1844 / 124 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

pones besgl., 400) zwei rothwollene Tücher, 161) zwei 9 —2 ilzhüte, 62) zwei Plüschmützen, 163) eine Tuchmutze, 104) eine Manchestermütze, 165) ein gel⸗ her Strohhut, 166) ein blaues Taschentuch, 167) ein mweißes desgl., 168) sieben Paar diverse Handschuhe, 169) zwei Tabackspfeifen, 170) drei, Tabacksbeutel, 171) zwei Cigarrentaschen, 172) ein Filzhut mit blauem Futteral, 173) ein desgl. mit schwarzledernem Futteral, 174) funf Bilder unter Rahmen und Glas, 175) ein kleines Gebetbuch, 176) zwei alte Kämme in einem Kästchen, 177) drei alte Filzsocken, 17 8) eine goldene Broche mit diversen Steinchen, 179) eine goldene Busennadel mit kleinen Granaten, 180) ein Ubrschlüssel mit rothem Stein, nebst gelbem Kettchen, 181) zwei Stück Dukaten, 182) eine rothwollene Börse mit einem Zwanzigfrankenstück und ein Thaler Courant, 183) eine grünseidene Börse mit einem Zweigroschenstück, 184) eine buntseidene dergl. mit 19 Sgr. 9 Pf. Münze, 185) ein lederner Geldbeutel mit 6 Sgr. 1 Pf. Münze, 186) ein weißes Taschen tuch in dessen einem Zipfel 12 Sgr. 11 Pf. befind⸗ lich, 187) sechs Silbergroschen lose, 188) funßzehn Sgr. 6 Pf., welche in dem Strickbeutel 144 befind⸗ lich gewesen, 189) ein Pack frische Wurst, wofür 13 Sgr. eingegangen, werden hieimit öffentlich aufgeboten und haben die Verlierer im Termine 1 den 8. Juli c., Vormittags 11 Uhr, vor dem Gerichtsrath Peguilhen an Gerichtsstelle ihre

Eigenthums⸗Ansprüche nachzuweisen; widrigenfalls bei

ihrem Ausbleiben sie mit ihren Ansprüchen präkludirt

und die Gegenstände und Gelder der Eisenbahn⸗Gesell⸗

schaft werden. zugeschlagen werden. Magdeburg, 22. März, 1844. Königl. Land⸗ und Stadtgericht.

[250] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 15. Februar 1844. Das in der Mulacksgasse Nr. 3 belegene Enzersche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 8256 Thlr. 14 Sgr. 4 Pf., soll am 24. September 1844, Vormittags 11Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die dem Aufenthalt nach unbekanunten Geschwister Sorge oder deren Erben werden hierdurch öffentlich mit vorgeladen. ö

[199] Ediktal⸗Citation.

Der Johann Friedrich Thiemann von Schreibers⸗ dorf, geb. den 11. April 1802, welcher die Schneider⸗ Profession erlernt hatte und im Jahre 1821 von hier nach Berlin gegangen ist, um seinen dort im Militair gedienten Bruder zu besuchen, bis jetzt aber weder hier⸗ her zurückgekehrt, noch auch von seinem Leben und Aufenthalte einige Nachricht gegeben, so wie dessen un⸗

bekannte Erben und Erbnehmer werden hierdurch vor⸗

6

ersucht, zur Ausmittelung des gegenwärtigen fent⸗ halts der gedachten Bruchschen Föelemte Sartech” sein, diese im Betretungsfalle zur Unterstützung resp.

8

der kleineren Brücken u. Durch⸗ lässe auf folgenden Strecken:

8 im Wege der Submission in Entreprise gegeben werden.

Len koönnen in unseren technischen Büreaus

geladen, sich den 12. November d. J., Vormittags um 10 Uhr, in der Gerichts⸗Kanzlei zu Mittel⸗Schrei⸗ bersdorf zu melden und ihre Legitimation beizubrin⸗ gen, widrigenfalls die Todes⸗Exklärung des Thiemann

usggesprochen und, sein Vermgen seinen bekannren Aosstehnr . nverwandten verabso gi werden wird.

Lauban, den 16. Januar 1844. Das Gerichtsamt von Schreibersdorf. 11“ 271 ,3. 8E1““ 562 / Die Eheleute Hausirer Bruch, aus bder Gegend von Coblenz gebürtig, haben sich im Frühjahr 1838, nach⸗ dem sie zuvor ihre beiden Kinder, als gee eh Bruch, geboren den 20. November 1834, un Hermann Buuch, geboren den 16. Februar 1838, bei den Heuerlingen Baß zu Gellershagen und Dieck⸗ mann zu Kirchdornberg unter leeren Versprechungen untergebracht, von ihrem seitherigen Aufenthaltsorte Babenhausen, hiesigen Amts⸗Bezirks, heimlich entfernt. Sämmtliche Polizei⸗Behörden werden dienstergebenst

behülflich zu

Zurücknahme ihrer hier verlassenen Kinder anzuhal 8 8 ten und dem Unterzeichneten davon gefälligst à 1n zeich avon gefälligst Anzeige zu Dornberg, Kreis Bielefeld, Regierungs⸗Bezi in⸗ den, den 19. April 1844. Der Amtmann Beyer.

Nieder⸗S chlesisch⸗Märkische Eisenbahn.

Bekanntmachung. Zur Anlage der Nie⸗ verschlesisch ⸗Mär lischen Eisenbahn soll die Ausführung der

*—% Erdarbeiten, so wie der Bau

1) zwischen dem Anschlußpunkte an die Berlin⸗Frank⸗ furter Eisenbahn nn Paben auf der raens. 8 langen Strecke zwischen Wellmitz und Bresinchen 2) zwischen Guben und Halbau auf der 2 Meilen 8 munßen Strecke zwischen Guben und Starzeddel, 3) Fg chen Halbau und Bunzlan auf der 1 ¾ Meilen . angen Strecle zwischen Neudorf und Bunzlau, und ) zwischen Bunzlau und Liegnitz auf der Meilen

' 2 2 85 e en zwischen Bunzlau und Martins⸗

de wh., Berechnungen, Entreprise⸗Bedingungen Submissions⸗Formulare zu diesen Bauausführun⸗

ad 2. ad 3.

