1844 / 108 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

sAsrätereehe

r senbahn bei dem Transport der Waaren gar nichts ge⸗ gisch⸗ esbe Hfen,een franzöͤsischen Eisenbahn⸗Spstem, demzufolge der Betrieb der Eisenbahnen besonderen Handels⸗Compagnieen verpachtet werden soll, schwerlich eine Compagnie finden, die sich dazu verstehen möchte, Waaren zu transportiren, ohne daraus Nutzen zu ziehen. Ueberdies be⸗ nägt der neueste vom Minister der öffentlichen Arbeiten festgesetzte Durch⸗ schnittspreis für Waaren⸗Transport auf französischen Eisenbahnen 18 Cent. in Belgien dagegen ist er nur auf 8 Cent. bemessen. Wem soll daraus nicht klar werden, daß die Eisenbahn von Lille oder Valenciennes nach Ca⸗ lais, Boulogne oder Dunkerque nicht eine einzige Tonne Waaren und nur eine höchst geringe Anzahl von Reisenden transportiren wird? Wir wollen

es aber zur besseren Einsicht numerisch beweisen. 8 Man behauptet, daß der Vortheil einer kürzeren Ueberfahrt des Kanal la Manche den Nachtheil einer längeren Reise auf der Eisenbahn zu Gun⸗ sten der Eisenbahn von Calais hinlänglich ersetzen wird. Wir Franzosen, (sagt der Bericht des Grafen Darn) sind gewohnt, unter den glänzendsten Farben die Zukunft, welche wir wünschen, uns vorzumalen. Weiß man wohl, wie viel die Gesammt⸗Bewegung Englands gegen Belgien, und vice versa im Jahre 1840, 1841 und 1842 nach allen Richtungen und Häfen betragen hat? Belgien, welches vermöge seiner geographischen Lage, das natürliche Band zwischen Großbritanien und Nord Deutschland bildet, Bel⸗ gien, welches mit England so verjährte Handels⸗Verbindungen unterhält, hat in seinem internationalen Verkehre mit Großbritanien gegeben oder

empfangen folgende Anzahl von Reisenden: ““ Im Jahre 1840 23,944 Reisende

8 184 EE116565

1II 2„ Untersuchen wir jetzt, wie diese 24,000 oder 32,000 Reisende auf die beiden Häfen von Antwerpen und Ostende sich vertheilen lassen, und wir

646

werden uns überzeugen, wie wenig die längere oder kürzere Ueberfahrt des Kanals la Manche im Allgemeinen auf die Wahl des Einschiffungsplatzes urückwirkt. . Die Ueberfahrt von Antwerpen nach London erfolgt in achtzehn oder zwanzig Stunden, während jene von Douvers nach Ostende gewöhnlich in sieben bis acht Stunden überstanden wird. Dessenungeachtet war die Be⸗ wegung des Hafens von Antwerpen nach London im Jahre 1840 10,250 Reisende.

während die Bewegung von Ostende nach Douvers

im nämlichen Jahre betrug 2,967

Unterschied zu Gunsten von Antwerpen 7,283 Reisende *).

Obgleich also die Dauer der Ueberfahrt im ersten Falle zweimal größer ist als im zweiten, so war bei alledem die Zahl der Reisenden dreimal

*) Zahl der Reisenden, die von Belgien nach England gingen: Von Ostende nach Douvers mittelst der Post⸗Dampsschiffe 1,521 Von Ostende nach London mittelst gewöhnlicher Dampfböte 5,041 Von Antwerpen nach London mittelst Dampfböte

Zusammen Zahl der Reisenden, die von England nach Belgien reisten: Von Douvers nach Ostende.... 1X1“ 1“ 1,446 Von London nach Ostende ..... 11“ Von London nach Antwerrpein. . .

1 Zusammen

Gesammtzahl der Reisenden aus beiden Ländern 23,944

größer. Man kann daher leicht annehmen, daß die englischen Reisenden auf ein paar Stunden mehr oder weniger bei der Ueberfahrt des Kanals gar nicht sehen werden. Dagegen vereinen sich mehrere Umstände, um die Zahl der Reisenden von Belgien nach England und vice versa zu vermehren, an⸗ statt durch die Konkurrenz der französischen Eisenbahn von Calais dieselbe zu vermindern. In Folge der Vollendung der Belgisch⸗Rheinischen Eisenbahn, sind die Reisenden, welche in Lüttich ankommen, nicht mehr genöthigt, die Diligence zu nehmen, um sich nach Aachen zu begeben, und von hier aber⸗ mals die Diligence zu wechseln, um Köln zu erreichen. Man kann gegenwärtig diese ganze Linie mit Dampf durcheilen. Ferner steht die Dampfschifffahrt von Ostende auf dem Punkte, eine zweckmäßigere Einrich⸗ tung als bisher zu erhalten. Von dem Wunsche beseelt, die Bewegung der Reisenden nach dem Rhein auf ihrem Gebiete zu erhalten, hat die belgische Regierung beschlossen, eine neue Dampfbootlinie von Ostende nach England anzulegen. Diese Dampfböte sollen aus Eisen gebaut werden, weil diese eine bequemere und schnellere Uebersahrt gewähren. 8 Man kann folglich die Betrachtungen, welche wir in Betreff der Eisenbahn von Calais, im Vergleiche zu der Belgisch⸗Rheinischen Eisenbahn und zu der Wasserstraße des Rheins, machten, folgenderweise zusammenfassen: lstens. Die Zahl der Reisenden von Belgien nach England und vice versa ist bis zur Stunde noch ziemlich beschränkt. 8 3 Lüens. Die Schifffahrt der Maas und des Rheins hat bis zur Stunde nichts von ihrem Trausporthandel, verloren, und man kann hin⸗ zusetzen, sie wird auch in Zukunft davon nichts von Bedeutung einer ande⸗ ren Handelestraße abtreten. 8 8

——

Bekanntmachungen. [488] Sdiktal⸗Citatiyn.

