di een Personen beider Städte, dann alle Ober⸗ ane düe leenas, 8 senen, wiewohl nur⸗ probeweise unter⸗
5 anden — gf Seen,vehe eigentliche Eröffnungsfahrt angesehen werden kann, 8
hatte die Fahrt von Pisa bis Livorno in nicht ganz 17 Minuten zu⸗
Regebs Berlin-Anhaltische Eisenbahn. . Im Monat Januar c. zind auf der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn befördert worden: 8 18,016 Personen für 8 48,871 Centner Frachtgut für
21,850 Rthlr. 12,898 — Summa... 34,748 Rthlr.
Im Januar v. J. wurden befördert:
18,083 Personen für... 11166“*“ 75,421 Centner Frachtgut für
21,470 Rthlr. 42,210 — Summa.... 38,680 Rthlr. 3,932 —
Minder-Einnahme D.1464“ 8
Handels- und Börsen-Nachrichten.
Berlin, 241. Febr. Außer Anhalter Actien, deren Cours durch einige Verkaufs⸗Ordres etwas gedrückt war, stellten sich die Course der übrigen Effekten besser. — Besonders angenehm blieben Hamburger, Sagan⸗Sprot⸗ tauer, Glogauer Quittungsbogen und Düsseldorf⸗Elberfelder Eisenbahn⸗ Actien.
Königsberg, 21. Febr. Weizen 50 — 68, Roggen 34 — 36, große Gerste 32 — 35, kleine Gerste 27 — 31, Hafer 18 — 20, graue Erbsen 35 — 40, weiße Erbsen 30 — 38 Sgr. pr. Schfl., das Schock Stroh 120 — 150 Sgr. Die Zufuhr war mittelmäßig.
Stettin, 22. Febr. (B. N. d. O.) Getraide. Für Weizen dauerte die am Montag erwähnte bessere Stimmung bis Mitte dieser Woche fort. Es fanden mehrere neue Umsätze darin statt und wurden abermals bessere Preise dafür bewilligt. Die zuletzt bezahlten, und zwar auf Lieferung oder spätere Abnahme, waren: für 129 /130 pf. pommerschen, märkschen und uker⸗ märk. 56 ½ a 57 Rthlr., 127./128pf. (89/90pf.) gelben schles. 55 Rthlr. Seitdem ist es wieder stiller mit dem Artikel geworden, und zeigt sich zu vorstehenden Preisen keine Kauflust mehr. Für 125/126pf. gelben schles. auf Lieferung ist 54 Rthlr. gefordert, doch nicht über 53 Rthlr. für den Augenblick zu machen. Von Roggen ist eine schwimmende oder so⸗ sort abzuladende Partie 119/120pf. (84pf.) schles. zu 34 Rthlr.
gekauft, dazu aber noch anzukommen und nicht über 33 ¾ Rthlr. ge boten. Gewöhnliche Lieferung im Frühjahr ist 33 12) RNthlr., pro Juni/Juli 345 — ½ Rthlr. bezahlt und dazu ebenfalls stiller. Gerste ist seit Montag ganz ohne Umsatz geblieben und hat wenig Kauflust. Auf Lieferung ist 105/107 pf. schles. zu 28 ½ Rthlr., 101/102 pf. oderbruch und kleine oder⸗ bruch zu 25 ½ Rthlr. zu haben. Hafer auf Lieferung ist gehalten: Pommers. von 50/52 Pfund pro Scheffel 18 Rthlr., oderb. von 48/49 Pfund 17 ¼ Rthlr., wozuů Abgeber. Erbsen bleiben am Landmarkt schwach zugeführt, und auch sonst wenig angeboten. Große sind 34 ½ à 35 Rthlr. bezahlt, kleine 32 a 33 Rthlr. Für Wicken wurde in einem Falle 34 Rthlr. ge⸗ fordert, was aber nicht zu machen ist.
Saamen. Von Rapps und Rübsen ist der Markt fortwährend entblößt und nichts angetragen. Von 111./112 pf. Schlagleinsaamen ist ein kleiner Posten auf Lieferung im Frühjahr zu 50 Rthlr. gekauft. Obgleich die Zu⸗ 7—9 von weißem Kleesaamen schwächer zu werden scheinen, will man doch die früher dafür bezahlten Preise nicht mehr anlegen. Ord. Waare ist zu
17 a 19 Rthlr., mittel zu 20 a 22 Rthlr., gut bis fein mittel zu 22 a 24 Rihlr. gekauft worden. Rother sehr vernachlässigt, ord. auf 9 a 11 Rihlr., mittel 12 a 13 Rthlr., und fein mittel 14 ½ a 15 ½ Rthlr. nach Qualität gehalten. Thymothee 11 ¼ a 12 ¾ Nihlr. Steinklee in loco mit 9 ¾ Rthlr. erlassen. Von Säe⸗Leinsaamen ist rigaer 7 ½ Rthlr., pernauer 8 ½⅔ Rthlr. bei mäßigen Partieen bezahlt. . Spirttus aus erster Hand zur Stelle 25 ½ — ½ %. Es soll in einem Falle auch 25 ¼ % bezahlt sein, doch ist nichts Gewisses darüber bekannt. Auf Lieferung im Frühjahr ist ein wenig billiger, zu 24 ℳ gekauft. Butter. Durch mehrseitige Zufuhr häufen sich die Vorräthe, während der Abzug in dieser Zeit nur schwach bleibt. Feltwaaren. Rüböl in lo“co 10 Rthlr., pr. März./ April 10 ½ Rthlr.
