1844 / 65 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

sten Argwohn, oft mit den engedlase Strafen, und Galeeren⸗Strafe belege. zerwaltung des Landes heftige

selbst mit Kerker⸗ orzüglich scheint es, daß die Finanz⸗ Angriffe veranlassen wird.

An twerpen, 27. Febr. Zinsl.

Int. 54 ½. Poln. 300 FPl. 96 ½⅞ G.

k-SesB. As karjWeeis Handels-

Berlin, 3. März. Actien umgesetzt, doch war bedeutendste Steigerung erfu zum Schluß der 142

ert und wurden billiger assen b Coursen auch nur unbeträchtlich. wa Oesterreichische Effekten haben sich in Folge besserer

wieder gehoben.

Magdeburg, 1. März.

Vispel: vno Wisgg, 48 40 Rtblr.

die belgische

Die französische 3proc.* sich aber in Folge eini Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 28. Febr. Niederl. wirkl. Sch. 55 %. 5 % do. 100 ¼ Zinsl. —.

Pass. 5 ½. Ausg. —.

9 % S 8 21¼. 3 % do. 34 ⁄. 4 % nuss. IHlope 91 ½.

Pr. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 110.

und Börsen-Uachrichten.

Es wurde zwar heute nicht viel in Eisenbahn⸗ en die meisten derselben wieder höher. Die hren Oberschlesische Litt. B. und A., welche bis gt blieben. Anhalter blieben ab Leipzig stark als gestern erlassen; der Umsatz hier war zu et⸗

Höchster und niedrigster Getraide⸗Marktpreis

Gerste: 30 28 Rthlr. 18 ½ 18 2„

aris, 27. Febr. An der Börse war heute das Gerücht verbreitet, Regierung beabsichtige die Konventirung der Sproc. Fonds von 1831. In spanischen Effekten sanden keine Geschäfte statt, außer in Passiven. f Rente war bereits wieder auf 82. 35 gestiegen, konnte ger Verkäufe nicht auf diesem Standpunkte behaupten.

Mörz.

Hamburg, 1.

5 % Neapl. au compt. 103. 85. Wien, 28. Febr.

Gloggu. 110 ½. Livorn. 98 ⅛. Pesth. 102 ¼.

Frankfurt a. M., 29. Febz 5 % Met. 113 6. ohne Div. p. ult. 2014. Bayr. Bank-Actien 690 G. Hope 90 ½ 6. do. 500 Fl. 99 ½ G. Bank-Actien 1665. Paris, 27. Pebr. 5 % Rente ün cour. 125. 60. 3 % Rente sin cour. 82. 20. 5⁰% Span. Rente —. 5 % net. 111. 77 1 Aul. de 1834 150 ½. de 1829 129 ½. Bank-Actien 1635. Nordb. 137 ⅞. Mail. 107 ¾.

Neue Aul. 21 ¼. von Bauernfeld. Bank-Actien 2012. Stiegl. 90 G.

do. 200 Fl. 32 ¾ 6G. Engl. Russ. I12 ¾.

—1 7½.

Pass. 5 ⅞.

—7 510/ * 2 „3 2 0 4 % 100 ½. 3 % 77 ½. 2 ½ % vaudeville en 2

3. vaudeville en 2

Meteorologische Beobachtungen.

oder:

Wiener Course

Morgens

1844. V 6 Uhr. 2

2. März. Uhr.

Nachmittags

Nach einmaliger Beobachtung.

Abends

10 Uhr.

Luftwärme +.r Thaupunkt . .. + Dunstsättigung

Wetter neblig. Wind WsW. V v Wolkenzug. .. W

2,00 R. + 0,1°0 . +† 84 pCt.

4 76 pCt.

heiter.

Montag, 4. März. von Kotzebue. Hierauf:

Preuss.

Luftdruck.... 333,03“ Par. 332,92 Par. 332,81 Par. 5,0° R. 1zn.

Tagesmittel: 332,92 Par.. + 3,12 hn.. + 0,6°9 R. 83 pct. W.

Königliche Schauspiele. 1 Der arme Poet, Schauspiel in 1 Aufzug, Das Liebes⸗Protokoll, Lustspiel in 3 Abth.,

8

Quellwärme 5,90 R. Flusswärme 0,50 R. Bodenwürme 1,1 86 R. 89 pot. Ausdünstung 0,010, Rh. beiter. Niederschlag 0,009 KRh. V W. V Wärmewechsel + 5,29

1,1n

+ 2,20° R. + 0,1° .

Oper:

nommen werden.

(Herr Döring zweiten Stück: Banquier Müller, als Gastrollen.)

Dienstag, 5. März. fehl die Herren Moralt aus München mitwirken werden. Fidelio. (Mad. Schröder⸗Devrient: Fidelio, als Gastrolle.)

Im Konzertsaale: 1 acte. actes,

Mittwoch, 6. Döring: Elias Krumm, als Gastrolle.) Hierauf: Die Insel der Liebe, Das unausführbare Gesetz. 8

ossia: La Figlia del Reggimento. Musica del Maestro Donizetti. 2

Wegen fortdauernder Heiserkeit der Signora Bendini kann die „II Giuramento“ heute nicht gegeben werden. bereits verkauften Billets bleiben zur heutigen Opern⸗Vorstellung gültig, oder kann der Betrag dafür bis 6 ½ Uhr Abends in Empfang ge⸗

Verantwortlicher Redacteur Dr.

im ersten Stück: Lorenz Kindlein, im

Konzert, in welchem auf Allerhöchsten Be⸗ Hierauf:

1) Tiridate, ou: Tragédie et comédie, 2) Les premières armes de Richelieu, par Mr. Bayard.

Der gerade Weg ist der beste. (Herr

März.

F111“ WEE

Rönigsstädtisches Theater

(Italienische Opern⸗Vorstellung.) Maria, Opera buffa in 2 Alti.

