jeselbe vollkommen freiwillig Dienste leiste. Der Stand der 23 dem Kriegsschauplatze wird wie immer sehr widersprechend angegeben, je nachdem die Berichte von Buenos Ayres oder Monte⸗ video ausgehen. Nach den letzteren sollen Rivera’'s Truppen mehrere Vortheile über die Truppen des Rosas davongetragen haben und in Eilmärschen zum der Hauptstadt Montevideo heranziehen. Die Handelsgeschäfte lagen aber noch immer gänzlich daselbst danie⸗ der, und manche europäische, namentlich englische Häuser werden nicht ohne beträchtliche Verluste wegkommen.
Eisenbahnen.
à Leipzig, 20. April. In diesen Tagen hat die Zeichnung für die Zweighahn von Löbau (als dem südlichsten Durchgangspunkte der Dresden⸗Breslauer Bahn) nach Zittau stattgefunden. Obgleich dieser Bahn keine Begünstigung Seitens des Staats zugesichert und das Terrain, welches sie durchschneiden wird, nichts weniger als günstig ist, so hat doch der allgemeine Schwindel, der auch bei uns leider! erwacht ist, einen solchen Andrang zu dieser Zeichnung veranlaßt, daß von den gezeichneten Actien auf je funfzehn nur eine wird reali⸗
herrschenden Speculationsgeist nicht abschrecken würde, wenn sich Je⸗ mand fände, der es wieder aufnähme.
*½* Frankfurt a. M., 19. April. Man erfährt nun aus guter Quelle, daß der Bau einer Eisenbahn von dem an der Taunus⸗ Eisenbahn liegenden Höchst nach dem Bade Soden noch in diesem Jahre zur theilweisen Ausführnng kommt. Die Herzogl. nassauische Regierung hat dazu die Konzession ertheilt. Zugleich bauen die Un⸗ ternehmer ein Kurhaus in Soden, allein eine Spielbank darf nie in diesem Bade, das nach Vollendung der Eisenbahn nicht eine Stunde von hier entfernt ist, errichtet werden. Die Erdarbeiten des Baues der Main⸗Neckar⸗Eisenbahn werden auf diesseitigem Gebiete ohne Aufschub fortgesetzt. Ueber den Bau einer Eisenbahn von hier nach Hanau und den Bau der Kassel⸗Frankfurter Eisenbahn ist es noch ganz stille. Die Frequenz der Taunus⸗Eisenbahn ist während der Messe, und begünstigt von der Witterung, befriedigend, aber auch die der Main⸗Dampfböte, da der Wasserstand sehr günstig ist. Der Früh⸗ ling ist bei uns eingetreten, und die Vegetation verheißt ein frucht⸗ bares Jahr. Der nahe Feldberg hält sein Haupt aber immer noch mit einem Schneestreifen bekränzt. In den nahen Taunusbädern
Handels- und Börsen-Uachrichten.
Breslau, 19. April. (Schl. Z.) Gelber Weizen bedang 45 a 55, weißer 50 a 57 Sgr. pro Schfl., besonders schöne Partieen auch 1a2 Sgr. pro Schsl. mehr. Roggen 33 a 36, Gerste 27 a 29, Hafer 20 a 21 und Erbsen 34 a 36 Sgr. pro Schfl. Von Winter⸗Rapps wurde etwas zu 75 Sgr. pro Schfl. verkauft. Es zeigen sich schon einzelne Verkäufer von Rapps von der nächsten Aerndte, und fordert man 75 a 76 Sgr. pro Schfl., doch sinden sich dazu noch keine Käufer. Mit Rüböl geht es sehr flau, rohes, Loco⸗Waare, würde zu 9 ½ Rthlr. zu kaufen sein. Spiritus, loco, 6 1 ,ℳ 8 Rthlr. pro 60 Quart à 80 % Tr. bezahlt.
bena zendon, 15. April. (B. H.) Diesen Morgen hatten wir aus den sten Prob en Grafschaften eine fut⸗ Weizen⸗Aussuhr am Markte; die fein⸗ dreenn edangen die Preise von heute vor acht Tagen, feuchte und ee orten waren aber schwer und nur etwas billiger abzusetzen. Mit dem Verkaufe von verzollter Waare ging es sehr langsam und ganz in Detail, und wir müssen unsere Notirungen 1 Sh. herabstellen; Inhaber würden gern noch eine fernere Erniedrigung zugestanden haben, wenn Käu⸗ fer für größere Posten zu finden gewesen wären; 63 /pfünd. sehr schöner rostocker Weizen wurde zu dem niedrigen Preise von 58 Sh. 6 Pere. ver⸗ kauft. Während der vorigen Woche sind circa 3000 Or. versteuert. Beste Sorten von Gerste sind 1 Sh. und abfallende 1 a 2 Sh. wohlfeiler, als
sirt werden können. Nicht zu bezweifeln steht, daß unter diesen Um⸗ ständen auch für die Chemnitz⸗Riesaer Bahn, deren Zustandekommen ohne energische Beihülfe des Staats bis vor kurzem für völlig un⸗ leicht die nöthigen Summen sinden werden, ja, wir möchten fast wetten, daß selbst das Riesenprojekt einer Bahn auch gegenwärtig die verschiedenen Dampfschifffahrts⸗Compagnieen 60 von Chemnitz über Freiberg nach Dresden, welches auf dem letzten 1
Landtage zur Sprache kam, aber wegen der außerordentlichen Terrain⸗ Schwierigkeiten als gänzlich unausführbar beseitigt ward, den jetzt
wahrscheinlich galt, sich
Neapel, 6. April. Februar 39,393 Personen.
bis 8 reiselustige Publikum.
sollen bereits vielfache Wohnungsbestellungen eingelaufen sein.
Die Eisenbahn nach Caserta beförderte im Wie im vorigen Jahr einmal, so geben
Ct. Rabatt und erfreuen durch so liberale Anstrengungen das
——
theurer.
——
am vorigen Montage; für ein dänischer, wie es hieß - hbeute sind eirca Bohnen bleibt es wie früher. Bei einer Hafer völlig im Werthe, das Geschäft war aber nicht lebhast. bleiben beinahe unverkäuflich.
da der Markt durch die neuerlichen fo erniedrigt ist. Weißkleesaamen bleibt sparsam.