350 Hering. Für klein Fetthering ist mehrseitige Nachfrage; in den übrigen Sorten keine Veränderung. 88
Breslau, 2t. Febr. 1 — Mittler: Niedrigster:
Höchster:
Weizen 1 Rthl. 25 Sgr. 6 Pf. 1 Rthl. 21 Sgr. — Pf. 1 Rthl. 15 Sgr. 6 Pf. Roggen u 8 „ — » 4„ 6 » 6 » 1381
Gerste — » 28 » E ““ Hafer — »„ 20 „ 20 » 20 »
Magdeburg, 22. Febr. Höchster und niedrigster Getraide⸗Marktpreis
pro Wispel: Weizen: 48 — 40 Rthlr. Gerste: 30 — 28 ½ Rthlr. Hafer: 18 ½ — 17 ½ »
Roggen: 36 — 36 »
Hamburg, 22. Febr. (B. H.) Getraide⸗Preise. Weizen, poln. 112.140 Rthlr., anhalt. u. magd. rother 106..132 Rthlr., weißer 112.136 Rthlr., märk. u. braunschw. 106 132 Rthlr., schles. gelber 116.132 Rthlr., weißer 116.135 Rthlr., mecklenb. u. pomm. 98. 140 Rthlr., holstein. 95.130 Rthlr., eyder u. büsum. w. 108.122 Rthlr., niederelb. r. u. b. 100‧.125 Rthlr. Roggen, danz., elb. u. kön. 75. 82 Rthlr., märk., meckl., pomm. 71.82 Rthlr., holst. u. niederelb. 70. 74 Rthlr., dänisch. 70.74 Rehlr. Gerste, m. u. oderbr. 64. 68 Rthlr., anh. u. magd. 73. 74 Rthlr., niederelb. Winter⸗ 52.56 Rthlr., holst. u. mecklenb. 63. 74 Rthlr., dän. 53.74 Rthlr. Malz 58.62 Rthlr. Hafer, oberländ. 42. 48 Rthlr., mecklenb. u. holst. 43.54 Rthlr., niederelb. w. 37. 45 Nthlr., eyder u. hu⸗ sumer 34.44 Rthlr., dän. 38.46 Rthlr. Erbsen 66.78 Rthlr. Wicken 70. 88 Rthlr. Rappsaamen 140.146 Rthlr.
St. Petersburg, 16. Febr. Von gelbem Lichttalg, 1. Sorte, Ukrain. 200 Fäss. zu 30 R., 200 do. zu 298, R. und 500 do. zu 29 R., als im Juni zu liefern; 1200 do. zu 30 ¾ R. mit Handgeld und 1000 do. zu 28 v R. mit allem Gelde; beides pro August. — Alles per Berkowetz.
Paris, 19. Febr. Die französischen Renten zeigten heute an der Börse fortwährend eine Neigung zum Rückgange. Eine gleiche Tendenz machte sich besonders in Eisenbahn⸗Actien bemerklich.
— qqq;;;;;eeeeeeeäüee. Den 24. Februar 1844.
Getraide⸗Preise.
6 v
b-»» 3 „ — »„ — .
——
8 Pr. Cour. Pr. Cour. “ Brief. Geld.
Kctien. 8
Brl. Pots. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brl. Anh. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Düss. Blb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rbein. Eisenb.
do. do. Prior. Obl. Brl. Frankf. Fisb. do. do. Prior. Obl. 0 b.-Schles. Eisb. do. Lt. B. v. eingez.
ais 101512 91½ — 90 ½ 89 ¾
103 188 103 ¼ 152 ½ 103 ¾ 93
St. Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. Prüm Sch.d. Seeb. Kur- u. Neuwürk.] Schuldverschr.? Herl. Stadt-Obl. Danz. do. in Th. 48 Westpr. Pfandbr. 3 ½ — 100 ½ Grossh. Pos. do. 105 ½ 100 ½ — 103 ½ — 101 ¾ 100 1 101 ¾ 101¼ 101
100 — 101 ½ —
814
do. do.
Ostpr. Piandbr. 103 Pommn. do. Kur- u. Neum. do.
Schlesische do.
w —SSSnS + 9
B.-St. E. Lt. A Magdeb.-Malber- V 4 städter Eisenb.] 4 I
Gold al marco. Friedrichsd'or. 89
And. Gldm. à 5 Tb. Disconto.
Bresl-Schweidn.-
Freihg. Risenb. 4
Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Brief-. - Geld.
141 ⅔ 140 ⅓
Wechsel-Cour S. v
Kurz —
2 Mt. —
Kurz 150 ½ Mt. 149 ½ I. 6 24
Amsterdam 250 Fl. do. 250 Fl. Hamburg 300 Mhk. do. 300 Mh. 1 Lst.
Brief. Geld. Gem.
“
5 % Span. 21 77. Pr. Sch. —. Antwerpen, 19. Febr.
Amsterdam, 20. Febr. 3 % do. 33 ⅞.
—. Oesterr. —.
put Genenis äae. Niederl. wirkl. Sch. 55. 5 % do. 100 ¼. Pass. —. Ausg. —. Tinsl. 7 ½. Preuss. 4 % Russ. Hope 91 ⅔. Zinsl. 7 8. Neue Aunl. 21 ¼.
Frankfurt a. M., 21. Febr. 5 % Met. 113 ½ G. Bank-Aectien 2007.
ohne Div. p. ult. 2007. Poln. 300 Fl. 95 ⅔ G. Hamburg, 22. Febr.
London, 17. Febr. Ausg. Sch. 13 ½. 2 ½ % Holl. 55 ¼. Bras. 78.
54 12- Int. 54 22.
. Eq3 sive 2⅞.
Engl. Russ. —.
Hope 90 ½ G. Stiegl. 90 G. do. 200 Fl. 32 ½ G. Engl. Russ. II12 ½. Belg. —. Neue Aul. 23 ½. Pas- 5 % do. 101 %7. Neue Port. 45. Chili —. Columb. —. Mex. 34 ½. Peru 31 ½.
Bayr. Bank-Actien 688.
do. 590 Fl. 97 ¾ G. Bauk-Actien 1670 Br. Cons. 3⁰% 97 ½.
Paris, 19. Febr. 5 % Rente fin cour. 125. 55. 3 ⁰% Reute fiu eour. 82. 35.
5 % Neapl. au compt. 105. Petersbu r g, 16. Febr. Lond. 3 Met. 37 32⁷. Wien, 20. Febr.
Livorn. 100 ½.
114*.
Pass. 5 ½. 2. Hamb. 34 . Paris 404. Nordb. 136 ⅛. Mail. 108 ½. Gloggn.
5 % Span. Rente 31.
Anl. 1839 135 ½. Pesth. 104 ⅛.
Meteorologische Beobachtungen.
1844.
23. Febr.
Morgens 6 Uhr.
s Nach einmaliger
Beobachtung.
Abends 10 Uhr.
Nachmittags V 2 Uhr.
