dem König die angenommene Adresse eneseens& folgenden Worten aus: 1 1u“ 8 empfange mit Vergnügen die Antwort d ional⸗Ver⸗ sammlung auf Mehne Rede bei Eröffnung derselben 8 gesprochene Harmonie der Gesinnungen zwischen Mir und Meinem

Stromzufuhr so bedeutend gewesen, als in dem gegenwärtigen, wobei haupt⸗ sächlich 8 das en Theil polnischer Güter, der in den beiden letztverflossenen Jahren wegen Mangel an hinreichendem Wasser in den polnischen Flüssen zurückbleiben mußte, jetzt abkam, nächstdem die lange Dauer unserer Stromfahrt beigetragen haben. Mit einer geringen Unter⸗ brechung ist bis zum Schluß des Jahres die Weichsel schiffbar geblieben, und alte Leute können es nicht denken, daß, was jetzt der Fall ist, um Neujahr auf unserer Scherapke Getraide ausgeladen und bearbeitet worden. Der Umfang der vorjährigen Abkunft wird sich aus folgenden authentischen Angaben herausstellen: Es sind nämlich im Jahre 1843 stromwärts an⸗ gekommen: 2256 Oderkähne, 498 Jadwiegen, 57 Jachten, 157 Dubasse, 1350 Galler, 1039 Holztraften, welche bemannt waren laut Pässe mit 3535 Schiffer und 21,338 Leute. 1 3

Diese Fahrzeuge waren beladen mit 63,061 ½ Last Weizen (vom Aus⸗ lande 43,876 Last), 20,185 ½⅞ Last Roggen (vom Auslande 14,678 Last), 1008 Last Gerste, 619 Last Hafer, 558 ¾ Last Erbsen (vom Auslande 257

2939 Ctr. Oel, 200 Ctr. Knochenschwärze, 383 Ctr. trockene Pflaumen, 100 Ctr. Kartoffelmehl, 4268 Ctr. Leinkuchen, 374 Ctr. Lumpen, 8435 ¾ Ctr. Thierknochen, 1340 Ctr. Fenchel, 300 Ctr. Mohn, 10 Ctr. Kleesaat, 60 Ctr. Talg, 26 Ctr. Seife, 50 Ctr. Farbe, 26 Ctr. Hansgarn, 25 Ctr. Wolle, 42 . Roßhaare, 16 Ctr. Seiler⸗Arbeit, 4 Ctr. Drillich, 307 Ctr. Wallnüsse, 445 Ctr. Kobalt⸗Erz, 12 Ctr. Kupfer, 12 Ctr. Messing, 40 Ctr. destillirte Branntweine, 183 Ctr. Fischerborke, 156,458 Stück Balken und Mauerlatten, 57,759 Stück Rundholz, 3617 Stück eichene Balken, 2076 Stück eichene Bohlen, 131 Stück eichen Schiffsbauholz, 16,996 Stück eichene Planken, 72,100 Stück Mauersteine, 134,140 Stück Dachsteine, 88,786 Stück Zinkplatten und 19,065 ½ Ctr. Zink, 14,769 Stück Zinkbleche, 1510 Stück Käse, 770 Stück Kanonenkugeln, 1794 Stück rohe Leder, 25,944 Schock eichne Stäbe, 6469 Schock Bandstöcke, 570 Schock sichtene Bretter, 4298 Ohm Spiritus, 164 Ohm Essig, 109 Kisten Glas, 22,300 Decher Bastmatten, 32 Rollen Leinwand, 42 Rollen Drillich, 2980 Klafter Brennholz, 622 Tonnen Holzkohlen, 7 Tonnen und 2264 ½ Ctr. Pottasche.

Riga, 1. Jan. (B. N. d. O.) Getraide. Russ. 117./18 1. Rog⸗ gen zu 65 SRo. mit 10 % Vorschuß angeboten, ohne Käufer zu finden. Oelsamen. Sowohl in russ. und poln. Schlagleinsamen als in Thurm⸗ samen ist nichts gethan. Hanfsamen wurde zu 9 ¼ BRo. mit ganzem und zu 10 ½ BRo. mit 10 % Vorschuß genommen, es zeigte sich indessen hierzu nicht so viel Kauflust, als früher da zu sein schien. Eine Partie zu 10 ¼ Ro. mit 50 % Vorschuß von ersten Verkäufern fand keine Nehmer. Hanföl ohne Handel. Hanf. Eine kleine Partie polnische Waare wurde zu 80, 75 und 70 BRo. mit 10 % Vorschuß für Rein⸗, Ausschuß⸗ und Paß⸗ geschlossen, wo feiner Hanf zu denselben Preisen, pr. compt., beigegeben worden. Bei größerem Theil Sorten wurde zu 79, 74 und 69 BRo. mit 10 % gekauft. oln. Rein⸗ allein zu 80 Ro., fein do. zu 86 Ro. mit 10 % gemacht. chwarzer Paß⸗ mit 58 Ro. mit 10 % bezahlt. Für gew. Waare schien gegen baar zu 74, 69 und 64 Ro. Kauflust zu sein. Drujaner Rein⸗ ist u 26 SRNo., Paß⸗ zu 23 ½ Ro. und Tors⸗ zu 12 Ro. auf Lieferung pr. lpril kontrahirt. Flachs hatte ziemlich lebhaften Umsatz. Gemacht wurde wie folgt: weiß marienburger Kron⸗ 32 a 33 SRoö., hell do. 29 a 30 Ro., gew. do. 28 29 Ro. n. Qual., weiß Hofs⸗Dreibd. 32 Ro., puif. do. 28 Ro., gew. do. 25 Ro., lifl. do. 21 Ro.; hell Partiegut 28 Ro., gew. do. 27 Ro., engl. Kron⸗ 26 Ro., Badst. gesch. 23 Ro., hell do. 24 ½ Ro., Risten Dreibd. 20 Ro. Flachsheede holte 13 SRo.

