1844 / 61 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

jedoch Bedenken, irgend etwas im Süden vorzukehren, was, wenn auch durch eine strenge Voesacht geboten, Gemüther noch mehr reizen könnte. Sir Stratford Canning, 2 übrigens der Pforte den Beistand Englands im Fall irgend eines . erwarteten Ereignisses zusicherte, soll selbst den Rath ertheilt haben, für den Augenblick jedes geräuschvolle Eingreifen in Albanien zu ver⸗ M“ Verhandlungen der griechischen National⸗Versammlung beun⸗ den Divan nicht selten, und mit der Zulassung von türkischen Unterthanen wie die sogenannten Deputirten von Smyrna, Kon⸗ stantinopel ꝛc. zu den Sitzungen der gedachten Versammlung sind die Türken noch durchaus nicht im Stande, sich zu versöhnen.

stande; Riza Pascha trägt

ruhigen

b— Vergleichende Zusammenstellung der in den Jahren 18 8, 18 ½, 18 ½, 18 ¼, 18 ¼ in die

Armee eingestellten, ganz ohne Schulbildung befun⸗ denen Ersatz⸗Mannschaften, einschließlich des ganzen

Garde⸗Corps.

Berlin, 26. Febr. Vor längerer Zeit behauptete ein öffent⸗ liches Blatt, daß die Zahl der ohne allen Schul⸗Unterricht befun⸗ denen Rekruten in dem diesseitigen Staate im Steigen begriffen sei. Die nachstehende statistische Tabelle, deren Richtigkeit wir verbürgen können, liefert den erfreulichen Beweis des Gegentheils dieser Be⸗ hauptung.

Von 100 Eingestellten sind ganz ohne allen Schul⸗ Unterricht befunden worden in dem Jahre: 18 39 40 41 12 18 ⁄2. 1: 40 * 18 ⁄1. I. 12* 1. 73* In den Regierungs⸗Bezirken:

13,07 9,98 8,93 6,87 7,63 11,49 11,19 12,16 10,64 Danzig 21,47 20,96 17,98 19,68 17,8 Marienwerder .. 28,65 19,08 20,54 15,76 16,21 Stettin ... 0,79 1,48 0,45 1,09 1,15 Stralsund 0,68 4,12 0,42 1,05 0,40 Köslin 3,20 1,30 4,23 2,02 2,63 EEI1161772 32,80 34,46 34,68 29,78 Frankfurt 3,68 2,15 2,36 2,71 1,37 3315 1,89 1,76 1,64 1,42 Magdeburg 1,26 0,66 0,80 0,48 Merseburg. 0,72 0,45 0,33 Erfurt 1 2,50 6 1,02 1,08 N1111“*“ 2,85 1,90 2,33 posen 4 40,7 14,97 42,63 39,81 Breslau 9558 68, 3 2,61 1,83 Oppeln 3,2: 21,03 47,5 Minden 4,0: 9,89 99 2,50 2,90 Münster... 1212121 2,16 2,82 Arnsberg. . 3,08 2. 2, 4,48 1,79 Düsseldorf ,5 53 7,,95 7,27 6,81 KAuln. 3,5: ,0 6,58 6,57 Koblenz.... 3,28 88 5 1,24 1,10 Aachen 14,24 9,80

2,44

Königsberg Gumbinnen... 8,07

h 8 390 [8 ⁴⁰

8 1833. 18 ⁄. 184½1.

In den Provinzen: I. Preußen.. . 17,56 14,18 14,47 12,29 Pommern 1,63 1,36 0,72 1.43 * 2 2 Brandenburg 3,38 2,01 2,02 2,12 e“ 1 ,86 1,27 0, 96 0,60 Posen 43,17 37 95 11,87 40,06 Schlesien 10 22 9,18 8,27 8 09 Westphalen 3,13 2,52 2,58 2 02 VIII. Rhein 7,36 6,82 7,00 6,56

In der ganzen Monarchie:

