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üpstlichen Linien⸗Truppen nach dreißig Dienstjahren, wenn sie .2 —2 ihr venen Gehalt als Penston zugesichert, die auch auf ihre Familie übergeht. Nach Verhältniß werden auch die Pen⸗ sionen von 10 bis 25 Dienstjahren angesetzt und außerdem noch die im Dienst verwundeten oder dienstunfähigen Militairs bedacht. 8

Gestern Abend starb hier der Kardinal⸗Bischof Bartholomäus Pacca, Dekan des heiligen Kollegiums, in einem Alter von 88 Jah⸗ ren. Er war der Leidensgefährte des Papstes Pius VII. in der französischen Gefangenschaft. Man erwartet eine Schilderung seines thatenreichen Lebens aus der Feder eines bekannten Schriftstellers, dem sich in den Schriften und Memorabilien des Verstorbenen reicher Stoff darbietet.

Florenz, 23. April. Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz die Prinzessin Luitpold von Bayern sind heute früh von hier München abgereist.

Spanien.

3 Madrid, 20. April. Die Abreise der Königlichen Familie nach Barcelonag ist, dem Vernehmen nach, auf den 8ten des nächsten Monats festgesetzt worden, ohne daß man bis jetzt erfährt, ob der Weg über Valencia oder über Saragossa eingeschlagen werden soll. Einigen Angaben zufolge werden sämmtliche Staats⸗Minister die Kö⸗ niginnen begleiten, während Andere behaupten, daß deren zwei hier nebst den Mitgliedern des diplomatischen Corps zurückbleiben wer⸗ den. Mit ziemlicher Bestimmtheit darf man wohl annehmen, daß während der Abwesenheit der Königin von hier weder eine völ⸗ lige Veränderung des Ministeriums, noch auch das Wiederzusammen⸗ treten der Cortes stattfinden werde.

In Folge des neuen Preßgesetzes hat das die Interessen des Don Carlos vertheidigende Blatt, el Reparador, das bisher un⸗ gestört hier herauskam, sein Erscheinen eingestellt, vermuthlich weil die Herausgeber die beträchtliche Summe von 6000 Piastern nicht zu hinterlegen vermögen. In seinen letzten Nummern kündigte es die Vermählung der Königin Isabella mit dem ältesten Sohne des Don Carlos als bevorstehend, und als ein Ereigniß an, das binnen drei Monaten erfolgen werde. Bei dieser Gelegenheit tischt das erwähnte Blatt seinen Lesern ein Lied auf, das folgendermaßen beginnt:

Esperad, si, confiados, Esperad .que ello ha de ser. Veremoscual en el trono,

Junto à la Augusta Isabel Se sienta el principe ilustre, 8 Que ha de darnos honra y pres.

bse joven, que, pensando El bien de Espana tal ves, Vejeta allä en su destierro Colmado de padecer *†).

Die von Cartagena zur See geflüchteten Rebellen trafen am 29. März in Oran ein, und wurden von dort durch den General Lamoricière auf einem Dampfschiffe nach Algier geschickt, wo sie am Zten d. eintrafen. Die Zahl derselben beläuft sich auf 197. Unter ihnen besinden sich zwei Generale, 69 Offiziere, 32 Unteroffiziere und 3 Soldaten, 17 Mitglieder der Junten von Murcia und Cartagena. 128 haben die Erlaubniß erhalten, in Algier zu bleiben, die Uebrigen sind nach Toulon unter Segel gegangen.

In diesen Tagen ist der erste Band der Denkwürdigkeiten des Marquis von Miraflores, ehemaligen spanischen Botschafters an den Höfen von London und Paris, erschienen. Er beschäftigt sich mit den Ereignissen seit dem Tode Ferdinand's VII. bis zum Mai 1839 und ist reich an Aufschlüssen.

Nachschrift. Diesen Abend heißt es, die Königinnen hätten so eben beschlossen, nach den Bädern von Echavaleta in Guipuzcoa abzugehen und späterhin die Seebäder der dortigen Küste zu nehmen, die Reise nach Catalonien dagegen zu unterlassen. Auch sagt man, sämmtliche Minister würden die Königliche Familie begleiten. Die Reise soll übrigens von so kurzer Dauer sein wie möglich.

Die General⸗Inspektoren der verschiedenen Zweige der Armee haben Vorstellungen gegen die von dem Kriegs⸗Minister verfügte Auflösung der Infanterie-Regimenter in einzelne Bataillone erhoben, und die Ausführung dieser Maßregel ist bis zum 1. Oktober verscho⸗ ben worden.

Seitdem die Truppen der Königin in das Maestrazgo einge⸗ drungen sind, weist sich aus, daß die Bande des Groc nur aus etwa 200 Mann besteht. Am 13ten fand zwischen diesen und einer Ab⸗ theilung Truppen ein heftiges Gefecht bei la Iglesuela statt, in Folge dessen die Rebellen sich zerstreuten. Der Anführer der Truppen der Königin, ein Oberst⸗Lieutenant, verlor bei dieser Gelegenheit das Leben.

Von der portugiesischen Gränze erfahren wir, daß die Beschießung von Almeida noch am 13ten fortdauerte. In dem Platze herrschte Mangel an Lebensmitteln.

* Paris, 27. April. Obgleich die ministeriellen Blätter in Madrid beharrlich versichern, daß die größte Einigkeit in dem Kabinet herrsche, und daß das Gerücht von einem nahen Ministerwechsel alles Grundes entbehre, so reden doch briefliche Nachrichten aus der spa⸗ nischen Hauptstadt, die einen hohen Grad von Vertrauen verdienen, fortwährend aus einem ganz anderen Tone. Laut diesen Nachrichten, ist die Lage des Kabinets jedenfalls viel zu schwierig und zu ver⸗ wickelt, als daß sie noch lange bleiben könnte, wie sie ist. Die Sachen sind auf einen Punkt gediehen, wo dem Ministerium nichts Anderes übrig bleibt, als sich entweder zurückzuziehen oder auf gewisse gewagte Maßregeln einzugehen, zu deren Annahme es sich bis jetzt nicht hat entschließen können, welche aber von den tonangebenden Mitgliedern der gemäßigten Partei als unerläßlich und als die noth⸗ wendige Ergänzung des von dem Ministerium selbst ange⸗ nommenen Systemes angesehen werden. Die bezeichneten Per⸗ sonen bilden eine Koterie, welche in der Presse durch den He⸗ raldo und den Castellano vertreten wird, und die dem Ministerium durch diese beiden Organe eine Art förmlichen Krieges darüber macht, daß es nicht nachdrücklich und gründlich genug bei der Umgestaltung der öffentlichen Verhältnisse verfahre. Worauf diese Männer, an deren Spitze der General Narvaez steht, eigentlich hin⸗ auswollen, ist nicht recht klar, und es geht nur so viel aus der Sprache ihrer Organe hervor, daß sie dem Prinzipe der öffentlichen Ordnung und den monarchischen Grundsätzen stärkere Bürgschaften Pgeben zu sehen verlangen, als das Ministerium Gonzalez dachenufgestell hat. Wenn das Ministerium auf die fraglichen 5 schs er . . en Nachrichten, auf die wir uns