e“ Den 12. Januar 1844.

Pr. Cour. Brief. Geld.] Gem. 161½ 103 ½

103 ½ 143

Pr. Cour.

KAclien. Brief.] Geld.

Fonds. 8

Brl. Pots. Eisenb. 5 162 ½⅔ do. do. Prior. Obl. 4 104 Mgd. Lpz. Eisenb. 185 do. do. Prior. Obl.] 104

St. Schuld-Sch. 3 ½ 102 ¼ 102 ½ Pr. Engl. Obl. 30. 4 102 ¾ 102 ¾ Präm Sch.d. Seeh. 90 Ücn 8 NSessb 00* Brl. Anh. Fisenb.

Lees, gen s 100½ do. do. Prior. Obl. 104 ¼ Berl. Stadt-Obl. Düss. Elb. Eisenb. 80 49n b nb. 1012 do. do. Prior. Obl. 96 ½ ““ Pfandbr. . Rbein. Eisenb. 72 ½ 71 ½ Grossb. Pos. do. V 105 ½ [4o. do. Prior. Obl. 975

e b 5 eg. Brl. Frankf. Eisb. 143 142 V her. do. do. Prior. Obl.- 103 ½ vEöö“ 88. O0b.-Schles. Eisb. 1143, Kur- u. Neum. do. 101 x⅔ do. Et. B. v. eingez. g 109 ½

292

115 110 ½ 123 *

ʒEʒAEAEAEA

Seaeeeee B.- St. B. Lt. A u. B 122 Magdeb.-Halber-

städter Bisenb. 4 Bresl-Schweidn.- Freihg. Risenb. 4

Gold al marco. 1

Friedrichsd'or. 13 ½2 And. Gldm. à 5 Tb. 11² Disconto. 4

118 117

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 8. Jan. Niederl. wirkl. Seb. 54 ½. 5 % do. 5 % Span. 21 ⅛. 3 % do. 31 13. Pass. 5 ½. Ausg. —. Zinsl. 6. Pr. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 110. 4 % Russ. Hope 91 ½. Antwerpen, 7. Jan. Zinsl. —. Neue Aul. 20 ⅞. Frankfurt a. WI, 9 5 % Met. 112 G. Bank-Actien 2023. p. ult. 2024. Bayr. Bank-Actien 681. Hope 90. Stiegl. 89 ½. Int. 54 5 Poln. 300 Fl. 95 ½ G. do. 500 Fl. 96 , do. 200 Fl. 31 ⁄¾ G.

Hamb urg, 10. Jan. Bank-Actien 1690 Br. Engl. Russ. 112. Petersburg, 2. Jan. Lond. 3 Met. 37 ⁄%. Hamb. 34 ½. Paris 403. poln. 300 Fl. —. 4do. 500 Fl. 89. do. 200 Fl. 29 ½.

Wien, 8. Jan. 5 % Met. 110 4½. 8 4 % 101 ½. 8 Anl. de 1839 116 ½. „. Bank-Actien 1656. 1658. Nordb. 128 ¾¼. . Gloggn. 112 ⅛⅞. X. Mail. 101 ½. ¼. Livorn. 94 ½.

15

Preuss.

Berichtigung. In Nr. 12 der Allg. Preuß. Ztg. S. 77, Sp. 2, Z. 30 v. o. ist statt: „Wanzleben“ zu lesen: Wolmirstedt.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Uhr.

Nach einmaliger

Mlorgens Nachmittags Beobachtung.

6 Ur. 2 Uhr.

1844. 11 Jan

„„ ,2„ 8 2 8 . Luftdruck.... 3 2,61 Par. 342,11 Par. 342,86 Par. Quellwärme 6,12 R.

7,40 n. 2,72 R., 7,20 R. Flusswärme 9,10 R.