Luftdruck.... 330,20 Per. 333,67 Par. 333,05 Par. 7,3° R. — — 10,00 R. — 10,40 R.— 78 pCt. heiter. 9 W. W.
— W.
Fagesmittel: 333,31 P.r. — 4,39R.
Luftwüärme. Thaupunkt . . .
Dunstsättigung
Wolkenzug. ..
Sonntag, 25. Febr. in 3 Aufzügen, von Richard Wagner. Senta, als Gastrolle.)
Im
theil. Marx.)
Im Konzertsaale: par Molière.
Ancelot.
sères de la vie humaine, vaudeville Mr. Claicville.
Sonntag, 25. Febr. Herrn Price, in; Des Schauspielers letzte Rolle. von Friedrich Kaiser.
Montag, 26. Febr.
Konzertsaale:
E. Devrient.
Montag, 26. Febr.
Dienstag, 27. Febr. (Letzte Vorstellung dieser
) Trop heureuse, vaudeville en 3) ILa première représentation de: Les petites mi-
Kbönigsstädtisches Thaater.
Flusswärme 0,00 RH. Bodenwärme 1,4 ° R. Ausdünstung 0,012, Rh. Niederschlag 0,004 Rh. Wärmewechsel — 1,50 — I“
— 8,60 R. 70 pct. W.
3,60 R. 5,4 °n. 85 pCt.
heiter.
1 9⁰ R. —
46 pCt.
heiter.
Königliche Schauspiele. “ Der fliegende Holländer, romantische Oper (Mad. Schröder⸗Devrient:
Treue Liebe, Schauspiel in 5 Abth., von
Ein Sommernachtstraum. . Carlo Broschi, oder: Des Teufels An⸗ Oper vor der Urlaubsreise der Dlle.
1) Le dépit amourenx, comédie en 2 actes, 1 acte, par Mr. acte,
nouveau en 1— par
Gast⸗Vorstellung des Kinder⸗Ballets des Abtheilungen. Dazu: Zum erstenmale wiederholt: Lustspiel mit Gesang in 3 Akten,
(Italienische Opern⸗Vorstellung.) Maria:
ossia: La Figlia del Reggimento.
Dienstag, Herrn Price.
Dazu: Eine Reise nach Spanien.
Gast⸗Vorstellung des Kinder⸗Ballets des
. Febr. Vorher: Ich irr
mich nie, oder: Der Räuberhauptmann.
als nomineller Preis anzunehmen, pr. Sept. /Okt. höher, bis 11 Rthlr. be⸗ zahlt und 11 ½ Rthlr. ferner gefordert. auf Lieferung zu 10 ½ Rthlr. zu haben. Von Palmöl, geladen und geringe Partieen in Auction, Rthlrn. 15 Sgr. bis 10 Rthlr. 8 Sgr. bezahlt
1 ½ Rthlr. gehalten. Andere Oele unverändert. och immer auf 10 Rthlr. gehalten.
Leinöl in loco ganz ohne Umsatz, aus Frankreich ab⸗ von Qualität gehalten, waren in dieser Woche zwei die sämmtlich verkauft und für den größten Theil mit wurden. Kaveln gingen noch etwas billiger ab. Recht gutes engl. Palmöl bleibt auf
Thran ebenso, Südsee⸗
nn ee........... Augsburg Breslau
G in P Nur ein Paar Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss.. Pz18
Frankfurt a. M. WAAA . . Petersburg...
300 Pr. 150 Fl. 150 Fl. 100 Thlr.
100 Thlr.
100 Fl. 100 SRbl.
2
3
2 Mt. 80 ¼12½
2 Mt. 104 ⅔
2 Mt. 102 ⅔
2 Mt. 99 ½
8 Tage —
Mt. —N6995 Mt. 56 28 56 24
Woch. 1072¾ —
99 ½
Bekanntmachungen.
[226] Bekanntmachung.
Das zum Nachlasse des Gold⸗ und Silber⸗Arbeiters Johann Christian August Thun gehörige Waarenlager, bestehend in geschmackvoll gearbeiteten Gold⸗ und Sil⸗ bersachen: Cylinder⸗Uhren, Pettschaften, Ketten, Ringen, Broschen, Juwelen und conleurten echten Steinen, Ta⸗ batieren, Leuchtern, Zuckerkasten und Vasen, Eß⸗, Thee⸗ und Sahnenlöffeln, Kuchenhebern, Pokalen, Bechern und dergleichen in der reichhaltigsten Auswahl; desglei⸗ chen die zum Geschäft gehörigen Werkzeuge, sollen von Donnerstag den 14. März c. ab und an den dar⸗ auf folgenden Tagen, jedoch immer nur am Freitage, Montage, Dienstage und Donnerstage jeder Woche, Nachmittags um 2 Uhr, auf dem Köͤniglichen Stadt⸗
ericht hierselbst vor dem Deputirten, Herrn Assessor
ierke, gegen gleich baare Bezahlung verauctionirt wer⸗ den. Das Verzeichniß über die zu verkaufenden Sa⸗ chen ist vorläusig in der Registratur des Stadtgerichts einzusehen. .“ Königsberg in Pr., den 16. Februar 1844. 8 Koniglich preußisches Stadtgericht.
Nieder⸗Schlesische Zweig⸗
[167 5b] F; C. Eisenbahn. Mit Bezug auf die Einladung zu der den 4. März
d. J., Nachmittags 2 Uhr, und nach Umständen die solgenden Tage, auf dem Neuen Saale zu Glogau
statfindenden General⸗Versammlung bemerken wir aus⸗ drücklich noch, daß dazu nur vxeeEe Zeichner und solche auch nur als Bezollmächtigte zu⸗ gelassen werden und sie Behufs ihrer Legitimation die auf ihren und beziehungsweise ihrer Machtgeber Namen lautenden Quittungsbogen spätestens bis zum 3. März 5 . „ — 12 Uhr, in unserem Büreau (Pauliner⸗ b—— 3 8 544 u. 545 hierselbst) niederzulegen haben, 8 hn 8 Zustellung der Einlaßkarten ersolgen wird. nang 8 dem Schlusse der General⸗Versamm⸗ n eeeen Quittungsbogen gegen Rück⸗ waaglengh e heilten Bescheinigungen wieder zu⸗
.logau, den 20. Februar 1842 Der Vorsitzende des Comits'8 2 Nieder⸗Schlesischen
Zweig-Eisenbahn⸗Gesellschaft. Dr. Bail.