Folgende Verschollene:

1) die verwittwete Hedvig Kielezewska (v. Kielczewska) geborene Tuszynska, die 1797 in Gnesen gewohnt hat, und über deren ferneren Aufenthalt keine Nachricht vorhanden ist,

Johann Philipp Braun, der im Jahre 1812 von

Inowroclaw, wo er bei dem Bäcker Schultz in

dder Lehre war, mit den Franzosen nach Rußland gegangen sein soll,

3) die Gebrüder Johann Peter und Friedrich Perski oder Persike aus Bromberg, geboren resp. am 27.

ktober 1783 und 5. Dezember 1785, von denen der eine vor dem Jahre 1815 bei einem Bau in Fordon seinen Tod gefunden haben, und der an⸗ dere 1801 mit dem Regimente Mannstein von Bromberg nach Berlin marschirt sein soll, (L. S.)

4) der Bürgermeister Stephan Rozanski ausTrzemeszno, der von dort im Jahre 1816 nach Polen entwi⸗ chen ist, [487]

5) die verehelichte Margaretha Grudzicka (Grodziecka,

Grudziecka, Grodzicka), früher verwittwet gewesene Adamska, welche sich mit ihrem Ehemann, dem Jäger

Michael Grudzicki vor länger als 30 Jahren in Orzyszkowo, Schrodaer Kreises, aufgehalten und von da mit demselben in den Gnesener Kreis ver⸗ zogen sein soll,

6) Martin Johann Bangels, geboren den 6. No⸗

[291 b] Publicandum.

Das zur Verlassenschaft des verstorbenen Gutsbesitzers Carl von Vahl gehörende, im Greifswalder Kreise und Wusterhuser Kirchspiel belegene Gut Gahlkow, soll auf 12 Jahre, von Trinitatis d. J. ab, verpachtet und zu solchem Zwecke in folgenden Terminen: am 16. u. 30. April, so wie am 10. Mai d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem Königlichen Hofgericht aufgeboten werden. Pachtliebhaber haben sich sodann zur Abgabe ihres Botes hierselbst einzusinden, und gereicht denenselben zur Nachricht, daß die Pachtbedingungen in der Kanzlei des Königl. Hofgerichts, so wie bei dem Prokurator, Assessor Haenisch in Greifswald, eingesehen werden können, das Gut selbst aber zu jeder Zeit, nach vorhergegangener Meldung auf dem Hofe daselbst, in Augenschein genommen werden kann.

Greifswald, den 20. März 1844.

Königl. preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen.

Der in der Subhastations⸗Sache des der unverehe⸗ lichten Marie Dorothee Bach gehörigen, hierselbst sub Nr. 111 der Altstadt belegenen Grundstücks, auf den 19. April d. J. anberaumte Licitations⸗Termin wird hiermit aufgehoben.

Brandenburg, den 15. April 1844.

Königl. Land⸗ und Stadtgericht.

Allgemeiner Anzeiger.

19. Juni halb des Zeitraums vom .

halb des Zeitraums vom

v. Klot. empfangen wird.

892 2

§. . 20. März 92 ——“1825 Alle bis zum 1. Aprs 1845

macht werden.

1 23. MAa W —2 1844. Warschau, am 4. Apri

Präses, Gehei

vember 1806, Sohn des Zimmermanns Johann Bangels, auch Bagnic, Bagnetz genannt, der mit 397] seinem Vater in dem Jahre, als Gnesen abbrannte, von Nakel dorthin gezogen, und über dessen Leben 1 und Aufenthalt seitdem nichts zu ermitteln gewesen, ) die Geschwister Thaddeus, Agnes, Catharina und Hedviga Malkowski und deren Halbbruder Johann Nepumocen Malkowski aus Inowroclaw, von denen angeblich die Agnes Catharina, geboren am 20. April 1765 in einem Alter von kaum 15 Jahren von dort verschwunden, der Thaddeus 1803 von der Wanderschaft nach Inowroclaw zurückgekehrt und sich dann bald wieder von dort ntfernt hat, die Hedviga vor 1773 geboren, un⸗ gefähr 20 Jahr alt von Inowroclaw fortgegan⸗ en, und der Johann Nepumocen, geboren den 2. Juni 1787, von dort im Jahre 1805 als

Actionairs der neuen Berliner Hagel-Assekuranz-Gesellschaft werden in Folge des in der General - Versammlung vom 13. Dezember v. J. gefalsten Beschlusses zu einer auf Freitag den 3. Mai d. J., um 10 ½ Uhr Vor- mittags, in dem Lokal der Anstalt, Behrenstralse No. 38, anberaumten extraordinairen General-Ver- sammlung mit dem Bemerken ergebenst eingeladen, dafs die Verhandlungen zu oben festgesetzter Zeit beginnen werden, Berlia, den 17. April 1844.

Direction der neuen Berliner IIagel -Assekuranz-

(gez.) Lubko

storbenen Kastellanin Catharina Namens

eboren am 30. Januar 1794

Gesellschaft.

1 18., bis zum 8* ept. d. J.

eingereicht werden, erhalten die Inhaber vierprocentige Schatz⸗Obligationen nebst den dazu gehörigen Coupons zum Course von 92 pCt. Demnach wird der Inhaber für jede fünsprocentige Schatz⸗Obligation über 1000 Fl. eine vierprocentige über 150 SR. mit einem baaren Zuschuß von 12 SR. in Warschau, oder 1248 Thlr. in preußisch Courant in Berlin empfangen.