8,30 R. 6,70 8,1°0 R. Bodenwärme 4,00 R. 93 pcLt. 70 pct. 92 pcCt. ö Niederschlag 0 heiter. heiter. I heiter. iederschlag U. 1 080. 080. 0. Wärmewechsel Wolkenzug. .. 8 0. 1 10,12* R. Tagesmittel: 342,53 Par. 5,829 R. 7,80 R. 85 pct.

Luftwärme Thaupunkt Dunstsättigung Wetter

Khnigliche Schauspiele. Sonnabend, 13. Jan. Don Carlos, Infant von Spanien, Trauer⸗ spiel in 5 Abth., von Schiller. (Herr Löwe, Theater zu Stuttgart: Marquis von Posa, als Gastrolle.) Sonntag, 14. Jan. Carlo Broschi, oder: Des Teufels Antheil. Im Konzertsaale: Die seltsame Wette. Hierauf:

ledig.

Montag, 15. Jan. Zum erstenmale wiederholt: brief, Lustspiel in 3 Abth., von R. Benedix. Hierauf: sche Studien. (Herr Löwe: Brauser, als Gastrolle.)

Königsstädtisches Theater. Sonnabend, 13. Jan. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Maria, ossia; La Figlia del Reggimento. Opera buffa in 2 Atti. Musica del Maestro Gaetano Donizetti. 8 Sonntag, 14. Jan. Gast⸗Vorstellung des Kinder⸗Ballets des Herrn Price aus Kopenhagen, in 2 Abtheilungen. Dazu: Eine Reise nach Spanien. Montag, 15. Jan. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Lucia di

Lammermoor.

Verantwortlicher Redackeur Dr. J. W. Zinkeisen.

Humoristi⸗

Last), 1363 Last Leinsaat (vom Auslande 1017 Last), 442 ¼ Last Rübsaat (vom Auslande 76 Last), 2 Last Hanfsaat, 67 Last Roggenmehl. (Zusam⸗ men 87,307 Last Getraide und Saat.) 20,625 Ctr. diverse Stückgüter,

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

2192 Ctr. Hanf, 1608 Ctr. Eisen, 287 Ctr. Taback

700 Ctr. Zucker,

Beelage

Deutsche Bundesstaaten.

Ausdünstung 0,01 1 8

vom Königl. Hof⸗

Ich bleibe Der Steck⸗

66“*“ 1“

Beilage

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ꝗ2 1

zur

per ban, eeegheh ne.n üei a4

3 eitung. res Sonnabend den 13 Januar.

—— 288

.“

München. Unterstützung von Kindern unbemittelter Staatsdiencr. Großbritanien und Irland. London. Abschluß der Staats⸗Ein⸗ nahme des letzten Quartals. Ueberfüllung des chinesischen Marktes. Italien. Rom. Beabsichtigte Resormen in der Verwaltung. Neapel. Riiücklehr der Flotte aus Brasilien. Portngal. Schreiben aus Lissabon. Spanien übergetretenen Truppen.) Türkei. Konstantinopel. Nichtunterthanen der Pforte dürfen kein Eigenthum in der Türlei erwerben. Vermischtes.

(Bewegungen unter den aus

Qeutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 6. Jan. Das gestern ausgegebene Intel⸗ ligenzblattvon Ober⸗Bayern enthält eine Königliche Verordnung über die Verwendung der Renten des allgemeinen Unterstützungs⸗ Fonds für Staatsdiener und ihre Relikten, deren Eingang folgender⸗ maßen lautet: „Wir haben in wohlwollender Berücksichtigung der Familien⸗Verhältnisse Unserer Staatsdiener und ihrer Relikten bereits am 1. Januar 1826 begonnen, einen Fonds zur Unterstützung der⸗ selben aus jährlichen Beiträgen Unserer Central⸗Staatskasse zu bil⸗ den, und Wir haben diesem Fonds nachhin auch den Reinertrag der Kreis⸗Intelligenzblätter zugewiesen. Nachdem nun der bezeichnete Fonds sich seither in dem Maße vermehrt hat, daß er eine ergiebige Jahres⸗Rente abwirft, so wollen wir nunmehr einen Theil dieser Rente für den Zweck der Unterstützung von Kindern unbemittelter dürftiger Staatsdiener für die Dauer der V. Finanz⸗Periode in festen Beträgen nach Köpfen ausgeschlagen und einen Theil der⸗ selben Rente für Unterstützungen im Allgemeinen in dringenden Be⸗ dürfnißfällen solcher Beamten⸗Familien verwenden, jedoch mit der Beschränkung, daß die fortlaufenden und die augenblicklichen Unter⸗ stützungen zusammen die Summe von 24,000 Fl. für ein Jahr der V. Finanz⸗Periode nicht übersteigen dürfen. Die jährlichen Unter⸗ stützungs⸗-Beträge sind auf 100 je zu 50 Fl. und 50 je zu 100 Fl. bestimmt. Doch bleibt es dem Königl. Ermessen vorbehalten, je nach Umständen auch zwei oder mehrere derlei Beträge an eine und die⸗ selbe Familie zu verleihen und die Zahl der Unterstützungs⸗Beträge je nach Kräften des Fonds zu vermehren. Eine solche Unter⸗ stützung kann nur einer Familie mit mehr als zwei Kindern, außer⸗ ordentliche Verhältnisse ausgenommen, und nur auf den Na⸗ men eines Kindes verliehen, folglich für ein anderes Kind derselben Familie ohne neue Verleihung nicht bezogen werden. Das Kind,

