1844 / 110 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Meteorologische Beobachtungen.

von Bauernfeld. Hierauf:

Abends

Nachmittags 10 Uhr.

Morgens 2 Uhr.

1844. 6 Uhr.

17. April.

Nach einmaliger Beobachtung.

Sonnabend, 20. April.

Luftdruck... 310,332“ Par. 340,24“ Par. 1339,81 Par. Luftwärme + 8,2 ° R. 82 12,89 R. + 8,12 R. Thaupunkt . .. + 5,9 ° K. + 5,6° R. + 6,790 Dunstsättigung 84 pCt. 57 pCt. 89 pCt. Wetter trüb. heiter.

w. w. w.

Wolkenzug. . W

Königliche Schauspiele

Freitag, 19. April. Das Liebes⸗Protokoll, Lustspiel in 3 Abth.,

QAuellwärme 7,0° R. Plusswärme 5,1209 R.

. Bodenwöärme 3,10 R. Ausdünstung 0,012 Rb. Niederschlag 0. Wärmewechsel + 13,1* vA1A“A* Tagesmittel: 340,13 Per. + 9,70 h... + 6,10 R.

Polterabend. Sonntag, 21. April.

Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf. Ober⸗Landesgericht zu Bromberg.

Das im Inowraclawschen Kreise belegene Rittergut Drombrowken, landschaftlich abgeschätzt auf 71,423 Thlr. 11 Sgr. 6 Pf., soll zum Zwecke der Ausein⸗ andersetzung der Erben der Ritterguts⸗Besitzer Johann Mittelstaedtschen Eheleute am

22. Janni 1844 ,

Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle sub⸗ hastirt werden..

[2217]

Taxe, Hypothekenschein und Kaufbedingungen können

in der Registratur eingesehen werden.

[403 b] EEEIEEE11

Mit Hinweisung auf die den Stralsundischen Zeitun⸗ gen vollständig inserirten Proklamen vom heutigen Tage, werden Alle und Jede, welche an die Verlassenschaft des im November 1842 verstorbenen Pächters Carl Friedrich Anton Behrendt, vormals zu Clementelvitz, insbesondere an das dazu gehörende, diesem an dem auf Rügen belegenen Gute Clementelvitz c. p. zustän⸗ dig gewesene, annoch bis Trinitatis 1853 laufende Pacht⸗ re

.

t, an den desfallsigen Pachtvorschuß, die Inventa⸗ die Saaten und Ackerarbeiten Forderungen

rienstücke, 9 e⸗-

und Ansprüche haben, zu deren Anmeldung und glaubigung in einem der folgenden Termine: den 22. April, den 6. oder 24. Mai d. IJs., Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht, bei Ver⸗ meidung der am 14. Juni cr. zu erkennenden Präklu⸗ sion, hiermit aufgefordert.

Datum Greifswald, den 30. März 1844. Königl. preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen.

(L. S.) v. Möller, Praeses.

[472] I EE . Die unbekannten Erben, deren Erben oder nächste

Verwandte folgender Personen, als 8 a) des zu Koronowo am 2. November 1805 verstor⸗

benen Predigers George Friedrich Cornelius Fi⸗ scher, dessen Vater in Wormsfelde bei Landsberg a. W. Prediger gewesen sein soll, p) des am 7. Mai 1807 in Bromberg verstorbenen Nachtwächters Johann alias Michael Koß, c) des am 28. Dezember 1829 zu Grostwo bei Bromberg verstorbenen Oelonomie⸗Kommissarius Adolph Schwermer, 1 d) der am 9. April 1838 verstorbenen unverehelichten Christine Lange, einer Tochter der Marianna Lange, verchel. Pilarska, 1 ) der durch das Erkenntniß vom 1. März 1842 für todt erklärten unverehelichten Therese Pawlowska, n) des am 9. November 1836 in Boczianowo bei Bromberg verstorbenen Arbeitsmannes Friedrich Wichmann, 8 1 b werden hierdurch vorgeladen, sich spätestens im Termin den 13. Januar 1845, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle vor dem Herrn Ober⸗Landes⸗ gerichts⸗Assessor Müller zu melden und ihre Anrechte nachzuweisen, widrigenfalls der Nachlaß der vorgenann⸗ ten Erblasser und Erblasserinnen als herrenloses Gut dem Königlichen Fiskus anheimfällt. Bromberg, den 22. März 1844. Königl. Land⸗ und Stadtgericht. 8

[329]1 Nothwendige Subhastation.

Von dem Königl. Land⸗ und Stadtgerichte zu Stet⸗ tin soll das den Schuhmacher Johann Christoph Sa⸗ muel Engelschen Erben gehörige, in der Breiten Straße zub Nr. 395 belegene Haus, nach der nebst Hypothe⸗ kenschein in der Registratur einzusehenden Taxe auf 6050 Thlr. geschätzt, 1

am 23. September d. J., Vormitt. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 4. November 1843. Das in der Landwehrstraße Nr. 38a. belegene

Grundstück der Ehefrau des Buchdruckers Ziesemer,

gerichtlich abgeschätzt zu 15272 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf., soll am 18. Juni 1844, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[1958]

[1959) Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 4. November 1843.