Für fünfprozentige Schatz⸗Obligationen, welche inner⸗ 19. September 1. Oktober bis 19/⁄31. März 1845 eingereicht werden, erhält der Inha ber vierprozentige Schatz⸗Obligationen nebst den dazu gehörigen Coupons zum Course von 93 stalt, daß für jede fünfprozentige Obligation von Fl. 1000 der Inhaber eine vierprozentige Obligation über SRo. 150 mit einem baaren Zuschuß von SRo. 10.50 in Warschau oder Thlr. 11. 3, preuß. Cour. in Berlin

n 93 pCt. derge⸗

nicht eingetauschten

fünfprozentigen Schatz⸗Obligationen werden nach ihrem Nominalwerth baar bezahlt, und zwar auf die Weise Eb111“4“ und zu den Terminen, welche später werden bekannt ge⸗

mrabb. (unterz.) J. Tymowski . Für die Richtigkeit: der Chef der Kanzlei der von Polen. wski.

Der Sohn der im Jahre 1835 zu Bernstorff ver⸗ verwittweten Laplie,

arl Joseph Laylie, 8 zu Wabern, Amts Homberg im Hessischen, welcher seit dem 24. März 1811, wo er von Burg in der. Mark Brandenburg als Pri⸗ vatschreiber eines Ober⸗Einnehmers Clausewitz die letzte briefliche Nachricht von sich gegeben,

““

lissl Astolso Vardonnas. Gemälde aus der jüngsten Vergangenheit Spaniens von M. Norden. 8. 3 Theile. 3 ¾ Thlr. 4₰ 9 2 9 Bilder aus dem Leben 8 in Erzählungen und Novellen von P. Hell⸗ ““ . 8. 3 Theile. 3 Thlr. . 4 53 Die Liebe am Rhein. Ein Lebensbild aus der Gegenwart von F. L. A u gust. TIF F dieses Jahres 88

Bei C. F. Amelang in Berlin (Brüderstr. Nr. 11) erschien und ist in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu haben:

1407 X C. L. Wredow's

22 . GNrieneten d, oder vollständiger, auf Theorie und Erfahrung gegrün⸗ deter Unterricht über die Behandlung des Bodens und Erziehung der Gewächse im Küchen⸗, Obst⸗ und Blu⸗ mengarten, in Verbindung mit dem Zimmer⸗ und Fen⸗ stergarten, nebst einem Anhange über den Hopfenbau.

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bilde in Stahlstich. Maschinen⸗Velinpapier. Sauber 8 geheftet 2 Thlr.

So eben ist bei Leopold Michelsen in Leipzig erschienen und in der . rautweinschen Buch⸗ und Musikalienhandlung . Guttentag) in Ber⸗

8 lin, Breitestr. Nr. 8, zu haben: [1850 LES —₰ 8 8 DE LA RUSSIE.

gänzlich verschol⸗

Großbritanien und Irland.

Tischlergesell sich auf die Wanderschaft begeben,

8) Johann Smorawski, geboren den 10. Mai 1779, Sohn des Adalbert Smorawsky (Smarawski) und der Rosalie geborenen Steinborn zu Filehne, der im Jahre 1806 nach russisch Polen gegangen und sich dort beim polnischen Militair engagirt

haben soll,

9) Christian Vetter aus Kanals⸗Colonie B., Sohn des Johann Vetter aus dessen erster Ehe, angeb⸗ lich im Jahre 1825 von dort in die Fremde ge⸗ gangen,

10) die unverehelichte Catharina Barbara Pierzchalska,

geboren den 21. Oktober 1787, Tochter des Casi⸗ mir Pierzchalski und der Marianna, geborenen obeska, zn Bocianowo, angeblich mit den Fran⸗ 8 zosen von dort fortgegangen, 11) die unverehelichte Veronica Kasprowicz, geboren den 6. Januar 1807, Tochter des Bürgers An⸗ ddreas Kasprowicz zu Filehne, welche fast noch im indlichen Alter mit shaer Mutter⸗Schwester nach e verzogen und seit dem Jahre 1831 keine achricht mehr von sich gegeben hat, 12) die unverehelichte Constantia Manthej, die sich vor länger als 30 Jahren von Gembice nach Rußland begeben haben soll, 13) Bartholomens Gurzynski, geboren den 13. August 1791, Sohn des Michael Gurzymnski, der vor 19 Jahren sich von Pomiany bei Strzelno entfernt hat und angeblich nach Polen gegangen ist, 14) Andreas v. Modlibowski, der 1787 etwa zu Sier⸗ nik bei Exin gestorben sein soll, 15) der Johann Wichrowski, ehemals Exekutor in Gnesen, zuletzt in Wyrobki, Mogilnoer Kreises, wohnhast gewesen, der im Jahre 1830 nach Po⸗ len gegangen, oder ihre eiwa zurückgelassenen Erben und Erbnehmer werden hierdurch aufgefordert, uns von ihrem Leben, Aufenthalt sosort Nachricht zu geben, oder in dem am 23. Januar 1845, Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Geßler in un⸗ serem Instructionszimmer anberaumten Termine per⸗ sönlich oder durch einen Bevollmächtigten, wozu ihnen Eg- Instiz⸗Kommissarien Schoepke, Vogel, Schultz II. waegeschlagen werden, zu melden, widrigenfalls sie für ten E und ihr Vermögen ihren nächsten legitimir⸗ iben und Erbnehmern ausgeantwortet werden wird. Bromberg, den 29. Februar 1844. Königliches Ober⸗Landesgericht. II. Abiheilung. 8

[447] Bekanntmachung der Bank von Polen. In Folge des den Umtausch der fünfprozentigen

Schatz⸗Obligationen aller drei Serien gegen vierpro⸗

zentige Schatz⸗Obligationen betreffenden Allerhöchsten

Oukazes vom 12. 1 l. J. wird hiermit von der Bank von Polen in Gemäßheit des §. 1. u. 3. besag⸗ ten Oukazes die nachstehende von dem Administrations⸗ raths des Königreichs Polen bestätigte Bekanntmachung zur öffentlichen Kenntniß gebracht.