für welches eine Unterstützung nachgesucht wird, muß, ohne Unterschied nach dem Geschlechte, jedenfalls volle 8 Jahre alt sein und das 18te Lebensjahr nicht überschritten haben und darf nicht mit solchen geisti⸗ gen Gebrechen behaftet sein, daß es als unfähig für einen ge⸗ deihlichen Unterricht erkannt ist. Die Zahl der Jahre, für welche eine fortlaufende Unterstützung bezogen werden kann und zahlbar ist, wird bei der Verleihung jedesmal festgesetzt. In Fällen der Entlassung, Quieszirung oder des Ablebens aktiver Staatsdiener wird die verliehene Unterstützung für das eben laufende Rechnungsjahr noch fortbezahlt; die Wiederverleihung ist im Falle des Bedürfnisses vorschriftsmäßig nachzusuchen. Den Rest, welcher sich an der Jahres⸗Rente des staatsdienerschaftlichen Unterstützungs⸗ Fonds nach Abzug der für Kinder der Staatsdiener verliehenen fort⸗ laufenden Unterstützungen herausstellt, beabsichtigt der König, zur augenblicklichen Hülfe für Unsere Staatsdiener überhaupt und für die Wittwen und Waisen derselben in Fällen dringender Bedürfnisse zu verwenden.“

Grossbritanien und Irland.

London, 6. Jan. Der nunmehr vollständig veröffentlichte Einnahme⸗Status des letzten Vierteljahres ergiebt in seinem Abschlusse ein äußerst zufriedenstellendes Resultat, sowohl in Betreff des ganzen Jahres als der Vierteljahres⸗Einnahme. Die Beträge der einzelnen Haupt⸗Einnahme⸗Branchen sind gestern schon bekannt geworden, und wiesen fast sämmtlich einen Ueberschuß im Vergleich zu den entspre⸗ chenden Abschlüssen des vorigen Jahres nach. Dasselbe zeigt sich in den summarischen Beträgen des jetzigen Abschlusses. So ergiebt die Summe für das abgelaufene Vierteljahr eine Mehr⸗Einnahme von 725,670 Pfd. und für das ganze Jahr einen Ueberschuß von 5,742,078 Pfd., verglichen mit der Einnahme derselben Perioden im vorigen Jahre. (Die Einnahme des mit dem Januar 1844 endenden Jahres betrug 50,071,943 Pfd., für das im Januar 1843 abgelau fene Jahr nur 44,329,865 Pfd.) Wie man richtig voraussetzte, ist die Einkommensteuer die Hauptursache dieser zur Deckung der laufen⸗ den Ausgaben des Landes erforderlichen Einnahme. Dieselbe ergab nach der Rechnung des vorigen Jahres nur 571,056 Pfd., weil sie noch nicht vollständig beigetrieben war, während ihr Ertrag in diesem Jahre auf 5,249,200 Pfd. sich beläuft. Einen erfreulichen Eindruck macht die Einnahme der Accise, welche um 8763 Pfd. im letzten Vierteliahr und um 387,503 Pfd. im ganzen Jahre sich gehoben hat Es erweist diese Einnahme einen stärkeren Verbrauch von veracciseba⸗ ren Artikeln, mithin eine bessere Lage der arbeitenden Klassen.

Das vielbesprochene eiserne Riesen⸗Dampfschiff „Great Britain“

wird am 25. Mai seine erste Reise von Liverpool nach New⸗NYork antreten; zuvor soll es auf der Themse zur Schau gestellt werden Es hat 3500 Tons Gehalt und Maschinen von 1000 Pferdekraft, während der „Great Western“ nur 1700 Tons Gehalt und Maschi⸗ nen von 450 Pferdekraft hat. Wie sehr die Besorgniß vor einer Ueberfüllung des chinesischen Marktes begründet ist, geht daraus hervor, daß nach manchester Be. richten in den ersten eilf Monaten des verflossenen Jahres an weißen Baumwollenwaaren (plain fabrics) 179,208,183 Yards von England nach China ausgeführt worden sind, während die Ausfuhr in allen zwölf Monaten des Jahres 1842 nur 125,302,943 NYards, also 53,905,240 YJards weniger betrug. An gedruckten Baumwollenwaa⸗ ren wurden während der erwähnten Zeiträume resp. 21,212,134 und 19,483,329 Yards ausgeführt, also in den cilf ersten Monaten von 1843 ein Mehrbetrag von 1,728,805 Yards.

ͤqq Nom, 31. Dez. (A. Z.) Die bereits seit längerer Zeit cir⸗ kulirenden Gerüchte über bevorstehende Reformen in verschiedenen

tI 8 u.

