1844 / 96 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Paris . gircechonn und Süd⸗talien und die Besorgnisse, zu Rom darüber rege geworden sind, vom 16. März, na b 1 griffenen Maßregeln wenigstens sehen könne, liches vorgehen müsse, Folgendes:

Die Garnisonen aller der kleinen

Staalen sind verstärkt und Artillerie dahingeschickt worden. 3 soll nämlich Stagten 1 b daß drei mit italieni⸗

der Regierung Nachricht aus Malta zugegangen sein,

Füchtlingen angefüllte Schiffe eine Landung an irgend schen Flüchtling 8 Seil längerer Zeit schon sollen von den europäischen Kabinetten und besonders von Frankreich Warnungen desfalls zugegangen sein, damit weil die italienischen Flüchtlinge einen um⸗ um im nächsten Frühjahr einen Schlag zu Was die Sache noch wahrscheinlicher macht, ist die Gewißheit, daß sich in diesem Augenblicke die größte Zahl der italienischen Flüchtlinge nach Malta Besorgniß zu Rom wurde aber noch erhöht durch ein am 15ten an allen Straßen⸗Ecken daselbst angeschlagenes und verbreitetes Edikt, welches in klagenden Ausdrücken an⸗ Es werden deshalb öffentliche Gebete in die Tempel zu eilen, um den Schutz der besonderen Schutzpatronin Roms, anzurufen, endlich Ehren angeordnet, um sie um Be⸗ Man spricht von einem seit vierzehn Courierwechsel zwischen hier (Nom)

der italienischen Halbinsel versuchen würden. den sämmtlichen italienischen Regierungen

sie auf ihrer Hut sein sollten,

fassenden Plan gefaßt hätten, wagen.

begeben hat. Die allgemeine

sonst auch zahlreich kündigt, daß neue Gefahren drohen. anbefohlen, das Volk ermahnt, eiligen Jungfrau, der ein Triduo (dreitägige Andacht) ihr zu schwörung des Gewitters anzuflehen.

Tagen stattsindenden äußerst lebhaften

und Wien, der Auditor oder erste Secretair der päpstlichen als Courier hier an und soll die ganze Neise in sechs Tagen zursüchgeseht haben; ja es wäre ihm sogar bei seinem Abgange von Wien ausdrücklich anbefohlen worden, am zehnten Tage zurück zu sein,

Antwort bis dahin von Seiten des päpstlichen

Wien kam selbst

das wiener Kahinet auf eine Nuncius gedrungen habe.“

28. März. Ueber die unruhigen Bewegungen im welche namentlich

sagt ein Schreiben aus dem es vorausgeschickt, daß man aus den er⸗ daß etwas sehr Ernst⸗

Forts an der Küste

weißen

Rom lassen.

der päpstlichen Es soll nämlich

einem Punkte Preise

mothee

Nunciatur zu

weil

105—

Eisenbahnen. Stuttgart, Ausschuß hat heute beschlossen, der

Eisenbahnen einen freiwilligen Beitrag anzubieten, unter den Voraussetzungen,

jährlichen Terminen zu tilgen wäre. Berlin-Potsdamer

Berlin-Potsdamer Eisenbahn 6330 Personen.

Berlin-Stettiner

28. März. Der hiesige Stadtrath und Bürger⸗ Staats⸗Regierung zum Baue der

von hunderttausend Gulden daß die Ausführung der Bahn und des stuttgarter Bahnhofs nach dem bereits genehmigten Plane stattfinde, und daß von Seiten der Regierung gestattet werde, für den Betrag dieses Beitrags eine Schuld aufzunehmen,

Eisenbahn. In der Woche vom 26. bis incl. den 1. April c. suhren auf der

Eisenbahn. Frequenz in der Woche vom 24. bis incl. 30. Müärz 3843 Personen.

Geiste Hafer

pro W

die in funfzig

Preise

Stettin, 1. April. (B. N. d. O.)

getroffene englische Post lautet für Getraide slau, was nicht ohne Am Landmarkt ist hier Weizen neuerdings billiger gekauft und sonst seit Freitag nichts darin gemacht. Die alten gelben schlesischen 55 a 58

kung auf unseren Markt geblieben ist.

geforderten Preise sind: für 129 /131pfd.

Getraide. Auch die gestern ein⸗

halten

Rückwir⸗

märkschen 53 Rthlr., 124./126pfd. neuen dito schlesischen 48 a 50 Rthlr., augenblicklich in guter schlesischer

33 ½ Rthlr. gekaust. Gerste 101/102pfd. Oderbruch 24 Rthlr., 104/105pfd. schlesischer 25 Rthlr., wozu einzelne kleinere Partieen zu kaufen sein wür⸗ den. Hafer, pommerscher von mindestens Nthlr., Oderbruch von 48/49 Pfd. 17 Rthlr. völlig preishaltend.

Landmarkt vom 30sten d.:

Zufuhren... 20

Saamen. Schlag⸗Leinsaamen 50 Rthlr. Nach weißem Kleesaamen in fein mittel und mittel Waare zeigt sich anhaltend gute Frage, zu ren, 24 a 26 Rthlr. für letzteren, wogegen ordinairer pommerscher sehr ver⸗ nachläs Auch rother Kleesaamen ist begehrt und ein 11 ¼ Rthlr. gekauft.

für rigaer 8 Rthlr.,

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 25 ¼ X . bei stärker eintreffenden Zufuhren, weichend und wild heute nur 26 % noch geboten. schlossen.

Rüböl in loco und pr. April wird keine Kauflust; pr. S

Danzig, 30. März. für Weizen 110 26 Sgr. Wicken 30 a 35 Sgr.

Spiritus 12 ½ a 13 Breslan, 30. März. Getraide⸗Preise.