Die dazu

J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

Bekanntmachungen.

[207] Bekanntmachung. Höherer Bestimmung zusolge sollen die im Posener Kreise belegenen Domainen⸗Vorwerke Mrowino, Przy⸗ boda, Kokoczovn und Zmyslowo von denen das erstere 3 Meilen von Posen, 1 ½ Meilen von Samter, 2 Meilen von Obornik, 3 Meilen von Buk und Meilen von der Posen⸗Berliner Chaussee entfernt ist mit einem Areal von 87 Morgen 174 ◻¶ Ruthen Gärten, 95 113 40 jesen, 173 Hütungen, 20 Hof⸗ und Bau⸗ I1“ 114 » unland,

Summa 4384 Morgen 94 Ruthen, jedoch ohne anderes Inventarium als Saaten und Be⸗ stellung, auf 24 hinter einander folgende Jahre von Jo⸗ hannis cr. bis dahin 1868 im Wege des öffentlichen Meistgebots verpachtet werden. Das Minimum des jährlichen Pachtzinses beträgt 4099 Thlr. 5 Sgr. 8 Pf. incl. 1365 Thlr. Gold und die beim Antritte der Pacht zu erlegende Caution 1500 Thlr.

Der künftige Pächter übernimmt zugleich die Erhe⸗ bung der von den zum Amte Mrowino gehörigen Ort⸗ schaften auffkommenden Gefälle, so wie die Amts⸗Ver⸗ waltung überhaupt, wofür derselbe jedoch eine Vergü⸗ tung von 138 Thlr. jährlich bezieht, aber auch noch eine besondere Caution von 300 Thlr. zu bestellen hat. Der Termin zur Verpachtung wird hiermit auf den 10. April cr., Vormittags 10 Uhr, anberaumt und von dem Departementsrathe, Regierungsrath Kretzschmer, in dem Sessions⸗Zimmer der unterzeichneten Regie⸗ rungs⸗Abtheilung abgehalten werden. Diejenigen, welche auf das Pacht⸗Verhältniß einzugehen geneigt sind, haben sich bis spätestens den 1. April d. J. schriftlich oder persönlich bei dem gedachten Departe⸗ mentsrathe und dem Justitiarius des Collegii, Regie⸗ rungsrath Troschel, über ihre Qualisication zur Ueber⸗ nahme der Pacht, insbesondere über ihre Vermögens⸗ Verhältnisse, vollständig auszuweisen, widrigenfalls sie bei der Licitation nicht zugelassen werden können. Außer⸗ dem hat Jeder, welcher mitbieten will, bis zu dem letztgedachten Zeitpunkte eine Bietungs⸗Caution von

4000 Thlr. in baarem Gelde oder in inländischen vol⸗

len Cours habenden Staatspapieren oder Pfandbriefen

bei unserer Regierungs⸗Haupt⸗Kasse zu deponiren, welche so lange bei derselben verbleibt, bis des Herrn Gehei⸗ men Staats⸗Ministers Grafen zu Stolberg 8n welcher sich bei Ertheilung des Zuschlages die unter den drei Meistbietenden vorbehalten hat, über die Person des künftigen Pächters entschieden haben wird. Die Bedingungen, Register und Karte können vom

1. März cr. ab täglich in unserer Registratur eingese⸗

hen werden. Bemerkt wird noch, daß zur Uebernahme

der Pacht ein disponibles Vermögen von eirca 20,0

Thlr. erforderlich sein wird.

Posen, den 8. Februar 1844. Königliche Regierung. Abtheilung für direkte Steuern, Domainen und Forsten. Dannenberg.

11707 7 Nothwendiger Verkauf. Land⸗ und ravigericht zu Brandenburg, 8 den 18. September 1843.

Das hierselbst in der belegene, Vol. lIl. fol. 181. 8

Gerichtsstelle subhastirt werden.

bnigl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.

[213650 Ediktal⸗Citation.

Der Handlungsdiener Jacob Goerzen, welcher am 12. Januar 1826 hier von Rehhoff bei Stuhm nach Hamburg oder Amsterdam gegangen, um von dort nach in Ostindien zu segeln, seitdem aber keine Nachricht von in seinem Leben gegeben, so wie dessen etwa zurückgelas⸗ in sene unbrkannie Erben und Erbnehmer werden hier⸗ in durch auf Antrag der Kaufleute Jacob und Abraham Thiessen zu Königsberg in Preußen, als die durch das Testament seiner Mutter ihm substituirten Erben, öffent⸗

lich vorgeladen und angewiesen, sich in dem auf den 2 3. Oktober 1 844,

10 Uhr Vormittags, vor dem Herrn Land⸗ und Stabt 8 9 schriftli

8 oder persönlich zu melden, widrigenfalls sie für 86 erklärt und das zurückgebliebene Vermögen den bekann⸗

gerichtsrath Hartwich anberaumten Termine

ten Erben ausgeantwortet werden wird. Marienwerder, den 28. November 1843. Königl. Land⸗ und Stadtgericht,

des Hypothekenbuchs 1s getragene und der unverehelichten Marie Dorothee Bach gehörige mit Heresavel, gerichtlich abge⸗ schätzt auf 6684 Thlr. 18 Sgr. 10 Pff⸗ zufolge der nebst Hypothekenschein und Kaufbedingungen in unserer tegistratur einzusehenden Tare, soll am 19. April 1844, Vorm. 11 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Land⸗ und Stadtgerichtsrath Augustin, an ordentlicher

Altstadt, Ritterstraße Nr. 111,

8 Allgemeiner

[20550) Ediktal⸗Citation.

