1844 / 71 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

auf

dauern. Uebrigens kann die Periode nicht fern sein, wo die britische Re⸗

das Befinden des Königs lauten folgendermaßen:

Nacht mehrere Stunden gut geschlafen und fühlten sich am Vormit⸗

Nacht gehabt und erst gegen Morgen etwas geschlafen; im Uebrigen

det sich bereits so weit in der Besserung, da ausgegeben werden.

auch die Dinge in den Provinzen zum Besseren. Leider nur, daß

Glicks auf den des zunächstkommenden schließen läßt.

ZI iis 2 S Britanien zu ssichen Volke und der egierung v 1

bej dr A und Guten unter dem englischen Volke bürfen Anterscheiden. Wnen th, dem Elende, den Drangsalen Ir 2 Unterdrückung, der Armuth, serer Hülfe zu nur von der in Kenntniß gesetzt werden, um sich zu unserer Hülf 5 lands gebuͤhgen Weisen und Guten in England sind mit uns. erheben. boben. jetzt eine englische Unterstützung, wie wir sie in Kurz wüchte der Verbindung der beiden Länder nie zuvor erfahren der Geschichte er uns also fur immer zwischen dem englischen Volke und . befe egierung unterscheiden. Wir haben auch Hülfe von Schott⸗ br englischen Passen Sie uns also in Zukunft zwischen unseren Freunden land erha te Polte von Schottland und England auf der einen uad der unter den aenung auf der anderen Seite unterscheiden. Aber ach! die

8 englischen dgeVolkes von England und Schottland kann bei dieser Re⸗ 3 wenig helfen. Das Parlament ist in die Hände von Kasten⸗ Peregzbern gefallen, in die Hände der Monopolisten und der shs. 8 und selbstischen Aristokratie des Landes. Der Torvismus, der 8 den selbstischsten Grundsätzen der politischen Lehre beruht, nimmt Die Reform⸗Bill ist eine Nichtigkeit und die Macht Hände der Feinde der menschlichen Re. id menschlichen Freiheit gefallen. Doch lassen Sie uns Es ist unmöglich, daß das englische Volk nicht zum Ge⸗ fühle der Herabwürdigung, der Beraubung der wirksamen Gewalt, der Ver⸗ retung erwachen sollte. Es ist unmöglich, daß es die Unbill, in zwei Klas⸗ en getheilt zu sein, lange ertragen sollte; zwei Klassen die eine herr⸗ chend im Genusse der Wahlfähigkeit, des Wahlrechts und der Repräsen⸗ andere zum Stklavendienste erniedrigt, ohne Wahlfähigkeit, depräsentation. Dies Regierungs⸗System kann nicht lange

en, zwischen d

überhand. teform 1 der Gesetzgebung ist in die

tation; die Wahlrecht und N jerung die Hülfe des irländischen Volkes fordern wird. Sie wird diese ise erhalten, aber das irländische Volk wird auch sein Eigenthum wieder

rhalten.“ Schweden und Uorwegen. Stockholm, 1. März. Die letzten ärztlichen Bülletins über

Den 28. Februar. Se. Majestät der König haben in der ergangenen Nacht einige Stunden Ruhe genossen; der allgemeine Zustand ist jedoch derselbe. 88 8 1

Den 29. Februar. Se. Majestät der König haben in der

tag weniger matt. Der Fuß und das Bein haben sich nicht ver⸗

chlimmert. Den 1. März. Se. Majestät der König haben eine unruhige

ist das Befinden wie gestern. 8 Se. Königl. Hoheit der Erbprinz, Herzog von Schonen, befin⸗ keine Bülletins mehr

Die Stats⸗Tidning enthält einen zwischen Schweden und Belgien abgeschlossenen Vertrag zur Auslieferung von Verbrechern.

Sriechenl and.

O München, 4. März. Ober⸗Lieutenant Graf von Rechberg ist von seiner Courierreise nach Athen gestern früh wieder hier ein⸗ getroffen, und gestern Abends ist auch die griechische Post vom 21. Februar angekommen. Von dem Inhalte der mit hierhergelangten Briefe verlautet noch wenig, doch scheint er ein um Vieles erfreuli⸗

cherer zu sein, als jener der Briefe vom 10ten. Beide Majestäten

befanden sich vollkommen wohl. Die Verhandlungen in der National⸗

Versammlung nahmen einen immer ruhigeren Fortgang, und je ruhiger

die Hauptstadt selbst wieder geworden war, desto mehr gestalteten sich

sich nicht mit Sicherheit von dem Zustand des gegenwärtigen Augen⸗ Wegen man⸗ gelnden Vertrauens in Athen selbst auf den Bestand dieses jetzt leid⸗ lichen Zustandes lagen auch Handel und Gewerbe fortwährend da⸗ nieder. Freiherr von Schrenk war am 2lsten noch nicht in Athen angekommen, vielmehr scheinen sich die beiden Dampfer auf der Höhe von Kalamata gekreuzt zu haben. Die Witterung war sowohl zu Land, als wie zur See, fast ununterbrochen eine höchst stürmische, und die dadurch herbeigeführten Unfälle und Verluste werden als außerordentliche geschildert. b Ueber das Zustandekommen einer Einigung zwischen Metaxas und seinen Gegnern scheint eben so wenig gemeldet zu werden, als über das Gelingen oder Mißlingen der beabsichtigten Versuche, einen Minister⸗Rath neu zusammenzusetzen. Indessen muß ich wiederholen, daß die Briefe noch nicht lange genug ausgegeben sind, um ihrem Inhalte nach allgemeiner bekannt sein zu können.

Aegppten.

Kahira, 4. Febr. (A. Z.) Wenn in Aegypten, unter der unmittelbaren Aufsicht der europäischen Repräsentanten, es dem Vice⸗ König von Tag zu Tag schwerer werden möchte, sein Monopol⸗ System aufrecht zu halten, so gehen die Dinge in den entfernteren Provinzen ungestört ihren alten Gang. Gränzenlose Willkür ist dort Staatsgesetz. Seit ein paar Jahren hatte man die Freiheit der meisten Handels⸗Artikel in den oberen Nilländern mit vielem Pomp angekündigt; dies verlockte manchen Europäer, mit Gefahr seiner Ge⸗ sundheit und seines Lebens, dorthin zu reisen, um Einkäufe zu be⸗ sorgen. Sie rechneten dabei auf die Kraft der Fermane, welche sie in Aegypten zum Behuf freien Handels erhalten hatten, allein wie groß war ihr Erstaunen, als sie an Ort und Stelle vernehmen muß⸗ ten, daß man ihnen den Einkauf von Gummi u. s. w. nicht gestatten

