hüe 84 Offenheit und Aufrichtigkeit sich in die Verhandlungen mit der — daß binnen kurzem wichtige Verhandlungen
Man 7 Großmäͤchten statthaben werden, die auf den Zustand der zwischen r⸗ so wie auf die Schifffahrt auf der unteren Donau⸗ * ee. zmündungen in das Schwarze Meer Bezug haben sollen. und ihre Ausmuncgobloßes Gerücht sein, was ich nicht glaube, so nähert Fall der Augenblick, wo eine allseitige Verständigung in ich 3* seücht unausweichlich werden wird. Abgesehen von diesen be⸗ dieser Hutenaltnissen scheinen namentlich Oesterreich und England, veae-Vn Lage der Dinge gedrängt, auf gewissenhafte Erfüllung der “ zwei Mächten mit der Pforte Feslchlossenen 1 träge, deren Bestimmungen häufig außer Faes hen zu müssen, sollen anders nicht jene Verträge jede Bedeutung ver⸗
fürkische Regierung hat in Folge des letzten Versuchs der
Miloschisten in Serbien energische Schritte gethan zur Rehabilitirung des Wutsitsch und Petroniewitsch, als der sichersten Stützen der be⸗ stehenden serbischen Regierung. Der russische Botschafter, Herr Titoff, soll das Versprechen gegeben haben, diese Angelegenheit in St. Pe⸗ tersburg zu bevorworten. 1 Vereinigte Staaten von Uord-Amerika.
O New⸗York, 31. Jan. Der Senat ist noch immer mit der von Herrn Duffie eingebrachten Bill, die Tarif⸗Frage betreffend, beschäftigt, und vorgestern wurde auch ein Antrag gestellt, daß der Schluß der gegenwärtigen Session des Kongresses auf den 1. Mai festgesetzt werden möge. Gestern bestätigte der Senat auch den Ver trag mit Mexiko, betreffend die Ansprüche der Bürger des einen Staats an den anderen und deren Feststellung, zu⸗ welchem Behufe nach dem Wortlaute des Vertrags beiderseitige Commissaire in Mexiko zusam mentreten sollten. In diesem Betreff aber hat der Senat eine Mo⸗ dification des Vertrags vorgenommen, indem er dafür verlangt, daß die Commissaire beider Staaten in Washington zusammentreten sollen. Ein Antrag des Herrn Benton betrifft die Streitfrage des Oregon⸗ Gebiets und ein anderer desselben Mitgliedes eine Anzahl Sklaven, die seit Abschluß des Vertrags von 1842 auf britisches Gebiet sich geflüchtet haben.
In Betreff der Oregon⸗Frage hatte schon in einer früheren Sitzung Herr Semple einen Antrag gestellt, zu dem Zwecke, die Regierung der Vereinigten Staaten solle der britischen ankündigen, daß sie die vereinte Besetzung des Oregongebietes aufhören lassen wolle. Bei der Diskussion des Antrages verlangte Herr Archer, daß derselbe dem Comité für die auswärtigen Angelegenheiten zuge⸗ stellt werde und dort bleiben solle, bis das Ergebniß der bevorstehen⸗ den Unterhandlungen bekannt wäre. Herr Semple aber begründete wiederholt seinen Antrag, verlangte dessen Annahme, und behauptete, derselbe stehe durchaus keiner etwa zu eröffnenden Unterhandlung im Wege. An der weiteren Debatte nahmen noch die Herren Bucha⸗ nan, Atcheson, Archer und Benton Theil, und das Resultat war die Verwerfung.
Im Repräsentantenhause hatte Herr Hughes eine ähnliche Resolution beantragt, allein von vielen Seiten ward auch da Ein⸗ spruch dagegen erhoben, der sich vorzüglich auf das entgegenstehende Reglement des Hauses, welches die Debatte süber den Antrag nicht zulasse, begründete.
Herr Hughes stellte nun einen neuen⸗ Antrag, daß das Geschäfts⸗Reglement des Hauses einstweilen als suspendirt erklärt werden möge, damit die Debatte stattfinden könne. Allein bei er Abstimmung darüber, die in der Morgenstunde erfolgte, zeigte es sich, daß nicht genug Mitglieder zugegen waren, um einen gültigen Beschluß zu fassen. Als der Präsident des Comité's für die auswür⸗ tigen Angelegenheiten, Herr Ingersoll, das Ihnen bereits mitge
1“ 8
Korvette „Aube“ zu Port Republicain sich wieder eingeschifft hat, um nach Frankreich zurückzukehren, wohin er die zur Zahlung der am 1. Juli v. J. fällig gewesenen Zinsen der Schuld von Haiti nöthige Summe mitnimmt. Obgleich es ihm nicht gelang, auch die Unter⸗ handlungen wegen der zukünftigen Zahlungen schon dort zu einem erwünschten Schlusse zu führen, so hofft man doch, da Abgesandte der haitischen Regierung wegen Fortsetzung der Unterhandlungen hier⸗ her kommen, daß auch in dieser Beziehung ein Einverständniß erzielt werden wird.
Eisenbahnen.
Hamburg, 21. Febr. (W. Z.) Die Altona⸗Kieler Eisen⸗ bahn⸗Actien, welche durch Speculation bis auf 105 pCt. getrieben waren, sind jetzt nicht einmal al pari zu begeben, wie denn in der letzten Zeit diese Actien⸗Speculationen bis auf das unsinnigste betrie⸗ ben worden sind.
„*,Aus dem Haag, 23. Febr. Das alte Projekt, eine Eisenbahn von Aachen nach Mastricht anzulegen, ist wieder zur Sprache gebracht worden und scheint jetzt mehr Aussicht auf Erfolg zu haben, als das erste Mal. Der Plan geht von einer Gesellschaft in Köln aus; die holländische Regierung wird dadurch keine Koster haben, denn die Gesellschaft verlangt nur die Konzession und übernimmt Alles. Die Bahn soll bis St. Trond gehen und sich dort an die Bahn von Lüttich nach Aachen anschließen. Man sagt, das Projekt einer Eisenbahn von Arnheim nach Düsseldorf habe den Plan der kölner Gesellschaft hervorgerufen. Die Mitglieder dieser Gesellschaft werden die Konzession bei der holländischen und der belgischen Regie⸗ rung nachsuchen müssen. Diese neuen und wichtigen Verbindungen zwischen Deutschland, Limburg und Belgien werden dem Herzogthum, dessen Isolirung das größte Unglück ist, wieder Leben geben. Die holländische Regierung wird unstreitig die Konzession bewilligen; wird dies aber auch Belgien thun, das durch seine letzten Eisenbahn⸗Anla gen seine Waaren von Antwerpen auf einer anderen Linie nach Köln schafft? Man muß es hoffen.
Berlin-Stettiner Eisenbahn. Frequenz in der Woche vom 18. bis incl. 24. Februar 3536 Personen. Berlin-Potsdamer Eisenbahn.