Der Handlungs⸗Commis Carl Friedrich Ackermann aus Deutsch⸗Marchwitz, hiesigen Kreises, seit dem 12. Februar 1822 im minderjährigen Alter von Breslau verschollen, wird hierdurch aufgefordert, zur Beantwor⸗ tung der von seinen bekannten Erben angebrachten Provocation auf Todes⸗Erklärung sich spätestens in

dem am Oio ber 4844,

vor dem Herrn Kammergerichts⸗Assessor Seydel in un⸗ serem Parteien⸗Zimmer anstehenden Termine zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt und sein zurückgelasse⸗ nes Vermögen den sich meldenden und legitimirenden Erben ausgeantwortet oder nach Umständen als her⸗ renloses Gut erachtet werden wird.

Zugleich werden die etwanigen unbekannten Erben des Carl Friedrich Ackermann hiermit aufgefordert, sich in diesem Termine entweder in Person oder durch g⸗e hörig bevollmächtigte Sachwalter, wozu ihnen die Ju⸗ stiz⸗Kommissarien Strützki und Ernst hierselbst vorge⸗ schlagen werden, zu melden und ihre etwanigen An⸗ sprüche geltend zu machen, widrigenfalls dieselben bei ihrem Ausbleiben zu gewärctigen haben, daß der Nach⸗ laß des ꝛc. Ackermann seinen nächsten bekannten Erben ausgeantwortet werden wird.

Namslau, den 7. November 1843. 1

Königliches Land⸗ und Stadtgericht.

[1875] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 24. Oktober 1843.

Das hierselbst an der Communication am Anhalt⸗ schen Thore belegene Grundstück des Böttchermeisters Wilhelm Gustav Schmidt, erichtlich abgeschätzt zu 12,962 Thlr. 11 Sgr. 10 ½ pß, soll Schulden halber

am 28. Mai 1844, Vormitta g8 11 uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

unterzeichnete mit höherer Genehmigung gebil⸗

Verein zur Verbreitung und Förderung einer Ei⸗ dent dn Vermndung von Berlin mit Königsberg findet sich veranlaßt, auf die bei demselben sowohl, als bei einzelnen Mitgliedern eingegangenen Anmeldungen zur Actien⸗Betheiligung an dem gedachten Unternehmen, zu erklären: 1 4

daß sein Wirkungskreis sich vorläufig darauf be⸗ schränkt, die nöthigen Verhandlungen mit den hohen Behörden, sowohl über die vom Staate zu gewäh⸗ renden Unterstützungen, als über die Richtung der Bahn und die Ermittelung der Kosten ꝛc. zu einem angemessenen Ziele zu führen. Erst wenn dies er⸗ reicht und zur öffentlichen Kunde gebracht sein wird, können daher Zeichner unter Vorbehalt der Dar⸗ legung ihrer Solidität zur Theilnahme aufgefor⸗ dert werden. Bevor aber diese Aufforderung nicht erfolgt ist, kann keine Anmeldung berücksichtigt werden.

Berlin, am 27. Februar 1844. Der Verein zur Vorbereitung und Förderung einer Eisenbahn⸗Verbindung von Berlin mit Königsberg und

ihren Verzweigungen. (gez.) v. Brünneck⸗Belschwitz, Ober⸗Burggraf zc. v. Below, General⸗Major à la Suite ctc. Grf v. Blankensee⸗Filehne. A. Bloch, Agent der Haupt⸗Verw. d. St.⸗Sch. v. Brandt⸗Lauchstädt. Fischer, Major. J. Mendelsohn. Müller, Wirkl. Geh. Rath, Königl. Gen.⸗Pr.-Mstr. Rühle v. Lilienstern, General⸗-Lieutenant ꝛc. Skalley, Geh. Ob.-⸗Fin.⸗R. Thoma, Wirkl. Geh. Ob.⸗Reg. R. v. Treskow⸗Friedrichsfelde.

[262] 2* ; . Berlin⸗Hamburger Eisenbahn. Zum Bau der Berlin⸗Hamburger Eisenbahn sollen 6000 Stück Karren angefertigt und die Lieferung der⸗ selben in mehreren beliebigen, nicht zu großen Abthei⸗ lungen in Entreprise gegeben werden. Die Bedingungen welche der Lieferung zum Grunde gelegt werden, sind im technischen Bürrau der Gesellschaft, Berlin Loui⸗ senplatz Nr. 7, Spandow im Gasthof zum Prinzen Heinri Nauen bei dem Gastho sbestze Henn 11 Friesack bei dem Gasthofsbesitzer Herrn Borchhardt in Fehrbellin bei dem Gasthofsbesitzer Herrn Wolff in Wusterhausen bei dem Gastbofsbesitzer Herrn Wille in Kyritz bei dem Gasthofsbesitzer Herrn Lietzmann in Perleberg bei der Gasthossbesitzerin Mad⸗ Wolff in Wittenberge bei dem Gasthofsbesitzer Herrn Peters in Grabow bei dem Kanfmann Herin Rose, 1 in Ludwigslust bei dem Gasthofsbesitzer Herrn Behn in g bei 5 v . Herrn Rusch, 3 in Boitzenburg a. E. bei dem G itzer He 1.ban g em Gasthofsbesitzer Herrn in Lanenburg a. E. bei dem Ga sitzer 8 in änend g Hasthofsbesitzer Herrn in Bergedorf hei dem Gasthofsbesitzer Herrn Minten,

9 9„ 2 Anzeiger. einzusehen; auch ist an jedem der genannten Orte eine Probekarre zur Ansicht aufgestellt worden. Die Aner⸗ bietungen werden versiegelt unter der Aufschrift: „Karren⸗ Lieferungs⸗Offerte“ bis zum 15. März cr. in dem tech⸗ nischen Büreau der Gesellschaft erbeten. Berlin, den 25. Februar 1844. 8 Der technische Direktor der Berlin⸗Hamburger Eisenbahn⸗ Gesellschaft und Baurath. Neuhaus.