Das in der neuen Königsstraße Nr. 68 belegene Hempelsche Grundstück, abgeschätzt zu 11260 Thlr. 7 Sgr. 9 Pf., so

am 14. Jun 1844, Vormittags 11 Uhr,

i der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalte nach unbekannte Kleidermacher Johann George Hempel wird als Eigenthümer hier⸗ durch öffentlich mit vorgeladen. ““

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 11. Januar 1844.

Das in der neuen Königsstraße Nr. 8 belegene Grundstück der Destillateur Daehneschen Eheleute, gerichtlich essß zu 19,497 Thlr. 6 Sgr. 9 Pf., soll

am 78 August d. J., Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalte nach unbekannie Apotheker

148)

3

Ludwig Friedrich Theodor Daehne wird als eingetra⸗ gener Gläubiger hierdurch öffentlich vorgeladen.

[505] Bekanntmachung.

Thierschau und Rennen bei

Torgau.

1. Die Thierschau wird am 28. Mai, Nach⸗ mittags um 2 Uhr, zu Ober⸗Naundorf bei Torgau statt⸗ finden, und werden die betreffenden Comités unter Pferden, Rindern und Schaafen die preiswürdigsten her⸗ vocheben.

Demnächst werden sämmtliche zu den Rennen ange⸗ meldeten Pferde einer dazu ernannten Kommission vor⸗ gestellt,

Sodann sollen Kraftproben durch Pflügen, so wie durch Ziehen angemessener Lasten, angestellt werden.

Den Beschluß macht eine Ausstellung und Prüfung neu empfohlener landwirthschaftlicher Geräthe.

2. Das Rennen beginnt am 29sten, Morgens 9 Uhr, mit Aufstellung des preiswürdig erkannten Schauthiere vor der Tribüne, und werden daselbst nach den Rennen die Preise ausgehändigt.

Das Rennfest selbst wollen die Herren Offiziere des hochlöbl. 3ten Husaren⸗Regiments durch eine

HRuadsille zu eröffnen und verschönern die Güte haben. beginnen in folgender Ordnung mNnnen

1. Rennen für Pferde aller Länder deutsche Meile Gewicht wie bekannt 5 Frd'or. Einsatz ganz Reugeld unter 4 Unterschriften kein Rennen unterzeichnen und zu nennen bis zum 1. Mai c. bei dem Secretair des Vereins, Ober⸗Roßarzt Traeger, Ge⸗ stüt Döhlen bei Torgau. Der Sieger erhält für ein Jahr den von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen von Preu⸗ ßen allergnädigst ausgesetzten und noch näher zu bestim⸗ menden Ehrenpreis und die Einsätze, das zweite Pserd

Sodann

2 Das Nachtlager von Granada. Pfister: Gomez, als zweite Debütrolle.) Im Konzertsaale: Französische Vorstellung.

Königsstädtisches Theater.

Des Schauspielers letzte Rolle. mit Gesang in 3 Akten, von Fr. Kaiser. sächsische Hof⸗Schauspielerin: Nettchen, als Gastrolle.) Dazu: Gast Vorstellung des Kinder⸗Ballets des Herrn Price.

seinen Satz zurück. Nach dreimaligem Siege ohne Reihefolge wird der Ehrenpreis Eigenthum. Aus den Mitteln des Vereins wird hierzu ein Preis von 50 Du⸗ katen ausgesetzt, dieser aber nur dann ertheilt, wenn eine Konkurrenz auf der Bahn selbst stattfindet.

2. Rennen mit untrainirten im Inlande gezüchteten Pferden deutsche Meile Herren reiten ohne Gewichts⸗Ausgleichung doppelter Sieg zu zeich⸗ nen und nennen bis zum 20. Mai bei dem Secretair des Vereins kein Einsatz der Sieger erhält einen von der Stadt Torgau bewilligten Ehrenpreis.

3. Rennen mit untrainirten Pferden in den Händen ihrer Züchter ½ deutsche Meile doppelter Sieg Herren reiten ohne Gewichts⸗Ausgleichung zu zeichnen und zu nennen bis am Tage vor der Thier⸗ schau kein Einsatz der Sieger erhält ein Thee⸗ Servivce.

4. Bauern⸗Rennen in verschiedenen Abtheilungen nach Maßgabe der Konkurrenz.

5. Rennen für Pferde von Offizieren geritten auf freier Bahn ohne Gewichts⸗-Ausgleichung ½ deutsche Meile Pferde jedes Alters und Landes, jedoch Ei⸗ genthum von Offizieren Vollblut ausgeschlossen kein Einsatz der Sieger erhält von Seiten des Ver⸗ eins ein Etuis mit einem Paar Pistolen zu zeich⸗ nen und zu nennen bis zum Tage vor der Thierschau.