Der Umtausch der fünfprozentigen Schatz⸗Obligatio⸗ nen aller drei Serien gegen die auf den Grund des vor⸗ stehenden Oukazes auszustellenden vierprozentigen Schatz⸗ Obligationen wird in Warschau bei der Bank von Po⸗ len oder bei dem Handlungshause Sam. Ant. Fraen⸗ kel und in Berlin bei dem Handlungshause F. M. Magnus (Behrenstraße Nr. 46 in den Vormittags⸗ stunden von 9 bis 12 Uhr) bewirkt werden.

§. 2.

Die zum Umtausch einzureichenden fünfprozentigen Schatz⸗Obligationen müssen mit allen noch nicht fälli gen Zins⸗Coupons incl. des laufenden versehen sein, widrigenfalls der Betrag eines jeden fehlenden Cou⸗ pons von dem Nominalwerth der Obligation in Ab⸗ zug gebracht wird.

Die zum Umtausch einzureichenden 5 % Schatz⸗Obli⸗ gationen sind mit einem nach Serien und Nummern geordneten Verzeichnisse zu versehen.

7 .* 8

Für fünsprozentige en welche inner⸗ 19. April „, 18. Juni halb des Zeitraums vom 1. Mai bis zum 30. Jun d. J. eingereicht werden, erhält der Inhaber Zug um Zug vierprozentige Schatz⸗Obligationen nebst den dazu gehörenden Coupons zum Course von 90 pCt. derge⸗ stallt, daß für jede 3 St. Obligationen, welche Fl. 3000 fünf⸗ prozentige Schatz⸗Obligationen oder SRo. 450 benees, der Inhaber SRo. 500 in vierprozenti⸗ gen Schatz⸗Obligationen, und für jede einzelne 5proc. Schatz⸗Obligation von 1000 Fl., 150 SR. in 4proc. SSer. mit einem baaren Zuschuß von 15 SR. in War⸗ schau oder 16 ⁄1 Rthlr. preuß. Courant in Berlin empfangen wird.

§. 5. Für fünsprocentige Schatz⸗Obligationen, welche inner⸗

len ist, und dessen von der Mutter ihm angefallenes Vermögen allhier unter kuratorischer Verwaltung steht, wird nunmehr hierdurch edictaliter geladen, sich in⸗ nerhalb zwei Jahren a dato, also längstens am 18. Julius 1845, vor dem unterzeichneten Gerichte zu melden, unter dem endlichen Nachtheile, daß sonst das sub cura stehende Vermögen den sich als seine nächste Verwandten legi⸗ timirenden Personen, nach Maßgabe der landesherrli⸗ chen Verordnung vom 8. März 1774, werde überwie⸗ n werden. sem diejenigen aber, welche als nächste Verwandte des Abwesenden an dessen Vermögen Ansprüche machen zu können glauben, werden sub pracjudicio pro omni pracclusionis ebenfalls zu dem obigen Termine vor⸗ geladen. 8 1 Wedendorf im Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwe⸗ rin, am 17. Julius 1843. Gräflich von Bernstorffsches Patrimonialgericht.

HDa 8s Soolbad in Salzungen

iin Herzogthum Lachsen⸗Meiningen, 8 wird in diesem Jahre mit dem ersten Mai eröffnet werden. Es umfaßt diese Anstalt gegenwärtig aus⸗ reichende Zimmer zu Wannenbädern, zu e. zu den verschiedenartigen Douchebädern, 88 ool⸗ Dampfbädern in Verbindung mit kalten Douchen, zum Abkühlen, zur örtlichen Anwendung des Sooldampfes, Arztzimmer und einen Felon zur Versammlung und

erhaltung der Badegäste. 1 un egnng., werden sorgfältigst besorgt, und jede weiter gewünschte Auskunft wird gern ertheilt werden.

Salzungen, den 12. April 1844.

Die Bade⸗Direction.

1

Bei A. Wienbrack in Leipzig ist so eben erschis nen und an alle Buchhandlungen versandt, in Berlin

(Stechbahn 3), Posen und Bromberg an

Mittler:

Literarische Anzeigen.

E. S.

ALLEMAGNE E FRANCE.

REVELATIONS SUR LA PoLrrlouE RUSSE, D'APRES LES NOTES D'UN VIEUX DIPLOMATE PAR

MARC FOURNIER.

Brosch. Preis 22 ½ Sgr.

399 b]' 1 Heute Nachmittag 4 ½ Uhr starb mein Neffe, Hein rich von Holleben, Premier Lieutenant in der Ad⸗ jutantur und Inspections⸗Adjutant der Jäger und Schützen, an den Folgen eines Kinnbacken⸗Krampfes, nachdem er zum Osterfeste mit einem Herzen voll Liebe und Anhänglichkeit auf kurzen Besuch zu mir und den Meinigen gekommen war.

Er Van in der Taufe meinen Namen erhalten, war an meiner Hand zuerst in das thätige Leben getreten, als er, zum Offizier ernannt, sich dem Dienste meiner Waffe widmete, und heute hielt dieselbe Hand, die ihn ins Leben führte, die seinige beim letz⸗ ten Scheiden. G

Die von harten Prüfungen heimgesuchte 81 Ver nen, die in dessen Todesstunde hier eintraf, ven9 Monaten zwei hoffnungsvolle

verlor im Verlauf von 99 ten zwei Söhne; ihrem Schmerze eine stille Theilnahme.