3600 Or. von auswärts eingetroffen.
1““
1“ ““ Bekanntmachungen. Folgende in den Terminen Weihnachten 1842 und
Johannis 1843 zum Zweck der Ablösung gegen Baar⸗ zahlung gekündigte und ungeachtet der öffentlichen Be⸗ kanntmachungen vom 14. Dezember 1842, 5. April,
12. und 27. Juni und 23. September 1843 zu den Landschafts ⸗Depositorien bis jetzt nicht eingelieferte Westpreußische Pfandbriefe, nämlich
A. Aus dem Bromberger Departement.
Gersdorf Nr. 8. a 500 Thlr. und Zlottowo Nr. 35 a
500 Thlr. B. Aus dem Danziger Departement.
Swaroszon Nr. 85. a 75 Thlr.; Puc und Klein⸗Klincz
Nr. 18. a 300 Thlr.; Buschkau Nr. 8. a 400 Thlr., Nr. 19. a 100 Thlr., Nr. 40. a 25 Thlr.
C. Aus dem Marienwerder Departement. Hochzehren Nr. 34. a 25 Thlr.; Kontken A. Nr. 23. a 100 Thlr.; Paulsdorf Nr. 11. a 100 Thlr., Nr. 16. 2a 50 Thlr., Nr. 18. und 19. a 25 Thlr., Nr. 53. a 8 100 Thlr., Nr. 55. a 75 Thlr., Nr. 57. a 50 Thlr.,
Nr. 59. a 25 Thlr., Nr. 71. a 1000 Thlr., Nr. 89.
a 400 Thlr., Nr. 95. und 96. a 100 Thlr.
sind auf Grund der Allerhöchsten Kabinets⸗Ordre vom
11. Juli 1838 (Ges. Samml. pro 1838 pag. 365)
ad 7 und 8 in Ansehung der darin bestellten Spezial⸗
Hypothek für vernichtet erklärt, daher die Inhaber der⸗ selben sich wegen Zahlung des Nominalwerths nur le⸗
diglich an die Landschaft zu halten befugt sind. Marienwerder, den 12. April 1844. Königl. Westpr. General⸗Landschafts⸗Direction. Nothwendiger Verkauf. 1. 8 Land⸗ und Stadtgericht zu Bromberg. Das dem Dr. Carl Friedrich Wilhelm Vollmer ge⸗ hoͤrige, zu Schroettersdorf bei Bromberg sub No. 2. belegene, zu Erbpachtsrechten verliehene Etablissement, abgeschätzt auf 6460 Thlr. 1 Sgr. 5 Pf., zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Regi⸗ stratur einzusehenden Taxre, soll am 3. Juni 1844, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle sub⸗ hastirt werden.
.
[2005]
1ö1““
[525] Bekanntmachung.
Der diesjährige Haupt⸗Wollmarkt findet kalendermä⸗ ßig vom 11. bis 13. Juni hierselbst statt. Dies brin⸗ gen wir mit dem Bemerken zur Kenntniß des betreffen⸗ den Publikums, daß wir, so wie früher, auch in diesem Jahre alle zur Erleichterung des Verkehrs abzielenden Maßregeln getroffen und solche möglichst vervollkomm⸗ net haben.
Landsberg a. W., den 18. April 1844.
Der Magistrat.
[392 b]
Berlin⸗Anhaltische Eisenbahn.
Der nach §. 9. unseres Güter⸗Reglements bisher be⸗ standene Aufschlag von 12 ¼ % auf den Fracht⸗Tarifsatz
für Schafwolle fällt vom 15ten d. M. an weg,
so daß von da ab Schaswolle zu den für alles übrige ordinaire Frachtgut bestehenden Frachtsätzen auf unserer Bahn transportirt werden wird, also z. B. zwischen Berlin und Leipzig 16 Sgr. pro Centner, zwischen Berlin und Halle oder Magde⸗ ae:; 14 Sgr. pro Centner u. s. w. erlin, den 12. April 1844. “ Die Directionng.. 1
9 7v Passagierfahrten n
zwischen Potsdam u. Hamburg.
MNiaächste Abfahrt von Potsdam: Freitag den 26. April, Vormittag 9 Uhr. 8. Fahrbillets sind bei dem Unterzeichneten zu haben. 1 Anker, Taubenstraße Nr. 10.
[397 bb üü
n Die Herren Actionairs der neuen Berliner S.gelAwzvekuranz-Gesellschaft werden in ——2 8 in der General - Versammlung vom 13. 7; er v. J. gefalsten Beschlusses zu einer auf
eitas den 3. Mai d. J., un 10 ½ Uhr V mittags, in dem 1 . e. Ne. 88** 8. dem Lokal der Anstalt, Bebhrenstrasse
5p) anberaumten extraordinairen Geneæ 1 - V E b airen General-Ver-
2 emerken erge inge
en ergebenst eingeladen,
dals die Verhandlu
beginnen werden. sen zu oben festgesetzter Zeit
Berlin, den 17. Avri 1 2 . 1 Direction der neuel ha4.
1121 bb
Hagel -Assckuranz-
[447] Bekanntmachung der Bank von Polen.
In Folge des den Umtausch der fünfprozentigen Schatz⸗Obligationen aller drei Serien gegen vierpro⸗ zentige Schatz⸗Obligationen betreffenden Allerhöchsten
Oukazes vom Föhrr l. J. wird hiermit von der
Bank von Polen in Gemäßheit des §. 1. u. 3. besag⸗ ten Oukazes die nachstehende von dem Administrations⸗ raths des Königreichs Polen bestätigte Bekanntmachung zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
Der Umtausch der fünsprozentigen Schatz⸗Obligatio⸗ nen aller drei Serien gegen die auf den Grund des vor⸗ stehenden Oukazes auszustellenden vierprozentigen Schatz⸗ Obligationen wird in Warschau bei der Bank von Po⸗ len oder bei dem Handlungshause Sam. Ant. Fraen⸗ kel und in Verlin bei dem Handlungshause F. M. Magnus (Behrenstraße Nr. 46 in den Vormittags⸗ stunden von 9 bis 12 Uhr) bewirkt werden.
§. 2.
