Eisenbahnen.
20. Febr. (A. Z.) *½ I 4 Quelle vernehmen, ist nunmehr die Allerhöchste A Fhajestät des Königs in Bezug auf den Bau einer Eisenbahr von — über Würzburg und Aschaffenburg bis an die bayerische 252. gegen Frankfurt, die zugleich der bayerisch⸗säͤchsischen Eisenbahn von Leipzig nach Bamberg zur Fortsetzung zu dienen hat — dahin erfolgt, daß diese Eisenbahn auf Staatskosten, gleich der bereits im Bau begriffenen von Lindau nach Hof, ausgeführt werden soll. Es sind bereits alle Anordnungen für die nähere Projektirung des Bauplans durch Vornahme der Terrain⸗Untersuchungen und Nivelli⸗ rungen auf der ganzen, vorläufig angenommenen Bahnlinie getroffen; dieselben werden beginnen, sobald die Witterungs⸗ verhältnisse es gestatten. Nach Feststellung des Bahnzuges aber soll sofort zur Bearbeitung der Detail⸗Bau⸗Entwürfe und Detail⸗Kosten⸗ Voranschläge übergegangen, hiernach den Ständen der bezügliche Ge⸗ setz⸗Entwurf mit einem vollständigen und detaillirten Kosten Anschlage vorgelegt und so der Gesammt⸗Antrag der Stände Versammlung vom Jahre 1843 in Bezug auf die Ausbildung des bayerischen Eisen⸗ bahn⸗Systems in ostwestlicher Richtung — namentlich von Bamberg nach Frankfurt — zur Erfüllung gebracht werden. Es steht dabei der Entschluß fest, nach erfolgter ständischer Zustimmung den. Bahn⸗ bau auf allen Punkten in Augriff zu nehmen und in möglich kür⸗ zester Zeitfrist zur Vollendung zu führen.
Gotha, 18. Febr. (F. M.) Ziemlich sicheren Nachrichten zu⸗ olge, sollen die Hindernisse, welche bisher dem großartigen Baue er Eisenbahn von Leipzig, über Weißenfels, Naumburg, Weimar, Erfurt, Gotha, Eisenach, (Kassel) nach Frankfurt a. M. entgegen⸗ standen, beseitigt sein. Es findet in diesen Tagen darüber in Naum⸗ burg eine entscheidende Konferenz der verschiedenen Kommissionen jener Orte statt. Die Actien dieser Bahnstrecke, welche noch vor wenig Tagen mit 1 pCt. zu haben waren, stehen heut in Leipzig 6 pCt., und dürften sehr bald noch höher steigen.
Gotha, 20. Febr. (G. Z.) Sicherem Vernehmen nach hat die kurhessische Staats⸗Regierung sich ganz neuerdings für den Bahn⸗ bau über Rothenburg definitiv bestimmt, und dadurch die Zweifel ge hoben, welche bisher wegen Fortführung der Bahn von der kurhessi schen Gränze aus bis Kassel bestanden.
Weimar, 21. Febr. (F. J.) Eine freudige Bewegung herrscht gegenwärtig unter den Bewohnern hiesiger Stadt. Die Eisenbahufrage, welche noch vor wenig Tagen ein Gegenstand ernster Besorgniß war, ist nun für Weimar eben so schnell als glücklich gelöst. Der Bau dieser Schienenstraße von Halle über Naumburg, Weimar, Erfurt, Gotha, Eisenach u. s. w. nach Frankfurt ist nun definitiv beschlossen. Die bisherigen Zweifel über das Zustandekommen dieser schon lange projektirten Unternehmung sind dadurch plötzlich gehoben. Noch ist keine Aufforderung zur Actien⸗Zeichnung erlassen worden, aber die Theilnahme der Kapitalisten steigert sich schon von Stunde zu Stunde. In ganz kurzer Zeit wurden bereits große Summen gezeichnet. Ap⸗ polda allein, ein Städtchen von vielleicht 4000 Einwohnern, das einen bedeutenden Handel mit Strumpfwaaren treibt, soll sich mit 1 Million betheiligt haben (?E. Eine gleiche Summe hat die Regierung bewilligt und wird noch außerdem eine Zinsen⸗Garantie von 3 ½ pCt. gewäh⸗ ren und dem Landtage zur Genehmigung vorlegen.
** Frankfurt a. M., 23. Febr. Die Main⸗Dampf⸗ schifffahrt soll am 1. März zwischen Schweinfurt und Frankfurt wieder beginnen, wenn anders die Witterung nicht hemmend dazwischen tritt, denn wir sind, trotz der so sehr veränderlichen Witterung, immer noch mitten im Winter und gerade jetzt ist es sehr kalt. Wie es scheint, werden aber die Böte noch nicht, wie im vorigen Sommer, an einem Tage von Würzburg nach Mainz, sondern blos bis Frankfurt gehen, und zwischen Aschaffenburg und Mainz wird eine Lokalfahrt eingerichtet
werden. Da die Zahl der Main⸗Dampfböte nun vermehrt ist, hofft man, daß der Dienst nun seltenere Unterbrechungen erfahre. 1
.
München,
Die Lokal⸗Dampfschifffahrt zwischen hier und Mainz ist schon seit einigen Wochen wieder im Gange. Die Personen⸗Frequenz ist natürlich jetzt schwach, wie es auch bei der Taunus⸗Cisenbahn der Fall ist. Einiger maßen gespannt ist man auf das Resultat der am 26sten k. M. in Wiesbaden stattfindenden General⸗Versammlung der Actionaire der Taunus⸗Eisenbahn. Schwerlich ist es aber für die Actionaire ein erfreuliches, da im vorigen Jahre nicht allein die Einnahme der Bahn
Wie wir aus der sichersten
1
weit geringer war, sondern die Bahn auch starke außerordentliche Ausgaben hatte. — Es bestätigt sich, daß die kurhessische Regierung nun an die Landstände, bezüglich des Baues der Kassel⸗Frankfurter Eisenbahn, bestimmte Anträge gelangen ließ. In Kurhessen selbst wünscht man allgemein, daß diese Sache endlich definitiv entschieden werde. Für das reisende Publikum ist der im Verlage von Karl Jügel dahier in eleganter und bequemer Form erschienene Eisenbahn⸗Atlas von Deutschland, Belgien und dem Elsasse sehr willkommen. Der Fürstlich thurn⸗ und tarxissche Ober⸗Post⸗Amts⸗Secretair Hendschel ist der Verfasser des Buches, das, außer den speziellen Karten der be⸗ deutendsten Bahnen, die Tarife, Fahrtenpläne u. s. w. ausführlich und genau enthält. Jedenfalls erhält dieses Buch von Zeit zu Zeit Nach⸗ träge, welche auch der Verleger versprochen.