““]

tige Geschäft so vielseitig angefeindet wird, und warum man den Handel in Eisenbahn⸗Actien häufig mit dem Worte Schwindel bezeichnet. Eine einzige Anleihe schloß mehr Millionen in sich, als bis jetzt zum Bau der Eisenbahnen inel. der noch prosektirten veranschlagt worden sind, und es ist Niemandem eingefallen, daran zu denken, woher diese Millionen kommen sollen. Die negozirten Papiere waren vergriffen, man durfte sich glücklich schätzen, einen Brocken davon zu den Primitiv⸗Bedingun⸗ gen durch Begünstigungen der Financiers erhascht zu haben, und in wenigen Tagen nach Erscheinen sprach man nicht mehr über die Millionen, welche eine dergleichen Anleihe erforderte. So war der frühere Zustand unserer Börse, welcher nicht selten, ebenfalls wieder unter Einfluß großer Financiers, durch politische Ereignisse bedeutenden Schwan⸗ kungen unterworfen war, die dem weniger Reichen seiner Mittel beraubten. Der Handel in Eisenbahn⸗Actien hat der Börse eine andere Gestaltung ge⸗ geben, und wenn wir auch keinesweges dem Umfange, womit die Geschäfte betrieben werden, das Wort reden wollen, so können wir doch nicht umhin, sol⸗ chen für weniger gefährlich zu halten, als es der frühere Vertrieb in Staats⸗ Papieren war. Diese wenigen Worte halten wir für hinreichend, um den vie⸗ len Anfeindungen zu begegnen, und gehen zum Geschäfts⸗Bericht der abge⸗ laufenen Woche über, welchem wir noch vorausschicken wollen, wie uns die Liquidation im vorigen Monat den Beweis geliefert hat, mit welchen Mit⸗ teln die Börse ausgerüstet ist.

Die Hausse in den Zusicherungsscheinen dauerte fort, und wirdmehr durch Kassa als Zeitgeschäfte hervorgerufen, da der größte Theil unseres Börsen⸗ Publikums es vorzicht, ihre Zeit⸗Engagements einzuschränken. Dessenun⸗ geachtet blieb das Geschäft sehr bedeutend und die Course nahmen fast durchgängig einen ansehnlichen Aufschwung.

Für Hamburger, Niederschlesische, Sächsisch⸗Schlesische und Baverische zeigte sich in den letzten Tagen ein solcher Begehr, daß diese Papiere circa 4 bis resp. 7 % gestiegen sind; am Schluß der vorigen Woche waren

Niederschl. Märkische 113 ½ stiegen bis 118 %, Hamburger.. .. 111 » 118 %, Dresden⸗Görlitzer . 112 ½ » » 415 ¾ %,

Sächsis. Bayerische 103 ½ » »„ 111 %. Köln⸗Mindener, welche in den Händen der kleinen Spekulanten

bleiben, konnten an diesem Aufschwunge nicht in dem Maße Theil nehmen,

und fingen erst heute zu steigen an, indem man bis 110 % dafür bezahlte.

Sagan⸗Sprottauer waren am meisten belieht und erfuhren die ansehnlichste Steigerung; sie schlossen in der vorigen Woche 109 ¼ und wur⸗ den heute bis 115 % bezahlt.

Der Handel in den Interimsscheinen beeinträchtigte im Allgemeinen den Verkehr in den bereits volleingezahlten Actien, obschon einige derselben bedeutend gegen vorige Woche gestiegen sind; namentlich bezieht sich dies auf

Oberschl. Liiti. B., welche von 115 ½ bis 118 % hauptsächlich durch die in nahe Aussicht gestellten Anschluß⸗Bahnen, die für die Folge einen ferneren sehr günstigen Einfluß auf die Rentabilität der Oberschl. Eisen⸗ bahnen ausüben müssen, stiegen; aus gleicher Veranlassung erfuhren Oberschl. Litt. A. einen Aufschwung von mehr als 5 % und wurden bis 126 ½ % pro Cassa bezahlt.

In Berlin⸗Potsdamer war wenig Geschäft, und kleine Posten, welche zum Verkauf kamen, waren schwer zu placiren, heute stellte sich mehr Frage ein und blieb 169 % willig dafür zu bedingen.

Berlin⸗Frankfurter sind durch die Bekanntmachung der Direction, daß eine Dividende von 2 % außer den bereits gezahlten 5 % Zinsen ver⸗ theilt werde, aufs neue gestiegen, und da außerdem noch der Reservefonds bedacht worden, so gewinnt das Unternehmen fortwährend mehr Vertrauen, in Folge dessen sich der Cours um 1 % seit der vorigen Woche gehoben hat.

In Magdeburg⸗Leipziger Actien ging zum Course von 194 bis 197 % Mehreres um, doch bemerkt man nicht, daß die Inhaber sich zum Verkauf drängen und die Umsätze darin waren nicht so bedeutend, wie sie bei willigeren Abgebern hätten werden können.

Magdeburg⸗Halberstädter bleiben im Course gedrückt und kön⸗

nen den früheren Standpunkt nicht so bald wieder erreichen, da die Ertrags⸗ fähigkeit dieser Bahn einen neuen Aufschwung nicht rechtfertigen könnte; wir notiren diese Actien bei sehr geringem Geschäft 120 ½ à 120 %.

Für Berlin⸗Anhalter zeigte sich in den letzten Tagen viel Kauf⸗ lust und hemerkte man gestern namentlich eine entschieden steigende Ten⸗ denz; wir dürfen übrigens bei den günstigen Ereignissen, welche dieser Bahn in Aussicht stehen, und bei der großen Solidität, welche dieses Unterneh⸗ men in jeder Beziehung stempelt, überzeugt bleiben, daß für diese Actien sich die günstige Meinung erhalten wird. Nachdem vorige Woche zuletzt 155 ½˖ % bezahlt wurde, schloß der Cassa⸗Cours 156 ½, und es fehlten auf längere Sichten alle Abgeber.

Berlin⸗Stettiner sind von 128 bis 132 % gestiegen und wurden von unseren ersten Banquierhäusern in starken Posten für auswärtige Rech⸗ nung gekauft. Dem Vernehmen nach hat die Direction durch eine geschickte Finanz Operation dem Unternehmen einen so bedeutenden Gewinn verschafft, daß in der nächsten General⸗Versammlung die Vertheilung einer Extra⸗Di⸗ vidende zum Beschluß kommen wird. Die uns über den Ban der Star⸗ garder Bahn zugegangenen zuverlässigen Nachrichten berechtigen uns zu der Mittheilung, daß die früher gehegte Besorgniß, als würde man mit dem veranschlagten Kapital nicht ausreichen, unbegründet ist; man schreitet da⸗ mit so rasch vorwärts, daß noch in diesem Jahre die Eröffnung zu erwar⸗ ten steht. Gestern verbreitete sich das Gerücht, als werde die projektirte preußische Bahn von Neustadt⸗Eberswalde aus ihren Anfang nehmen, wo⸗ durch der Stettiner ein bedeutender Vortheil erwachsen würde; eben so sind Einleitungen im Gange, um den Anschluß einer Eisenbahn nach Stralsund ins Werk zu richten. Alle diese Nachrichten haben eine neue Steigerung der Actien veranlaßt.