Frankfurt a. d. O Vommerfeld, unzlau (beim Abtheilungs⸗Ober⸗Inge⸗ 3 nieur Ludewi Bunzlau (beim Abtheilungs⸗ Sber.Zng⸗ vn 4. MA v. 9. 8 nieur Burgas) ea c. 8 Päͤhrend der Geschäftsstunden

ad 4.

Platz Nr. 7., gegen Erlegung von 10 Sgr., Abschriften

742

der Bedingungen, der allgemeinen Nachweisung und des Submissions⸗Formulars in Empfang genommen werden können.

Submissionen für die Ausführung der betreffenden Arbeiten müssen versiegelt mit der Aufschrift:

„Offerte zur Uebernahme der Planirungs⸗ Arbeiten

ad 1. des 1sten Looses der lsten Abtheilung, ad 2. des 1sten und 2ten Looses der IIten

Abtheilung, ad 3. des isten Looses der lllten Abtheilung, ad 4. des 1sten Looses der IVten Abtheilung vor dem 17. Mai d. Jahres portofrei bei uns (Leip⸗ zigerstr. Nr. 61) eingereicht werden.

Da an diesem Tage, Nachmittags 4 Uhr, die einge⸗ gangenen Submissionen eröffnet werden und der Zu⸗ schlag eventnell erfolgt, so können später eingehende Submissionen nicht berücksichtigt werden.

Die sich Meldenden bleiben 14 Tage nach dem 17. Mai c. an ihre Offerten gebunden.

Berlin, den 29. April 1844.

Die Direction der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗ 8 1“ Geesellschaft. ½

Dampsschifffahrt zwischen Potsdam u. Hamburg.

Abfahrt von Potsdam: Montag den 6. Mai, Vorm. 9 Uhr. Anker, Taubenstraße Nr. 10.

1u“

[437 b] Nieder⸗Rheinische Güter⸗Asse⸗ kuranz⸗Gesellschaft in Wesel,

genehmigt durch Allerhöchste Kabinets⸗Ordres vom 14. Mai 1839 und vom 6. Mai 1841.

Die General⸗Versammlung dieser Gesellschaft wurde am 1. April d. J. in Wesel gehalten.

Die Auszüge der Verhandlungen und der Rech nungs⸗Abschluß des abgelaufenen Jahres liegen bei dem unterzeichneten Haupt⸗Agenten und bei den zu seinem Ressort gehörigen auswärtigen Agenturen zur Einsicht offen.

Die Haupt⸗Positionen des Abschlusses pr. 1843 sind folgende: Thl. Sg. Pf. a) Gewährleistungs⸗Kapital der Ge⸗

sellschaft 1,000,000 b) Gewährleistungs⸗Kapital ihres ei⸗

genen Rückversicherungs⸗Vereins. c) Prämien⸗Ein⸗ Thlr. Sg. Pf.

nahme in 1843 179,149 14 10

Einnahme an

Zinsen 6,524 7 10 d) Reserve (die Hälfte des Gewinns

wird alljährlich der Reserve ein⸗

J H“ Gc) Reserve des Rückversicherungs⸗

Vereins

1) Bezahlre und schwebende Schäden

8) Behamme Versicherungen in 1843 (in beiläufig 18,000 Policen be⸗ standen.) Während das Jahr 1843 mancher anderen Asseku⸗

ranz⸗Compagnie die schmerzliche Erinnerung an große schwer auszugleichende Verluste leider zurückläßt, welche ihr die furchtbaren Seestürme zugeführt haben, gereicht es mir zur besonderen Freude, das günstige Ergebniß der Wirksamkeit der Weseler Gesellschaft in demselben Zeitraume zu veröffentlichen. Auch sie hat manche herbe Schäden zur See erlitten, dieselben aber durch eine reichlich gesegnete Einnahme mehr als genügend zu decken vermocht. Die Gesellschaft arbeitete über⸗ haupt, Dank der Vorsehung! seit ihrer Gründung mit vielem Glück, und ist es wohl von Interesse für das verehrte Publikum, die Progressionen des Geschäfts welche durch eine thätige und kräftige Leitung desselben, der, der Vorsicht angemessenen, grundsätzlich beschräͤnk⸗ ten Annahme⸗Maxima auf einen Boden ungeachtet

erreicht worden sind, kennen zu lernen, als: G

Prämien⸗Einnahme Versicherte Summe beiläufig

Thlr. Thlr. Policen.

im Jahre 1840 23,042 . 20,000,000 in 11,000

1841 53,0929

1842 85,971 23,000,000 in 12,000 b 1843 179,149 . 36,000,000 in 18,000 „Diese außerordentliche Zunahme des Geschäfts und überraschende Steigerung der Prämien⸗Intraden, sehr mäßigen Verwaltungs⸗Kosten gegenüber, sind sicherlich der sprechendste Beweis von dem sichtbar wachsenden Vertrauen des verehrten Handelsstandes zur Gesellschaft und beurkunden mehr als je, daß derselbe vorzugsweise einer Anstalt seine volle Unterstützung gewährt und den Vorzug seiner auszuführenden Versicherungen wohlwol⸗ lend schenkt, welche einerseits durch ihr starkes Grund⸗ vermögen die beruhigendsten Bürgschaften giebt und andererseits durch einen Vorstand geleitet und verwal⸗ tet wird, dessen Umsicht und Rechtlichkeit überall ge⸗ bührende Anerkennung finden, und dessen Pslichtaufgabe dahin gerichtet ist, unter zeitgemäßem, beharrlich regem Vorwärtsschreiten nicht nur die ihm anvertrauten all⸗ gemeinen und eigenen Interessen nach Kräften zu über⸗ wachen und aufs gewissenhafteste zu fördern, sondern überhaupt das längst gefühlte nationale Bedürfniß zu befriedigen, einem „deutschen“ Institute in diesem Ge⸗ biete des geschäftlichen Lebens jede, mit Rücksicht auf seine Mittel vereinbare, freie Bewegung auf allen Bah⸗ nen des Weltverkehrs zu schaffen, seinen wohlerworbe⸗ nen guten Ruf immer mehr zu befestigen und auf ferne Zeiten zn bapabeen.