Königreich Preußen. 10,17 8,97 9,08 8,20

Spaniens Militair⸗Etat. * Paris, 21. Febr. In Madrid ist ein Militair⸗Kalender für das Jahr 1844 erschienen. Aus demselben entnehme ich die fol⸗ genden Notizen, die wohl einige Aufmerksamkeit verdienen. Man wird daraus insbesondere ersehen, welch' großes Mißverhältniß zwi⸗ schen der Bevölkerung des Landes und seinen finanziellen Hülfsquellen auf der einen Seite und seinem Militairstande auf der anderen herrscht. Es genügt hier die allgemeine Bemerkung vorauszuschicken, daß, wenn der Sold aller Generale der spanischen Armee richtig bezahlt werden sollte, die dafür nöthige Summe allein 14 Millionen Realen betrüge. Generalstab (Estado mayor general) der A rmee. Acht General⸗Capitaine der Armee (ein Grad, der dem eines Marschalls in Frankreich gleichkommt), darunter zwei Ausländer, näm⸗ lich der Herzog von Wellington und Sir J. Beresford. 58 General⸗ Lieutenants 201 General-Majore 394 Brigadiers im Gan⸗ zen 661 Offiziere mit Generalsrang. Doch ist zu bemerken, daß der Grad des Brigadiers in der militairischen Hierarchie Spaniens zwischen dem Obersten und dem General Major in der Mitte liegt und meines Wissens in gleicher Weise in keiner anderen europäischen Armee vor⸗ kommt. Seit 1833, der Epoche, in welcher der 6 Jahre dauernde Bürgerkrieg ausbrach, wurden ernannt 41 General-Lieutenants, 143 General⸗-Majors und 248 Brigadiers. Militair-⸗Verwaltung. 36 Militair⸗Intendanten in Aktivität oder in Disponibilität. 16 Controleure der Militair⸗Verwaltung. 15 Zahlmeister der Mi⸗ litair-Verwaltung. 174 Kriegs⸗Commissaire. 14 Kriegs⸗Au⸗ ditore. Corps des Generalstabs. 3 Brigadiers. 9 Obersten. 12 Oberst⸗Lieutenants. 15 Kommandanten erster Klasse. 15 Kommandanten zweiter Klasse. 30 Capitaine. 30 Lieutenants. Infanterie. ; 31 Regimenter jedes zu 3 Bataillons. .93 Bataillons. 1411X1X4X*“ Provinzial⸗Batailloss 661 Insgesammt. 145 Bataillons.

Außerdem eine Compagnie Hellebardiere für den inneren des Palastes und 11 Veteranen⸗Compagnieen. Kavalleriec. 18 Regimenter jedes zu 4 Escadrons, 72 Escadrons. Artillerie.

Das Artillerie⸗Corps besteht aus 1 General⸗Direktor, 5 Unter⸗ Inspektoren, 5 Schul⸗Direktoren, 33 Obersten, 42 Oberst⸗Lieutenants, 22 Bataillons⸗Chefs, 11 Kommandanten zweiter Klasse, 1 Adjutant⸗ Mayor, 105 Capitaine, 142 Lieutenants und 130 Unter⸗Lieutenants, die sämmtlich ihre Course im Kollegium der Artillerie durchgemacht haben. Außerdem sind noch 14 Capitaine, 17 Lieutenants und 28 Unter⸗Lieutenants von der Klasse der Veteranen vorhanden.

Die Truppen der Artillerie sind in folgender Weise organisirt: 5 Regimenter Artillerie zu Fuß. 3 Brigaden reitende Artillerie. 2 Brigaden Gebirgs⸗Artillerie. 5 Arbeiter⸗Compagnieen. 3 Bri⸗ gaden mit sixem Aufenthalt in festen Plätzen und dergl.

Genie⸗Corps.

Dieses Corps besteht aus 1 General⸗Direktor, 14 Unter⸗In⸗ spektoren, 15 Obersten, 18 Oberst⸗Lieutenants, 8 Bataillons⸗Chefs, 8 Kommandanten zweiter Klasse, 58 Capitains und 77 Lieutenants.

Die Genie⸗Truppen bilden ein Regiment von 2 Bataillons. Jedes Bataillon zählt 6 Compagnieen Sappeurs, 1 Mineur⸗ und 1 Pontonniers⸗Compagnie.

Karabiniers.

Das Corps der Carabincros (Zoll-Schutzwächter) ist gleichfalls militairisch organisirt und besteht aus 13 Brigaden, die an den Küsten und Gränzen vertheilt und mit Verfolgung des Schmuggelhandels beauftragt sind.

Marine.

Das Personal der Marine ist getheilt in Offiziere in aktivem

Dienste und im Dienste der Häfen. 1 1

Für den ersteren zählt man General⸗Capitain, 5 General⸗Lieutenants, 8 Escadre⸗Chefs 1 Brigadiers, 18 Schiffs⸗Capitaine, 30 Fregatten⸗Capitaine, 120 Schiffs⸗Lieutenants und 124 Schiffs Fähnriche. Das Personal für den Dienst der Häfen besteht aus 7 Escadre⸗ Chefs, 26 Brigadiers, 36 Schiffs⸗Capitaine, 78 Fregatten⸗Capitaine. 1

Militair⸗Orden. Der Orden des goldenen Vließes zählt 48 Ritter. 8 Der Karl's III. 147 Ritter mit dem g Der San Fernando⸗Orden 88 Der von San Hermenegilda 205 2 Der von Isabella der Katholischen . 260

Zu diesen militairischen Notizen mag noch eine kurze über die kirchliche Verfassung Spaniens beigefügt werden. Spanien mit seinen Kolonieen ist eingetheilt in 10 Erzbisthümer und 59 Bisthümer. Vor der neuerlich erfolgten Zurückrufung mehrerer Erzbischöfe und Bischöfe auf ihre Sitze zählte man 9 Erzbisthümer und 42 Bisthümer, die durch den Tod oder die Abwesenheit ihrer Titularen erledigt waren.

