nachbar ten 0-2,He, encn, vlbachen Fnzaschlgfenn, Büner machen gar kein Hehl daraus, daß 9* — liche Belagerung von Cartagena erst nach der Uebergabe v e Lalich ist, weil nöthigen Truppen ₰ an Geschütz fehlen wird. Cartagena wird von 3000 bis 4000 Mann vertheidigt, welche auf mehrere Monate hinaus mit Mund⸗ und Kriegs⸗Vorrath versehen sind. Ein Ver⸗ mittelungs⸗Versuch, den die Konsuln von Frankreich und England ge⸗ meinschaftlich unternommen haben, ist von den Insurgenten in Car⸗ tagena von der Hand gewiesen worden, da die Generale der Regie⸗ rung die Unterwerfung der Stadt auf Gnade und Ungnade verlang⸗ ten. Die Konsuln der beiden genannten Mächte haben hierauf Car⸗ tagena verlassen und sich nach Murcia zurückgezogen, ein Schritt, der etwas räthselhaft erscheint, wenn man ihn mit dem Verfahren zusam⸗ menhält, welches die fremden Konsuln in Barcelona immer während der Unruhen in der catalonischen Hauptstadt beobachtet haben. In Alicante soll die Unordnung und die Rathlosigkeit, den Berichten der gemäßigten Blätter zufolge, einen Grad erreicht haben, welcher die baldige Unterwerfung der Stadt voraussehen läßt. Der Anstifter und Leiter des Aufstandes, Bonet, fühlt sich in Alicante nicht mehr persönlich sicher, und er hält sich deshalb beinahe fortwährend inner⸗ halb der Citadelle. Die aufrührerische Junta hat sich thatsächlich aufgelöst, und die Zahl der bewaffneten Vertheidiger der Stadt be⸗ läuft sich nur auf etwa 1000 Mann. Die Insel Tabarca, welche den Eingang der Bai von Alicante beherrscht, ist am 15ten in die Gewalt des Schiffs⸗Capitains Pinzon gefallen, der das Blokade⸗Geschwader befehligt. Die ersten Kanonenschüsse, welche der Capitain Pinzon, als Vorspiel einer Landung, abfeuern ließ, wurden von dem Gou⸗ verneur des auf Tabarca liegenden Forts mit dem Aufstecken der weißen Fahne beantwortet. Der Capitain Pinzon landete hierauf, nahm Besitz von der Insel und gab dem Gouverneur einen derben Verweis dafür, daß er sich zur Theilnahme an dem Aufstande habe hinreißen lassen. Die Beschießung von Alicante selbst scheint am 17ten von der an diesem Tage fertig gewordenen Mörser⸗Bat⸗ terie aus begonnen zu haben. Kleingewehr⸗Feuer ist schon länger mit ziemlicher Lebhaftigkeit zwischen den Belagerern und den Belagerten gewechselt worden, wiewohl ohne großes Blut⸗ vergießen. Der politische Chef, Herr Ceruti, und der General⸗Gou⸗ verneur von Alicante, Herr Lasala, befinden sich fortwährend im Ge⸗ wahrsam der Aufrührer. Vermuthlich um die über ihren Häuptern schwebende Gefahr abzulenken, hat die Regierung die Frau Boné'˙9, die in Teruel wohnte, verhaften lassen, angeblich, weil man bei ihr verdächtigende Briefe ihres Mannes gefunden. Das System der Re⸗ pressalien hat in den bürgerlichen Zerwürfnissen der Spanier seit Jahren eine so große Rolle gespielt, daß man sich nicht mehr darüber wundern darf, die Regierung selbst mit der Anwendung desselben wenigstens drohen zu sehen. Es bestätigt sich, daß die Behörden von Malaga eine Summe von 10,000 Piastern mit Beschlag belegt haben, welche das franzö⸗ sische Dampfboot „Phénix“ in Cadix geladen hatte, und die nach Cartagena bestimmt war. Die Protestationen des Capitains des „Phénix“ und die Verwendung des französischen Konsuls in Malaga waren vergeblich, die Behörden dieser Stadt bestanden vielmehr darauf, daß der gegenwärtige Zustand von Cartagena Grund genug enthalte, um die Bestimmung jenes Geldes als verdächtig anzusehen, und um die einstweilige Beschlagnahme desselben nothwendig zu machen. Der General⸗Capitain von Catalonien ist am 19ten in Perpignan angekommen, um die Königin Christine in Empfang zu nehmen. Auf die Nachricht, daß die Reiße der Königin sehr langsam vor sich gehe, und daß noch mehrere Tage verlaufen werden, ehe sie in Perpignan eintreffen könne, ging der General de Meer nach Figueras zurück, um sich von dort aus im rechten Augenblicke wieder in der französi schen Gränzstadt einzufinden.
Vereinigte Staaten von Nord-Ameriha.
O New⸗YVork, 3. Febr. Der Kongreß hat noch wenig Hoffnung gegeben, daß er sich mit der Frage der Modification des gegenwärtigen Tarifs befassen und dieselbe in einem liberalen Sinn lösen wird. Im Gegentheile scheint bis jetzt Alles darauf hinzudeu⸗ ten, daß er den gegenwärtigen Stand der Dinge aufrecht erhalten wird. Je mehr aber diese Ueberzeugung der Gemüther sich bemäch⸗ tigt, desto mehr fangen diese an, in Bewegung zu kommen, und diese Bewegung könnte am Ende doch den jetzigen Männern der demokra⸗ tischen Partei Furcht machen, indem sie dieselben in schreiender Apo⸗ staste von ihren Grundsätzen und Verheißungen darstellt. Vor weni⸗ gen Tagen haben hundert der bedeutendsten Häuser von New⸗York, die sich mit der Manufaktur und der Einfuhr von Eisen befassen, dem Kongresse eine Petition übergeben, in welcher sie ihre besonderen Be⸗ schwerden und Klagen darlegen. Aus den von ihnen gelieferten Do⸗ kumenten geht auf eine unwidersprechliche Weise hervor, daß die Zölle auf bearbeitetes Eisen sich auf 45 bis 240 pCt. des Werthes dessel⸗ ben in England belaufen, was also einen durchschnittlichen Zoll von etwa 100 pCt. ergiebt.