In der Woche vom 20. bis incl. den 26. Februar c. fuhren auf der
Berlin-Potsdamer Eisenbahn 4702 Personen.
Handels- und Börsen-Nachrichten⸗ Berlin, 28. Febr. Das Geschäft an der heutigen Börse war im Ganzen ziemlich beträchtlich. — Die meisten Fonds verhielten sich fest auf ihren gestrigen Standpunkt, und besonders Hamburger wurden höher be⸗
zahlt. — Sesterreichische Eisenbahn⸗Actien haben ihre gestrige Steigerung
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vollkommen behauptet. Stettin, 26. Febr. (B. N. d. O.)
Wir erleben auch hier fortwäh⸗ rend sehr krasse Veränderungen in der Witterung. Vorgestern früh begann ein Schneefall, der bis gestern früh anhielt und uns eine lange nicht ge⸗ kannte Masse Schnee brachte. Bald nachher trat helles, klares Wetter ein und die Kälte steigerte sich gegen Abend bis 6 a 7 Grad. In der Nacht stellte sich ein neuer Schneefall ein, der bis heute Morgen anhielt und dann zum Regen und Thauwetter überging. Diesen Augenblick (Mittags) thaut es bei 3 a 4 Grad Wärme sehr stark und der Schnee verschwindet unge⸗ mein rasch, was, wenn es anhalten sollte, leicht zu bedeutenden und un⸗ glücklichen Ueberschwemmungen führen kann.
Alle Posten sind in den letzten Tagen mehr oder minder, einige selbst bedeutend verspätet hier eingetroffen. Dagegen langten die Eisenbahnzüge von Berlin nur ½ bis 1 Stunde verspätet an, und der heutige Morgenzug ist fast ganz zur rechten Zeit eingetroffen. 8
Getraide. Für Weizen hat sich am Landmarkt die Steigerung der vorigen Woche behauptet. Man hat 129/130pfd. besten uckermärlischen und
heilte Gutachten des Comité's, welches jede Einmischung des Kon⸗ gresses in die Sache vor Bekanntwerdung des Resultats der Unter⸗ handlungen mit dem erwarteten britischen Minister, Herrn Packenham, für unzulässig erklärte, dem Hause kundgegeben e, n⸗ tragte Herr Owen, daß in dem Berichte statt der Worte: „ist es nicht zweckmäßig“ gesetzt werde: „ist es zweckmäßig. Er wollte also gerade das Gegentheil von dem, was das Comité vorschlug. Herr Owen glaubte den ganzen gordischen Knoten kurzweg, damit durchhauen zu können, daß er erklärte „es wäre lächerlich für die Vereinigten Staaten, mit Großbritanien über die Oregon⸗Frage überhaupt auf Unterhandlungen sich einzulassen, weil dieses auch nicht einen Schatten von Recht auf das Oregon⸗Gebiet habe. Nach einiger Debatte wurde beschlossen, die Sache vor ein Gesammt⸗Comité des Hauses zu bringen; der Antrag aber, daß das Haus unmittelbar zum Comité dafür sich bilden solle, wurde mit nur 120 gegen 63 Stimmen, wie bereits gemeldet, angenommen, oder, was dasselbe war, verworfen, da der Antrag nicht die erforderliche Anzahl von zwei Drittheilen der Stimmen für sich vereinigt hatte. In einer darauf folgenden Sitzung kam die Sache abermals vor, und Herr Owen verlangte nun geradezu eine bewaffnete Besetzung des bestrittenen Gebietes, obgleich er in seiner Rede wiederholt versicherte, er sei für Erhaltung des Friedens. Herr Thomason von Kentucky entwickelte in sehr gemäßigter Rede, daß man in Anbetracht der bevorstehenden Unterhandlungen die Sache vorläufig auf sich beruhen lassen solle. Im schärfsten Gegensatze mit ihm sprach sich Herr Wenthworth in heftiger Rede für sofortige Besitznahme des Oregongebiets gegen jede Unterhandlung in diesem Betreff aus, erklärend, wenn es an ihm wäre, so würde er Herrn Packenham, noch bevor derselbe ankomme, sagen, daß die Vereinigten Staaten auch nicht einen Zoll breit Landes ab zutreten gewilligt seien. Das Ende der Debatte war aber die Vertagung der ganzen Frage auf eine geeignetere Zeit. Es ist nicht zu verken⸗ nen, daß die im Senate über die Frage laut gewordenen Aeußerun⸗ gen der bedeutendsten Redner, und die dort gefaßten Beschlüsse auch auf die des Repräsentantenhauses ihre Rückwirkung äußerten, die auch auf die Stimmung des ganzen Landes ihren Einfluß nicht ver⸗ fehlen wird. Mit Recht hatte Herr Archer im Senate gesagt: „Die Unterhandlungen werden wahrscheinlich nicht länger als drei Monate dauern, und wir können immer den Gang einschlagen, der uns zweckmäßig dünken wird. Ich glaube, daß wir auf unserem un⸗ bestreitbaren Rechte auf das Gebiet bestehen können, ohne das De⸗ korum in unseren Beziehungen zu anderen Nationen zu verletzen.“ In Betreff der Frage der Einverleibung von Texas in die Union wurde eine Motion gemacht, die allgemeine Heiterkeit erregte.
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Sie wurde von Herrn Giddings gemacht und bezielte die Annahme einer Petition mit einer gewissen Anzahl von Unterschriften, worin die Bitte gestellt wird, daß dem Staate New⸗York die Erlaubniß gegeben werden möge, sich an Kanada anzuschließen. Ich brauche kaum zu bemerken, daß diese Petition nur eine Farce war, um das Projekt der Einverleibung von Texas in die Vereinigten Staaten ins Gegen dasselbe legte auch der obengenannte Herr Wentworth mehrere Petitionen vor; in einer von diesen war jedoch zugleich ausdrücklich das Verlangen gestellt, man solle Groß⸗
Lächerliche zu ziehen.
britanien nicht gestatten, Texas für sich zu nehmen.
- L 8 8 Haitsi.
a Paris, 23. Febr. Für die Staatsgläubiger von Haiti, de⸗ ren Zahl in Frankreich bekanntlich sehr groß ist, ist die Nachricht er⸗ freulich, daß Herr Adolphe Barrot am 18. Januar bereits auf der
märkischen noch zuletzt wieder bis 55 a 55 ½ Rihlr. dort bezahlt. Ander⸗ weitig blieb die Kauflust dafür seit Freitag aber matt und ist, so viel be⸗ kannt, nur ein Geschäft in 126/27pfd. gelbem schlesischen auf Lieferung zu 53 Rthlr. zu Stande gekommen, zu welchem Preise noch zu kaufen ist, aber Nehmer fehlen. Erlassen wird ferner, theils in loco, theils auf Liefe⸗ rung: 129/131fd. alter gelber schlesischer 57 ½ a 58 Rthlr., dergleichen weißer 59 Rthlr., 125 //27 pfd. neuer gelber 52 a 53 Rthlr., dergl. weißer 53 a 54 Rihlr., 126./27 pfd. bunter polnischer 53 Rthlr. Roggen stille, in loco 34 a 35 Rthlr. nach Qualität gefordert, auf gewöhnliche Früh⸗ jahrs Lieferung 33 1% Rthlr. bezahlt, und eher noch zu haben als zu lassen. Von 105/106 pfd. guter schlesischer Geiste ist eine Partie auf Lieferung zu 28 ½ Rthlr. gekauft worden. Im Allgemeinen ist es aber auch damit stiller. Hafer und Erbsen unverändert, wie am Freitag gemeldet.