Stargard, 8 den 13. April 1844.

von Holleben, General⸗Major und Divisions⸗

Commandeur. 1—

[398 b]

welche noch in Aktivität sind, und über ihre Leistungs⸗ fähigkeit die zufriedenstellendsten Beweise liefern, werden vom Dr. Keller zu Lichtenberg bei Berlin empfohlen. ö 11.““ e” E“

ist mit Allerhöchster Genehmigung im Saale des Königl.

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Lagerhauses zu sehen.

Mehrere erfahrene Brennerel⸗ Inspektoren,

E111“ 1I“ 88 Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für ¾¼ Jahr. 4 RKthlr. ¼½ Jahr. 111I1Iq“; b in allen Theilen der Monarchie 8 b. ohne Preiserhöhung. Insertions -Gebühr für den naum einer Zeile des Allg. C11616161686 s 1

b.

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Allgeme

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AMIEHn Ieg ns haniss vt gampbns pacizeik 1n Alle Post⸗Anstallen des Iu⸗ und Auslandes nehmen Hestellung

2. auf dieses Blatt an, für Berlin dit Expedition der Allg. Preufs. I1 Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

111.“ 1“

b Inhalt.

Amtlicher Theil.

Inland. Breslau. Förderung der Enthaltsamkeit in Ober⸗Schlesien. Aachen. Wohlthätigkeit des Herzogs von Aremberg.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. Geheime Rath von Wenzl †. Schwanthaler'’s Thätigkeit. Dispensation der Land⸗ wehr⸗Offiziere bei Uebernahme städtischer Aemter. Einwohnerzahl. Verein zur Verbreitung nützlicher Kenntnisse. Bibliothek. Würt⸗ temberg. Stuttgart. Hofnachricht. Baden. Karlsruhe. Ver⸗ handlungen der Abgeordneten⸗Kammer. Mannheim. Ankunft des Königs von Württemberg. Grh. Hessen. Darmstadt. Rückkehr des Großfürsten Thronfolgers von Rußland. Sachsen⸗Altenbur g. Altenburg. Fräuleinstift. Schreiben aus dem Luxem bu rgischen. (Zur Erläuterung der Adresse der Stadt Arlon an die belgische Reprä⸗ sentanten⸗Kammer.) b

Oesterreichische Monarchie. Wien. Graf Franz von Schönborn im Duell erschossen. Vermischtes.

Frankreich. Pairs⸗Kammer. Annahme des Eisenbahn⸗Polizei⸗Ge⸗ setzes. Depeschen des Admiral Dupetit⸗Thouars. Deputirten⸗ Kammer. Bestimmungen des neuen Patent⸗Gesetzes. Paris. Kö⸗ nigliche Besuche. Verleihung prinzlicher Namen an Regimenter. Wiederherstellung der Ruhe in Rive de Gier. Subscription bei Laf fitte für eine Eisenbahn⸗Anleihe. Vermischtes. Briefe aus Paris. (Kammer⸗Arbeiten: Geheime Fonds; Unterrichtsgesetz; Otaheiti; der refor⸗ mirte Constitutionnel. Neue Ausgabe des Zolltarifs; der Kom⸗ missionsbericht der Pairs⸗Kammer über das Unterrichtsgesctz; Marquis de la Bourdonaye †. Otaheiti.) 8

roß n London. Rückkehr des Prinzen Albrecht. Festmahl zu Ehren O'Connell's in Cork. Arbeiter⸗ Versammlungen. Gerücht vom Austritte Sir James Graham's aus

8 dem Ministerium. Konsols. Die britischen Offiziere in Bochara.

Belgien. Brüssel. Wuüͤnsche der belgischen Fabrikanten. Das Ge⸗

setz über die Prüfungs⸗Juries. 1

Schweiz. Chur. Hirtenbrief des Bischofs von Chur. Der bevorste⸗ hende Bergsturz bei Felsberg.

Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Dekret wegen Verlängerung des Ausnahms⸗Zustandes; der Patriarch⸗Erzbischof; Stand der Velage⸗ rung von Almeida.)

Griechenland. Schreiben aus München. (Zurückgekehrte Deutsche;

Länderei⸗Vertheilung; Stürme.) Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New⸗NYork. Be⸗ schluß des Senats in der Oregon⸗Frage. Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin, Leipzig und Paris. Börse. Amsterdam. Börsen⸗ und Marktbericht.

Süd⸗italische Kunstgeschichte.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: 1

Dem Gesandten in der Schweiz, Freiherrn von Werther, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen;

Den Ober⸗-Landesgerichts⸗Assessor Zentzytzki zu Kosten zum Land⸗ und Stadtgerichts⸗Rath bei dem Land⸗ und Stadtgericht zu Kempen; so wie

Den Land⸗ und Stadtgerichts⸗Assessor Röder bei dem Land⸗ und Stadtgerichte zu Schroda zum Land⸗ und Stadtgerichts⸗Rath bei demselben Gericht zu ernennen; und

Dem Kreis⸗Physikus Dr. von Velsen zu Kleve den Charakter als Sanitäts⸗Rath zu verleihen.

Bekanntmachung. Die diesjährige direkte Post-Verbindung mit Schweden durch

Dampfschiffe zwischen Stralsund und Ystadt beginnt am Donnersta g,

den 2. Mai, an welchem Tage das Dampfschiff zum erstenmale von Stralsund nach Istadt abgehen wird.

Von diesem Tage ab bis einschließlich Montag, den tober, wird regelmäßig

1u1““

Berlin, Donnerstag den I8ien Apr.

jeden Sonntag und Donnerstag Mittags 88

ein Dampfschiff aus Stralsund nach Istadt und

jeden Montag und Freitag Abends

ein solches von Ystadt nach Stralsund abgehen. Die zwischen Stralsund und Passow bestehende Schnellpost

(welche sich in letzterem Orte an die Eisenbahnzüge nach und von

Berlin anschließt) steht mit den Dampfschiff⸗Fahrten nach und aus

Stralsund in genauem Zusammenhange.