Andererseits haben mehrere Häuser, die in Wollen⸗ und Baum⸗ wollen⸗Fabrikaten Geschäfte machen, eine auf authentische Berechnun⸗ gen gestützte Denkschrift veröffentlicht, die wahrhaft erstaunliche That⸗ sachen zu Tage bringt. Durch die Vergleichung der Zölle, der Pro⸗ ductions⸗Kosten und der jetzigen laufenden Preise auf dem Platze wird nachgewiesen, daß die Mehrzahl der Artikel in Wollen⸗ und Baumwollen⸗Fabrikaten 120, 150 und selbst 190 pCt. bezahlen. Sehr wenige zahlen unter 100 pCt. Die Zölle auf gedruckte Baum⸗ wollen⸗Taschentücher betragen von 112 bis zu 145 pCt. Dasselbe ist bei den Teppichen ordinairer Gattung und den vorzüglich stark von den ärmeren Klassen verbrauchten Artikeln der Fall. Die Petitio⸗ naire fragen, wie sich Männer von gesundem Menschenverstande haben finden können, die eine so sehr alles Maß überschreitende Auflage dekretiren konnten. Sie suchen dies durch die Unkenntniß in Handels⸗Ge⸗
59 zu erklären, in welcher sich die Mehrzahl der Gesetzgeber befindet. . bann⸗ sagen sie, haben denselben durch Vorlegung ge⸗ es Fe Ziffern die Meinung beizubringen gewußt, daß sie 88 müßigten und vernünftigen Tarif machten und nicht ein Gesetz 8 Tinne sang — der Prohibition, was der gegenwärtige Tarif in 100 bis 120 e. Fabrikanten einfach Zölle im Betrage von 8 „ verlangt hätten: so würde der Kongreß dieselben
es bis dahin an den
ihnen verweigert haben; 3 inen . 1 di 4 g zaber da sie nur einen Zoll von 30 pCt. auf 85 gefärbten Baumwollen⸗Artikel verlangten, indem sie diese Artikel
urch d 4 1 8 8.v. eses unabänderlich auf 30 Cents das Quadrat⸗Yard
Die Folge davon war, da
ändischen Fabrikanten wurde heder Markt ein A. 4 d. Eß nach Belieben
e laufenden Preise der letzte Nesdurchschnittiich um 86, 30 beEn 8 sen enormen Vortheil an die Fabri⸗ die Majorität, chen Minorität
machten. Wi
Bev ißma
sich übervortheilt sieht. Die Bittsteller bezeichnen dies als eine lega lisirte Beraubung und fügen bei: 2 „Während wir die Pächter mit genauer Noth am Ende des Jahres aus⸗ kommen sehen, eignen sich die Manufakturisten ihre Produkte zu und theilen unter sich Dividenden aus von 30 pCt. Unter einem Regime der Gleichheit für alle Klassen können der Handel und die Manufakturen gleichmäßig auf⸗ blühen. Eine Handels⸗Gemeinschaft verbraucht eben so viel landwirth⸗ schaftliche Produkte als Fabrik⸗Erzeugnisse. Wenn ihr durch unterdrückende Gesetze den verschiedenen Professionen der Handelsleute, Seeleute u. s. w. 100,000 Individuen entzieht, um sie in die Manufakturen zu werfen, was habt ihr dadurch im Verbrauche gewonnen? Nein. Aber ihr habt einen Markt verloren für die ungeheure Masse von Erzeugnissen, welche diese Seeleute ausgeführt und gegen Artikel ausgetauscht hätten, deren ihr bedürft, und die auf diesem Wege euch wohlfeiler zu stehen kom⸗ men würden, als wenn ihr dem inländischen Fabrikanten eine Prämie von 100 pCt. bezahlt. Hoffen, daß man bedeutend ausführen werde, ohne eben so einzuführen, ist eine abgeschmackte Hoffnung. Die Verminde⸗ rung der Einfuhren des letzten Jahres entspricht der Abnahme unserer Aus⸗ fuhren. Trotz unserer unermeßlichen Aerndten sind im letzten Jahre die Ausfuhren geringer gewesen, als in irgend einem Jahre seit 1834, und so wird es auch in Zukunft gehen. Die Interessen der Landwirthe und der Handelsleute sind identisch in dieser Frage; sie müssen also mit vereinigter Kraft dahin arbeiten, diesen verwerflichen Tarif umzustürzen oder ihn we⸗ nigstens auf vernünstige Proportionen zurückzuführen. Die gegenwärtige — des Kongresses darf nicht vorübergehen ohne eine Revision des Tarifs. Alllein, wie bereits Eingangs gesagt, es ist zu fürchten, daß die Session ohne diese Revision zu bringen verstreicht, wie warm und gerecht auch das Verlangen darnach sein mag. Wenn aber die Re⸗ präsentanten der demokratischen Partei im Kongresse diesen Fehler begehen, so gefährden sie die Zukunft ihrer Partei, welche, wie sehr zu besorgen steht, diese Untreue an gegebenen Zusagen wird büßen müssen. Mehr als je indeß haben die Demokraten nöthig, die öffent⸗ liche Meinung für sich zu gewinnen, denn die in ihrem Schoße aus- gebrochenen Rivalitäten und Zänkereien, sind für sie eine Ursache zu
“ *
1 o hat ihnen der Kon d bewilligt; er hat n . greß denselben bewilligt; denn das Neh Pence 8. dieser festgesetzte Werth von 30 Cents für und daß man dod senedrei oder viermal der wirkliche Werth sei, 30 dekretiren dct⸗ Uich einen Zoll von 120 pCt. statt eines von
thatsächlicher Gefahr. Ich habe bereits die 8-.äh auseinan⸗ dergesetzt, welche diese große Partei in zwei Lager scheiden, von de⸗ nen das eine Herrn van Buren, das andere Herrn Calhoun zum Führer hat. Die Frage, welche die beiden Lager hindert, die Wahl der Convention anzuerkennen, die sich im nächsten Mai zu Baltimore versammeln soll, ist jene des Verfahrens, nach welchem bei der Wahl der Mitglieder zu dieser Convention zu Werke gegangen werden soll. Die Calhounisten wollen, daß die Mit⸗ glieder von jedem Distrikte gewählt werden, und daß ihre Stimmen nach Staaten gezählt werden sollen. Die van Burenisten dagegen wollen nur die Hälfte von jedem dieser beiden Verlangen sich gefallen lassen, nämlich daß die Mitglieder der Convention nach Staaten ge⸗ wählt werden und ihre Stimmen nach Köpfen zählen sollen. Die unausbleibliche Wirkung dieser letzteren Combination wäre, einen ent⸗ scheidenden Einfluß einigen Staaten zu geben, deren Vertretung die stärkste ist und die Herrn van Buren günstiger gestimmt sind, als Herrn Calhoun.
Andererseits ist die Kandidatur des Generals Cass, der in Schwei⸗ gen und Vergessenheit gekommen war, durch eine ziemlich beträchtliche Abtheilung Demokraten von Boston wieder zu Tage gefördert worden. Ihre Adresse an das Volk beschränkt sich nicht darauf, das Lob ihres Kandidaten zu singen, sie enthält auch Insinuationen, die entschieden feindseligen Geist gegen Herrn van Buren athmen. Man vergleicht die Wiedererwählung des Herrn van Buren mit der Restauration der französischen Bourbons, ein sonderbarer Vergleich, wenn er wie in diesem Falle auf eine republikanische Magistratur angewendet wird.
Aus allen diesen Spaltungen ergiebt sich für die demokratische Partei die offenbare Nothwendigkeit einer Versöhnung unter sich selbst. Ist sie einig, und giebt sie ihre sämmtlichen Stimmen einem einzigen Kandidaten, so hat sie mindestens eben so viel, wo nicht mehr Aus⸗ sichten auf Erfolg als die Whig⸗Partei, deren wahrscheinlich einziger Auserwählter Herr Henry Clay ist. Wenn die Demokaten ihre Stim⸗ men unter den Herren van Buren, Calhoun und Cass theilen, so wer⸗ den sie nicht nur die Wahl des Herrn van Buren nicht, sondern auch die keines seiner beiden Mitbewerber durchsetzen, die ohnedies weniger Aussichten haben, als er.