8

2) 2

Bekanntmachungen.

98 Ebdiktal Citatipsn.

Die Caroline, geborene Gräfin von Przebendowska, zuerst verehelichte de Groß oder Großmann, nachmals verehelichte Schauspieler Herbst, Tochter des zu Hoch Reblau in Westpreußen verstorbenen August Grafen von Pizebendowsli, welche, nachdem sie als Schauspielerin ehne einen festen Wohnsitz ein herumziehendes Leben geführt, vor etwa 30 Jahren die preußischen Staaten verlassen und sich nach Rußland begeben haben soll, ohne daß von ihrem Leben und Aufenthalt sichere Kennt⸗ niß hat erlangt werden können, so wie die von der ge⸗ pachten Caroline Herbst, geborenen Gräsin von Prze⸗ bendowska, zurückgelassenen unbekannten Erben und

Erbnehmer, werden hierdurch mit der Aufforderung vor⸗ geladen, sich innerhalb Neun Monaten, spätestens aber in termino den 14. September 1841, Vormit⸗ tags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Ober-⸗Lan⸗ vesgerichts⸗Referendarius Bauer hierselbst, bei dem un⸗ tergeichneten Civil⸗Senate, oder dem Prozeß⸗Büreau vesselben schriftlich oder persönlich zu melden und da selbst weitert Anweisung zu erwarten, widrigenfalls die gebachte Caroline Herbst, geborene Gräfin von Prze⸗ bendowosla für tobt erklärt und ihr etwa in 1000 Thlr. bestehendes, im hiesigen Ober-⸗Landesgerichts Depositorio befindliches Vermögen, den legitimirten Erben ausge⸗ zahlt werden soll. . Marienwerder, den 15. November 1813.

Civil⸗Senat des Königl. Ober⸗Landesgerichts.

l2211 Ediktal⸗Citation. Nachbem über den Nachlaß des zu Reetz am 3. Au⸗ zuß 4843 verstorbenen Tuchmacher Hoffmann durch ie Verfügung vom 7ten d. M. der Konkurs eröffnet worden ih. 8 haben wir zur Anmeldung und Nach⸗ weisung der an bie Konkursmasse, zu welcher ein Wohn⸗ haus ünd mehrere Landungen gehoören, zu machenden

Anspruche einen Termin auf

ven 4. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr, an hicsiger Gerichtsstelle anberaumt und laden dazu alle unbefannten Gläubiger hierdurch mit der Warnung vol, daß diejenigen, welche nicht erscheinen, mit allen ihren Forderungen an vie Masse werden präkludirt und ihnen gegen die sübrigen Krevitoren ein ewiges Still⸗ schweigen wird auferlegt werden.

Denjenigen, welche am persönlichen Erscheinen ver⸗ hindert sind, werden die Iustiz⸗Kommissarien Tiede zu Fpacobshagen und von bder Borne zu Friebeberg als Mandatarien in Vorschlag gebracht.

Netz, den 20. Februar 4844.

Konigl. Land⸗ und Siabitericht,

[180 b] belin-Dr . 4r Berlin⸗Franksurter Eisenbahn. 18 Auf den Antrag der Direrction unserer Ge⸗ sellschaft (§. 55. des Statuts) haben wir aus den Betriebe⸗Ueberschüs⸗ sen außer den bereiss „für die Coupons berich tigten 5 % Zinsen noch die Bezahlung einer Di⸗ vidende von 2 % auf den

3 beschlossen (§. 39. ibidenn).

Allgemeiner Anzeig

Die Actionaire werden daher ersucht, in unserer Haupt⸗ kasse auf dem hiesigen Bahnhofe in den Tagen vom 1. bis 15. April, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Fest⸗ tage, Morgens 9 bis 1 Uhr, die Dividendenscheine pro 1843 mit einem nach den Nummern geordneten Ver⸗ zeichnisse einzureichen und den Betrag mit Zwei Tha⸗ lern für das Stück sofort dafür in Empfang zu neh⸗ men. Die bis zum 15. April c. nicht abgehobenen Dividenden können erst im nächsten gewöhnlichen Zins⸗ zahlungs⸗Termine, im August c., erhoben werden.

Der Bericht der Direction zur bevorstehenden gewöhn lichen Gencral⸗Versammlung wird die Nachweisung der Betriebs⸗Rechnung, so wie diejenige Summe, welche ultimo Dezember 1813 in den Reserve⸗Fonds gelegt worden ist, zur Kenntniß der Actionaire bringen.

Berlin, den 24. Februar 1844.

Der Verwaltungsrath der Berlin Frankfurter Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft. lvon Buddenbrock, als Vorsitzender.