8 . .. „8 8 8 1 8 Verein für Pferdezucht und 164 b 1 . . dF . 1164 2% Pferdedressur.

Die im Dezember v. J. ausgeseäetzte General⸗Ver⸗ sammlung zur Ablegung der Rechnung und Wahl neuer Mitglieder des Verwaltungsraths in Stelle der ausscheidenden findet am Mittwoch den 6. März d. J., Mittags um 12 Uhr, im Lokal des Herrn Stallmei⸗ sters Seeger statt.

Berlin, den 20. Februar 1844. Direktorium des Vereins für Pferdezucht und Pferde⸗

dressur.

Graf v. Nostiz. A. Falckmann.

Die Listen der am 5ten dieses Monats stattfindenden Vertheilung von Prämien auf die Februar⸗Marken unserer Droschken werden vom 6ten d. M. ab in un⸗ serem Büreau, Karlsstr. Nr. 35, so wie bei Herrn Sparwald, Sparwalds⸗Brücke Nr. 2,

Rosenberg, Landsberger⸗Str. Nr. 1 g,

Sembdner, alte Schönhauser⸗Str. Nr. 34, u.

Winckler, Zimmer⸗Str. 36,

gratis ertheilt. Auch werden unsere Kutscher mit Listen versehen sein, und sind dieselben verpflichtet, sie jedem

Fahrgast zur Einsicht vorzuzeigen. Berlin, den 2. März 1844. Der Vorstand von Berlins vereinigten Fuhrleuten.

268]

Das Niedergericht hat auf Anhalten von George Wilhelm Barthold und Gustav Eduard Barthold, als früherer Theilhaber der Firma George Wilhelm Bar⸗ thold C& Sohn, ein Proklam dahin verstattet:

Daß Alle und Jede, welche an die 1799 von dem Mitimploranten George Wilhelm Barthold un⸗ ter gleichlautender Firma etablirte, seit dem 1. Ja⸗ nuagr 1834 von beiden Imploranten für deren ge⸗ meinschaftliche Rechnung unter der veränderten Firma George Wilhelm Barthold & Sohn bis zum 1. Januar 1844 fortgesetzte, an diesem Tage aber von dem Mitimploranten Gustav Eduard Barthold cum Activis et Passivis für alleinige Rechnung über⸗ nommene und unter unveränderter Firma fortgesetzte Handlung oder wegen derselben an einen der Im⸗ ploranten Ansprüche und Forderungen, welche aus der Zeit vor Anfang des Jahres 1844 herrühren, aus irgend einem rechtlichen Grunde erheben zu können vermeinen sollten, solche Ansprüche und Forderungen, und zwar Auswärtige durch gehörig Bevollmächtigte, in diesem Gerichte bis zum

19 11“

als einzigem und peremtorischem Termine bei Strafe des Ausschlusses und der Auferlegung eines ewigen Stillschweigens anzumelden und demnächst rechtlicher Art nach zu justifiziren schuldig seien.

Hamburg, am 1. März 1844.

Zur Beglaubigung

G. Pemöller, Dr., Aktuarius.

Literarische Anzeigen. 8 allen Buchhandlungen ist zu haben: Eylert, pe, Bischof c. Charakter⸗

züge und historische Frag⸗ mente aus dem Leben Frie⸗ drich Wilhelm's III. Zwei⸗ ter Theil. Erste Abtheilung, enthaltend das eheliche Ver— hältniß des hochseligen Kö⸗ nigl. Paares und die Zeit des Unglücks in Königsberg und Memel. Magdeburg, Heinrichs⸗

8 hofen. geh. 1 Thlr. Preis 2 Thlr.

Vorräthig in Berlin bei F. Dümmler, u. d. Linde 9.

[263] Anzeige für die Besitzer des 1sten Bandes von

Eplert's Charakterzügen.

zn der Gropiusschen Buch- und Kunsthandlung, Königl. Bauschule,

Laden Nr. 12, ist so eben angekommen: t

Eylert, Charakterzüge aus dem Leben Friedrich

Wilhelm's III. IIr. Band 41ste Abthl. F. [265] ““ Bei Unterzeichnetem ist erschienen und in allen gu⸗ ten Buchhandlungen zu haben, in Berlin in Oeh⸗ migke’'s Buchhandlung (Julius Bülow), Burgstr. Nr. 8:

„, 1 . 2 5 2

Tabelle über die Berechnung

der Brandversicherungs⸗ und Beitrags⸗Summen

nach Quoten und Klassen. Auf den Grund des

Gesetzes über die öffentliche Anstalt der Brand⸗

versicherung vom 28. August 1826. §§. 38 40.

und §§. 50. und 51. ausgearbeitet von Bern⸗ hard Bohm, Amts⸗Kommissar beim Großher⸗ zogl. Kreisamte zu Neustadt a. d. Orla. 4. 1 Bg.

Gef. Preis 5 Sgr.

Durch den Druck der Tabellen beabsichtigt der Ver⸗ fasser denjenigen, welchen die Besorgung der Brand⸗ Assekuranz⸗Geschäfte obliegt, eine Erleichterung zu bie⸗ ten, zumal da sich beim Schlusse jeden Jahres so viel Offizial⸗Geschäfte häufen, daß man Grund genug fin⸗ det, auf Erleichterungsmittel für dieselben zu sinnen. Um den Tabellen die nöthige Richtigkeit zu verleihen, ließ der Vf. dieselben durch einen tüchtigen Rechnungs⸗ kundigen einer nochmaligen Prüfung unterwerfen, da⸗ mit auch jeder Versichernde diese Tabellen mit Nutzen gebrauchen kann.

Neustadt a. d. Orla, im Januar 1844.

J. K. G. Wagner.

[267] vEEEEE 11164A““

Durch das Ableben des Königl. Justiz⸗Kommissarius John in Neisse ist die Nothwendigkeit eingetreten, daß sowohl die sämmtlichen kurrenten als auch reponirten Manual⸗Akten entweder ausgehändigt oder kassirt werden.