Rheinische Actien waren in dieser Woche bereits bis 92 ℳ% gestie⸗ gen, weil die Mehr⸗Einnahme dem Unternehmen aufs neue Vertrauen ein⸗ flößte; der Cours konnte sich jedoch wegen vieler kleiner Posten, die zum Verkauf kamen, nicht behaupten und drückte sich bis 88 %, wozu heute Käu⸗ fer blieben. Düsseldorfer Actien sind wegen Gewinn⸗Realisirungen wieder gewichen und gestern schwer anzubringen gewesen; heute zeigte sich wieder einige Kauflust und blieb 95 % zu machen.

An den Handel in Oesterreichischen Actien nimmt wegen der fortwährenden Cours⸗Schwankungen unsere Börse nur noch geringen Theil, und nur in Wien⸗Gloggnitz war der Umsatz ziemlich beträchtlich; solche schlossen heute, nachdem beim Beginn der Woche 123 % dafür bezahlt

könne, weil bis jetzt von Aegypten durchaus keine Aenderung der alten Verhältnisse getroffen worden sei!

Professor Lepsius ist nach den neuesten Nachrichten schon seit fast zwei Monaten in Korosco durch Mangel an Kameelen aufgehalten, und Gott weiß, wann er im Stande sein wird, die interessante Reise nach Merve fortzusetzen. Theils das Schreckens⸗System des verstor⸗ benen Gouverneurs Achmet Pascha, theils die willkürliche Herabsetzung des Miethspreises der Kameele auf Befehl des Vice⸗Königs sind Schuld, daß die Beduinen jener Gegenden von den Karavanenstraßen mit ihren Thieren sich zurückgezogen haben. Dieser Umstand nöthigte selbst den Achmet Pascha Menikli, der als Inspektor jener Länder

i Monat November abging, sich mit Gewalt der Kameele von zwei aravanen zu bemächtigen, um seine Reise durch die große Wüste ach Berber machen zu können.

Handels⸗- und Börsen-Nachrichten.

8 8 8 288 8. 8 88 ee. . Fünz. Wenngleich wir öfter unsere Ansichten über den daß solche 88 84 Geschäfts in Eisenbahn Actien dahin ausgesprochen,

en mässen, h ö Theilnahme dafür, immer bedeutender wer⸗ Stellen wir indeß baeis cht uns doch der jetzige Aufschwung derselben. allen Seiten daare 8c. Betrachtungen ruhig an, und bedenken, wie von werden, so werden 8 den industriellen Unternehmungen zugewandt Punkie mit dem srühere die Verhältnisse des jetzigen Handels in einem Früher nämlich wan dn, Geschästsbetriebe wesentlich verschieden finden. abhängig von den OheraniSpekulant sowohl wie der Privatmann durchaus Finanz⸗Operationen Reactaan unserer Financiers. Häufig traten durch kosteten und damit endeten en ein, welche der Börse enorme Summen Geld gekommen war, zu v irgend eine großartige Anleihe zu Stand ohne Rücksicht auf die be⸗ larcheilhasten Abschluß dergleichen 89 eee därste daher wohl leine Feitenden Verluste .Sesgh. perationen zu begreisen sein, von welcher Seite dns 8— 82* segenwär⸗

wurde, nach täglichen Fluctuationen 119 ¾˖ % Geld.

Mailänder sind bis 113 ½ % und Kaiser Ferdinands⸗Nord⸗ bahn bis 150 % gestiegen.

Zarskoje Selo, worin nur Kleinigkeiten p. Cassa bisher umgegan⸗ gen sind, waren heute, am Schluß der Börse, sehr begehit und in großen Posten über Notiz gesucht.

Berlin, 10. März. Sämmtliche Eisenbahn⸗Effekten erfuhren heute wiederum einen namhasten Aufschwung, und waren die Umsätze in sämmt⸗ lichen Quittungsbogen sehr beträchtlich. Oesterreichische Effekten in Folge besserer Course größtentheils höher bezahlt.

Stettin, 8. März. (B. N. d. O.) Durch das starke Thauwetter der letzten Tage ist das Eis der Oder in der Nähe unseres Ortes so mürbe geworden, daß bereits Kähne anfangen, sich durch dasselbe hindurch zu ar beiten. Dagegen liegt das unseres Haffs noch sehr fest und ist das Ver⸗ schwinden desselben noch nicht abzusehen. Zufolge Nachrichten aus Schle⸗ sien war dort, namentlich bei Maltsch, Breslau und Ratibor, das Eis im Aufbrechen begriffen, und die Schifffahrt wird bald wieder beginnen.

Segeeders⸗ 8. März. Höchster und niedrigster Getraide⸗Marktpreis pro Wispel:

Weizen: 48 40 Rthlr. Gerste: 30 28 Rthlr. Roggen: » Hafer: 19 18 »

Hamburg, 8. März. (B. H.) Wir hatten hier am Platze seit vorigem Freitage ein sehr unbedeutendes Geschäft in Getraide, besonders auch deswegen, weil die Schifffahrt noch immer nicht ganz hergestellt ist. Für Weizen hielt man auf vorige Preise. Auf Lieferung waren dazu wil⸗ ligere Geber. Eine kleine Partie 122fd. holl. schwerer bunter polnischer

eizen, hier lagernd, wurde in Auction zu 116 a 117 Rthlr. Cour. pro

Last verkauft. Roggen, bei wenig Kauflust, preishaltend. Mit Gerste war es stiller, und Mehreres wurde auf Lieferung zu unveränderten Preisen an⸗ gestellt, ohne dazu Nehmer zu finden. Hafer wurde anf die vorigen Noti⸗ rungen gehalten und dazu in kleinen Partieen gekauft. Erbsen, die gut kochen, waren williger zu lassen. Bohnen ohne Veränderung. Wicken preis⸗

W““ 1 11“ 8 1

altend. In Rappsaamen geht sehr wenig um. Preise wie zuletzt. Für

Leinsaamen werden die vorigen Notirungen gefordert. Weizenmehl kann man dazu willig kaufen. Für Schiffsbrod sind die Preise sest. Rappluchen knapp preishaltend. Leinkuchen flau und etwas billiger.

Ab auswärts hatten wir hier in dieser Woche wieder mehr Frage für Weizen, und es sind bis heute zum Schluß der Börse wieder circa 500 Last gekauft worden zu ein paar Thalern besseren Preisen, als vor acht Tagen. Roggen wurde auf die Preise voriger Woche gehalten, doch ist dazu nur sehr wenig genommen worden. Mit Gerste ist es stiller, und die vorigen Preise waren nur für einzelne Partieen zu bedingen. Hafer konnte man zu unveränderten Preisen willig kaufen. Erbsen etwas mehr beachtet. Boh⸗ nen zu vorigen Notirungen zu haben. Wicken preishaltend. Buchweizen ohne Frage. Nappsaamen wird auf die bisherigen Forderungen gehalten, doch sind dazu nur einzelne Känfer. Leinsaamen zu vorigen Notirungen willig zu haben. Leinkuchen flau und etwas billiger zu haben; auch für Rappkuchen wollte man die vorigen Preise nicht geben.