Die Gesellschaft übernimmt Versicherungen zur See auf Flüssen und Kanälen ieercl eh e e Waaren und Casco, so wie auch zu Lande auf Waa⸗ ren und Effekten aller Art während des Transports auf Eisenbahnen oder zur Fuhre zu den billigsten Prä⸗ miensätzen (worin sie keiner soliden Konkurrenz nach⸗ steht), und können mithin Versicherungen auf über⸗ seeische Güter via See und Fluß, oder aber vom deut⸗ schen Seeplatze zu Lande bis zur Stelle bei derselben geschlossen werden. Sie gewährt den Versicherten jed⸗ wede zulässige Erleichterung, und werden die Anmel dungen zu Versicherungen auswärts bei den betreffen⸗ den Agenten und hierorts bei dem Uneerzeichneten Dönhofsplatz, Kransen⸗Straße No. 37, so wie bei dem Agenten Herrn W. Keferstein, neue Schönhauser Straße Ecke der Weinmeister⸗Straße, gemacht und die Ver⸗ sicherungs⸗Dokumente sogleich ertheilt, wozu sich dieselben dem verehrten Handelsstande bestens empfohlen halten. Ziegler,

300,000

185,673 22

14,065 18

27,460 24 11 120,798 18 40

2) 5 50 5

5 5)

B;.

Haupt⸗ Agent.

——

““

[561]

Auf den Antrag der Gläubiger des weil. Kaufmanns J. F. D. Wentz hierselbst sollen:

1) dessen Wohnhaus von zwei Stockwerken, in welchem seit langen Jahren bedeutende Handlungsgeschäfte betrieben sind, nebst vier Nebengebäuden und einem Garten von etwa 1 Morgen 41 ◻¶Rl. Größe und der bürgerlichen Gerechtigkeit, bestehend in 2 Mg. 91 ¶◻R. Wiesenwachs, umgehender Gräsung, freier Weide für drei Kühe und 1 ½ Mg. Erbenzinsland;

2) ein Wohnhaus von einem Stockwerke mit Räumen zur Legge und für Waaren, und mit einem Gar⸗ ten von ¼ Morgen Größe;

3) eine Wiese und Ackerland, zusammen 5 Morgen 119 ¶◻R. groß;

4) vier Stücke Ackerland von 2 Morgen 35 ◻R. Größe;

5) das vorhandene Waarenlager;

zusammen oder einzeln meistbietend verkauft werden.

Kaufliebhaber wollen sich in den zu diesem Zwecke

auf den 3., 11. und 18. Juni d. J. anberaumten Terminen, Morgens 11 Uhr, auf hiesiger

Amtstube einfinden, auch können dieselben die zu ver

kaufenden Gegenstände zu jeder Zeit beim Administrator

Wentz in Augenschein nehmen, und die Verkaufs⸗Be⸗

dingungen von uns erfahren.

Zugleich werden alle diejenigen, welche sich mit ihren Ansprüchen an die bezeichnete Konkursmasse nicht ge⸗ meldet haben, mit selbigen hiermit ausgeschlossen.

Wustrow, den 24. April 4844.

Königlich Hannoversches Amt. Wyneken.

[564] Königlich Bayerische Ludwigshafen-Bexbacher Eisenbahn. In Bezug auf unsere Bekanntmachung d. d. Dürk⸗

heim, 24. April 1844, worin der Schluß der Einzeich⸗ nungen für die Ludwigshafen⸗Bexbacher Eisenbahn an⸗ gezeigt wurde, verfehlen wir nicht, den Betheiligten wei⸗ ter zu eröffnen, daß nach vorgängiger Revision der Ein⸗ zeichnungen von dem Verwaltungs⸗Nathe beschlossen wurde,

1) daß die Actienzeichnungen vom Jahre 1838 bis

zum 30. April 1843 unverkürzt bleiben,

2) daß die späteren Actienzeichnungen dagegen nach

unten stehender Tabelle reduzirt werden. Frankenthal, den 20. April 1844. Der Vorstand des Verwaltungs⸗Rathes. Ivö e für die Reduction der nach dem 30. April 1843 gezeichneten Actien. zh. 1 Actie erh. man 1 Actie F. 15 Actien erh. man 6 Actien 2 16 2 6

17

18

19

20

30

40

50

60

70 28

80 32

90 36

44 100 8 40

[506⸗% Wildbad in Württemberg.

Die diesjährige Saison beginnt den 15. Mai. Von diesem Tage an wird die tägliche Postverbindung mit Stuttgart und Karlsruhe wieder ihren Anfang nehmen, wie auch der Eilwagendienst auf der Schweizer Noute im Zusammenhang mit Nippoldsau und Griesbach und die regelmäßige Communication mit Baden⸗Baden. B Im verflossenen Winter fortgesetzte Arbeiten an den Badebauten haben die Vollendung der inneren Einrich⸗ tungen und speziell die persönliche Bequemlichkeit der Badenden zum Zwecke gehabt. Die Zahl der Einzel⸗ bäder ist vermehrt; auch bei den gleichfalls vermehrten Gesellschasts⸗Bädern sind in allen Ankleidezimmern die Pläͤtze für jeden Einzelnen jetzt durch Scheidewände ab⸗ gesondert worden; in dem nun benutzbaren Neubau sind die zum Douchen bestimmten Räume gleichfalls von den Bädern gesondert und mit Falldouchen versehen; ferner ist die Zahl der Bademeister, so wie des gesammten Dienstpersonals, bis zur Genüge für die stärkste Be⸗ setzung der Bäder vermehrt, auch dessen Dienst durch⸗ aus neu geregelt.

So wie durch diese und andere Verbesserungen für das Gelingen der Kur möglichst gesorgt ist, so wird überhaupt durch die nun getroffenen Einrichtungen allen Störungen und Unbequemlichkeiten begegnet, welche während des Bauens in den letzten Jahren für frühere Gäste leider nicht ganz zu vermeiden gewesen sind.

Im Königlichen Badhotel ist die Zahl der sowohl durch bequeme Treppen, als durch eine Versenkung, mit den Bädern in der nächsten Verbindung stehenden Wohn zimmer vermehrt, welche mit Geschmack und bequem ein⸗ gerichtet, vom 1. Juni an dem Gebrauche des Publi⸗ kums übergeben werden.