6. Propositions⸗Rennen.

Rennen auf freier Bahn Pferde aller Länder Herren reiten ohne Gewichts⸗Ausgleichung 2 Frd'or. Einsatz bei 8 Konkurrenten erhält das zweite Pferd seinen Satz zurück zu zeichnen und nennen bis zum Anfang der Rennen fruh 9 Uhr wenn nicht 3 Pferde konkurriren, kein Rennen.

7. Stechrennen der Bauern.

Sollten noch Propositionen zu Rennen eingehen, als worum wir hierdurch noch ergebenst ersuchen, so werden wir solche sofort durch die öffentlichen Blätter bekannt machen.

Die Verloosung eines dazu angekauften Pferdes unter die Actionaire macht den Beschluß.

Die geehrten Mitglieder des Vereins werden ergebenst ersucht, ihre Beiträge bis zum 1. Mai c. an den mit⸗ unterzeichneten Schatzmeister gefälligst einsenden zu wollen.

Torgau, am 13. April 1844.

Das Direktorium des Vereins zur Beförderung der Pferdezucht in der Provinz Sachsen. G. v. Seydewitz, Flemming, Traeger. Vorsitzender. Schatzmeister. Secretair.

[458] Ediktal⸗Ladung.

Nachdem das Obergericht der freien Hansestadt Bre⸗ men auf den Antrag der hiesigen Bürger Carl Friedrich Hagendorff und Johann Heinrich Elias Hagendorff eine Ediktal⸗Ladung der unbekannten Gläubiger der von ihnen bis zum 1. Januar 1844 unter der Firma Hagendorff & Grote hierselbst geführten Wein⸗ handlung erkannt hat, so werden alle unbekannte Gläu⸗ biger, welche an die unter der Firma Hagendorff & Grote bestandene Weinhandlung oder an deren bisherige Inhaber bis zum 1. Januar 1844 aus irgend einem Grunde Ansprüche oder Forderungen zu haben vermeinen, hierdurch geladen, ““

am Donnerstag den 9. Mai d. J., vor der zu diesem Zwecke angeordneten Kommission in der Rhederkammer auf hiesigem Rathhause entweder selbst oder durch einen mit schriftlicher Vollmacht ver⸗

sehenen Mandatar zu erscheinen, um ihre etwanigen

. (Herr Döring: Banquier Müller, als Gastrolle.) Zwei Genre⸗Bilder, von L. Schneider.

terlandsliebe. Burgos. 1809. 2) Der Kurmärker und die Pikarde. 1815. Die Lotto⸗Nummern.

1) Spanische Va⸗ erstenmale:

Hierauf: Der Martinelli.) Granada. (Herr Hierauf: Ein Divertissement.

Lustspiel (Mad. Hellwig, Königl.

Sonnabend, 20. April. LU'Ingano felice. Maestro Rossini.

in der ägyptischen Magie. sind die heutigen 12 Productionen sämmtlich neu und noch in keiner der vorhergegangenen Vorstellungen gezeigt worden. Ein Sträußchen und noch ein Sträußchen und immer in einer anderen Manier. Zum Schluß: Der Bär und der Bassa.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hosbuchdruckerei.

(Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum Opera in 1 Atti. Musica del (Die neue Decoration ist vom Decorationsmaler

Hierauf: Vierte Kunst⸗Vorstellung des Herrn B. Bosco

Mit Ausnahme der unsichtbaren Kugeln Unter Anderem:

Komische Scene.

8

I4.2Fe

Allgemeiner Anzeiger.

Ansprüche und Forderungen bei Strafe des Ausschlus⸗ ses und ewigen Stillschweigens anzugeben. Bremen aus der Kanzlei des Obergerichts, den 29. März 1844. C. Lingen, Seecretair.

[506] Wildbad in Württemberg.

Die diesjährige Saison beginnt den 15. Mai. Von diesem Tage an wird die tägliche Postverbindung mit Stuttgart und Karlsruhe wieder ihren Anfang nehmen, wie auch der Eilwagendienst auf der Schweizer Route im Zusammenhang mit Rippoldsau und Griesbach und die regelmäßige Communication mit Baden⸗Baden.

Im verflossenen Winter fortgesetzte Arbeiten an den Badebauten haben die Vollendung der inneren Einrich⸗ tungen und speziell die persönliche Bequemlichkeit der Badenden zum Zwecke gehabt. Die Zahl der Einzel⸗ bäder ist vermehrt; auch bei den gleichfalls vermehrten Gesellschafts⸗Bädern sind in allen Ankleidezimmern die Plaͤtze für jeden Einzelnen jetzt durch Scheidewände ab⸗ gesondert worden; in dem nun benutzbaren Neubau sind die zum Douchen bestimmten Räume gleichfalls von den Bädern gesondert und mit Falldouchen versehen; ferner ist die Zahl der Bademeister, so wie des gesammten Dienstpersonals, bis zur Genüge für die stärkste Be⸗ setzung der Bäder vermehrt, auch dessen Dienst durch⸗ aus neu geregelt.