Triest, 24. Febr. (A. Z.) Der österreichische Handelsstand in den Hafenstädten hat sich neuerdings an die Regierung mit der Bitte gewendet, daß seinem Verkehr mit der Türkei zur See auf diplomatischem Wege die⸗ selben Vortheile erworben werden möchten, deren sich die russische Handels⸗ Marine seit lange schon erfreut. Wie wir hören, hat die Kaiserliche Re⸗ gierung diese Bitte bereitwillig aufgenommen und schon sollen bei Groß⸗ britanien vorläufige Schritte geschehen sein, um vereinigt mit diesem Staate die Pforte deshalb anzugehen. Die neuliche Sendung des Kaiserlichen Lega⸗ tions⸗Rathes von Hummelauer nach London soll vorzugsweise diese Frage zum Gegenstande haben.

St. Petersburg, 1. März. Waaren⸗Umsatz: Leinsaamen, mittler Güte, 1200 Tschetw. zu 6 Rub., mit 2 Rub. Handgeld, pro August; dito Ukrain desgl. 1000 Tschetw. zu 6 Rub., mit 3 Rub. Handgeld, pro Juni; beides per Tschetwert.

Paris, 5. März. Heute hatten bei Eröffnung der Börse die fran⸗ zösischen Renten eine festere Haltung; die 3proc. Rente eröffnete zu 82. 75. Später trat aber wieder eine etwas rückgängige Bewegung ein, veranlaßt durch das mehr und mehr Glauben findende Gerücht, Herr Garnier⸗Pages werde noch im-⸗Lauf dieser Woche in der Deputirten⸗Kammer eine Propo⸗ sition wegen Umwandlung der 5proc. Rente vorbringen. Aus einem Artikel, welchen heute das Journal des Débats enthäͤlt, geht indeß hervor, daß das Ministerium das Umwandlungs⸗Projekt nicht billigt, welches des⸗ halb wohl keine Besorgniß zu wecken geeignet ist. An der Börse hieß es, in London habe eines der angesehensten Banquierhäuser für 300,000 Pfd. Sterl. spanische Fonds kaufen lassen.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 6. März. Niederl. wirkl. Sch. 55 ½. 5 % do. 100 ½. 5 % Span. 22 ½. 3 % do. 36 ½. Pass. 6-6. Ausg. —. Zinsl. 7 ½. Preuss. Pr. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 109 ⅞. 4 % Russ. Hope 91 ½⅞.

A ntwerpen, 5. März. Zinsl. —. Neue Aul. 21 . 8

Frankfurt a. M., 7. März. 5 % Met. 113 G. Bank-Actien 2008. ohne Div. p. ult. 2009. Bayr. Bank-Actien 690 G. Hope 90⅔ G. Seiegi. 90 ¼ G. Int. 55 17. Poln. 300 Fl. —. do. 500 Fl. 99. do. 200 Fl. 32 ½.

Hamburg, 8. März. Bank-Actien 1665 Br. Engl. Russ. 113 ¾˖ 6.

Paris, 5. März. 5 % Rente ün cour. 125. 60. 3 % Rente da cour. 82. 65. 5 % Neapl. au compt. 101. 90. 5 % Span. Rente 34. Pass. 5 ½⅞. 8

Wien, 6. Mürz. 5 % Met. 111 ¼. 4 % 100 ¾. 3 % 77 ¾. 2 ½ % . Anl. de 1834 150 ¼⁄. de 1839 130 ½. Bank-Actien 1635. Nordb. 141 ½. Gloggn. 112 ½. Mail. 109 ½. ILivorn. 100 ½, Pesth. 105¼¾.

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Beobachtung.

Abends 10 Uhr.

Nachmittags

1844. Morgens 2 Ubr.

9. März. 6 Uhr.

Luftdruck.... 340,06“ Par. 338,53 Par. 334 91 Par. Quellwärme 5,9⁰ R. Luftwärme 4,2° R. +. 1.,00 R. + 0,3⁰° R. FPFlusswärme 0,1° R. Thaupunkt. 6,40 R. 3,90 n.— 2,40 n. Bodenwärme 118 R. Dunstsättigung 82 pLCt. 65 pCt. 79 pot. Ausdünstung 0,011, Rb. Wetter heiter. trüb. Sechnee. Niederschlag 0,049 Rh. wind SW. V wWsw. w. Wärmewechsel + 1,2 Wolkenzug. .. WSW. bSs 18 0,3⁰ R. Tagesmittel: 337,83 Par. 1,00 K 4,20 RE. 75 pet. WSsW. Nachts Regen.

Königliche Schauspiele.

Montag, 11. März. Zum erstenmale wiederholt: Die Bern⸗ steinhere, Schauspiel in 5 Abth., nach Meinhold's Chronik: „Marie Schweidler“, von H. Laube. 3

Dienstag, 12. März. Der fliegende Holländer. (Mad. Schröder⸗ Devrient: Senta, als Gastrolle.)

Im Konzertsaale: 1) L'orage. 2) La nuit aux soufflets.

Mittwoch, 13. März. Die Insel der Liebe.

Königsstädtisches Theater 8

Montag, 11. März. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Auf Begehren: Lucia di Lammermoor. Opera in 3 Atti. Musica del Maestro Donizetti.

Dienstag, 12. März. des Herrn Price in 3 Abtheilungen. ezte Rolle. 8 Mittwoch, 13 März. (ZItalienische Opern⸗Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt: II'Giuramento. Opera in 3 Atti. Musica

del Maestro Mercadante.

Gast⸗Vorstellung des Kinder⸗ Ballets

8 Oeffentliche Aufführungen.

Montag, 11. März, Abends 7 Uhr, im Saale der Sing⸗Aka⸗ demie: Große musikalische Abend⸗Unterhaltung, gegeben von Miß Anna Birch, Sängerin aus London. Die Konzertgeberin wird darin Arien von Händel (Holy, holy), Paceini und Marliani, eine englische Ballade (the dream) von Knight, ein schottisches Lied und, unterstützt von den Damen Tuczek und Mortier de Fontaine, ein Terzett aus Meyerbeer's Crociato, so wie mit Herrn Bötticher ein Duett aus dem „Liebestrank“ von Donizetti, vortragen. Billets 2 41 Rthlr. sind in den Musikhandlungen von Schlesinger, von Bote und Bock, beim Kastellan der Sing⸗Akademie und Abends an der

Fessc. a Ie Englischen Hauses, Abends halb 7 Uhr: Viertes

Im Saale 3 Abonnements⸗Konzert des Gesangs⸗Instituts von J. Schneider, worin die Cantate „Deutschlands; efreiung“ von diesem Komponisten zur Aufführung kommt. Billets à ²¹ Rthlr. sind in den Musikhand⸗

lungen von Schlesinger und Trautwein und Abends an der Kasse zu haben.

Herr Bosco ist durch Unpäßlichkeit verhindert worden, seine auf Sonntag, 10. März, angekündigte Vorstellung zu geben.

eernamneene— Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

Dazu: Des Schauspielers

No 71.

Allgemeinen Preußischen

1“

zur

Zeitung. Montag den II“n März

Inhalt Türkereich. 7e ans. Die Presse über die otaheitische Frage. ten⸗Frage. inopel. Unruhen in Albanien. Die Renega⸗

Zur Erinnerung an Dr. Johann Arnold Joseph tner.