‚Die Verbindung des an der Promenade so gesund wie frei gelegenen HIotel Bellevue mit den nahegele⸗ genen Bädern wird von jetzt an außer der eigenen Brücke noch durch den unentgeltlichen Transport der Gäste mittelst geschlossener Trag⸗ und Roll⸗Sänften von ihren Zimmern bis ins Bad verkommnet sein, auch ist in den übrigen, meistens den Bädern benachbarten Gasthöfen und den zur Aufnahme von Fremden einge⸗ richteten Privathäusern für die Bequemlichkeit und An⸗ nehmlichkeit der Kurgäste, jedem Bedürfnisse entsprechend gesorgt. .

Indem es kaum nöthig sein wird, zu erinnern, daß die Wildbader Quellen, wegen ihrer Eigenschaften oft mit denen von Gastein und Pfäffers verglichen, von diesen nicht allein durch ihre minder hohe Lage (nur 1500 Fuß über der Meeresfläche), sondern auch durch den Spiclraum ihrer Temperaturstufen (zwischen 25° und 30 9 Reaumür), insbesondere aber dadurch sich unterschei⸗ den, daß sie nicht abgekühlt und geleitet, sondern die Quellen durch die über denselben angelegten Bäder un⸗ mittelbar benutzt werden, bleibt in Beziehung auf ihre Ergiebigkeit noch hinzuzufügen, daß es möglich gewor⸗ den ist, die Abstufung der Wärmegrade in der nun größeren Zahl der Baderäume durch die im vergange⸗ nen Winter zugleich mit Gewinn an Wasser vermehrte Zahl der Bohrlöcher zu vervielfältigen.

Auch ist zum Trinken des Thermalwassers ein Brun⸗ nen mit fließenden Röhren aus eigener Quelle gespeist und hergestellt worden.

Außer dem Amts⸗ und Badearzte, Hofrath Dr. Fricker, und dem Dr. Schweickle in Wildbad, wird Dr. Fallati aus Hamburg sich während der Saison wieder daselbst aufhalten.

Den 10. April 1844.

Der Königl. Regierungs⸗Commissair Freiherr von Linden Regierungsrath 8 1“]

8S9AUS28E’nn 3

1 A22—g—

¶̊½

43

[313 b] g G 8 2 s 8 Bad Nenndorf in Kurhessen.

Die Bade⸗Anstalt zu Nenndorf, welche neben dem Trinken der Schwefel⸗ und Soolquellen, aus Schwefel⸗ schlamm⸗, Schwefelwasser⸗ und Gas⸗Bädern, nebst rei⸗ nen Sool⸗ und mit Schwefelwasser gemischten Sool Bädern besteht, wird auch in diesem Jahr am 1. Juni eröffnet.

In Vereinigung mit dieser großen Anzahl Heilmittel für verschiedenartige Kranlheiten ist in diesem Jahre daselbst nun auch eine Molken⸗Anstalt errichtet, wozn dieser Badeort wegen seiner vortrefflichen Waldhüten in nahen Deistergebirge und in Verbindung mit den übri⸗ gen Heilmitteln sich besonders eignet; dieselbe wird eben⸗ wohl am 1. Juni eröffnet.

Ueber die Heilkräfte des Bades geben aus der neue⸗ ren Zeit die Schristen des Herrn Geheime⸗Hofrath Dr. Wurzer von 1815, und Herrn Geheime⸗Hofrath Dr. d'Oleire und Professor Wöhler von 1836, so wie

für praktische Heilkunde abgedruͤckte Aufsatz des ersten Brunnen⸗Arztes, Herrn Dr. Grandidier, die nöthi⸗ gen Nachrichten.

Anfragen in ärzt M an Brunnen⸗Aerzte, Dr. Grandidier zu Kassel und Dr. Cordemann zu Rodenberg,

zu richten; auch nimmt letzterer Bestellungen auf Schwe⸗ felwasser, welches in gut verschlossenen Flaschen wei versendet wird, entgegen; da die Füllung vom Mona Mai die beste ist, so werden daher besonders die Mineral Wasser⸗Handlungen ersucht, ihre Bestellung zeitig abzu⸗ geben.

Kassel, am 1. Mai 1844.

Kurfürstl. Brunnen⸗Direction des Bades Nenndorf.

Hanstein⸗Knorr.

„Fò 8 8. . 8 8 * FLiterarische Anzeigen. [565] Literarische Anzeige von Wilhelm Besser (Behrenstraße Nr. 14).

Neu erschienenec

* 2 8 „Dieterichschen Bchhdlg. in Göttingen.

Berthold, A. A., über Scitliche Zwitterbildung (Hermaphroditismus lateralis) beim Menschen beobachtet. gr. 4. mit 2 Kupfertafeln. 10 S81

Conna di, I WWl., iber die von Ilippokrates geschilderten Fieber mit Rücksicht auf Littreée's Meinung von denselben. gr. 4. 10 Sgr.

Gauss, C. Fr., Untersuchungen über Gegenstände der höheren Geodaesie. gr. 4. 15 Sgr.

Hausmann, C. eins Bergmännischer Freunde. V. 2. gr. 8.

Hermann, C. Fr., Schema akadem. Vorträge über Archäologie oder Geschichte der Kunst de klassischen Alterthums. gr. 8.

Köllner, Ed., die Wichtigkeit des des Herrn vom grossen Abendmahle für uns. Pre- digt üb. Evang. Luc. XIV. 16—24. 2 ½ Sgr.

Bitter, II., über unsere Kenntnils der arabischen Philosophie und besonders über die Philosophie der orthodoxen arabischen Dogmatik. gr. 8. 15 Sgr.

Wichmann, L. M. G., proprietates maxime in- signes pentagont sphaerici etc. gr. 4. 20 Sgr.

Wieseler, L., dic Reliefs der Ara Casali. Eine archäol. Abhandl. Nebst 4 Tafeln in Steindruck Lexikon-8. broch. à 1 Thlr.

Winzingerodc, Amalie von, Gedichte. 12. à 1 Thlr.