Paris, 20. Febr. Heute ist die Lieferung von 10,000 Schie⸗ nen von Gußeisen für die Nordbahn, wozu eine Submission ausge⸗ schrieben war, dem mindestfordernden Eisenwerk⸗Besitzer für 335 Fr. für die Tonne von 1000 Kilogrammen zugeschlagen worden.
Berlin-Frankfurter Eisenbahn. In der Woche vom 18. bis 24. Februar 1844 sind auf der Berlin-
Frankfurter Eisenbahn 5721 Perzonen befördert worden.
Handels- und Zörsen-Uachrichten.
Berlin, 26. Febr. Die gestrige Steigerung sämmtlicher Eisenbahn⸗ Actien hat sich heute vollkommen behauptet und einige Effekten sind selbst noch höher bezahlt. — Am ausgedehntesten war das Geschäft in Oesterreichi schen Effekten, welche sämmtlich einen namhaften Aufschwung erfuhren.
Köln, 21. Febr. a Rthlr.
* Fraukfurt a. M., 23. Febr. In diesen Woche ze gte sich an unserer Börse eine sehr willige Stimmung in den meisten Fends und namentlich gingen die österreichischen Loose auf ihren Ausschwung zu Wien auch hier stark in die Höhe. Die hollandischen Fonds blieben mindestens fest, unterlagen dem Impulse der Amsterdamen Boͤrse, doch zeigt sich keine rechte Kauflust darin. Die Spekulanten wollen erst die Entscheidung des Gesetz⸗Entwurfes, bezüglich der außerordentlichen Steuer und des freiwilli⸗ gen Anlehns von 127 Millionen Fl., abwarten. Die Debatten über diesen Gesetz⸗Entwurf haben heut in der zweiten Kammer der Generalstaaten be gonnen und man hofft, daß die Abstimmung morgen erfolgen und, wie wenigstens haager Briefe erwarten lassen, der Gesetz⸗Entwurf angenommen werde. Ist dies der Fall, ist ein weiterer Aufschwung der holl. Fonds zu erwarten, im Gegentheil aber auch ein starker Rückgang. Schwerlich er hält aber der Gesetz⸗Entwurf eine starke Majorität. — Die polnischen Loose sind, wie zu Berlin auch hier durch das Gerücht stark gewichen, es werde ein neues polnisches Anlehn kreirt werden. Wiewohl dies Gerücht noch keine Bestätigung erhalten, verharren die polnischen Loose doch noch in flauer Stimmung. Die spanischen Ardoins haben sich von ihrem neulichen Rückfall, durch die besseren Nachrichten aus Spanien, wieder erholt und bleiben selbst heute, wo die Stimmung der Börse im Allgemeinen flau, der Umsatz aber unbedeutend war, fester. — Die Taunus⸗Eisenbahn⸗Actien werden fast mit 120 Fl. Agio (370 Fl.) wieder bezahlt, obgleich zu erwar⸗ ten steht, daß die Dividende für 1843 schwächer als für 1842 (wo sie 15 Fl. stark war) sein werde. Das Geld ist fortdauernd überaus abon⸗ dant und der Diskonto steht kaum 2½ %. Der Wechselhandel ist dadurch auch belebter.
London, 19. Febr. (B. H.) 9*
Rüböl, pro Mai 27 ½ a †, pro Okt. 28
Getraide⸗Markt. Wir hatten heute eine gute Zufuhr von Weizen aus Essex, aus Kent traf ebenfalls viel ein und wurden die besten Sorten nur mit Mühe zu den Preisen von voriger Woche begeben. Ein großer Theil der Zufuhr war von schlechter Beschaffenheit und blieb unverkauft, obgleich zu niedrigeren Preisen ange⸗ boten. In freiem fremden Weizen war es leblos; Preise jedoch unver ändert. Von Bond-Weizen kamen einzelne Verkäufe zu den vorherigen Preisen vor. Schöne Gerste unverändert; gewöhnliche und ordinaire Gat⸗ tungen sind ein wenig billiger. Bohnen und Erbsen blieben wie in vori⸗ ger Woche. Hafer flau, und haben sich die Preise von letzter Woche nur eben behauptet.
Auswärtige Börsen. Amsterdanm, 22. Febr. Niederl. wirkl. Sch. 5421. 28 5 % Span. 21 27. 3 % do. 34 2⁄8. Pass. 5¹⁄. Ause. 1 74 Pr. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 109 ⅞. 4 % Russ. Hope 91 8. Antwerpen, 21l. Febr. Zinsl. 7 ½. Neue 212 Frankfurt a. M., 23. Febr. 5 % Met. 113 ½ G. Div. p. ult. 2008. 2006. Bay r. Bank-Aectien 688 G. IIope 90 „ 6. Int. 54 ¾, Poln. 300 Fl. 95 ⅛ 6. do. 500 Fl. 98 ⅛ 6. do. 200 Fl. G HIamburg, 24. Febr. Bank-Actien 1670 Br. Engl. Russ. 1125 Londo n., 19. Febr. Cons. 3 % 97 ½. Neue Aul. 23 ⅞.
5 % 40. 100 ½.
Preuss.
Bank-Actien ohne
Stiegl. 90 G.
32 ½ G.
Belg. —.