Landmarkt vom 24sten d.:
Weizen. Roggen. Gerste.
Zufuhren... 16 11 8 Preise 52 à 55 32 3 34 25 à 27 46, ³ 18
Spiritus aus erster Hand zur Stelle 25 ¾ — ½ .
Rüböl unverändert und ganz im Stillstande, in 10 c 10 Rthlr., pr. März /April 10 ½ Rthlr., pr. Sept. /Okt. 11 ½ Rthlr. gefordert.
Danzig, 24. Febr. An der Bahn zahlte man für Weizen 110 bis 135pf. 35 a 70 Sgr., Roggen 112 — 125pf. 32 2 39 Sgr., Erbsen, weiße 30 a 38 Sgr., graue 40 a 44 Sgr., Gerste, 4zcil. 100 — 112pf. 25 a 32 ½ Sgr., 2zeil. 105 — 116pf. 29 a 36 Sgr., Hafer 65 — 75 pf. 18 a 20 Sgr. pr. Schsl., Spiritus 12 ½ a 12 ½ Rthlr. pr. 120 Quart 80 9% Tr. Getraide⸗Preise.
Höchster: Mittler: Niedrigster: Weizen 2 Rthl. — Sgr. — Pf. 1 Rthl. 22 Sgr. 6Pf. 1 Rthl. 15 Sgr. — Pf. NRosgen 1 11 8 » 8 6 „ Gerste 1 „ — „» 6 » 14 85 3 » 1 » — » Hafer 21 6 p — „„ 20 v 3
Magdeburg, 26. Febr. Höchster und niedrigster Getraide⸗Marktpreis pro Wispel:
Weizen: 47 ½ — 40 Rthlr. Roggen: — 25 ½ — »
Hafer. Erbsen. 4 3 Wsp.
32 à 34 Rthl.
Breslau, 24. Febr.
— „ — „
2„ — „ 19 » upß
Gerste: 29 ½ — 29 Rihlr. Hafer: 18 ½ — 18 8
Köln, 23. Febr. (H. O.) Rüböl, pro Mai 27 ½, pro Okt. 28 ½ bis 8 Rthlr.
& Lübeck, 25. Febr. Unsere heutigen Neuen Lübeckischen Blätter geben eine tabellarische Uebersicht der Waaren⸗Einfuhr in Lübeck während der Jahre 1834 bis 1843. Aus dieser interessanten und trefflich redigirten Arbeit entnehme ich solgende Haupt⸗Resultate:
Die Tabelle zerfällt in zwei Haupt⸗Abschnitte: I. Einfuhr zu Lande und er Stecknitz⸗Kanal. 11. Einfuhr zur See. In beiden Abschnitten sind die Wacaen . dem Werthe, dem Gewichte, dem Maße und der Stück⸗ zahl tarifirt, einzeln angegeben. Separirt sind Contanten, Gemälde Reise⸗Effeiten. geg Separirt s ontanten, Gemälde und
ee ersten Abschnitte (Einfuhr zu Lande und per Stecknitz⸗Kanal) fas ht sich seit dem Jahre 1840 eine beträchtliche Verminderung der Fracht⸗ sn eckne Hamburg und Altona bemerklich, wogegen die Einfuhr mit
ner an er eigge⸗ von Lauenburg seit dem Jahre 1839 bedeutend zuge⸗ Sachsen 8 „Die Zahl der Frachtfuhren aus Mecklenburg, Preußen, ns eh⸗ der Elbe variirt nicht bedeutend.
68 F”g Zahl der Frachtfuhren von Hamburg und Altona betrug. 68 2e ösen mit 25,267,268 U, die geringste (1843) 1539 Wagen S biff vbettug 1835 die Zahl der von Lauenburg angekommenen Stecknitz⸗
8 52 Schiffe, 1839 361 Schiffe, 1840 463 Schiff 1G 39 Schifr.
1842 387 Schiffe, 1843 428 Schisfe E16“]
Aus dem zweiten Abschnitte ergiebt si
4 n zwei giebt sich, daß die Verhältnisse de Einfuhr zur See während der zehn Jahre von 1834 * 1.ee besece dn 9 vblewm. sind. Die höchste Zahl der angekommenen Pampfschiff
etrug 2: 117 Schiffe, die geringste 1834: 68 Schiffe; die höchste Zahl
der angekommenen Segelschiffe 1842: 842 Schiffe, die geringste 1837 695 Schiffe; die höchste Zahl der angekommenen Küsten⸗Fahrzeuge 1841: 815 Böte, die geringste 1836: 503 Böte.
Am Schlusse der Tabelle findet sich eine Recapitulation des Gesammt⸗ werthes der Einfuhr. Darnach betrug die größte Einfuhr von der Land⸗ seite (incl. Stecknitz) 1837: 33,520,255 Mk. Ct., die geringste 1843: 26,193,445 Mk. Ct., der zehnjährige Durchschnitt: 30,254,090 Mk. Ct., von der Sceseite die größte Einfuhr 1842: 11,253,075 Mk. Ct., die ge⸗ ringste 1837: 9,140,918 Mk. Ct., der zehnjährige Durchschnitt: 10,106,849 Mark Courant.
Die größte Total⸗Einfuhr belief sich 1840 auf 43,010,248 Mk. Cour., die geringste 1843 auf 30,207,228 Mk. Cour., der zehnjährige Durchschnitt auf 40,360,939 Mk. Cour.
Zu bemerken ist, daß alles Getraide, Rappsaat u. s. w., welches aus der Umgegend pr. Fuhre oder von den benachbarten Küsten mit offe⸗ nen Fahrzeugen eingeführt wird, keinen Zoll erlegt, mithin keiner Kontrolle unterworfen und daher in den Aufgaben der Tabelle nicht mitbegriffen ist. Desgleichen sind in derselben alle Consumtions⸗Gegenstände, welche von der Umgegend zugeführt werden und bei der Einfuhr sosort Accise bezahlen, als: Butter, Käse, Brennholz u. s. w., unberücksichtigt geblieben.
