istenz der Verschwörung bestätigt, nur weiß man nicht recht, 8 — 2 aus c Dies eisten halten sie für eine nappistische Fortsetzung der per orthodoxen⸗Gesellschaft, die vor 4 Jahren ent⸗ deckt und unterdrückt wurde. Bemerkenswerth ist die Begründung dieser Hetärie am Kreuz⸗Erhöhungstage, welcher nach dem griechischen Kalender am 14. September a. St. fällt, also 11 Tage nach der September⸗Revolution, gegen welche sie gerichtet zu ein cen nach⸗ dem die betreffende Partei den für sie ungünstigen Ausgang der Sachen wahrgenommen. Es ist noch nicht bekannt, welche Ausdeh⸗ nung die Verzweigungen der Brüderschaft erlangt, doch glaubt man allgemein, daß sie besonders stark in den Füͤrkischen Provinzen Wur⸗ zel gefaßt hat.
Die Opposition gegen das Ministerium gewinnt täglich an Be⸗ 8 und zeigt sich deutlicher. Die hiesige Presse (mit alleiniger Ausnahme der Anamorphosis, ein von dem Schwager des Mi⸗ nister⸗Präsidenten herausgegebenes Blatt) hat sich gegen dasselbe ver⸗ einigt und wetteifert in Witzeleien und ernsteren Artikeln gegen Maurokordatos und seine Familie. Selbst die Minerva, welche im Anfang sich als günstig gestimmt zeigte, nimmt eine andere Sprache an und hält warnende Reden an das Ministerium. Besonders pro⸗ testirt sie gegen die heillose Verschleuderung der sogenannten Aristeia (das Denkzeichen für den Befreiungskampf), von welchen seit dem September⸗Aufstand 67,000 vertheilt wurden, und zwar angeblich an Leute, die sie zu tragen gar nicht berechtigt wären.
Die Aufregung in den Provinzen nimmt täglich zu, und wird wohl 1 a er bis die Wahlen beendigt sind. Von allen Sei⸗ ten laufen Berichte über den Empfang der gewesenen Deputirten der National⸗Versammlung in ihren Wahlorten ein, welche den herrschen⸗ den Geist deutlich zeigen. Der Empfang von Rigas Palamides in Tripolitza gleicht eher dem Triumphzug eines Siegers, als eines abgesetzten Ministers des Innern. Dagegen wurden die Deputirten von Argos, weil sie für die Lebenslänglichkeit der Senatoren stimm⸗ ten, mit Zischen und Steinwürfen empfangen. In Nauplia haben die Stimmhabenden eine öffentliche Versammlung gehalten, in welcher be⸗ schlossen ward, ihren Deputirten bei der National⸗Versammlung, den General Panajotti, wie sie ihn nennen (Rhodius nämlich, der jetzige Kriegs⸗Minister), nur unter der Bedingung wieder zu erwählen, daß er sein Ministerium aufgiebt, welches er schwerlich thun wird. Ko⸗ lettis ist vor einigen Tagen nach Morea abgereist, um für seine Er⸗ wählung zu sorgen.
Der Oberst Soutzo ist seines Dienstes als Adjutant des Königs enthoben. Dagegen sind zwei rumeliotische Palikaren⸗Häuptlinge, Tzami Karatasso und Aristides Anagnostaras zu Königl. Adjutanten, und Herr Themistokles Trikoupis (ein Bruder des Ministers des Aeußern) zum Ordonnanz⸗Offizier des Königs ernannt worden.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
O, New⸗York, 17. April. Alle Zweifel über den wirk⸗ lichen Abschluß eines Vertrages, die Einverleibung von Texas in die Union der Vereinigten Staaten betreffend, sind jetzt verschwunden. Die Unterzeichnung desselben durch den Präsidenten, Herrn Tyler, und den Staats⸗Secretair auf der einen, die beiden texianischen Be⸗ vollmächtigten, Herrn von Zandt und General Henderson, auf der an⸗ deren Seite, erfolgte vorgestern zu Washington. Ein Brief, den der Minister Herr Wilkins im New⸗York Journal of Com⸗ merce heute veröffentlicht und der an seine Kommittenten gerichtet ist, giebt ausdrücklich die Thatsache als vollbracht an und zugleich eine nek mendersehans der Beweggründe, die ihn bestimmten, der Maß⸗ regel seine Zustimmung zu geben. Man versichert, der Vertrag solle in den nächsten Tagen dem Senat vorgelegt werden oder sei es in diesem Augenblicke wohl schon. Herr Calhoun soll die Vorlegung des⸗ selben mit einem ausführlichen Berichte begleiten, ob aber, wie man sagt, dem Senate zugleich eine Anzahl Dokumente übergeben werden, woraus der Beweis hervorgehen solle, daß die Einverleibung von Texas für die Vereinigten Staaten eine unumgängliche Nothwen⸗ digkeit geworden, da England nachgewiesenermaßen die Absicht habe, Texas sich selbst anzueignen oder 856 einen solchen überwiegenden Einfluß auf dasselbe zu erlangen, daß derselbe einem wirklichen Besitze fast gleichkäme, muß sich bald zeigen. Das einzig etwas Bestimmte,
was man bis jetzt über den Inhalt des Vertrags erfährt, besteht in
folgenden Punkten: die Bestimmung der Gränzfrage soll einer künfti⸗ gen Unterhandlung vorbehalten bleiben, die Staats⸗Ländereien von Texas an die Vereinigten Staaten übergehen, welche dagegen die Be⸗ zahlung der texianischen Schuld im Betrage von etwa 10 Millio⸗ nen Dollars zu übernehmen hätten. Ein aus Commissairen beider Theile zusammengesetztes Büreau soll die besondere Aufgabe aben, alle Ansprüche und Schuld⸗Titel, die gegen Texas vorgebracht werden, zu prüfen, um nur die wirklich als begründet befundenen als zulässig anzuerkennen. Texas soll vorläufig als ein Territorium zu⸗ gelassen werden, mit demselben Maße von Rechten und Privilegien,
842 wie sie Florida besitzt; es soll zu der nächsten Session dieses acht⸗ undzwanzigsten Kongresses einen Repräsentanten senden, und desglei⸗ chen einen zu jeder kommenden Session, bis zur Entscheidung der Frage, ob Texas entweder als Staat in die Union eintritt, oder in zwei oder mehrere Territorien getheilt wird. Ein Gerücht fügt noch hinzu, für Mexiko sei die Bezahlung einer gewissen Zahl von Mil⸗ lionen Dollars als Entschädigung für dessen Ansprüche auf das Ge⸗ biet von Texas stipulirt. Doch läßt sich überhaupt noch nicht voll⸗ kommen Zuverlässiges angeben.