. . ,—— 1 Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn. Der Bau eines Bahnwärter⸗Hauses für 4 Bahnwärter⸗Familien an der Ber 2, lin⸗Frankfurter Eisenbahn bei Carlshorst zwischen Nummelsburg und Köpnick soll dem Mindestfordernden in Entreprise ge⸗ 3 geben werden. Bedingungen, Zeichnun gen und Anschlag liegen in unserem Büreau auf dem hiesigen Bahnhofe zur Einsicht aus. Versiegelte Offer⸗ ten mit Abgeboten unter dem Anschlagspreis nach Prozenten sind bis zum 1. April d. J. in unserem Büreau mit der Aufschrift: „Offerte zur Uebernahme der Er⸗ bauung eines Bahnwärter⸗Hauses bei Carlshorst“ ver⸗ siegelt einzureichen. Berlin, den 21. Februar 1844. Die Direction der Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn⸗ Gesellschaft.

—2

b 23 or-† 83 6

Altona⸗Kieler Eisenbahn. In Uebereinstimmung mit dem §. 16. des Statuts wird ein fernerer Einschuß von 20 % auf die Eisen bahn⸗Actien hierdurch eingefordert.

Die Actionaire werden demnach aufgefordert, ihren Einschuß von 20 Stück Species per Actie nach ihrer Konvenienz

in Altona im Geschäfts Büreau, Breitestr. 77

Kiel bei dem Geschästsfuhrer Herrn Christ Krase Kopenhagen bei den Herren F. L E. Gotschalk, » Leipzig bei den Herren Dufour Gebr. & Co.

zu leisten, wo diese Zahlungen bis zum 31. Mar 897 gegengenommen und die bisherigen Actien ge . lautende umgetauscht werden. gie

on denjenigen Actien, die bereits am 1. 9 3

mit 60 % einbezahlt waren, werden bei 87 a 184 zahlung die Zinsen bie zum 1. April 1844 mit 56 F-vg cies per Actie, und von densenige n, die am 1 Slbobe. auf 00 % kompletirt sind, mit 14 Species per Actie ber der Einzahlung vergütet oder in Abzug gebracht Sgz

Die durch diese Einzahlung auf 80 % gebracht Actien genießen die Zinsen vom 1, April d. 3., an

Allona, den 27. Januar 1844.

DPDie Dire ction,

C. Th. Arnemann. Joh. C. Semper.

V

Zu Vereinfachung der Rechnung in Preußen und Sachsen sind wir ermächtigt, den Schl. Holst. Species bei den Einzahlungen zu Thlr. preuß. Cour. ohne weitere Anlegung zu bewahren.

Leipzig, den 1. Februar 1844.

Dufour Gebr. & Co.

Dampfschifffahrt [173] für Passagiere, Güter etc.

BREMEN u. AMSTERDAN

durch das neue, schöne, 165 Last grosse eiserne Dampfschiff Koning Willem II., Capt. G. Thormann. Abgangs-Tage: den 3., 13., 23. ceines jeden Mts. 8., 18., 81 9 5 Passage-Preise: 1. Kajüte 30 Fl., 2. Kajüte 20 Fl. holl. Cour. Zur Spedition der Pransit-Güter empfichlt sich Unterzeichneter und ertheilt aut portofreie Anfra- gen über die Fracht für Güter eic. etc. nähere Nuskunft. Anfragen beantworten ebenfalls die Herren Blikmunn C Co. in Amsterdam. Während der Bade- Saison wird das Dampfschiff eine regel- mössige Communication mit

Helgoland worüber s. Z.

Von B vremen,

Amsterda z1

unterhalten, nähere

gen soll.

e z4. I.

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1 hon.

[155 b]2 Nach Singapore und China

wird im Lause des April-Monats von hier erpedirt das

in dieser Fahrt durch seine schnellen Reisen rühmlichst

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Hamburg, im Februar 1844.

H. A. Schröder & E. F. Pinckernelle Schiffsmakler.

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Der Landgüter⸗Agent H. L. Beuthner in Letschin

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b Ss Puts. Pachtung zu 3⸗ bis 6000 Thlr. wird ge⸗ uicht, und erbittet Adressen der Landgüter⸗Agent H. L. Beuthner in Letschin. 8 b

Bei Wilhelm Besser (Behrenstrafse 44) ist

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in allen Theilen der Monarchi ohne Preiserhöhung.

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Anzeigers 2 Sgr.

. 8 e11“*“ Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Ang. Preuss.

Zeitung: Friedrichs

Amtlicher Theil.

Inland. Swinemünde. Sammlung für die nothleidenden Weber im Gebirge. Grafschaft Glatz. Noth der Weber im glazer Gebirge.

Deutsche Bundesstaaten. Nassau. Wiesbaden. Bevorstehende Rücktehr des Herzogs. Freie Städte. Hamburg. Dankbezeigung gegen kieler Studenten. Bremen. Verhandlungen des Bürger⸗ Konvents.

Rußland und Polen. fürsten Thronfolgers. Frankreich. Deputirten⸗Kammer. Thiers und Guizot über eine Verfassungsfrage. Allard's Bericht über die Petitionen gegen die Be⸗ festigungen von Paris. Paris. Zurechtweisung von Thiers. Ab gang der Handels⸗Deputation nach China. Vermischtes. Briefe aus Paris. (Kammer⸗Sitzung vom 24. Februar: Bittschristen- Diskus⸗ sion. Neue Thierssche Partei; Antrag auf Aenderung in den Abstim⸗

mungsarten. Thierssche Manöver und Inkonsequenzen.)