Ueber die exrportirten Waaren sind keine Aufgaben möglich, weil nur beim Eingange die Waaren einer Abgabe unterworfen sind, beim Erxporte dagegen weder eine Abgabe noch eine Kontrole stattfindet.
2% Amsterdam, 21. Febr. Da die öffentlichen Berathungen über das höchst wichtige Anleihe⸗ und Besteuerungs⸗Gesetz gestern in der zweiten Kammer der Generalstaaten einen Anfang genommen haben, ist Aller Er⸗ wartung über deren Erfolg aufs äußerste gespannt, um so mehr, da, un⸗ geachtet der durch die Regierung in dem Entwurf bewilligten Modificatio⸗ nen, noch viel Zweifel herrscht, ob derselbe Annahme finden wird. Diese Ungewißheit lähmte einigermaßen den Umsatz am hiesigen Fonds⸗ markte; für Integrale nämlich zeigte sich diese Woche wenig Kauf⸗ lust, weshalb mäßige Partieen, welche ausgeboten wurden, deren Cours allmälig von 55 ¼ bis 54 21. *o herunterdrängten; dagegen fand 5prozentige Schuld mitunter willige Abnehmer und erhob sich etwas über den Cours der vorigen Woche; alte Syndikat⸗Obligationen theilten die Flauheit der Integralen und gingen von 95 auf 942 ℳ herun⸗ ter; die öffentliche Meinung scheint demnach eher auf ein Verwerfen des Gesetzes hinzudeuten. Der Cours der Actien der Handels⸗Maatschappy schwankte zwischen 141 ⅛ und 140 %, zuletzt wurde 140 ⅜ % angelegt; es heißt, daß diese Gesellschaft nunmehr den ganzen alten Kaffee-Vorrath auf⸗ geräumt hat. Die Actien der Harlem⸗Rotterdamer Eisenbahn sind neuer⸗ dings mit Eifer aufgekauft worden, weshalb dafür gestern schon 80 % be⸗ zahlt wurde, welches gegen verwichenen Freitag eine Verbesserung von 5 % ist; zugleich sind Rheinische Actien von 97 bis 97 ⅔ % gestiegen. Von frem⸗ den Staats-⸗Papieren sind griechische Obligationen in Folge des Weichens am Marlte zu London und der Berichte aus Athen von 13 a 13 ¾ auf 11 ¾ a 12 ¼ % gefallen; spanische Ardoins⸗Obligationen wegen günstigerer Nachrichten aus Spanien von 21¼ allmälig bis 21 ½ % gestiegen, und sind deren Coupons erst von 27 bis 28 ⅞ und gestern plötzlich bis 30 % empor⸗ gekommen. Auch portugiesische Obligationen, welche wegen der vorgefalle⸗ nen Insurrection auf 44 ½ % heruntergegangen waren, haben sich wieder erholt bis 46 35 %. Die hoöͤheren Course von London brachten peruanische Obligationen auf 18 ¾ %. Seitdem zeigten sich wieder mehrere Verkäufer, die zuletzt 17 ½ % annahmen. Brasilianische blieben preishaltend. Der Geldzins⸗Cours steht fortwährend auf E
Der Getraidemarkt war gestern wenig besucht. Von fremdem Weizen ist nur der Verkauf von 124 1⁄3 altem weißbuntem polnischem zu 305 Fl. bekannt; in Roggen, Hafer und Buchweizen ging gar nichts um. Rüböl auf 6 Wochen holte 30 Fl.
2 Siecilien, 5. Febr. Die Besitzer von neapolitanischen Fonds sind mit Recht über den so bedeutenden Rückfall des Courses derselben an der Börse von Neapel erschreckt und beeilen sich, dieselben los zu werden, was denn den panischen Schrecken noch vermehrt hat. Der Cours ist von 110 ¾ a 111 mit einemmale bis auf 106 und dann gar bis 102 gesunken, von wo er sich doch wieder auf 106 gehoben hat. Die Nachricht von der Ab⸗ haftung der Staatsschuld, nicht zum Börsen⸗Cours, sondern al pari, und nachherigen Reduction des Zinssußes von 5 auf 4 %, und der Verkauf eines starken Postens durch ein bedeutendes Banquierhaus in Neapel hat diesen Schrecken verursacht, und es beeilt sich nun ein Jeder, was er hat, zu verkaufen. Der Staatsschatz besindet sich, der sehr beträchtlichen Aus⸗ lagen für Eisenbahnen, Dampfschiffe, für die Bewaffnung derselben und der ganzen bedeutend vermehrten Flotte, und für die Armee und Straßen⸗An⸗ lagen in beiden Theilen des Königreichs ungeachtet, in einer sehr glänzen⸗ den Lage, und die Abbezahlung der Staatsschuld scheint daher der Verwal⸗ tung sehr am Herzen zu liegen und wird derselben auch leicht sein; — es scheint uns auch diese Verwendung als die zweckmäßigste des sich zeigenden Ueberflusses, und die in den Fonds befindlichen Gelder können durch ihr Zurückfließen auf Handel, Industrie und Ackerbau vortheilhafter wirken.
Auswärtige Börsen.
Amste rdam, 24. Febr. Niederl. wirkl. Sch. 54 4%. 5 % do. 100 2%. 5 % Spaun. 21 ⅞. 3 % do. 35 ⅞. Pass. 5 ⅓. Ausg. —. Zinsl. 8. Preuss. Pr. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 109 ⅞. 4 % Russ. Hope 91 ⅛.
Antwerpen, 23. Febr. Zinsl. 89 Neue Aul. 21 ⅓.
Frankfurt a. M., 25. Febr. 5 % Met. 113 ½ G. Div. p. ult. 2012. 2010. Bayr. Bank-Actien —. Hope 90 ½ G. Int. 5-4 411. Poln. 300 Fl. 96 G. do. 500 Fl. 98 ½ G. do. 200 Fl. —.
IUIa mburg, 24. Febr. Bank-Actien 1670 Br. Engl. Russ. 112 ⅛. Lond on, 21. Febr. Cons. 3 % 97 ½⅔. Belg. —. Neue Anl. 23 ⅞. Ausg. Sch. 13 ½. 2 ½ % IIoll. 55 ½. 5 % do. 102. Neue Port. 45 ⅓, Bras. 79. Chili —. Colamb. —. Mex. 34 ½. Peru 30 ½¼. 5 9 Rente fin cour. 125. 90. 3 ⁰% Rente fin cour. 82. 65. 5 % Neapl. au compt. 103. 75. 5 % Span. Rente 321 Anl. de 1834 151 ¹. de 1839 132 9. Bank-Actien 1634. 36. festgesetzt. Nordb. 140 ½. Mail. 108 ¼. Gloggn. 117. Livorn. 99 ¼. Pesth.
Bauk-Actien ohne Stiegl. 89 ½ G
sive 5 ½. Bungl. Russ. —.
Paris, 23. Febr. Bags. —
207 777 370% 71⅝.