Wöhler, F., Untersuchungen über das Narcotin Sund seine Zersetzungsprodukte. gr. 4. 10 Sgr.

Gleichnisses

[457 b] Guts⸗Verkauf.

Das Rittergut Dombrowka im Inowraclawer Kreise 2 ½ Meilen von Inowraclaw, 2 ½ Meilen von Brom⸗ berg, an der Chaussee und Netze belegen, soll laut Be⸗ kanntmachung des Königl. Ober⸗Landesgerichts zu Brom⸗ berg am 22. Juni d. J. daselbst erbtheilungshalber subhastirt werden, besteht aus: b 8

Hof⸗ und Baustellen 8 Morg. 65 R

Gärten

Acker

Feldwiesen

Beständige Wiesen

Dümpel, Flüsse, Graben ꝛc...

Wege, Sand und Unland ꝛc. . 27 1

Weideländereien 1003 55 » wovon unversiegbare Mergellager von 20 bis 70 pCt.

bald einrichten lassen, WI .“ 2899 M. 79 R. seit undenklichen Zeiten nichts daraus verkauft, mit zopfreichen Kiefern und Birken gemischt, Hölzernbestän⸗ den, und in 1500 Thlr. baaren Gefällen für an Kolo⸗ nisten vererbpachteten Ländereien und Krügen an der Chaussee, ist nur auf 71,423 Thlr. abgeschätzt, deswe⸗ gen diese Bekanntmachung zur gütigen Beachtung. [456 b]

Ein sich als zuverlässig auszuweisender Mann, wel⸗ cher eine ausgebreitete Bekanntschaft besitzt, wünscht anßer seinem bestehenden Manufaktur⸗ und Mode⸗ waaren⸗Geschäft ein Kommissions⸗Geschäft, welches sich wo möglich mit diesem kombiniren läßt, zu über⸗ nehmen, auch ist derselbe zur Uebernahme einer Haupt⸗ Agentur bereit.

Frankirte Offerte mit N. bezeichnet, beliebe man an Herrn H. Wilcken in Münster zu adressiren.

[435 b]

53 * 2₰ 2 8 8 32 Verkauf eines Hôtels. —2 In einer Provinzial⸗Haupt⸗ und Seestadt, welche durch Eisenbahn auf nur einige Stunden Entfernung mit Berlin verbunden und durch mehrseitige Dampf⸗ schifffahrt belebt wird, so wie auch durch Chausseen mit der Provinz in mehrseitiger Verbindung steht, soll eines der ersten und frequentirtesten HIotels dort unter annehmlichen Bedingungen verkauft werden. Die Gebäude sind vor wenigen Jahren neu massiv erbaut, das Mobiliar im besten Zustande und kann die Uebergabe zu jeder Zeit erfolgen. Hierauf Reflek⸗ tirende erhalten auf ihre im Intelligenz⸗Comtoir zu

Berlin unter S§. 86. gefälligst abzugebenden Adressen,

worin zugleich die Angabe des zahlen könnenden An⸗

Unterheé

geldes möglichst bestimmt ist, direlt nähere Auskunft. 1 werden verbeten. imn

der im März⸗Heft 1843 des Hufelandschen Journals

licher Beziehung sind an die Herren

so wie die Wohnungs⸗ Bestellungen an Herrn Kastellan Dimme zu Nenndorf

Großbritanien und Irland. London.

Bücher

Fr. L., Siudien des Götling. Ver- 20 Sgr.

Kalkgehalt, die sich, so wie die Wiesen, ohne bedeuten⸗-

den Kostenaufwand in sehr ertragreiche Wiesen⸗Nutzung

lijhrem Wesen und nächsten Zwecke nach getrennten

der Naturwissenschaft.

Das Abonnement beträgt: Ig kthlr. sfür X Jahr. 1 kthir. 1

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8 Rthlr. - 1 Jahr.

in allen Theilen der Monarchie

ohne Preiserhöhung.

Inserlions-Gebühr für den Raum

einer Zeile des Allg.

Anzeigers 2 Sgr.

ö1“] Inest

ge h ki u

124.

1ö1a Amtlicher Theil . 1““ Inland. Potsdam. Die diesjährige Gewerbe⸗Ausstellung zu Berlin. Aachen. Wiederherstellung des Münsters. Münster. Wohlthätigkeit. Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. Hosnachrichten. Armenpflege. Regensburg. Donau⸗Dampsschifffahrt. Fremden⸗ besuch. Sachsen. Briefe aus Dresden. (Beabsichtigte Reise des Königs nach England; Vermischtes.) und aus dem K önign eich Sachsen. (Der Abgeordnete von Watzdorf über Oeffentlichkeit und Mündlichkeit des Strafverfahrens.) Hannover. Hannover. Kam mer⸗Verhandlungen. —⸗Württemberg. Stuttgart. Abrechnung der süddeutschen Buchhändler. Baden. Karlsruhe. Fortsetzung der Be⸗ rathungen über das Strafgesetz. Brau nschweig. Braunschweig. Verein der Gustav⸗Adolph⸗Stiftung. . Frankreich. Pairs⸗Kammer. Montalembert für unbeschränkte Un⸗ terrichtsfreiheit. Erklärungen des Grafen Portalis über die Verord⸗ nungen von 1828. Villemain gegen Montalembert. P aris. Der Herzog von Montpensier in Marseille. Schreiben aus Paris. (Todten⸗Amt zu Ehren des verstorbenen Königs von Schweden.) Lord Ellenborough's Ab⸗ berufung aus Ostindien. Schreiben aus London. (Direlte Besteue⸗ rung in England.) Belgien. Brüssel. Nothomb über die Kolonisirungs⸗Unternehmungen und die Handels⸗Verhältnisse zu Holland. Trennung der kommerziellen und industriellen Frage. Vermischtes. Schweden und Norwegen. Stockholm. stiania. Erweiterung des Ehrenzeichens. Schweiz. Chur. Felssturz. Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Almeida soll mit Sturm genommen werden; verschiedene Berichte über den Stand der Belagerung.) Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Markt bericht.

Zur Geognosie. Nehrlich's Gesangs⸗Institut. Beilage.