Großbritanien und Irland. Oberhaus. Interpellation Lord Brougham's über die Besitznahme Tahiti's. Unterhaus. Fortsetzung der irländischen Debatte. London. Beendigung der irländischen

Debatte. Lord Russell's Antrag verworfen.

Schweiz. Zürich. Das Manifest der katholischen Stände.

Spanien. Briefe aus Madrid. (General Roncali läßt die bei Elda gefangenen Offiziere würklich erschießen; Nachrichten aus dem Süden; Diplomatisches.) und Paris. (Stand der Dinge in Alicante und Cartagena; Stimmung wegen Entwaffnung der National⸗Milizen; die Reise der Königin Mutter.)

Griechenland. Briefe aus München. (Graf von Rechberg und die Reise des Fürsten Oettingen⸗Wallerstein.) und Athen. (Jahrestag der Landung; die Palikaren; der Handel.)

Serbien. Verhastungen in Serbien.

Eisenbahnen. Bergedorf. Verhinderung einer Fahrt durch Schnee.

Paris. Bevorstehende Vorlegung der Eisenbahn⸗Gesetz⸗Entwürfe.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Königsberg und Magde⸗ burg. Marktbericht. St. Petersburg. Opium⸗Verkauf an die Chi nesen. Marktbericht. Paris. Börse. Hull. Marktbericht.

Unterbrechung der Schifffahrt. Liegnitz. Aus der

St. Petersburg. Kommando des Greß⸗

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Landschaftsmaler Koekoek zu Kleve den Rothen Adler⸗ Orden vierter Klasse; dem Förster Hellwig zu Messow das Allge⸗ meine Ehrenzeichen und dem Schiffer Gasche aus Mühlow bei Krossen die Rettungs⸗Medaille mit dem Bande zu verleihen; ferner

Den Land⸗ und Stadtgerichts⸗Direktor König zu Görlitz zu⸗

gleich zum Kreis⸗Justizrath des Görlitzer Kreises; Den Ober-Landesgerichts⸗Assessor und Herzogl. braunschweig⸗ ölsschen Fürstenthumsgerichts⸗-Rath Schliema un zu Oels zum Land⸗ und Stadtgerichts⸗Rath bei dem Land⸗ und Stadtgerichte zu bau; und

Den Land⸗ und Stadtgerichts⸗Direktor Reuter zu Tilsit zum Direktor des Stadtgerichts zu Königsberg in Preußen zu ernennen;

Den Büreau⸗Vorstehern bei den Provinzial⸗Steuer⸗Direktora⸗ ten: Fillié in Stettin, Biernacki in Posen und Boulogne in Köln, ingleichen dem Registrator Riedel in Breslau den Dienst⸗ Charakter eines Kanzlei⸗Raths, und den Provinzial⸗Steuerkassen Rendanten Rother in Magdeburg, Zettwach in Stettin, Hoff mann in Posen und Bach in Danzig den Dienst⸗Charakter als Rechnungs⸗Rath; so wie

Dem Ober⸗Landesgerichts⸗Secretair Kayser in Naumburg bei

der auf seinen Antrag erfolgten Dienst⸗Entlassung den Charakter als

Kanzlei⸗Rath zu verleihen.

1 ““ betreffend den Umtausch preußisch⸗englischer DObligationen gegen Staats⸗Schuldscheine.

Da mehrere Inhaber von den in englischer Valuta im Jahre 1830 zu 100 Liv. Sterl. ausgestellten preußischen Obligationen, we⸗ gen der veränderlichen Wechsel⸗Cours⸗Verhältnisse, wünschen, ihre Obligationen in Staats⸗Schuldscheine zu verwandeln, so ist beschloös⸗ sen worden, auf diese Wünsche einzugehen und den Umtausch sowohl bei der Königl. Haupt⸗Bank⸗Kasse, als auch bei der Haupt⸗Seehand⸗

lungs⸗Kasse, in der Art bewirken zu lassen,

daß für 100 Liv. Sterl. in sogenannten preußisch-englischen Obli⸗ gationen mit dazu gehörigen Zins⸗Coupons vom 1. Oktober 1843 700 Rthlr. in Staats⸗Schuldscheinen, nach dem Nominal⸗Betrage, mit Zins⸗Coupons vom 1. Januar 1844 gegeben werden. Die Zinsen der umgetauschten Obligationen vom 1. Oktober bis Ende Dezember 1843 werden dabei mit 6 Rthlr. 25 Sgr. pro Liv. St. baar bezahlt.