So wie durch diese und andere Verbesserungen für das Gelingen der Kur möglichst gesorgt ist, so wird überhaupt durch die nun getroffenen Einrichtungen allen Störungen und Unbequemlichkeiten begegnet, welche während des Bauens in den letzten Jahren für frühere Gäste leider nicht ganz zu vermeiden gewesen sind.

Im Königlichen Badhotel ist die Zahl der sowohl durch bequeme Treppen, als durch eine Versenkung, mit den Bädern in der nächsten Verbindung stehenden Wohn⸗ zimmer vermehrt, welche mit Geschmack und bequem ein⸗ gerichtet, vom 1. Juni an dem Gebrauche des Publi⸗ kums übergeben werden.

Die Verbindung des an der Promenade so gesund wie frei gelegenen Hotel Bellevue mit den nahegele⸗ genen Bädern wird von jetzt an außer der eigenen Brücke noch durch den unentgeltlichen Transport der Gäste mittelst geschlossener Trag⸗ und Roll⸗Sänften von ihren Zimmern bis ins Bad verkommnet sein, auch ist in den übrigen, meistens den Bädern benachbarten Gasthöfen und den zur Aufnahme von Fremden einge⸗ richteten Privathäusern für die Bequemlichkeit und An⸗ nehmlichkeit der Kurgäste, jedem Bedürfnisse entsprechend, gesorgt.

Indem es kaum nöthig sein wird, zu erinnern, daß die Wildbader Quellen, wegen ihrer Eigenschaften oft mit denen von Gastein und Pfäffers verglichen, von diesen nicht allein durch ihre minder hohe Lage (nur 1500 Fuß über der Meeresfläche), sondern auch durch den Spiclraum ihrer Temperaturstufen (zwischen 25 ° und 300 Reaumür), insbesondere aber dadurch sich unterschei⸗ den, daß sie nicht abgekühlt und geleitet, sondern die Quellen durch die über denselben angelegten Bäder un⸗ mittelbar benutzt werden, bleibt in Beziehung auf ihre Ergiebigkeit noch hinzuzufügen, daß es möglich gewor⸗ den ist, die Abstufung der Wärmegrade in der nun größeren Zahl der Baderäume durch die im vergange⸗ nen Winter zugleich mit Gewinn an Wasser vermehrte Zahl der Bohrlöcher zu vervielfältigen.

Auch ist zum Trinken des Thermalwassers ein Brun⸗ nen mit fließenden Röhren aus eigener Quelle gespeist und hergestellt worden.

Außer dem Amts⸗ und Badearzte, Hofrath Dr. Fricker, und dem Dr. Schweickle in Wildbad, wird Dr. Fallati aus Hamburg sich während der Saison wieder daselbst aufhalten.

Den 10. April 1844.

1 Der Königl. Regierungs⸗Commissair Freiherr von Linden, Regierungsrath.

Soolbad 61I Salzungen

iin Herzogthum Sachsen⸗Meiningen wird in diesem Jahre mit dem ersten Mai eröffnet werden. Es umfaßt diese Anstalt gegenwärtig aus⸗ reichende Zimmer zu Wannenbädern, zu Moorbädern, zu den verschiedenartigen Douchebädern, zu Sool⸗ Dampfbädern in Verbindung mit kalten Douchen, zum Abkühlen, zur örtlichen Anwendung des Sooldampfes, Arztzimmer und einen Salon zur Versammlung und Unterhaltung der Badegäste.

Bestellungen werden sorgfältigst besorgt, und jede weiter gewünschte Auskunft wird gern ertheilt werden.

Salzungen, den 12. April 1844.

Die Bade⸗Direction. F. K. Schüler.

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Berlin April 1844.

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Ahauf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuss. Friedri chsstra sse Ur. 72.

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No. 110.

Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. Inhalt des Justiz⸗Ministerial⸗Blattes. Berichtigende Bemerkungen in Betreff der Strandung des Schiffes „Courier“.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. Hofnachrichten. Fecht⸗Unterricht bei der Kavallerie. Baden. Karlsruhe. Hülfs⸗ Verein zur Unterstützung der schlesischen Weber. Vom Oberrhein. Die badische Opposition. Freie Städte. Frankfurt a. M. Prüfung von Wagner's elektro⸗magnetischer Maschine.

Frankreich. Deputirten⸗Kammer. Debatte über das Verhalten der Regierung in der otaheitischen Angelegenheit. Paris. Annahme des Patent⸗Steuergesetzes in der Pairs⸗Kammer. Urtheile über den Broglieschen Bericht in Betreff des Unterrichtswesens. Preß⸗Prozesse. Briefe aus Paris. (Der Bericht des Admirals Dupetit⸗Thouars über die Vorgänge in Otaheiti. Modisication des Tarifs, vornehmlich in Betreff des auf Dampfmaschinen lastenden Einfuhrzolles.)