Weizen 1 Rthl. 26 Sgr. 6 Pf. ———

Magdeburg, 1. April. Höchster und niedrigster Getraide⸗Marktpreis

Köln, 22

* %ℳ Frankfurt a. M., 30. März. gonnene Ostermesse ist noch nicht sehr belebt, gleichwohl Manufakturwaaren Waaren⸗Quantitäten am Platz wie sonst, und da alle Urstoffe merklich im

merkenswertherweise sind

Die gestern stattgehabte dem das Geld etwas knapper geworden, war der Umsatz und die Cours⸗

Handels- und Börsen-Uachrichten. 9. Berichte aus Amsterdam,

tion von Amstedam zu erwarten.

London, 25. März. . vorigen Woche ist das Geschäft in Weizen überall wieder nur von einem sehr unbedeutenden Umfange gewesen und die Preise, sowohl von englischem,

alten weißen dito 58 a 60 Rthlr., 129/130pfd. neuen gelben ucker⸗

dito 50 a 53 Rthlr. Roggen ist neuerdings billiger und in loco Waare von 83/84psd. zu 32 ½ Rthlr. er⸗

Lieferung pr. Frühjahr zu 32 31 ¼ Rthlr., pr. Juni./ Juli zu

52 Pfd. pr. Scheffel 18 17 ¾

1 Versicherung. Erbsen bleiben knapp und

Gerste. Erbsen. 2 6 Wsp.

48 a 51 32 a 35 22 a 25 17 a 19 32 a 35 Rthl. Für Winter⸗Rübsen vom Boden bleibt 70 Rthlr. gefordert,

Weizen. Roggen. Hafer. 16 12

20 a 28 Rthlr. für erste⸗

dafür kaum 17 a 19 Rthlr. bedingen kann. Posten gut ordinaire Waare zu Mittel 13 a 15 ½ Rthlr., fein 16 a 17 ½ Rthlr. Thi⸗ 11 ½ 2 13 Rthlr. Säe⸗Leinsaamen, pernauer geräumt, windauer 10 Rihlr., memeler 7 Rthlr. gefordert.

Der Markt bleibt,

sigt bleibt und man

nach Qualität

8

Auf Lieferung pr. Juni./Juli ist zu 23 ½, pr. Juli zu 23 ge⸗

noch auf 10 ½ gehalten, wozu aber ept. /Okt. ist weichend zu 11 ¼ 11 Rthlr. gekauft. Marktbericht. 134pfd. 32 a 67 ½ Sgr.

men muß, öftere

An der Bahn zahlte man dem sie sich

Roggen 115 125 pfd. 28 a

Erbsen, weiße und gelbe 33 4 40 Sgr., graue 38 a 45 Sgr. 1 Geiste 4 zeil. 100— 112 pfd.

.

22 a 31 Sgr., 2 zeil. 116pfd. 25 a 34 Sgr. Hafer 65 75pfd. 19 a 21 Sgr. pr. Schfl.

Rthlr. pr. 120 Quart 80 % Tr. so daß Integrale,

Niedrigster: 1 Rthl. 19 Sgr. Pf. 1]

Mittler: 1 Rthl. 22 Sgr. 9 Pf. 1 »

5 2

Höchster: zu verrechnen I1uq 2

29 3 27 5

4 19

0

9 »v

26bö 1

EEV 1ZéqöT555 20 »

ispel:

Weizen: 46 ½ 38 Rthlr. 99 3 2

Roggen: 34 32 »

wieder 147 ½ %.

28, pro Olt. 30 Rthlr. slau. DPer. rheinische

Die seit wenigen Tagen be⸗ ist schon viel in gekauft worden. Es sind diesmal nicht so beträchtliche halten auch die Fabrikanten auf höhere Preise. Be⸗ auch unsere Wolllager stark aufgeräumt. Abrechnung der Börse sür März ging, trotz⸗ leicht vorüber. So wie aber heute, Veränderung der Fonds auch gestern un⸗ Heute waren die holländischen Fonds, auf die ungünstigeren slauer und nur Ardoins sester. Im Allgemeinen sich die Course aber doch hoch, wahrscheinlich steht aber eine Reac⸗

gestiegen sind,

(B. H.) Getraide⸗Markt. Während der

ziemlich erholt hatten, noch zeige des Finanz⸗Ministers, daß während der ersten Tage kaum ein Sechstel

nahmen einen Aufschwung von 97 ¼ gestern zu 97 ½ % abgelassen; Haarlem⸗Rotterdamer wurden dagegen häufig. ausgeboten und gingen deshalb von 97 ¾ auf 96 % herunter. Von frem⸗ den Staats⸗Papieren waren russische und österreichische gestern etwas flauer; Aproc. neue Certifikate ner Metalliques von 109 ¼ auf 109 ½⅜ % Ardoin⸗Obligationen und deren Coupons und letztere 31 ½ %. Der Geldmarkt ist knapper vers Anleihen 4 % und bei Prolongationsgeschäften 5 % Zinsen bewilligt werden,

Am Getraidemarkte blieb es gestern mit Die Verkäufe bestanden blos in 129 pf 308 Fl.; 128 pf. weißbunten dito 315 Fl.; 119 pf. 170 Fl.; 117 pf. alten getrockneten Roggen 170 Fl.; ben ohne Handel. 0 Wochen galt selbiges 36 Fl. p. Hectolitre. nächsten Monat ist keine Veränderung gekommen.

wie auch fremdem, verzollten, haben 1 à 2 Sh. pro Quarter nachgegeben. Güter in Bond und f. a. B. waren ebenfalls sehr vernachlässigt, und die Inhaber von letzteren würden willig eine Erniedrigung zugestanden haben, wären Käufer zu sinden gewesen. wovon wir hörten, 40 Sh. pr. Quarter f. a. B., inklusive Fracht, und einer Ladung 61 /762 f. poln. Odessa zu 37 Sh. 9 Pre. pro Quarter a. V. Der Stand des Gerste⸗Marktes, so wie die Aussichten auf den ferneren Gang dieses Artikels bleiben sehr unbefriedigend. Diesen Morgen hatten wir eine sehr mäßige G und Suffolk, dessen Condition wieder schlecht kam; einige trockene Probe wurden 1 Sh. billiger begeben; im Allgemeinen stellten sich die Preise abe⸗ 2 Sh. pro Quarter niedriger, als heute vor acht Tagen. verzollter Waare ging es sehr flau, und der Umsatz darin war unbedeutend Verkäufe konnten nur zu einer Erniedrigung von 1 Sh. pro Quarter ge⸗ schehen; zum Theil hielt man Einige kleine Pöste in Bond wurden wohlfeileren Preisen genommen. befindlich, behauptete sich völlig. Erbsen und Zufuhr, waren zu den Preisen der vorigen Es war wenig Hafer angekommen, sich völlig so hoch wie am vorigen Montage. Der Absatz von Kleesaa⸗ men bleibt höchst unbedeutend, und es ist

drigung schwer zu begeben. giebt es dafür doch nur sehr wenige Käufer.