Denjenigen, welche einen solchen Umtausch wünschen, bleibt über⸗ lassen, unter Einreichung ihrer Obligationen, entweder bei der Haupt Bank⸗ oder der Haupt⸗Seehandlungs⸗Kasse, welche das Weitere in oben gedachter Art bewirken werden, von jetzt ab bis längstens zum

31. März d. J., in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr, sich zu melden, und haben sie die baldmögliche Regulirung des Geschäfts zu gewärtigen. b

Wegen der nöthigen Vorbereitungen zu der mit dem 1. Oktober

1845 in Gemäßheit des Anleihe⸗Kontrakts und des Inhalts der Obli⸗

gationen eintretenden raschen Amortisation der preußisch-englischen Obligationen, welche dann nur in London in englischer Valuta und zum Nominal⸗Betrage erfolgt, wird über den oben bestimmten Ter⸗ min vom 31. März 1844 hinaus ein Umtausch gegen Staats⸗Schuld scheine nicht stattfinden können.

Bei Einsendung der preußisch⸗englischen Obligationen vom Jahre 1830, behufs der Umwandlung in Staats⸗Schuldscheine an die Haupt bank und deren Provinzial⸗Comtoirs, so wie an das Seehandlungs⸗ Institut, und für die Rücksendung der betreffenden Staats⸗Schuldscheine

seitens dieser Anstalten ist den Interessenten Porto⸗Freiheit bewilligt

worden.

Zu dem Zwecke sind die Adressen bei der Einsendung mit der Rubrik: ö . Liv. Stlg. preußisch⸗englische Obligationen zur Umwandlung in Staats⸗Schuldscheine bestimmt, und bei der Rücksendung mit der Rubrik: .Rthlr. Staats⸗Schuldscheine für umgewandelte preußisch⸗ englische Obligationen, zu bezeichnen. Berlin, 2. Januar 1844. . Der Chef der Bank und der Seehandlung Geheime Staats⸗Minister. EE1I1ö1öu“*“

Dem Nähnadel⸗Fabrikanten Ld. Lynen⸗Dumont zu Stol⸗ berg bei Aachen ist unter dem 25. Februar 1844 ein Patent auf eine mechanische Vorrichtung zur Anfertigung von Spin⸗ deln für Spinn⸗Maschinen, in der durch Zeichnung und Be⸗ . schreibung nachgewiesenen Zusammensetzung, auf acht Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang der Monarchie ertheilt worden.

Abgereist: Der Königl. belgische General, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Willmar, nach Koburg.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Swinemünde, 27. Febr. (B. N. d. O.) Der Winter scheint hier noch immer das Feld behaupten zu wollen; zwar hatten wir gestern starkes Thauwetter mit Südost⸗Wind, es fing aber Abends bei Westwind wieder an zu frieren und hält damit auch heute bei starkem Schneetreiben aus Nordost mit 2 ° an.

So weit das Auge reicht, ist vom Lande aus kein offenes Was ser in der Ostsee zu erblicken, so daß fürs erste die Schifffahrt für unseren Hafen wohl als gänzlich geschlossen anzusehen sein dürfte. Unser Strom ist mit festem Eise belegt, so daß Fußgänger von der Nachbar⸗Insel bequem herüber kommen.

Liegnitz, 22. Febr. (Schles. Z.) Das unbeschreibliche Elend der Weber im Gebirge rührte auch hier die Herzen vieler edlen Men⸗ schenfreunde, und in kurzer Zeit waren bei den Herren Reisner und Pfingsten zusammen nahe an 300 Rthlr. für die armen Weber zu dauernder Hülfsleistung niedergelegt. Gewiß für Liegnitz eine bedeu⸗ tende Summe, ein dankenswerther Zoll wahrer Nächstenliebe.

Aus der Grafschaft Glatz. (Schles. Z.) Wir haben schöne Wintertage, viel Schnee und seit fast 1 ½ Monat gute Schlit⸗ tenbahn; Schlittenfahrten nach den benachbarken Vergnügungsorten Böhmens und Mährens sind daher nichts Seltenes, und wie ein ge⸗ selliges Vergnügen das andere einleitet, so ist es auch natürlich, daß es an Bällen, Konzerten und Theater nicht fehlt. Einen großen Kontrast zu diesen geselligen Vergnügungen bildet die Noth der armen Weber, die eine schreckenerregende Höhe erreicht hat. Für die Weber im schlesischen Gebirge sind bereits Sammlungen veranstaltet worden, für die hülfsbedürftigen Weber im nordglätzer Gebirge ist dagegen auf diesem Wege noch nichts gethan worden. Alle edlen Menschen⸗ freunde und besonders diejenigen, welche die Vertheilung der Spen⸗ den an jene Unglücklichen übernommen haben, werden hiermit aufge⸗ fordert, auch unsere armen Weber zu berücksichtigen.

Ausla“ Deutsche Bundesstaaten.

Nassau. Wiesbaden, 21. Febr. (H. Z.) Der Einzug des hohen Herzoglichen Paares in unserer Stadt findet erst in der zweiten Hälfte des März statt. Die Frau Herzogin Kaiserl. Hoheit hat sich in ihrer Herzensgüte für jedes Geschenk bedankt und den Wunsch geäußert, die dafür bestimmten Summen den Armen zuflie⸗ ßen zu lassen. Das kostbare Hochzeits⸗Geschenk des Landes, Wagen und Pferde, ist aber bekanntlich schon angeschafft.