Nachweisung über den Zustand der berliner Sparkasse für das Jahr 1843.

mx. Ausland.

. Iö» . 8 1 1 nSzm I EEEö1 F rankrei ch. 2

Paris, 3. März. Die ministeriellen Blätter legen auf die die ansehnliche Majorität, welche daß Ministerium bei der Abstim⸗ nan über die otaheitische Frage gehabt hat, um so mehr Gewicht als sie darin eine neue Niederlage des Herrn Thiers erblicken, denn Niemanden anders als ihm schreiben sie den ganzen Plan des bei dieser Gelegenheit von der Opposition befolgten Manövers zu. Die Reden der Herren Billault und Dufaure hat Herr Thiers, der dies⸗ en. im Hintertreffen blieb und ganz zuletzt noch, ohne etwas Bedeu⸗ ge an frischer Munition mitzubringen, in die Schlachtlinie ein⸗ —— seiner eigenen Ansichten erklärt, und den behig 29 ch; Ducos soll er ebenfalls an die Hand gegeben 8. 4 . obe wenigstens meint, es habe sich ohne Zweifel diesmal

esonders deshalb die größte Majorität dieser Session herausgestellt,

weil man in dem „heuchlerischen“ Ducosschen Antrage nur Herrn

Thiers mit seinen Grundsätzen und seiner Politik gesehen. „Die Kammer“ sagt dies Blatt, „hat nicht vergessen und wird nicht so bald vergessen, daß Thiers vor wenig Tagen erst (bei der Interpellation über Sal⸗ vandy's Entlassung) des Königs Person angegriffen die von der Charte garantirte Unverletzlichkeit des Staats⸗Oberhauptes unbeachtet gelassen und die revolutionaire Tendenz hinter einer parlamentarischen Maske versteckt hat. Die Kammer hat 46 Stimmen Mehrheit für die Monarchie und gegen Thiers.“ Die Oppositions⸗Blätter sind wie gesagt, sehr niedergeschlagen und überhäufen nun nicht blos das Ministerium, sondern auch die Kammer mit Vorwürfen. Der Natio nal sagt: „„Mit tief verwundetem Herzen berichten wir über die gestrige Sitzung; 233 Deputirte gegen 187 haben ausgesprochen, daß der Admiral Unrecht that, den Ein⸗ fluß und die Ehre Frankreichs gegen Englands Umtriebe zu ver⸗

theidigen; sie haben unseren Seeleuten zu wissen gethan, daß sie in

fernen Breiten, wo sie unsere Flagge führen, sich bei Strafe des Tadels der Regierung Funsch ne40, dem degsten bn sischen Missionaire zurückziehen müssen. p . Durchsuchungs⸗Recht die Verpflichtung auf, sich von den britischen Kreuzern ungeahndet berauben und beschimpfen zu lassen; jetzt wissen sie, daß es keinen wilden Stamm giebt, der nicht berechtigt wäre, sie nach Gutdünken im Namen Englands wegzujagen.“ Der Courrier leagga äußert: „Das Ministerium hat gesiegt; die Minister wer⸗ 5 te Poeha begelnen die Königin Pomareh wird ihre Thränen trocknen nd ihre Krone wieder aufsetzen, Herr Pritchard wird Triumphlieder anstimmen, und England wird befriedigt sein; unsere See⸗Offiziere aber werden sich für gehörig gewarnt halten, nie wieder waghalsig

unsere Flagge aufzupflanzen, die leider verurtheilt worden ist, jedem

Stück Zeug den Platz zu räumen, das im Namen der Königin Vic⸗ toria geschenkt wird und den wilden Majestäten von Polynesien theuer ist. Wir setzen fortan nicht die mindeste Hoffnung auf eine Kam⸗ mer, welche so willig für die leiseste Andeutung einer Untreue gegen das Ministerium büßt, von dem sie sich fortan, so lange sie besteht, nicht mehr trennen wird. Die öffentliche Meinung wird dieses Bünd⸗

niß parlamentarischer Gleichgültigkeit mit ministerieller Unthätigkeit V

sicherlich nicht mehr lange dulden, und der Erfolg der nächsten Wah⸗ len wird ihre Mißbilligung dem Lande kund 96 1. Konstantinopel, 14. Febr. (A. Z.) Albanien wird von

vielen Banden unruhigen Volks, zumeist Christen, mit zahllosem Ge⸗

sindel durchzogen, und die türkischen Milizen haben vollauf zu thun, um diese beutegierigen Horden von den Städten, die sie bereits ernst⸗ lich bedrohen, abzuhalten. Auf dem flachen Lande hausen sie fast un⸗ estört, schlagen mit Leichtigkeit die vereinzelten, schwachen, türkischen Pösten in die Flucht, brandschatzen ohne Unterschied den Halbmond und das Kreuz und begehen die ärgsten Erzesse, ohne daß die dorti⸗ gen Paschas ihnen das Handwerk zu legen vermöchten. Zwar zer⸗ streuen eben diese, oft mehrere hundert Mann starken Banden durch ihre wilden, räuberischen Streifzüge alle unter dem Volk etwa vor⸗ handenen Illusionen einer nahen Befreiung von der türkischen Herr⸗ schaft und lassen vor der Hand nur den Wunsch laut werden, diese sogenannten Befreier selbst los zu werden; die Pforte weiß jedoch nur zu gut, wie leicht durch eintretende Ereignisse die Stimmung einer Bevölkerung umschlagen, wie ein zündender Funke die Gemüther entflammen und eine ernsthafte Bewegung hervorbringen kann. Riza Pascha, gedrängt durch die Bedenklichkeiten des Serai, hat sich entschlossen, den früheren Plan unthätigen Zu⸗ sehens um so mehr aufzugeben, als die von Larissa und Janina ein⸗ gehenden Berichte keinem Zweifel Raum lassen, daß zahlreiche Emissaire einer neuerstandenen Hetärie den Süden aufregen und wiewohl bis jetzt ohne großen Erfolg einen allgemeinen Aufstand zu Stande zu bringen trachten. Die Pforte wird daher Alles, was sie von ihrer Kriegsmacht disponible machen kann, mit dem Frühjahr gegen die südliche Gränze vorrücken lassen; sie hofft durch diese Demonstration allein jede Regung niederzuschlagen, da einerseits die Geringfügigkeit der militairischen Hülfsquellen des unabhängigen Griechenlands, an⸗ dererseits die Sympathie der Mächte für die Integrität des osmani⸗ schen Reichs ihr hinlängliche Bürgschaft für den Erfolg zu bieten scheinen. „Die Verhandlungen in der Angelegenheit der zur christlichen Re⸗ ligion zurücktretenden Renegaten sind, wie neulich berichtet ward, durch die Erklärung der Pforte, daß sie unmöglich eine formelle und be⸗ stimmte Zusicherung für alle künftigen Fälle, wozu sie durch Sir Stratford Canning gedrängt ward, geben könne, da eine unbedingte Zusage in dieser Hinsicht, so lange der Islam die türkische Staats⸗ Religion bleibe, unmöglich sei, ins Stocken gerathen und der britische Botschafter soll sich an seinen Hof um neue Instructionen gewendet haben. Die tunesische Frage hätte bald einen förmlichen Bruch zwischen der Pforte und Sardinien veranlaßt; schon wollte die erstere die di⸗ plomatischen Beziehungen mit dem Hofe von Turin unterbrechen; die Vermittelung des Herrn Titoff und Sir Stratford Canning's hinter⸗ trieb jedoch dieses neue Fe na gg wenn sie auch nicht im Stande war, die Erklärung, daß die Pforte die Bedrohung des türkischen Ge⸗ bietes durch das Erscheinen einer sardinischen Flotte vor Tunis als einen Akt der Feindseligkeit gegen das türkische Gouvernement anse⸗ hen würde, zu verhindern. 1