Die zum Umteausch einzureichenden fünfprozentigen Schatz⸗Obligationen müssen mit allen noch nicht fälli⸗ gen Zins⸗Coupons incl. des laufenden versehen sein, widrigenfalls der Betrag eines jeden fehlenden Cou⸗ vpons von dem Nominalwerth der Obligation in Ab⸗
8 ] Gesellachaft.
zug gebracht wird. Die zum Umtausch einzureichenden 5 % Schatz⸗Obli⸗ gationen sind mit einem nach Serien und Nummern geordneten Verzeichnisse zu versehen. §. 4. Für fünsprozentige Schatz Obligationen, welche inner⸗ 18 19. April „, 18. Juni 9 8 2* 8 v Ach Ane⸗ ZZII halb des Zeitraums vom 1. Mal bis zum 30 Jun⸗ d. J. eingereicht werden, erhält der Inhaber Zug um Zug vierprozentige Schatz⸗Obligationen nebst den dazu gehörenden Coupons zum Course von 90 pCt. derge⸗ stallt, daß für jede 3 St. Obligationen, welche Fl. 3000 fünf⸗ prozentige Schatz⸗Obligationen oder SRo. 450 betragen, der Inhaber SRo. 500 in vierprozenti⸗ gen Schatz⸗Obligationen, und für jede einzelne proc. Schatz Obligation von 1000 Fl., 150 SR. in 4proc. Schatz⸗Obligationen mit einem baaren Zuschuß von 15 SR. in War⸗ schau oder 16 33 Rthlr. preuß. Courant in Berlin empfangen wird. “
Für fünfprocentige Schatz⸗Obligatione welche inner⸗
1 9. Juni , 8.
halb des Zeitraums vom 1. Jun bis zum 38. Sept. d. J. eingereicht werden, erhalten die Inhaber vierprocentige Schatz⸗Obligationen nebst den dazu gehörigen Coupons zum Course von 92 pCt. Demnach wird der Inhaber für jede fünfprocentige Schatz⸗Obligation über 1000 Fl. eine vierprocentige über 150 SR. mit einem baaren Zuschuß von 12 SR. in Warschau, oder 12 % Thlr. in preußisch Courant in Berlin empfangen. “ Für fünsprozentige Schatz⸗Obligationen, welche inn 19. September
alb des Zeitraums vom —Pewml di 7 h Zeitraun 1 Skrober dieses Jahres
bis 19⁄31. März 1845 eingereicht werden, erhält der Inha⸗ ber vierprozentige Schatz⸗Obligationen nebst den dazu sesere Coupons zum Course von 93 pCt. derge⸗ alt, daß für jede fünfprozentige Obligation von Fl. 1000 der Inhaber eine vierprozentige Obligation über SRo. 150 mit einem baaren Zuschuß von SRo. 10.50 in Warschau oder Thlr. 11 ⁄% preuß. Cour. in Berlin empfangen wird. 65,7
20. März
Alle bis zum-1= Aiprst 1845 nicht eingetauschten
fünfprozentigen Schatz⸗Obligationen werden nach ihrem Nominalwerth baar bezahlt, und zwar auf die Weise und zu den Terminen, welche später werden bekannt ge⸗ macht werden.
Warschau, am 7. Aprs
Präses, Geheimrath. (unterz.) J. Tymowsli. Für die Richtigkeit: n dder Chef der Kanzlei der Bank von Polen.
“
1b12 Da die nachverzeichneten, am 1. April 1842 fällig Feeenan v7 der Schuldbriefe aus der ge⸗
chlossenen Anleihe der Herzogl. Kammer allhier: Litt. C. No. 357.
Litt. D. No. 229. 447. 467. 481. 494.
85 n,
Allgemeiner Anzeiger.
bis zum 1. April d. J. bei der Herzogl. Kammer⸗Haupt⸗
kasse zur Zahlung nicht präsentirt worden sind, so wer⸗ den dieselben in Gemäßheit des Artikels 11. der sub No. 170. der Gesetz⸗Sammlung für das Herzogthum Gotha publizirten landesherrlichen Verordnung vom 11. August 1837 hiermit für erloschen erklärt. Gotha, den 17. April 1844. Herzogl. Sächsische Kammer.
“
[521] Nordseebad Wangeroge.
Das Nordseebad auf der Insel Wangeroge an d oldenburgischen Küste, zur Genüge bekannt in seinen eigenthümlichen Vorzügen und Einrichtungen, wird nach wie vor mit dem 1. Juli eröffnet und mit dem 1. Sept. geschlossen werden.
Logis⸗Bestellungen werden entgegengenommen und besorgt von dem Geheimen Hofrath Westing in Olden⸗ burg, von dem Badearzt Doktor Chemnitz in Jever oder dem Vogt Alers in Wangeroge.
Die Ueberfahrt vom Festlande nach der Insel ge⸗ schieht täglich in den durch das oldenburgische Wochen⸗ blatt und durch gedruckte Anschläge in den ersten Gast⸗ häusern zu Bremen, Oldenburg und Jever näher an⸗ zugebenden Abfahrtsstunden der Fährschiffe von der der Insel gegenüber liegenden Schleuse des Carolinen⸗Siels und wöchentlich von Hamburg aus in einem bequem eingerichteten Packetboote und von Bremen aus in dem „Telegraphen“, einem tüchtigen eisernen Dampfschiffe.
Die Inspection des Seebades Wangeroge, April 20, 1844.
Litt, E. No. 147, 172, 277, 286.
Literarische Anzeigen Bei 8 “ Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler, Französ. Str. sind erschienen: Geibel, Em., Volkslieder und Romanzen der Spanier. 12. geh. 1 Thlr.
Holtei, Karl von, die beschuhte Katze. Ein vee drei Alten mit Zwischenspielen. 12. geh. ½ Thlr.
Kopisch, Aug., Gedichte. 12. geh. 1 ¾ Thlr.
2* Niendorf, Emma von, Aus der Gegen⸗ wart. 8. geh. 1 Thlr.
„ “ Reumont, Alf., Die poetische Literatur der Italiener. 8. geh. Thlr.
Italia. Herausg. v. Alf. Reumont. Mit Beiträgen von Barthold, Gaudy, Hagen, Gräfin Hahn, Kopisch, Rumohr, H. W. Schulz, Witte und Anderen. Erster und zweiter Jahrgang. Mit Titelk. 8. kart. à 2 Thlr.