Cortes jedenfalls binnen daer Büssn, -e. Sbee Legislatur Piat 30 menütun aufgelöst werden, um einer neuen

. Das Mémorial Bordelais will nach Briefen aus Bayonne wissen, daß in Navarra ein karlistischer Aufruhr 148 Ausbruche ge⸗

8 „Hofft nur, ja, hofft voll Z ; 7 1 Zutrauen denn es wird schon gesche⸗ hen. Wir ge sehen, wie auf den Thron neben der nie chn Ihebah⸗ der K Prinz laasene 8 uns Chre und Heil bringen soll jener Jüngling, der, vielleicht auf das Wohl Spanien .. jener Verbannung, von Leiden erdrückt, Feeetit. us sinnend, dort in seiner

4 8 1I1M1A“X“

kommen sei, da indessen die direkten Nachrichten aus Bayonne über

dies Ereigniß völlig schweigen, so erscheint die Angabe des Mémo⸗ rial Bordelais sehr zweifelhaft. Gewiß ist nichtsdestoweniger, daß die Karlisten mit neuen Aufstands⸗Entwürfen umgehen, denen der Prätendent selbst nicht fremd zu sein scheint, wie namentlich aus den ÜUrkunden hervorgehen⸗soll, die man im Besitze Forcadell's gefunden hat, der bekanntlich von der französischen Polizei in dem Augenblicke verhaftet wurde, wo er über die spanische Gränze zu gehen im Be⸗

*

griffe war. Vereinigte Staaten von Nord -Amerika.

O New⸗York, 4. April. Es heißt jetzt, daß der Vertrag wegen des Anschlusses von Texas wohl dem Grundsatze nach festgestellt, aber noch nicht unterzeichnet sei und könne es auch nicht werden vor der Ankunft des texianischen Bevollmächtigten, Generals Henderson. Dies war ein erster Aufschub. Bald darauf kündete man an, daß Herr Tyler und die Texianer, indem sie auf den Senat und die Whigs des Südens zählten, die Rechnung ohne den Wirth gemacht hätten, und daß der Vertrag werde verworfen werden. In der That hatte eine doppelte Manifestation im Senate und im Repräsentantenhause statt, wo ein Vorschlag, der zum Zwecke hatte, den fraglichen Vertrag im voraus gutzuheißen, durch die Mehrheit, welcher sich einige Männer des Südens anschlossen, verworfen ward. Die Männer des Westens schrieen nun über Verrath; der zwischen diesen beiden Theilen der Union bestandene Pakt wurde dadurch zerrissen, und die beiden Eroberungen, des Oregongebietes und von Texas, schienen unfehlbar verloren. So standen die Dinge noch am 29sten, am 30steu hatten sie bereis wieder eine andere Gestalt gewonnen und werden vielleicht bald eine neue Aenderung erfahren. 3

Am 29sten v. M. gelangte das Gerücht von Washington hierher, daß die bestunterrichteten Leute starken Grund hätten, zu glauben, die Unterhandlungen in Betreff des Oregongebiets werden an unübersteig⸗ lichen Hindernissen scheitern, man werde zum Schwerte seine Zuflucht nehmen müssen, und der Senat werde, sobald er die Ueberzeugung von dieser verhängnißvollen Nothwendigkeit erlangt haben werde, den we⸗ nige Tage zuvor von ihm beseitigten Antrag wieder aufnehmen und annehmen, nämlich England das Aufhören der gemeinschaftlichen Be⸗ setzung des bestrittenen Oregongebiets anzukünden. Dieses Gerücht hatte wahrscheinlich, zum Theil wenigstens, seinen Ursprung folgendem Artikel zu verdanken, der im Madisonian (dem Organ des Präsi⸗ denten) erschien:

„Wenn in einigen Wochen (sagt dieses Blatt) oder vielleicht schon in einigen Tagen die vollziehende Gewalt eine Botschaft an den Kongreß brächte, um demselben zu erklären, daß auf dem Wege der Unterhandlungen in Betreff des Oregon⸗Gebiets nichts erlangt werden könne, und um ihm die Annahme von Maßregeln, ähnlich jenen, die neuerlich beseitigt wurden, anzuempfehlen, so zweifeln wir nicht, daß diese Anempfehlung mit Einmuü⸗ thigkeit angenommen würde. Wenn andererseits ein Vertrag für den An⸗ schluß von Texas an die Vereinigten Staaten von der vollziehenden Gewalt dem Senate übergeben würde, so wissen wir nicht, ob derselbe ratifizirt wer⸗ den würde oder nicht; aber wir wissen, daß die vollziehende Gewalt ihre Pflicht erfüllt haben und die Verantwortlichkeit für die Verwerfung für im⸗ mer auf Anderen als auf ihr lasten würde.“

Dieser Artikel hat wegen der halboffiziellen Eigenschaft des Blattes, von dem er ausgeht, eine gewisse Sensation erregt, und ein gewichtiges Journal, das erklärter Anhänger und Vertheidiger des Friedens ist, hat eingestanden, daß es für alle ernstlich nachdenkenden Männer stets wahrscheinlich geblieben sei, daß die in Betreff des Oregongebietes angeknüpften Unterhandlungen zu nichts führen wür⸗ den. In der That ist das Gebiet, wonach England und die Ver⸗ einigten Staaten gelüstet, zu ausgedehnt, zu werthvoll für diese bei⸗ den Mächte, ihre Ansprüche darauf sind zu alt, zu ausdrücklich, zu traditionell, als daß die eine oder die andere auf diese Ansprüche, auf diese erworbenen Rechte anders als gezwungen zicht leisten würde. Das streitige Gebiet dehnt sich an den Küsten des stillen Oceans vom 42ͤsten Grad bis zu 54 Grad 40 Minuten nördlicher Breite aus, und dieser weite Raum wird begränzt im Süden durch Mexiko, im Norden durch die russischen Besitzungen, im Westen durch den Ocean und im Osten durch die Felsengebirge. Die Vereinigten Staaten und England sind seit so langer Zeit von ihren respektiven, obgleich sich widersprechenden Rechten überzeugt, daß alle beide in den verschiede⸗ nen Gränzbestimmungs⸗Verträgen, die sie mit Rußland unterzeichnet haben, denselben 54sten Grad 40 Minuten nördlicher Breite als ihre Gränze angenommen und stipulirt haben. Es ist daher eine sehr schwierige Aufgabe, so direkt, so durch und durch entgegengesetzte Ansprüche durch Unterhandlungen zu einer Ausgleichung zu bringen. Diese Unterhandlungen könnten ein friedliches Resultat nur durch eine Theilung haben. Aber es ist sehr zu besorgen, daß sich kein amerikanischer Staatsmann finden wird, der es wagte, zu einer derartigen Auskunft die Hand zu bieten. Denn es giebt in der That wenige Amerikaner, die nicht vollkommen an die wohlbegründe⸗ ten Rechte ihres Vaterlandes auf dieses Gebiet glaubten, und dessen Aufgebung nicht als ein Opfer an unbillige Ansprüche oder schmach⸗ voller Furcht betrachteten.