8 1E11“ . Allgemeinen Preußischen

Kardinal Bernetti und den beiden Staats⸗Secretairen, den Kardinälen Lambruschini und Mattei, welcher alle Papiere der Militair⸗Admini⸗ stration durch dazu ernannte Berichterstatter vorgelegt sind. Man⸗ hat den General Grafen Salis Zizers von Bologna entboten, hierher zu kommen, um seine Vorschläge zu hören. Eine zweite gleich wich⸗ tige Staats⸗Angelegenheit, das Finanzwesen, bei welchem sich durch die unvorhergesehenen Ausgaben ein bedeutendes Defizit zeigt, soll einer Kommission von drei Kardinälen zur Revision übergeben werden. Oertlich wichtig ist die dritte Kommission, an deren Spitze der Kardinal Micara zu stehen kommt und deren Aufgabe ist, die Verwaltung der Hospitäler zu prüfen. Ferner sollen in den Provinzen namhafte Veränderungen bei der Administration vorgenommen und manche Mißbräuche, welche zur Kenntniß der Regierung gekommen sind, ab⸗ gestellt werden. Auf diese Art erwartet man mit dem neuen Jahre bedeutende Verbesserungen. Mehrere Personen werden genannt, welche zur Verantwortung gezogen werden dürften. Was die Finan⸗ zen betrifft, so hat, um die Ausgaben mit den Einnahmen des Staa⸗ tes wieder ins Gleichgewicht zu bringen, die Regierung eine Erhö⸗ hung auf einige Kolonial⸗Waaren gelegt, so auch eine Erhöhung des Briefporto angeordnet; nun will man den Zoll auf mehrere Ein⸗ fuhr⸗Artikel, namentlich auf alle Baumwollen⸗Waaren, erhöhen. Ein Abzug von allen Gehalten und Pensionen, die der Staat zahlt (man sagt, bis 10 pCt.), ist bis jetzt wohl nur als ein Vorschlag zu be⸗ trachten und dürfte jedenfalls nur als ein vorübergehendes außeror⸗ dentliches Hülfsmittel angewendet werden.

Neapel, 26. Dez. (A. Z.) Am Weihnachts⸗Abend kehrte die neapolitanische Flotte, welche die Kaiserin von Brasilien nach Rio Janeiro hinübergeführt hatte, wohlbehalten und von dem schönsten Wetter begünstigt, in den Golf von Neapel heim. Ihr Wiederer⸗ scheinen verursachte große Bewegung am Ufer bei Santa Lucia und am Molo unter den Frauen und Angehörigen der Seeleute, und ver⸗ mehrte das Getöse der fröhlichen Weihnachts⸗Feier. Der Graf von Aquila verfügte sich bald nach seiner Ankunft zu seinem Königlichen Bruder in Caserta. Die Rückfahrt ward in 85, die Hinreise in 65 Tagen beendigt. Nur zwei Menschen sollen bei der ganzen Expedition ums Leben gekommen sein. Ein Gedicht in neapolitanischem Volks⸗ dialekt besingt die glückliche Heimkehr der Flotte. Die Kaiserin hat in Rio Janeiro überall Wohlwollen und Liebe erweckt; nicht denselben Eindruck hat der Hof auf die Neapolitaner gemacht. Die Einladung zu einem Ball auf dem Admiralschiff, der dem Kaiser zu Ehren ange⸗ ordnet war, wurde abgelehnt; auch die Hoffnung auf große Geschenke ging nicht in Erfüllung; nur verschiedene Orden wurden ertheilt. Auf der Rückreise trat Mangel an Lebensmitteln ein, woran vielleicht die große Anzahl von Papagayen und Affen Schuld gewesen, welche als beliebte Lurus⸗Artikel mit herübergebracht wurden. In Rio Janeiro soll der Aufenthalt theuer und langweilig gewesen sein.

Der König hat dem Publikum den Park von Caserta geöffnet und außerdem eine reichverzierte Weihnachts⸗Krippe daselbst ausstellen lassen, was allgemeine Freude erregte. Auf den Eisenbahnstationen von Caserta und Neapel mischt sich die Königliche Familie mit den Passagieren auf die leutseligste Weise, und der König ermuntert auf seinen Spaziergängen die Arbeiter an der Eisenbahn freundlich zu rascher Thätigkeit. 11XAA“