Es werden daher alle diejenigen, welche zum Besitz ihrer Manual⸗Akten zu gelangen wünschen, ersucht, dieselben durch portofreie Briefe oder bis zum 20. März d. J. in dem bekannten Geschäfts⸗Lokale des Verstor⸗ benen direkt zu verlangen, widrigenfalls die Akten kas⸗ sirt resp. verkauft und der Erlös zum Besten der hin⸗ terbliebenen Erben verwendet werden wird.

8 8

Haus⸗ u. Garten⸗Grundstücks⸗ 815s Verkauf in Leipzig.

Ein sehr schönes, in einer inneren Vorstadt, sehrn nahe der Promenade gelegenes Haus⸗ und Garten⸗ Grundstück in Leipzig, aus 1 Haupt⸗Vorder⸗Gebäude, 6 großen Hinter⸗Gebäuden, 3 dergleichen Höfen, worin mal Brunnenwasser befindlich, einem großen hübsch angelegten Garten mit Gewächshaus, Garten⸗Lusthaus, Lauben u. s. w. bestehend, welches sich vermöge seiner Lage und der vielen großen Räume zu jedem Geschäft eignet und gegenwärtig, wo Alles, im Verhältniß zu anderen ähnlichen Grundstücken, viel zu billig vermie⸗ thet ist, einen jährlichen Mieths⸗Ertrag von 1822 Thlr., halbjährlich pränumerando zahlbar, gewährt, soll ein⸗ getretener Familien Verhältnisse halber für den billigen Preis von 30,000 Thlr. mit 12,000 Thlr. Anzahlung (das übrige Kapital kann gegen 4 % Verzinsung für lange Jahre hypothekarisch auf dem Grundstück stehen bleiben) schleunigst verkauft werden. Sämmtliche Ab⸗ gaben betragen jährlich ca. 120 Thlr., und sind die Gebäude in gutem Zustande.

Alles Weitere durch den Oekonom Fr. Herrmann in Halle a. d. S.

[2441 8 Mustersendung aus Paris.

Philippe, Commissionaire Rue Meslay No. 19 in Paris, versendet Muster, Dessins und Modelle aller französischer Industrie⸗Erzengnisse gleichzeitig mit ihrem

Erscheinen; sowohl in Seiden⸗, Wollen⸗- und Baum⸗ wollenstoffen, als auch in Tapeten, Möbeln, Shawls, Bändern u. s. w., besorgt außerdem alle auf Paris bezüglichen Aufträge, Briefe werden portofrei erbeten.

des Ersten Theils 8

856

Das Abonnement beträgt:

2 RKthlr. für ¼ Jahr. I. E 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Alle Post-Anstalten des In⸗ Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuss. 1 Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

8

Amtlicher Theil. 1

Inland. Berlin. Allerhöchste Kabinets⸗Ordre in Betreff der Gustav⸗ Adolph⸗Vereine. Swinemünde. Unterbrechung der Schifffahrt.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. Hofnachrichten. Choralmessen älterer Komponisten. Sachsen. Schreiben aus Dres⸗ den. (Hoffest; Universitätssachen.) Württem berg. Tübingen. Stand des Neckars. Grh. Hessen. Bin gen. Ueberschwemmung der Nahe. 8

Oesterreichische Monarchie. Wien. Befinden des Herzogs von Angoulème. erllären sich für die jährliche

Frankreich. Deputirten⸗Kammer. Detail⸗Diskussion des Patent⸗ Gesetzes. Paris. Rückkehr des Königs. Aeußerungen der Oppo⸗ sitions⸗ und Regierungs⸗Organe über die otaheitische Angelegenheit. Briefe aus Paris. (Kammer⸗Arbeiten vom 28. Februar: Die Akten⸗ stücke über die Angelegenheiten von Otaheiti; Brief der Königin Pomareh an Ludwig Philipp. Der Ausflug des Königs nach En; Weiteres über die otaheitische Angelegenheit.) 8

Großbritanien und Irland. Unterhaus. Antrag der radikalen Partei auf Verringerung der Steuern verworfen. Interpellationen we⸗ gen der Besitznahme Otaheiti's und der Ausweisung polnischer Flüchtlinge aus Posen. Debatte über die Freilassung des Don Carlos. Lon⸗ don. Die Presse über die irländische Debatte.

Niederlande. Aus dem Haag. Protestation gegen das Gesetz über die Besteuerung des Vermögens.

Italien. Schreiben aus Rom. (Monsignore Capaccini;

Spanien. Schreiben aus Paris. (Stand der Dinge in; tagena und Malaga.)

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. York. (Stand der Tarif⸗Frage; der

4 Prastdentenwe hl.)

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berli baris. Börs varels⸗And Berf chrich Berlin und Paris. Börse.

Königl. Schauspielhaus. (Ein neues Ballet von Taglioni.) Konservatoriums⸗Medaille an F. Belcke ertheilt.

Der Graf von Orloff. Preßburg. Die Stände Abhaltung des Reichstages.

Vermischtes.) Alicante, Car⸗

neri Schreiben aus New⸗ Zwiespalt der Demolraten und die

Paris.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den Land⸗ und Stadtgerichts⸗Rath, Rittergutsbesitzer von Schönfeldt auf Werben zum Landrath des Kreises Kottbus, im Regierungs⸗Bezirk Frankfurt; und Den Kammergerichts⸗Assessor Porawski zu Kosten zum Rath bei dem Land⸗ und Stadtgericht zu Schrimm zu ernennen. . Der vormalige Stadtrichter, jetzige Patrimonialrichter Bene⸗ kendorff zu Nörenberg ist zum Justiz⸗Kommissarius bei den Unter⸗ gerichten des Schlochauer Kreises, mit Anweisung seines Wohnsitzes zu Schlochau, und zum Notarius im Departement des Königlichen Ober⸗Landesgerichts zu Marienwerder; Der Justiz⸗Kommissarius Knittel zu Langenbielau zugleich zum Notarius im Departement des Ober⸗Landesgerichts zu Breslau; und Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Krafft zum Justiz⸗ Kommissarius bei dem Land⸗ und Stadtgerichte zu Attendorn und zum Notarius im Departement des Königl. Ober⸗Landesgerichts zu Arns berg bestellt worden.