Die Oregonfrage scheint mehr und mehr wieder hinausgeschoben zu werden, die Unterhandlungen zwischen dem britischen Gesandten, Herrn Packenham, und dem Staats⸗Secretair, Herrn Calhoun, sollen sogar gänzlich eingestellt sein, und auch im Kongresse wird diese Frage in der gegenwärtigen Session schwerlich noch einmal angeregt wer⸗ den. Herr Calhoun hat zu klar seine Ansicht über die Frage darge⸗ legt, deren Lösung er von der Zeit erwartet wissen will, als daß er nicht gern jede Verzögerung sich gefallen lassen sollte, und andererseits hat Herr Packenham angeblich ausdrückliche Instructionen, wo mög⸗ lich eine Entscheidung noch in diesem Jahre zu verhindern. Würde unerwarteterweise die Unterhandlung doch ernstlich wieder aufgenom⸗ men, so kann man wenigstens so viel als sicher betrachten, daß Herr Calhoun die Gränzlinie des Oregongebietes nicht über den 49sten Grad nördlicher Breite herabrücken lassen, und daß er wahrscheinlich den Besitz der ganzen Van Couver's⸗Insel für die Vereinigten Staaten beharrlich in Anspruch nehmen wird. Auf dergleichen Bedingungen geht aber der britische Gesandte voraussichtlich nicht ein, während Hr. Calhoun nur viel⸗ leicht in dem einzigen Falle, daß die Vereinigten Staaten einen Theil von Kalifornien erlangten, zu einigen Zugeständnissen sich verstehen dürfte. Sie sehen daraus, daß von dem baldigen Abschlusse einer Ueberein- kunft in dieser Beziehung noch keine Rede sein kann, zumal auch der englische Gesandte erklärt, keine hinreichenden Vollmachten zum Un⸗ terzeichnen eines förmlichen Vertrags zu besitzen, welchen, wie man hört, die diesseitige Regierung gern gleichzeitig mit jenem über Texas dem Senate vorgelegt hätte. Zwei neue diplomatische Ernennungen des Präsidenten Herrn Tyler haben die Bestätigung des Senats er⸗ langt, nämlich die des Herrn R. King, jetzigen Senators von Ala⸗ bama, zum bevollmächtigten Minister der Vereinigten Staaten am französischen Hofe, und die des Herrn William Shannon zum Ge⸗ sandten in Mexiko. Die Handelsgeschäfte zeigen hier fortwährend große Lebhaftigkeit, und es ist alle Aussicht vorhanden, daß dieser erfreuliche Stand der Dinge noch länger andauern werde.
Nachschrift. Die obenangeführten Dokumente, welche Herr Calhoun hinsichtlich Englands Pläne auf Texas dem Kongresse vor⸗ legen soll, bestehen, wie man hört, etwa in Folgendem. Die Regie⸗ rung der Union hätte von der Absicht Englands, eine Allianz mit Texas abzuschließen, gehört, Herr Upshur darauf eine Korrespondenz
dieses Betreffs mit Herrn Everett, dem amerikanischen Gesandten zu
London, angeknüpft, dieser geantwortet, Herr Upshur darauf entgeg⸗ net, und seit dessen Tode wäre nun wieder Antwort von Herrn Everett eingetroffen. Diese ganze Korrespondenz wird angeblich dem Senate vergeneße werden und die darin enthaltenen Thatsachen in Be⸗
treff der Einmischung Englands in die texianischen Verhältnisse sollen dem amerikanischen
der Art sein, daß deren Veröffentlichung unter sehhcg daß eö Die Folge wird die
Volke sicherlich großes Aufsehen erregen würde. Wahrheit darüber an den Tag bringen.
Eisenbahnen.
Hamburg, 17. Mai. Laut Resolution vom 12. d. M. hat der König von Dänemark die Nivellirung zu einer Eisenbahn von Rendsburg über Schleswig nach Flensburg genehmigt; hingegen das Gesuch der Nivellirung zur projektirten Bahn von Kiel über Eckern⸗ förde ꝛc. nach Flensburg abgeschlagen.
Berlin-Anhaltische Eisenbahn. Im Monat April c. sind auf der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn befördert worden:
35,641 Personen
75,035 Centn. Frachtgut -.... 22,927 Summa. 69,943 Rthlr.
Einnahme bis ult. März c. .... 1410,835 180,778 Rthlr.
47,016 Rthlr.
Im April v. J. waren befördert worden: 28,758 Personen für ... 72,507 Centn. Frachtgut .
Summa.....
Mehr-Einnahme im April c
Handels- und Börsen-Hachrichten. Berlin, 20. Mai. Fast sämmtliche Eisenbahn⸗Actien waren heute durch ansehnliche Verkaufs⸗Ordres sehr gedrückt und konnten sich auch am
36,804 Rihlr. 20,808 — 57,307 Rchlr. 12,636 —
Paris, 15. Mai. An der heutigen Börse war die Stimmung für die französischen Renten günstiger. In fremden Fonds wurden wenig Ge⸗ schäfte gemacht. Um 4 ¾ Uhr verbreitete sich an der Börse das Gerücht, Herr von Viluma habe das ihm angebotene Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten angenommen und sei bereits auf dem -. nach Madrid.
Der spanische Botschafter in Paris, Herr Martinez de la diese Nachricht durch einen Courier aus London erhalten haben.
2 81
1
osa, soll heute
u“ 11u“
Börse. 1844.
r l i n er Den 20. Mai
Pr. Cour. Brief.] Geld. 1 Gem.
Pr. Cour.
clien. Brief. Geld.
St. Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. Präm Sch. d. Seeh. Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. Berl. Stadt-Obl. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do.]2₰ do. do. Ostpr. Pfandbr. 3 i½ Pomm. do. Kur- u. Neum. do. 3 ½⅔ Schlesische do. 3 ½
Gold al marco. Friedrichsd'or. And. Gldm. à 5 Th.
Disconto.