Skepsgardh, Otto von, Drei Vorre⸗ den, Rosen und Golem⸗Tieck. Eine tragiko⸗ mische Geschichte mit einer Kritik von Fr. Rückert. 3 Thle. 8. geh. 2 ⁄ Thlr.
Hansemann, D., Ueber die Ausführung 16.us Eisenbahn⸗Systems. gr. 8. geh* 5 Thlr.
Die Theorie des Dr. List vom Fabrikstaate und ihre geschichtlichen und sta⸗ stitischen Stützen. gr. 8. geh. Thlr.
Ueber den Beitritt Mecklenburgs
zum deutschen Zoll⸗Verein. gr. 8. geh. ½ Thlr.
Gumpert, Theklla von, Der kleine Vater und das Enkelkind. Mit Kupfern. 8. eleg. kart. 1 ½ Thlr.
52 2 F-9 4 2½ . Robinsons Enkelin. Deusch von The⸗
lla von Gumpert. Mit 6 Bildern. 8. eleg. geh. 1 Thlr., in schönem franz. Einband 15 Thlr.
Werner, F. A., Ueber die wechselseiti⸗
gen Anforderungen zwischen Aeltern, Leh⸗ rern und Ccale⸗ behufs des Musik⸗Unter⸗
[520]
—
151
1 . 8 2 b . Germaniens Völkerstimmen. Sammlung aller deutschen Mundarten in Dichtun gen, Sagen, Mährchen, Volksliedern u. s. w., heraus⸗ gegeben von Dr. J. M. Firmenich. II. 4. 15 Sgr.
Ein echtes deutsches Nationalwerk, dem von allen Seiten die größte Anerkennung geworden, welches in keiner Bibliothek fehlen sollte. Mehr als 380 Mund⸗
Alle Buchhandlungen nehmen Subscription an. 8] 2* Schlesinger.
ne Buch- und “
15242 Belanntma ch un 1“ Nachdem die im Verlage der Unterzeichneten erschei⸗
nende 4 1 Illustrirte Zeitung
hat und wohl an 100,000 Leser zählen dürfte, so kann dieselbe als eines der erfolgreichsten Verbreitungsmittel für merkantile und literarische, überhaupt für
Bekanntmachungen aller Art,
empfohlen werden. Der Preis für die Petitzeile einer Foliospalte beträgt,
so lange die gegenwärtige Auflage nicht überschritten wird, 3 Ngr.
In Fällen jedoch, wo über die Aufnahme von In⸗ seraten Bedenken obwalten sollten, behält sich die Re⸗ daction vor, deren Zulassung abzulehnen.
Leipzig, im April 1844.
Expedition der illustrirten zZeitung.
Die Annahme von Inseraten für obige Zeitschrift übernimmt die unterzeichnete Buchhandlung, an welche die betreffenden Kosten nach erfolgtem Abdruck zu ver⸗ güten sind.
Gropiussche Buch⸗ u. Kunsthdl.,
Berlin, Königl. Bauschule Laden 12.
123 b]
Das 22 Bogen starke Verzeichnils der von dem Gecheimen Ober-Finanzrath Ludolff, Gebeimen Ju- stiz- und Kammergerichtsrath von IIermensdorf, Be gierungs- und Medizinalrath Dr. med. Kleemann, Ockonomicrath Dr. Smitt, Gencral-Wardein und Münarath Loos und mehreren Anderen hinterlassenen Büchersammlungen, welche nebst mehreren Autogra- phen, Pracht- u. Kupferwerken, Oelgemälden, Kupfer- stichen, Landkarten, Instrumenten, Musikalien ete Ende Mai c. in Berlin versteigert werden sollen, ist Zimmerstr. 65 bei dem Kommiss.-Rath Rauch zuhaben.
18233 Gu t6⸗verig Ein Rittergut in preuß. Lausitz von 754 M. Areal mit gutem Ackerland, schönen Wiesen und Forst ist wegen Krankheit des Besitzers sofort zu verkaufen. Garten, Gebäude und Vich sind in gutem Stande Die Besichtigung und das eigene Urtheil reeller Kauf⸗ lustiger wird das Gesagte beweisen, da es ein rrelles Geschäft ist. Es wird ersucht, portofreie Bricfe und Anfragen an den Gutsbesitzer Engelhardt zu Rinken⸗ dorf bei Triebel zu senden. 8— 2 88 in Nr. 92 der Vossischen und Spenerschen Zeitung befindliche Annonce des Herin Conducteur
Schulz bedarf insofern der Berichtigung, als demsel⸗
ben nie die technische Leitung meiner Erdarbeiten
übertragen, sondern kontraktlich nur zu meiner Assistence mit sehr beschränktem Wirkungskreis engagirt, durch⸗ aus nicht Theilnehmer, sondern Beamter mit festem Gehalt und ihm nur von mir eine Tantième der etwa⸗
nigen Ersparnisse zur Anregung seines Fleißes bewil⸗ ligt war. Entlassung hat insosern statigefunden, als er sein Ge⸗ halt vollstandig ausgezahlt und die Anzeige erhalten hat, daß ich die ihm außerdem vorgeschossenen Gelder zurückfordern und nöthigenfalls einklagen würde. .
Eine vollständige Berechnung bei seiner
Nippern, den 20. April 1844. Ferd. Elert,
richts. 8. geh. † Thlr.
11“
2 mꝙ⅔¶ ᷑st ugSesar h memnt.
—
vIghmntts üs Fi 8 “ 8 1819
Bau⸗Unternehmer bei der Nieder⸗Schlesisch⸗ MläFgrkischen Eisenbahn. 1 EEö1“
EET“ hn
e Partie sehr schöner fremder Chevalier, — wurden 35 Sbh., verzollt vom Schiffe, gemacht; Mit Erbsen und mäßigen Zufuhr behauptete sich Wicken 2 Leinsaamen ist mehr begehrt und 1 Sh. Rothkleesaamen kann man jetzt zu sehr mäßigen Preisen haben, reirten Verkäufe von amerikanischem ꝛc.