Holstein. Kiel, 26. Febr. (A. M.) Ein furchtbares Un⸗ wetter mit Schneefall herrschte hier sowohl vorgestern als auch am gestrigen Abende und scheint die Communication mit den benachbarten Orten stark behindert zu haben, indem alle Posten verspätet ankom⸗ men. Der inzwischen eingetretene Frost hat auch den Hafen wieder mit starkem Eise belegt, so daß die Wiedereröffnung der Fahrten des Dampfschiffes „Christian VIII.“ nach Kopenhagen zum L2ten k. M., wie es der Plan war, noch kaum stattfinden kann.

Die zur Ausarbeitung eines neuen Kriminalgesetz⸗Entwurfes Allerhöchst ernannte Kommission hat seit ihrem zweiten Zusammentre⸗ ten jetzt in vier Monaten regelmäßige Sitzungen gehalten, und darf man die Beendigung ihrer Arbeiten dem Vernehmen nach bald er⸗ warten. Eine Vorlage des Entwurfes an die Stände⸗Versammlungen liegt jedoch für die nächste Diät nicht mehr im Bereiche der Mög⸗ lichkeit.

Freie Städte. Hamburg, 24. Febr. (A. M.) Der hamburger Senat hat mehreren Studenten der kieler Universität durch das Konsistorium die Medaille (aus dem Kupfer des Petri⸗Thurmes) überreichen lassen, als Anerkennung der Dienste, die diese wackeren jungen Leute unaufgefordert und mit großer Anstrengung bei dem

ba den ennhc geleistet haben.

Bremen, 23. Febr. (Br. Z.) Im heutigen Bürger⸗Konvente hat der Senat das von der Finanz⸗Deputation entworfene Budge für 1844 nebst einem Berichte über die Ergebnisse des Finanzjahres 1843 mitgetheilt. Das Budget für 1843 zeigte ein muthmaßliches 6“ 144““

Dazu im Laufe des Jahres nachbewilligt . 24,185 „»

wodurch das Defizit gestiegen wäre auf 68,970 Rthlr. 19 Gr. Der wirkliche Abschluß ergiebt aber an 11““ Einnahme über den Anschlag 84,349. 66. b Ausgabe unter dem 13,779. 28.

98,129

Es bleibt mithin ein Saldo von 29,Z-* in welchem indessen vom Tilgungs⸗Fonds angeliehene 18,700 Rthlr. mitbegriffen sind. Im Jahre 1813 sind sonach etwa 15,000 Rthlr. mehr ausgegeben, als eingenommen. Die unfundirte Schuld beträgt etwa 56,000 Rthlr. und wird wahrscheinlich in diesem Jahre durch den Tilgungs-Fonds abgetragen werden. Das Budget für 1844

enthält folgende Anschläge: Rthlr. Sgr. Rthlr. Sgr.

Ausgaben, außerordentliche 105,415 29 1009 824 10 do. .“

. 564,408 51 Einnahmen, außerordentliche 41,745 49 618,291 14 8 61 2 2 „,22 1 13 do. 1ö“ 545 36 Muthmaßliches Deftzit 51,532 69 Aus den übrigen Verhandlungen zwischen Rath und Bürgerschaft ist eine Erklärung des ersteren über die Theilnahme von Bewohnern der Vorstadt an den Bürger⸗Konvents⸗Verhandlungen hervorzuheben: „Bei der vollen Geneigtheit des Senats, diese Theilnahme geförder zu sehen, hat der Senat über die zweckmäßigste Art und Weise, die⸗ selbe zu verwirklichen, bereits zu berathen begonnen, und wird nach weiter darüber aufgenommenem Berichte sich über den deshalb er⸗

folgten Vorschlag der Bürgerschaft näher erklären.“ ““

Kussland und Polen.

St. Petersburg, 22. Febr. Durch einen Kaiserlichen Ta⸗ gesbefehl vom 14ten d. M. wird der Großfürst Thronfolger defini⸗ tiv zum Befehlshaber der Garde⸗Infanterie ernannt.

Frankreich. 9

8 86 8

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 22. Februar. Aus dem Schluß der Debatte über die Entlassung Salvandy's ist noch der nahere Inhalt der Antwort des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten auf die Vorwürfe des Herrn Thiers wegen Uebertre⸗ tung der verfassungsmäßigen Vorschriften nachzutragen. Zur An⸗ knüpfung schicken wir erst eine ausführlichere Mittheilung der Be⸗ merkungen voraus, mit denen Herr Thiers seine Rede schloß.