104 ½ —
170 ½ — — 103 ¾⅔
„Brl. Pots. Bisenb.] 5 A 2do. do. Prior. Obl. 88 ½ Mgd. Lpz. Eisenb. 2 do. do. Prior. Obl. Brl. Anh. Eisenb. 1 do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Eisenb. 1 -2 do. do. Prior. Obl. 2* Rhein. Eisenb. „do. do. Prior. Obl. 2sdo. v. Staat garant. Brl. Frankf. Bisb. do. do. Prior. Obl. 0 b.-Schles. Eisb. do. Lt. B. v. eingez. B.-St. E. Lt. A u. B 13 ¼12 DIagd.-Halbst. B. 11 ½˖ [Brl. Schw. Frb. E. 4 do. do. Prior. Obl. 4
101 1½ ”
164
99 99 95 99 98 ¾ 151 104½ 129 123⁄ 136 127
99 ⁄ 102 101 101½ 100 ½
—öS2SöSnneebge
—
103 ½
Auswärtige Börsen.
Frankfurt a. M., 2015. Bayr. Bank-Actien 711 G.
Bank-Actien p. ult. Int. 60. Poln.
5 % Met. 113 ½.
17. Mai. Stiegl. 90 ½¼ Br.
Hope 90 ¾ Br.
300 FIL. 94 ¾ G. 4o. 500 PFl. 100 ⅞ 6. do. 200 Fl. 33 G.
Hamburg, I8. Mai-
Bank-Actien 1670. Eugl. Russ. 113 ½.
Paris, 15. Mai. 5 % Rente fin cour. 122. 35. 3 % Rente fin cour. 84. 60.
5 % Neapl. au compt. 102. 30. 5 % Span. Rente 33 ½. Pass. 6 ½. Wien, 16. Mai. Nordb. 143 ½. Gloggn. 116 ½. Mail. 115 ¼. Livorn. 123 ½.
Meteorologische Beobachtungen.
1844. 19. Mai.
Morgens 6 Uhr.
Nach einmaliger
Abends F“ Beobachtung.
10 Uhr.
Nachmittags 2 Uhr.
7 0 'f 8 1 Luftdruck.... 334,33 Par. 33 1,30 Par. 333,32 Par.
Luftwärme ...
¼ ¹
Thaupunkt .. . + 7,
Dunstsättigung 88
Wetter regnig. 0. 0. 0. 0.
Wolkenzug. .. Tagesmittel:
Quellwärme 7,49 12 Plusswärme 14,40 R. Bodenwärme H. , 8s R. Ausdünstung 0,014 Rh. Niederschlag 0. Wüurmewechsel + 20,10 — + 12,2°9 K. 333,49 Per... + 14,72 R. + 9,50 n.. 73 pct.
„,2 ° R. + 19,4° n. +† 13,50 R. 7,7° R. + 10,4° . +† 10,3° R. 79 pCt.
Gewitter.
pCt. 51 pct. heiter.
Dienstag, 21. Mai. frei bearbeitet nach Bretzner.
Königliche Schauspiele. 1 . und Constanze, Singspiel in 3 Abth., Musik von Mozart. (Herr Pellegrini,
vom Königl. Theater zu München: Osmin, als Gastrolle.) Hierauf:
Ein Divertissement. Dlle. Galster und Herrn Ebel.
1) Steyerischer National⸗Tanz, ausgeführt von 2) Pas de deux, ausgeführt von
Dlle. Polin und Herrn Reichner. 3) Il Jaleo de Xeres, 288
von Mad. Brue. Lemcke, Bordowich
4) Masurka, ausgeführt von den Damen Bethge, „Starcke, Dittbaner und den Herren Brue, Gas⸗
perini, Passini, Röhnisch und Stullmüller.
Im Konzertsaale:
3 actes, par M)
1) La courte paille, drame-vaudeville en
gniard frères. 2) Les petites misères de
I. Cog
la vie humaine, vaudeville comique en 4 acte, par Mr. Clairville.
Mittwoch, 22. Mai.
Mutter und Sohn. (Herr Hendrichs:
Bruno, als Gastrolle. Frau von Lavallade: Franziska. Dlle. Stich:
Selma.) “
Dienstag, 21. Dr. Töpfer.
Leopoldine von Strehlen, als Gastrolle.) Minuten in Grüneberg, oder: von C. von Holtei.
Mittwoch, 22 trimonio segreto
Gastrolle.)
— Königsstädtisches Theater.
Lustspiel in 4 Akten, von
Mai. Der beste Ton.
(Fräulein von Tennecker, vom Stadt⸗Theater zu Leipzig:
Dreiunddreißig
II Ma-
Hierauf: Der halbe Weg.
. Mai. (ZItalienische Opern⸗Vorstellung.)
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zivkeiseeßrß. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
Schluß der Börse nicht wieder erhoben.
n 8 8 grugias. 8 1 1 88 1 8 8 -. BGBekanntmachungen. 664] Gerichtliche Vorladung.
Von dem unterzeichneten Königl. Hofgerichte werden
8
8
dam zu haben.
Allgemeiner Anzeig
Fahrbillette sind hierzu an der „ggeskasse in Pots⸗
Anker,
Taubenstraße Nr. 10. gerichtet ist.
auf den Antrag der Interessenten Alle und Jede, welche an die Verlassenschaft des unlängst zu Stralsund mit Tode abgegangenen Königl. Regierungs⸗Haupt⸗Kassen⸗ Kassirer Joachim Daniel Appel aus irgend einem Grunde Rechtens Ansprüche und Forderungen haben, hiermit aufgefordert, solche in einem der folgenden Termine:
am 21. Mai, am 10. oder am 28. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht anzu⸗ melden und zu beglaubigen, widrigenfalls sie durch den am 19. Juli d. J. zu publizirenden Präklusiv⸗Abschied damit für immer werden abgewiesen und ausgeschlossen
sen werden.
Datum Greifswald, den 27. April 1844. Königl. preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. s.)
Dampsschifffahrt E wischen Potsdam und Hamburg.
Mittwoch, 22sten c., Dampfb. v, e 9 Uhr Freitag, Asten c, „»„ „ Falke“, Vormitt.
von Möller, Praeses. A
—. =—
stunde des
hierzu nur in Berlin bei dem Unterzeichneten zu haben am Bord der Schiffe werden daher keine
Zwischen Potsdam und der
1““ 2 1“ Pfaueninsel. „ Donnerstag, den 23sten 1“
Abfahrten von Potsvdam um 9, 12, 2, 4, 5 ½ Uhr.