2271
Zur Anmeldung und soforti S. eldun forti Erb⸗ ‚und sonstigen Ansprüchen und den nicht bedeutenden Nachlaß des au
Bescheinigung aller Forderungen an 2 dem Herzog⸗
Allgemeiner Anzeiger.
thum Braunschweig gebürtigen und allhier wohnhaft gewesenen Zimmermeisters Johann Christoph Aßmus und dessen aus dem Königreich Preußen gebürtigen Ehefrau Maria Sophia Dorothea geborenen Culiart, insbesondere zur Meldung und Legitimirung der testa mentarisch bedachten Geschwister und Geschwisterkinder des weiland Zimmermeisters Aßmus, ist ein peremtori⸗ scher Termin auf den 18. Mai d. J., Morgens 10 Uhr,
von uns anberaumt worden, welches mit Bezug auf die den Schwerinschen Anzeigen in extenso inserirten
Ladungen hierdurch von uns bekannt gemacht wird. Dömitz, den 13. Februar 1844. 8 Bürgermeister und Rath.
[34 b]
Auf Imploriren Herrn Dris. Heinrich von der Hude für Jochim Georg Bentien, in cura hereditatis der verstorbenen Anna Maria, geb. Böbs, weil. Hans Eh⸗ lers Wittwe, befindet sich hierselbst ein öffentliches Pro⸗ klama angeschlagen, wodurch alle diejenigen, welche an den Nachlaß der genannten, am 20. August d. J. hier selbst verstorbenen Anna Maria, geborenen Böbs, des am 29. Oktober 1826 hierselbst verstorbenen, aus Teutendorf gebürtigen Hans Ehlers hinterlassenen Wittwe, sei es aus dem vom letztgenannten Hans Eh⸗ lers unterm 25. Januar 1805 errichteten, am 2. Novbr. 1826 publizirten und am 7. Dezbr. 1826 konfirmirten Testamente, welchem zufolge der Testator, für den Todesfall sei⸗ ner zur Universal⸗Erbin eingesetzten Ehefrau — sei⸗
nen Erben die gesetzlichen Acht Schillinge Vier Pfen⸗
nige, nebst 330 Mk. an Erbgut und seiner Ehefrau
Erben deren Eingebrachtes vorbehältlich — die gleich⸗
mäßige Vertheilung des alsdann noch vorhandenen
Nachlasses unter seine und seiner Ehefrau Erben ver⸗
fügt hat, sei es in Bezug auf eine, in dem gedachten Nachlasse vorgefundene, auf den Namen des Asmus Ehlers, vor⸗ deeoednegen Bruders des weil. Haus Chlers, lautende Obligation hiesiger Stadtkasse d. d. 10. Januar 1797 über Ct. Mk. 350 — Term. Weihnacht à 2 ½ pCt. — oder aus irgend einem anderen Rechtsgrunde Erbrechte oder sonstige Ansprüche und Forderungen geltend zu machen gemeint sind, schuldig erkannt werden, solche ihre Ansprüche und Forderungen paͤtestens am 9. Januar 1845 im hiesigen Niedergerichte anzumelden und dar⸗ zulegen, unter dem Rechtsnachtheile, daß diejenigen welche sich nicht gemeldet, mit ihren Ansprüchen und Forderungen für immer präkludirt, der Nachlaß an die
und legitimirten Erben dem obgedachten
namente gemäß vertheilt und eben diese Erben als
28
allein zu der vorerwähnten Stadtkasse⸗Obligation be⸗ rechtigt anerkannt werden sollen. Actum Lübeck im Niedergericht, den 25. Nov. 1843. In fidem Wibel, Dr.
„“ 2 82 Literarische Anzeigen. Neue Subscriptions-Eröffnu n g; ½ο* 2 8 88 Ss Rotteck, Allgemeine Geschichte. [225] 9 Bände, gr. 8. .
15te Auflage, dritter Stereotyp⸗Abdruck 40 Lieferungen à 3 ¾ Sgr. ohne Illustr. 40 Lieferungen à 5 Sgr. mit 20 Illustr. Wöchentlich Eine Liefer. in Umschlag, geh. erschienen sind 10 Lieferungen. Rabatt kann auf die bemerkten Preise nicht in An⸗ spruch genommen werden. Alle Buchhandlungen nehmen Subscriptionen an, in
Berlin de Gropiussche Buch⸗ und Kunsthandlung, Aoönigt.
Laden Nr. 12.
Braunschweig, Februar 1844. Weorge Westermann.
8
Bauschule
So eben ist im Verlage der Schmidtschen Buch⸗ handlung in Nordhausen erschienen und be
Alexander Duncker, Königl. Hof⸗ buchhändler, in Berlin, Französische Str. Nr. 21, vorräthig:
Die preußische Paß⸗Polizei⸗
09% 52
Verwaltung. Sypstematisch dargestellt von K. F. Rauer.
9 ½ Bogen in gr. 8. brosch. 15 Sgr.
Das Werkchen enthalt nicht nur eine sehr sorgfältige
Zusammenstellung aller Gesetze und Reskripte
über das Paßwesen, sondern auch eine auf die⸗
selbe gegründete systematische Uebersicht der das Ver
fahren der Paß⸗Polizei besonders leitenden Grundsätze, nach welchen das Paßwesen in den preuß. Staaten verwaltet wird, und ist sonach den sonst hierher gehö⸗ rigen bändereichen Compilationen weit vorzuziehen.
lichkeit
[168 p]'
Anzeige. Da meine sortdauernde Kränk
es mir unmöglich macht, meiner Sortiments⸗Musi⸗ kalienhandlung die nöthige Aufmerksamkeit und Thätigkeit zu widmen, so beabsichtige ich, dieselbe an einen thätigen Ge⸗ schäftsmann abzugeben und mich von jetzt nur allein auf mein Verlags⸗Geschäft zu beschrän⸗ ken. Reelle Käufer wollen sich mündlich oder schriftlich direkt
an mich wenden. Berlin, im Februar 1844.
Carl Paez. Bauschule Nr.
* †
[166 p] 8 7 2 88 Imitation de diamants.