„Zu welcher Schlußfolgerung“, sagte der Redner, „will ich aus allem Gesagten gelangen? Ich will vor der Kammer und vor dem Lande zu Protokoll bringen, daß unter der jetzigen Verwaltung denn nach dem von mir aufgestellten Prinzip giebt es keinen anderen Verantwortlichen als die Verwaltung Handlungen vorkommen, welche mit unseren Begriffe von verfassungsmäßigen Vorschriften nicht in strenger Uebereinstimmung ste hen. Wäre dies auch nur ein bloßer Zufall, so wuͤrde es schon ernst genug sein; wenn diese Thatsache sich aber an frühere und neuere Thatsachen an knüpft, so sage ich, es sei mehr als Zufall, es sei entschiedene Absicht, und es komme uns, die wir es mit der Repräsentativ⸗Regierung ernstlich mei⸗ nen, die Pflicht zu, auf diese Absicht aufmerksam zu machen. Jetzt, m. H., habe ich nur noch eine Betrachtung hinzuzufügen. Man wird vielleicht fra⸗ gen, wie wir, die wir uns etwas darauf za Gute thäten, zur gemäßigten Opposition zu gehören, dazu kämen, uns in die Erörterung eines solchen Vorganges zu mischen. Meine Antwort auf diese Frage soll nicht auf sich warten lassen. Ich sage es in meinem Namen und in dem meiner Freunde, unser politisches Benehmen ist die Frucht zweier unveränderlichen Beschlüsse, und ich will sie beide zur Kennt⸗ niß der Kammer bringen. Wir sind als rechtschaffene, konsequente und muthvolle Männer entschlossen, die Regierung aufrecht zu erhalten, wenigstens mit unseren Anstrengungen zu ihrer Aufrechterhaltung gegen ihre Gegner jedweder Art beizutragen; wir sind aufrichtige und entschiedene An⸗ hänger der Monarchie, und unter der Monarchie verstehen wir nur das Haus Orleans. Wir sind also entschlossen, mögen wir zufrieden oder un⸗ zusrieden mit dem Gange der Regierung sein, ihr stets unsere Hülfe zu weihen, so oft es sich um ihre Eristenz und Erhaltung handeln wird; und dies, meine Herren, sind nicht blos leere Worte, meine Freunde und ich, wir haben nicht nur als Minister, sondern auch als Deputirte, Proben von dieser Hingebung abgelegt, Proben, die ich wohl verdienstvolle nennen darf. In diesem Punkte steht unser Beschluß sest; welcher Art auch die Gegner der jetzigen Regierung sein möchten, sei es, daß sie ihre Stellung in der Ver⸗ gangenheit oder in der Zukunft nehmen, daß sie vorwärts oder rückwärts blicken, sie werden uns zu Gegnern haben, sobald sie als Feinde dieser Regierung auftre⸗ ten. Ein zweiter Entschluß aber, der bei uns eben so unveränderlich feststeht, wie der erstere, ist der, daß wir, indem wir diese Regierung mit allen unse⸗ ren Kräften unterstützen, sie zugleich streng in den Gränzen der verfassungs⸗ mäßigen Vorschriften zu erhalten bemüht sein wollen. (Zur Linken: Sehr gut!) Kein Hochgesinnter unter uns wird sich zu einer leeren con⸗ stitutionellen Komödie hergeben wollen, die in Wirklichkeit nur die Herrschaft der einen Gewalt über die anderen verbärge. (Verschiedenartige Bewegung.) Frankreich hat viel Regierungen gehabt. Es hatte unter dem Kaiserreiche die Regierung des Genies, unter der Restauration die Regierung der Tra⸗ ditionen. Die eine wie die andere endeten in Abgründen, aber beide hatten ihren Nimbus. Jetzt haben wir eine neue Regierung, und diese, auf den Willen der Nation, auf die Charte, gegründet, kann nur einen Nimbus haben, nämlich den, die Repräsentativ⸗Regierung, welcher Frank⸗ reich seit 50 Jahren nachstrebt, in ihrer Wahrheit zu verwirklichen, und wenn ich von der Wahrheit der Repräsentativ⸗Regierung spreche, so müssen die Herren Minister mich verstehen, denn es ist die Sprache, die wir in der Opposition zusammen gesprochen haben. Unter dieser doppelten Inspiration handeln wir also: Beständiges Streben, die bestehende Regierung aufrecht zu erhalten, aber auch beständiges Streben, sie streng in dem Umkreis der verfassungsmäßigen Vorschriften zu erhalten.“ (Beifall auf der linken Seite.)

Hierauf bestieg Herr Guizot die Rednerbühne und schloß diese Diskussion mit folgender Entgegnung:

„Meine Freunde und ich, meine Kollegen und ich, wir nehmen die Repräsentativ⸗Regierung eben so ernst wie irgend Jemand, und eben weil ich sie ernst nehme, weil ich wohl darüber nachgedacht habe, und weil ich alle ihre Pflichten erfüllen will, habe ich mich geweigert, auf die an mich gerichteten Fragen zu antworten. Ich übernehme die Verantwortlichkeit für Alles, aber ich kann mich nicht auf Erörterungen über Alles einlassen. Es