Handels- und Börsen-Uachrichten.
Berlin, 1. März. Wir haben heute ganz besonders über den Ab⸗ rechnungstag des vorigen Monats zu berichten, welcher vielleicht seit langer Zeit nicht so bedeutend als diesmal gewesen. Durch die vielen verschiede⸗ nen Eisenbahn⸗Effekten, wozu mit der Zeit immer neue wieder hinzutreten, wird die Liquidation an unserer Börse so schwierig, daß es im Interesse aller Betheiligten liegen müßte, nicht alle Engagements auf einen Tag hin⸗ auszuschieben, sondern solche zu klassisiziren und auf 3 verschiedene Tage im Monat zu vertheilen. Sollten indeß hierbei Bedenken obwalten, so wäre es gewiß in der Ordnung, daß jedes Engagement schon 3 Tage vor dem Ulumo überwiesen oderkompensirt würde, um diesen Zwischenraum zur vollstän⸗ digen Abwickelung benutzen zu können. Wenn wir zur Abhülfe noch den Vorschlag machen, täglich auf 2 Monate und nicht Alles auf einen bestimmten Tag zu handeln, so wünschen wir, daß ein von so vielen Betheiligten gefühltes dringendes Bedürfniß so bald als möglich abgeholfen werde. — Die dies⸗ malige Liquidation drückte zwar den Cours einiger Eisenbahn⸗Effekten, es machte sich indeß dabei eine fortdauernd günstige Meinung für den folgen⸗ den Monat bemerkbar, in Folge dessen denn auch die Course sich nicht allein wieder erholt haben, sondern eine neue Steigerung in den meisten Actien eingetreten ist. — Die Umsätze in den vorigen Wochen waren in Folge der bevorstehenden Liquidation nicht sehr umsangreich, dennoch blieb das Ge⸗ schäft bei den täglich sich mehrenden Geldmitteln zur Belegung in Eisen⸗ bahn⸗Actien pr. Cassa nicht unbedeutend, während auf späteren Terminen wenig umging.
Wir notirten in der vorigen Woche die verschiedenen Zusicherungs⸗ scheine wie folgt: 8 Berlin⸗Hamburger 112 ½ o, stiegen bi⸗ 4 9 Mieverc jefifch⸗Martische 1112 c9, (iegen bis 113; %
Sächsisch⸗Görlitzer 110¾ %, 112½ 4
Köln⸗Minden 108 ½ %, 108 ½ —%
Sagan⸗Sprottau 131“ 109 ½ %
Sächsisch⸗Bayersche 102 ½ %, „ „ 103 * %
Von allen diesen Quittungsbogen erfuhren Berlin-Hamburge und Niederschlesisch⸗Märlische die größte Steigerung und bl 8 1 diese 9 am beliebtesten. b 8
Oberschl. Actien Litt. B. drückten sich zwar bis 114½¼ à 1142 sind indeß nicht allein nach Beendigung 8. Lizuidation J—— en gekommen, sondern wurden bis 115 % bezahlt.
Fe 20 ¼ 121 % gestiegen und blieben fortdauernd gesucht so G linPaeigerung vorauszusehen ist. b
Berlin⸗Pots ble; 9.3 sehr Veringfüͤgig, doch fincen sic Aschn bleibt das Geschäft fortauermd Cours sich nicht bessern fonnte glich mehr Abgeber dafür, so daß der
inte und man heute à 169 ½ % kaufen konnte.
88 8eeö.582 ensser hedg. sich zwar im Laufe der vorigen Woche diesen Stand behaupten und Töee bezahlt, konnten sich indeß nicht auf
Geld blieb. bis 153 % zurück, wozu Brief und
Magdeburg⸗Leipziger sind aufs n N eue gestiegen und bis 19. feiscese tvahh -vee; Heute erfuhr man, deß gos s. 88 8ge. Dan 8 8. Stimmung für diese Actien in Folge dessen sehr hg 29 8. Fadi Frße niß dieses Unternehmens ist ein neuer Beweis, wi versichtlichsten voß eit desselben fortdauernd im Steigen ist, und zu den 8 1eeneen. hungen berechtigt, welchen ferneren günstigen Einfluß bi den; 1 isenbahnen, sofern sie den Verkehr auf der Magd 8 Leipziger v isüben müssen. Finhrh. eburg⸗
1“ 1 1
In Magdeburg⸗Halberstädter Actien ging fast nichts um, und drückte sich der Cours wieder um c. ½ %, so daß à 119 ¼ % anzukom⸗ men war.
Für Berlin⸗Anhalter erhielt sich fortdauernd eine überaus günstige Meinung und durch bedeutende Kauf⸗Ordres erreichten solche den Cours von 155 ½ %, wozu per Cassa manches gekauft wurde und heute Geld blieb.
In Berlin⸗Stettiner Actien waren die Umsätze nur unbedeu⸗ tend; deren Cours drückte sich zwar vor der Liquidation etwas, hob sich aber eben so schnell, und wir notiren solche heute 128 ½ pr. Cassa Geld.
Rheinische Eisenbahn⸗Aectien erfuhren eine bedeutende Steige⸗ rung und wurden, nachdem es flau damit war und solche a 81 ½ % verkauft worden, bis 86 ¾ % bezahlt; die Umsätze bei dieser Steigerung waren nicht belangreich, da die Inhaber sich schwer zum Verkauf entschließen. Wir wissen in der That nicht, welche Gründe zu dieser Steigerung vorhanden sein kön⸗ nen, da die Ergebnisse der Bahn so wenig befriedigend ausfallen.
Für Düsseldorf⸗Elberfelder erhielt sich die gute Meinung in dem Maße, daß deren Cours reichlich um 6 % gestiegen ist. Es wurden heute per Cassa bis 100 % dafür bezahlt.
Oesterreichische Effekten bleiben fortwährend großen Schwan⸗ kungen unterworfen, in Folge deren auch das Geschäft darin sehr nachzu⸗ lassen scheint. Kaiser Ferdinand's⸗Nordbahn allein machen hier⸗ von eine Ausnahme, indem diese eine fortdauernd steigende Tendenz ver⸗ folgen; auch in dieser Woche besserten sich die Course, und man bewilligte bis 145 ½ % dafür. — Wien⸗Gloggnitz, welche bis 122 ½ % bezahlt worden sind, fielen bis 119 a 118 ½ % und schlossen 119 Brief und Geld.
In Mailänder blieb das Geschäft sehr unbedeutend und der Cours dieser Actien schwankte nur zwischen 111 ½¼ a 112 %, obgleich auch bereits 112 ¼ % bezahlt worden ist.