Die einzigen Verkäufe in Maik Lane, waren die einer Ladung 61 pf. rostocker Weizens zu

inklusive Fracht und Anfuhr von Weizen aus Esser, Ke⸗*

Mit fremd.⸗

aber auf die Notirungen der vorigen Woche. zum Export zu 1 Sh. pio Quarter Malz⸗Gerste, wovon nur wenig am Markte Bohnen, obwohl in kleiner Woche sehr unverkäuflich. und der Werth dieses Artikels stellte

elbst zu einer bedeutenden Ernie⸗ Obwohl Wicken billiger angeboten werden,

29 Amsterdam, 30. März. Die Course der holländischen Staats⸗ Papiere haben diese Woche, deutende

in welcher die höchst wichtige Frage, ob die be

e Anleihe vollgezeichnet sein wird, zuͤr Entscheidung kom⸗ chwankungen erfahren; anfangs schienen dieselben, nach⸗ von der am verwichenen Sonnabend erlittenen s

4 Flauheit so höher gehen zu wollen, doch die öffentliche An⸗

für die Anleihe eingezeichnet worden ist, wodurch also die Besorgniß von deren Mißlingen wieder üb die hauptsächlich umgesetzt wurden, von 57 ;, auf heruntergingen; während der beiden letzten Tage änderte sich die Stimmung neuerdings; ob der große Andrang, welcher zur Einschreibung bemerkt wurde, oder der herannahende Abrechnungs⸗Termin,

erhandnahm, verursachte ein anderweitiges Zurückweichen,

30, 8 70

wobei ansehnliche Difserenzen

sein werden, hierzu Veranlassung gaben, bleibt noch ungewiß, indem man die offizielle Anzeige über das Resultat der Einschreibung wohl schwerlich vor nächstem tende Partieen Integrale sich zuletzt auf 57 %, 5proc. wirkliche 99 ½ und ¹½ % und erreichte gestern 100 %; und 99 ¾ % und blieb 99 %; % anfangs vergeben, wurde zuletzt a Handel⸗Maatschappy fielen von 147 auf 147 %, doch erreichten demnächst Der Umsatz in Eisenbahn⸗Actien blieb ziemlich lebhaft;

Dienstag wird haben können. Es wurden bedeu besonders gestern gekauft, und deren Preis stellte Schuld schwankte erst zwischen ostindische wechselte zwischen Obligationen zu 95 ½ a Actien der

alte Sondikat 95 ½ % abgenommen.

auf 98 ½ %, wurden aber

bei Hope gingen von 91 auf 90 ½ % und Sproc. wie⸗

zurück; dagegen waren spanische angenehmer; erstere erreichten 22 % Der Preiswechsel der übrigen Fonds war nicht wichtig. sehen bei anhaltendem Begehr, weshalb bei

Weizen und Roggen stille. polnischen Weizen zu preußischen Roggen zu Gerste und Hafer blie Rüböl war gegen baar und auf Zeit sehr flau; pro Im Getraide⸗Zoll für den

alten bunten

Behkanntmachungen.

[292] PPr o l a ma. Auf den gemeinschaftlichen Antrag des Gastwirths P. H. Buchholz hierselbst und des Gastwirths Lauter zu Möckow, werden alle diejenigen, welche an den von dem Ersteren an den Letzteren verkauften, an der Kuh⸗ straße hierselbst sub No. 35 belegenen Gasthof nebst Zu⸗ behör dingliche Ansprüche und Forderungen machen zu können sich berechtigt halten sollten, hierdurch aufgefor⸗ dert, solche in einem der auf 3 den 19. März und den 2. und 16. April d. J.,

jedesmal des Morgens 10 Uhr,

angesetzten Liquidations⸗Termin vor dem Stadtgerichte hierselbst speziell und glaubhaft, unter Vorlegung der darüber sprechenden Urkunden, anzumelden, widrigenfalls sie damit durch die in termino den 30. April d. J., Morgens 10 Uhr, zu publizirende Präklusio⸗Sentenz werden ausgeschlossen, und von dem gedachten Grund⸗ stücke für immer werden abgewiesen werden.

Datum Greifswald, den 29. Februar 1844.

Direktor und Assessores des Stadtgerichts. 1“ Dr. Teßmann.

[391] Das Niedergericht hierselbst hat auf Imploriren ab⸗ seiten Herrn Jacob Schleiden Dris. mandat. nom. Johann Jacob Bergmann zu Berlin und Joseph Tie⸗ senbacher hierselbst, als Inhaber der ehemaligen hier und in Berlin bestandenen Firma Bergmann &. Tie⸗ fenbacher, ein öffentliches Proklam dahin erkannt: daß alle diejenigen, welche an das seit dem 1. Ja⸗ nuar 1823 in Feneburg bestandene, von den Implo⸗ ranten unter der Firma Bergmann L. Tiefenbacher geführte, jedoch mit dem 31. Dezember 1843 wieder aufgehobene Sozietäts⸗Geschäft, oder an einem der beiden bisherigen Associés aus irgend einem Grunde, er sei welcher Art er wolle, rechtsbegründete An⸗ sprüche sa haben, und deshalb der Aufhebung der Hen. o wie der Uebemahme und Liquidation des amburger Geschäfts durch Tiefenbacher, aus irgend einem Rechtsgrunde widersprechen zu können vermei⸗ nen möchten, schuldig und gehalten sein sollen, sich mit diesen ihren vermeintlichen An⸗ und Widersprü⸗ chen bis zum 9. August 1844, als einzigem er. W chem Termine, und zwar bei Strafe b 8 2 es und eines ewigen Sehülchneig⸗2, vabeien an zu Hamburg (und zwar Aus⸗ selbiah urch hiesige Bevollmächtigte) zu melden, Snee anf Verlangen gehörig zu jussitziren und den prüch Rechtens zu gewärtigen.