2 22 2 4

Handels- und Börsen-Uachrichten.

Berlin, 2. Mai. Das Geschäft ist nach Beendigung des Ultimo wieder sehr belebt gewesen, und die Course der meisten Eisenbahn⸗Effekten erfuhren einen bedeutenden Aufschwung. Besonders gefragt blieben heute sämmtliche Quittungsbogen, so wie Stettiner Actien und Oesterreichische Effekten.

Paris, 27. April. Heute machte an der Börse das Steigen der fran⸗ zösischen 3p Ct. Rente neue Fortschritte, wie andererseits der Rückgang der 5pCt. Rente. Es hieß, der Gesetz⸗Entwurf für die Paris⸗Straßburger Ei⸗ senbahn werde am nächsten Montag oder Dienstag der Deputirten⸗Kammer vorgelegt werden.

2½% Amsterdam, 27. April. Der diese Woche veröffentlichte König⸗ liche Beschluß, daß, ohne Bezug auf die früher bemerkte Anleihe, resp. Verwechselung in Aproc. ostindische Schuldscheine, welche den tsten und 2. Mai offen gestellt wird, am 4ten nachher über alle Obligationen dieser Schuld eine Loosung zur baaren Ablösung von Zehn Millionen Gulden derselben stattfinden soll, hat die Course der übrigen holländischen Staats⸗ papiere zum Steigen gebracht und einen lebhaften Umsatz herbeigeführt, in⸗ dem dieser Beschluß zugleich den Geldmarkt zu versehen, und wegen der etwas günstigeren Bedingungen das Gelingen der erwähnten Anleihe zu sichern, den Zweck zu haben scheint. Besonderen Eindruck machte dieses auf die neue Zproc. Schuld, welche von 74 ½ bis 75 ½ % emporkam; Integrale erreichten von 60 %6 allmälig 61 9 9%; 5proc. wirkliche Schuld von 100 % eine Verbesserung von ¾ %; alte Sovndikat⸗Obligationen von 98 ½ auf 99 %, während ö5proc. ostindische Schuld nahe genug auf pari stehen blieb. Die Aectien der Handelsgesell⸗ schaft sind, weil die diesjährige Dividende 2 ½ % schwerlich übersteigen dürfte, von 147 ¾ % auf 146 % heruntergegangen; zuletzt wurde wieder 146 ½4 % an⸗ gelegt. Die Abwechselungen in den Coursen der fremden Staatspapiere waren nicht wichtig und der Umsatz ging träge. Das Geschäft in Eisenbahn⸗ Actien ist dieser Tage sehr lebhaft gewesen; Haarlem⸗Rotterdamer Actien sind mit Eifer gesucht bis 98 ½ % gestiegen und rheinische zu 103 ½ a ½ % ab⸗ genommen. Der Geldzins Cours ist obengenannter Umstände wegen auf 3 ½ % gefallen. Am gestrigen Getraide⸗Markte ließen die Inhaber von pol⸗ nischem Weizen etwas billiger los Awelches den Umsatz mehrerer Particen veranlaßte; es wurde bezahlt für 132—133 pfd. alten weißbunten polnischen Weizen 315— 317 Fl.; 133 pfd. jährigen dito 305 Fl.; 130—131 pfd. jähri⸗ gen bunten 295—300 Fl.; 130 pfd. alten rheinischen 290 Fl. Für einige

Partieen 123— 124psd. preußischen Roggen ist 172 175 Fl. angelegt wor⸗

den. Gerste und Hafer blieben ohne Handel. Rüböl war angenehm und holte auf 6 Wochen 38 Fl. pr. Hektoliter.

Der Getraide⸗Zoll für den nächsten Monat ist von Buchweizen und Gerste von 22 ½ auf 15 Fl. pr. Last ermäßigt, und von ungeschältem Spelz von 22 ½ auf 30 Fl. erhöhet; sonst aber keine Veränderung darin gemacht.

B er

me 8a 80. Den 2. Mai 1844.

Pr. Cour.

Pr. Cour.

Brief. Geld. Gem,

Brl. Pots. Eisenb. 5 167 2 V 166 ½ do. do. Prior. Obl. 4 —-— 1903

Fonds. ’8 ctien. ’8

Brief. Geld.

t. Schuld-Sch. 3 ½ 101 1½2 100 ⁄2 Pr. Eugl. Obl. 31). Präm Sch.d. Seech. 1 „21 Kur- u. Neumärk. Schuldverschr.“ 8 99 Berl. Stadt-Obl. Danz. do. in Th. 4 Westpr. Pfandbr. 3 ½ 100 ¼ Grossb. Pos. do. 4 rves do. do. 3 ½ 99 99 ¼ Ostpe. Pfandbec. 1012.

eeeh s . V 1001 Brl. Frankf. gn; 3 2 2 [do. do. Prior. Obl. 1001

⸗, 2 [0b.-Schles. Eisb. 100 8 do. Lt. B. v. eingez. - B.-St. B. Ilt. A u. RE 2[Magd.-Ifalbst. E. Brl. Schw. Frb. E. do. do. Prior. Obl.]

Mgd. Lpz. Eiseub. 194 ½ do. do. Prior. Obl. 103 ½ Brl. Anh. Eisenb. 159 do. do. Prior. Obl. 103 ¼ Düss. Elb. Eisenb. 95 do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb. 89 ½ do. do. Prior. Obl.

do. v. Staat garant.

103 ½ 124 117 131 119 V 125 ½ Pr. Cour. Thlr. 2u 30 Sgr [Geld.

Kur- u. Neum. do. 32¾

Schlesische do.

Gold al marco. Friedrichsd'or. 23 44: And-Cildm. à 5 Tb.