Königliche Schauspiele. Donnerstag, 29. Febr. Clavigo, Trauerspiel in 5 Abth., von Göthe. Hierauf: Der gerade Weg ist der beste, Lustspiel in 1 Auf⸗ zug, von Kotzebue. (Herr Döring im ersten Stück: Carlos, im zwei⸗ ten Stück: Elias Krumm, als Gastrollen.) Freitag, 1. März. Die Familien Capuleti und Montecchi. (Mad. Schröder⸗Devrient: Romeo, als Gastrolle.) Preise der Plätze: Ein Billet zum Balkon oder einer Loge des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Im Konzertsaale: 1) Quand l'amour S'en - 3 en 1 acte. 2) La premidère représentation de: Quinze jours
de sagesse, vandeville en 1 acte, par Mr. Mélesville. 3) In- iana et Charlemagne, folie-vaudeville en 1 acte, par Mr. Bayard.
Sonnabend, 2. März. Mary, Max und Michel. (Dlle. Marx: Marv.) Hierauf, zum erstenmale: Die Insel der Liebe, oder: Das unausführbare Gesetz, phantastisches Ballet in 2 Akten, vom Königl. Solotänzer Paul Taglioni. Musik vom Königl. Kammer⸗Musikus Gährich. Decorationen vom Königl. Decorations⸗Maler C. Gropius.
va..., vaudeville
Königsstädtisches Theater
Donnerstag, 29. Febr. Gast „Vorstellung des Kinder⸗Ballets des Herrn Price in 3 Abtheilungen. Dazu: Des Schauspielers letzte Rolle. Lustspiel mit Gesang in 3 Akten, von Friedrich Kaiser.
Freitag, 1. März. Der Talisman.
Sonnabend, 2. März. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum erstenmale: II Giuramento. Opera in 3 Atti. Musica del Maestro Mercadante. (Die Decorationen sind sämmtlich neu vom Decorations⸗Maler Martinelli.) Iü
—nnnfmfmeernmneee“ Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. 849 Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei. 22
Beilage
Fet
371
zur Allgemeinen Preußischen
1116“]
3 ei tun g. 29 sten Februar.
mstt.
Allgemeine Einführung des gesetzlichen preußischen Gumbinnen. Beloh⸗
Inland. Minden. Scheffelmaßes in der Provinz Westphalen. nung für die Ermittelung zweier Wilddiebe. — Insterburg. Bevölkerung.
Deutsche Bundesstaaten. Württemberg. Stuttg art. Preise zur Förderung des Flachsbaues. — Hannover. Hannover. Hülfs⸗ Verein für rechtliche Arme. — Grh. Hessen. Von der Murg. Verein zur Erhaltung alterthümlicher Denkmäler. — Festungsbau zu Rastalt.
Oesterreichische Mounarchie. Zara. Erderschütterung.
Großbritanien und Irland. Schreiben aus London. (Die irlän⸗ dische Debatte im Parlament und die Verbindung der Whigs mit den irländischen Katholiken; gemeinschaftliche Opposition der Anti⸗ corn⸗law⸗
league und O'Connell's gegen das Ministerium.)
Schweiz. Zürich. Bluntschli über die Universität.
Italien. Von der italienischen Gränze. Neue Anzeichen politi⸗ scher Umtriebe. — Schreiben aus Sicilien. (Hafen⸗Arbeiten; Stürme.)
Türkei. Konstantinopel. Die Differenzen zwischen Sardinien und — Das Konserenz⸗Protokoll über Griechenland. — Zustand von Albanien.
Vergleichende Zusammenstellung der in die Armee eingestellten, ohne Schul⸗ bildung befundenen Ersatz⸗Mannschaften.
Spaniens Militair⸗Etat. 1““
Inland. h“
Minden, im Febr. Nach einer Bekanntmachung des Königl. Ober⸗
Präsidiums in den hiesigen, wie in den münsterschen und arnsberger Amts⸗ blättern, werden mit dem 1. Juli d. J. in der Provinz Westphalen alle alten Orts⸗ und Privat⸗Scheffelmaße außer Gebrauch gesetzt, und es dürfen sodann, bei Vermeidung einer Strafe von 5 Rthlru., weder jene alten Maße, noch ihnen entsprechende neue Gemäße zu Leistungen und Auseinandersetzungen von Rechten und Verpflichtungen, denen eine Fuchtmaß⸗Bestimmung zum Grunde liegt, ferner angewandt werden. Die vorhandenen alten Maße sind spätestens bis zu jenem Tage von den Inhabern, bei gleicher Strafe für jedes, an die Orts⸗Behörde und von dieser an den Landrath abzuliefern. Die nach dem 30. Juni d. J. sich etwa noch vorfindenden alten Scheffel⸗Maße haben die Polizei Behörden wegzunehmen und die Strafe einzuziehen, neben welcher für den Inhaber auch der Anspruch auf Werth⸗Ersatz ver⸗ loren geht. 3 Die abgelieferten Orts⸗ und Privat⸗Maße bleiben inzwischen im Verschlusse der Landräthe, welche die Eichungs⸗Aemter zur Beschaf⸗ ung hinreichender neuer preußischer Gemäße zu dem von den ablie⸗ fernden Inhabern gewünschten Austausche, zeitig anzuweisen und die Empfangs 2 Bescheinigungen derselben mit den übereinstimmenden Li⸗ quidationen der Eichungs⸗Aemter der Königlichen Regierung einzu⸗ reichen haben.
Nach durch Zahlung oder Austausch bewirkter Vergütung sollen die abgelieferten Orts⸗ und Privat⸗Maße unter der Aufsicht des Land⸗ raths vernichtet werden.
Nur solche Orts⸗Scheffel⸗Gemäße, welche früher als Normale zur Eichung (bezüglich Verhältniß⸗Ermittelung) gedient haben, sind von dieser Vernichtung ausgenommen, unter Verschluß in den Orts⸗ Archiven aufzubewahren und in deren Inventarien einzutragen. Die⸗ selben dürfen jedoch von den Orts-Beamten, unter eigener Verant⸗ wortlichkeit, in keinem Falle zu irgend einem Gebrauche ohne beson⸗ dhis Erlaubniß der Königlichen Regierung hergegeben oder benutzt werden.
Gumbinnen, 21. Febr. Am 30. Januar d. J., Nachmit⸗ tags zwischen 2 bis 4 Uhr, ist im Kawohler Belaufe des Dingker Forst⸗Reviers bei dem Verfolgen zweier unbekannten Wilddiebe de⸗ Zäger-Lehrling Leopold Petereit erschossen und der Waldwärter Borbe schwer verwundet worden. Die hiesige Königl. Regierung setzt in dem heutigen Amtsblatt demjenigen, welcher die Thäter dergestalt zu ermitteln und anzuzeigen im Stande ist, daß dieselben zur Unter⸗ suchung und Bestrafung gezogen werden können, eine Brelohnung von 100 Rthlrn. aus.