Zarskoje⸗Selo sind wieder etwas gestiegen und bis 77 Rthlr. pr. Stück bezahlt worden; das Geschäft darin ist sehr unbedeutend geblieben.
Berlin, 4. März. Die Steigerung in Eisenbahn⸗Actien hatte sich heute ganz besonders auf Oberschlesische Litt. B. und A. erstreckt, welche bis zum Schluß der Börse pr. Cassa gefragt blieben. — Hamburger und Dresden⸗Görlitzer sind ebenfalls bedeutend höher bezahlt worden. — Von Oesterreichischen Effekten wurden Gloggnitzer Anfangs der Börse bedeutend höher bezahlt, konnten sich indeß nicht behaupten, wogegen Nordbahn sehr beliebt blieben.
Köln, 28. Febr. (H. O.) Rüböl, pro Mai 27 ¾l Rthlr., pro Oktober 29 Rthlr.
Paris, 28. Febr. Die französischen Renten waren heute an der Börse mehr begehrt. Sehr lebhafte Nachfrage zeigte sich für spanische Fonds, in Folge des Gerüchts, welches sich verbreitete, daß die Insurgenten von Ali⸗ cante kapitulirt hätten. Die belgische 5proz. Rente von 1831 wich auf 105 ½⅛, da sich das Gerücht von der projektirten Konvertirung derselben in 4proz. Fonds bestätigt.
“] Den 4. März 1844.
Pr. Cour. Brief. Geld.
Pr. Cour. Brief. Geld. Gem.
169
Fonds. Actien. 8
8
St. Schuld-Sch. 3 Pr. Engl. Obl. 30. 4 1013, Präm Sch. d. Seeh. — 90 x½ Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. 3 ½ 100 ⅔ Berl. Stadt-Obl. 3 ½ 101 ½ Danz. do. in Th. 48 Westpr. Pfandbr. 101 % Grossh. Pos. do. 4 105 80. 40. 3 ½ 100
1012 Brl. Pots. Eisenb. 5 8 do. do. Prior. Obl. 4 103 ½ Mgd. Lpz. Bisenb. — 194
do. do. Prior. Obl. 4 103 ½ Brl. Anh. Eisenb. — 155
do. do. Prior. Obl. 4 103 ¼ Düss. Elb. Bisenb. 5 — do. do. Prier. Obl. 4 99 ½ Rhein. Eisenb. 5 — 3 do. do. Prior. Obl. 4 99 ¼ Ostpr. Pfandbr. 3 103 do. v. Staat garant. 3½ 98 ½ I ä 3 ½ 101 ¼ Brl. Frankf. Bisb. 5 6 153
Kur- u. Neum. do. 3 ½⅔ 101 3 Sgree wers Ol. 4 103 ⅔
Schlesische do. 3 ¾ 100 * 0b.-Schles. Eisb. 4 122 ’1 do. Lt. B. v. eingez. — 116 ½
B.-St. E. Lt. A u. 3 — — 128 ¼ 2D1agd.-Ifalbst. E. 4 120 ½ 119 ¼ Bresl-Schweidn.- Freibæ. Risenb.] 4 122 ½ — Auswärtige Börsen.
Amste rdam, 29. Febr. Niederl. wirkl. Sch. 55 ½. 5 % % . 2 5 % Span. 21497. 3 % do. 35 ½. Pass. 521¾. Ausg. —. B ’— ae. Pr. Sch. —. Pol. —. Oesterr. I110. 4 % Rass. Hope 91 ½.
A ntwerpen, 28. Febr. Zinsl. 7 ½. Neue Anl. 21 ⅞.
Frankfurt a. M., I. März. 5 % Met. 113 ⅞ G. Bank-Aetien 2010. ohne Div. p. ult. 2012. Bayr. Bank-Actien 690 G. IIope 90 ½ G. Stiegl. 90 G Int. 54 ½, Poln. 300 Fl. 96 ½ G. do. 590 Fl. 99 ½ G. do. 200 Pl. 32 ½ 6
IIam b Surg, 2. März. Bank-Actien 1670. Fugl. Russ. 113. 1 Lond on, 27. Febr. Cons. 3 % 97 ½. Belg. 106 ½. Neue Anl. 24 ½. Pas- sive 5 ⁄. Ausg. Sch. 13 . 2 ½ % Holl. 54 ⅛. 5 % do. 101 ⅞. Neue Port. 45 Engl. Russ. 118 ¼. Bras. 79. Chili 104. Columb. —. Mex. 34 ½. Peru 30 ½
P aris, 28. Febr. 5 % Rente üin cour. 125. 75. 3 % Rente fin cour. 82. 3 5 % Neapl. au compt. 103. 40. 5 % Span. Rente 33 ½. Pass. 5 ½. Anl. de 1834 151. de 1839 130 ½. Bank-Actien 1636. Nordb. 139 ½⅞. Mail. 108 ½. Gloggn. II0 ¼. Livorn. 99 ½. Pesth. 103 ½. b
Meteorologische Beobachtungen.
1844. Morgens 3. März. 6 Ube.
Gold al marco.
Friedrichsd'or. And. Gldm. à 5 Th. Disconto.
Abends 10 Uhr.
Nachmittags 2 Uhr.
Nach einmaliger Beobachtung.
Luftdruck.... 331,42“ Par. 330,56“ Par. 331,80“ Par. Quellwärme 5,9 ⁰0 R. Luftwärme † 2,1 °R. + 5,30° R. + 2,6 ° R. Plusswärme 1,0°9 R. Thaupunkt e“ + 0,29 R. + 2,0⁰ R. + 0,5⁰ R. Bodenwärme 1,2 ° R. 84 pCt. 77 pct. 88 pct. Ausdünstung 0,009 Rh. Wetter trüb. trüb. heiter. Niederschlag 0.
Wind W. W. W. Wärmewechsel + 5,60 Wolkenzug. .. — 9 W. viisg + 1,72 h.
TFagesmittel: 331,26 Par... + 3,3 nC. — 0,90 R. 83 pCt. W.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 5. März. Konzert, in welchem auf Allerhöchsten Be⸗ fehl die Herren Moralt, Mitglieder der Königl. Hof⸗Kapelle zu München, mitwirken werden. 1) Divitissement für Waldhorn, kom ponirt von Gallay, vorgetragen von Herrn Theodor Moralt. 2) Arie aus: Zaira von Mercadante, mit Orchester, gesungen von Dlle. Häh nel. 3) Fantasie für Violine, komponirt und vorgetragen von Herrn Peter Moralt. Hierauf: Fidelio. (Mad. Schröder⸗Devrient: Fidelio, als Gastrolle.)
Im Konzertsaale: 1) Tiridate, ou: Tragédie et comédie, vaudeville en 1 acte. 2) Les premières armes de Richelieu, vaudeville en 2 actes, par Mr. Bayard. 8
Mittwoch, 6. März. Der gerade Weg ist der beste. (Herr Döring: Elias Krumm, als Gastrolle.) Hierauf: Die Insel der Liebe, oder: Das unausführbare Gesetz. 18
Donnerstag, 7. März. Zum erstenmale: Die Bernsteinhere, historisches Schauspiel in 5 Abth., aus Meinhold's Chronik: „Marie Schweidler“, von H. Laube. “]
Königsstädtisches Theater
Dienstag, 5. März. Gast⸗Vorstellung des Kinder⸗Ballets des Herrn Price in 2 Abtheilungen. Dazu: Eine Reise nach Spanien. Posse in 2 Akten, von B. A. Herrmann. Vorher: Vetter Benedikt. Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely.