Künstliche Diamanten. Das Lager U. d. Lin⸗ den Nr. 67 parterre empfängt monatlich eine direkte Sendung von Paris, enthaltend die neue⸗ sten Muster. Die Februar⸗Sendung enthält namentlich eine Auswahl der geschmackvollsten Ringe von Diamanten, Rubinen und Smaragden. Die Steine sind von bester Qualität.
[169 bb Konzert-Anzeige.
. . . 16“ Hlierqdurch beechre ich mich ergebenst anzuzeigen,
dals ich am Freitag den 1. März c. im Saale des Hotel de Russie die vierte Soirée musicale à la Straufs veranstalten werde.
Das Programm wird das Nähere mittheilen. — Billets à 15 Sgr. sind in der löbl. Musikhandlung der Herren Bote & B ock, Jägerstrafse No. 42,
und Abends an der Kasse à 20 Sgr. zu haben 8 1 80 ꝗ& Joseph Gung!
Auellwürme 5,90 .
41
Ieghan, he Anzeigers 2 Sgr.
Wmm e. 114 1str oi 11 n „
.
111.“ . 28e
.“ vs 88 Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
“
1u“ 1 5 8 3 21 htir. ams ams üum TZ TT “ S Das Abonnement beträgt: 2 2 See für ¼ Jahr. 1 hir. † Jahr. ET“ . 8 Rthlr. 1 1““ in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Uaum einer Zeile des Allg
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114141“ Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blalt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeilung: Friedrichsstrasse Nr. 72.
S 8 8,☛ “ ö11uX“*“*“
5 I
„ 181 Amtlicher Theil.
828] 2 . 8 . 4 2* Inland. Breslau. Verein für Blinden⸗-Unterricht. — Stralsund.
Zulassung von Handwerkern zu der Vorbereitungs⸗Anstalt für Lehrer auf dem Lande.
Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. Hofnachricht. —
Vollendung der Ludwigskirche und der Basilika. — Bamberg. Festlich⸗ . F- Abordnung der Stadt Hof. — Grh. Hessen. Darm⸗ adt. Verordnung über das Aufsuchen von Waaren⸗Bestellungen. —
Gießen. Direktor Schleiermacher †. — Sachsen⸗Koburg⸗Go⸗
tha. Gotha. Bericht der Armen Kommission. — Freie Städte.
Hamburg. Unterbrechung der Schifffahrt.
Frankreich. Paris. Beendigung der Diskussion des Jagdgesetzes. — ““ der Oppositions⸗Presse über die Besitznahme von Otaheiti. “ — Briefe aus Paris. (Die Debatten über das Jagdgesetz; Hehegahhas. sin Hafen zu Toulon. — Der Bischof von Montpellier und
. eFimsaischen Wahhn; der Verkauf des Constitutionnel.)
ee; Ibese in der Repräsentanten⸗Kammer
Schweden und Norwegen. Stockholm. Befinden des Königs
Spanien. Paris. Telegraphische Nachrichten aus Spanien: Drthacel
vooon den Insurgenten verlassen. — Der Graf Bomfim verhaftet IE“
ben aus Paris. (Adresse der Grandezza von Vhaabe di Abni⸗ gin; die Reise der Könige Mutter.) 8 “
Portugal. London. Näheres über die Militair⸗Insurrecti 8) res vaz. — Bevorstehender Kampf bei Castello “ Rn Fore den übrigen Provinzen. 88 9„ ꝙ, J☛☚§
Eisenbahnen. Breslau. Bahn von Krakau nach Berun. — Stutt⸗
. gart. Keine Staats⸗Obligationen wegen Eisenbahnen. — ESree Paris. (Modification des Gesetzes von 1842; Mittelweg in d Frage hweegen der Betheiligung des Staats bei den Eisenbahnen; 6 vera 8 den Eisenbahn⸗Statistik.) ““
Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. berg, Magdeburgund Hamburg. Marktbericht.
5
Börse. — Königs — Paris. Börse.
Stand der Auctions⸗Saison in Paris. — Der Uebergang des ersten Dampf⸗ boots über die Nil⸗Katarakten von Assuan. — Zur Literatur der Baukunst
Beilage.
1
*
Amtlicher Theil.
*
Dem Bezirks⸗Feldwebel Winkelmann, vom Zten Bataillon (Schneidemühl) 14ten Landwehr⸗Regiments, das Allgemeine Ehren⸗ zeichen zu verleihen; und
Allerhöchstihren Konsul in Friedrichshafen, Kaufmann P. J. Kall, zum Kommerzien⸗Rath zu ernennen.
—mꝗÿᷓma’2qa
Nichtamtlicher Theil. Iunland. 3
Breslau, 22. Febr. (Br. Z.) Der schlesische Verein für Blinden⸗Unterricht veröffentlicht den fünfundzwanzigsten Jahres⸗Bericht
TETE
über seine Wirksamkeit. Die Anstalt verpflegte und unterrichtete am Schlusse des Jahres 1842 23 männliche und 13 weibliche Bllnde; außer diesen empfing noch ein Knabe aus Breslau unentgeltlichen Schul⸗ und Gesang⸗Unterricht, ohne in der Anstalt zu wohnen. Neu aufgenommen sind im Laufe des Jahres 8 männliche und 3 weibliche Blinde, so daß im Jahre 1843 32 männliche und 16 weibliche Blinde die Wohlthaten der Anstalt genossen haben. Gestorben ist ein Mädchen. Der Schulunterricht wurde zu Theil 20 Knaben und 7 Mädchen; davon gingen beim Beginn des neuen Lehrkursus am 1. August c. a. in die Klasse der Erwachsenen über: 7 Knaben und 1 Mädchen. Instrumental⸗ Musik⸗Unterricht empfingen 17 männl. und 5 weibl. Blinde; den Ge⸗ sang⸗Unterricht alle dazu Befähigten; im Betriebe von Handarbeiten wurden sämmtliche Zöglinge unterrichtet. Eingesegnet wurden 1 Knabe evang. und 1 Knabe kathol. Konfession. Von den Zöglingen starb 1, 2 schieden wegen Krankheit aus, 5 wegen abgelaufener Lehrzeit. Von diesen war 1 männl., 7 weibl. Geschlechts, so daß am Ende des Jah⸗ res 1843 noch 31 männl. und 9 weibl. Blinde, inkl. 1 Schulgängers als Bestand verblieben sind. 1“
Stralsund, im Febr. Zu Ostern dieses Jahres beginnt in der hiesigen Vorbereitungs⸗Anstalt für Lehrer an den Neben⸗Schulen auf dem Lande ein neuer einjähriger Kursus; in diese Anstalt werden auch junge Handwerker aufgenommen, und die hiesige Königl. Regie⸗ rung fordert deshalb diejenigen jungen Handwerker, welche an dem Unterrichte Theil zu nehmen wünschen, auf, sich unter Beibringung eines Sitten⸗Zeugnisses, eines ärztlichen Zeugnisses und einer Bescheinigung über ihre bisherige Vorbildung, so wie über die vollständige Erler⸗ nung ihres Handwerks, anzumelden. .