AHHers.;
IIIu
5 % do. 102 ½. Neue Port. 45 ½. Mex. 34 ½. Peru 29 .
sive 5 ½. Ausg. Sch. 13 ⅛. 2 ½ % Holl. 55 ½. Russ. Bras. 79 ½. Chili —. Columb. —. Paris, 21. Febr. 5 % Rente ün cour. 125. 75. 3 % Reute fin cour. 82. 40. 5 Neapl. au ecompt. 104. 5 % Span. Rente 32 ½. Pass. 6. Wien, 22. Febr. 5 % Met. II1 ½. 4 % 101. 3 % 77 ½. Bank-Actien —. Anl. de 1834 151¼. de 1839 13 3⅛. Nordb. 138 ½. Gloggn. 115 ½. Livorn. 99 ½. Pesth. 103 .
Engl.
2 ½ % —. Mail. 108.
.„. 11111216“
Den 26. Februar 1844.
Cour. . Cour.
Geld.
L'r.
Brlef.
Fonds. ctien. ’8
Geld. Gem.
101 2 101 1 Bril. Pot e. Eisenb. 101* “ do. do. Peior. Obl. 90* Mgd. Lpz. Eisenb.
8 8 do. do. Prior. Obl. 4 BrlI. Anh. Eisenb. do. do. Prior. Obl. 2 Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Khein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. do. v. Staat garant. : Brl. Frankf. Bisb. 153 — do. do. Prior. Obl. 104 ½ 103 ⅔ 0b.—Schles. Eisb. 119 ⅔ do. Lt. B. v. eingez. — 1 15 ½¼ B.-St. B. Lt. A u. 2 — 129 „[Dlagd.-IIalbst. EB. 4 120 ½ Bresl- Schweidn.-
St. Schuld-Sch. 3 2 Pr. Rugl. Obl. 30. 4 Präm Sch-L. Sech. Kur- u. Neumöärk. Schuldverschr. 3 ½ 100 ½ Berl. Stadt-Obl. 2 1012 Danz. do. in Thb. — 48 Westpr. Pfandbr. 3 ½ — 100 ½ 103 ¼ — 101 ¾ 1002 1019 101 2
103 188 103 153 ¼ — 103 ¼ 95 ½ 94 ¾ 99 ¾ 82² ⅔a 99 ½8 — 98 ½ 98 ¼
100 81 Grossh. Pos. do. — 2 do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do.
Schlesische do.
Gold al marceo.
Frciedrichz 4J'˙ν
Und GCidm àA5 Th.
U’eswonto. Freihzg. Risonb. 1
Meteorologische Beobachtungen.
——
18686ü
25. Febr.
Nach einmaliger
Morgens nes shwlkbas Abends V heobachtung.
6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr.
Luftdruck. 333,91“ Par. 335,82 Par. 332 36 Par. Quellwärme 5,9 ⁰ E. 5,00 R. — 3,50° R. — 5,00 R. Flusswürme 0,00 R. Thaupunkt 1“ 7,5 R. 10,89 R. — 6,69 R. Bodenwärme 1,1” R. Dunstsättigung 81 pCt. 51 pCt. 88 pCt. Ausdünstung 0,011, Rb. Wetter trüb. heiter. halbheiter. Niederschlag 0,421 Rh. WNW. V W. Wäarmewechsel 5,99
v
Wind WNW. Wolkenzug. . N. . — + 1ö“ H. 3 pCt. W.
1 11 Tagesmittel: 334,03 Par. — 4,50R..
2 —7*
— 5,00 R..
Schauspiele.
Dienstag, 27. Febr. Carlo Broschi, oder: Des 2 theil, komische Oper in 3 Abth. Musik von Auber. (Letzte Vorstel lung dieser Oper vor der Urlaubsreise der Dlle. Marx.)
Im Konzertsaale: 1) Le dépit amourcux, comédie en 2 actes, par Molière. 2) Trop heureuse, vaudeville en 1 acte, par Mr. Ancelot. 3) La première représentation de: Les peltites mi- sères de la vie humaine, vaudeville nouvcau en 1 acte, par Mr. Clairville.
Mittwoch, 28. Febr. Der Kaufmann von Venedig. (Herr Döring, vom Königl. Hof⸗Theater zu Hannover: Shylock, als Gast⸗ rolle.)
Königliche
Königsstädtisches Theater
Dienstag, 27. Febr. Gast⸗Vorstellung des Kinder⸗Ballets des Herrn Price in 3 Abtheilungen. Dazu: Eine Reise nach Spanien. Posse iu 2 Akten, von B. A. Herrmann. Vorher: Ich irre mich nie, oder: Der Räuberhauptmann. Lustspiel in 1 Akt, von Lebrün.
Mittwoch, 28. Febr. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Barbiere di Seviglia.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
AnkUTmrek.
Bekanntmachungen.
[231] FEdikltal⸗Citatidn.
Nachbenannte Abwesende:
1) Martin Leister, Schreiner, geboren den 7. Januar 1806 zu Erfurt, Sohn des Maurer Johann Lei⸗ ster (er hat sich im Jahre 1831 oder 1832 von hier entfernt und muthmaßlich nach Amerika be⸗ geben),
2) Johann Friedrich Wilhelm Voigt, Bäckergesell, geboren den 5. März 1767 zu Moxa bei Ziegen rück, Sohn des Bäckers Johann Wilhelm Voigt (er hat aus Kronstadt in Siebenbürgen im Jahre 1804 die letzte Nachricht von sich gegeben),
3) Johann Gottfried Prediger, geboren den 13. Juni 1784 zu Gefell, Sohn des Weißbäckers Caspar Prediger (er ist im Jahre 1804 als Bäckergesell auf die Wanderschaft gegangen und hat im Jahre 1801 zum letzten Male aus Posen von sich Nach⸗ richt gegeben),
4) Carl Robert Manes, Schuhmachergesell, Sohn
des Schuhmachermeisters Johann Christoph Manes, geboren den 10. Mai 1799 zu Erfurt (er hat sich ungefahr im Jahre 1820 auf die Wanderschaft 8 aus Wien und Triest geschrieben, .“ eem Jahre 1828 nichts von sich hören 5) vohang Chrisian Reinstein, Musketier im ehema⸗ 6. aterie⸗Re⸗ zmente Graf von Wartens⸗ zu Erfurt, ungefähr im Jahre 1780 in Freien⸗
dessingen geboren dessen Aufe h 2 hoe 88 — 68 ufenthalt seit wenigstens ohann 9 3 aeg dam Huck, Muhlknappe, geboren zu
oder 1787 11 1758 (ging im Jahre 1786
„ 19 8 hamsbrüͤck auf die Wander⸗ den auf den von sich hö ss weise Abwesenheits. a8,hrer Bewandsen aren asen),
8 Kurat rückgelassenen und oren, sammt 4. elan mi ihren eiw . hierdurch öffentli nien E 7 a zu
ch vor ven und Erbnehr in dem auf geladen, sich vor oder svaͤbestena
den 23. Dezember 1844
9 9 3 1 vot dem Deputinten, paan dndtmitta à 1 1 Uhr, rath Leyser, an biesiger Gerichtsstelle 8 nadigerichts-
rius aber
mögen
[2264]
gehört,
ässigen Brvollmäch⸗
tigten, wozu die Herren Justiz⸗Kommissarien Justizrath Dr. Hadelich, Justizrath Rötger und Justiz⸗Kommissa⸗ Schmeißer vorgeschlagen werden, zu melden, sonst zu gewärtigen, daß sie, die Abwesenden, für todt erklärt werden und das von ihnen zurückgelassene Ver⸗ unter Ausschließung der oder Erbnehmern den sich legitimirenden Verwandten, und in deren Ermangelung dem Königl. Fiskus, über⸗ eignet werden wird. 8 Erfurt, am 25. Januar 1844. Koͤnigl. preuß. Land⸗ und Stadtgericht.