Hamburg, den 19. März 1844.

Zur Beglaubigun S G. Pemöller, D23 Ahuarius.

a) b)

C. G. Fabricius. H. Langemak. Lübke. ““

[337 b

Abfahrtstag

Freitags,

Berlin⸗Stralsunder Eisenbahn. aee

zeichnete Verein keine Ver Nur die Handlungshäuser

der Herren Anhalt CC. eben ist in der T. Trautweinschen Buch⸗ ÜFaennere,,— der Herren Conrad & Klemme sind für Berlin von ihm zur Annahme von Actien⸗ Zeichnungen bevollmächtigt. .“ ““ Berlin, den 2. April 1844. Der Verein zur Erlangung einer 19231 Eisenbahn von Berlin über Neu⸗ Strelitz nach Stralsund.

Wegelin.

3 Passagier⸗-Dampsschifffahrt zwischen Potsdam u. Hamburg. len

Montags, Dampsb. „Prinz Carl“ „Falke“

Fahrbillette sind bei dem Unterzeichneten zu haben.

Allgemeiner Anzeiger.

1e M. Chr. A. Pescheck,

der

Gegenreformation in Böhmen. Nach Urkunden und anderen seltenen gleich zeitigen Quellen bearbeitet.

8 I“ Vorgeschichte bis 1621. 521Teee gr. 8. brosch. 2 Thlr.

Zu der in den hiesigen Zeitungen vom heutigen Tage erschienenen Be⸗ kanntmachung, betreffend die Annahme von Actien⸗ Unterzeichnungen für die

be, Berlin⸗Stralsunder Ei

s senbahn durch die Herren

J. Gebert K Comp. hierselbst, hat der unter⸗ anlassung gegeben

11111

u. Musikalienhandlung (J. Guttentag), Breitestr. Nr. 8, erschienen und zu haben: Conradi, Aug., Marien- Polka lür das Pianoforte. Preis 5 Sgr.

Die vorstehende Polka hat bei öffentlichen Auffüh⸗

rungen stets den allgemeinsten Beifall gefunden.

Von der beliebten und vielverbreiteten Gesammt⸗ Ausgabe der

* 82 82 47 Sämmtlichen Schriften von Henriette Hanke, geb. Arndt sind so eben wieder der 69ste bis 71ste Band (die 12 Monate 1ster bis 3ter Band enthaltend) erschienen und als Fortsetzung an alle Buchhandlungen versandt, in

Becker. A. T. Kruse. Dr. von Pommer⸗Esche.

Berlin (Stechbahn Nr. 3), Posen und Bromberg an

8 5 E. S. Mittler.

Jeder Band kostet in dem wohlfeilen Subsecriptions⸗ preise Thlr. Nicht nur in fast allen Lese⸗Bibliothe⸗ und Vereinen sind diese reichhaltigen und hoͤchst anziehenden zum Theil jetzt schon in der 2ten und 3ten Auflage erscheinenden Schriften zu finden, sondern auch besonders in zahlreichen Familien⸗ Bibliotheken aufgenommen, da die Anschaffung bei dem so billigen Preise noch sehr erleichtert wird, wenn einzelne Familien sich fernerhin dazu vereinigen.

Hahnsche Hofbuchhandlung in Hannover.

8

e von Potsdam:

8

Vorm. 9 Uhr.

Anker, Taubenstraße Nr. 10.

Ii 8 ELELE1

In der Arnoldisch und Leipzig ist erschienen

Literarische Anzeigen.

zu erhalten, in Berlin (Stechbahn 3), Posen und Brom⸗

berg bei E. S. Mittler:

I 1. [425] 111“] 1E In meinem Verlage ist neu erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen, in Berlin durch Ferd. Dümmler, U. d. Linden 19:

Eisenhart (Hugo), posuives Sy⸗ stem der Volkswirthschaft, oder Oeko⸗ nomische Sozial⸗Theorie. A. u. d. T.:

en Buchhandlung in Dresden und in allen Buchhandlungen

8 hilosophie des Staats, oder Allgemeine Sozial⸗ Theorie. Zweiter Theil. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 6 Sgr. Der erste Theil erschien 184. 1 Thlr. 6 Sgr. 1“ eipzig, im März 1844. pz 8, 11““ irs . 1OPWaldsens wohlgetroffenstes Portrait, nach l'rof. Krüger in Schwarzkunst gest. von G. Lüde ritz, Preis 2 Thlr., welches bei uns erschienen, därfte f. d. vielen Freunde u. Verehrer desselben jetzt ein erhöhtes Interesse ha ben, und erlauben wir uns daher daraul hinzuweisen.

1

C. G. L.-ü de ritz2sche Kunst

Unter den Linden No. 27. v11“”“

In C. Berger's Buchhandlung ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu haben, in Berlin (Stech⸗

bahn 3), Posen und Bromberg durch E. S.

Mittler: v Ainsworth,

Die Geheimnisse von London. Meit Bildern. 18 4s Bändchen. 16. br. à Sgr.

Die günstige Aufnahme, welche dieselben sanden (das erste Bandchen erschien bereits in der zweiten Auflage) wird bei dem Erscheinen eines jeden Bändchens nur noch erhöht werden.