Vermischtes. Chri⸗

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst EB“ Dem Prediger Stahn an der St. Marien⸗ Kirche in Berlin

den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleifs; dem Ober⸗ Auditeur, Geheimen Justizrath Toll beim General⸗Auditoriat, so wie den Oberförstern Enig zu Preußisch-Eylau und Wendt zu Klooschen, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; desgleichen dem Riemer⸗Meister Lehmann zu Berlin das Allgemeine Ehrenzeichen; und Dem Ober-Auditeur Wirklichen Justizrath Schmidt bei dem General⸗Auditoriat den Charakter als Geheimer Justizrath zu ver⸗

leihen. 8 1“““ 6

1I1 .

1“ Zur Erlangung einer regelmäßigen Dampfschiffs⸗-Verbindung zwischen Stettin und Stockholm wird vom künftigen Monate an alle Donnerstage 2 Uhr Nachmittags ein Post⸗ Dampfschiff von Stettin nach Istadt zum Anschluß an das von Travemünde nach Stockholm fahrende Dampfboot abgefertigt werden, von Astadt aber jeden Sonn⸗ abend Mittag, sogleich nach Ankunft des Stockholm⸗Travemünder Dampfboots, ein Post⸗Dampfschiff nach Stettin abgehen. Die Ver⸗ bindung mit Stockholm wird hiernach folgendermaßen stattsinden: Abgang von Stettin Donnerstag 2 Uhr Nachmittags, 5, 9 Swinemünde Donnerstag Abends, 1 Istadt Freitag Vormittags, Ankunft in Stockholm Sonntag früh. Zurück: 1 Abgang von Stockholm Donnerstag 2 Uhr Nachmittags, 2 Istadt Sonnabend Mittags, 8 Ankunft in Swinemünde Sonnabend Abends, Stettin Sonntag Mittags. Von Istadt wird das Post⸗Dampfschiff Sonntag, den 12. Mai, zum erstenmale in Stettin eintreffen und Donnerstag, den 16. Mai, von dort zum erstenmale nach Ustadt abgehen. Die Revision der

8

Reisepässe wird in Stettin sowohl bei der Ankunft als auch bei dem Abgange des Post⸗Dampfschiffs am Bord desselben stattfinden.

für den 1sten Platz 10 Rthlr., für den 2ten Platz 6 Rthlr. und für einen Verdeckplatz 3 Rthlr.,

für den 1sten. Platz 8 Rthlr., für den zweiten Platz Rthlr. und für einen Verdeckplatz 2 ½ Rthlr.,

für den 1sten Platz 2 Rthlr., für den 2ten Platz Rthlr. und für einen Verdeckplatz ³ Rthlr.

Hälfte des Passagier⸗Geldes Familien, die auf einen Moderation der Taxe. T zahlen nur die Taxe für einen

Stettin und Istadt: für einen offenen leichten Wagen 10 Rthlr.,

stettiner Post⸗Dampfschiffe Beförderung erhalten soll, wird aus Berlin Donnerstag 6 Uhr früh mit dem ersten Dampfwagenzug nach Stettin abgefertigt. 8

ein Einführungs⸗Patent

Das Passagiergeld beträgt: zwischen Stettin und Astadt

zwischen Swinemünde und Astadt

8

zwischen Stettin und Swinemünde

Jeder Reisende hat 100 Pfund Gepäck frei. Kinder zahlen die und haben 50 Pfund Gepäck frei.

und denselben Paß reisen, genießen eine

Domestiken in Begleitung ihrer Herrschaft

Platz auf dem Verdeck.

Die Taxe für Wagen und Pferde beträgt für die Tour zwischen

für eine Chaise 12 Rthlr., für eine Kutsche 15 Rthlr. und für ein Pferd 12 Rthlr. Für die Zwischen⸗Touren wird nach Verhältniß bezahlt. Für Kontanten und Frachtgüter ist ein billiger Tarif nach Maßgabe der Gattung der Sendungen festgesetzt worden. Für die Tour zwischen Ystadt und Stockholm tritt der Tarif der stockholm⸗travemünder Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft ein. Nach demselben ist zu zahlen: 1 Für den ersten Plaztzt 28 schw. Beo. Rthlr. den zweiten Platz 23 8 den Verdeckplatz 12 einen vierrädrigen Wagen. 30 » einen zweirädrigen Wagen. Die schwedische und norwegische Korrespondenz, welche mit dem

1“

Berlin, 28. April 1844. General⸗Post⸗Amt.

Dem Samuel Dobbs zu Köln ist unter dem 28. April 1844

durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesene

auf eine Zeichr - Ausführung LVon Spindeln und Spuhlen fur Feinspinn⸗

Maschinen 1 auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang der Monarchie ertheilt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Königl. schwedische Gene⸗ ral⸗Lieutenant von Hjerta, von Wien.

Der General⸗Major und Commandeur der Brigade, von der Hor st, von Trier.

Uichtamtlicher Theil.

Inland. 3. Mai. (Amtsbl.) Nach einer Verfügung des Königl. Finanz⸗Ministeriums sollen in Betreff der von inländischen Gewerbetreibenden zu der in diesem Jahre in Berlin stattfindenden Gewerbe⸗Ausstellung eingesendeten Gegenstände die Kosten sowohl des Hin⸗ als des Rücktransports, insoweit sie aus den Einnahmen der Ausstellung nicht gedeckt werden, aus öffentlichen Fonds erstattet

werden. Aachen, 26. April.

16ten Kavallerie⸗

Potsdam,

(A. Z.) Der heutige Tag war für unser Münster von großer Wichtigkeit: es wurde Nachmittags gleich nach

anu 9829 a. dag dum as kehse

11111“

Alle Poft-Anstalten des In- und Juslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatl an, für Berlin die Expedition der Aug. Preuss. Zeilung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

1844.

schliffen, und die acht an der erforderlichen Anzahl noch fehlenden schenkt die Fürsorge Sr. Majestät unseres Königs. Vier von diesen, aus Granit von Oderberg und in Berlin äußerst schön gefertigt, sind bereits vor einigen Wochen angekommen, die übrigen werden binnen kurzem nachsolgen. Man hatte, ohne Zweifel mit Vorbedacht, eine der alten Säulen ausersehen, die Wiedererstehung gleichsam einzuwei⸗ hen, und zwar ist dieselbe in der westlichsten Arkade, welche zunächst. oberhalb des Haupt⸗Einganges liegt, angebracht worden. fang zur wirklichen Ausführung der so wesentlichen Restaurationen, die auf Königlichen Befehl vorgenommen werden, ist somit gemacht, und wir sehen nun mit um so größerer Spannung und Ungeduld der Vollendung des Werkes entgegen.