Portugal. 8

₰½ Lissabon, 27. Dez. Wie man aus den Distrikten im Nordosten des Landes, wo gegenwärtig die Depots der aus Spanien als Flüchtlinge herübergekommenen Soldaten und Ossiziere sich befinden, erfährt, macht sich unter diesen Leuten eine gewisse mysteriöse Geschäftigkeit seit einiger Zeit bemerklich. Man versichert, sie unterhalten fortwährend Einver⸗ ständnisse mit ihren Gleichgesinnten in den angränzenden spanischen Provinzen, namentlich aus Galicien, empfangen geheime Botschaften von dorther und schicken solche dahin ab, und man will daraus schlie⸗ ßen, daß man nur den ersten günstigen Augenblick abwarte, um von neuem in Spanien einzudringen und zu abermaligen Pronunciamientos das Signal zu geben. Die diesseitigen Behörden scheinen bis jetzt gegen dieses Treiben nicht eingeschritten zu sein, ja kaum Notiz da⸗ von genommen zu haben. So viel scheint auch nach allen direkt aus verschiedenen Orten in Spanien hier einlaufenden Privat⸗Berichten unzweifelhaft hervorzugehen, daß es dort wieder überall glimmt und gährt, und daß sich neue Ereignisse vorbereiten, deren Fol⸗ gen aber, allem Anscheine nach, keinesweges dem Throne und der Dynastie, wohl aber der Partei gefährlich zu werden drohen, welche jetzt faktisch im Besitze der Gewalt sich befindet. Im Allgemeinen spricht sich die öffentliche Meinung hier dahin aus, daß jedenfalls ein Ministerium, an dessen Spitze Gonzalez Bravo steht, nimmermehr Garantieen der Dauer und der Festigkeit geben könne. Selbst in hohen Kreisen hier scheint man dieser Ansicht beizupflichten, wie sehr man auch wünscht und wünschen muß, daß das von so lan⸗ gen und schweren Stürmen seit einer Reihe von Dezennien heimge⸗ suchte Nachbarland endlich einmal zur Ruhe und za einiger Stabilität in seiner Verwaltung gelangen möge, um sich von den tiefen Wunden, die ihm früher die fremden, dann seine eigenen Kinder geschlagen, wieder erholen zu können. So lange der Zustand der Unsicherheit und Ungewißheit der politischen Zustände von Spanien fortdauert, muß auch Portugal stets auf seiner Hut sein, weil die Erfahrung nur zu sehr bestätigt hat, daß jede Erschütterung in Spanien auch auf dieses Land eine Rückwirkung ausübt, so wie andererseits die politischen Ereignisse diesseits in der Regel auch ihren günstigen oder nachtheiligen Einfluß jenseits ausgeübt haben.

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Konstantinopel, 20. Dez. (A. Z.) Dieser Tage hat der Sultan das Verbot, wonach Nichtunterthanen der Pforte keine un⸗ beweglichen Güter in der Türkei besitzen dürfen, erneuert und wie⸗ derholt kund machen lassen.

Die griechische Angelegenheit ruht in diesem Augenblick, und die Sitzungen des Divans darüber sind minder häufig geworden. Es wird behauptet, daß die Pforte in dieser Hinsicht von den Gesand⸗ ten der zwei Seemächte sich etwas zurückgezogen und den Ansichten der nordischen Höfe mehr genähert habe. Die Veranlassung hierzu scheint das Benehmen der Herren Bourqueney und Stratford⸗Can⸗ ning gewesen zu sein, welche mit der ihnen eigenen Energie den Sturz Riza's bei dem Großherrn betrieben, um Reschid Pascha ins Mini⸗ sterium zu bringen. Riza Pascha ist so eben von einem Ausfluge, den er in Gesellschaft seines Lieblings, Soliman Pascha's, nach den Kaiserlichen Fabriken von Ismid gemacht hatte, zurückgekehrt.

Ueber den Zustand der Schafzucht in Aunstralien.

8 Die raschen Fortschritte der australischen Kolonieen in der Zucht fein⸗ wolliger. Schafe haben schon seit Jahren die Aufmerksamkeit des bei diesem Industriezweige betheiligten Publikums auf sich gezogen. Diese Theilnahme

Zweigen der Verwaltung bestätigen sich jetzt. Auf Befehl des Papstes ist gestern eine Kommission zusammengetreten, bestehend aus dem

mußte sich in der letzten Zeit noch steigern, als durch die immer stä⸗

Zufuhren aus jenem Erdtheile die Konkurrenz vermehrt und der Preis ge⸗ wisser Gattungen deutscher Wollen herabgedrückt wurde. Bei der Wichtig⸗ keit des Gegenstandes hat sich das Verlangen nach gründlichen Mittheilun⸗ gen darüber vielfältig ausgesprochen; allein was man hin und wieder da⸗ von gelesen und gehöort, war füͤr den eigentlichen Landwirth wenig befriedi⸗ gend. Es beschraͤnkt sich nämlich die Mehrzahl dieser Berichte auf die An⸗ gabe der Ziffern des in jenen Gegenden vorhandenen Viehbestandes oder der von dort ausgeführten Wolle; allein diese Zahlen versinnlichen wohl den quantitativen Zustand der Heerden, sie gewähren aber keine Einsicht in die bkonomischen Verhältmnisse, die dabei obwalten. Und doch begreift letztere Rücksicht gerade die Frage, welche in praltischer Beziehung hauptsächlich inter⸗ essirt. Denn erst, wenn diese beantwortet ist, wird sich herausstellen, was zu wissen Noth thut, nämlich: was hat man für die Zukunft von dort her zu erwar⸗ ten, ganz besonders aber, was muß der deutsche Schafzüchter thun, um bei der steigenden Konkurrenz nicht zu unterliegen. Zur Darstellung der öko⸗ nomischen Verhältnisse, die dort beim Betrieb der Schafzucht obwalten, wird eine spezielle Kenntniß örtlicher Zustände ersordert, die durch persönliches Anschauen und mehrjährige Erfahrungen erworben sein will. Diese Rück⸗ sicht allein ist es, die den Berichterstatter hoffen läßt, solgende Bemerkungen werden dem gefühlten Bedürfnisse einigermaßen entsprechen.