[419]

[339 b]

Gegen Tisch und Wohnung angestellter Lehren den Kindern Einer Familie Privat- unterricht zu ertheilen. Adr. erb. sub 0. 34. im Int.=Cmt.

erbietet sich ein hier

Anerbieten. Ein junger in Leipzig etablirter Kaufmann sieht sich genöthigt, wegen Familien⸗Angelegenheiten sein Ge⸗ schäft aufzugeben, und würde gern Agenturen, sei es für Waaren⸗Geschäfte oder für irgend eine Gesellschaft im kaufmännischen Fache, übernehmen. Da er Bür⸗ ger und Kramer ist, so könnte er auch als Geschäfts⸗ füͤhrer für ein auswärtiges Haus, das eine Comman⸗ dite in Leipzig zu errichten beabsichtigt, eintreten. Offerten bittet er unter der Adresse „G. L. No. 2 bost restant Leipzig“ einzusenden, worauf sofort siche Antwort erfolgen soll. rche Ihtan “]

9 bis 12 Uhr eingelegten Zettel aber erst

8 sehr bändereiche Werke und die

2 .

deigwink z2 zeschman th zuh ir Zn,, 9g, d Wansut 1 m h . 8

I vnüm enbek ich aühhad. nn.

Das Abonnement bekrägk: ““ 1’61a¹“

2 Uthlr. für 8 Jahrr. g 111“

4 Rthlr. ½ Jahr. 111“

in allen Theilen der Monarchie 84 1.

ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den

Naum einer Zeile des Allg.

Anzeigers 2 Sgr.

18*

8

F

88

. üee Alleine

8 1“ 2 E“ aas Alle Post-Anstalten des Ju⸗ nnd

a2its Sak

Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatl an, für Berlin die Expedition der Anlg. Preuss.

1 Zeitung:

Friedrichsstrasse Nr. 72.

Amtlicher Theil. 1116“*“

Inland. Frankfurt a. O. Errichtung von Sonntags⸗ und Abend⸗ schulen. Marienburg. Unterbrechung der Passage über die Nogat. Dirschau. Hemmung der Passage über die Weichsel. 8

Deutsche Bundesstaaten. Bapern. München. Verleihung des erblichen Adelstandes an Herrn von Abel. Hannover. Hannover. Verhandlungen der ersten Kammer über die Eisenbahn⸗Angelegenheit. Baden. Karlsruhe. Verhandlungen der Abgeordneten⸗Kammer. Kurhessen. Kassel. Verhandlungen der Stände über die Eisenbahn⸗ Angelegenheit. Freie Städte. Ham burg. Konstituirung des Gustav⸗Adolph⸗Vereins.

Oesterreichische Monarchie. Schreiben aus Prag. Statistik des Königreichs Böhmen.)

Rußland und Polen. St. Petersburg. Militairs und des schwedischen Gesandten.

Frankreich. Pairs⸗Kammer. Annahme des Jagdgesetzes. De⸗

putirten⸗Kammer. Diskussion des Gesetzes gegen die Weinfäl⸗

sscchüung. Paris. Konferenzen über die Fehde der Bischöfe gegen die

(Zur neuesten

Audienzen schwedischer

1“ 7U 7 2 2 Universität. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Kammer Arbei⸗

ten: Eisenbahnen; Post⸗Reform.)

Großbritanien und Irland. Unterhaus. Atmosphärische Eisen⸗

bahn. Diskussion über das Zurückziehen der Fabrilbill. Geldbe⸗ illigungen. Schreiben aus London. (Die Bewegung für und ggegen Lord Ashley's Vorschlag; Zwiespalt der Tory⸗Partei.)

Niederlande. Aus dem Haag. Ankunft der Prinzessin Albrecht von Preußen. .

Belgien. Repräsentanten⸗Kammer. Schluß de Debatten über die Ernennung der Prüfungs⸗Juries. Brüssel. Stimmen gegen den Gesetz⸗Entwurf uͤber diese Juries.

Schweden und Norwegen. Stockholm. Die Bestattung des Königs Karl Johann. Dampfschifffahrt zwischen Gothenburg und Hull.

Dänemark. Kopenhagen. Offtzielle Anzeige von dem Thronwechsel in Schweden. Thorwaldsen's Leichenfeier. Ergebnisse der Obduction der Leiche. Sein Testament.

Spanien. Briefe aus Madrid. (Näheres über den Aufenthalt der

sKönigin Mutter in Aranjuez und ihren Einzug in Madrid. Arguölles †.)

und Paris. (Transport der Gebeine des Prinzen von Bourbon Conti

vpoon Barcelona nach Frankreich; Cartagena und Alicante.)

Griechenland. Schreiben aus München. (Die Finanz⸗Lage und die angebliche Anleihe.) 5

Tunis. Schreiben aus Paris. (Fortgesetzte Rüstungen des Bey; er soll angeblich die Vermittelung Englands nachgesucht haben; Hoffnung naher Ausgleichung mit Sardinien.) 1u

Spinner⸗ und Weber⸗Unterstützung. 8 II“

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin und Paris. Börse. *Stettin, Königsberg, Magdeburg und St. P etersburg. Markt⸗

bericht.

BLlage. Nachweisung der in den Häfen des preußischen Staats im Ichre 1843 ein⸗ und ausgegangenen Seeschiffe.

i . A mt li ch er Th el b g

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Kanzlei⸗Direktor Müller bei der Regierung zu den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen.

Der Königliche Hof legt heute am 4. April die Trauer auf drei Wochen für Se. Majestät den König von Schweden und Nor⸗ wegen an.

Die Damen erscheinen in schwarz seidenen Kleidern und zwar die erste Woche in schwarzem Kopfputz mit schwarzen Handschuhen und schwarzen Fächern, die zweite Woche in weißem Kopfputz mit weißen Handschuhen und weißen Fächern, die dritte Woche mit Blonden.

Die Herren erscheinen, insofern sie nicht Uniform tragen, die erste Woche mit schwarzen Degen und schwarzen Schnallen, die bei⸗ den letzten Wochen mit weißen Degen und weißen Schnallen.