So eben erschien die 4te Lieferung des Nationalwerls:
arten sind vertreten; in 10 Lieferungen ist es vollendet.
die Höhe einer Auflage von 10,000 Cxemplaren erreicht
Das Abonnement beträgt: S 2 RKthlr. für 8 “ swjwIiut.t wih.
v“ in allen Theilen der Monarchie
ohne Preiserhöhung. Inserlions -Gebühr sür den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
2
—
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8z.
1
—
hri Hen, T . ee g. 8. vIöaeuauhZe Post-Anstalten des In- und 2 “ Auoslandes nehmen Hestellung 1 2 W auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuss. c hnn
Zeitung: — 8
Friedrichsstrasse Ur. 72.
r1“] 1“ . * IEaeböö1ö“ “ ö Mg.s, v eeb—““];
327 Ni egraes ut. Ar e
Amtlicher Theil. EE1a6u
Inland. Berlin. Ständische Angelegenheiten. M
bh nung für Auswanderer. — Arnsberg. Bevölkerung. bna —
Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. Vorbereitungen zum Empfange des Prinzen Luitpold. — Vorlesungen an der neverßtät. — Hannover. Hannover. Verhandlungen beider Kammern. — W ürt⸗
h berg. NReutlingen. Prozeß vor dem Handels⸗Schiedsgericht. — Bavden. Karlsruhe. Berathungen der Abgeordneten⸗Kammer über
das neue Strafgesetz. . 1
Oesterreichische Monarchie. Triest. Festfahrten.
Frankreich. Deputirten Kammer. Montalembert über Staats⸗ und Kirchen-Gewalt. — Paris. Annahme des Jagdgesetzes. — Ver⸗ mischtes. — Briefe aus Paris. (Kammer⸗Arbeiten: Interpellation wegen Otaheiti. — Die Opposition und die Kabinets⸗Krisis bei Gelegenheit der Interpellation wegen Otaheiti. — Der Herzog von Montpensier; Arjutant Reine; die Durchsuchungs⸗Verträge.) “ ’
Großbritanien und Irland. Oberhaus. Gesetz über Einklagung von Schuldnern. — Unterhaus. Anzeige von Lord Ashley’s Amende⸗ ment. — London. Hof Nachricht. — Protest der angeklagten Repealer gegen den Jury⸗Ausspruch. — Ermordung der Mannschaft eines briti schen Schiffes in der Südsee.
Italien. Brief aus Rom. (Osterfest; Dr. Hurter; Micali †; fort⸗
ꝛdauernde Ruhe; hohe Reisende.) 8
Haiti. Schreiben aus Paris. (Der Aufstand nimmt einen bedenklichen Charakter an; Botschaft des Präsidenten in Betreff der französischen Schuldforderung.)
Wiesen⸗Berieselungen. ö Saes Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin, Leipzig und Paris. Börse. s Schreiben aus Frankfurta. M. (Kunst⸗Notizen; Theater; Musik; Blumen⸗ Ausstellung.) — Meteor⸗Eisen in Ungarn. — Neapel. Literarisches. Beilage.
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: 88 9 Dem General⸗Konsul in Hamburg, Kommerzien⸗Rath O 1 den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem † re iger Roquette zu Frankfurt a. d. O. den Rothen Adler „Orden dritter Klasse; dem Elementar⸗Oberlehrer Fasbender zu Aachen, und dem Schiedsmann, Kämmerer und Kreis Kommunal⸗Kassen⸗Ren⸗ danten Matziol zu Rosenberg, im Regierungs⸗Bezirk Oppeln, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; dem Kreis⸗ Wundarzte Schrö⸗ der zu Montjoie das Allgemeine Ehrenzeichen, und dem Ackermann oachim Hintze zu Pyrow, im Westpriegnitzschen Kreise, die Ret⸗ fungs⸗Medaille am Bande; so wie 8 8 Regierungs⸗ und Forstrath von Steffens zu Aachen den Charakter als Ober⸗Forstmeister zu verleihen; und 1 An der Stelle des verstorbenen preußischen Konsuls Ph. W. Plessing zu Bahia den dortigen Kaufmann Peter Herrmann Berndes zum Konsul daselbst zu ernennen.
Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober⸗Präsident der Provinz Sachsen, Flottwell, von Mag⸗
Nichtamtlicher. Theil.
Inlaond.
Berlin, 21. April. Das Ministeria!⸗Blatt für die gesammte innere Verw altung enthält in seiner Nr. 3 folgende Verfügung an die Königl. Regierung zu Bromberg in Bezug auf die Befugniß der Kreisstände, Ausgaben zu beschließen (dd. 88 Märzd. J.). Der Königl. Regierung wird auf den Bericht vom 21. November v. J.
nerstag den 25tea Apri
in Betreff der Befugniß der Kreisstände, Ausgaben zu beschließen, eröffnet, daß die Verfügung vom 28. Oktober v. J. keinesweges die Verfügung vom 26. März 1842 aufgehoben hat, da sie mit derselben nirgend im Widerspruche steht. 8 8 In der vegleer Verfligung sind nämlich nur solche Bewilligungen aus Kreis⸗Fonds ins Auge gesaßt, welche die Herstellung und Unter⸗ haltung solcher Anstalten und Einrichtungen zum Zwecke haben, die, einmal begonnen, ihrer Natur nach eine dauernd oder doch längere Zeit hindurch fortgesetzte Beihülfe aus Kreis⸗Fonds in Anspruch nehmen. 22 “ Bei solchen Anstalten ist es unzulässig, daß die Kreisstände die Mittel zu ihrem Fortbestehen immer von zwei zu zwei Jahren aufs neue bewilligen, weil hierin nur eine Umgehung des Gesetzes liegen würde und dem Kreise auf lange Zeit hinaus eine drückende Last auf⸗ gebürdet werden könnte, ohne daß für die Nützlichkeit derselben in der Königl. Genehmigung eine Gewähr gegeben ist. Dagegen spricht die Verfügung vom 28. Oktober pr. nur von solchen Ausgaben, die je⸗ derzeit eingestellt werden können, ohne den Kreis der Gefahr auszu⸗ setzen, die früheren gleichen Bewilligungen nutzlos verwendet zu ha⸗ ben, wie dies bei den einem Kreis⸗Thierarzt jährlich ausgesetzten Un⸗ terstützungen der Fall ist. Daß dergleichen Ausgaben von den Kreis⸗ ständen mehrere Jahre hinter einander alljährlich beschlossen werden können, ohne daß hierzu Königl. Genehmigung erforderlich ist, un⸗ terliegt keinem Bedenken.