Ausstellung von Werken lebender Künstler in den Sälen des Königlichen Akademie⸗Gebäudes, vom 15. Sep⸗ tember bis zum 17. November d. J.

Die diesjährige große Ausstellung von Werken lebender Künstler die 34ste der seit 1786 von der Königlichen Akademie der Künste veranstalteten, wird am 15. September eröffnet werden. Die Aka⸗ demie ladet einheimische und auswärtige geehrte Künstler ergebenst ein, dieselbe mit ihren Kunstwerken zu bereichern, bei deren Ueber⸗ sendung, die spätestens bis zum 7. September d. J. erfolgt sein muß, sie um gefällige Beachtung der bestehenden Vorschriften ersucht, welche sie hierdurch, wie dies bisher immer geschehen, zur öffentlichen Kenntniß bringt:

1) Nur von Künstlern oder auf deren spezielle Veranlassung an⸗ gemeldete Werke werden ausgestellt, was auch dann gilt, wenn die⸗

5 ten

Berlin, Dienstan den März

ma

selben nicht mehr im Besitze ihrer Urheber sind, indem weder die Echtheit der Arbeiten, noch die Bestimmung derselben für die Aus⸗ stellung zweifelhaft sein darf.

2) Um in das zu druckende Verzeichniß aufgenommen zu wer⸗ den, müssen die Anzeigen vor dem 20. August d. J. eingegangen sein und außer den Namen und dem Wohnort des Künstlers die Anzahl und den Inhalt der einzusendenden Kunstwerke nebst der Be⸗ merkung enthalten, ob dieselben käuflich sind oder nicht. Mehrere Gegenstände, Bildnisse, Landschaften, Zeichnungen ꝛc. können nur dann unter einer Nummer zusammengefaßt werden, wenn sie in einem gemeinschaftlichen Rahmen befindlich sind, indem sonst die richtige

Zurücklieferung sich nicht verbürgen läßt. Die vorlänfige Annahme dieser Anzeigen berechtigt übrigens nicht 1 angemeldeten Gegenstände auch wirklich ausgestellt werden.

33) Zur Bequemlichkeit des Publikums und zur Erleichterung der Geschäftsführung werden die Einsender ersucht, jedes Werk an einer sichtbaren Stelle mit dem Namen des Künstlers durch Anheftung einer Karte zu bezeichnen und bei Gegenständen, wo eine Verwech⸗ selung möglich ist, als Prospekten, Landschaften u. dgl., den Inhalt der Darstellung auf der Rückseite der Bilder kurz zu benennen.

4) Kunstwerke, welche in Berlin bereits öffentlich ausgestellt waren, anonyme Arbeiten, Kopieen aller Art (mit Ausnahme der Zeichnungen für den Kupferstich), Quodlibets, in Papier geschnitzte Sachen, Stickereien nach Stickmustern, Arbeiten von Haaren, Leder, Papiermaché und dergleichen, so wie aus der Ferne kommende Malereien und Zeichnungen unter Glas, werden nicht zur Aus⸗ stellung angenommen.

5) Vor Beendigung der Ausstellung kann Niemand einen aus⸗ gestellten Gegenstand zurückerhalten.

) Eine für diese Ausstellung vom Senat zu ernennende Kom⸗ mission, aus vier ordentlichen Mitgliedern der Akademie und vier Senats⸗Mitgliedern bestehend, ist für die genaue Beobachtung dieser Vorschristen und die Ausschließung der für öffentliche Ausstellung in der Akademie nicht geeigneten Kunstwerke verantwortlich. Gegen die Entscheidungen dieser Ausstellungs⸗Kommission läßt sich nur an den akademischen Senat rekurriren.

7) Auswärtige Künstler, welche nicht Mitglieder der unterzeich⸗ neten Königlichen Akademie, oder Professoren an einer Kunstschule, oder besonders aufgefordert sind, haben die Kosten des Tranusports ihrer Arbeiten selbst zu tragen und zur Ablieferung und Empfang⸗ nahme derselben der Akademie einen Beauftragten namhaft zu machen, welchem jede diesfällige Besorgung und Korrespondenz, so wie die Vermittelung des Verkaufs der Kunstwerke, wenn dieser beabsichtigt wird, überlassen bleiben muß. Für Gegenstände, welche durch Schuld der Absender, selbst wenn diese sich in den Eingangs dieses Para⸗ graphen ausgenommenen Fällen befinden, erst nach dem 7. Septem⸗ ber d. J. bei der Akademie eintreffen, werden keine Transport⸗ kosten vergütigt.

8) Endlich wird wegen häufig vorkommender Irrungen darauf aufmerksam gemacht, daß die ebenfalls in Berlin befindliche Central⸗ Verwaltung des allgemeinen preußischen Kunst⸗Vereins mit der Aka⸗ demie in Betreff dieser Ausstellung in keiner Verbindung steht, wes⸗ halb die Adressen der für die Kunst⸗ Ausstellung bestimmten Gegen⸗ stände nur an die Königliche Akademie der Künste gerichtet werden müssen.

Berlin, den 6. Januar 1844.

Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Künste.