Ihsconto. 1888 V

—] ——2,EESSne +—

„hSe l-Cours. 1 8 8 Brief.

yc1““ .260 . Kurz 141¼ 141 do. 250 Fl. 2 Mt. 140 ¾

E“ 300 Mk. Korz 15038 150 c“ 300 MMX. 2 Mt. 149 , 149 ½

1 1Sst. 3 Mt. 6 23 ¾ 7941

London

Wien in 20 NXr. 150 Fl. Mt. 104 ½¼ Augsburrgt ........... 150 Fl. Mt. 102² ½ 100 Tblr. Mt. 99 ½ 99 Leipzig in Courant im 14 Tbl. Fuss.. 100 Thle. 8 1 995

100 Pl. Mt. 56 26 3 Woch.

Breslau

Frankfurt a. M. WZ. Petersburg 100 Shbl.

1073

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 28. April. Niederl. wirkl. Sch. 61 %. 5 % Span. —.

Antwerpen, 27. April. Zinsl. 8. Neue Aul. 20 ½.

Frankfurt a. M., 29. April. 5 % Met. 113 . 2005. Bayr. Bank-Actien 708 G. Hope 90 Br. Stiegl. 90 ½ Br. 300 Fl. 94 57. do. 590 Fl. —. do. 200 Fl. 32 G.

Ham b urg, 30. April. Bank-Actien 1670. Engl. Russ. 113 ¼. 3

Paris, 27. April. 5 % Rente ün cour. 121. 90. 3 % Rente fin cour. 84. 20. 5 % Neapl. au compt. 102. 25. 5 % Span. Rente —. Pass. —.

Petersbu rg, 23. April. Lond. 3 Met. 374. Ilamb. 34 ¾¼. Paris 406 pPoln. 300 Fl. 90. 4do. 500 PFl. 93 ½. 40. 200 Fl. 30 ½. 3

Wien, 27. April. 5 % Met. 110 ½. 4 % 100 ½. 3 % 77 ⅛. 2 ½ % —. Anl. de 1834 149 ¼. de 1839 132 ½⅞. Bank-Actien 1627. Nordb. 14 1 ½. Gloggn. I 17 ⅞. Mail. 114 ½. Livorn. 114 ⅞.

Bauk-Aectien 2007. Iut. 60 . Poln.

Meteorologische Beobachtungen.

1844. Morgens Nachmittags 1. Mai. 6 Uhr. 2 Ubr.

Luftdruck.. 341,92 Par. 341,41“ Par. 341,32 Par. quellwärme 7,20 R. Luftwärme .. + 4,0° R. + 12,90 R. + 8,8⁰ R. Flusswärme 6,1⁰ Hh. Thaupunkt. 0,5 ° R. + 2,0°9 R. + 5,29° k. Bodeuwärme 5,90 K. Dunstsättigung 69 pCt. 41 pct. V 75 pct. Ausdünstung 0,012 Rh. Wetter trüb. bedeckt. trüb. Niederschlag 0,004 Rb. Wind 0. NW. V W. Wärmewechsel + 13,4⁰ Wolkenzug... W.

+ 5,1°9 RK. Tagesmittel : 341,55 P.r. J— 8,60 h.. 2,20 R. 65 pet. WNW.

Abends 10 Ube.

Nach einmaliger Beobachtung.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 3. Mai. Mademoiselle de Belle⸗Isle, Drama in 5 Abth., nach A. Dumas, von Fr. von Holbein.

Wegen eingetretener Hindernisse kann die Oper: Tell, heute nicht gegeben werden.

Im Konzertsaale: Keine französische Vorstellung.

Sonnabend, 4. Mai. Die Räuber, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. (Herr Döring: Franz Moor, als Gastrolle.)

Im Konzertsaale: 1) Quinze jour de sagesse, vaudeville en 1 acte. 2) La reprise de: Le protégé, vaudeville en 1 acte. 3) Z06, vaudeville en 1 acte, par Scribe.

Montag, 6. Mai. Im Konzertsaale: Die Vertrauten. auf: Die Braut. Und: Der Verstorbene.

Im Schauspielhause: Mit Allerhöchster Genehmigung. Abschieds⸗ Benefiz und letztes Auftreten der Dlle. Wagon: Die schelmische Gräfin, Lustspiel in 1 Akt, von C. Immermann. (Herr Döring, vom Königlichen Hof⸗Theater zu Hannover: Der Graf) Hierauf: bPas de deux, ausgeführt von Madame Brue und Dlle. Wagon. Dann: Mademoiselle Dangeville, vaudeville nouveau en 1 acte, bvar MM. de Villeneuve et de Livry. Hierauf: Pas de deux, ausgeführt von Dlle. Polin und Herrn Gasperini. Aragonaise, pas de quatre, ausgeführt von den Dlles. Wagon und Galster und den Herren Reichner und Brue. Dann, unter Mitwirkung der Mit⸗ glieder des Königsstädtischen Theaters, Herren Beckmann und Cichen⸗ wald: Mitten in der Nacht, Posse in 1 Akt. Zum Schluß: Cra⸗ covienne, getanzt von Dlle. Wagon.

Preise der Plätze: Ein Billet zum Balkon und zu einer Loge des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet zu einer Parquet⸗ Loge 1 Rthlr. Ein Billet zum Parquet 1 Rthlr. Ein Billet zum Balkon und zu einer Loge des zweiten Ranges 20 Sgr. Ein Billet zum Parterre 20 Sgr. Ein Sperrsitz⸗Billet des dritten Ranges 15 Sgr. Ein Billet zum Amphitheater 10 Sgr.

Billets zu allen Plätzen sind in der Wohnung der Dlle. Wagon, Mohrenstraße Nr. 56 eine Treppe hoch, von Freitag, den 3. Mai, an, Morgens 9 bis Nachmittags 2 Uhr, zu haben.

H i er⸗

Uönigsstädtisches Theater. Freitag, 3. Mai. Des Schauspielers letzte Rolle. Lustspiel mit Gesang in 3 Akten, von Friedrich Kaiser. (Mad. Hellwig, Königl. sächsische Hof⸗Schauspielerin: Nettchen, als Gastrolle.) Sonnabend, 4. Mai. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Erster und zweiter Akt der Oper: I Capuleti ed i Montecchi. (Sga. Ottavia Malvani wird hierin als Giulietta wieder auftreten.) Hierauf: Neunte außerordentliche Kunst⸗Vorstellung des Herrn B. Bosco in der ägyptischen Magie. (Anfang 6 Uhr. Die Kasse wird um 5 Uhr geöffnet.) —yy

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerri.

No. 123.

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zur Allgemeinen Preußischen Zeitung. Frritag den 3 Mai.

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Inhalt.