Berlin, den 4. April 1844.

Oppeln

Der Ober⸗Ceremonienmeister, Graf Pourtales.

Den Inspektoren an der Ritter⸗Akademie zu Liegnitz, J. C. Chr. eyer und Dr. Sommerbrodt, ist das Prädikat „Professor“ igelegt worden.

Königliche Bibliothek.

Von des Königl. Wirklichen Geheimen Staats⸗ und Ministers der geistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗Angelegenheiten, Herrn Dr. Eichhorn Excellenz, sind mittelst Reskripts vom 15ten v. M. folgende veränderte Einrichtungen in der Benutzung der Königlichen Bibliothek angeordnet worden.

Zum Abholen und Wiederbringen der Bücher und zur Zurück⸗ nahme der Empfangscheine sind, unter Vorbehalt einer abändernden Anordnung, jedes Tages, an welchem die Königliche Bibliothek über⸗ haupt geöffnet wird, die Vormittagsstunden statt wie bisher von

1 bis 12 künftig von 9 bis 12 Uhr bestimmt; gegen die in dem Zettelkasten bis 9 Uhr Vormittags vorgefundenen Scheine werden die Bücher noch an demselben Vormittage um 11 Uhr, gegen die von

am folgenden Vormittage von 9 Uhr an ausgegeben werden.

Handschriften, Kupferwerke, Prachtbände, Karten, kostbare oder auf der Königlichen Bibliothek zum Nachschlagen erforderlichen Bücher werden in der Regel gar nicht, Romane, Schauspiele, Gedichte und andere zur schönen Literatur ge⸗ hörige Werke aber nur hei Nachweisung eines wissenschaftlichen Zweckes an die dazu berechtigten Personen ausgeliehen oder zur Be⸗ nutzung im Lesezimmer verabfolgt werden. Das Lesezimmer der Königlichen Bibliothek ist sowohl wäh⸗

zUd der Sommer⸗ und Winter⸗Monate, statt wie bisher nur Nach⸗ ttags, künftig Vormittags von 9 bis 1 Uhr und Nachmittags von vis 4 Uhr, mit Ausnahme des Sonnabends und Sonntags, geöff⸗

Wer seine Zettel bis 9 Uhr Vormittags abgegeben hat, findet

1“

Donnersta

die verlangten Bücher um 11 und für die zwischen 9 und 12 Uhr abgegebenen Zettel um 2 Uhr bereit. Diese veränderten Einrichtungen treten stage, den Oten d. M., in Wirksamkeit. Berlin, den 3. April 1844. Der Königliche Geheime Regierungs⸗Rath und Ober⸗Bibliothekar Pertz.

mit dem nächsten Dien⸗

Angekommen: Se Excellenz der General der Infanterie und kommandirende General des 7ten Armee⸗Corps, von Pfuel, von Münster.

Se. Excellenz der Königl. schwedische General⸗Lieutenant von Me658 von Stockholm.

bgereist: Se. Excellenz der Herzogl. sachsen⸗koburg⸗gothasche Wirkliche Geheime Rath und Regierungs⸗Präsident, Freiherr von Stein, nach Gotha.

Inland.

FrNeankfurt a. O., 3. April. In dem heutigen Amts⸗ Blatte macht die Regierung ein Verzeichniß aller seit dem Anfange des vorigen Jahres in dem Regierungs⸗Bezirke errichteten Sonntags⸗ oder Abendschulen bekannt, welches zu den erfreulichsten Erwartungen berechtigt. In der Einleitung heißt es:

„Die Früchte des besten Schul⸗ Unterrichts gehen oft theilweise verloren, wenn nicht in den nächsten Jahren nach beendigter Schul⸗ zeit die in der Schule erlangten Kenntnisse und Fertigkeiten aufge⸗ frischt, vervollständigt und in eine mehr praktische Beziehung zum Le⸗ ben gebracht werden.

Es sind deshalb die Geistlichen und Schullehrer des hiesigen Re⸗ gierungs⸗Bezirks zu Anfang des vorigen Jahres veranlaßt worden, an Sonntagen nach geendigkem Gottesdienste oder an gewissen Aben⸗ den der Wochentage die aus der Schule entlassene mehr erwachsene Jugend des Orts, die für ihre Fortbildung Sinn beweist, um sich zu versammeln, und derselben einen fortbildenden praktischen Unterricht, der nicht blos eine Wiederholung des Schul Unterrichts sein, son⸗ dern denselben auch durch Kenntnisse und Fertigkeiten, welche für solche jungen Leute in Beziehungen auf den von ihnen gewählten Be⸗ ruf als besonders nothwendig und nütlich erscheinen, ergänzen sollte, zu ertheilen, ihnen nützliche Schriften dabei an die Hand zu geben, zur rechten Benutzung derselben sie anzuleiten, wo möglich kleine Samm⸗ lungen solcher Schriften zu Stande zu bringen, zugleich aber auch an Belebung des religiös sittlichen und kirchlichen Sinnes, wie der Vaterlandsliebe und an der in diesen Jahren so nothwendigen Ein⸗ wirkung auf ihr äußeres sittliches Verhalten es nicht fehlen zu lassen. Die weibliche aus der Schule entlassene Jugend sollte von solchen Zusammenkünften ausgeschlossen werden. Wo dennoch ein fortbilden⸗ der Unterricht auch für sie möchte eingerichtet werden wollen, da sollte er nur besonders und unter Aufsicht und Leitung eines Predigers oder einer gebildeten Frau ertheilt werden. Wir freuen uns, bekannt machen zu können, daß diese Anregung an sehr vielen Orten einen lebhaften Anklang gefunden hat, und daß von vielen Geistlichen und Lehrern mit Unterstützung Seitens der Magistrate, Patrone, Gutsherren und Kommunen im vorigen Jahre ein sehr erwünschter Anfang mit der Einrichtung solcher Fortbildungs⸗Anstalten für die Jugend gemacht worden ist.“ * 8

Marienburg, 30. März. (Elb. Z.) Die Eisdecke der Nogat liegt noch unverändert in ihrer Winterlage, wird aber allmä⸗ lig immer schwächer. Bei Tage kann leichtes Fuhrwerk noch ohne Aufenthalt über die gegossene Bahn passiren, bei Nacht ist jedoch von heute ab die Ueberfahrt für alle Wagen gesperrt.