8* Zur Erinnerung

. an 8 Dr. Johann Arnold Joseph Büttner. Wie mit jedem sliehenden Jahre gelichtet werden die Reihen der

Bereits früher legte ihnen das

terlandes erhebendste Erinnerungen aus diesem Jahrhunderte anreihen, so rief auch aus dem Kreise der höheren Beamten des Heeres das begin⸗ nende Jahr einen Mann, dessen treues Wirken im Staatsdienst über ein halbes Jahrhundert umfaßte, ganz besonders aber leuchtete in den Jahren des Befreiungskrieges. In den folgenden Andeutungen ein vollendetes Bild seines Lebens zu liefern, kann nicht die Absicht sein; nur eine schwache

Slizze bieten soll dieser Nachruf zur Erinnerung an das nunmehr geschlossene

Berufsleben des heimgegangenen pflichteifrigen Beamten, menschenfreundlichen

Arztes und treuen Freundes.

I Johann Arnold Joseph Büttner ward den 24. März 1768 zu Halberstadt geboren, woselbst sein Vater, der die ersten Jahre des sieben⸗ jährigen Krieges als Soldat mitgefochten, dann aber durch Verwundung invalid geworden war, ein bürgerliches Gewerbe betrieb. Der Sohn erbte des Vaters militairischen Sinn, und nach vollendeter Schulbildung war sein Streben darauf, sich zum Militair⸗Chirurgen auszubilden, gerichfet; allein, gleich vielen anderen wackeren Aspiranten, denen in ihrer bedrängten Lage zu diesem Zwecke weder Hochschulen zugänglich, noch andere Bildungs⸗ Anstalten damals eröffnet waren, vermochte er sein Ziel nur dadurch zu erreichen, daß auf sein Ansuchen ein Regiments⸗Chirurg S chopper, bei dem in Halberstadt garnisonirenden damaligen Infanterie⸗Regiment Herzog von Braunschweig ihn zum Studium anleitete und demnächst seine An⸗ schauungen am Krankenbette möglichst zu vervielfältigen suchte. Nach dieser Unterweisung den 15. Oktober 1785 als Compagnie⸗Chirurg bei gedachtem Regiment angestellt, machte Büttner als solcher im Jahre 1790 den Marsch nach Schlesien und von 1792—94 den Krieg gegen Franlreich mit. Schon

in dieser unteren Sphäre durch besondere Dienstbeflissenheit die Aufmerk⸗

samkeit seiner Vorgesetzten auf sich lenkend, ward er den 1. Januar 1795 als Compagnie⸗Chirurg zum Regiment Garde versetzt und im Januar 1801

zum Pensionair⸗Chirurgus ernannt, in welchen Verhältnissen er, neben dem

emsigen und erfolgreichen Streben nach Vervollkommnung seiner allgemeinen

Bildung, dem Studium seiner Fachwissenschaft so eifrig oblag, daß er im Winter 180 ½ die medizinisch⸗chirurgischen Staats⸗Prüfungen zu vorzüg⸗ licher Zufriedenheit bestehen konnte. Hauptsächlich aber ward seine praktische Ausbildung durch eine wissenschaftliche Reise nach Frankreich gefördert, die er mit Königlicher Unterstützung im Mai 1804 antrat, und auf der er na⸗ mentlich die Unterweisungen in den Hospitälern zu Paris ein ganzes Jahr hindurch fleißig benutzte. Inzwischen war er (den 18. Juni 1804) zum Regiments⸗Chirurgus des damaligen Infanterie⸗Regiments v. Wedel in Bielefeld befördert worden, in welchem Dienste er bis zu der im Jahre 1806 erfolgten Auflösung des Regiments verblieb. Durch die trüben Ereignisse jener Zeit seinen dienstlichen Beziehungen für einige Jahre entrückt, widmete Büttner, der inzwischen am 22. September 1806 von der medizi⸗

nischen Fakultät zu Duisburg zum Doktor promovirt worden war, in Pr. Minden sich der civilärztlichen Praxis und ärndtete auch in diesem Wir⸗ kungskreise allseitiges Vertrauen. Zu Anfange des Jahres 1807 ver⸗ mählte er sich mit der Tochter des Kaufmanns Delius zu Bielefeld; allein schon im September des darauf folgenden Jahres trennte der Tod die ihn

sehr beglückende Ehe, aus welcher ihm als theures Vermächtniß ein Sohn

(fetzt Regiments⸗Arzt des hiesigen 2ten Garde⸗Ulanen⸗ [Landwehr⸗] Regi⸗ ments) verblieben ist. Im Juli 1809 ward Dr. Büttner unter den schmei⸗ chelhaftesten Aeußerungen des damaligen Chefs des Militair⸗Medizinalwesens Görcke auf dessen Vorschlag wieder zur Stelle eines Regiments⸗-Arztes des In⸗ fanterie⸗Regiments Nr. 1 (üsten ostpreußischen) nach Königsberg berufen und schon unterm 10. September des nämlichen Jahres zum Divisions⸗General⸗Arzt in der Provinz Preußen ernannt. In dieser Eigenschaft begleitete er das Armee⸗ Corps 1812 in dem Feldzuge nach Kurland und 1813—15 unter von Bülow's siegreicher Führung auf den Feldzügen gegen Frankreich. Seine Leistungen in diesen Kriegen, sowohl auf den Schlachtfeldern, als auch in den seiner Leitung untergebenen und theilweise, oft unter sehr schwierigen Umständen von ihm ins Leben gerufenen Lazarethen, sind wahr⸗ haft ausgezeichnet gewesen und ein Quell des Heils geworden für Tausende von Kranken und Verwundeten der vaterländischen, wie der verbündeten und feindlichen Heere.