Dr. G. Schadow, Direktor. Angekommen: Se. Durchlaucht der Landgraf Wilhelm zu Hessen von St. Petersburg. 8 Der General⸗Major und Inspecteur der Besatzung der Bun⸗ des⸗Festungen, von Below I., von Mainz. Abgereist: Der Fürst zu Lynar nach Drehna.

lichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 3. März. Seine Majestät der König haben in Bezug auf die Gustav⸗Adolph⸗Vereine nachstehende Ordre an den Minister der geistlichen Angelegenheiten zu erlassen geruht:

„Ich habe mit warmem Interesse und wahrer Freude die Theil⸗ nahme wahrgenommen, mit welcher die Idee des Vereins zur Unterstützung hülfsbedürftiger Glaubensgenossen, der unter dem

zu dem Anspruch, daß die

Namen der Gustav⸗Adolph⸗Stiftung sich bildet, in den preußischen Landen aufgefaßt worden ist. Dem Antrage der ausländischen Leiter jenes Vereins, das Protektorat desselben zu übernehmen,

habe Ich aus der natürlichen Rücksicht auf die anderen Souveraine von Deutschland nicht willfahren können; dagegen erkläre Ich Mich

zum Protektor dieser Stiftung innerhalb der preußischen Monarchie in der zuversichtlichen Hoffnung, daß die Evangelischen des Inlandes nicht hinter denen des übrigen Deutschlands zurückbleiben, und dem hoch⸗

herzigen Gedanken der Stiftung durch reiche Beiträge ein größe⸗ 8 res Leben und eine segensreichere Wirksamkeit geben werden. Indem Ich Sie beauftrage, Meine Uebernahme des Protektorats zur Kenntniß der inländischen Vereine zu bringen, fordere Ich Sie zugleich auf, der Entwickelung und Mehrung derselben in aller Weise förderlich zu sein, und diese Gelegenheit zu benutzen, um

unter allen Evangelischen das Bewußtsein recht lebendig werden

zu lassen, wie wichtig ihr einmüthiges Zusammenwirken in dieser

Angelegenheit ist. Zur Erhaltung der Einheit muß die Verbin⸗ dung mit der Stiftungs⸗Direction zu Leipzig festgehalten werden, jedoch so, daß für die gesammten preußischen Vereine eine vollkom⸗ mene Selbstständigkeit bewahrt wird. Sie haben deshalb auf die unverzügliche Bildung eines eigenen Central⸗Vereins für das Inland,

sowie besonderer Provinzial⸗Vereine hinzuwirken. Ich gebe Mich der schönen Hoffnung hin, daß über diesem guten Werke sich Alle freudig zur Eintracht des Handelns verbinden werden, welche zur Einigkeit in der Auffassung und Lehrart der Glaubenswahrheiten ver⸗ knüpfen zu wollen, ein vergebliches Bemühen wäre, und daß keine der vielen Parteien, welche in diesem Augenblick innerhalb der deutsch⸗ evangelischen Kirche um den Ruhm „„die christlichste zu sein”“ kämpfen, es wollen wird, die Schmach auf sich zu laden, Zwietracht in ein Unternehmen zu bringen, welches das evangelische Bekenntniß ehren wird und den Zweck verfolgt, mittellosen Gemeinden, zumal in fremden und fernen Ländern, die spendende Bruderhand der Glau⸗ bensgenossen unseres Vaterlandes fühlbar zu machen.

Berlin, den 14. Februar 1844.

(gez.) Friedrich Wilhelm.

An den Staats⸗Minister Eichhorn.“

Diese Ordre ist mit einer ihrem Inhalte entspre is

Diese O rin 8 sprechenden Anweisung

HD und Begerat. Berehecbess eh 8 onarchie von dem Minister der geistlichen Angelegenheiten mitae⸗

theilt worden. üc

Swinemünde, 2. März. (B. N. d. O.) Der erneuerte Win⸗ ter, welcher alle Gewässer geschlossen hält und selbst unseren Hafen, die Ausfahrt aus See mit Eis angefüllt und die Rhede mit Treib⸗ und Schnee⸗Eis bedeckt hat, giebt leider der 8 8 späten Schifffahrts⸗Eröffnung Raum, wodurch die noch hegte Hoffnung für die diesjährige frühzeitige Eröffnung gänzlich verschwunden ist. 8

kürzlich ge⸗ der Fahrt

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 27. Febr. (M. p. Z.) Se. Königl Hoheit, Prinz Luitpold, wird morgen von Florenz in der Königlichen Residenz zurückerwartet. Se. Durchlaucht der Kron⸗Obersthofmeister Fürst Ludwig von Oettingen⸗Wallerstein trat vorgestern abermals eine Reise nach Paris an. Vergangenen Sonntag wurde, wie vor kurzem der erste, auch der zweitgeborene Prinz Sr. Durchlaucht des Prinzen Eduard von Sachsen⸗Altenburg seinen tieftrauernden erlauch⸗ ten Aeltern durch den Tod entrissen. Auch in dieser Fastenzeit werden in der St. Michaels⸗Hofkirche wieder mehrere der schönsten Andacht erweckenden Choral⸗Messen von Compositeuren älterer und

neuerer Zeit, Orlando di Lasso, Palestrina, Benedetto Marcello C. Ett und Gregorio Allegri ausgeführt. 4

Sachsen. £ X Dresden. Zur Feier des nahe bevorstehen⸗ den Namenstages Sr. Majestät des Königs wird hier seit einiger Zeit von einer Anzahl Kavalieren, an deren Spitze Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann steht, ein ritterliches Caroussell vorbereitet und ein⸗ geübt, welches in der Königl. Reitbahn ausgeführt werden soll.

Der zu Leipzig stattgefundene Triumphzug des von der dasigen Universität weggewiesenen Studenten v. M. wird in den hiesigen geselligen Zirkeln viel besprochen und soll auch, wie sich das von selbst versteht, die Aufmerksamkeit der Ministerien in hohem Grade auf sich gezogen haben. Es kann wohl nicht fehlen, daß Viele an diesem

Königliches Schauspielhaus. Ein neues Ballet von Taglioni.