Dirschau, 31. März, Abends 6 Uhr. (D. Z.) Im Eise sind bis in die Bahn große Löcher aufgebrochen, so daß sie heute Nach⸗ mittag 4 Uhr für Pferde und Wagen gänzlich gesperrt werden mußte. Fußgänger können dieselbe noch benutzen; die bei Nacht ankommenden Posten müssen den Anbruch des Tages abwarten. Laut Bericht aus Schwetz von gestern Abend, hat sich dort das Eis mehreremale in Bewegung gesetzt, ist aber wieder stehen geblieben; auch bei Grau⸗ denz hat gestern das Eis gerückt, wodurch dort die Passage gänzlich gehemmt ist.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 29. März. Se. Majestät der König haben sich unterm 12. März aus selbsteigener Bewegung entschlossen, Allerhöchstihrem Minister des Innern, Staatsrath im ordentl. Dienst ꝛc., Karl von Abel, in Rücksicht seiner erprobten ausgezeichneten Dienst⸗ leistung und treuen Anhänglichkeit an Ihre Allerhöchste Person, den erblichen Adelstand des Königreichs tax⸗ und siegelfrei und zugleich die ehemalige gräflich Hollnsteinsche Hofmark Stamsried in der Ober⸗ pfalz bei Cham als Mannslehen Allergnädigst zu verleihen.

Hannover. Hannover, 1. April. (H. Z.) In der Sitzung der ersten Kammer vom 28. März wurden die Beschlüsse der Sitzung vom 27sten in Betreff der Eisenbahn⸗Angelegenheiten abermals in Frage gestellt und sämmtlich wiederholt.

Ueber das Postskript 5 vom 21. März d. J., die Emittirung unver⸗ feencge Antheilscheine, behuf der Eisenbahn⸗Anlage, war der gestern ge⸗ aßte Beschluß, „das Schreiben an die Eisenbahn⸗Kommission zu verweisen,“

wiederum zu berathen. Ein Mitglied wiederholte ven in voriger Sitzung gestellten Antrag, „das Schreiben zu den Akten zu nehmen’“. Da⸗ gegen vertheibigte ein zweites Mitglied den vorliegenden Beschluß. Ünter Hinweisung auf die in der gestrigen Sitzung bei der ausführ⸗ lichen Besprechung der Für und Wider vorgetragenen Gründe, ma te der Redner noch darauf aufmerksam, daß die Befürchtungen, welche sich in dem

ShrSh.

1844.

nds

Regierungs⸗Schreiben ausgedrückt sinden, wohl begründet sein möchten, wenn es sich um eine Landesschuld handele, nicht aber hier, wo die Eisen⸗-⸗ bahnschuld in Frage stehe. Die Regierung sage selbst, daß die Verhältnisse sich seit 1842, wo die Frage zuerst verhandelt worden, anders gestaltet hät⸗ ten. Man dürfe ein Mittel, welches in der Tilgung der Eisenbahnschulden eine so große Erleichterung gewähre, nicht ohne Weiteres aufgeben. 8

Ein drittes Mitglied wiederholte die schon ausgesprochene Ansicht, daß durch die Verweisung an die Kommission die Kammer indirekt erkläre, daß sie, abweichend von der Ansicht der Regierung, einer Erneuerung des An- trages nicht entgegen sein würde. Wie er nun Letzteres nicht wünsche, so müsse er sich für den heutigen Antrag erklären. Der Herr Proponent die⸗ ses Antrags gab dann eine weitere Motivirung desselben. Stände hätten die Maßregel bei der Regierung beantragt, sie hätten jedoch dieselbe nicht als Bedingung an die Bewilligung geknüpft, vielmehr nur einen darauf hinzielenden Wunsch geäußert. An die ausgesprochene Bewilligung seien sie gebunden; und da neue nicht in Anspruch genommen würden, so scheine es jetzt gar nicht an der Zeit zu sein, auf den Gegenstand zurückzukom⸗ men; abgesehen davon, daß die Kommission ohnehin mit Geschäften werde überhäuft werden. 888

Ein anderes Mitglied bemerkte: Wenn auch die allgemeine Stände⸗

Versammlung die Emittirung der Antheilsscheine als Bedingung nicht in Frage gestellt habe, so sei dieses doch die Absicht der ersten Kammer gewe⸗ sen, welche lediglich durch den Widerspruch der zweiten nicht zur Ausfüh⸗ rung gekommen. Es sei nicht seine Ansicht, daß jetzt jene Bedingung ge⸗ stellt werden solle; allein auf der anderen Seite müsse man das Bedauern darüber aussprechen, daß die Regierung in einer so wichtigen, die Kräfte des Landes so sehr in Anspruch nehmenden Angelegenheit die Wünsche der Stände nicht berücksichtigt habe. Würde das Schreiben zu den Akten genommen, so läge darin eine Mißachtung der ständischen Beschlüsse, namentlich des Be⸗ schlusses der ersten Kammer, der nur durch den Widerspruch der zweiten ge⸗ schwächt worden. Wolle man nur sein Bedauern aussprechen, meinte ein viertes Mitglied, so könne das sogleich beschlossen werden, ohne daß es der kom⸗ missarischen Prüfung bedürfe. Mehrere Stimmen erhoben sich dann noch gegen den gestrigen Beschluß. Bei der Entschiedenheit, mit welcher die Re⸗ gierung den Vorschlag abgelehnt habe, müsse man jede weitere Arbeit für völlig nutzlos halten. Für die Kommission entstehe eine neue Arbeit, für die Kammer ließen sich weitläufige Debatten voraussehen, die zu nichts als neuer Aufregung führen würden. Eine Aufregung, ward erwiedert, werde nicht entstehen. Es handle sich um ein Ersparniß von 700,000 Rthlr., und das sei wichtig genug, um eine nochmalige Beleuchtung der Sache vorzu⸗ nehmen; nochmals zu versuchen, ob nicht die Königliche Regierung sich den⸗ noch für den Plan interessiren werde.