Mittwoch, 6. März. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Beatrice
Dunstsättigung
di Tenda.
v““
No 65 1111“
395
zur Allgemeinen Preußischen Zeitung. Ditenstag den 5 er Mätz.
Inhalt.
Inland. Breslau. Sparkasse. — Elbing. wechsel. — Koblenz. Hoher Wasserstand. Deutsche Bundesstaaten. Bayern. Würzburg. Ueberschwem⸗ mung. — Sachsen. Aus dem Erzgebirge. Schneefall. — Armuth. — Bergbau. — Baden. Freiburg. Wohlthätige Stiftung. — Grh. Hessen. Darmstadt. Wiesenkuktur. — Landwirthschaftliche Vereine. Schweiz. Luzern. Die Jesuiten- Frage. — Solothurn. Herr
von Haller erhält einen päpstlichen Orden. Eisenbahnen. Ratibor. Rede des Fürsten Lichnoweky. Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Königsberg, Köln und Hamburg. Marktbericht. .“ 81
Schneller Witterungs⸗
“ “
Inland.
Breslau, 1. März. (Schl. Z.) Der Magistrat hat einen Bericht über die Wirksamkeit der hiesigen Sparkasse für das Jahr 1843 veröffentlicht, aus dem wir folgende Hauptmomente mittheilen.
Rthlr. Sgr. Pf.
590,000 7 9 142,722 29 2
Zu dem, Ende des Jahres 1842 vorhandenen Interessenten⸗Kapital von.... sind im Jahre 1843 durch baare Einzahlungen .. und durch Zinsen⸗Zuschreibungen..... 4,717 29 411 getreten, zusammen.. I11I19q“
Hiervon haben die Interessenten zurückgenommen 102,463 13 11 so daß das Interessen⸗Kapital ultimo Dezem “ “ ZLW beträgt, und sonach gegen das Vorjahr um... gewachsen ist.
Ende Dezember 1843 sind 10,907 Stück Quittungsbücher und gegen den Abschluß des Jahres 1842 826 Stück mehr im Umlauf.
Die durchschnittliche Höhe eines Quittungsbuches — 58 Rthlr. 6 Sgr. 9 Pf. — ist leider ein Beweis, daß die Sparkasse noch im⸗ mer nicht genug von denjenigen Personen benutzt wird, für welche sie eigentlich bestimmt ist.
An Zinsen⸗Ueberschuß sind dem Reserve⸗ und Administrations⸗ Kosten⸗Fonds pro 1843 überwiesen worden 7020 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., welcher mit dem Bestande dieses Fonds von 14,303 Rthlr. 19 Sgr. 4 Pf. und den demselben zugehörigen Intraden, eine Gesammt⸗Ein⸗ nahme gehabt hat von 1“
Rthlr. Sgr. Pf.
26,378 Weerden hiervon die sämmtlichen Verwaltungs⸗ Kosten des Instituts mit 1856 Rthlr. 25 Sgr. 11 Pf., der jährliche Zuschuß an die Haupt⸗Armen⸗ Kasse mit 2000 Rthlr., die Beschaffungs⸗ und Einrichtungs⸗Kosten eines Lokals per 388 Rthlr. 23 Sgr., so wie die Valuta für gekaufte Aktiva, zusammen überhaupt h in Abzug gebracht, so ergiebt sich ult. Dezember 1843 beim Reserve⸗Fonds ein Bestand von.... mithin gegen das Jahr 1842 mehr
Elbing, 28. Febr. (E. Z.) Die letzten Tage brachten unserer Gegend einen so unterbrochenen und starken Schneefall, wie bejahrte Leute sich einen ähnlichen kaum zu erinnern wissen. Dabei wehte ein heftiger Wind, und so hatten wir, namentlich am Sonntag Nach⸗ mittag und Montag Vormittag, wirkliche Schneestürme, die den Schnee zu Bergen aufthürmten, in manchen Gegenden der Stadt Häuser so verschneiten, daß die Bewohner sich, um herauszukommen, durch den Schnee Gänge graben mußten, und wodurch besonders auch die Communication aufs äußerste erschwert, ja auf manchen, namentlich den nicht chaussirten Wegen, ganz gehemmt wurde. Montag Nach⸗ mittag zwischen 4 und 5 Uhr sprang plötzlich der Wind von Nordost nach Südwest um, und eben so plötzlich trat Thauwetter ein; so daß derselbe Tag, welcher Morgens eine Kälte von 10 Graden unter 0 mit Schneesturm gebracht hatte, Abends mit einer Wärme von 3 bis 4 Grad Plus und Regen endigte. Bis jetzt, Dienstag Abend, ist das Thauwetter zum Glück mäßig, obwohl abwechselnd Regen und Schnee fallen; sollte jedoch eine noch wärmere Temperatur und demzufolge heftiges Thauwetter eintreten, so ist, bei den vorhandenen ungeheuren Schneemassen, viel Schaden zu befürchten.
Koblenz, 27. Febr. (Rh. u. M. Z.) Der Rhein und die Mosel sind in verwichener Nacht rasch und stark gestiegen. Ueber die Ufer haben sie sich bereits ergossen und drangen schon in mehrere niedrig gelegenen Straßen, wie die Kastorstraße zc. Jetzt, Vormit⸗ tags 11 Uhr, wächst das Wasser nur noch wenig. — Die Brücke konnte nicht geössnet werden, daher das düsseldorfer und skölner Dampfboot, von Mainz kommend, die Passagiere von unterhalb gegen Mittag aufgenommen haben und zu Berg gefahren sind. Eben so nahmen die von unterhalb gekommenen Dampfböte die mainzer Pas⸗ sagiere auf und fuhren wieder zu Thal.
635,067 9 11
277 1252
8,797
17,581 3277 29 29
3,277
Ausland. Deutsche Bundesstaaten.
Bayern. Würzburg, 28. Febr. Mittags 12 Uhr. (N. W. Z.) Von allen Seiten treffen Nachrichten über Verheerungen und Ver⸗ kehrs⸗Hemmungen ein, die durch Ueberschwemmungen stattfanden. Zwischen Waldürn und Hardheim brach eine Brücke, als gerade der heidelberg⸗würzburger Eilwagen darüber fuhr, und Wagen und Pferde
sanken in die Fluth. Glücklicherweise gingen nur zwei Pferde zu Grunde. Bei Amorbach wurde eine Brücke und in Kreußenheim ein ganzes Haus von den Fluthen weggerissen. — Die augsburger Post, die gestern Nachmittag zwischen 1—2 Uhr hier eintreffen sollte, kam wegen Hemmungen bei Donauwörth erst heute früh 5 Uhr hier an⸗ Die baireuther Post, die gestern Nachts 11 Uhr, und die frankfur⸗ ter, die gegen Mitternacht eintreffen sollte, fehlen noch. Pegelstand 9 Fuß; das Wasser ist an mehreren Stellen in die Stadt gedrungen.