Minden, 19. April. Die hiesige Königl. Regierung erläßt in dem heutigen Amtsblatte folgende Bekanntmachung: Die dies⸗ seitigen Unterthanen, welche auf der Reise zur Auswanderung nach Amerika das Königreich Hannover passiren, und nicht mit gehöriger Reise⸗Legitimation versehen sind, setzen sich der Gefahr aus, im Be⸗ tretungsfalle dort angehalten und bis nach geschehener Ermittelung ihrer Domizil⸗Verhaltnisse und ihrer Unverdächtigkeit verhaftet zu werden.
Arusberg, im April. (Amtsbl.) Nach der am Schlusse des Jahres 1843 bewirkten Aufnahme der Bevölkerung im Regierungs⸗ Bezirk Arnsberg betrug die Zahl aller Civil⸗Einwohner; a) männli⸗ chen Geschlechts 279,433, b) weiblichen Geschlechts 269,221, im Gan⸗ zen 548,654, und hat sich gegen die des Jahres 1842 um 19,567 vermehrt. Den Religionsverhältnissen nach befinden sich unter dieser Volkszahl: a) evangelische Christen 303,441; b) römisch⸗katholische Christen 239,754; c) ein der griechischen Kirche angehörender Christ; 5d) 50 Mennoniten; c) 5405 Juden. Bei der Civil⸗ und Militair⸗ Bevölkerung sind getraut: 4482 Paare; geboren 20,743 Kinder; ge⸗ storben 13,064 Menschen, also 7679 mehr geboren als gestorben.
Ausland.
Deutsche Bundesstaaten.
Bayern. München, 18. April. (A. Z.) Se. Königl. Hoh. Prinz Luitpold wird mit seiner Durchlauchtigsten Gemahlin am 29. April Nachmittags 2 Uhr hier eintreffen. Die hohen Nenvermähl⸗ ten werden an der Gränze des Burgfriedens von einer Deputation des Magistrats empfangen, und am Eingang der Stadt erwartet sie eine weitere Huldigung. Nachdem am 1. Mai die Vermählung Sr. Kaiserl. Hoh. des Erzherzogs Albrecht von Oesterreich mit der Prin⸗ zessin Hildegarde wird stattgefunden haben, ist zu Ehren der beiden neuvermählten hohen Paare am 3. Mai eine Dekorirung der Stadt angeordnet, und hat die festliche Umfahrt der Allerhöchsten und Höch⸗ sten Herrschaften statt. 111“
Der Vorlese⸗Katalog der hiesigen Universität ist endlich erschie⸗ nen. Die beiden zur Gesetzgebung ernannten Professoren, Dr. von Bayer und Dr. Arndts, haben, wie gewöhnlich, ihre Vorlesungen an⸗
gekündigt, wodurch den voreiligen Gerüchten, daß sie dem Universi⸗ täts⸗Verbande entrissen werden sollten, ein Ziel gesetzt ist. Welche Veränderungen ihre neue Stellung mit sich führen wird, muß erst die Zukunft lehren.
Hannover. Hannover, 20. April. (H. Z.) Die erste eeen beschäftigte sich in ihrer Sitzung vom 121en d. M. hauptsächlich mit Peti⸗ tionen. Der von der Finanz⸗Kommission gestellte Antrag auf Bewilligung der von der Regierung verlangten Prinzessin⸗Steuer wurde einstimmig ge⸗ nehmigt. 1 8
In der Sitzung der zweiten Kammer vom 16ten wurde, der Tages⸗ Ordnung gemäß, das Königliche Kabinets⸗Schreiben vom 6ten d. M., den mit der Krone Preußen wegen der Ems⸗Schifffahrt unterm 13. März v. J. abgeschlossenen, unterm 26. Mai v. J. durch die Gesetz⸗Sammlung ver⸗ öffentlichten Staatsvertrag betreffend, zur Berathung und Beschlußnahme gestellt. Das Kabinets⸗Schreiben enthielt den schließlichen Antrag, eeh die allgemeine Stände⸗Versammlung sowohl mit der Erlassung des desfallsigen Patents, als mit der Aufhebung der Gebühren für Niederlassung der Fähr⸗ linien bei Helsche und zur dahlumer Fähre sich einverstanden erklären möge.