NElnunt
Nachdem über den Nachlaß des verstorbenen Kauf manns Johann Cherobini, Französischen Straße sub Nr. 11 belegene Grundstück bei dem Stadtgericht zu Königsberg der Kon⸗ furs eröffnet worden, so ist ein Termin zur Anbrin gung sämmtlicher Forderungen, auf den 11. April 1844, Vormittagsum 11 Uhr, angesetzt und durch Ediktalien bekannt gemacht worden.
Sämmtlichen unbekannten Gläubigern, und von den bekannt gewordenen den Gebrüdern Huecke und den In habern der Handlung Pietz seel. Erben, deren Aufent haltsort unbekannt geblieben, wird dieser Termin hierdurch nochmals öffentlich bekannt gemacht und werden sie ange⸗ wiesen, an gedachtem Tage zur bestimmten Zeit auf dem Stadtgericht, vor dem Deputirten, Herrn Stadt gerichts⸗Assessor Goettlich zu Anbringung und Wahr⸗ machung ihrer Forderungen, entweder in Person oder durch gehörige Bevollmächtigte zu erscheinen, oder zu gewärtigen, daß sie ausbleibendenfalls mit ihren For⸗ derungen präkludirt und ihnen ein ewiges Stillschwei⸗ gen gegen die übrigen Gläubiger werde den. Denen hier mit keiner Belanntschaft versehenen Gläubigern werden die Justiz⸗Kommissarien Tamnau, Mahraun und Marenski namhaft gemacht, an welche sie sich wegen Beitreibung ihrer Forderungen wenden und sie mit Vollmachten versehen können.
Königsberg in Preußen, den 12.
mine persönlich oder durch einen zul anberaumten Ter⸗ ““ Königl. preuß.
Allgemeiner Anzeiger.
[1835]
Thlr. 24 Sgr. 4 ½ Pf., soll
unbekannten Erben am 24. Mai
Aufenthalte nach unbekannte polier Johann Carl Friedrich und zwar Erstere unter der öffentlich vorgeladen.
v. Brauchitsch.
Nothwendiger Verkauf. Stadigericht zu Berlin, den 14. Oktober 1843. Das in der Rosengasse Nr. 33a belegene Oekonom Hamannsche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 6311
844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
Die unbekannten Real⸗Prätendenten, so wie der dem Real⸗Gläubiger, Zimmer⸗ Schulze, werden hierdurch, Warnung der Präklusion,
Preis 10 Sc. Wer an der Anstalt Theil nehmen will, hat sich bei Zeiten an den unterzeichneten Direk⸗ tor zu wenden. Jena, im Februar 1844. Friedrich E1“ Geh. Hofrath und ord. Professor der Kameral⸗ und Staatswissenschaften.
Sar —7
Taxre und Hy
196 Dem Beschlusse der letzten General⸗Versammlung gemäß haben wir, nach eingeholter Genehmigung der hohen Staats⸗Regierung, die Statuten der Brand⸗ Versicherungsbank für Deutschland nach den der Gene⸗
wozu auch das in der
bvetreffend.
Es werden lesen: JI. lichen Instituts:
Landwirthschaft; 2) Pflanzenbau
Wissenschaften. wirthschaftsrecht. velliren.
und Wiesen. V. Chemie. VI. 2) Diätetik der Hausthiere. — auferlegt wer
listen sind.
Dezember 1843 Stadtgericht. sch elben.
Das landwirthschaftliche In⸗ stitut in Jena
Die Vorlesungen des nächsten Sommer⸗Halbjahres werden bei diesem Institute am 29. April beginnen. Der Direktor des landwirthschaft⸗ 8 1) Einleitung in 88 Studium der Direction der Brand⸗Versicherungsbank für Deutschland. uin ““
3) Grund⸗Anschläge; 4) landwirthschaftliche Gewerbs⸗ Politik; 5) Encpklopädie der Kameral II. Herr Professor Scheidler: Land
III. Herr Professor Schrön: Ni⸗ 1“ IV. Herr Professor Langethal: 1) Botanik 8 und Phpsiologie der Pflanzen; 2) Bonitiren der Felder Herr Professor Schmid: Agrikultur⸗ 1) Thierheilkunde; Zahl der Mitglie⸗ der des Instituts beträgt in diesem Halbjahre 69, wo von 61 Landwirthe und 8 Staatswirthe oder Kamera⸗ Nähere Nachricht darüber findet sich in der Schrift: „Das landwirthschaftliche Insti⸗ tut zu Jena in seiner Verbindung mit der dasigen Gesammt⸗Akademie und dem Groß⸗ herzoglichen Kammergute zu Zwätzen. Be⸗ schrieben von dem Stifter und Direktor des Nebst einer Abhandlung über höhere Bil⸗ dung des Landwirths. Jena, Fr. Frommann. 1843.