Die bisherigen Preise für die Plätze der Reisenden und für deren

Effekten bei den vorerwähnten Dampfschiff⸗Fahrten erleiden keine

Veränderung. 388 Berlin, den 16. April 1844.

General⸗Post⸗Amt.

Das 8te Stück der Gesetz⸗Sammlung, welches heute ausgegeben wird, enthält unter 8 Nr. 2430. Die Allerhöchste Kabinets⸗Ordre vom 5. Februar d. J. bbetreffend die ausschließliche Legitimation der Quästur der Universität zu Berlin zur Einziehung und Einklagung der von den Studirenden über gestundete Kollegien⸗Honorare ausgestellten Reverse; desgleichen vom 1. März, über die Strafe der Beleidi⸗ gungen zwischen Militair⸗ und Civil⸗Personen; ferner die Verordnung, betreffend die Erbtheilungs-Taxen bäuer⸗ licher Nahrungen in Westpreußen; vom 22sten ejd. m, desgleichen wegen eines allgemeinen Aufrufs der im §. 20 der Ver⸗

ordnung vom 31. März 1834, wegen Einrichtung des Hypothekenwesens in dem Herzogthum Westphalen, dem Fürstenthum Siegen, den Aemtern Burbach und Neuen⸗ kirchen und den Grafschaften Wittgenstein⸗Wittgenstein und Wittgenstein⸗Berleburg (Gesetz⸗Sammlung S. 47) bezeichneten Realberechtigten. De eodem Dato, und

die Verordnung über die Gebühren der Sachverständigen ”nc Zeugen in gerichtlichen Geschäften. Vom 29sten ecjd. m.;

. das Gesetz, betreffend das gerichtliche und Disziplinar⸗ gegen Beamte. Von demselben Tage; un

2436. die Verordnung, betreffend das bei Pensionirungen zu be⸗ obachtende Verfahren; gleichfalls vom 29. März d. J.

Das ebenfalls heute auszugebende 9te Stück aber enthält unter Nr. 2437. die Allerhöchste Kabinets⸗Ordre vom 9ten laufenden Mo⸗

nats, mit welcher der Haupt-⸗Finanz⸗Etat für das Jahr

1844 publizirt wird. 5 16

Berlin, den 18. April 1844.

Debits⸗Comtoir der Gesetz⸗Sammlung.

Küger e SSet General der Infanterie und ommandirende General des 7ten Armee⸗Corps, von Pfuel, nach Stockholm. 88 P iele Hach

Se. Excellenz der Königlich schwedische General⸗Lieutenant von Mansbach, nach Dresden. c ser.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Breslau, 14. April. (Br. Z.) Es gehen uns mehrfache Mittheilungen zu, daß an einzelnen Orten Ober⸗Schlesiens die katho⸗ lische Geistlichkeit gegen das Branntweintrinken nach dem Vorbilde des Pater Mathew eingeschritten sei und durch Ermahnung, Verwar⸗ nung, ja durch Abnahme von förmlichen und feierlichen Angelöbnissen für eine unbedingte Enthaltsamkeit eine in Betracht des Zweckes hoch⸗ achtbare Wirksamkeit begonnen habe.

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Aachen, 11. April. (Amtsbl.) Der Herzog von Arember Durchl. hat den Armen der Stadt Schleiden vne epital⸗ Samaen von 2000 Rthlr. als Geschenk zugewendet, welche Schenkung durch des Königs Majestät mittelst Allerhöchster Kabinets⸗Ordre d. d. 20. Dezember 1843 bestätigt worden ist.

Ausland. Deutsche Bundesstaattahahn. F Bayern. München, 12. April. (M. p. Z.) Vorgestern Abends verschied plötzlich der K. Leibarzt, Geh. Rath von Wenzl, ein geistvoller und wegen seines humanen Charakters allgemein geach⸗ teter Mann. 7 Eines der ältesten und schönsten Grabdenkmäler des kölner Doms, das leider durch den Vandalismus früherer Jahre sehr gelitten, be⸗

findet sich gegenwärtig hier zur Restauration, welche Schwanthaler und Miller übernommen haben. Es stellt, in Bronze gegossen, die lebensgroße Gestalt des Erzbischofs Konrad von Hochsteden dar, der im Jahre 1248 den Grundstein des Domes legte. Die Auffassung zeichnet sich durch edle Einfachheit und Idealität, die Ausführung durch Sorgfalt aus.

„Se. Majestät der König haben bestimmt, daß jedem Landwehr⸗ Offiziere, wenn er zu einer magistratischen Function berufen wird, zwar freistehe, die in dem §. 4 der Landwehr⸗Ordnung vom 7. März 1826 ausgesprochene Dispensation von der Function der Landwehr⸗ stelle zu verlangen, daß aber dieses Dispensations⸗Gesuch als eine Verzichtleistung auf die bekleidete Landwehr⸗Offizierstelle zu betrach⸗ ten, und daher die Entlassung von derselben von Amtswegen auszu⸗ sprechen sei. b