Der An⸗

Münster, im April. Einen erfreulichen Beweis von dem oft

bewährten Wohlthätigkeitssinne der Münsterläuder liefert wieder die amtlich bekannt gemachte Uebersicht der im Jahre 1843 an fromme, milde und gemeinnützige Anstalten im Regierungs⸗Bezirke Münster gemachten Geschenke und letztwilligen Zuwendungen. dieselben nämlich die ansehnliche Summe von 119,983 Rthlr. 5 Sgr. 5 Pf. und zwar:

Es betragen

.An Kirchen, Kapellen, Kapellaneien, Vikarien und anderen geist⸗

lichen Stisftungen 2,526 Rthlr. 5 Sgr. 3 Pf.

.An Schulen... 1,500 „» » z. An Armen⸗, Kranken⸗, Waisen⸗, Taubstummen⸗ und sonstige

Wohlthätigkeits⸗Anstalten 115,95—— v

Summa 170,085 Rthlr. 5 Sgr. 5 Pf.

Die bedeutendsten Zuwendungen waren: Von Franz Jos. Zum⸗

IEEE““

loh in Warendorf 64,432 Rthlr. für eine Anstalt zur Aufnahme ar⸗ 9 1 mer ster: 31,808 Rthlr. 9 Sgr. 7 Pf. dem Armen⸗Fonds zu Bochold; 1875 Rthlr. dem katholischen Armen⸗Fonds zu Werth; 20 Sgr. dem Armen⸗Fonds zu Rhede; 400 Rthlr. dem Armen⸗Fonds

zu Dingden;

Kranken der Stadt Warendorf unter dem Namen Josephs⸗ ital. Vom Geheimen Regierungs⸗Rath van Langenberg in Mün⸗

511 Rthlr.

500 Rthlr. den Armen zu Liedern; 850 Rthlr. der dem zeitigen Schullehrer zu Werth.

Schule zu Liedern; 400 Rthlr. den Armen der Stadt und

Von Bern. Lamberg 4000 Rthlr. des Kirchspiels Metelen.

Ausland.

Dontsche Kundesstaaten. . Bayern. München, 28. April. (A. Z.) Die hier anwe⸗ senden Erzherzoge von Oesterreich haben von Sr. Maj. dem Könige die Decoration des Haus⸗Ordens vom heil. Hubertus erhalten, mi Ausnahme des Erzherzogs Albrecht, der sie schon während seines letz

ten Hierseins empfing.

Wee Abend 9 Uhr hatte zu Ehren Sr. Kaiserl. Ho⸗ heit des Erzherzogs Karl eine Militairmusik⸗Production statt; es wurde nämlich am Max⸗Josephsplatz von den Musik⸗Corps der hie garnisonirenden fünf Regimenter Beethoven's „Schlacht von Vitoria“ ausgeführt, während die hohen Gäste in den Gemächern Ihrer Ma jestät der Königin sich befanden. Der ganze Platz, so wie die ein⸗ mündenden Straßen waren mit Menschen überfüllt.

Dem heute erschienenen Rechenschafts⸗Bericht des hiesigen Armen⸗ Pflegschafts⸗Raths zufolge geben die Rechnungen smmtlicher Armen⸗ Anstalten für 1842—43 eine Einnahme von 169,862 Fl., die ange- fallenen Fundirungszuflüsse, Schenkungen und Vermächtnisse betragen die Summe von 22,295 Fl., während das Vermögen aller dem Armen⸗ Fonds zugewiesenen Anstalten 422,830 Fl. beträgt. usburg, 26. April. (R. Z.) Noch in keinem Jahre hat

Dampfschifffahrt unter so günstigen Auspizien begonnen, wie in diesem. Namentlich ist es der Waaren⸗Transport, welcher ge-⸗ genwärtig im regsten Betriebe ist, und hier bewährt sich das neue eiserne Boot „Stadt Regensburg“ als vorzüglich tüchtig und brauch-

Rege

die Donau⸗

4 Uhr die erste von den Säulen neu aufgerichtet, die künftig, der ursprünglichen Einrichtung gemäß, die hohen Bogen⸗Oeffnungen des oberen Geschosses wieder zieren sollen. Bekanntlich werden die noch vorhandenen alten Säulen zu diesem Zwecke neu bearbeitet und ge⸗

bar; es bringt bei jeder Fahrt 8 bis 900 Ctr. Rückfracht und liefert

eine Einnahme von 1000 bis 1100 Fl. 8 König Ludwig's großartige Schöpfung, die Walhalla, führt Be⸗

Zur Geognosie.

Ueber die natürlichen Gränzen Frankreichs überhaupt

und die politisch⸗moralische Bedeutung der Lage von Paris und des Rheines insbesondere, vom geo⸗ gnostischen Standpunkte aus betrachtet. Nach der carte géo- sogique de la France von E. de Beaumont.