Herr Dr. Richter: Die
ral⸗Versammlung ausgesprochenen Ansichten und Wün⸗ sche neu gefaßt und zur Berathung und Beschlußnahme über diesen Entwurf eine außerordentliche General⸗ Versammlung auf Montag den 11. März d. J., Morgens 9 Uhr, im Lokale der Bank angesetzt, zu welcher wir andurch die Gesellschafts⸗Mitglieder ganz ergebenst einladen, mit dem Bemerken, daß vom 25sten d. Mts. an bei jedem unserer Herren Agenten ein Exem⸗ plar des Entwurfs zur Einsicht ausliegt. Leipzig, den 16. Februar 1844.
—l
Bodenkunde; 2 Dr. Schultze.
7
Ed. Poll,
und Staats Haupt⸗Rendant.
——
7 89 21 82 . mAcHien-Subscription.
Die ungarische IHIandels Gesellschalft zu Pesth ist Actien zu Fl. 500 im 20- Fl.- Die Einzahlung geschicht binnen 4 Jahren, Die Actien tragen fünf Gewinn
gegründet auf 4000 Fufse. 25 % in 2 RKaten jährlich. Prozent und haben Antheil am sellschaft
Nähere Auskunft ertheilt und Actien-Anmeldun-
gen nimmt in Empfang
Friedrich Otto Häbner in Leipzig.
G
Teufels An⸗ 3
der Ge-
sandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe,
2 Rthlr. für ¾ Jahr.
4 Rthlr. — ¼ Jahr.
8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie
ohne Preiserhöhung. Insertions -Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg.
Anzeigers 2 Sgr.
Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeilkung: 8 Friedrichssftrasse
Inhalt.
Amtlicher Theil. 1
Inland. Berlin. Inhalt der Gesetz⸗Sammlung. Schreiben aus Hirschberg. (Vorschlag zur Hebung des Nothstandes der Spinner und Weber.) — Koblenz. Freiwillige Beiträge zur Unterstützung der noth⸗ leidenden schlesischen Gebirgsbewohner.
Deutsche Bundesstaaten. Hannover. Hannover. Gustav⸗
Abdolph⸗Verein. — Baden. Karlsruhe. Antrag in der ersten Kam⸗ mer auf Förderung einer geordneten Auswanderung. — Grh. Hessen. Darmstadt. Durchreise der Kronprinzessin der Niederlande.
Oesterreichische Monarchie. Sebenico. Erdbeben. — Die preu⸗ ßische Handelsbrigg „Arminius“ gescheitert.
Rußland und Polen. St. Petersburg. Bestimmungen hinsichtlich der Rang⸗Erhöhung bei der Dienst⸗Entlassung von Beamten. — Handels⸗ befugniß der moskauer Bürger. — Verstattung für Soldatenwittwen. — Universitätsfeier.
Frankreich. Deputirten⸗Kammer. DT iskussion des Rémusatschen Vorschlages. — Paris. Büreau⸗Arbeiten der Deputirten⸗Kammer. — Vermischtes. — Briefe aus Paris. (Kammer⸗Sitzung vom 22. Februar: Der Vorschlag des Herrn Rémusat verworfen. — Die Besitznahme von Otaheiti und die angeblichen britischen Reclamationen. — Die Königin Christine zu Lyon.)
Großbritanien und Irland. u nterhaus. Interpellation über die Besitznahme von Tahiti durch die Franzosen. — London. Orange⸗Logen in Irland. — Revpeal Versammlung. — Instructionen für den britischen Gesandten in Konstantinopel. — Brief aus London. (Die Besitznahme Otaheiti's durch die Franzosen; die irländische Debatte; Herr Macaulay; Lord Brougham und Lord Campbell.)
Belgien. Schreiben aus Brüssel. (Verhandlungen der Kammer über die Eisenbahnen; flämische Sprachbewegung; Pensionirungs⸗Gesetz; die Central⸗ Prüfungs⸗Kommissionen.) 1
Spanien. Schreiben aus Paris. der verschiedenen Stimmungen.)
Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Weiteres über den Septem⸗ bristen⸗Aufstand; Graf Bomfim; Stand der Dinge zu Castello Branco; Vertagung der Cortes; Spanien soll Hülfe geboten haben.) 1
Griechenland. Briefe aus Athen. (Parteistellung in der Autochtho⸗ nen⸗Frage; die Thronfolge und die Regentschaft. — Schnelles Fort⸗ schreiten der Versammlungen über die Verfassung; Kommission für das Wahlgesetz.)
Tunis. Schreiben aus Paris. päisch⸗christliche Bevölkerung.) Eisenbahnen. Berlin. Berlin Stettiner Bahn. Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin.
bericht.
(Zur Charakteristik der Lage und
(Gereizte Stimmung gegen die euro⸗ Börsen⸗ und Markt⸗
Lepsius.
n des Dr.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den Ober Steuer⸗Inspektoren Troppaneger in Burg, He⸗ demann in Stargard, Löwe in Ratibor, Ir gahn in Schweidnitz
und Guischard in Kottbus den Dienst⸗Charakter als Steuer⸗Rath
zu verleihen.
Angekommen: Der Königl. sardinische außerordentliche Ge⸗ Graf Rossi, von Neu⸗Strelitz.
Abgereist: Der General⸗Major und Commandeur der 6ten Kavallerie-Brigade, von Tietzen und Hen nig, nach Torgau.