Frankreich. Briefe aus Paris. (Ein Contre⸗Projekt gegen das Gesetz über den Sekundär⸗Unterricht. Zur Charakteristik der Debatten über den Sekundär⸗Unterricht.)

Schweiz. Aarau. Die Klostergüter. Genf. Gemäßigte Großraths⸗ Wahlen. Wasserstand des Genfer Sees.

e. Wiesbaden. Eisenbahn von Bieberich nach Ehren⸗ reitstein.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. London. Marklbericht.

A u s lan d. J6“ u““

m Paris, 26. April. Eine bedeutende Fraction der Pairs⸗ Kammer findet, daß der Herzog von Broglie in seinem Bericht über den Sekundär⸗Unterricht nicht streng genug die Schlußfolgerungen seiner eigenen Prinzipien anwendet, indem er zwar der Theorie nach eine strenge Gränzlinie zwischen dem Staate und der Universität zieht, praktisch aber der Ansicht des Herrn Villemain: l'Université c'est 'Etat beipflichtet. An der Spitze dieser Fraction, welche den Bericht des Herrn von Broglie, gleich dem Projekt des Herrn Villemain, be⸗ kämpft, steht der Baron Séguier, erster Präsident am Cassationshofe von Paris und erster Vice⸗Präsident der Pairs⸗Kammer, ein Mann, der seiner gerichtlichen und politischen Stellung wegen zu den einfluß⸗ reichsten Mitgliedern des französischen Parlaments gehört. Unter dem Vorsitze des Barons Séguier haben 50 bis 60 Pairs einen Contre⸗Gesetz⸗ Entwurf bearbeitet, welcher gestern im Palais du Luxembourg vertheilt worden ist. Derselbe geht von dem Grundsatze aus, daß, um die Freiheit des Unterrichts im Geiste der Charte bestehen zu lassen, die Universität nicht wie bisher Richterin und Partei in der eigenen Sache bleiben dürfe, sondern daß die Universität einem ihr ganz fremden Ober-Aufsichts⸗Rathe untergeordnet werden müsse, welcher

als oberste Instanz über alle öffentlichen und Privat⸗Lehr⸗Anstalten

zu wachen haben solle. Dieser Ober⸗Aufsichts⸗Rath soll bestehen aus dem Minister des öffentlichen Unterrichts als Präsident, aus den drei ersten Präsidenten des Cassationshofes, des Rechnungshofes und der Cour royale von Paris, aus dem Erzbischofe von Paris, zwei Mit⸗ gliedern des Instituts, die vom König ernannt werden, aus zwei Vorstehern von Privat⸗Anstalten, welche ebenfalls vom König zu er⸗ nennen sind, und endlich aus einem General⸗Secretair, welchen der König auf Vorschlag des Ministers des öffentlichen Unterrichts erwählt. Mit Ausnahme des General⸗Secretairs fungiren die übrigen Mitglie⸗ der unentgeldlich. Sie bilden unter dem Titel: conscil supéricur de Finstruction publique die oberste Behörde in allen Streit⸗ und Disziplinarsachen, welche den Sekundär⸗Unterricht, sei es in öffent⸗ lichen oder Privat⸗Anstalten, betreffen. Gegenwärtig besteht im Gegensatze dazu ein conseil royal de Pinstruction publique, wel⸗ ches nur aus Mitgliedern der Universität besteht, während nach dem

neuen Vorschlag die Universität keinen anderen Vertreter darin haben

würde, als den Minister des öffentlichen Unterrichts, welcher, als Großmeister der Universität, deren natürlicher Beschützer ist und bleibt.

Eine zweite wichtige Proposition des Contre⸗Projektes besteht darin,

1

daß nicht nur geborene oder naturalisirte Franzosen das Recht besitzen sollen, in Frankreich Lehr⸗Anstalten zu gründen, sondern um ausge⸗ zeichnete Professoren aus dem Auslande anzulocken, sich hier nieder⸗ zulassen, schlägt das Contre⸗Projekt auch vor, allen Fremden das nämliche Recht einzuräumen, sobald sie vom Könige die Erlaubniß erhielten, ihren Wohnsitz in Frankreich aufzuschlagen, und, wie natürlich, die vom Gesetze für die Ausübung des Unterrichts⸗Amtes verlangten Bürgschaften und Erfordernisse aufzuweisen im Stande sind. Ferner soll die bisherige Obliegenheit der Privat-⸗Anstalten, ihre Zöglinge zu den Vorlesungen der Colléges royaux zu schicken, für immer abgeschafft werden. Die Zöglinge dieser Anstalten sollen nur dann vor der Universität erschei⸗ nen, wenn sie das Diplom eines Universitätsgrades verlangen, und die Universität behält dann das Recht, von ihnen die nämlichen Kenntuisse zu verlangen, welche in den Colléges royaux gelehrt werden.

Da jedem Bürger unter Nachweis der vorgeschriebenen Erfor⸗ dernisse das Recht zusteht, eine Lehr⸗Anstalt zu errichten, so will das Contre⸗Projekt die nämliche Befugniß auch dem Klerus gewähren; jedoch um die Mißbräuche, die davon zu befürchten wären, zu ver⸗ hindern, sollen nur die Land⸗Pfarrer oder deren Gehülfen dieses Rechtes genießen, und zwar höchstens nur drei Zöglingen den Se⸗ kundär⸗Unterricht ertheilen. Das Contre⸗Projekt will dadurch vor⸗ züglich Söhnen der ärmeren Volksklassen die Erlangung des höheren Unterrichts erleichtern, welcher in unseren öffentlichen und übrigen Privat⸗ Anstalten sehr theuer zu stehen kommt, so daß nur bemittelte Familien darauf Anspruch machen können. Damit jedoch die Regierung auch über diese Land-Pfarrschulen die gehörige Aufsicht ausüben könne, müssen die Land⸗Pfarrer und deren Gehülfen, wenn sie sich mit der Ertheilung des Sekundär⸗Unterrichts befassen wollen, vorher dem Präfekten ihres Departements davon Anzeige machen.

Das Contre⸗Projekt entlehnt dem Berichte des Herrn von Broglie nur drei Artikel. Aus dieser kurzen Schilderung entnehmen Sie, daß es gegenwärtig in der Pairs⸗Kammer drei verschiedene und, wie man behauptet, drei sich ziemlich gleich mächtige Parteien giebt, nämlich die Vertheidiger des Gesetz⸗Entwurfes des Herrn Villemain, die Anhänger des Berichtes des Herzogs von Broglie und endlich die Urheber des Contre⸗Projektes. Unter solchen Umständen dürfte die Diskussion des Unterrichts⸗Projektes wahrscheinlich noch ziemlich lange dauern.