Sachsen. Aus dem Erzgebirge, 28. Febr. (D. A. Z.) An die Gegenden, in welchen große Schneemassen gefallen sind, wie in der Schweiz, Tyrol ꝛc., reiht sich auch unser Erzgebirge an, wobei wir als bemerkenswerth erwähnen dürfen, daß der Schnee mit dem Fuße dieses Gebirges beinahe ganz scharf abschneidet. Denn unmittelbar unter⸗ halb desselben ist wenigstens von Schlittenbahn keine Rede. Für uns Ge⸗ birgsbewohner hat der Schnee doch das Gute, da zumal die Kälte sehr gemäßigt ist, daß er den Verkehr befördert, und einzelne Er⸗ werbszweige sind sogar nur unter den obwaltenden Witterungszustän⸗ den möglich oder gewinnbringend, z. B. der Handel mit Brenn⸗ material, Holzfuhren an die Flößen und dergleichen. Dagegen mangelt
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es freilich nicht an Elend, was der Winter für die zahlreichen armen Familien in seinem Gefolge hat. Die Klagen über Stockung der Ge⸗ werbe sind keinesweges verstummt, und wenn auch im Einzelnen noch mancher Verdienst besteht, für Einzelne privatim und öffentlich ge⸗ sorgt wird, das Ganze bietet gleichwohl das Bild der Armuth dar, und zwar in einer Ausdehnung, die zur Zeit noch keine Hoffnung aufkommen läßt, daß irgend wie und wann eine durchgreifende und allgemein wirkende Hülfe möglich sei. Noch immer steht das Wachsen der Arbeitskräfte im Mißverhältnisse zu deren Bedarf, und gewährt vielmehr die betrübende, ja bedenkliche Aussicht, daß von Jahr zu Jahr dieses Mißverhältniß stärker werde. Doch muß man den nie⸗ deren Theil des Erzgebirges von seinen höheren und höchsten Punk⸗ ten wohl unterscheiden. In jenem bietet der noch leidlich ergiebige Ackerbau bei minder dichter Bevölkerung und besonders der an Aus⸗ beute reichere und mit viel stärkeren Kräften betriebene Bergbau eine gewisse Nachhaltigkeit dar, und selbst die Privatmittel zur Abhürtge der augenblicklichen und dringendsten Noth fließen hier reichlicher als bei der höher und rauher wohnenden Bevölkerung. Was namentlich den Silberbergbau betrifft, so hat das freiberger Revier im Jahr 1843 eine Ausbeute gewährt, wie sie vielleicht in der Zeit, seit welcher beglaubigte Berichte vorliegen, noch nicht da gewesen ist. Die „Himmelfahrt“, unmittelbar vor Freiberg gelegen, fördert nicht nur große Silber⸗Reichthümer zu Tage, sondern gewährt auch die zuversichtliche Hoffnung, daß sie noch lange Zeit der Glanz⸗ punkt unseres Bergbaues sein werde. Auch „Beschert Glück“, eine Grube von ausgedehnten Banen, höchst wichtig für einen großen Theil der umwohnenden Bevölkerung, hat, nachdem sie eine Reihe von Jahren lebhafte Besorgnisse erregte, durch neue Anbrüche wieder einen bedeutenden Aufschwung erhalten. Eine neue Aussicht auf Be⸗ schäftigung von Arbeiterkräften wird durch den bevorstehenden Angriff des sogenannten Elbstollns eröffnet. Noch im Laufe des Frühjahrs soll derselbe erfolgen. Daß der Bergwerksstand den lebhaftesten Antheil daran nimmt, ja, daß selbst ganz Sachsen daran Antheil zu nehmen Ursache hat, braucht hier nicht erst bemerkt zu werden.
Baden. Freiburg, 25. Febr. (Freib. Ztg.) Von Sr.
Durchlaucht dem Herrn Fürsten von Fürstenberg ist der Stadt Freiburg
ein Kapital von 4000 Fl. geschenkt, um von dem Ertrag dürftigen Handwerkern, hiesigen Bürgern oder Bürgerssöhnen, die ohne ihr Verschulden außer Stand sind, das zum ordentlichen Betrieb ihres Gewerbes nöthige Handwerkszeug oder Material sich anzuschaffen, die zu diesem Zwecke nöthige Unterstützung zu gewähren. Eine neue dankbare Erinnerung knüpft sich fortan an den erlauchten, in unserer Stadtgeschichte von jeher verherrlichten Namen, der die Reihen un⸗ serer Ehrenbürger schmückt. Der hochherzige Stifter eröffnet in der Belebung des Fleißes, in der Erstarkung des Selbstgefühls, den siche⸗ ren Weg, um gegen Verarmung und sittliches Versinken erfolgreich zu kämpfen.
Grh. Hessen. Darmstadt, 27. Febr. (F. J.) Seit dem Erscheinen unseres Wiesen⸗Kultur⸗Gesetzes (Oktober 1830) haben die Vorschriften, welche es enthält, in der Praxis so vielfältige Anwen⸗ dung gefunden, daß eine statistische Nachweisung, wie wir sie in der vor kurzem erschienenen Schrift des Oekonomie⸗Rathes Zeller lesen, ein wahrhaft volkswirthschaftliches Interesse darbietet. Hiernach er⸗ streckten sich die in den beiden diesseitigen Provinzen vorgenommenen Wiesen⸗Verbesserungen auf einen Flächenraum von wenigsteus 14,255 Morgen. Nach einem mäßigen Anschlage (150 Fl. Werth⸗Erhöhung pro Morgen) und auf authentische Angaben der Orts⸗Behörden gestützt, wird die Grundwerths-Vermehrung jener 14,255 Morgen von Herrn Zeller zu 2 Millionen Gulden berechnet und der daraus entspringende jährliche Mehrertrag (7 bis 8 Fl. pr. Morgen) zu wenigstens 100,000 Gulden veranschlagt. Gewiß ein bemerkenswerthes Resul⸗ tat, die frühgereifte Frucht des mehrerwähnten Gesetzes und der ord⸗ nenden Thätigkeit der landwirthschaftlichen Vereine und jener Orts⸗ Vorstände, welche das bessere Neue schnell einsahen und im Interesse ihrer Gemeinden mit Sachkenntniß anwenden lernten. Unsere land⸗ wirthschaftlichen Vereine dürfen übrigens für die Folge von ihrer Wirksamkeit immer mehr erwarten, wenn, wie in dem benachbarten ansehnlichen Dorfe Büttelborn, Lokal⸗Vereine für den Ackerbau ge⸗ gründet werden. Die Zwecke, welche der seit Herbst v. J. daselbst bestehende Verein zu erreichen strebt, liegen dem Interesse des Land⸗ wirths so nahe und sind so anregend für seine Thätigkeit, daß der⸗ selbe den jährlichen kleinen Betrag von nur 30 Kr. gern zu geben sich entschließen wird. In Griesheim besteht bereits schon länger ein ähnlicher Verein, der sich hauptsächlich die Veredlung des Obst⸗ baues zur Aufgabe gemacht hat. Solche und ähnliche Lokal⸗Vereine auf dem Lande, wenn sie in ihrer Thätigkeit nicht erlahmen und unter guter Leitung stehen, können zum Emporkommen und zur größeren Blüthe des Ackerbaues eines Landes außerordentlich viel beitragen. Denn was nützen die besten Vorschläge, die trefflichsten Anweisungen, wenn sie nur wenig beachtet oder gar nicht ausgeführt werden? Und gerade zur Erfüllung dieser wichtigen Bestimmung sind die landwirth⸗ schaftlichen Lokal⸗Vereine hauptsächlich berufen.