In berathender Sitzung erkannte ein Mitglied unter Darlegung 8 Sachverhältnisses die völlige Zweckmäßigkeit der Vernags - Besimmunsen für die Förderungen des Verkehrs dankbar an. Was die Aufhebung de im diesseitigen Gebiete an der Ems bestehenden lästigen Berechtigungen Einzelner zur Erhebung der im Schreiben benannten Gebühren anlange, so sei der Gegenstand nicht von solcher Bedeutung, daß Stände Bedenken tragen könnten, sich damit einverstanden zu erklären, indem der Ertrag an der Helscher Fähre jährlich etwa 20 Rthlr., und an der Dahlumer Fähre etwa eben so viele Gutegroschen betragen möge. Er beantrage daher: „1¹) Sich, worauf es eigentlich ankomme, mit der Entschädigung der auf⸗ zuhebenden Berechtigungen aus den Schleusen⸗Geldern einverstanden zu er⸗ klären. 2) Zu bevorworten, daß Königliche Regierung den inländischen Verkehr auf der Ems mit Abgaben demnächst nicht ohne vorgängige Com⸗ munication mit Ständen belasten möge.“ 18 u“
Ein zweites Mitglied wünschte Weantwortung der ¶Nrrrv Regierung das Recht zustehe, wegen einer aus allgemeinen nen. fich. ten vorgenommenen Correction eines Stromes den Verkehr auf demselben mit einer Abgabe zu belasten. Von einem dritten Mitgliede wurde hierauf erwiedert, daß in dieser Allgemeinheit die Beantwortung der Frage einige Schwierigkeiten darbicte; im vorliegenden Falle aber lasse sie sich genügend beantworten. Diese Regelung der auf der Ems zu erhebenden Schifffahrts⸗ Abgaben sei mit Preußen auf den Grund der wiener Kongreß⸗Akte und innerhalb der durch diese vorgeschriebenen Gränzen vorgenommen, und somit ohne Zweisel rechtlich zulässig. 8
Ein viertes Mitglied hatte gegen die Proposition der Regierung nur ein
formelles Bedenken. Nach der Fassung derselben schien es ihm zweifelhaft, auf welchen Grund nach Maßgabe des angezogenen §. 35 des Landesver⸗ fassungs⸗Gesetzes die brabsichtigte Aufhebung der fraglichen Berechtigungen geschehen solle, ob auf den Grund eines zu erlassenden Gesetzes, oder aus dem Grunde einer „dringenderen Nothwendigkeit“, und ob im ersten Falle die ständische Zustimmung zu dem Gesetze, oder nur die Bewilligung der erforderlichen Entschädigungs⸗Summe in Anspruch genommen werden solle. Seiner Ansicht nach müsse das Erstere der Fall sein. Nach §. 35 des Lan⸗ desverfassungs⸗Gesetzes werde die Abtretung von Privat⸗Eigenthum von dem Vorhandensein einer dringenden Nothwendigkeit abhängig gemacht. Diese liege aber nicht vor, und die Förderung des Nutzens könne nie einen Noth⸗ stand begründen. Zur Erlassung eines Gesetzes schienen ihm allerdings Gründe vorhanden zu sein. Dabei würden ganz andere Rücksichten, und namentlich auch Gründe der Zweckmäßigkeit in Betracht zu ziehen sein. Da⸗ gegen müsse er sich im Interesse der Sicherheit des Privat⸗Eigenthums und zur Vermeidung gefährlicher Folgerungen gegen den Eingriff der Verwaltung in das Eigenthum des bloßen Nutzens wegen erklären. Z “
Das erste Mitglied glaubte, daß die Form eines Gesetzes in diesem Falle wohl nicht nichig sei. Eine absolute Nothwendigkeit liege allerdings nicht vor, allein eine Nothwendigkeit insofern, als die Fährlinien mit großer Be⸗ lästigung und unter Umstanden selbst mit Gefahr für die Schiffer verbun⸗ den seien, und als die Regierung nun einmal gegen Preußen die Verpflich⸗ tung eingegangen sei. Uebrigens verkenne er die Wichtigkeit des Grund⸗ satzes, daß Niemand ohne dringende Nothwendigkeit zur Abtretung von Privat⸗Eigenthum gezwungen werden könne, keinesweges; allein er wünsche auch um deswillen kein besonderes Gesetz, weil bei dem Vorhandensein eines solchen die Ansprüche der Berechtigten nur gesteigert werden würden.
Ein fünftes Mitglied war der Ansicht, daß die Regierung gar nicht an
✕— Frankfurt a. M., 19. April. 1b; dem Faistesgg sit mehreren Wochen ausgestellten, herrlichen Gemälde von 59 1- 18 de Biedfve, die Abdankung Kaiser Karl. S. und ben Honheggt. er flanderschen Edellente darstellend, werden uns Ende⸗ dieses Monats verlassen. Sie gehen nicht direkt, nach Brüssel zurück. söndert werden Pni⸗ besondere Vergünstigung auch einige Wochen in Füsge⸗ ausgestellt. 71- Kunstfreunde nahmen die beiden Gemälde, die wahre Meisterwerke sind, sehr zahlreich in Augenschein, so daß, nach Abzug der bedeutenden Kosten für Transport, Aufstellung, Aufsicht, Versicherung u. s. w., doch noch eine an— sehnliche Summe von der Eintritts⸗Einnahme übrig ist, welche nach einer anfänglichen Bestimmung zum Besten des Buchdrucker⸗Denkmals verwendet wird. Der Bildhauer von Launitz, den man wohl den ersten Schüler des neulich heimgegangenen Altmeisters Thorwaldsen nennen kann, ist nun mit der Modellirung des Denkmals emsiger beschäftigt und so noch Hoffnung vorhanden, daß es in dem nächsten Jahre aufgestellt werden kann. Es erhält die schönste Stelle auf dem, wenn auch nicht regelmäßigen, doch im⸗ merhin sehr geräumigen Roßmarkte. Wo das Göthe⸗ Monument aufgestellt werden soll, 88 immer noch nicht entschieden. Wahrscheinlich wird man aber doch zu dem in dieser Hinsicht sehr verpönten Theaterplatze greisen müssen. Viele wollen die Göthe⸗Statue in die Promenade vor das Thor und sagen: „Göthe war ein Kind der Natut!“ noch Mehrere schreien dagegen und be⸗ haupten, Göthe dürfe, als ein alt frankfurter Kind, nicht vor die Stadt, und doch wird es vielleicht keine zwei Dezennien andauern und die Pro⸗ menade liegt innerhalb der Stadtthore, da diese unzweifelhaft mit der Zeit hinausgerückt werden müssen. Die Stadt vergrößert sich böö der Stadtthore so außerordentlich, daß der Ausdruck „vor den Thoren“ sehr relativer Natur geworden ist. Ob der Ausbau unseres Pfarrthurmes zu Stande kommt, steht noch in Frage. Seit kurzem ist in der Städelschen Kunstgallerie ein Modell für den Ausbau der Thurmspitze, nach einer Zeichnung von Hessemar von Frie's Sohn, welcher Letzterer im großartigen Style und mit bestem Erfolge eine Eisengießerei hier errichtete, verfertigt, ausgestellt. Die Gesammtkosten des Ausbaues nach diesem Modell dürften sich circa auf 80,000 Fl. belaufen, und es hat sich bereits ein Comité gebildet, das zu ihrer Austreibung Mittel und Wege auffinden will. 1“