F Paris, 26. April. Das Königliche Conseil des öffentlichen Unterrichts besitzt einen sehr großen Einfluß und in sehr vielen Fällen giebt der Minister der Autorität desselben nach. Die Zusammensetzung desselben ist ziemlich sonderbar, denn man findet darin zu gleicher Zeit einen Legitimisten, mehrere Doctrinairs und Anhänger des Herru Thiers. Da die Mitglieder, mit Ausnahme von dreien, theils in der Pairs⸗, theils in der Deputirten⸗Kammer sitzen, so geben sich die unter ihnen herrschenden Meinungs⸗Verschiedenheiten zuweilen auf der Tribüne kund. So ist die Rede des Herrn Cousin gegen den 17ten Artikel des Gesetz⸗Entwurfs über den Sekundär⸗Unterricht von Herrn Rossi auf eine versteckte Weise bekämpft worden. Der Universitätsgeist hat allerdings die beiden Redner nicht verlassen, und indem sich Herr Rossi ganz auf dem selben Standpunkt versetzt, wie Herr Cousin, liest er seinem Kollegen den Text. Der eklektische Philosoph, Minister des Unterrichts unter dem Kabinet vom 1. März und Anhänger des Thiersschen Systems, glaubte, opponiren zu müssen und vertheidigte deshalb die Ultra⸗ Universitäts⸗Doktrinen, wie Herr von Montalembert die ultra⸗mon⸗ tanen Doktrinen vertheidigte. Herr Rossi, der Freund der Herren Guizot und Villemain, benutzte seine Vertheidigung des Gesetz⸗Ent⸗ wurfes dazu, seinen Kollegen im Königlichen Conseil zurechtzuweisen. Das Alles geschah zwar auf eine sehr höfliche und geschickte Weise; aber es ergiebt sich daraus nichtsdestoweniger, daß eben keine beson⸗ dere Einigkeit unter den ausgezeichnetsten Mitgliedern der Univer⸗ sität herrscht. In der Deputirten⸗Kammer, welche auch in ihrem Schoße Mitglieder des Königlichen Conseils zählt, wird man dieselbe Spaltung wahrnehmen, wenn überhaupt der Gesetz⸗Entwurf noch in diesem Jahre in den Palast Bourbon gelangt, woran übrigens Je⸗ dermann zweifelt, und wenn man die Zeit erwägt, die den Kammern in dieser Session noch übrig bleibt, so ist es fast als gewiß anzu⸗ nehmen, daß in diesem Jahre nichts mehr entschieden wird. Es ist dies übrigens der Wunsch des Ministeriums, welches gar nicht böse darüber ist, eine Maßregel zu vertagen, deren Anwendung ihm ungeheure Schwierigkeiten verursachen wird. Mehrere Mitglieder haben sich in diesem Sinne ausgesprochen, und man rechnet auch in der Deputirten⸗Kammer nicht mehr darauf, den Gesetz⸗Entwurf noch in diesem Jahre zu diskutiren. Hier werden überdies die Schwierig⸗ keiten noch viel größer sein, als in der Pairs⸗Kammer, und die Ein⸗ würfe werden unter den verschiedensten Formen auftreteng.

Schweiz.

Aarau, 20. April. (Schwzb.) Der Kleine Rath hat den katholischen Gemeinden, welche den ihnen zufallenden Antheil an dem Klostergute nicht angenommen haben, die Aufforderung zugehen lassen,

daß sie sich in kürzester Frist über Annahme oder Nichtannahme der durch Großraths⸗Beschluß vom 20. Januar 1841 ihren Schul⸗ und Armengütern zufallenden Beiträge aus dem Vermögen der aufgeho⸗ benen Klöster zu erklären haben, daß sie im Falle der Nichtannahme für den den betreffenden Gemeinde⸗Fonds daraus erwachsenden Scha⸗ den verantwortlich gemacht, der Zins vom 20. April an suspendirt sein solle, und an den Großen Rath die angemessenen Anträge zur anderweitigen Verwendung der zurückgewiesenen Summen werden ge⸗ bracht werden. Die betreffenden Eröffnungen sind dem Kleinen Rathe längstens bis zum 1. Mai einzureichen.

Genf, 19. April. (A. Z.) Seit geraumer Zeit beruhte die politische Lebensfrage Genfs auf den bevorstehenden Wahlen zum Großrath. Je näher sie kamen, um so wahrscheinlicher wurde das Vorherrschen des constitutionellen, liberalen und konservativen Ele⸗ ments über den Radikalismus. Bei den Wahlen, die gestern statt⸗ fanden, hat sich nicht nur dessen große Minderzahl, sondern eigentlich das Aufhören der Partei, ihr Uebergang zu mäßiger Haltung offen⸗ bart. Selbst St. Gervais wählte lauter Gemäßigte, unter andere wieder Rilliet⸗Constant, der bekanntlich von seinem früheren Radika lismus abgegangen ist. In den Stadtquartieren Douane, Parc und Collége, so wie in Cacouge und auf dem Lande, waren die Wahlen fast alle im eutschieden konservativen Sinn. So wäre fürs erste un⸗ sere Regierung vor dem Eintritt radikaler Glieder in den Staatsrath gesichert. G

Unser Kantons⸗Jugenieur, Oberst Dufour, hat so eben eine in⸗ teressante und bei den ungegründeten Ansprüchen Waadts an uns, wichtige Schrift über den Hochwasserstand unseres Sees herausgegeben. Er hat darin nicht allein die seit 1802 gemachten Beobachtungen an dem Seemesser in Genf, sondern auch die von 1779 vom Obersten Mestrerat in Vevey und die 1775 von dem englischen Physiker Schuck⸗ burgh vorgenommenen, also die am oberen und unteren See seit 68 Jahren gemachten Beobachtungen zusammengestellt, woraus sich ergiebt, daß der Hochwasserstand des Leman sich im Ganzen gleich geblieben ist, und daß er der Mittelzahl 76 Zoll 23 an dem See⸗ messer auf dem großen Kai in Genf entspricht. Dieser Hochwasserstand war sogar in den Perioden von 1775 bis 1791 (76, 50), von 1802 bis 1811 (78, 47) und von 1812 bis 1821 (77, 70) bedeutender als jetzt, sank aber von 1822 wieder. Er findet gewöhnlich in der Mitte Augusts, manchmal aber auch im Juli oder im September statt.