.
16221 Seebad auf Norderney. Das Nordseebad auf der Insel Norderney an der
ostfriesischen Küste wird auch 1. Juli eröffnet und mit dem 15. September geschlos⸗
Zu den bekannten eigenthümlichen Vorzügen dieser Anstalt hat sie in der letzteren Zeit noch manche Ver⸗ besenungen, sowohl 9 Erreichung ihres wesentlichsten
8 esundheitlichen Zwecks, „. Padegaste und Re in stets fortschreitender beque⸗ mer Einrichtung der Wohnungen bei den Insulanern, wie an Promenaden ꝛc., erhalten.
Während der Badezeit wird zwischen Norderney und dem Norddeich (in der Nähe der Stadt Norden) täg⸗ lich ein Paketschiff fahren. Die Fahrt zu Wagen durch das Seewatt erfolgt vom Hilgenniedersyhl ab und wird die Zeit dieser Wattpassage, so wie die Abfahrts⸗
aketschiffs, für jeden einzelnen Tag mit Rücksicht auf Ebbe und Fluth bestimmt, durch Angchlag an Ort und Stelle und durch Insertion in das ostfrie⸗ sische Amtsblatt und die hannoversche Zeitung bekannt Zur Kontrolle der numerirten Plätze sind Fahrbillette emacht, auch werden desfallsige Anschlagezettel in den bedegtenceten Gasthöfen zu finden sein. 1 Die schon im vorigen Jahre bis Aurich vollendet Passagier⸗Billette verkauft. ewesene Chaussee wird zum Beginn der diesjährigen Vascjet auch bis Norden weit vorgerückt sein und da⸗ her eine schnelle Communication zwischen Norden und Aurich, Bremen ꝛc. in bequemer eingerichteten Postkut⸗ schen fast täglich stattfinden. Dnene ,0 nah 1eg nand 5 5. naa 1an 9h ienstag ein Dampfschiff über Helgoland na or⸗ 11 ber Pfaueninsel 10, 1, 2⅛, 4½, 65 » derney abgehen, so wie auch zwischen Bremen und
lassen. Im Mai 1844.
Norderney wiederum eine regelmäßige Verbindung mit⸗ telst sehr zahlreicher Fahrten zweier Dampfschiffe ein⸗
Logis⸗Bestellungen wird der Amtsvoigt Röpcke auf Norderney pünktlich zu besorgen sich angelegen sein
Das Königl. Bade⸗Koutmissariat.
— “
in diesem Jahre am 8
[665]
als zur Annehmlichkeit der
oder Zwillingsbrüder. (Rudens).
Juli an jeden 2 8 Theil 2 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf.
ÜFiterarische Anzeigen.
Bei der am Freitag den 24sten d. M. in dem Gesell⸗ schafts⸗Theater Uranta stattfindenden Wiederholung der vor einigen Monaten mit dem allgemeinsten Beifalle aufgenommenen Aufführung des Plautinischen Lustspiels
8
„die Kriegsgefangenen (Cap- teivel)“ macht die unterzeichnete Buchhandlung
auf die in ihrem Verlage erschienenen sehr gelungenen metrischen Uebersetzungen des weiland Direktors am Berlinischen Gymnasium zum grauen Kloster, Prof. Dr. Samuel Koepke, aufmerksam.
1ster Theil: Der Goldtopf (Aulu la ri a). Die Kriegsgefangenen teivel). Das Kästchen (Cistellaria).
Das Hausgespinnst (Mostellaria). Der Bramarbas (Miles gloriosus).
Brautschatz (rinumm us). Die Der
Der g bage: rste Theil kostet 1 Thlr. 25 Sgr. Der zweite Beide Theile können
auf Wunsch für sich. allein verkauft werden.
1
(Cap-
2ter Theil: Der Menächmen Schiffbruch
Außerdem erschienen im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung: 1es
Grein, F. A. E. (Königl. Kammergerichtsrath). Die Rechts⸗Verhältnisse der Nachbarn in Bau⸗Angelegenheiten nach den Vorschrif⸗ ten des allgemeinen Landrechts mit Hinweisung auf die nach der Bauordnung vom 30. Novbr. 1641 und den Spezial⸗Bau⸗Observanzen in Berlin vorkommenden Abweichungen.
Nietner, Th. Ed. (Hofgärtner in Schönhausen). Das Ganze der Erdbeerzucht, sowohl im Freien als in verschlossenen Räumen jeder Art und zu jeder Zeit des Jahres, und monographische Beschreibung der meisten kultivirten Sorten. 22 Sgr. 6 Pf.
Kecht, J. S. Verbesserter praktischer Wein⸗ bau in Gärten und vorzüglich auf Weinbergen, mit einer Anweisung, den Wein ohn e Presse
zu keltern, mit zwei Kupfertafeln, geh. Sechste Auflage. 25 S
8
Hausvoigtei⸗Platz Nr. 3.
Verpachtung des ehemals Hof⸗Traiteur Jagorschen Restaurations⸗Geschäfts in [654] Berlin.
Am 1. Juli soll das ehemals Hof⸗Traiteur Jagor⸗ sche Restaurations⸗Geschäft auf eine Reihe von Jah⸗ ren verpachtet werben. Da dem Eigenthümer vor Al⸗ lem daran liegt, das Etablissement auf eine recht wür⸗ dige Art fortgeführt zu sehen, so werden vorzüglich persönliche Eigenschaften und Fähigkeiten des Interes⸗ fenten, die übrigens ihre Cautionsfähigkeit nachzuwei⸗ sen haben, berücksichtigt werden. Nähere Auskunft er⸗ iheilt Fedor Jagor, Hotel de Russie Berlin.
ͤʒ
Amtlicher Thei
Miünster.
(Sgr. Giuseppe Paltrinieri: Den Grafen, als
gr. Naucksche Buchhandlung, g
Sie ist ziemlich bedeutend, enthält viele schöne steinerne Häuser, die aber
Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für ¼ Jahr 4 Kthlr. — ¹ Zahr. 1“ 8 Kthir. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchi⸗ ohne Preiserhöhung. 89 nsertions-Gebühr sü Ruaum einer Zeile g Ls Anzeigers 2 Sgr.
Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatk an, für Berlin die Expedition der Au
Zeitung:
1
Inhalt.
“
Inland. Magdeburg. Organisation des Gustav⸗Adolph⸗Vereins. —
Mün Regulirung der Rechtsverhältnisse des fürstlich Bentheim⸗ Steinfurtschen Hauses. — Aachen. Klage über Mangel an Sinn für die Entwickelung des Gemeindelebens am Rhein. 1 8
Dentsche Bundesstaaten. Bayern. München.
— Kronprinzen und der Kronprinzessin. — Der protestantische 2 ssio s.Verein. — Lindau. Uebereinkunft der Dampfboot⸗Gesellschaf⸗ ten von Friedrichshafen und Lindau. — Sachsen. Leipzig. Ansichten über die Lehrfreiheit auf den deutschen Hochschulen. — Baden K. - —⸗ ruhe. Adresse der zweiten Kammer ang den Großherzog. Sach sen⸗ Koburg. Koburg. Freisprechung Briegleb's. — Schreiben von der oberen Donau. (Der Festungsbau von Ulm.)
Frankreich. Pairs⸗Kammer. Debatten über das Verhalten der Geistlichkeit und über die Jesuiten. — Artikel über die Eraminatoren. Deputirten⸗Kammer. Vier Eisenbahn⸗Gesetz⸗Entwürfe. — Ge⸗ fängnißwesen. — Paris. Hof⸗Nachrichten. — Das pennsolvanische GSyhstem vom finanziellen Gesichtspunkte. — Schreiben aus Paris. (Der 2 Prinz von Joinville über die französische Marine.) 1““ Großbritanien und Irland. London. Lord Brougham's Vorschlag & zun lbfassun 8 Strafgesetzbuches. — Handelsvertrag mit Oldenburg 1 en. Schreiben aus Paris. (Di 8 es „über die spanischen Zuns d. “ Griechenland. Schreiben aus München. (Fürst von Wallerstein;
Mralfthis und Herr Piscatory; die Aufregung in den Provinzen.) exiko. Schreiben aus Paris. (Die Fremden; Waffenstillstand mit Teras.) Haiti. Schreihen aus Paris. Domingo.) . i-Sen und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Markt⸗
Bevorstehende
(Weiteres über den Aufstand von St.
Ageha bche ncis. des Naturforschens Dr. Peters. — Konzert von R. Mäder. (Meverbeer's „Lied vom Meister Klein“.) — reib 1 Dresden. (Kunstverein,” ster Klein’.) — Schreiben aus
Beilage.
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den beim Land⸗ und Stadtgericht in Jakobshagen angestellten Kammergerichts⸗Assessor Mauß zuͤm Land⸗ und Stadtgerichts⸗Rath zu ernennen; und
Dem Justiz⸗Kommissarius von Przepalkowski zu Posen den Titel als Justizrath zu verleihen. 1
Die Justiz⸗Kommissarien Müllendorf zu Rawicz, Leiber zu Pleschen und Douglas zu Schrimm sind zugleich zu Notarien im Departement des Ober⸗Landesgerichts zu Posen bestellt worden.
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4ten Klasse Sgoster Königl. Klassen⸗Lotterie sielen 2 Gewinne zu 2000 Rthlr. auf Nr. 12,904 und 69,196 nach Merseburg bei Kieselbach und nach Thorn bei Krupinski; 25 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 821. 4182. 6829. 10,176. 13,648. 26,418. 34,528. 38,766. 47,569. 48,915. 50,086. 50,579. 50,651. 54,237. 61,623. 62,156. 66,746. 70,017. 71,179. 72,068. 72,849. 74,029. 80,544. 81,612 und 83,030 in Berlin bei Baller, bei Borchardt, bei Burg, bei Grack und bei Moser, nach Brandenburg bei Lazarus, Coblenz bei Gevenich, Cöln 2mal bei Krauß und bei Reimbold, Düsseldorf 4mal bei Spatz, El⸗ berfeld bei Heymer, Königsberg in Pr. Zmal bei Friedmann, Liegnitz 2mal bei Leitgebel, Magdeburg bei Brauns, Pots⸗ dam bei Hiller, Sagan bei Wiesenthal, Schwerin bei Hessel
und nach Stettin bei Wilsnach; 40 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr.) seiner
22ken Mai
428— 21,450.
254* 8 —22⸗ — 4 1 9 5070 3642. 3885. 7469. 9318. 9833. 3 36,413.
22,155. 23,665. 26,711. 27,523. 24 .35,118. 30,414. 30,735. 38,648. 43,843. 44,817. 48,902. 49,905. 50,094. 55,082. 55,857. 58,075. 60,714. 63,094. 65,612. 67,459. 68,219. 68,872. 69,627. 71,693. 72,080. 76,793. 78,174 und 79,079 in Berlin bei Aron sun., 2mal bei Burg, bei Grack, Zmal bei Matz⸗ dorf, bei Moser und Amal bei Seeger, nach Breslau bei Bethke, 2mal bei Holschau und 2mal bei Schreiber, Bromberg bei George Cöln 2mal bei Reimbold und bei Weidtmann, Danzig bei Meyer und bei Rotzoll, Eilenburg bei Kiesewetter, Elberfeld bei Hey⸗ mer, Halle 2mal bei Lehmann, Landsberg bei Borchardt, Lands⸗ 9 bei Naumann, Liegnitz 2mal bei Leitgebel, Magdeburg bei Brauns, Paderborn bei Paderstein, Sagan 2mal bei Wiesenthal Stettin 2mal bei Rolin, Tilsit bei Löwenberg und nach Weißenfels bei Hommel; 50 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 250. 1197. 1390. 51912 1. 11,482. 1 1,904. 13,002. 14,763. 17,756. 20,035. 20,554. 92 i. 24,143. 27,479. 30,467. 31,143. 3 2
36,047.
20,554. 23,16. . 32,652. 36,246. 37,682. 38,791. 41,764. 42,485. 42,856. 44 43,566. 3,909. 46,347 47,410. 47,720. 50,986. 52,899. 63,2 54,639. 55,018. 59,934. 64,957. 65,986. 68,140. 68,560. 72,508. 73,312. 74,724. 77,431. 78,763. 80,046. 80,887. 82,428 und 84 762. Berlin, den 21. Mai 1844. 8 “ Königl. General⸗Lotterie⸗Direction.