Niederlande. Schreiben aus dem Haag. (Gerichtliches Verfahren gegen die limburger Separatisten; die Maler Blömers und Couwenberg †.)

Belgien. Schreiben aus Brüssel. (Herrn Dechamps und die Stellung

der latholischen Meinung; die bevorstehende Diskussion über die indu⸗ striellen Interessen.)

Spinner⸗ und Weber⸗Unterstützung.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen und Markt⸗ bericht. Leipzig. Börse.

Wissenschaftlicher Kunst⸗Verein. Gesellschaft naturforschender Freunde. Versammlung der deutschen Land⸗ und Forstwirthe in München 1844.

Beilage. I 2

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Major Scheltz, 32sten Infanterie⸗Regiments, und dem

zur Disposition stehenden Oberst⸗Lieutenant von Oertel den Rothen⸗ Adler⸗Orden vierter Klasse; und b Dem Geheimen Justizrath und Professor Dr. Puchta bei sei⸗ ner Ernennung zum Hülfs⸗Arbeiter des Geheimen Ober⸗Tribunals den Titel eines Geheimen Ober⸗Tribunals⸗Raths zu verleihen; so wie Den Direktor des Land⸗ und Stadtgerichts zu Halberstadt, Ober⸗Landesgerichts⸗Rath Menshausen, zum Ober⸗Landesgerichts⸗ Vice⸗Präsidenten; Den Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Simon zu Breslau zum Stadtgerichts⸗Rath bei dem dortigen Stadtgerichte; und 8 Den bisherigen Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Ulrici zu Naum⸗

burg zum Land⸗ und Stadtgerichts⸗Rath bei dem Land⸗ und Stadt⸗ ggericht zu Dirschau zu ernennen.

Der Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Schwarz zu Schwetz ist zum Justiz⸗Kommissarius bei den Untergerichten des Insterburger Kreises und zum Notarius im Departement des Ober⸗Landesgerichts zu Inster⸗ burg, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Insterburg, bestellt worden.

Der Königliche Geheime Regierungs⸗Rath Naunyn ist von der hiesigen Stadtverordneten⸗Versammlung zum Bürgermeister auf zwölf Jahre gewählt, von der Königlichen Regierung zu Potsdam bestätigt und am 16ten d. M. in das Magistrats⸗Kollegium eingeführt worden.

Zur Berichtigung der irrigen Nachrichten, welche in öffentlichen Blättern, namentlich in der hiesigen Vossischen Zeitung vom 16ten d. M., in Betreff des Projektes einer Eisenbahn von Frankenstein über Patschkau, Neisse, Neustadt, Leobschütz zum Anschluß an die Kosel⸗ Oderberger Eisenbahn verbreitet werden, bringe ich den unterm 13ten v. M. wegen dieses Projektes zu Händen des Bürgermeisters in Neisse ergangenen Erlaß nachstehend zur öffentlichen Kenntniß.

Berlin, den 17. April 1844.

1““ Der Finanz⸗Minister von Bodelschwingh.

VBe

Sonnabend den

Nachdem auch in der Provinz Schlesien bereits in großer Aus⸗ dehnung Eisenbahn⸗Unternehmungen eingeleitet worden sind, kann ich für die nächste Zeit keine Veranlassung finden, die Genehmigung für die mancherlei Eisenbahn⸗Projekte, welche neuerdings dort angeregt worden, Allerhöchsten Orts zu befürworten. Erst dann, wenn die eingeleiteten Eisenbahn-Anlagen zur Ausführung gediehen sind oder wenigstens der Vollendung sich nähern, wird es an der Zeit sein, die etwa weiter noch auszuführenden Verbindungen in nähere Erwägung zu nehmen, wobei sodann dem in der Vorstellung vom 29. Februar d. J. vorgetragenen Gesuche um Ertheilung der Konzession für eine Eisenbahn von Frankenstein über Patschkau, Neisse, Neustadt, Leob schütz zum Anschluß au die Kosel⸗Oderberger Eisenbahn bei Ratibor diejenige Berücksichtigung gewidmet werden wird, welche den genann⸗ ten Städten und den von der Fahrlinic zu durchschneidenden Kreisen gebührt. 8 8*

Die Anlagen der obigen Vorstellung erfolgen hierneben zurück.

Berlin, den 13. März 1844. 1

Der Finanz⸗Minister von Bodelschwingh. An den Bürgermeister Herrn von Adlersfeld

8 Hochwohlgeboren in Neisse.

W Bekanntmachung.

Die diesjährige direkte Post⸗-Verbindung mit Schweden durch Dampfschiffe zwischen Stralsund und Ystadt beginnt am Donnerstag den 2. Mai, an welchem Tage das Dampfschiff zum erstenmale von Stralsund nach Nstadt abgehen wird.

Von diesem Tage ab bis einschließlich Montag, den 28. Ok⸗ tober, wird regelmäßig b ieden Sonntag und Donnerstag Mittags ein Dampfschiff aus Stralsund nach Bstadt und 1

jeden Montag und Freitag Abends ein solches von YIstadt nach Stralsund abgehen.