3 München, 18. Febr. (N. C.) Gestern war Kammerball bei Hof. Für das große Publikum endigen die öffent⸗ lichen Karnevals⸗Belustigungen morgen mit einer dritten Redoute im Odeon. — Das Gerücht von der angeblich gestern früh erfolgten Abreise des Fürsten Ludwig von Wallerstein war voreilig. Se. Durchlaucht ist noch hier anwesend. — Die feierliche Einweihung und Eröffnung der nunmehr in allen ihren Theilen vollendeten Ludwigs⸗ Kirche ist dem Vernehmen nach auf den 25. August d. J. festgesetzt. Auch die Basilika wird dieses Jahr im Innern vollendet und da⸗ durch ihrer Uebergabe an die betreffende Gemeinde entgegengeführt werden. — Briefe aus St. Petersburg vom neuesten Datum bestä⸗ tigen die frühere Nachricht von dem zu erwartenden Besuche des Herzogs von Leuchtenberg hier. 8
„Bamberg, 21. Febr. (Fr. M.) Gestern wohnten Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin der vormit⸗ tägigen Theater⸗Vorstellung bei; Abends war zum Beschlusse des Faschings kleiner Ball mit Souper bei Hofe, wozu einige 60 Per⸗ sonen Einladung erhalten hatten. Eine Deputation der Stadt Hof bestehend aus dem Bürgermeister von Oerthel, den Magistrats⸗Räthen Laubmann und Petermann und dem Vorstande der Gemeinde⸗Bevoll⸗
mächtigten Advokaten Lunkenbein, welche zur ehrfurchtvollsten Begrü .
ßung Ihrer Königl. Hoheiten hierher gekommen, wurde von Höchst⸗
denselben huldvollst empfangen. “ Grh. Hessen. Darmstadt, 22. Febr. Das heute erschienene Regierungs⸗Blatt Nr. 9 enthält: I. Großherzogliche Verord⸗ nung vom 2. Februar, das Aufsuchen von Waaren⸗Bestellungen durch Handels⸗Reisende betreffend. Um den Beschwerden abzuhelfen, welche über die Art und Weise des Aufsuchens von Waaren⸗Bestellungen durch Handels⸗Reisende auf Proben und Muster erhoben worden sind, wird verfügt: 1) Den Handels⸗Reisenden ist forthin nur gestattet, auf Proben und Muster, welche sie bei sich führen, Bestellungen zu suchen und Geschäfte zu machen: a) bei Kauf⸗ und Handelsleuten in Ansehung derjenigen Waaren, womit dieselben einen offenkundigen und erlaubten Handel treiben; b) bei Fabrikanten und Gewerbtrei⸗ benden in Beziehung auf diejenigen Gegenstände, deren diese zu ihrem Geschäftsbetriebe bedürfen. — 2) Dagegen ist den Handelsreisenden das Aufsuchen von Waarenbestellungen bei anderen Personen als den unter 1 genannten, gänzlich verboten. Diese Bestimmung gilt auch von denjenigen Reisenden, welche mittelst Herumgehens von Haus zu Haus Subscriptionen oder Pränumerationen auf Bücher und sonstige Druckschriften einsammeln. — 3) Eine Ausnahme hiervon findet nur in Ansehung der Bestellungen auf Wein statt, welche auch fernerbin ohne Beschränkung auf gewisse Personen gesucht werden können. Wer den vorstehenden Bestimmungen zuwiderhandelt, ist mit einer Polizei⸗ strafe von 10 bis 50 Fl. zu belegen. 8
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Gießen, 15. Febr. (Allgem. Ztg.) Vorgestern starb Dr. L. Schleiermacher, Direktor des Ober⸗Bau⸗Kollegiums und des Großherzoglichen Museums in Darmstadt, an einer Lungen⸗Entzün dung. In diesem Manne verliert das Land eine seiner edelsten Zier den. Mit der größten Anspruchslosigkeit und Einfachheit vereinigte Schleiermacher die tiefsten und umfassendsten Kenntnisse seines Faches; seine 1822 erschienene „analytische Optik“ stellt ihn in die Reihe der größten Mathematiker und Physiker Deutschlands; das durch ihn in Darmstadt gegründete physikalische Kabinet ist durch seinen Reichthum an den schönsten von ihm erfundenen Apparaten für den Kenner im hohen Grade lehrreich.
Sachsen⸗Koburg⸗Gotha. Gotha, 24. Febr. 2 Ein öffentlicher Rechenschafts⸗Bericht der 8. 8 über die Verwaltung der unter ihrer Leitung stehenden Wohlthätig⸗ keits⸗Anstalten hebt mit folgender, wohl auch für andere Städte be⸗ herzigungswerthen Bemerkung an: „Für den, der arbeiten kann und will und ordentlich arbeitet, ist hier ausreichender Verdienst und jede desfallsige Klage auf Täuschung und Unwahrheit begründet. Keine Gemeinde ist aber wohl reich genug, um auch diejenigen zu unter⸗ stützen, die arbeiten können, aber nicht wollen. Eine Unterstützun dieser Klasse ist eine Versündigung gegen die wirklich Bedürfti 8 und erzeugt Unordnungen aller Art.“ Aus dem Berichte sesbst geht erfreulich hervor, daß die Aussagen der eigentlichen 1 men⸗Kasse, bei Festhaltung vorstehenden Grundsatzes, nicht im Stei gen begriffen sind. Sie betrugen sogar im Jahre 184 ½ über 1200 Rthlr. weniger, als zehn Jahre früher, wie eine Vergleichung mit dem Armen⸗Bericht vom Jahre 1831 erkennen läßt. Es wurden im
Stand der Auctions⸗Saison in Paris.