4. 28 29
Abgereist: Se. Erlaucht der Graf Heinri Sch 1 Se. auch Graf Heinrich von Schön⸗ burg⸗Glauchau, nach Gusow. . Der General⸗-Major und Commandeur der 8ten Brigade, von Drygalski, nach Erfurt.
Infanterie⸗
Uichtamtlich il. Aichtamtlicher Theil. Inland.
Magdeburg, 19. Mai. Gestern fand im Saale des hiesigen Bör⸗ senhauses eine zahlreich besuchte Versammlung der Mitglieder des hiesigen Gustav⸗Adolph⸗Vereins statt. In derselben wurde zuvörderst mitgetheilt, daß der Vorstand des Vereins keinen Anstand genommen habe, den höhe⸗ ren Behörden zu erklären, daß der hiesige Verein den in der Allerhöchsten Kabinets⸗Ordre vom 14. Februar d. J. ausgesprochenen Organisations⸗ Formen sich zu unterwersen bereit sein werde. Diese Formen sind: die Bildung von Provinzial⸗Vereinen in der Monarchie aus Depu⸗ tirten aller bestehenden Zweig⸗Vereine; die Bildung eines Cen⸗ tral⸗Vereins für die Monarchie, zusammengesetzt aus Deputirten der Provinzial⸗Vereine; endlich das Zusammentreten des Central⸗ Vereins 1 dem Zwecke, um auch für die preußischen Vereine ein solches Verhältniß zu dem deutschen Gesammtvereine herbeizuführen, welches die Einheit mit diesem bewirke. Da der hiesige Verein be⸗ seiner Begrün⸗ dung am 1. Februar d. J. den Anschluß an den deutschen Gesammtverein als Bedingung seiner Eristenz ausgesprochen hatte, ein solcher Anschluß aber auch bei Annahme dieser Organisationsformen nach dem Inhalte der Aller⸗ höchsten Kabinets⸗Ordre durchaus noch in Aussicht stand so hatte der Vor⸗ stand sein Mandat nicht für erloschen gehalten, sondern auf Grund dessel⸗ ben sich für befugt erachtet, für den Verein die Annahme jener Formen zu erklären, und nur bemerkt, wie er voraussetze, daß unter der Einheit mit der Gesammtstiftung nicht verstanden werden könne ein bloßes gegensei⸗ tiges friedliches Nebeneinanderbestehen einer preußischen Central⸗Direction und des deutschen Gesammt⸗Vereins, ein bloßes gleichzeitiges, aber von einander unabhängiges Wirken für einen Hauptzweck. Mit großer all⸗ seitig freudiger Theilnahme vernahm daher die Versammlung eine auf diese Erklärung des hiesigen Vorstandes ergangene Antwort des Herrn Ministers der geistlichen Angelegenheiten vom Iten d., in welcher ausdrücklich aus⸗ gesprochen war, es sei im Allgemeinen, was den Anschluß an Leipzig be⸗ treffe, in der Allerhöchsten Kabinets⸗Ordre vom 14. Februar d. J. derselbe Grundsatz ausgesprochen, welchen der hiesige Verein als Bedingung Existenz betrachte: nicht ein isolirtes Nebeneinanderbestehen
der preußischen Vereine und des deutschen Gesammt⸗Vereins, son⸗ dern die organische Einheit freier Wirksamkeiten zu dem gemeinsa men Zwecke sei gemeint; die Beantwortung der Frage, ob 18 sogleich und wie auf ein gemeinsames Statut, gleichgeltend für Preußen und das übrige Deutschland, hinzuarbeiten sei, solle der gemeinsamen Be⸗ rathung der Deputirten aller Provinzial⸗Vereine überlassen bleiben; jedem Vereine aber solle eine gewisse Freiheit und Unabhängigkeit in der Verwen⸗ dung der von ihm gesammelten Gelder zustehen müssen. Die Versammlung schöpfte aus diesen Mittheilungen die erfreulichsten Aussichten auf ein schö⸗ nes Gedeihen in der Sache der Gustav⸗Adolph⸗Stiftung auch in unserem Vaterlande und erklärte einstimmig, daß die von dem Vorstande bis⸗ her abgegebenen Erklärungen von ihr genehmigt würden. Der Verein war von dem provisorischen Provinzial⸗Vereins⸗Vorstande zu Halle aufgefordert, drei Deputirte zu erwählen, die im Provinzial⸗Vereine den hiesigen Zweig⸗ Verein repräsentiren sollten. Demgemäß überließ es die Versammlung, ohne Widerspruch von irgend einer Seite, dem bisherigen Vereinsvorstande, aus seiner Mitte drei Deputirte zu wählen und abzusenden. Die einzige In⸗ struction dieser Deputirten konnte nach der einstimmigen Ansicht der Ver⸗ sammelten nur das Statut des Vereins sein, und hinsichts desselben war man eben so einstimmig einverstanden, daß der Verein noch jetzt als Bedingung seiner Existenz betrachte, daß der Central ⸗Verein für die Monarchie demnächst beschließe, eine Einheit mit der deut⸗ schen Gesammtstiftung herbeiführen zu wollen, und daß dieser Be⸗ schluß sodann auch wirklich zu einer Vereinbarung mit der Gesammtstiftung führe. Den Beschluß der Verhandlungen der Versammlung — in welcher Geistliche wie Nichtgeistliche, Männer der verschiedensten kirchlichen Richtun⸗ gen anwesend waren, in welcher dessenungeachtet die schönste Einigkeit und nur die allseitig lebhafte Ueberzeugung, die Sache der Gustav⸗Adolph⸗ Stiftung müsse einem jeden wahren Protestanten eine Herzenssache sein, hervortrat — machte ein interessanter Vortrag über die Lage einzelner be⸗ drängter protestantischer Gemeinden in nicht protestantischen Ländern, so wie eine Hinweisung auf den vorzugsweisen Beruf unserer alten Stadt Magdeburg, die einst für den protestantischen Glauben in Schutt und Asche gesunken, jetzt in besseren Tagen zur Unterstützung bedrängter protestantischer Glaubensgenossen kräftig zu wirken. Die hieran geknüpste Bitte, Beiträge
g. Preuss. —
88
für die Gustav⸗Adolph⸗Stiftung zu zeichnen, hatte sehr erwünschte Resultate, indem sofort mehrere hundert Thaler jährlicher Beiträge theils gezeichnet⸗