Die zwischen Stralsund und Passow bestehende Schnellpost (welche sich in letzterem Orte an die Eisenbahnzüge nach und von Berlin auschließt) steht mit den Dampfschiff⸗Fahrten nach und aus Stralsund in genauem Zusammenhange.

Die bisherigen Preise für die Plätze der Reisenden und für deren Effekten bei den vorerwähnten Dampfschiff⸗Fahrten erleiden keine Veränderung.

Berlin, den 16. April 1844. 8

General⸗Post⸗Amt.

ichtamtlicher 1 Inland.

Berlin, 19. April. Das heute ausgegebene Justiz⸗Mini⸗ sterial⸗Blatt enthält eine Verfügung vom l1ten d. M., welche den Pupillen⸗Kollegien eine demnächst zu erwartende neue Auflage von Berghauer's Auszug aus der Vormundschafts⸗Ordnung empfiehlt und in einer Beilage das durch Verfügung des Justiz⸗Ministers vom 12. Januar d. J. verlangte rechtliche Gutachten des geheimen Ober⸗ Tribunals über die Frage, ob das Gesetz zum Schutze des Eigenthums an Werken der Wissenschaft und Kunst gegen Nachdruck und Nachbil⸗ dung, vom 11. Juni 1837, zur Anwendung der in demselben vorge⸗ schriebenen Strafen, sowohl beim Nachdruck selbst, als auch bei einem demselben nach §. 3 gleich zu achtenden Abdrucke nachgeschriebener mündlicher Lehrvorträge, eine eigennützige Absicht erfordert. Das Kol⸗ legium hat sich mit einer Majorität von 18 Stimmen gegen 11 für die Verneinung dieser Frage entschieden, so daß also das Gesetz vom

11. Juni auch dann in Anwendung zu bringen wäre, wenn sich eine eigennützige Absicht bei dem Kontravenienten nicht nachweisen ließe.

Die Ausführung der Gründe des Gutachtens nimmt funfzehn Seiten in Quart ein.

Berlin, 13. April. In den Börsen⸗Nachrichten der Ostsee sind über die in der Mitte des Monats Dezember vorigen Jahres in der Nähe von Pillau stattgefundene Strandung des Schiffes „Courier“ mehrere Artikel erschienen, welche harte Vor⸗ würfe für die dabei betheiligten Beamten und Behörden enthalten. Da solche bei der veranlaßten Untersuchung sich zum großen Theile als unbegründet erwiesen haben, so liegt ihre nähere Beleuchtung im Interesse der Wahrheit, und wird deshalb hier Nachstehendes aus amtlicher Quelle darüber mitgetheilt.

. Die verschiedenartigen Beschuldigungen lassen sich, der Haupt⸗ sache nach, auf diejenigen fünf Punkte zurückführen, welche in dem Aufsatze: „die Strandung des Schiffes „Courier“, Pillau, den 20. Dezember 1843 (erste Beilage zu Nr. 103 der Börsen⸗Nach rich⸗ ten) zusammengestellt sind, als dessen Verfasser sich der vormalige Landrath von Hake aus Preußisch⸗Holland, welcher sich um jene Zeit als Festungs⸗Arrestant in Pillau befand, mit dem Bemerken selbst angegeben hat, daß er die darin aufgenommenen Thatsachen nicht aus eigener Anschauung, sondern nur aus Hörensagen geschöpft habe.

Der erste Vorwurf betrifft das Fehlen des Rettungsbootes am Strandungsplatze.

Dieser Vorwurf ist insofern faktisch richtig, als das eigentliche Rettungsboot (ein zu diesem Zweck besonders eingerichtetes Fahrzeug) erst in der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember um 2 ½ Uhr auf dem Strandungsplatze angelangt ist. Es war aber bereits am 15. Dezember Mittags sofort, als die Nachricht, daß das Schiff seine Ankerkette verloren und ins Treiben gerathen sei, nach Pillau ge⸗ langt war, auf Anordnung des Lootsen⸗Commandeurs ein anderes, ohne Kiel flachgehendes Fahrzeug, eine sogenannte Lumme, nach dem Strandungsort gebracht worden, und zwar mit gutem Vorbedacht, weil man voraussetzte, daß der in jener Gegend sehr seichte Strand die Benutzung des tief gehenden Rettungsbootes nicht gestatten werde; eine Voraussetzung, welche sich auch vollständig bestätigt hat, indem die, nach der später doch erfolgten Ankunft des Rettungsbootes, mit demselben gemachten Versuche, dasselbe flott zu machen, völlig miß⸗ glückt sind, und die Rettung der Schiffsmannschaft demnächst bei etwas minder stürmischer See mit Hülfe der Lumme bewerkstelligt ist. Es ist daher eine Unwahrheit, wenn behauptet wird, daß die Rettung der Schiffsmannschaft bei Ankunft des Rettungs-⸗ bootes bereits stattgefunden habe. 3 1 Der zweite Vorwurf trifft den Lootsen⸗Commandeur, dem zur b Last gelegt wird, daß er sich zur Zeit der größten Gefahr vom Strandungsorte entfernt habe. Die Thatsache ist richtig; zu seiner Entschuldigung aber führt der Lootsen⸗Commandeur an, daß die Gefahr zweier anderer Schiffe seine schleunige Rückkehr nach b Pillau nöthig gemacht habe, nachdem die erforderlichen Anordnungen zur Rettung des gestrandeten Schiffes, sobald man an dasselbe ge langen könne, getroffen seien. Da indessen dieser Grund für seine Entfernung nicht als genügend anerkannt ist, so ist die Einleitung einer förmlichen Untersuchung gegen ihn angeordnet worden, deren Erfolg entweder seine Unschuld beweisen oder den Umfang seiner Schuld ans Licht stellen wird.