1“ 8 Versteigerungen von modernen Bildern und Zeichnungen aus Kunsthändler⸗Magazinen und dem Schicklerschen Nachlaß.
2¼ Paris, im Febr. In der pariser Vergantungs⸗Offizin berrscht
jetzt keine so fieberhafte Rührigkeit, als vergangenen Winter, wo man sich um die Versteigerungs⸗Lokale und Anctionstage riß, weil man den Augen⸗ blick wahrnehmen wollte, wo der öffentliche Verkauf der Gallerie Aguado einen großen Zusammenfluß von Kunsthändlern und Kunstliebhabern her⸗ beigezogen hatte. Aus einem nach unserer. Sammlung von Versteigerungs⸗ Katalogen gemachten Ueberschlage ergiebt sich, daß die letzte pariser Auctions⸗ Saison 18,000 Gemälde und Handzeichnungen alter Meister zu Verkauf gebracht, worunter Dutzende von Raphaels, Michel Angelos und Correg⸗ gios und Hunderte von Rubens, van Docks und Rembrandts. Nach einer solchen Ueberschwemmung des Kunstmarktes ist es kein Wunder, wenn dies Jahr die Wasser anfangen, sich wieder zu verlaufen und nach und nach das nackte, kahle Erdreich zum Vorschein kommt. Zwar vergeht kein Tag ohne eine Versteigerung von Kunstgegenständen; die grelle Stimme des Auctions⸗Kommissarius schreit in das murmelnde Gesumme der Käufer ihre ewigen Wiederholungen: On n'en veut plus — DeS ebeeete bb.e vais adjuger; und der weiße Elfenbeinhammer entscheidet, in athemloser Stille niederfallend, die Zuschläge Für die Gallerie des Marquis de las Marismas, die Sammlungen dns Prinzen von Canino, des Baron Roger und des Baron Denon, die Ka⸗ binette der Herren P. Perier, Mainmare, Farbin⸗Janson, Didier⸗Petit Brown, Robert Dümesnil, Tardieu, welche voriges Jahr zu öffentlicher Versteigerung kamen, haben wir diesmal gehabt die „berühmte“ Gemälde⸗ Gallerie des Hauses Beltraim zu Cremona, die Sammlung Braschi von Rom und eine Auswahl von „Bildern ersten Ranges“ aus den Kabinetten der Herren X. Jö. Z. von Brügge, Gent und Amsterdam. Aber Jedermann weiß, daß diese angeblichen Hinterlassenschaften berühmter Männer und Fa⸗ milien des Auslandes aus der Luft gegriffen und von hier ansässigen Händlern und Brocanteurs zusammengestoßen sind, die auf der Lauer stehen und im Anschlage liegen, sich um die wenigen guten Bilder, die sie zu Verkauf gegeben, mit den Liebhabern hitzig zu streiten, daher es diesen nicht zu verargen, wenn sie die Knoten ihrer Börse so fest als möglich an⸗ ziehen. Soll eine Versteigerung Glück machen, so ist die erste unerläßliche Bedingung, daß der entschieden ausgesprochene Wille des Besitzers der feil⸗ gebotenen Kunstsachen, Alles, gleichviel zu welchem Preise, loszuschlagen, eine bestimmt ausgemachte Thatsache für den Käufer ist. Darum fallen die durch schnellen Glückswechsel, Tod oder Erbschaft herbeigeführten Versteige⸗ rungen immer am besten aus. In den vorjährigen Auctionen gingen die aus berühmten Kabinetten herrührenden Bilder wirklich zu höheren Preisen weg, als wofür sie ursprünglich angekauft worden, wogegen in den jetzigen Versteigerungen die früheren Ankaufspreise nicht erreicht, geschweige denn überstiegen werden; und wenn die Gemälde einigermaßen hoch hinaufgehen, merkt man gleich, daß die Steigerung forecirt ist, weil die in einen schlim⸗ men Handel verwickelten Verkäufer gezwungen sind, mitzubieten, damit ihre Waare einen gewissen Marktwerth behält. Der Käufer, der mit Konkur⸗
renten zu thun hat, die ihm nur zu theuren Preisen das Feld räumen und entgegengesetztenfalls nichts weiter riskiren, als die Auctions⸗Gebühren, ist zu sehr im Nachtheil und besucht entweder die Versteigerung lieber gar nicht oder geht bloß der Neugierde halber hin, wenn er eine solche Schule der Künste durchmachen muß. Er will wohl bisweilen einen tollen Liebhaber⸗ streich begehen und ein mächtiges Geld an ein Bild verschwenden, aber er will nicht dazu genöthigt sein. An italienische Gallerieen glaubt hier schon seit geraumer Zeit Niemand mehr, und gegen Sammlungen, welche französische oder belgische Schildereihändler aus Holland einführen, ist man sehr auf der Hut, da allgemein bekannt, daß seit der ersten französischen Revolution, bei der zunehmenden Kunstliebhaberei in England und bei dem abnehmenden Wohlstande in den Niederlanden, Holland, Flandern und Brabant längst von guten Gemälden ausgeleert sind. Dazu kommt noch, daß die hiesigen Kunstliebhaber, aus leicht begreiflichen und recht löblichen Gründen, nicht viel halten von Bildern, die in Paris von neuem ausgeboten werden, nachdem sie durch ganz Europa von Kunstmarkt zu Kunstmarkt geschleppt worden; man hat es nicht gern, daß mit geliebten Dingen zu viel Schacher und Hausirhandel getrieben wird, und schöne Bilder verlieren, wie schöne Frauen, ihren Reiz und Werth, wenn sie durch zu viele Hände gehen. So viel ist gewiß, daß ein Bild aus einem Kabinet, worin es dreißig Jahre geblieben, einen sehr hohen Preis erreichen kann; fährt es dann aber in den Kisten eines Händlers auf allen europäischen Kunstmärkten herum, so ver⸗ liert es an seinem Werth und fällt im Preise. Nicht Alles bei dieser Erscheinung ist Gefühlssache. Ungeachtet aller angewandten Künste und Feinheiten sind darum die jetzigen Versteigerungen doch durchweg schlecht eingeschlagen und die sie veranstaltenden Händeer genöthigt gewesen, ihre Bilder