Endlich wurde den Freunden der blumenbekränzten Terpsichore, deren Zahl in Berlin Legion ist, die Freude, am 2. März ein neues großtes Ballet zur Ausführung gebracht zu sehen. Vor übervollem Hause wurde gegeben: Die Insel der Liebe, oder: Das unausführbare Gesetz, phantastisches Ballet in zwei Akten, verfaßt und in Scene gesetzt vom Königl. Solotänzer Paul Taglioni, Musik vom Königl. Kammermusikus Gährich. Die Haupt⸗ kunst bei Zusammenstellung eines Ballets besteht darin, Elemente aufzufin⸗ den, aus denen sich ihrer inneren Natur nach die Tänze wie von selbst und ungezwungen entwickeln. Solche Grund⸗Bestandtheile sind hier vorhanden. Das Süset führt uns in die neckische Welt der Amoretten, in deren Ge⸗ leit die Spiele, die Tänze, die Reize und Scherze ja niemals fehlen. Liebe ohne Tanz war den Alten nicht denkbar, und Ovid, der cupidonische Fein⸗ schmecker, rief den Schönen in seinem Liebes⸗Gesetzbuch

8— Tanzen das ist keine Frage

Lernt, ihr Mädchen, ungesäumt!

Tanzen müßt ihr beim Gelage,

Wenn der Wein im Becher schäumt.

Sind doch stets die Tänzerinnen

Von der Bühne gar beliebt;

So weiß Anmuth zu gewinnen, Die beim Tanzen kund sich giebt. *

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*) Vgl. „Die Liebekunst. Drei Bücher. Dem Publius Ovidius Naso

Daß die Liebesgöttinnen in diesem Ballet ihrem Berufe treu bleiben und um das nüchterne Leben ihre goldigen Guirlanden schlingen, darf vor⸗ ausgesetzt werden. Sie sehen ihre Rechte durch ein anti⸗amoröses Gesetz gefährdet, welches der Statthalter der von ihnen beschützten Liebes⸗Insel den Einwohnern derselben aufbürden will, und haben nun nichts Eiligeres zu thun, als die gefährdete Liebe in integrum zu restituiren und den Er⸗ lasser des fraglichen Gesetzes für die Eingriffe in die Prärogativen ihres Bundes zu foppen. So stellt sich der Inhalt als ein Sieg der Poesie üͤber die Prosa, der freien Herzenswahl über die Speculation dar; und nachdem die kleinen Schelminnen ihre bunten Ränke und Schwänke ausgeführt und man eben glaubt, sie bei den Schmetterlingsflügeln erhaschen zu können, entschweben sie, in Luft und Duft zerfließend. G

„Die Scene führt uns zuerst in den Palast des Statthalters der Lie⸗ besinsel, Don Parasol (Herr Stullmüller). Der ganze Hosstaat ist versammelt, und nachdem die Großwürdenträger mit den Hofdamen eine zierliche Menuett (in der Composition diskret und zierlich aufgefaßt) getanzt, erklärt ihnen Parasol seine Absicht, sich zu vermählen. Seine Geliebte ist die Fischertochter Fiorellina (Mad. Taglioni), die von Herolden in die Versammlung eingeführt wird. Das arme Kind war, gerade an ihrem Hoch⸗ zeittage, aus den Armen ihres geliebten Amato (Herr Ta glioni) gerissen

nachgebildet von Dr. Chr. F. Adler.“ Leipzig bei Brockhaus, 1843 S. 146. Diese unserem Rückert gewidmete Nacbüdung eine der origi⸗

nellsten und muthwilligsten Dichtun des 2 in shrer 8 meisterhaft. Uthwe gste Dichtung des Alterihums L Art

und dem Statthalter gewaltsam als Braut zugeführt worden. Sie will von seinen Bewerbungen nichts wissen, er droht mit Gewalt, da dringen die Bauern der Insel bewaffnet in den Saal und befreien Fiorellinen, 8 auf ihre Arme heben und im Triumph davontragen. (Hier parodirt die Musik den Einzug Aniello's in Neapel.) Parasol, in Wuth über seine Zu⸗ rücksetzung, beschließt auf den Vorschlag eines seiner Räthe, die Liebe auf der ganzen Insel durch ein Gesetz zu verbieten, damit kein Unterthan eines Glückes theilhaftig werde, das ihm versagt sei. 8

Der Schauplatz ändert sich. Wir sind in einer reizenden Gegend am Ufer des Meeres; der Vorgrund ist festlich geschmückt. Ein freudiger Marsch ertönt und verkündet die Ankunft der jungen Leute. Fiorellina wird im Triumph auf einer aus Baumzweigen geslochtenen Trage herbeigebracht. In der Freude des Wiedersehens und zur Begehung des Hochzeitfestes zwischen Amato und Fiorellina führen die Fischer einen idyllischen Reigen aus, der in scenischer und musikalischer Beziehung nichts zu wünschen übrig ließ. Hieran schloß sich, in erhöhterer Stimmung, ein Pas de quatre, von den Repräsentanten der beiden Liebenden und von ihren Anverwandten (Mad. Brue und Herrn Reichner) auf das graziöseste und unter unauf⸗ hörlichem Beifall getanzt.

Trompetenschall unterbricht die Freude. Die kleine Armee des Statt⸗ halters, eine Banda an der Spitze, tritt auf; zwei Herolde gehen vorauf und tragen Lanzen, an denen folgende Inschriften befestigt sind:

1. Nicht mehr zu lieben, so heißt das Gebot,

Der Uebfateich Ine den Tod.

2. Es soll sich Mann und Weib auf dieser Insel theilen Die Männer werden nord⸗, die Weiber facwadn T. .

Befürchtung einer ““