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Insterburg, im Febr. (K. Z.) Nach der statistischen Ta⸗ belle sind in der Stadt Insterburg und ihren Vorstädten, inkl. Ab⸗ bauten und Straf⸗Anstalt, 40 öffentliche Gebäude; 510 Privat⸗ Wohnhäuser, 207 Fabrik⸗Gebäude, Mühlen und Speicher; 733 Ställe, Scheunen und Schoppen, 4420 männl., 4323 weibl., in Summa 8713 Einwohner (inkl. 665 Sträflinge), jedoch mit Aus⸗ schluß des Militairs, dessen Familienglieder und Gesinde. In der Ehe leben 1205 Paare. Unter den Einwohnern des Civilstandes sind 8584 evang., 110 römisch⸗kathol., 5 der griechischen Kirche an⸗ gehörige Christen; 1 Mennonit, 42 Juden mit und 1 ohne Staats⸗ bürgerrecht; 3 Taubstumme und 7 Blinde. Nach den verschiedenen Sprachen sind 8544 deutsche, 102 polnische und 97 litthauische Civil⸗ Einwohner, darunter 1417 Kinder im schuljährigen Alter von 6 bis 14 Jahren.
Ausland.
Deutsche Bundesstaaten.
Württemberg. Stuttgart, 22. Febr. Der Schwäb. Merkur enthält heute eine Bekanntmachung aus dem Ministerium des Innern über die nach dem Urtheile des Preisgerichts unlängst erfolgte Vertheilung von Preisen für die Hervorbringung vorzüglichen Flachses im Jahre 1843, so wie über die Aussetzung neuer Preise für das laufende Jahr. — Nach einer anderen Bekanntmachung sind von der Regierung auch Preise (von 30 bis 50 Fl.) für die Anle⸗ gung von zweckmäßigen Flachsröstegruben ausgesetzt worden.
H annover. Hannover, 24. Febr. (H. Z.) Unter den vielen Vereinen, die in der jüngsten Zeit hier, wie an anderen Orten, ins Leben gerufen sind, verdient gewiß der „Hülfs-Verein für recht⸗ liche Arme der Residenzstadt Hannover“ hier einer kurzen Erwähnung. Dieser Verein, dessen Präsident Herr Pastor Grotefend ist, hat sich die Aufgabe gestellt, solchen Personen, die euntweder verarmt oder den Gränzen einer gänzlichen Verarmung nahe gekommen sind, und bei denen nicht alle Aussicht fehlt, durch Fleiß, Mäßigkeit, Sparsamkeit, Ordnung und ehrbaren Lebenswandel eine Umgestaltung der Dinge zum Besseren hervorzurufen, einerseits ein zinsfreies Darlehen zu ge⸗ wätzren, andererseits sie durch ein Mitglied des Vereins beaufsichtigen zu lassen. Einem solchen Kurator liegt es ob, die zweckmäßige Ver⸗ wendung des Vorschusses zu überwachen, seinen Pflegling hier oder da zu vertreten, ihm rathend oder helfend zur Seite zu stehen, wo möglich die Ursachen aus dem Wege zu räumen, die dessen Wohlstand untergraben haben, und endlich die einzelnen Rückerstattungen des Darlehns in Empfang zu nehmen, was in der Regel wöchentlich und größtentheils durch einige Groschen, mithin auf eine für den Zahler überaus bequeme Weise, geschieht.
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Die erste Jahres⸗Rechnung des Vereins weist nach: An ent⸗ entnommenen Actien, zu 10 Rthlr. und nach drei Jahren von dem Inhaber kündbar, 880 Rthlr., darunter 10 Actien für Se. Königl. Hoheit den Kronprinzen, 20 für den Magistrat der Residenzstadt zc.; an Geschenken 315 Rthlr., darunter 100 Rthlr. von einem unbekannten Menschenfreunde; überhaupt ein Wirthschafts⸗Kapital von 1322 Rthlr.
Unterstützt wurden in dem abgewichenen Vereinsjahr 91 Personen, davon mehrere bis zu 60 Rthlr., keine unter 5 Rthlr.; und überhaupt betrug die ausgeliehene Summe 2294 Rthlr., welche deshalb den Fonds der Anstalt überschreitet, weil die Zurückerstattung von Dar⸗ lehen wiederum zu neuen Vorschüssen benutzt wurden.
Grh. Baden. Von der Murg, 15. Febr. Die Hoff⸗ nung, daß sich auch in unserem Lande, gleichwie in dem benachbarten Württemberg, ein Verein bilden möge, um die noch vorhandenen Denkmale der Vorzeit der Zerstörung, Entfremdung und Verunstal⸗ tung zu schützen, und insbesondere in weiteren Kreisen Sinn für unsere frühere Geschichte zu wecken und dadurch zu einem richtigen Verständniß der Gegenwart zu erziehen, ist in Erfüllung gegangen. Der Verein hat zunächst in der ältesten Stadt des Landes, in Baden, das mit seiner nahen und fernen Umgebung ihm ein reiches Feld der Wirksamkeit darbietet, seinen Sitz aufgeschlagen, wird sich aber über das ganze Land auszudehnen suchen. Mit dem Wiedereintritt der milden Witterung wird bei dem Festungsbau zu Rastatt der Grund⸗ stein zu zwei großartigen Kasernen, von denen die eine als befestigte
Vertheidigungs⸗Kaserne das Centrum der Leopolds⸗Veste bildet, gelegt
werden. Es sollen damit größere militairische Festlichkeiten verbunden werden, so daß dieser Akt als die Grundsteinlegung zur neuen Bun⸗ 8 desfestun überhaupt darf angesehen werden.
SO˖O·Oesterreichische Monarchie.
Zara, 12. Febr. Den 10ten d. M., etwa 3 Uhr Morgens, ist hier bei ruhiger Luft und umwölktem Himmel ein Erdbeben ver spürt worden, welches zwei Sekunden anhielt. Es war schwingender Art in der Richtung von Norden nach Süden. An dem nämlichen Tage gegen halb 10 Uhr Abends wurde hier von Vielen eine leichte Erderschütterung wahrgenommen Der Zustand der Atmosphäre war der nämliche, das Barometer stand auf 28“ 3“, die Temperatur der Luft, wie gewöhnlich bei herrschendem Sciroccowinde, sehr mild.
Berichte aus den Provinzen melden, daß die Erderschütterung zur nämlichen Stunde auch in Scardona, in sehr empfindlicher Art aber zu Spalato verspürt worden sei. Zu Dernis, wo das Erdbeben⸗ von 4 bis 5 Sekunden dauerte, und eine Schwingung von Osten nach Westen äußerte, war demselben ein langes und anhaltendes Brausen, vorangegangen.
Grossbritanien und Irland.