groͤßtentheils wieder anzukaufen. Nur eine letzthin abgehaltene Ver⸗ steigerung von Oel⸗ und Aquarellbildern lebender oder wenigstens erst kürz⸗ lich verstorbener Meister macht davon eine Ausnahme und ist den Brocan⸗ teurs überaus wohlgelungen. In Ermangelung der zukünftigen Jahrhun⸗ derte, die sie mit den alten Kunstsachen in einen Rang stellen werden, können die neueren Bilder immer zufrieden sein mit den Bewei⸗ sen von Anerkennung und Hochschätzung, die sie schon von der Gegenwart erhalten. Die eben erwähnte Auction vom 8ten und 9ten d. und die Versteigernng der Gemälde und Zeichnungen aus dem Nachlasse des reichen Herrn Schickler, die am 10ten und 12ten stattfand, bestätigten durch den Wetteifer der Liebhaber, sich diese Kunst⸗Erzengnisse um erkleck⸗ liche Preise zu verschaffen, die Gunst und das Ansehen, worin die Werke der neueren Schule bei dem kunstliebenden Publikum stehen. Die Kataloge von modernen Bilder⸗Sammlungen sind im Ganzen abscheulich abgefaßt; oft ist weder der Name des Malers, noch der Gegenstand des Bildes ver⸗ zeichnet; die Angabe der Maße fehlt ganz, was, meines Bedünkens, doch viel interessanter zu wissen und zu lesen wäre, als die schwülstig lächerlichen Beschreibungen von den unerhörten Vorzügen jämmerlicher Bilder. Leute von Geist, Geschmack und Kenntnissen befassen sich hier nicht mit Anfertigung von Gemälde⸗Verzeichnissn, und das ist sehr zu be vefere Fe-ew den Bilder⸗Liebhabern geschähe damit ein außerordentlicher 90 a en, rae,v- man ihnen den geschworenen Sachverständigen, und nament⸗ lich seine umbringende Prosa, ersparen wollte. Wahrhaft gute und gediegene können das Katalog⸗Rothwälsch und das Taxaior⸗Gewäsch, mit em sie in der Regel nichts gemein haben, füglich entbehren, und werden
am würdigsten gepriesen, wenn man einfach ihren Meister, ihr Süjet, ihre Größe und Herkunft namhaft macht. Wir nennen nachstehend einige de interessanteren Bilder aus jenen beiden Versteigerungen, mit Beifügung de Verkaufspreise, die auswärtigen Liebhabern neuer französischer Bilder beim Ankauf als Leitfaden dienen können. Aus der Versteigerung der Rue des Jeuneurs sind zu erwähnen: Bonington. Küstengegend am Meer; im Vordergrund ein Fischerboot mit vieler Mannschaft. Ein sehr anziehendes Seebild 2300 Fr. 8 Dieser englische Künstler ist im Jahre 1828 im 28sten Jahre seines Alters, leider zu früh für die völlige Ausbildung seines vielseitigen, bedeu⸗ tenden Talents, gestorben. Er bildete sich hauptsaͤchlich in Paris und war bei seinen Lebzeiten bei der dortigen Kunstwelt in seiner Person eben so allgemein an⸗ gesehen und beliebt, als in seinen Bildern. Die Franzosen rechnen ihn daher auch gern zu ihrer Schule und bedauern den frühzeitigen Verlust eines so hoffnungsvollen jungen Künstlers, der schon in seinen Jünglings⸗ jahren Werke geliefert, die durch ihre Annehmlichkeit für den Kunstfreund immer Werth behalten werden. Als Landschafts⸗Maler behauptet Boning⸗ ton einen ehrenvollen Platz unter den Künstlern seines Vaterlandes, und einige seiner Bilder können sich mit dem Gelungensten messen, was die neueste englische Schule hervorgebracht. Seine Werke sind nicht zahlreich und vielleicht darum mit so sehr geschätzt und theuner. Carpenter hat eine Reihe von 24 Stichen nach Boningtonschen Bildern erscheinen lassen, die zum Theil Eigenthum des Herausgebers sind; einige andere befinden sich in den Kabinetten des Marquis von Lansdowne, des Herzogs von Bedford und bei verschiedenen Liebhabern zerstreut. Seine besten Bilder sind Land⸗ schaften, worunter diejenigen, in welchen sich See und Land in die Lein⸗ wand theilen, durch den malerischen Reiz und die Anmuth der Behandlung am meisten anziehen. Seine Zeichnung ist zart und wahr, seine Farbe klar und harmonisch; doch kann man nicht wohl in Abrede stellen, daß es ihm an Kraft, Nachdruck und Umfang gebricht, daß seine poetischsten Motive nicht entschieden und energisch genug hervorgehoben sind, und daß seine Naturscenen ein zu stark naturalistisches Gepräge an sich tragen, welches indeß durch ein brillantes Kolorit einigermaßen gehoben und zu einem poetischen Anflug gesteigert wird. Dafüͤr besitzt Bonington im höchsten Grade das Geschick, seine Landschaften mit glücklichen und charakteristischen Staffagen zu beleben. Seine Aquarell⸗Bilder sind zwar häufiger, als seine Oelbilder, stehen aber nichtsdestoweniger in hohem Preise, dhege⸗ seine Ansichten aus Venedig, wo er sich längere Zeit aufhielt und viel nach der Natur skizzirte und zeichnete. Géricault. Studie eines Schimmels, der dem Kaiser Napoleon zugehörte. Ein kleines Bild von feiner Ausführung. 605 Fr. 8 Greuze. Portrait der Sophie Arnould, von schönem Gefühl b Verständniß in der Farbe, in einigen Theilen nicht ganz beendigt und kei⸗ nesweges ein ausgemachtes Bildniß jener Tänzerin 7900 Fr. Das Portrait der Madame Dübarri, angeblich von demselben Maler, ein tüchtig gemaltes Bild, aber gewiß nicht von Greuze, sondern eher von Nattier oder irgend einem anderen Maler jener Zeit. 1500 Fr. 8 Ingres. Heinrich IV. mit seinen Kindern und der spanische Ge-⸗ sandte. Von Prud'homme gestochen. 3550 Fr. P. Delaroche. Die Söhne Eduard's, eine verkleinerte Wiederholung des großen Bisdes im