theils auf der Stelle gezahlt wurden. welche der Versammlung beiwohnten, mit sich genommen, daß eine schöne Einigkeit die ganze Verfammlung beseelte, und daß diese lediglich herbeige⸗ qöö Mittheilungen, nach denen eine organische alle 8 8 i 1 31 S 8 hen Protestanten für die Gustav⸗Adolph⸗Sache sicher zu Münster, 18. Mai. Zur Regulirung der Rechts⸗Verhältniss des fürstlich Beniheim⸗Steinfurtschens Hausts in de edaaae däraegf vormals reichs⸗unmittelbare Grafschaft Steinfurt, so wie in Bezie⸗ hung auf das Amt Rüschau und das Gericht Borghorst, welche das genannte fürstliche Haus früherhin nach Maßgabe des Vergleichs vom Dez. 1716, 5. Dez. 1719 als eine Unterherrlichkeit unter der Landeshoheit des vormaligen Hochstifts Münster besesse hat, ist von dem Königl. Wirklichen Geh. Ober⸗Justizrath von Dan 88 berg im Auftrage des Königl. Staats⸗Ministeriums mit dem fürstlich Bentheim⸗Steinfurtschen Regierungs⸗Rath Dr. A. Schüßler, welcher zu diesem Geschäfte von dem Herrn Fürsten Alexis zu Bentheim⸗ Steinfurt und von dem Herrn Erbprinzen Ludwig zu Bentheim⸗ b arelgfkächtigt worden, unterm 5. D. Vertrag abgeschlossen worden. Dieser am 1. März d. J. Allerhö bestätigte Rezeß über die Rechtsesgalau⸗ des firsins Berthachs Steinfurtschen Hauses wird im Auftrage des Königl. Staats⸗Mini⸗ steriums vom 27sten v. M. mit Ausnahme einiger Bestimmungen welche keine Gegenstände eines öffentlichen Interesses berühren, in dem heutigen Stücke des Amtsblattes der Königl. Regierung in erxtenso mitgetheilt. Durch den obigen Vertrag wird unter Anderem das Recht des fürstlichen Hauses zur Civil⸗ und Kriminal⸗Gerichts⸗ barkeit in dem Amte Rüschau und dem Gerichte Borghorst, welche aus dem jetzigen Amte (Bürgermeisterei) Laer, mit Einschluß von Holthausen, aus der Gemeinde Beerlage, der Bauerschaft Höpingen
Wissenschaftliche Reise des Naturforschers Dr. Peters.
(Auszug aus einem Briefe an Prof. Johannes Müller.)
Mozambique, 23. Nov. Seitdem ich Ihnen im September Nach⸗ richten gab, bin ich so glücklich gewesen, die beabsichtigte Reise nach Zan⸗ zibar und den Comoren auszuführen und manches Interessante für unsere Museen einzusammeln, was Ihnen und den anderen Freunden, die sich für meine Erpedition so interessirt haben, zeigen wird, daß ich bisher nicht un⸗ thätig gewesen bin. Ich bin jetzt mit dem Ordnen und Einpacken beschäf⸗ tigt, da wir täglich den „Affonso de Albuquerque“ erwarten, und ich hoffe, daß in 6— 7 Monaten Alles glücklich in Ihren Händen sein wird.
Am 19. September lichteten wir die Anker, und ich hatte Gelegenheit, mich auf der Fregatte „Kleopatra“ an der schönen Ordnung und Reinlich⸗ keit zu erfreuen, welche die englischen Schiffe so vortheilhaft von denen mancher anderen Nation auszeichnen. Nach einer angenehmen und unter⸗ haltenden Fahrt langten wir am 25. September in Zanzibar an, und ich will versuchen, Ihnen wiederzugeben, was ein für mich nur zu kurzer Auf⸗ enthalt von 4 ½ Tagen zu beobachten erlaubte. Die Insel Zanzibar ge⸗ hört zu den Besitzungen des Imaums von Maskate, die sich am festen Lande vom Cap Delgado bis zum Cap Guardafui erstrecken; der Imaum ist so der mächtigste und reichste der Potentaten an der Ostküste Afrila’s, an den sich auch meistens die kleineren Fürsten von den Comoren, Madagaskar u. a. O. zu wenden pflegen, um ihre Zwistigkeiten von ihm entscheiden zu lassen. Er hat ein jährliches Einkommen von 100,000 Pfd. St., welches sich bei einer besseren Verwaltung und Benutzung der vorhandenen Hülfsquellen des Lan⸗ des leicht um das Vierfache steigern ließe. Uebrigens ist bei dem revolu⸗ tionairen Geiste der Einwohner seine Stellung immer eine sehr prekäre, und ein Hauptgrund, weshalb er seine feste Residenz jetzt auf der Insel aufge⸗ schlagen, ist, daß bei seinem letzten Besuch in Maskate er nur so eben mit dem Leben davon kam. Die Hauptstadt der Insel, wo sich auch der ganze Handel konzentrirt, und wo die Schätze des Festlandes, Elfenbein, Kopal⸗ balsam, Wachs, Rhinozeroshörner und endlich Sklaven zusammengebracht werden, liegt mitten an der Westseite der Insel, unmittelbar am Meere.
unter den zahllosen Baracken und dem Schmutz der engen, übelriechenden Gassen verschwinden. Die Einwohner bestehen aus Arabern, Banianen und Negern, von denen die Ersteren die Gewalt, die Zweiten das meiste Geld und die Letzteren, bei weitem die Zahlreichsten, die Ehre haben, den beiden Erstgenannten zu dienen. Die Angaben der Einwohnerzahl variiren
von 10 — 40,000, letztere Zahl ist aber gewiß übertrieben, und ich glaube,
nach der Größe der Stadt zu urtheilen, daß sie nicht mehr als höchstens
15,000 Bewohner enthält. Auch finden sich hier noch ein Dutzend Ameri⸗
kaner und Engländer, welche sich des Handels wegen hier auf einige Jahre
niedergelassen, und obgleich sich dieser jährlich auf 6 amerikanische und 2
englische Schiffe beschränkt, so halten doch beide Nationen zum Schutze
desselben einen Konsul, von denen der englische das doppelte Gehalt eines
General⸗ Gouverneurs von Mozambique, nämlich 2000 Pfd. St., bezieht.