— ——
Uichtamtlicher Theil. Inland. 6 der Ge⸗
Beerlin, 27. Febr. Die heute ausgegebene Nr. setz⸗Sammlung enthält zuvörderst die Allerhöchste Vollziehung des Tarifs, nach welchem die Abgabe für Benutzung der Oderschleusen bei Kosel, Brieg, Ohlau und Breslau zu erheben ist; sodann eine Aller höchste Kabinets⸗Ordre (d. d. 3. Januar), nach welcher die Tarife der Schifffahrts⸗-Abgaben in den Städten Königsberg und Elbing auch für das laufende Jahr bestätigt werden; ferner eine Allerhöchste Ka⸗ binets⸗Ordre (d. d. 8. Januar) an die Staats⸗Minister von Bodel⸗ schwingh und Grafen von Arnim folgenden Inhalts:
„Nach Ihrem Antrage in dem Berichte vom 10ten v. M. will Ich das Erbrecht, welches einzelnen Straf⸗ oder Besserungs⸗Anstalten nach provinzialrechtlichen Bestimmungen oder besonderen Reglements auf den Nachlaß der in denselben verstorbenen Sträflinge oder Korri⸗ genden zusteht, in Betreff derjenigen Zuchthäuser und Corrections⸗ Anstalten, welche für Rechnung der Staats Kasse verwaltet und un⸗ terhalten werden, hierdurch aufheben und Sie ermächtigen, die auf solche Erbschaften sich beziehenden Einnahmen von den Etats der Anstalten absetzen zu lassen. Den gedachten Anstalten bleibt jedoch das Recht vorbehalten, die Kosten des Unterhalts der in denselben verstorbenen Sträflinge oder Korrigenden, soweit solche nicht durch deren Arbeiten ersetzt worden sind, als eine Schuld aus dem Nach lasse zurückzufordern. Die gegenwärtige Ordre ist durch die Gesetz⸗ Sammlung bekannt zu machen. Berlin, den 8. Januar 1844.
Friedrich Wilhelm.“
*N Hirschberg, 23. Febr. Der Nothstand, welcher im hie⸗ sigen Gebirge bei den Leinenwebern und Leinen⸗Garnspinnern zum Ausbruch gekommen ist, hat schon zu den vielfältigsten Erörterungen Veranlassung gegeben, und man hat selbst bei dem reiflichsten Nach⸗ denken den Weg zu einer gründlichen Abhülfe nicht finden können, weil theils die erhöhte Industrie im Maschinenwesen, theils vielfäl⸗ tige andere Verhältnisse von außen und innen so nachtheilig auf den Absatz des hiesigen Leinen⸗Fabrikats eingewirkt haben, daß jetzt end⸗ lich fast gänzlicher Stillstand desselben erfolgt ist.
Es soll nicht Zweck dieser Mittheilung sein, die Zustände, welche dem Verfall des Gebirgs⸗Leinenverkehrs zum Grunde liegen, zu be⸗ leuchten oder auseinanderzusetzen, sondern sie soll nur dazu dienen, Andeutungen zu geben, wie der gegenwärtig dringenden Noth am zweckmäßigsten mit Erfolg und nachhaltig entgegengetreten werden kann, wozu wiederum die Theilnahme, die nicht nur von der Provinz, sondern selbst von außen her sich so lebendig in den öffentlichen Blät⸗ tern ausgesprochen hat und die Sammlungen, die aus echt christlicher Liebe zur Abhülfe des höchsten Nothstandes unternommen werden Veranlassung wird. Sehr dankbar muß das Bestreben: durch Geld⸗ Sammlungen zu helfen, so wie Vereine der Kreise Hirschberg, finden; indeß können diese
ee das mehrjährige Wirken der Hülfs⸗ Schönau und Landeshut, Anerkennung
Sammlungen doch nie so hoch herauf⸗
laufen, um anders, als in der Form eines Almosens, vertheilt und die Hülfsvereine dadurch in den Stand gesetzt zu werden, gründliche Abhülfe zu schaffen, wenn selbst die bewilligten Staats⸗Unterstützun⸗ gen beihülflich zugeschlagen werden.
Der Nothleidenden sind viele, und die gesammelten Summen
zersplittern sich dadurch so, daß sie nicht genügend helfen können, den Leinwand⸗Verkehr selbst wenig heben und die Gewerbthätigkeit nicht merklich befördern. „Eiinsender ist der Meinung: die zweckmäßigste Art der Unter⸗ stützung würde dagegen die sein, wenn bei den sich gebildeten Ver⸗ einen von Allen, die sich zur Hülfeleistung durch die anerkannte Noth berufen fühlen, Leinwand bestellt würde.
Leinwand, nämlich reines Leinen⸗Fabrikat, braucht jede Haushaltung, jeder Mensch, und da es hier an tüchtigen Spinnern und Webern noch gar nicht mangelt, sich die Vereine im Herzen der Leinwandweberei gebildet haben, ihre Mitglieder aus Männern aller Stände zusammengesetzt sind, denen es an der Bekanntschaft mit den tüchtigsten Webern und Spinnern nicht fehlt, sie also in den Stand gesetzt sind, ein gediegenes Fabrikat zu schaffen, so werden die Be⸗ stellungen auch mit Umsicht und zur Zufriedenheit der darauf Rück⸗ sicht Nehmenden ausfallen und die Vereine die Mühwaltung dabei gewiß gern übernehmen; während der Besteller die Ueberzeugung im Herzen tragen könnte, sein Scherflein zur Linderung der Noth auch ohne Opfer beigetragen zu haben, und wobei er noch den Vortheil genießt, reine Leinenwaare zu erhalten.
Es ist außer allem Zweifel, daß, wenn auf die vorstehende Weise die Arbeitskräfte geweckt werden, die Vereine mit Sorgfalt das In⸗ teresse aller Theile wahrnehmen, auch Sorge tragen, daß die Waare eine gute Rasenbleiche erhält und den Wünschen des mildthätigen Bestellers entspricht, nicht nur die jetzt bittere Noth leidenden Weber und Spinner Arbeit und Lohn erhalten, sondern sich das Fabrikat durch seine Güte und sein Aeußeres zuerst im Lande selbst wieder empfehlen wird und seinen früheren Ruf begründen kann; während die Behörden Zeit gewinnen, durch Anlegung von Spinnschulen un anderen zweckmäßigen Einrichtungen mehr die Leinen⸗Industrie zu heben und dadurch auch den Absatz im Auslande zu sichern.