Schweiz.
Luzern, 26. Febr. (Basl. Z.) Am 24. Februar faßte nach einläßlicher Berathung der Große Rath, im Wesentlichen den Anträ⸗ gen der Herren Siegwart und Zünd folgend, den Beschluß: Der Regierungs⸗Rath und Erziehungs⸗Rath seien beauftragt, durch Unter⸗ handlungen mit den kirchlichen Behörden auf beförderliche Errichtung eines geistlichen Seminars im Kanton Luzern und auf die Vereinigung der theologischen Lehr⸗Anstalt mit demselben hinzuwirken. Dieselben Behörden seien beauftragt, im Einverständniß mit dem Dibzesan⸗ Bischof, mit der Gesellschaft Jesu die Grundlagen zu einem Vertrage zur Uebergabe der theologischen Lehr⸗Anstalt und des Seminariums zu unterhandeln. In diesen Grundlagen seien als Bedingungen aufzunehmen: 1) die Jesuiten haben sich der Staats⸗Verfassung in allen ihren Be⸗ stimmungen, namentlich den §§. 5, 6, 11 derselben und den Gesetzen des Kantons überhaupt, und, was die theologische Lehr⸗Anstalt be⸗ treffe, nach §. 63 der Verfassung unter Oberaufsicht des Regierungs⸗ Rathes der Leitung und Aufsicht des Erziehungs⸗Rathes zu unter⸗ werfen, über die Lehrbücher der Theologie mit dem Bischof, über die Lehrweise mit dem Erziehungs⸗Rathe sich ins Einverständniß zu setzen. Das Ergebniß der Unterhandlungen sei dem Großen Rathe zur definitiven Entscheidung vorzulegen. Die Diskussion war lang andauernd, hartnäckig und mitunter heftig, die Mehrheit jedoch ent⸗ schieden. Die Wintersitzung wurde geschlossen mit Verlesung des Manifestes der bundesgetreuen Stände, das ohne Bemerkung zu den Akten gelegt wurde. Durch diesen Großraths⸗Beschluß sind den Je⸗ suiten 2 gewaltige Steine in den Weg gewälzt, daß sie weder sie übersteigen noch umgehen können, also wahrscheinlich bleiben werden, wo sie sind. Auf Ungewißheit des Erfolgs hin werden sie gewiß keine Konzessionen machen können und wollen, welche ihr Prinzip auch an anderen Orten wankend machen und ihre Ordens⸗Einrichtung er⸗ schüttern müßten.
rück, und
Solothurn, 24. Febr. Unser Mitbürger K. L. von Haller hat vor einigen Tagen wegen der Uebersetzung seiner Restaurations⸗ Lehre ins Italienische von dem Papste das Ritterkreuz des uralten Ordens vom heil. Sylvester erhalten.
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Eisenbahnen.
Matibor, 26. Febr. Die Rede, mit welcher Fürst Lichnowsky heute die General-Versammlung der Actien⸗Gesellschaft für die Kosel⸗ Oderberger Eisenbahn eröffnete, lautete folgendermaßen:
„Meine Herren! Das Comitsé, welches Sie mit der Leitung der An⸗ gelegenheiten beauftragt haben, die uns heute hier versammeln, hat mir die Ehre erwiesen, mich zu seinem Vorsitzenden zu ernennen. Es ist in dieser Eigenschast, daß ich jetzt an Sie einen doppelten Vortrag zu halten habe: über unsere vergangene Thätigkeit und über die Auspizien, zu denen uns die gegenwärtige Sachlage berechtigt. Es wäre vielleicht nach dem Bei⸗ spiele anderer Gesellschaften auch an uns gewesen, Sie schon öfter, früher und bei wichtigen Anlässen zu ersuchen, uns spezielle Aufträge zu ertheilen; doch haben wir geglaubt, unseren übernommenen Verpflichtungen dadurch am besten nachzukommen, wenn wir mit schneller Benutzung der Umstände unfer durch mehrere Jahre prekäres Unternehmen einer sicheren Zukunft ent⸗ gegenführen. Dieses ist geschehen, und es liegt jetzt an Ihnen, daß in 18 Monaten spätestens durch Uns die größte europäische Communications-⸗Linie die Donau⸗Länder mit den Oderufern verbinde, den Handel der Levante auf das baltische Meer trage. Ein Wort von Ihnen, meine Herren, und morgen soll der erste Spatenstich geschehen; denn was wir von auswärts zu hoffen oder zu befürchten hatten, steht sest und kann nicht mehr wanken. Unsere exceptionelle Stellung, als einzige Bahn an der Gränze eines großen, mit unserem Zoll⸗ Verein nicht verbundenen Reiches, hat vielfache Schwierigkeiten ins Leben gerufen, die alle besiegt oder beseitigt sind, und wir können, wie der Ge⸗ sandte unseres Königs am belgischen Hofe vor einem Jahre in Antwerpen sagte, auch hier wiederholen: „Das Nachbarland reicht uns eine eiserne Hand.“ Es ist nun an uns, nicht zu zögern, sondern diese Hand schnell zu ergreifen; wir stehen Oesterreich gegenüber als äußerste Vorposten der preußischen Civllisation; nicht nur unser Interesse gebietet es, sondern es ist auch zur Ehrensache geworden, nicht später an der Gränze einzutreffen, als mit der letzten Schiene der Ferdinands⸗Nordbahn, im Norden wird unsere Schwesterbahn die Oberschlesische Eisenbahn seiner Zeit mit uns anschließen. Dieses beweisen zu wollen, scheint Ihnen Allen gewiß über⸗ flüssig; die großartigen und brillanten Bauten, die wir von Breslau bis Oppeln vor uns sehen, sind die sicherste Bürgschaft für das Gesagte, und es wird nun an uns sein, einem Beispiele zu folgen, das wir im eigenen Lande zu vortrefflich vorfinden, um es in fernen Regionen suchen zu wollen.