Schon im Laufe der Feldzüge, so wie bald nach denselben, erfreute

sich Büttner einer mehrseitigen ehrenvollen Anerkennung der von ihm

geleisteten Dienste: so ward ihm, außer vielfachen anderen Beweisen der

Zufriedenheit und des Vertrauens des kommandiernden Generals und vieler

anderen höheren Militairpersonen, der Ehrenschmuck des eisernen Kreuzes

am schwarzen Bande, des russischen St. Waldimir⸗Ordens 4ter und des

St. Annen⸗Ordens 2ter Klasse, des Ritterkreuzes 1ster Klasse des nieder⸗ ländischen Löwen⸗Ordens, so wie des schwedischen Wasa Ordens zu Theil; auf das ausgezeichnetste belohnt aber fand er sich durch das Königliche Ver⸗ trauen, welches ihn, unmittelbar nach dem Schlusse des glorreichen Feldzuges 1815, den 9. August zum 2ten General⸗Stabs⸗Arzt und Stellvertreter des da⸗

mals designirten (seit dem 12. Mai 1822 Wirklichen) 1sten General⸗Stabs⸗

Arztes und Geheimen Ober⸗Medizinal⸗Raths Dr. von Wiebel in dem Verhält⸗

nisse als Chef des Militair⸗Medizinalwesens und den damit verbundenen

Aemtern für die Fälle von dessen Abwesenheit berief. Es wird nicht

eben oft sich ereignen, daß der Zeitraum einer solchen kollegialischen Wirk⸗ samkeit und Vertretung in der Leitung einer wichtigen Branche über 28 Jahre hinausreicht; noch weniger häufig aber dürfte es beobachtet werden, daß eine solche vereinte Wirksamkeit während einer so langen Zeit nie leinen

Mißklang, eine Differenz der Gesinnungen hervorruft, vielmehr zum Prüf⸗

stein und zur Weihe wird eines Freundschaftsbundes, der über das Grab hinaus dauert. Bei einer solchen Gemeinsamkeit des Wirkens wird es be⸗

V greiflich, daß Büttner's einsichtsvollem Rathe und thätigem Bei⸗

stande alle Verbesserungen, welche das Medizinalwesen des Hee⸗

res in dem genannten Zeitraum erfuhr, einen Antheil verdanken, den er selbst bei seiner achtungswerthen Gewohnheit, sich dem älteren Freunde und Chef bescheiden unterzuordnen, nicht hoch zu veranschlagen geneigt, dieser aber andererseits stets dankbar anzuerkennen bedacht war. Auch Al⸗ lerhöchstenorts blieb sein Verdienst in dieser amtlichen Thätigkeit nicht un⸗

beachtet; so ward ihm im Jahre 1819 der Rothe Adler⸗Orden 3ter und im

Jahre 1832 die 2te Klasse dieses Ordens mit Eichenlaub Allergnädigst verliehen.

Auch an den Interessen des Civil⸗Medizinalwesens nahm Büttner in mehr⸗ facher Beziehung Antheil; namentlich wohnte er vom Jahre 1822 ab in von Wiebel's Abwesenheit den Sitzungen der Medizinal⸗-Abtheilung des Königl. Ministeriums der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten bei, und nach Umgestaltung der ärztlichen Staats⸗Prüfungen im Jahre 1825 parti⸗ zipirte er waͤhrend mehrerer Jahre als Mitglied der medizinischen Ober⸗ Eraminations⸗Kommission an den akiurgischen Prüfungen der Civil⸗ und Militair⸗Medizinal⸗Personen höherer Kategorie. Nach seinem Ausscheiden aus letzterem Verhältniß ward er von des Königs Majestät im Dezember 1828 zum Geheimen Ober⸗Medizinalrath ernannt.

Mit Eifer widmete er sich ferner auch den städtischen Interessen, ins⸗ besondere der Armenpflege, und war ununterbrochen als Buürger⸗Deputirter und Mitglied der Armen⸗Direction, unter Anderem auch in dem Kurato⸗ rium des Neuen Hospitals, thätig.

„Bei der vielfachen Gelegenheit, welche namentlich höhere Offiziere und Militair⸗Beamten im Kriege gehabt hatten, Büttner als theilnehmenden und geschickten Arzt kennen und schätzen zu lernen, konnte es nicht fehlen, daß seit seiner Rückkunft aus dem Felde sich hier um jenen Stamm bald ein Kreis von Familien bildete, die sich in Krankheitsfällen vertrauungsvoll seinen Beistand erbaten, ein Vertrauen, das der menschenfreundliche und sorgsame Arzt in vollem Maße rechtfertigte bis zu dem Schluß seines Lebens. Büttner war eben so wenig ein Freund von vielen und zusammen⸗ gesetzten Arzneien, als von übereilten und gewagten Operationen, und er⸗ wariete, gleich jedem wahrhaft erfahrenen Arzte, viel von der heilkräftigen Natur; wo es aber galt und die Natur eine Beihülfe oder einen Eingriff entschieden verlangte, da säumte er auch nicht, energisch zu handeln, und wir erinnern beispielsweise nur an so manche Heilungen, die er vermöge längeren Gebrauchs größerer Dosen Salmiaks, besonders aber des Ziti⸗ man schen Dekokts vollbrachte, eines Mittels, das, nachdem Büttner dasselbe im Jahre 1823 durch einen Aufsatz in Rust's Magazin (Bd. 13) der Pn⸗ gessenheit, in der es seit Theden's Zeit geschlummert hatte, wieder entzogen, einen großen Ruf bekommen und seine Heilkräfte vielfach bewährt hat.

„Die Beschäftigungen im Amte und als praktischer Arzt gestatteten Büttner keine große Muße zu literarischen Zwecken; dessenungeachtet ver⸗

theilte auch Interessantes und Wissenswerthes aus dem Bereiche seiner Er fahrungen theils durch Vorträge in den ärztlichen Vereinen, denen er als Mitglied angehörte, theils durch Aufsätze in medizinischen Zeitschriften mit, die sich, wie seine Schreibart üͤberhaupt, durch Klarheit und Bündigkeit auszeichneten.

Auch geselligen Vereinen entzog er sich nicht, und nächst dem Freimau⸗ rerbunde, dem er mit treuer Hingebung angehörte, waren es hesonders Kreise von Genossen aus dem Felde, in denen er gern verweilte. 8

Bei so vielseitigen Beziehungen als Beamter, Arzt und Freund konnte es nicht überraschen, daß, nachdem am 15. Oktober 1835 funszig Jahre verslossen waren, seirdem Büttner seine militairische Laufbahn begonnen hatte, seine Dienst⸗Jubelfeier eine sehr ausgedehnte und wahrhaft erhebende Theilnahme fand, bei welcher die Augenzeugen von Büttner’s Wirken im Felde, und an deren Spitze des kommandirenden Generals von Borstell und damaligen General⸗Lieutenants von Bopen Excellenzen, voranleuchteten. Dem Königlichen Weihgeschenke einer mit Brillanten verzierten goldenen Tabatiere mit der Namens⸗Chiffre Sr. Majestät in Brillanten reihten sich bei jener Veranlassung viele andere sinnvolle Zeichen der Anerkennung und reiche Gaben der Liebe an, von welchen wir, als des dauerndsten Zei⸗ chens der Erinnerung an die Feier des Tages, hier nur einer goldenen Denk⸗ münze erwähnen, welche die Aerzte des Heeres dem Jubilar verehrten.