Bei der Abstimmung ward der Antrag, das Schreiben zu den Akten zu nehmen, abgelehnt, und dann der gestrige Beschluß wiederholt.

Inmiltelst waren mehrere Mittheilungen zweiter Kammer eingegangen, welche verlesen wurden. Darunter die Beschlüsse auf das Kabinets⸗Schreiben und die Postskripte 1 bis 11 d. M., das Eisenbahnwesen betreffend. Diese letzteren wurden sofort in Erwägung genommen. Der erste Beschluß: „Eine

emeinschaftliche Kommission von vier Mitgliedern jeder Kammer niederzu⸗

sehen“ ward mit den diesseitigen Beschlüssen übereinstimmend befunden, bis auf den Beschluß, das Postskript 8 zu den Alten zu nehmen. Die Kammer beschloß jetzt, diesen aufzugeben und der Verweisung gedachten Postskripts an die Eisenbahn⸗Kommission beizutreten.

Der zweite Beschluß: „Sich vorläufig damit einverstanden zu erklären, daß das Schatz⸗Kollegium, um die Fortsetzung des Baues der Eisenbahnen zu sichern, bis zum Betrage von höchstens einer halben Million auf den Kredit der General⸗Steuer⸗Kasse unter ihm angemessen scheinenden, von Königlicher Regierung zu genehmigenden Bedingungen anleihe“, wich ab von dem diesseitigen Beschlusse. Insonderheit vermißte man die Vorschuß⸗

leistung der General Steuer⸗Kasse. Der Beschluß zweiter Kammer ward demnach abgelehnt.

Der dritte Beschluß endlich: „Auch sich vorläufig damit einverstanden zu erklären, daß die zum Betriebe der Hannover⸗Braunschweigischen Eisen⸗ bahn fernerweit erforderlichen Zahlungen aus der Eisenbahn⸗Haupt⸗Kasse geleistet werden“, ward einstimmig angenommen.

In Folge dieser Mittheilung zweiter Kammer konnte nunmehr zur Wahl des ständischen Eisenbahn⸗Kommissarius und seines Stellvertreters geschritten werden. Bei der Wahl des Kommissarius ergab erst die zweite Abstimmung eine absolute Majorität, indem Herr Schatzrath von Bothmer von 28 gegen 16 Stimmen erwählt wurde. Bei der Wahl des Stellver⸗ treters ergab ebenfalls erst die zweite Abstimmung eine absolute Mehrheit für den Herrn. Amts⸗Assessor von Münchhausen, welcher 32, oder nach Abzug einer unzulässigen Stimme, 31 Stimmen gegen 12 Stimmen in sich vereinigte.

Schließlich fand nun auch die Wahl zur Eisenbahn⸗Kommission statt.

Baden. Karlsruhe, 30. März. (M. J.) In der heu⸗ tigen Sitzung der Abgeordneten Kammer begründete Martin seine Motion auf Vorlage eines Wiesenkultur⸗ Gesetzes. Er schildert die Hindernisse, welche gegenwärtig noch der Wiesenkultur im Wege

stehen, und führt aus, was zur Beseitigung derselben in Hessen ge⸗ schehen ist, in Frankreich und Württemberg vorbereitet wird. Der Augenblick sei günstig, da durch weise Gesetze die Hörigkeit und Dienst⸗ barkeit der Landwirthe, die auf ihrem Besitze lastenden Feudal⸗Ab⸗ gaben beseitigt, der Eifer für Verbesserungen geweckt sei. Der Red⸗ ner führt Beispiele (namentlich von Steinsfurt und Hockenheim) von Verbesserungen der Wiesenkultur an und glaubt, es werde genügen, wenn das Gesetz bestehe, und es würden, wie bei dem Expropriations⸗ Gesetz, die Fälle selten sein, in denen eine Anwendung der Zwangs⸗ Bestimmungen erforderlich wäre. Schmidt, Reichenbach, Vogelmann, Weizel, Schaaff, Fauth und Knapp unterstützten die Motion, deren Vorausdruck und Berathung in den Abtheilungen einstimmig be⸗ schlossen wird. Es folgte darauf Diskussion des von dem Abgeord⸗ neten Buhl erstatteten zweiten Bericht über den Gesetz⸗Entwurf, die Gewerb⸗ und Klassensteuer⸗Defraudationen betreffend. Posselt berichtet über die Bitte vieler Landwirthe, Gemeinden und landwirth⸗ schaftlichen Stellen, 16 Petitionen), die Errichtung von Ackerbau⸗ schulen betreffend. Die Kommission schlägt vor: die Kammer wolle diesen Gegenstand, wegen seiner Wichtigkeit, als Motion behandeln und zu weiterer Berathung an die Abtheilungen verweisen. Vogel⸗ mann unterstützt den Antrag und bemerkt, daß bei zwei Versamm⸗ lungen von Landwirthen, in Wertheim und Stockach, sich die Freude über die Aufmerksamkeit, welche diesem Gegenstand geschenkt werde, ausgesprochen habe. Schaaff und Gerbel schließen sich ebenfalls dem Antrage an, der nur einen Akt der Gerechtigkeit gegen die Land⸗ wirthe enthalte, welche blos das verlangen, was alle anderen Klassen bereits haben. Regenauer trägt auf den Vorausdruck des Berichts

an. Diese Vorschläge werden einstimmig angenommen.

Kurhessen. Kassel, 1. April. (K. A. Z.)

Zufolge der Auszüge aus den Protokollen der geheimen Sitzungen

der Stände⸗

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