. Eisenbahnen. Wiesbaden, 25. April. (H. Z.) Der Bau einer Eisen⸗ bahn von Bieberich, resp. der Taunus⸗Eisenbahn, nach Ehrenbreiten⸗ stein ist definitiv beschlossen. Es hat sich zur Ausführung des Pro jekts bereits ein Comité hier gebildet, dem die Regierung alle mög⸗ lichen Erleichterungen zu Theil lassen werden wird. So will unter Anderem die Regierung natürlich mit landständischer Einwilligung das Actien⸗Kapital mit 3 Ct. garantiren und die Bahn so lange von der Gewerbesteuer befreien, bis sie mehr als 3 ½ vCt. einträgt. Berlin-Stettiner Eisenbahn. Frequenz in der Woche vom 21. bis incl. 27. April 4917 Personen.

Handels- und Börsen-Machrichten. on, 26. April. (B. H.) 1 1“ Durchschnittspreise der letzten 6 Wochen. Weizen. Gerste. Hafer. Roggen. Bohnen. Erbsen. Sh. Pee. Sh. Pce. Sh. Pce. Sh. Pre. Sh. Pce. Sh. Pce 55 10 32 11 20 33 881u6“ Zoll auf fremdes Getraide bis 25. April.. Auf Getraide aus den Kolonicen 4 6 2 1 2 2 8 Auf fremd. Mehl 5 Sh. 10 8 Pre. Mehl aus den Kolonieen 1 Sh. 12½ Pce. pro Ct. 8 Londoner Durchschnitts⸗ 4203 Or. 55 Sh. 11 Pce. 4292 „» Eöö 20798 20 1

““

6 6 —9 6 40 6 0 8

17

reise vom 9. April.

oggen 61 Or. 32 Sh. Prce. Bohnen ..1216 » 28 » 10 Erbsen 414 » 30 » 10 ½

Weizen. Gerste 8

Hafer ..

Bekanntmachungen.

[560] Nothwendiger Verkauf. auf 13,051 Thlr. 13 Sgr. 4 Pf. abgeschätzte Ritter gut Gros Rohrphul soll in dem vor dem Herrn Ober⸗ Landesgerichts⸗Referendarius v. Schuckmann am 15. November d. J., Vormittags 10 Uhr, anstehenden Termine in unserem Geschäfts⸗Lokale Erb⸗ theilungs halber subhastirt werden. Die Taxe, der neueste Hopothekenschein und die Verlaufsbedingungen sind in unserer Registratur einzusehen.

Stettin, den 20. April 1844.

Königl. Ober⸗Landesgericht.

8 v. .“

[563]

5101] An s8zu g. Alle diejenigen, welche an das im Franzburger Kreise

belegene gegenwärtig verkaufte Allodialgut Zarrenzin

nebst Pertinenz Barhöft und an die dortigen Saaten und Ackerarbeiten rechtsbegründete Forderungen und

Ansprüche machen zu können glauben, werden auf den

Antrag des bisherigen Eigenthümers und Verkäufers,

Gutsbesitzers Krüger, zu deren Anmeldung und Verifi⸗

cation in einem der auf

den 2., 17. und 31. Mai ecr.,

Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht anbe⸗

raumten Liquidations⸗Termine, bei Vermeidung der

am 14. Juni d. J. zu erkennenden Präklusion, hier⸗ mit aufgefordert.

Datum Greifswald, den 13. April 1844. 8 Königl. preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen.

(L. S.) von Möller, Praeses. [428]

558] Bekanntmachung.

Dem aus Crossen gebürtigen Fleischergesellen Carl August Moll, einem bereits mehrfach bestraften Diebe, sind bei seiner am 24sten d. M. zu Bobersberg statt⸗ gefundenen Verhaftung folgende Gelder als muthmaß⸗ lich gestohlen, und zwar:

a) 111 Thir. in Stücke,

b) 8 bn in 6 Species, 11“

c) 6 Thlr. in ² Stücken, 5d) 79 Thlr. 10 Sgr. in 14 einfachen preuß. Frd'ors, c) 1 Thlr. 2 Pf. in diversen Münzsorten,

abgenommen worden.

Alle diejenigen, welche an diese Gelder gegründete Ansprüche haben, werden aufgefordert, sich behufs ihrer Vernehmung an jedem beliebigen Tage, Vormittags

SS EE1 von 9 bis 12 Uhr, spätestens aber in dem Das im Saatziger Kreise in Hinterpommern belegene, G n Mai 88 im hiesigen Gerichts⸗Lokale, 2 Treppen hoch, anstehen⸗ den Termine zu melden.

Kosten werden dadurch nicht veranlaßt, vielmehr die baaren Auslagen erstattet. E’

Crossen, den 29. April 1844.

Allgemeiner Anzeiger.

desgl., 15) ein dunkelblauer baumwollener, 16) ein schwarzseidener Regenschirm mit ledernem Futteral, 17) eine grüne gewirkte Reisetasche, 18) eine grüng und rothe desgl., 19) zwei neue Fußsäcke mit Pelz und Sechund, 20) eine eiserne Roste, 21) ein Stück Drell, 22) eine lederne Geldkatze, 23) ein kattunenes und Kamisol, 24) eine kleine Pelzmuffe, 25) eine große desgl., 26) ein grauer Herren⸗Tuchmantel, 27) ein guter großer Pelz mit grünem Ueberzuge, 28) eine grüntuchene Knabenweste, 29) vier Getraidesäcke, 30)

87) ein Bacbiermesser, 88) eine gelblederne Zigarren⸗- tasche, 89) ein blecherner Laternendeckel, 90) eine gelblederne Brieftasche, 91) eine kleine Lupe mit Horn⸗Einfassung, 92) eine Papiermappe mit Kinder⸗- schriften, Zeichnungen, 93) ein Pappkasten, 94) sechs

dreißig diverse baumwollene und leinene

Taschentücher, 95) neun diverse seidene Taschentü- cher, 96) vier diverse wollene Shwals, 97) ein großes buntwollenes Deckentuch, 98) ein großes braunes Tuch, 99) zwei kleine schwarzseidene Tücher,

u Königl. preuß. Land⸗ und Stadtgericht.

Ediktal Citation. g- Der Kaufmann Ernst Alexander Gottschalk von hier, welcher in der Nacht vom 14. zum 15. Mai 1842 ohne Wissen und Willen seiner Ehegattin, Frau Christiane Wilhelmine Juliane Gottschalk, adoptirte Uckermann, seinen Wohnort Erfurt verlassen, seit dem 4. März 1843 die letzte Nachricht von sich gegeben hat, wird in Folge der von seiner genannten Ehegattin gegen ihn ange⸗ brachten Ehescheidungs⸗Klage hierdurch aufgefordert, sich binnen drei Monaten und spätestens in dem auf den 12. August c., Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Land⸗ und Stadtgerichts⸗ rath Bothfeld, an hiesiger Gerichtsstelle Zimmer Nr. 9 anberaumten Termine zu melden, widrigenfalls gegen ihn, als habe er seine Ehegattin böslich verlassen, an⸗ genommen und deshalb die zwischen ihnen bisher be⸗ standene Ehe getrennt werden wird. 8 Erfurt, am 16. April 1844. Königl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht. v. Brauchitsch.