Im September 1840 haben Sie meine Kollegen beauftragt, die Ober⸗ schlesische Gesellschaft zu bewegen, daß von Oppeln über Kosel und Ratibor, mit vorzüglicher Berücksichtigung des linken Ufers, nach der Landesgränze bei Oderberg gebaut werde, oder aber, wenn dies nicht zu erreichen wäre, durch Actienzeichnung das noch erforderliche Kapital zu einem selbstständi⸗
gen Bau in dieser Richtung aufzubringen. Den Bemühungen meiner Kol⸗
jegen ist es, so viel ich weiß, gelungen, die Oberschlesische Gesellschaft dahin zu bewegen, daß, die ursprüngliche Richtung aufgebend, sie den Zug von Oppeln nach Kosel, wiewohl leider am rechten Oder⸗Ufer, gewählt hat. Sonach bleibt uns die Strecke von Kosel über Ratibor nach Oderberg zu bauen. Von diesen beiden Anschlußpunkten, Kosel und Oderberg, haben wir die Bezeichnung entnommen, die wir bis zu der Zeit der Bahn bei⸗ gelegt haben, als uns gestattet ward, ihr den Namen Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen von Preußen zu geben. Der Name unseres durch⸗ lauchtigsten Protektors wird diesem großartigen Unternehmen auch fernerhin Schutz und Schirm sein; wie wohlwollend und thatkräftig dieser hohe Herr sich bisher unser angenommen, ist denjenigen am besten bekannt, die unsere Angelegenheiten zweimal in diesem Jahre in Berlin zu vertreten hatten. Dem Prinzen von Preußen danken wir es Alle, meine Herren, daß Ihr Comité Ihnen heute den Nachweis liefern kann, daß das Ziel erreicht ist, welches Sie ihm gesteckt haben.
Bis zum Monat Mai 1843 hat sich der Betrag unserer Zeichnungen nur auf 156,000 Rthlr. erhoben, und da auch österreichischerseits noch nichts bezüglich des Weiterhaues von Leipnik verlautete, so konnten wir nicht mit einiger Gewißheit voraussehen, ob unserem Unternehmen von Seiten des Staates eine höhere Wichtigkeit würde beigemessen werden. Dies war zuerst festzustellen. Doch vorher glaubten wir, uns der nothwendigen Geldmittel für den Fall versichern zu müssen, daß der Staat uns die bis dahin übliche 3 proc. Zins⸗Garantie bewillige. Aus dieser Ansicht entstanden die beding⸗ ten Zeichnungen, die, wie Sie wissen, so bedeutenden Beifall fanden, daß in wenig Tagen uns weit mehr Kapitalien zur Disposition gestellt wurden, als wir zu bedürfen glaubten; ja es hat sich sogar der Fall ereignet, daß ein einziges Bankhaus uns anbot, die sämmtlichen Actien zu übernehmen, welches jedoch von uns nicht angenommen wurde, um eine größere Anzahl von Kapitalisten betheiligen zu können. Mittlerweile kamen beinahe zur selben Zeit die Deputirten der oberschlesischen Gesellschaft von Berlin zu⸗ brachten die Genehmigung zum Bau über Kosel nach Berun⸗Zabrze mit. Die Staats⸗Konzession für die Strecke von Kosel bis Sderberg zu erlangen, und hieran die für unser Unter⸗ nehmen möglichst günstigen Bedingungen zu knüpfen, war nun unsere nächste Aufgabe. Drei Mitglieder unseres Comité's begaben sich deshalb nach Berlin; dort wurde ihnen unbedingt die Konzession zum Bau zugesichert,
und auf den Fall, daß sie den Anschluß der Kaiser Ferdinands⸗Nordbahn an die Kosel⸗Oderberger Bahn beibrächten, wurden auch noch besondere Be⸗
günstigungen in Aussicht gestellt. Hierauf set V Kaiser Ferdinands⸗Nordbahn⸗Direction in nähere Verbindung, und nach
Hierauf setzte sich Ihr Comité mit der
einer Präliminar⸗Konferenz mit dem Baron Salomon von Rothschild in Wittkowitz ward einer meiner Kollegen von uns nach Wien gesandt, um in Ihrem Namen, meine Herren, die Interessen der Kosel⸗Oderberger Eisen⸗ bahn bei der General⸗Versammlung der Kaiser⸗Ferdinands⸗Nordbahn zu vertreten. In dieser General⸗Versammlung, die am 12. Dezember v. J. abgehalten wurde, ward beschlossen: „daß der Bau der Bahn von Leipnik über Weißlirch und Ostrau nach Oderberg zum Anschlusse an die preußische Bahn da⸗ selbst alsogleich in Angriff genommen und wo möglich bis Ende 1845 voll⸗ endet werden soll.“ Hierauf hat unser Bevollmächtigter in unserem Auf⸗ trage und auf Veranlassung eines Finanz⸗Ministerial⸗Reskripts vom 16. November v. J. der Kaiser Ferdinands⸗Nordbahn⸗Direction eröffnet: „daß die ganze Bahn von Kosel bis zur Landes⸗Gränze bei Oderberg bis zum Schlusse des Jahres 1845 fertig gestellt werden soll, falls bis dahin der jenseitige Bau bis zur Landes⸗Gränze ebenfalls ausgeführt sein wird.“ Nach Rückkehr unseres Bevollmächtigten aus Wien haben wir über das Resultat seiner dortigen Verhandlungen in der Comité⸗Sitzung vom 15. Dezember v. J. an den Finanz⸗Minister berichtet und hierauf ein Mini⸗ sterial-⸗Restript d. d. 4. Januar d. J. als Antwort erhalten, worin uns empfohlen wird, baldigst Deputirte mit ausreichender Instruction und Voll⸗ macht nach Berlin zu senden, damit wegen Ausführung der Bahn ein defi⸗ nitives Abkommen geschlossen, oder wenn dies nicht zu Stande kommen sollte, unverzüglich anderweitige Fürsorge getroffen werden kann. Ferner eröffnete uns der Herr Finanz⸗Minister, daß, da die Actien der vom Staate bisher zu 3 ½ pCt. garantirten Bahnen sich gleich über Pari gehoben haben, eine Ga⸗ rantie zu diesem Satze für unsere Bahn in keinem Falle gewährt werden würde, wonach die den Deputirten zu ertheilende Instruction zu ermessen wäre. — Dieses Ministerial⸗Reskript vom 4. Januar kam uns am nächstfolgenden
gten zu, und 7 Tage darauf begaben sich drei von uns nach Berlin, um
ein endliches Resultat unserer langen Bestrebungen zu erreichen. Unsere
dortigen Unterhandlungen mit dem Königl. Kommissarius, Geheimen Ober
Finanzrath von Pommer⸗Esche II., sowohl, als mit dem Herrn Finanz⸗
Minister selbst, sind in einem längeren Protokoll niedergelegt, welches ich
die Ehre haben werde, Ihnen, meine Herren, bei Abstimmung der bezügli⸗
chen Fragen vorzulegen. Es ergiebt sich hieraus, daß der Staat unserer
Bahn nur eine 3proz. Zins⸗Garantie zusichern will, daß ferner für
die hierdurch nach der Kabinets⸗Ordre vom 22. Dezember 1843 verlo-
rene unbedingte pupillarische Deposital⸗Fähigkeit uns keine Compen⸗