(F. M) Die im Dezember vorgenommene Volkszählung hier hat sich dadurch als unzulässig erwiesen, daß nach derselben unsere Stadt 9000 Seelen weniger haben würde, als bei der Zählung vor 3 Jahren, während doch beinahe augenscheinlich ist, daß die Bevölke⸗ rung sich hier vermehrt. Zu dem von Sr. Königl. Hoheit dem Kron⸗ prinzen zu gründenden „Vereine für die Verbreitung nützlicher Kennt⸗ nisse durch gemeinfaßliche Schriften“ haben hier schon viele Unter⸗ zeichnungen zur Theilnahme stattgefunden; ein Gleiches soll in ande⸗ ren Orten des Königreichs der Fall sein, so daß der Verein, sobald er ins Leben tritt, schon eine namhafte Zahl Mitglieder zählen und daher auch über namhafte Summen zu verfügen haben wird. Wie es heißt, wird der ältere Theil des Kriegs⸗Ministeriums, welcher eine Seite des neuen Bibliothek⸗Gebäudes begränzt, zur Verhütung etwai⸗ ger Feuersgefahr u. s. w. abgebrochen und so die Bibliothek auch von jener Seite Hanz freigestellt werden; dagegen soll an der linken Seite des Kriegs⸗ Ministeriums, dessen Façade in der Schönfeldstraße steht. ein neuer Flügel aufgeführt werden, in demselben Baustyle wie der

des rechten Flügels.

Württemberg. Stuttgart, 12. April. (S M.) Königl. Hoh. die Prinzessin von Dranien, welche mit Ihrem Seh dem Erbprinzen, seit einiger Zeit zum Besuche der Königl. Familie hier war, hat diesen Morgen die Rückreise nach dem Haag angetreten.

Baden. Karlsruhe, 11. April. (Bad. Bl. nd gestrigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten übergab Z.SS. hans den Kommissions⸗Bericht, den Schlußtermin für Anmeldung zu Aufhebung alter Abgaben betreffend. Hierauf folgte die Berathung über den Bericht des Abgeordneten Schaaff, die Verjährung und den Verlust der auf Inhaber gestellten Schuldverschreibungen der Eisen bahn⸗Schulden⸗Tilgungskasse und der Zehntschulden⸗Tilgungskasse betreffend. Das vorgelegte Gesetz will, daß bei diesen Papieren die gleichen Verhältnisse eintreten, wie bei den von der Amortisations⸗ Kasse ausgestellten Staatspapieren. Hiernach tritt bei Papieren, die mit Coupons versehen sind, die Verjährung in fünf Jahren ein, von dem Tage an, da der letzte Coupon fällig war, bei jenen ohne Cou⸗ pons nach zehn Jahren, von dem Versälltage an; bei Zins⸗ und Renten⸗Coupons nach drei Jahren. Der Abg. Weller behauptet,

Süd⸗italische Kunstgeschichte. Recherches sur les monumens et l'histoire des Normands et de la maison de Souabe dans l'Italie meridionale, publiées par les soias de M. le Duec de Luynes. Texte par A. Huillard-Bré- Fasolles, traducteur de Malthieu Paris, dessins par Victor Baltard, architecte. Paris, Panckoucke, 1844. 172 S. u. 35 Kupfertafeln. gr. Fol.

„Wenn man, von den Höhen des Apennin bei Melfi aus, die weiten Ebenen Apuliens vor sich erblickt, zur Rechten den gekrümmten Lauf des Olevento, links den von den Dichtern gefeierten Ofanto, hier und dort kleine Städte, von den Strahlen einer glänzenden Sonne beleuchtet, in der Nähe zahlreiche Heerden, welche umherirren auf den letzten Abhängen des Gebirges, so kann man, Angesichts dieser friedlichen Natur, sich nicht enthalten des Nachsinnens über die Umwälzungen der vergangenen Zeiten. Dieses Land, die Wiege der normännischen Macht, das Grab der Hohenstaufen, weckt die mächtigsten historischen Erinnerungen. Alle Ort⸗ schaften, die man nennen hört, besitzen die Macht, Ereignisse wie Menschen uns vorzuführen, die weit schon hinter uns liegen und gerade darum län⸗ gere Forschungen, sorgsamere Studien heischen. Aber diese Forschungen finden ihren Reiz, diese Studien ihre Erklärung in dem Antheil, der durch Namen in uns geweckt wird, wie Robert Guiskard, Friedrich II., Konradin.“

So beginnt die Einleitung des oben angezeigten Werkes, welches die Schicksale Unter⸗Italiens von den ersten Landungen der Normannen an bis zur Regierung des blutigen Karl von Anjou verfolgt und dabei die Baudenkmale, welche diese so großartig⸗thätige Epoche dem Lande gelassen hat, genauer ins Auge faßt. Zu Anfang des elften Jahrhunderts waren die Gegenden, die man unter der allgemeinen Benennung Apulien kennt, Capitanata, Puglia piana, Terra di Bari, mit Terra d'Otranto und Calabrien eine Provinz des byzantinischen Reiches. Mit Mühe erwehrte sich das Land der Angriffe der Sarazenen. Eine Handvoll Ritter, die einer Provinz des jetzigen Frankreich angehörten, landet im Jahre 1016 bei Sa⸗ lem und bringt den bedrängten Einwohnern Hülfe. Bald kehren sie zurück, stehen Kaiser Heinrich dem Heiligen bei im Kampfe gegen die Griechen. Im Jahre 1028 belehnt Kaiser Conrad der Salier den Normannen Rai⸗ nulf als Graf von Aversa. Nicht lange darauf betreten die Söhne Tancred's