Noch acht Jahre blieb es diesem vergönnt, sich seinem Berufe nach

allen Richtungen hinzugeben mit einer Kraft, die in der rüstigen Körper⸗ Constitution und dem ernsten Willen Büttner’s ihre Erklärung findet, und mit einem Erfolge, der auch Allerhöchstenorts, namentlich durch Verleihung des Sterns zum Rothen Adler⸗Orden 2ter Klasse im Dezember 1841, an⸗ erkannt wurde.

Trotzdem fehlte es dem nach Außen noch rüstig Erscheinenden in sei⸗ nen letzten Lebensjahren nicht an Beschwerden, die ihn die Abnahme seiner Gesundheit erkennen ließen, und besonders waren es Unterleibs⸗ und rheu⸗ matische Affectionen, von denen er sich heimgesucht sah. Mehrmals hatte namentlich der Gebrauch der Bäder von Teplitz und Eilsen dieselben wie⸗ der beschwichtigt; mit jedem Jahre des vorrückenden Alters gelang solches indessen in geringerem Maße, bis sich endlich das Unterleibsleiden seit dem Oltober v. J. zu einer Höhe steigerte, die den Kranken das Zimmer zu hüten nöthigte und allen Heilversuchen widerstehend endlich seine Kräste er⸗ schöpfte. Büttner starb am 8. Januar d. J., 75 ½ Jahr alt, fest und be⸗ sonnen, wie er gelebt, und dankbar zurückblickend auf eine schöne Vergan⸗ genheit. Allgemein und ehrenvoll sprach sich die Theilnahme seiner Verehrer und Freunde auch bei seinem Leichenbegängnisse aus, bei welchem, außer mehreren anderen Notabilitäten aus dem Militair und Civil, seinen Sarg

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die beiden vorgenannten, von ihm hochverehrten Kriegeshelden umstanden, welche Zeuge seiner Leistungen im Felde und auch bei seiner Jubelfeier ihm zur Seite gewesen waren. Nachdem der Probst Brinckmann Büttner gehörte der katholischen Kirche an dem Dahingeschiedenen erhebende Worte der Erinnerung geweiht hatte, ward seine uüdische Hülle feierlichst nach ihrer letzten Ruhestätte auf dem Invaliden⸗Kirchhofe geleitet. Hier ruht sie neben der seines trauten Freundes Pomowitz; sein Andenken aber lebt fort, tief eingeprägt vielen Herzen, die für Menschenwerth schlagen, 8 und bleibt unvergeßlich dem Freunde.

Nachweisung 1 über den Zustand der berliner Sparkasse für das Jahr 1843.

Die Kasse besteht nach dem Statut vom 21. September 1838 bereits seit 15. Oktober 1838, welches in Gemäßheit des Allerhöch⸗- stenorts unterm 12. Dezember 1838 ertheilten Reglements über die Einrichtung des Sparkassenwesens einer Umarbeitung unterworfen worden, und ist dieses neue, mit der höheren Genehmigung versehene Statut vom 25. November 1841 mit dem 1. April 1842 in Wirk⸗ samkeit getreten, das neue Statut, welches unterm 16. Dezembe 1841 zur öffentlichen Kenntniß gebracht worden ist, weicht jedoch von dem früheren nicht wesentlich ab, und sind daher in Betreff aller, seit dem 15. Oktober 1838 bei der hiesigen Sparkasse gemachten Einla⸗ gen keine wesentlichen Aenderungen eingetreten.

Das Minimum der Einlage beträgt 1 Rthlr., das Maximum

25 Rthlr. monatlich. Das ganze Kapital auf Ein Conto darf nur die Höhe von 300 Rthlr. erreichen, und können dann keine Zuzahlungen mehr auf dasselbe bewirkt werden. Wenn ein Interessent, von der letzten Präsentation seines Sparbuchs an gerechnet, binnen 30 Jahren sich nicht bei der Kasse meldet, hört die Verzinsung seines Guthabens von H an cufee, s 3 er Bestand am usse des vorhergegangenen Jahres bet 771,732 Rthlr. 1 Sgr. 1 Pf. auf 19.he,g Lachenens. Püches.— Sa

An Zuwachs erhielt die Sparkasse während dieses Jahres durch Einlagen 362,869 Rthlr. 14 Sgr. 11 Pf. und durch Zuschreibung von Zinsen 19,695 Rthlr. 2 Sgr. 9 Pf.

286,331 Rthlr. 25 Sgr. 4 Pf. zahlte die Sparkasse für zurück⸗ genommene Einlagen und 1815 Rthlr. 13 Sgr. 2 Pf. für Zinsen.

Auf 21,216 Quittungs⸗Bücher waren nach dem letzten Abschlusse 866,149 Rthlr. 10 Sgr. 3 Pf. Bestand. 1

Die Zinsen, welche dem Guthaben alljährlich zugeschrieben wer⸗ den, betragen 2 ½ pCt.

Für ausgeliehene Kapitale gewährt die Anstalt durchschnittli 3 ½ pCt. Zinsen. 1

Der Reservefonds besteht aus 10,180 Rthlr. 8 Sgr. 7 Pf.

Die Einzahlungen und Rückzahlungen erfolgen in baarem Gelde.

Von den den Interessenten gewährten Zinsen sind

1) . Rücknahme ganzer Kapi⸗ talien baar gezahlt worden. 1,815 Rthlr. 13 Sgr. 1 2) am Jahresschluß den Contos I“ zugeschrieben.... .147,9797 86 ¹ 26ss1“ 27505 Rthir. 2 Sgr. 9 Pf. Ultimo Dezember 1842 waren in den 1 ge. Pr. Händen des Publikumnmws . Ü 19,985 Quitt. Bücher ansgegeben sind im Jahre 1843.. 6,955 » 8- 25,977 Unt. V ganz abgehoben wurden im Jahre 1843. 5,725 Quitt. Bücher, 8 blieben ÜLä;; Dezember 1843 in den 8 änden des Publikums Ü21,216 Quitt. Bücher. Der Bestand der Kasse betrug ultimo Dezember 1843: ee 1 657,100 Rthlr. Stadt⸗Obligationen, 110,700 Staatsschuldscheine, 2,900 Kurmärkische Pfandbriefe, 24,000 Kurmärkische Schuldverschreibungen, 2,000 Neumärkische Schuldverschreibungen, 51,100 Hypotheken⸗Dokumente, 18 Sgr. 10 Pf. baares Geld, von dem ein v re r. -J ee⸗. 8 8 onto di tempo à t. 1 x („elegt ist. 575,320 Rthir. 18 Sgr. 70 P. 866,149 »„ 10 »„ 3 „» beträgt das Guthaben der 8 Imteressenten, sseien 70,780 Nhsr. 8 Sgr. 7 F. als Reservefonds, welchem letzteren außerdem das Agio für die vorhandenen zinstragenden Staats⸗ ꝛc. Papiere mit circa 2 pCt. zu Gute kommt. Berlin, den 13. Februar 1844. Ober⸗Bürgermeister, Bürgermeister und Rath hiesiger

Kampfgenossen, deren Leistungen auf dem Felde der Ehre sich an des Va⸗

folgte er nicht nur unablässig die Fortschruüͤte der Wissenschaft, sondern

Königlichen Residenzien. e*“