O London, 20. Febr. Die Debatten über Irland sind im Unterhause noch immer nicht zu Ende. Die Minister werden natür⸗ lich mit einer großen Mehrheit siegen, indem sie nun all ihrer son⸗ stigen Anhänger gewiß sein können. Auch haben sie in den Augen aller Unbefangenen ihr ganzes Benehmen in Bezug auf O'’Connell und seinen Prozeß hinlänglich gerechtfertigt. Aber die Thatsache bleibt, daß die große Masse der irländischen Nation elend ist und die jetzige Regierung eben so wenig zur Verminderung dieses Elends ge⸗ than hat, als die Whigs. Auch die Kommission, die sie vor kurzem hinübergesandt, bietet nur wenig Hoffnung dagegen. Wahr ist auch, daß sie fast alle Katholiken nicht nur von allen Aemtern ausgeschlos⸗ sen, sondern auch durch ihr ganzes Benehmen denselben alle Aussicht abgeschnitten hatte, daß, so lange sie am Ruder blieben, es hiermit anders werden könne. Unter diesen Umständen wird es um so natür⸗ licher, daß die Whigs sich als die besonderen Freunde der Katholiken aufwerfen und der Nation zu sagen scheinen: Ihr möget uns wol len oder nicht, wenn ihr in Irland Ruhe haben und in irgend einer Streitigkeit mit auswärtigen Mächten kühn auftreten wollt, müßt ihr uns ans Ruder rufen. Hart ist es aber von den Katholischen, daß sie sich nur unter einer Bedingung unter die Fahne der Whigs bege ben wollten, welche den größten Theil der Protestanten höchst unge⸗ neigt machen muß, diese Berufung zu vollziehen, nämlich, daß sie den Sturz der irländischen Staats⸗Kirche verlangten. Die Katho lischen verlangen zwar deren Einkünfte nicht, noch weniger fordern sie, an deren Stelle die Staats⸗Kirche zu bilden, sie erklären vielmehr feierlichst, daß sie für ihre Kirche vom Staate nichts annehmen und diesem noch weniger irgend einen Einfluß auf dieselbe gestatten wol⸗ len. Aber sie fühlen das Dasein der Kirche einer kleinen Minderzahl als Staats⸗Kirche als eine Schmach, als ein Zeichen ihrer Unter⸗ jochung unter eine fremde Macht, da nur Englands Schwert diese Kirche in ihrem jetzigen Verhältniß zu erhalten vermöge. Wirft man ihnen vor, daß ihr Parlaments⸗Eid sie verhindern solle, irgend etwas gegen diese Kirche zu unternehmen, so erwiedern sie, es sei ja eine große Anzahl Protestanten im Unterhause, die auf eine Verände rung hierin antrage, und es müsse ihnen freistehen, bei jedem gemachten Vorschlage nach ihrer Ueberzeugung zu stimmen, ja daß die Sache nicht einmal durchgesetzt werden könne, wenn die Nation es nicht verlange. Inzwischen ist man unter der Opposition noch nicht einig über die Art und Weise, wie den irländischen Katholiken jener Stein des Anstoßes genommen werden könne; und wenn nicht unerwartete äußere Umstände (wie z. B. ein auswärtiger Krieg) dazu kommen, dürfte die Sache noch gar oft und vielfältig besprochen werden müssen, ehe sich nur erst ein eigentlicher Vorschlag dafür gestaltet.
Inzwischen bereiten diese Debatten die Gemüther darauf vor. Als Sir James Graham vorige Woche in dieser Debatte sprach, brachte er die Anti⸗corn⸗law⸗league in dieselbe Kategorie, als die O'Connellsche Verschwörung. Sei es nun, daß ihm das Wort in der Hitze der Rede entfahren, oder ob er damit den Gegnern der League einen Ohrenschmaus bereiten wollte, so hat es auf jeden Fall schon eine große Wirkung gehabt. Es hat nämlich die Mitglieder der League kühner gemacht, und der Vereinigung derselben mit O'Con⸗ nell und dem größten Theil der Whigs den Weg gebahnt. Es heißt nun, die Regierung wolle, wie sie bereits in Irland gethan, auch hier gerichtlich einschreiten. Indessen erregt schon die Verei⸗ nigung der Gutsherren für die Aufrechthaltung der Skala großen Unwillen unter den Mittelklassen, indem man es ein zig als eine Verschwörung von deren Seite ansieht, den Kon⸗ sumenten zum eigenen Vortheil das Brod zu vertheuern. Auch sind sie nicht einmal der Pächter ganz gewiß, wie der Ausgang einer Versammlung der Grafschaft Sommerset lehrt, wo die Gegner der Gutsherren den Sieg behielten. Die Reden, welche man bei der letzten Versammlung der League im hiesigen Coventgarden⸗Theater hielt, waren von der Art, daß man einem verzweifelten Kampf ent⸗ gegensehen muß. Auch wurde jedes kühne Wort mit donnerndem Beifall aufgenommen; vor Allem aber die Ankündigung, daß bei der nächsten Versammlung (übermorgen) O' Connell erscheinen würde.
Schweiz. 8 Zürich, 17. Febr. (Schweiz. Z.) Dr. Bluntschli hat das ihm vom Erziehungsrath übertragene Rektorat hiesiger Hochschule an⸗ genommen. In der Zuschrift an den Erziehungsrath, in der er diese Annahme erklärt, bezeichnet er die Stellung dieses Instituts zum Staat auf folgende Weise:
„ Die Hochschule, in einer politisch bewegten Zeit, bald nach einer Um⸗ gestaltung der gesammten Staats⸗Ordnung entstanden, ist in der kurzen Zeit ihres Daseins wiederholt von politischen Kämpfen außer ihr tief berührt und mehrmals gefährdet worden. Und so sehr es für eine gute Natur derselben beweist, daß sie sich aus diesen oft heftigen Kämpfen nicht nur gerettet, son⸗ dern im Ganzen genommen Fortschritte gemacht hat, so bedarf dieselbe doch noch sehr einer festeren Konsolidirung, damit sie, in sich selbst gesichert, ihre Bestimmung sreudig und mit Erfolg erfülle. Endlich bedarf es die Hochschule, daß sie, wie sie bereits in einer großen Zahl von Schülern Wurzeln geschlagen hat, auch in sich noch mehr als bisher ein nationales und ein harmoni⸗ sches Institut werde. Nur ein vorzugsweise nationales Institut kann unter einem Volke, das, wie die Schweizer, einen entschiedenen nationalen Cha⸗ rakter hat, für die Dauer Festigkeit erlangen und zugleich die bedenklichen Störungen, die mit dem häufigen Wechsel in dem Personal der Professoren verbunden sind, vermindern. Freilich wird der gegenwärtige Stand der Wissenschaft vor der Hand dieses Ziel noch nicht erreichen lassen; die Schweiz bedarf zur Zeit noch nicht blos einer Beihülfe Deutschlands — was sich im Interesse beider kaum je verlieren wird — sie bedarf noch einer umfassende⸗ ren Unterstützung deutscher Gelehrten, als das richtige Verhältniß an sich es erforderte. Jenem Ziele aber, so weit es möglich ist, nachzustreben, scheint mir unumgänglich nöthig, damit die Hochschuͤle vollständig gesichert werde. Und nur ein im Wesentlichen harmonisches Institut kann bei den geringen materiellen Mitteln, über die wir zu verfügen haben, wohlthätig wirken. Je kleiner der Körper ist, desto weniger verträgt er auseinanderzerrende Spaltungen, denn kein Theil ist groß und stark genug, um für sich selb wieder ein Körper zu werden.“
Ita li eh V Von der italienischen Gränze, 12. Febr. (A. Z.)