Es ist hier der Ort nicht, den Ursprung und Fortgang der Schafzucht Australiens genau zu versolgen, für den vorliegenden Zweck wird es genü⸗ gen, Folgendes im Allgemeinen darüber zu bemerken. Schon im Jahre 1792 wurden einige englische Schafe von der langwolligen Race nach Sidney in Neu⸗Südwales gebracht, auch waren gleichzeitig aus Indien und von der Kapstadt grobhaarige Schafe dahin gekommen. Aus der Kreuzung dieser Gattungen ist das noch in späteren Jahren bekannte Ko⸗ lonialschaf hervorgegangen, dessen große Gestalt und haarige Extremitäten seinen Ursprung verrethen. 8

Vitr Jahre später ließ ein unternehmender Ansiedler Namens - arthur reine Mͤerino⸗Schafe in der Kapstadt ankaufen und versuchte es durch Inzucht sowohl, als durch Kreuzung mit der Kolonial⸗Race feine Wolle zu produziren. Einige Proben davon, die er im Jahre 1804 mit nach Eng⸗ land nahm, waren die Veranlassung, daß die Regierung diesen Gegenstand mit Eifer auffaßte. Der damalige Staats⸗Secretair für die Kolonieen, Lord Camden, machte dem industriösen Ansiedler ein Geschenk von 5000 Acres gut belegenen Landes und gewährte ihm noch andere Unterstützung zur Beförderung seines mit so glänzendem Erfolge begonnenen Unterneh⸗ mens. Im Jahre 1810 betrug der Schafbestand der Kolonic 25,000, im Jahre 1820 schon 100,000 Köpfe. Neu⸗Südwales, die älteste der austra⸗ lischen Kolonicen, kann daher als die Pflanzschule betrachtet werden, von

wo aus die Zucht feinwolliger Schafe nach den jüngeren Ansiedelungen sich verbreitete. Zunächst nach Vandiemensland, wohin aber auch im Jahre 1823 sächsische Schafe direkt aus Hamburg eingeführt wurden. In den letzten Jahren wuchsen allmälig an der Südwest⸗ und Südküste Neu⸗ Hollands die Kolonicen am Schwanenflusse, Adelaide und Port Philipp heran, alle mit mehr oder weniger Erfolg die Schafzucht treibend.

Jede Art der Gewerbthätigkeit empfängt von den sie umgebenden Zu⸗ ständen ihre eigenthümliche Richtung. .

Der Zweck der Schafzucht im Allgemeinen ist die Erzeugung von Wolle und Fleisch. Bei einem niedrigen Kulturzustande sind die Ansprüche an die Beschaffenheit dieser beiden Produkte nur gering und sie werden sich gemein⸗ schaftlich in ein und derselben Heerde erzielen lassen. Mit der gesteigerten Industrie aber stellt sich die Nothwendigkeit ein, diese Zwecke zu trennen und den einen oder den anderen sich zur Aufgabe zu stellen, weil sich nur auf solche Weise das Vorzügliche erreichen läßt.

Welche Richtung der Züchter zu ergreifen hat, hängt von den Verhält⸗ nissen des Landes und seiner Bewohner ab. In dem einen wird es lohnen solche Racen zu kultiviren, die zwar eine große Menge kräftigen Futters be⸗ dürfen, aber in frühem Alter schon ein großes Fleischgewicht erreichen, viel Fett ansetzen und als Schlachtvieh benutzt werden. Bei diesem Verfahren ist die Veredlung der Wolle eine untergeordnete Rücksicht. In dem anderen wird es vorzuziehen sein, eine Race zu ziehen, die bei dem geringsten Maße von Futterbedarf den größten Ertrag an Wolle gewährt; hierbei ist dagegen die Güte des Fleisches nur Nebensache. Diese beiden Richtungen werden in England als Fleisch erzeugendes Land, in Deutschland aber in Beziehung auf Wolle mit ausgezeichnetem Eifer verfolgt.