Wenn aber behauptet worden, daß während der Anwesenheit des Lootsen⸗Commandeurs am Strandungsorte nicht der geringste Versuch zur Rettung der Schiffsmannschaft gemacht worden, so ist dies un⸗ wahr. Der Manbysche zur Stelle gebrachte Rettungs⸗Apparat ist wiederholt und so lange zur Anwendung gebracht, bis man sich über⸗ zeugte, daß derselbe, wegen zu großer Entfernung des Schiffs vom Uifer, wirkungslos sei. 1

Drittens wird der Hafen⸗Polizei⸗Behörde zur La daß sie keine Vorkehrungen zur verhdeea Birssagt1geleg, gestrandeten Gute getroffen. Diese Beschuldigung ist unwahr. Nach erfolgter Strandung und bei eingetretener Dunkelheit ist eine entspre⸗

chende Strandwache für die Nacht, aus zwei Lootsen, zwei Strand⸗

Wissenschaftlicher Kunstverein.

In der Versammlung des wissenschaftlichen Kunstvereina am 15. April waren durch Herrn Eichler zu ehrenvollem Gedaͤchtniß des da⸗ hingeschiedenen Thorwaldsen, welcher Mitglied des Vereins war, meh⸗ rere Abgüsse seiner kleineren Reliefs, zwei Abgüsse der berühmten Reliefs: ‚Nacht und Morgen“, in der Größe der Originale, die von der Aka demie der Künste zu Kopenhagen ihm verehrte Denkmünze und die von J. M. Thiele herausgegebenen Werke und Leben Bertel Thorwald⸗

en's in Umrissen ausgestellt. Professor Henning hatte eine ihm einst in Rom von dem Verewigten geschenkte Handzeichnung, eine Madonna, mit gebracht, in welcher man das ausgezeichnete malerische Genie Thorwald⸗ sen's bewundern muß. Großer Theilnahme erfreute sich das von de Bievfe, Mitgliede des Vereins, für einen hiesigen Sammler und Kunst⸗ freund, Herrn Hellborn, gemalte historische Bild: „La paix des Dames', welches für diesen Abend in dem Vereins⸗Lokale aufgestellt war. Der Ab⸗ schluß des Friedens von Cambray am 3. August 1529 durch Margarethe von Oesterreich und Louise von Savoyen ist der Gegenstand. Obschon das Bild nur etwas über 3 Fuß hoch und 2 ½ Fuß breit ist, macht es sich dennoch vollkommen als ein historisches Bild geltend und ist von großer Wirkung. In würdigster Haltung sehen wir die beiden fürstlichen Matro⸗ nen einander die Hände reichen und sind sogleich selbst mit von der Be⸗ deutung dieser Friedensstiftung durchdrungen. Was die Malerei betrifft, so at der Künstler nicht jenen breiten und pastosen Vortrag, wie in seinem großen Bilde, sondern, hier ganz angemessen, eine feinere Ausführung ge⸗ wählt. Wenn er uns in dem großen Bilde zeigte, daß er den Pinsel eines Rubens und Tintoretto zu führen verstehe, so hat er hier bewiesen, daß

ihm auch der eines Gerhard Dow zu Gebot steht. Kunstfreunde finden gegenwärtig das Bild in der Kunsthandlung von Lüderitz, Unter den Linden Nr. 27, ausgestellt.

Herr Sachse legte mehrere Aquarellen von Werner in Rom und Villeret in Paris vor.

Professor Panofka führte den von ihm in dem wissenschaftlichen Vereine gehaltenen Vortrag „über die Lebensweise der alten Griechen“ hier weiter aus, indem er insbesondere über die Symposieen, Spiele und Hochzeits⸗Gebräuche sprach, wobei er verschiedene antike Vasen⸗Gemälde vorlegte und erläuterte.

Dr. Förster theilte ein von dem Grafen Raczonski, diesseitigem Gesandten an dem Hofe zu Lissabon, an den Verein gerichtetes Schreiben mit, worin derselbe seinen Plan, eine Kunstgeschichte Portugals zu schrei⸗ ben, darlegt und zugleich ein interessantes Manuskript: „Bericht des Archi⸗ tekten und Illuminateurs Franz von Holland an König D. Juan III. vom Jahre 1548“, mittheilt.