Kaum beginnt der Frühling unter dem südlichen Himmel Italiens die Gebirge von Schnece zu befreien, so zeigen sich in den Legationen auch schon wieder Spuren jener ruhestörenden Banden, die mit Ein⸗ tritt des Winters verschwunden waren. Hin und wieder hört man von Vorfällen, welche hinsichtlich der politischen Tendenz derselben kaum einen Zweifel zulassen. Wieder vermeiden sie es sorgfältig, dem Landmann und Bürger lästig zu werden, während der Soldat, gleich⸗ viel ob Carabinier oder Schweizer, nicht leicht ein Versteck im Ge⸗ birge passiren kann, ohne befürchten zu müssen, daß eine Kugel auf ihn gerichtet werde. In letzter Woche sind zwei Mann auf solche Weise umgekommen. Allenthalben ist die Sage verbreitet, daß für V den Monat März eine allgemeine Empörung vorbereitet sei; von drei Seiten, nämlich von Malta, Korsika und Algier aus, wo nament⸗ lich viele flüchtigen Spanier zu diesem Schlag sich sollen angetragen haben, sollen Landungen erfolgen. Aehnliche abentheuerliche Ge⸗ rüchte waren indeß schon so oft ausgesprengt, daß ihnen selbst die Massen nur geringe Beachtung schenken. Dennoch scheint sicher, daß fortwährend konspirirt wird und daß die Verschworenen, welche sich in zwei geheime Gesellschaften theilen, mit ihren Chefs in lebhaftem Verkehr stehen. Die eine dieser Gesellschaften ist die bekannte, sich in republikanischen Träumen wiegende „Giovine Italia“, als deren Oberhaupt der in London verweilende Genueser Mazzini bekannt ist. Die andere geheime Verbindung nennt sich „Confedera⸗ zione italica“, welche eine, sämmtliche italienische Staaten in sich ver⸗ einigende, constitutionelle Monarchie beabsichtigt und deren oberste Leitung in die Hände des zu Paris verweilenden Richardi gelegt sein soll. Wie es heißt, wollte Mazzini London in den ersten Tagen des Monats März verlassen, um sich nach Malta zu begeben.
.E Sieilien, 5. Febr. Der König läßt an dem Hafen von Castellamare, der Hauptstadt gegenüber, neuerdings thätig arbeiten. Derselbe soll zur Aufnahme der Kriegsflotte und der Staats⸗Dampf⸗ böte dienen, welche in dem, bei der Zunahme des Handels von Neapel zu eng werdenden Hafen dieser Hauptstadt hier nicht mehr Raum finden.
Wir hatten an unseren Küsten wieder heftige Stürme. In Tra⸗ pani gingen 6 Schiffe auf den Strand, und 3 gänzlich zu Grund. In Palermo verdankten ebenfalls 4 Schiffe, welche unter La Bagheria auf den Strand zu gerathen in Gefahr waren, dem ernsthaften Ein⸗ schreiten des Königl. Statthalters, Herzog von S. Pietro, ihre Ret⸗ tung, indem derselbe dem hier anwesenden Post⸗Dampfboote den Be⸗ fehl ertheilte, denselben zur Hülfe zu eilen. Der Januar hat aber bereits ausgewüthet und wir haben nun schon das herrlichste Frühlingswetter.
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Konstantinopel, 31. Jan. (A. Z.) Die Psorte glaubt, über das Benehmen Sardiniens, dem Bey von Tunis gegenüber, sich beklagen zu müssen, und zwar vorzüglich, weil der Hof von Turin, statt sich mit seinen Beschwerden gegen Tunis an das türkische Gou⸗ vernement zu wenden, unmittelbar mit dem Bey verhandelt und De⸗ monstrationen mache, als wäre Letzterer eine unabhängige Macht, während der Bey doch nur Gouverneur einer türkischen Provinz sei. Das Verfahren ist übrigens, wie bekannt, nicht ohne Vorgang, da Frankreich vor etwa vierzehn Jahren sich in Bezug auf den Dey von Algier eine ähnliche Freiheit herausnahm, wie jetzt Sardinien. Nichts⸗ destoweniger glaubt die Pforte erklären zu müssen, daß, wofern Sar⸗ dinien eine Flotte gegen Tunis ausschicke, man in Konstantinopel nicht anstehen werde, die geeignetsten Maßregeln dawider zu ergreifen und das bedrohte türkische Gebiet zu vertheidigen.
Die Repräsentanten der drei Schutzmächte Griechenlands haben in der letzten Woche der Pforte das Protokoll der londoner Konfe⸗ renz vom 17. November 1813 mitgetheilt, und das türkische Gouver⸗ ment besonders auf die Stelle desselben aufmerksam gemacht, in der die drei Schutzmächte die Integrität des osmanischen Reichs berühren und die Nothwendigkeit der Erhaltung desselben anerkennen. Man kannte hier bereits durch die Mittheilungen des türkischen Botschafters zu London den Inhalt des genannten Protokolls in seiner ganzen Ausdehnung; eine Erwiederung der Pforte konnte jedoch nur in Folge offizieller Mittheilung desselben erfolgen. In Hinsicht dieser von dem Reis⸗Effendi gestern ertheilten Antwort ist nichts zu bemerken, als daß Rifaat Pascha sie nicht an die drei Schutzmächte allein, sondern an alle Repräsentanten der fünf Großmächte richtete, wogegen, wie es heißt, sowohl Sir Stratford Canuning als Herr von Bourqueney Miene machten, Protest einzulegen. Herr Titoff fand jedoch, daß an dem Verfahren der Pforte in diesem Fall nichts Anstößiges sei, eine Meinung, von deren Richtigkeit sich zuletzt der englische und franzö⸗ sische Gesandte überzeugt zu haben scheinen, da der von ihnen anfangs beabsichtigte Schritt unterblieb. 8
Die früheren Besorgnisse in Bezug auf Thessalien und Albanien und wegen der unter den Christen jener Provinzen herrschenden Stim⸗
mung sind nicht beschwichtigt; der von Salonichi zurückgekehrte Namik Pascha machte eine sehr beruhigende Schilderung der dortigen Zu⸗