Von unserem Theater ist wenig zu melden. Es ist setzt durch den er⸗ folgten Abgang Baison’'s und die andauernde Krankheit der Mad. Frühauf im Schauspiel derangirt, und die Oper erleidet durch den Ende d. M. er⸗ folgenden Abgang des Baritonisten Pischeck auch einen fühlbaren Verlust. Das Gastspiel der Mad. Birch⸗Pfeiffer auf unserer Bühne kann nicht als ein Evenement bezeichnet werden. Man kann nicht leugnen, daß dieser
Künstlerin bei großer Gewandtheit die Noblesse abgeht. Ihre von so großer Bühnenkenntniß zeugenden Stücke sprechen aber auch hier das größere Publikum an. ö
Das in jüngster Zeit in Hannover und hier zur Aufführung gekom⸗ mene Oratorium „Moses“, lomponirt von Aloys Schmitt, unserem sehr verdienten Mitbürger, kommt in nächster Zeit auch in Wien zur Aufführung, und zwar von dem dortigen Konservatorium. Das Urtheil der Kenner spricht sich sehr günstig über die Composition aus, aber auch die 9 von unserem tiefgemüthlichen Wilh. Kilzer, ist sehr zu loben. Die Dich⸗ tung durchhaucht ein frommer Glaube. Die von Alops Schmitt komponirte Oper, „das Osterfest“, konnte seither durch Personalstörungen nicht wieder⸗ holt werden, wird aber wahrscheinlich noch vor Pischeck's Abgang gegeben. Der Komponist darf mit Gewißheit hoffen, daß seine gediegene Oper auch bald auf anderen Bühnen aufgeführt wird. Von neuen Opern steht uns „der Wildschütz“ von Lortzing in Aussicht. 8
Noch muß ich einige Worte über unsere am verflossenen Montag ge⸗ schlossene Blumen⸗ und Pflanzen Ausstellung sagen; sie war auch diesmal, trotzdem daß mehrere der bedeutenderen Liebhaber ihre Theilnahme versagten, wieder sehr ausgezeichnet und hatte sich auch des Besuches Sr. Masestät des Königs von Württemberg zu erfreuen. Die Ausstellung war aber schwächer als sonst besucht, da die Witterung in den Tagen der Ausstel⸗ lung sehr regnerisch war. Deshalb mag auch die Hälfte des Ertrags vom verflossenen Montag, welche den armen Webern und Spinnern in Schle⸗ sien bestimmt ist, nicht erklecklich gewesen sein. Doch zeigt sich sonst unsere Stadt gegen das Unglück dieser deutschen Brüder sehr mildthätig gesinnt und es ist schon eine ansehnliche Summe zusammengekommen.
Meteor⸗Eisen in Ungarn.
Herr W. Haidinger berichtet in der Wiener Ztg. vom 17. April d. J., daß man bei einer Schürfung auf Eisenstein auf dem Szlaniczer Terrain im Gebirge Magura, an der Oberfläche Meteor⸗Eisen in so großer Quan⸗ tität gefunden habe, daß man seine Benutzung in technischer Hinsicht beab⸗ sichtigt. Herr von Pettko, Professor der Mineralogie und Geognosie in Schemnitz, wird sich nach dem Fundort begeben und einen Bericht darüber abstatten. Das Stück, welches Herr Haidinger erhielt, wiegt 14 Loth und war augenscheinlich lange der Einwirkung der Atmosphäre ausgesetzt. Das Eisen zeigt im Großen ein länglich⸗körniges Gefüge. Die einzelnen Körner bestehen aus homogenem Eisen, sind mit braunem Eisen⸗Orpd⸗Hydrat über⸗
zogen, und zwischen denselben liegen dünne licht-stahlgraue metallische Blätt⸗ chen, zum Theil dreiseitig, mit glänzender nicht oxpdirter Oberfläche. In den Höhlungen der äußersten, braunen Rinde bemerkte Herr Haidinger, wohl als sehr neues Produkt, kleine Krystalle von Vivianit. Auf einer schwach geätzten Fläche treten die Umrisse der Körner innerhalb derselben die in pa⸗ ralellen Richtungen liegenden Kanten der krystallinischen Struktur hervor, welche die Lage der Linien in den Widmannstättenschen Figuren haben. Uebrigens sieht man die krystallinische Struktur auch schon im Bruche der hin und wieder durch Orydation ziemlich leicht trennbaren Theile. Eine kleine derbe Masse von Schwefellies unterscheidet sich in dem Eisen durch ihre Farbe und Sprodigkeit; auch wurde der Schwefelgehalt durch Glühen konstatirt. Herr General⸗Land⸗ und Haupt⸗Münzprobirer Löwe stellte in einem vorläufigen Versuche das Nickel, sowohl als apfelgrünes Nickel⸗Oxpd⸗Hydrat, wie auch in dem Zustande des schwarzen Schwefelnickel⸗Niederschlages dar, und ist nun mit einer ausführlichen Analpyse beschäftigt.
.“ 1“ “ MNeapel, 6. April. (A. Z.) Die Accademia degli Aspiranti Natu⸗ ralisti, 6ꝙ 2 einiger Zeit unter dem Professor der Zoologie P. Costa gegründet wurde, gewinnt von Tag zu Tage durch den rühmlichen Eifer ihrer Mitglieder an Bedeutung. Wir lesen im Journal il Lucifero, welches den Titel Giornale scientifico, letterario, artistico, agronomico, industriale führt, mit wahrer Freude die Berichte über ihre Arbeiten und Bestrebungen, und bedauern aufrichtig, daß der Raum dieser Blätter es nicht gestattet, in das Einzelne ihres Wirkens beapagebens Die medizi⸗ nische Wissenschaft ist mit einem neuen neapolitanischen Blatt bereichert worden, unter dem Titel: il Sarcone, und unter Leitung des rühm⸗ lichst bekannten Salvatore Tommasi. Die Herren Tito Livio de Sanctis und der Professor Prudente, wohlbekannte Namen von gutem Klange, sind Mitarbeiter. Es wird pathologische, klinische, pharmakologische, physio⸗ logische Gegenstände umfassen, und Auszüge und Kritiken medizinischer (fremder und einheimischer) Werke liefern. In Trapani (Sicilien) erschien ganz kürzlich unter dem Titel: „Novelle e Racconti“ eine Sammlung der fiterarischen Produkte des ausgezeichneten Rechtsgelehrten Pietro C. Ulloa, des Verfassers der bekannten Novelle: 'Orologio di S. Eligio, welche den G. Bianchi und A. Rossi zu dramatischer Bearbeitung desselben Stoffs, die Direction von S. Carlo zu einem Ballet und viele andere Federn zu Ro⸗ manzen und Episoden begeisterte.
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