„Nur durch Arbeits⸗Gelegenheit und durch recht vielseitige Er⸗ greifung vorstehender Andeutungen kann dem eingerissenen Nothstande augenblickliche zweckmäßige Abhülfe geschafft werden, und giebt sich Verfasser der frohen Hoffnung hin, daß der edle Menschenfreund, dem es Ernst darum ist, uns in unserer Noth freundlich helfend die Hand zu reichen, darauf einzugehen gern geneigt sein wird. b
„Koblenz, 21. Febr. Die Rhein⸗ und Mosel⸗Zeitung theilt eine Bekauntmachung des Ober⸗Präsidenten Herrn von Schaper (d. d. 22sten d. M.) mit, worin den Einwohnern des Wupperthales für ihren Wohlthätigkeitssinn gedankt wird, der sich auch jetzt wiede bei dem großen Nothstande der schlesischen Gebirgsbewohner bewähr ¹ habe. Der Herr Ober Präsident zeigt an, es wären ihm durch die Herren Verleger der Elberfelder Zeitun g und des Elberfel⸗ der Kreisblattes 250 Rthlr. als freiwillige Liebesgaben zur Lin⸗ derung der Noth der schlesischen Gebirgsbewohner zur Weiterbeförde- rung übersandt worden, und äußert zugleich den Wunsch, daß das von Elberfeld gegebene Beispiel nicht ohne Nachfolge bleiben möge.
Nach einer Bekanntmachung des Herrn Ober⸗Bürgermeisters von Fuchsins in der Düsseldorfer Zeitung vom 25sten hat derselbe gleichfalls bereits 185 Rthlr. 27 ½ Sgr., die ihm von der Expedition
Letronne über eine der neuesten Entdeckungen des Dr. Lepsius. erlin, 26. Febr. Das Feuilleton des heute hier eingetroffenen Journal des Débats enthält ein Schreiben von Letronne, unter der Ueberschrift: „Sehr wichtige Entdeckung“, in welchem dieser Gelehrte sich folgendermaßen über eines der Resultate der wissenschaftlichen Expedition des Dr. Lepsius ausspricht:
„Unter obigem Titel (most. important discovrey) bringt die Lon doner Literary Gazette vom 10. Februar einen Artikel, der eine Ent⸗ deckung anzeigt, welche, wenn sie sich bestätigt, woran wohl nicht zu zweifeln ist, vollkommen verdient, als eine sehr wichtige bezeichnet zu werden.
Es handelt sich in der That von nichts Geringerem, als von einem neuen vollständigen Exemplar der berühmten J nschrift von Ro⸗ sette, welche von Dr. Lepsius, der an der Spitze der von Sr. Majestät dem Könige von Preußen zur Erforschung des Nilthales abgesandten wissenschaftlichen Expedition steht, auf der Insel Meroë¹ soll aufgefunden worden sein.
Die ganze Wichtigkeit dieser Entdeckung wird man würdigen können wenn man sich erinnert, daß der Granitblock, welcher nach der Stadt, wo er 1799 von den Franzosen entdeckt wurde, den Namen der Stein von Rosette erhielt, auf einer seiner Seiten drei über einander stehende In⸗ schriften trägt, die beiden ersteren in ägyptischer Sprache, und zwar die eine in hieroglyphischen oder heiligen, die andere in demotischen oder Volkscharakteren geschrieben, die dritte griechisch, und daß jede derselben nur ein anderer Ausdruck eines und desselben Defrets ist, welches die ägypti⸗ schen Priester zu Memphis zu Ehren des fünften Ptolemäus, genannt Epiphanes, erließen.
Die Entdeckung eines solchen Dokumentes von erstem Range machte zu Anfang dieses Jahrhunderts ein außerordentliches Aufsehen, denn sie belebte plötzlich die damals fast ganz aufgegebene Hoffnung, auf Wieder⸗ auffindung des Idioms und der Schriftsysteme des alten Aegyptens, ver⸗ mittelst Vergleichung dreier Texte, von denen der eine vollkommen verständ⸗ lich war. Sie gab daher die Losung zu fortgesetzten Forschungen von Seiten der ersten Gelehrten Europa's, eines Soylvestre de Sacy, Akerblad Thomas YNoung und Champollion, um nur die berühmtesten zu nennen. 1
Champollion ist derjenige, der in der Entzifferung der beiden aägypti⸗ schen Uebersetzungen am weitesten kam, denn er gelangte zu einer fast voll⸗ ständigen Transscription des miftleren Tertes und durch Vergleichung einer Menge von Merkmalen auch zu einem sehr weit vorgerückten Verständniß des Heiligentertes, wie borcpi seine ägyptische Grammatik als auch sein Hieroglophen⸗Wörterbuch es bezeugen.
Aber die Bemühungen dieses scharfsinnigen Geistes, so wie die seiner Vorgänger, wurden, zum Theil wenigstens, durch den bellagenswerthen Um⸗ stand gehemmt, daß von dem hieroglophischen Texte nur noch etwa ein Drit⸗ tel seines ursprünglichen Umfanges erhalten ist, da der obere Theil durch eine Beschädigung des Steines verloren gegangen. 1
Nach den unermeßlichen Fortschritten zu urtheilen, welche trotz dieses
großen Hindernisses in der Auslegung der Hieroglophen gemacht werden darf man glauben, daß dieselbe jetzt schon sehr weit vorgedrungen fein würde, wenn man sich von Anfang an auf eine vollständige Vergleichung der drei Texte hätte stützen können. Nun ist auf dem neuen, von Herrn Lepsius aufgefundenen Exemplare der hieroglyphische Text außerordentlich wohlerhalten. (the bieroglyphic portion is Sunusually perfect), wie die Liter ary Gazette sich ausdrückt, und man kann an die Richtigkeit der Thatsache glauben, weil sie in einem vom Dr. Lepsius an Herrn Bunsen, den preußischen Gesandten in London, gerichteꝛen Briefe gemeldet wird, welcher Letzterer selbst ein sehr ausgezeichneter Gelehrter ist, der sich seit längerer Zeit mit bedeutenden Arbeiten über die ägyptische Geschichte und Chronologie beschäftigt. . b
Es ist dies sicherlich eine der interessantesten Nachrichten, welche die ge⸗ lehrte Welt erhalten konnte. Bei dem Zustande, in welchem sich jetzt die üägyptischen Studien befinden, muß dieser hieroglophische Text ein helles Licht darauf werfen. Es bietet sich nun also eine entscheidende Probe für Cham⸗ pollion's Sostem, welches in seinen wesentlichen Grundlagen, von Anfang an, die Zustimmung der geschicktesten Philologen Europa's erhielt, und sich dieselbe auch bewahrt hat. Niebuhr erklärte es für die schönste histo⸗ rische Entdeckung der neueren Zeiten; Spylvestre de Sacy sprach mehrmals die Meinung aus, daß ein zweites solches Denkmal, wie die In schrift von Rosette, nur die Grundsätze desselben bestätigen würde; und dieses Vertrauen wird noch von allen denen getheilt, welche sich die Mühe gegeben, Champollion's Schriften sorgfältig zu studiren; sie werden daher für diesen Ruhm unseres Jahrhunderts und unseres Landes wohl keine Besorgniß hegen, aber nichtsdestoweniger müssen alle Freunde der historischen Wissenschaft sehr gespannt der Bestätigung entgegen sehen.