„Professor Zahn legte mehrere Blätter des 9ten und 10ten Heftes seines großen Prachtwerkes, „Pompeji, Herkulanum und Stabige“ vor, welches seiner Vollendung nahe ist, indem es mit dem 10ten Hefte ge⸗ schlossen wird. Unter diesen Blättern zeichneten sich besonders aus:

Ein thronender Jupiter mit blauem Nimbus, in der Originalgröße;

Eine thronende Ceres, in der Originalgröße; beide aus der Casa die Naviglio (Casa delle Baccanti) zu Pompeji.

„Eiine sehr reiche Wand mit dem Hauptgemälde, Argus Jo und Merkur, in einem der neuen Häuser in Herkulanum 1830 entdeckt.

Blaue Wand mit bacchischen Darstellungen aus der Casa della seconda Fontana di Musaico zu Pompeji, ausgegraben 1827.

Gelbe Wand mit dem Gemälde einer Fischerin, aus der Casa della Pescatrice zu Pompeji, ausgegraben 1823.

Reicher Mosaik⸗Fußboden aus lauter farbigen Marmorstückchen be⸗ stehend, aus der Casa del Labirinto zu Pompeji, ausgegraben 1835.

Diese Blätter sind nach den an Ort und Stelle von Professor Zahn während seines zehnjährigen Aufenthalts in Pompeji und Herkulanum ge⸗ machten Originalen auf das treueste wieder gegeben, und die farbigen Blätter durch farbigen Steindruck in der größten Vollkommenheit gelungen, so daß es dadurch möglich wird, dieses große Prachtwerk in 10 Heften für den Preis von 60 Rthlr. zu liefern.

Herr Geh. Rath Bunsen, diesseitiger Gesandter an dem Hofe zu Ie Mitglied des Vereins, beehrte die Gesellschaft mit seiner Ge⸗ genwart.

Ueber Tisch wurde dem Andenken Thorwaldsen's ein T b ein volles Glas gewidmet.

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Gesellschaft naturforschender Freunde. In der am 18. März abgehaltenen Sitzung der Gesellschaft naturfor⸗

schender Freunde bemerkte Herr Klotzsch, daß die durch merkwürdige Blatt⸗

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stielbildung ausgezeichneten Pflanzen⸗Gattungen Farracenia, Heliomorpha Cephalotus und Dionaca nebst einer durch Richard Schombu rgh aus der britischen Gupana eingesandten neuen Gattung (Heliomorpha), welche bisher eigene Familien repräsentirten, mit den Sarraceniaceen zu verbinden sind. Herr Beyrich zeigte fossile, der Gattung Monticularia Lam. an⸗ gehörende Korallen aus dem Hipporitenkalk der Gosau vor. Herr von Tschudi legte zwei Maiskolben vor, die er bei einer peruanischen Mumie gefunden hatte. Eine derselben gehört einer seltenen Species an, die sich durch zugespitzte, dachziegelförmig übereinandergelegte Körner auszeichnet Herr Heinr. Rose zeigte mehrere merkwürdige Alaun⸗Krystalle vor, die von Herrn Krüger dargestellt waren. Einer derselben bestand aus einem farblosen Thonerde⸗Alaun⸗Krystall, dem sämmtliche Ecken abgeschnitten worden waren und an welchem in einer Auflösung von Chromoxyd⸗Alaun die Ecken aus Chrom⸗ Alaun regelmäßig wieder angewachsen waren. Herr Ehrenberg iheilte die Nachricht über die Entdeckung zweier neuer Lager mikroskopischer Kiesel⸗ schaalenthierchen in Nord⸗Amerika mit, und zeigte unter dem Mikroskop zwei besonders auffallende Formen derselben, welche neue Gattungen bilden, und von ihm Asterolampra marylandica und Symbolophora Trinitatis ge⸗ nannt sind.

8 8 Versammlung der deutschen Land⸗ und Forstwirthe in München 1844.

Zu der VIII. Versammlung deutscher Land⸗ und Forstwirthe Folge der Beschlüsse der VII. Versammlung und der ne fenehe, wecbe in migung Sr. Majestät des Königs in der Haupt⸗ und Residenzstadt Mün⸗ chen stattfinden wird, beehrt sich der unterzeichnete Vorstand, den Statuten gemäß, die Land⸗ und Forstwirthe, so wie überhaupt alle diejenigen Män⸗ ner, welche sich für Land- und Forstwirthschaft interessiren, namentlich auch 7 . und forstwirthschaftlichen Gesellschaften und Vereine, hiermit ein⸗ zuladen.

Die erste allgemeine Sitzung wird Montag den 30.

Vormittags stattfinden. 8 8 bFe'ee

Zu Vorträgen und Diskussionen in allgemeinen und Sections⸗Sitzungen

sollen vorzugsweise die Morgen⸗ und Vormittagsstunden verwendet werden.