Einer der charakteristischen Züge des 19ten Jahrhunderts ist der innige Verband, in den alle Wissenschaften mit einander getreten sind und das Zusammenwirken der einzelnen Bemühungen unseres Geistes, deren alleiniger und Hauptzweck die letzte Erforschung des Alls sein muß und sein kann. Früher war dem nicht so; da wirkten nicht allein die

Wissenschaften 88 abge⸗ sonderten Sphären, sondern selbst die Forschungen wurden von einander ge⸗ sähnoden⸗ Shg cs sandeßt Verwandte, als Geschwister, als Kinder einer Mutter wohl hätten zusammen wirken sollen: ich meine die einzelnen Zweige gebrochen, der 1 güaß 86 die

verschiedensten Dinge zu kombiniren, der Scharfsinn bewahrt dabei vor vlS Sn. g en die Natur⸗Wissenschaften Hand in Hand, und namentlich war es einer unter ihnen gelungen, diesen schönen Verein zu bewirken, und diese eine ist die Geognosie. Sie bedurfte zu ihrer Existenz des Beistandes der Chemie und Physik, der Mathematik und Mineralogie, der Zoologie und Botanik; durch den Zusammentritt dieser Wissenschaften ward sie erst das, was sie heute geworden, die große Entdeckerin des ge waltigen Geheimnisses der Entstehung unseres Erdballs. Zur Vergeltung gleichsam gab sie uns aber auch in anderen Sphären neue Aufschlüsse und zeigte uns, wie sie nicht allein mit den Natur⸗Wissenschaften in Verbindung stehe, sondern auch einen Zusammenhang mit den übrigen geistigen Be⸗ mühungen habe. Dieser Zusammenhang ist freilich verschiedenartiger Na⸗ tur: dort ist die Geognosie Objekt, hier ist sie Subjekt; dort wird uns ge⸗

Der Geist hat diese Schranken

bedingt wurde, dort leiten uns bei Erforschung des 1 ie die lanzen und Thier⸗Ueberreste, dienen uns die Mathematik und I. ralogie als Führer; hier aber tritt die Geognosie emansiput 8 un blehan uns den Einfluß kennen, den die fertig gebildete Erde auf das Sch 8. der sie bewohnenden Menschen auf die Geschichte der Kultur und Civili⸗ sation gehabt hat; dort ist sie Schülerin, hier Lehrerin.

Das ist ein schönes, glorreiches Resultat, welches uns immer mehr

Muth einflößen sollte, bostast zu gehen um den Zusammenhang der Dinge stets tiefer zu ergründen. Släh g 1” Glehrien, die sich um die Darlegung des Einflusses der geognostischen Beschaffenheit eines Landes auf dessen Kultur und die Civi⸗ lisation seiner Bewohner verdient gemacht haben, ist besonders Herr Elie de Beaumont zu nennen, dessen weitschauendem Blicke so viele glückliche Combinationen gelungen sind. 1

Herr von Beaumont handelt diesen Gegenstand in der Einleitung zu dem Texte seiner vortrefflichen geognostischen Karte ab, die er in Gemein⸗ schaft mit Herrn Dufrénoi, der gleichfalls Ingénicur en chef des mines ist, auf Befehl des französischen Gouvernements herausgiebt. Es sei mir erlaubt, einige Mittheilungen hierüber zu machen, die um so anziehender sein dürften, als dabei von den so viel besprochenen natürlichen Gränzen Frankreichs die Rede ist, und die Ansicht eines Mannes, wie Herrn von Beaumont, über diesen Gegenstand nicht ohne Bedeutung sein kann.

Der Jura *), sagt Herr von Beaumont, bedeckt einen großen Theil des französischen Bodens und bildet einen Gebirgszug, der mit der Form einer 8. verglichen werden könnte. Zwischen den beiden Nullen dieser 8 und der Art und Weise, wie der Jura in ihnen vorkommt, findet aber ein bedeutender Unterschied statt. In der oberen Partie bildet der Oolihen⸗ Kalk (d. h. der Jura) einen erhabenen Kranz, die Umgebung eines

2) Es ist hierunter jenes Kalkgebirge überhaupt verstanden, dem die Geognosten den Namen Jura wegen seiner Gleichheit mit dem Kalke gege⸗ ben haben, welcher den größten Theil des eigentlichen Juragebirges an der

lehrt, wie die Bildung der Erde durch chemische und physikalische Kräfte

rizer Gränze konstituirt. schweizer ränze konstitr t. .

Alters der Erdschichten

Beckens, dessen innere tertiaire Ausfüllung niedriger als die äußere Umge⸗ bung ist; in der unteren Partie dagegen wird der innere Raum von einem emporragenden granitischen Massif gebildet, an das sich die Juraschichten angelagert haben und folglich niedrigere Punkte, als die von ihnen um

schlossenen Gebirgsmassen konstituiren. 88 In beiden Gegenden kommt also der Jura auf verschiedene Weise vor

in der einen fallen die Schichten nach einem Mittelpunkte, in der anderen heben sie sich nach dem Centrum zu in die Höhe; die eine ist das Becken von Paris, die andere das vulkanische Gebirge der Auvergne; die eine

inen tiefbelegenen, die andere einen über die Oberfläche weit empor diehelgenen Nach jenem tiefbelegenen Centrum wendet sich Alles. Das ist Paris, die Hauptstadt Frankreichs. Der Cantal bildet jenen anderen Punkt: es ist der abstoßende Pol, von dem Alles zu sliehen scheint, der von dem Himmel nur Schnee und Eis empfängt, die ihn während mehrerer Monate im Jahre bedecken. Er über⸗ ragt seine ganze Umgebung, und seine Thäler tragen die Wasser nach allen Richtungen. Die Landstraßen ziehen sich an ihm vorüber und gehen gleich Flüssen an seinem Fuße hin. Er stößt selbst seine Bewohner ab, die während eines Theiles vom Jahre nach weniger rauhen Himmelsstrichen auswandern. Der eine unserer beiden Pole ward die Hauptstadt Frankreichs, der andere blieb ein armes fast wüstes Land. Wie Athen und Sparta in Griechenland, so vereinigt der eine alle Schätze der Natur, der Industrie und des Geistes in sich, der andere aber, stolz und wild in Mitten seiner rauhen Umgebung, blieb das Centrum einfacher und würdiger Tugenden und erneunert trotz seiner Armuth die Bevölkerung der Ebenen durch einen kräftigen Nachwuchs, der ganz den Stempel unseres alten National⸗Cha⸗ rakters trägt. 8 . 1

Bei näherer Betrachtung des pariser Beckens findet man leicht, wie es aus kesselförmig ineinandergelagerten Gebirgsschichten besteht, deren Ränder emporragende Hügelzüge bilden. Besonders ist dies auf der östlichen Seite der Fall, während auf der nördlichen das Gebirge sich sehr verflacht und fast gar keine Erhöhungen darbietet. Man hat unter den konzentrischen Hü⸗

gelzügen, die das pariser Becken im Osten einschließen, namentlich sechs ge⸗