Uebrigens hat die Entdeckung eines neuen Exemplars des Dekrets von Memphis an sich durchaus nichts Ueberraschendes. In einem kürzlich von mir herausgegebenen Werke (Recneil des Inscriptions greecques et. latines de 'Egypte. Tom. 1. p. 332) habe ich, um den Eifer der Rei⸗ senden anzuspornen und rege zu erhalten, alle Gründe angegeben, welche glauben lassen, daß wohlgeleitete Nachgrabungen früher oder später zur Kenntniß eines neuen Exemplars der Inschrift von Rosette oder irgend einer anderen ähnlichen bilin guen Inschrift führen müß⸗ ten, deren Vergleichung das Mittel zu völliger Hebung des von unserem berühmten Champollion so glücklich gelüfteten Schleiers liefern müsse. 8 g Das eigentlich Merkwürdige jedoch bei der angekündigten Entdeckung ist, daß sie nicht in Aegypten, sondern zu Meroz gemacht worden. Dieser Umstand, auf welchen der Verfasser des Artikels in der Litera r y Gazette gar nicht aufmerksam macht, als ob die Sache ganz natürlich wäre, ist dennoch so unerwartet, daß jeder Unterrichtete versucht sein muß, ihn historisch für fast unmöglich zu halten. Das auf dem Stein von Rosette geschriebene Dekret der ägpptischen Priester bezieht sich in allen ihren Bestimmungen nur auf Aegyptenz es heißt darin, daß an die verschiedenen Tempel des Landes ein Exemplar davon geschickt und in
Es müßten sich also dergleichen Erem⸗
denselben verwahrt werden solle. plare nur in Aegypten finden, vom Meer bis nach Philae, oder höchstens
in demjenigen Theile von Unter⸗Nubien, welcher Dodekaschoinon (Raum von 12 Schoinen) hieß, und der zu Hiera⸗Syka minos, der Südgränze des Reiches der Ptolemäaäͤer und der Römer, endete. 8 Meros aber, weit gegen Süden gelegen, gehörte zu einem unabhän⸗ gigen Staat, das Königreich Aethiopien genannt, welcher nördlich bis zur zweiten Katarakte reichte, also an das Königreich Aegypten g änzte. daher auch zwischen beiden fortwährende Kriege stattfanden, in denen die Aethiopier wohl oft mochten geschlagen werden; aber nichts spricht da ür daß die Ptolemäer ihre Waffen jemals bis Meroë— getragen hätten, noch weniger, daß diese Halbinsel je ein integrirender Theil von Aegypten gewesen wäre. Dies aber würde man, wie mir scheint, aus der Vorfindung eines Exemplars des von den Priestern von Memphis erkassenen Dekrets zu Meroë folgern müssen. Andere Gründe, welche alle diese Thatsache für unwahrscheinlich halten lassen, übergehe ich mit Stillschweigen. — „Aus dieser Unwahrscheinlichkeit schließe ich indeß nicht, daß die sache nicht wahr sei. Ich will nur so viel sagen, daß sie allen natürlichen Inductionen, welche man aus den bekannten Thatsachen entnehmen kann zu widersprechen scheint. Bestätigt es sich also, daß ein solcher Stein zu Meros gefunden worden, so wäre dies ein neuer Beweis von den unermeßlichen Lücken, welche in der Geschichte Aegyoptens unter griechischer Herrschaft noch übrig bleiben. Gerade in diesem so wichtigen Zweige der Geschichte des Alterthums, selbst nach den größten Bestrebungen, um zu einigem Wissen zu gelangen, darf es dem Aufrichtigen nichts kosten, zu
bekennen: quantum est quod nescimus!* *)
That⸗
*) Wir glaubten, dieses interessante Schreiben unseren Lesern wörtlich mittheilen zu müssen, obgleich in dasselbe aus der Literaryv Gazette in Bezug auf den Ort der wichtigen Entdeckung des Dr. Lepsius ein sehr wesentlicher Irrthum übergegangen ist, der aber, wie man sieht, nur dazu gedient hat, den Scharfsinn und die Gelehrsamkeit des Herrn Letronne zu bewähren. Dieser sühlte sogleich, wie unwahrscheinlich es sei, daß jener Fund in Meroë gemacht sein sollte, und in der That beruht diese An⸗ gabe offenbar nur auf einem Versehen in der Mittheilung der Litera ry Gazette. Dr. Lepsius sagt in dem in der Allg. Preuß. Ztg. Nr. 40 Beilage abgedruckten Briefe an Alexander von Humboldt aufs deutlichste daß er die bilingue⸗Inschrift im großen Isis Tempel bei Philae also 120 geogr. Meilen nördlich von Meroë, dem heutigen Schendi, entdeckt habe. Die Herrschaft der Ptolemäer reichte allerdings nur bis Hiera Sy⸗ caminos, und die Nichtigkeit dieser Angabe Letronne’s erhellt ebenfalls aus dem oben citirten Schreiben des Dr. Lepsius, welcher darin Hiera Sycami⸗ nos als den südlichsten Ort bezeichnet, an welchem er griechische Juschrif⸗ ten vorfand. Aber auch dieser Ort liegt noch eine ganze Strecke südlicher als Philae. So fällt denn die Unwahrscheinlichkeit der Entdeckung ganz hinweg, und es bleibt blos die von Letronne so freudig hervorgehobene große Bedeutung derselben für die Wissenschaft übrig. 1 16
Anmerk. d. Red.
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