von Hauteville, denen die Heimat ein zu beschränktes Feld bot, das Land, welches ihre Nachkommen beherrschen sollten. Die Normannen sehen sich im Besitz Calabriens und Apuliens, mit Ausnahme weniger Striche, und Guillaume Bras⸗de⸗Fer erhält den Titel eines Grafen von Apulien mit dem Gonfalon des obersten Befehlshabers und der Hegemonie in dem sich bil⸗ denden Vereine adeliger Städte⸗Beherrscher aus normännischem Stamme. Sein Sitz war Melfi. Im Jahre 1053 erfolgt die erste päpstliche Beleh⸗ nung, vier Jahre darauf ist Robert Guiscard Graf, dann Herzog von Apu⸗ lien, von P. Nicolaus II. anerkannt als Dux Apuliae utrius- que Calabriaec et futurus Siciliae, Dei gratia et Sancti Petri. Mit seinem Bruder Roger wirft er sich auf Siccilien, das die Sarazenen muthig, aber vergeblich gegen den Angriff vertheidigen. Im Jahre 1074 öffnet Palermo die Thore: Roger nimmt den Titel eines Groß⸗ grafen von Sicilien an. Noch drei Jahre, und das longobardische Herzog⸗ thum Salerno endet, und der Guiscard steht auf dem Gipfel der Macht, hält Gregor VII. gegen den Kaiser, zerstört einen großen Theil des wider⸗ strebenden Roms, macht die Phalanx des oströmischen Kaiserreichs zittern, indem er Illprien, Epirus, Macedonien, Thessalien durchzieht, und stirbt auf der Insel Cefalonia 1085, nicht mehr denn 60 Jahre alt, an Gist, wie die normännischen Chroniken berichten.

Seine Söhne theilten sich in seine Staaten, Roger ward Herzog von Apulien, Boemund Fürst von Calabrien. Aber seines Bruders Nach⸗ kommen überlebten des Guiscard Liniece. Im Jahre 1091 verloren die Sarazenen Enna, ihren letzten festen Platz in Sicilien: die drei Thäler gehorchten dem Normann. Roger II. vereinigte 1129 Apulien, Calabrien und Sicilien; zehn Jahre darauf bestätigte ihm P. Innocenz II. den Kö⸗ nigstitel, welchen der Gegenpapst Anaclet ihm verliehen. Auf seinem Schwerte standen die Worte: Appulus et Calaber Siculus mihi servit et Afer. Von 1154 bis 1166 herrschte Wilhelm JI., der Böse, von da an bis 1189 Wilhelm II., der Gute. Drei Jahre vor seinem Tode vermählte er Constanzen, seine Tante und des Reiches Erbin, mit Heinrich von Ho⸗ henstaufen, Barbarossa's Sohn. Kurz war die Herrschaft der natürlichen Nachkommen Roger’'s, Tancred und Wilhelm III. Im Jahre 1194 war Heinrich in Palermo. Die hohenstaufische Herrschaft blutigen Anfangs folgte: sie endete im Jahre 1266 mit der Schlacht bei Benevent in veefenn. Reich und Leben verlor. Am 29. Oktober 1268

9 l 9 4 4 8 „„ Fhnagn. etzten Hohenstaufen jugendliches Haupt auf dem Blutgerüste zu

Dies ist, im leichtesten Umriß, die Zeit, mit der wir uns zu beschäͤfti⸗ gen haben, die glänzendste, welche Süd⸗Italien gesehen hat, reicher denn

irgend eine an Begebenheiten, welche die Sage und Dichtung, von der nor⸗ männischen Epopöe an bis auf Dante, und herab auf unsere Zeit, mit ro mantischen Farben geschmückt haben. In den unsterblichen Versen der gött⸗ lichen Komödie begegnen wir Robert Guiscard neben dem Befreier des h. Gra⸗ bes, sodann dem zweiten Wilhelm, „den das Land beweint“, Constanzen, wel⸗

cher „geraubt vom Haupt der heil'gen Binden Schatten“, dem Kaiser Fried⸗

rich „der so der Ehre würdig“, dem blonden schönen Manfred und dem

Se. Konradin. ⁵) „Neuerdings ist dieser Zeit, in Rücksicht auf ihre politische Geschi vielfache Beachtung zu Theil geworden. Lafuf ch b08 e. eesaehen wichtigste Werk über die ganze Epoche, Raumer's Geschichte der Hohen⸗ staufen, bei Seite, so hat Scrofani Discorsi della dominazione degli straniecri in Sicilia (Paris, 1824) geschrieben und der Neapolitaner G. di 1 Cesare in seiner Storia di Manfredi (Neapel, 1837) ein namentlich durch Herbeischaffung reichen Materials sehr brauchbares Buch geliefert besonders aber haben französische Schriftsteller, darauf hingewiesen durch den Zusammenhang der Normannen⸗Geschichte mit der ihrigen, viel auf diesem Felde gearbeitet: so der vormalige französische Konsul zu Messina E. Gauttier dArce, in seiner Histoire des conquéètes des Normands G en Italie, en Sicile et en Groèce (I. Epoche, 1016—1085. Paris, 1830) Champollion Figeac in der mit wichtiger Einleitung versehenen vtolre de li Normant et Chronique de Robert Viscart par Aimé, moint du Mont- Cassin (Paris, 1835), welcher Ducange’'s Genealogie des normännischen Herrscherhauses beigegeben ist, Fr. Mercey in seiner etwas zu sehr nach Touristen⸗Weise abgefaßten Arbeit über die Republik Amalsi (Revue des deux mondes, 1840), der Duc de Luynes endlich selbst in seiner kriti⸗ schen Ausgabe des Matteo da Giovenazzo: Commentaire historique et chronologique sur les Ephémérides intitulées Diurnali (Paris, 1839). Wo die Hohenstaufen⸗Epoche endet, hat Michele Amari in seiner Guerra del Vespro Siciliano („»Un periodo delle Istorie Siciliane del secolo XIIIév, Palermo 1842; Paris 1843) den Faden aufgenommen und ein von Drange des Gefühls bewegtes, von patriotischer Gesinnung belebtes Ge⸗

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*) Paradies XVIII, 48. XX, 61. III, 113, Hölle XIII, 75 Fegefeuer III, 107. XX, 67. 1 üeh 3