Wenn aber auch das eine oder das andere dieser Produkte eine überwiegende Bedeutung für den Produzenten crlangt, so bleibt das untergeordnete Erzeugniß immer noch nutzbringend. Die Wolle seiner fet⸗ ten Schafe gewährt dem englischen Züchter einen ansehnlichen Ertrag, so wie in Deutschland hinwieder der Erloös aus dem Merzvieh der feinwolligen Heerden nicht unbedeutend ist. Beide Richtungen haben noch das gemein, daß sie die Schafzucht zu einem Zweige der Landwirthschaft ausbilden. Wo fände sonst der Landwirth Absatz für einen großen Theil seiner Erzeugnisse, die sich nur durch die Verfütterung mit Schafen verwerthen lassen; auf welche andere Weise ließe sich die Masse von Dürger beschaffen, welche der Schafstall liefert. Diese wohlbekannten Verhältnisse sind hier nur berührt worden, um darzuthun, daß in dicht bevölkerten Ländern, die eine hohe Stufe der Industrie erreicht, die Schafzucht zwar eine verschiedene Tendenz haben kann, in Beziehung auf Nutzbarkeit aber auf die Erzeugung von Fleisch und Wolle und gleichzeitig auf die des Düngers angewiesen ist.

In Australien mußte die Schafzucht nothwendig eine ganz verschiedene Richtung nehmen. Die ursprüngliche Absicht der Einwanderer war, den Getraidebau, überhaupt aber die in England übliche Landwirthschaft einzu⸗ führen. Der Ueberfluß an Boden schien diesem Unternehmen günstig; denn Millionen Acres warteten auf fleißige Hände, die sie bebauen sollten. Allein diese Hände waren nur spärlich vorhanden, das Mißverhältniß zwischen der Masse des kulturfähigen Bodens und der arbeitenden Kräfte war so groß daß der Tagelohn eines Arbeiters hinreichte, einen Acre Landes als freies Eigenthum zu erkaufen. Man gelangte daher bald zu der Einsicht, da diejenigen Gewerbe, die ein großes Maß von Händearbeit erfordern, für diese Verhältnisse gar nicht passen, und daß auch bei der Landwirthschaft und Schaszucht ein anderes Verfahren, als das in England übliche, einge⸗ führt werden müsse. 88 Die Natur hat jene Gegenden mit einem milden, gleichmäßigen Klima gesegnet und mit einem Boden, der ohne Zuthun von Menschenhand man nigfaltige Gräfer und Pflanzen hervorbringt. Es bedarf kaum der Erwäh⸗ nung, daß die Jahreszeiten den unseren gerade entgegengesetzt sind der Sommer also in die Monate Dezember bis Februar, der Winter in Jun bis August fällt u. s. w. Die Temperatur steigt im Sommer selten auf 22 ° R., und auch dann ist die Hitze nicht drückend, da die Atmosphäre trocken ist. Der Winter unterscheidet sich weniger durch die kältere Tempe ratur, als durch das größere Maß von Regen; 5 bis 7 Zoll pro Monat während in manchen Jahren den ganzen Sommer hindurch kaum 3⸗ fallen Eis und Schnee kommt in der Naäͤhe der Küste gar nicht, im Innern nur selten vor, und auch dann fällt das Thermometer nur des Nachts auf den Gefrierpunkt, wenige Stunden nach Sonnenaufgang steigt es an den käl⸗ testen Tagen auf mindestens 8⁰. Die Vegetation wird durch den Winter nicht unterbrochen, die einheimischen Bäume und Gebüsche, die wilden Grä⸗ ser und Futterpflanzen, so wie die aus Europa eingeführten Grasarten sind immer grün. Ein solches Land scheint dazu bestimmt, der Weideplatz zahl⸗ reicher Heerden zu sein. Die Art und Weise der Haltung ergiebt sich von selbst, dem narürlichen Zustande möglichst getreu; also keine Ställe, kein trockenes Futter, das Lamm erblickt das Tageslicht im Freien, und die Hecr⸗ den bleiben Tag und Nacht, Sommer und Winter auf der wilden Weide. Von dem ungeheuren Ländergebiete Neuhollands hat man bis jetz wenig mehr als die Säume an den Küsten kennen gelernt, und selbst auf der ctwa 1000 M. messenden Vandiemens⸗Insel giebt es weite Strecken, die noch kein Weißer betreten. Wohin aber bis jetzt der emsige Ansiedler oder der forschende Reisende gedrungen, haben sie eine auffallende schnell wechselnde Verschiedenheit des Bodens angetroffen, und Alle stimmen darin überein, daß der bei weitem größere Theil davon unfruchtbar sei. In Van diemensland sind zwei Arten, man möchte sagen Extreme, von Boden vor herrschend, die gar nicht benutzt werden: Haidestrecken und Eucolopten⸗Wäl der. Die ersteren, meist an der Westküste belegen, bestehen aus einem dun

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härtet. Im Winter sind dergleichen Strecken ganz unter Wasser, im Som⸗

mer dagegen dorren sie bald aus, ihr Vegetation besteht daher nur⸗ auns

keln feinen Sand, der in der Tiefe zu einer wasserhalligen Schicht sich ver-⸗