Bekanntmachung.

Die nachverzeichneten Gegenstände und Geldbeträge, welche in der Zeit vom 1. Mai 1843 bis ult. Februar 1844 auf der Magdeburg⸗Leipziger Eisenbahn gefunden und nicht reklamirt worden: als:

1) vier diverse seidene Knicker, 2) ein Schreibzeug

von rother Pappe, 3) ein braunseidener Regenschirm,

4) ein rosaseidener Regenschirm, 5) ein jschwarzseide⸗

ner desgl., 6) ein baumwollener desgl., 7) ein blauer

desgl., 8) ein brauner desgl., 9) ein hellgrünseidener

Sonnenschirm, 10) ein dunkelgrünseidener desgl., 11)

ein hellbraunseidener desgl., 12), ein desgl., 13) ein

hellbraunbaumwollener desgl., 14) ein grünseidener

ein grünseidenes Genickkissen mit Daunen, 31) ein Säckchen mit Linsen nebst blechernem Maße, 32) ein Paar alte Stiefeln, 33) ein alter Präsentirteller, 34) ein Paar roth⸗ und schwarzbunte Hausschuhe, 35) ein Paar alte graue Filzsocken, 36) ein Paar dergl., 37) ein Paar blaue dergl., 38) ein Paar alte schwarze dergl., 39) ein Paar dergl., 40) ein Paar Kalloschen mit Schnallenstrippen, 41) zwei Paar Damen⸗Ueber⸗ schuhe, 42) ein Paar lederne Schnürstiefeln, 43) ein Paar alte Pantoffeln, 44) zwei Paar alte Gummi⸗ Ueberschuhe, 45) zwei Paar alte lederne Ueberschuhe, 46) sechs Stück einzelne Schuhe, 47) eine weiße baumwollene Schlafmütze, 48) ein gelber Tibetlragen zum Ueberrock, 49) eine baumwollene gestrickte Haus mütze, 50) ein Buch, „der echte Spanier“, 51) acht⸗ zehn Schlüssel von verschiedener Größe, 52) zwei Ta⸗ backsblasen, 53) ein grünwollener Tabacksveutel, 54) ein rothtuchener desgl., 55) ein schwarzlederner desgl., 50) ein desgl. von braunem Leder, 57) ein desgl. von grünem Leder, 58) ein grüner desgl. mit bunt, 59) ein blaulederner desgl., 60) ein blauwollener desgl., 61) ein blau und grüner desgl., 62) ein al⸗ ter grünlederner desgl., 63) ein Handkörbchen, 61) zwölf spanische Rohrstöcke, 65) zehn diverse Gehstöcke von mittler Güte, 66) siebenzig ganz ordinaire desgl., 67) sieben kurze komplette Tabackspfeifen, 68) sechs lange dergl., 69) zwei Roulraurstöcke, 70) zwölf diverse Lederhandschuhe, in einem blauen Tuche befindlich, 71) zwölf diverse Lederhandschuhe, be⸗ findlich in einem rothen Tuche, 72) zwölf der⸗ Nleichen, 73) fünf diverse Zigarrentaschen, 74) drei Geldbörsen, 75) neun mit Perlen gestickte Kinder⸗ mützen, 76) sechs zinnerne Elöffel, 77) zwei Blech⸗ kästchen, 78) drei diverse eiserne Feilen, 79) vier Bürsten, 80) ein Kamm, 81) diverse Bildnisse, so wie buntes Papier, 82) zwei kleine Spiegel, 83) ein Holzkasten mit zwei Töpfen, 84) ein Zollstock, 85) zwei Brillen mit Futteral, 86) eine Eisenbahn⸗Brille,

100) neun weißleinene Taschentücher, 101) vier Paar wollene Strümpfe, 102) einhundert Stück diverse Mützen, 103) zweiundzwanzig diverse Filzhüte, 104) zwei Fil hüte mit Futteral, 105) Fünf diverse Stroh⸗ hüte, 100) zwei Strohhüte mit Wachstuch⸗Ueberzug, 107) drei Damenhüte, 108) ein Ballen Kuhhaare, 33 Pfund, 109) ein Paar alte Stiefeln, 110) ein Paar Ueberschuhe, 111) ein rothes gestricktes Genick⸗ kissen, 112) ein rothledernes desgl., 113) ein leinener Staubkittel, 114) eine leinene Jacke, 115) ein Haus⸗ rock für Herren, 116) ein grauer kattunener Staub⸗ mantel, 117) eine wollene Unterjacke, 118) eine wollene Unterhose, 119) ein schwarztuchener Mantel⸗ kragen, 120) ein brauntuchener Oberrock, 121) ein blauer desgl., 122) ein schwarzer Mackintosh, 123) ein grüner Mantelkragen, 124) ein grüner Gingham⸗ Schlafrock, 125) ein aschgrauer Sack⸗Palletot, 126) ein leinener Quersack, 127) eine kleine wollene Kof⸗ ferdecke, 128) zwei diverse runde Sitzkissen, 129) ein Rückenkissen, 130) zehn Rolleaux⸗Stöcke, 131) ein weißer Blondeagschleier, 132) ein eiserner Feuerhaken, 133) eine große hölzerne Kiste, worin: 134) ein klei⸗ nes Kinderröckchen, 135) ein dergl. Kleidchen, 136) ein Mannshemde, 137) fünf diverse kleine Tü⸗ cher, 138) eine alte weiße Weste, 139) ein Kinder⸗ hemde, 140) zwei Kindermützen, 141) eine alte wol⸗ lene Weste, 142) zwei Bürsten, 143) zwei rothe alte Brieftaschen, 144) ein braunseidener Strickbeutel, worin: 145) zwei Paar Handschuhe und 146) ein weiß leinenes Taschentuch 147) eine alte Trense nebst Girten, 148) ein grünseidener Regenschirm, 149) ein schwarzseidener Regenschirm, 150) ein brauner desgl., 151) ein Paar Stiefeln, 152) sieben diverse Gehstöcke, 153) ein rothkarirter Gingham⸗Frauen⸗Mantel, 154) wei wollene Shawls, 155) vier diverse baumwollene

Taschentücher, 156) ein seidenes Taschentuch, 157) ein defekter spanischer Rohrstock, 158) ein rothbuntes baumwollenes Taschentuch, 159) ein rothbuntes sei-⸗