Die Hauptsprache ist die arabische, doch findet man viele Leute, die englisch
sprechen und verstehen, aber von den Portugiesen, welche auch hier in der Zeit ihres Glanzes ein Fort erbauten, scheint keine Erinnerung mehr übrig geblieben zu sein. Am Tage nach unserer Ankunft machten wir, d. h. der Gouverneur nebst seinem Adjutanten, der Capitain und einige Offiziere der Fregatte und ich, in Begleitung des englischen Konsuls dem Imaum unsere Aufwartung; er empfing uns Alle außen vor seinem Palaste mit einem Händedrucke und führte uns dann in Begleitung seiner Offiziere und Söhne in einen Saal, wo sich Alle nach europäischer Art auf Sesseln niederließen. Es wurde schwarzer Kaffee und Sorbet servirt, während eine kurze Unter⸗ haltung durch den Dolmetscher zwischen dem Gouverneur, dem Capitain und dem Imaum statifand; er wandte sich dann sehr freundlich an mich erkundigte sich nach meinem Befinden und bot mir seine Unterstützung an, um die Insel zu besehen, was ich natürlich sehr erfreut annahm. Der Imaum ist ein hübscher, kräftiger Sechsundfunfziger, sehr einfach und schmucklos nach mohammedanischer Sitte gekleidet und barfuß; Letzteres, wie man mir sagte, ein Zeichen der Achtung gegen seine baarhaupten Gäste. Zum Schluß lud er uns ein, am folgenden Tage ein Diner bei ihm ein
zunehmen, wobei man schon der Neuigkeit wegen nicht fehlen konnte. Wir fanden uns am folgenden Tage zur bestimmten Zeit ein und wurden wie⸗ derum in den Saal geführt, dessen einzige wahre Pracht der schöne mar⸗ morne Fußboden war, dessen weiße zerfallene Wände aber an jeder Seite einen Kupferstich von der Schlacht von Navarin zeigten; eine wohlbedeckte Tafel wurde an jedem Ende von einem ganzen Hammel gefi t, dazwischen Reishaufen, Crme und viele Süßigkeiten, Ar Fgeführt, Sea
eish⸗ . 1 Süßigkeiten, Ananas Bananen, Orangen; für Jeden war eine Flasche mit Orangenwasser hin esetzt, damit wir diesem ganzen Vorrath, der wenigstens auf 14 ; zu sein schien, ein Ende machten. Wir wurden von den Ofsizieren bedient, während der Imaum auf einem Sessel zur Seite der Tafel 89 und Scah, v Ramadan ißt oder trinkt kein Muselmann nach Auf⸗ oder 1n Nieder⸗ gang der Sonne. Als wir unseren Appetit befriedigt hatten und aufstanden
erklärte der Imaum sein Erstaunen, daß wir so wenig gegessen, denn, wären es Araber gewesen, so würde auch nicht ein Körnchen übrig geblieben sein! Ich war übrigens froh, daß die Geschichte vorüber war, und dachte, wie vicl ange⸗
nehmer in nicht mehr wiederkehrenden Zeiten ein frohes Mittagsmahl am
Sonntag unter den besten, liebevollsten Menschen war. Viel freier fü ich mich, als ich zum erstenmal auf einem windschnellen Anab. 9 Uhle durchstreifte. Das Terrain ist hüglich mit dazwischenliegenden Ebenen ohne alle bedeutende Berge, der Boden Kalktuff (mit Salzwasser⸗Muscheln von bröcklicher Struktur, mit Klüften versehen, erst an der Lust erhärtend) Thon und Sand. Eine Quelle, welche durch den Palast führt und welche den Schiffen Wasser liefert, zeigte eine Temperatur von 22 °,1 R.; sie heißt in der Landessprache Moto wa chem⸗chem. Ein größerer Bach, weiter nördlich, der Bububu, hat ebenfalls vortreffliches klares Trinkwasser, man versicherte mich, daß alle fremden Schiffe an diesen Flüssen wässern, und daß Niemand sich über die schlimmen Folgen, welche nach Capitain Owen der Gebrauch dieses Wassers nach sich zieht, beklagt. Der Boden ist äußerst fruchtbar, bedeckt mit Kokos, Bananen, Ananas, Zucker⸗Anpflanzungen; was mich aber vor Allem erfreute, das sind die duftenden und schönge⸗ formten Gewürznelken, welche einen Hauptreichthum der Insel ausmachen. Vielleicht wird man hier in einigen Jahren ähnliche Anpslanzungen sehen da die jungen Pflanzen, welche der Gouverneur hierher gebracht, recht gut gedeihen. Das Meer ist besonders reich an Schalthieren, doch werden sie nicht mehr in so großer Anzahl gesammelt, seitdem viele von den Korallen⸗ bänken, an denen sie bei niedrigem Wasser mit Leichtigkeit aufgesucht wer⸗ den konnten, zerstört worden sind. Uebrigens machen die Untiefen und Sandbänke, welche sich an der Westseite der Insel finden, die Schifffahrt für den mit dem Terrain Unbekannten sehr gefährlich. Ich habe die kurze Zeit so viel als möglich benutzt, und täglich Exkursionen in die Insel ge⸗ macht; es wurde an Pflanzen Alles eingesammelt, was mir vorkam, ver⸗ schiedene Arten lebender Konchylien und ein paar Seesterne in Weingeist aufbewahrt; nach Süßwassersischen in den Sümpfen und Bächen suchte ich ohne Erfolg, was ich jedoch nur dem Mangel zweckmäßiger Netze zuschreibe, desn h kann nicht glauben, daß sie dort fehlen, während man hier und in Quilimane in ganz ähnlichen Lokalitäten immer etwas findet. Ein Sein⸗ coid ist identisch mit dem Tropidolepisma von Mozambique; neu scheint mir eine Spezies von Gerrhosaurus zu sein, welche ziemlich häufig vorkommt aber schwierig zu erhaschen ist. Am 30. September verließen wir Zanzibar⸗ und erreichten bei ungünstigen Strömungen und großem Windmangel erst nn Oktober Anjoanna, wo das Schiff einen Piloten für die weiter östlich S.H Insel Maypotta einnahm. Da ein Aufenthalt von einem Tage in so 8 ng und Maypotta für mich nicht hinreichte, um etwas zu gewinnen do 5 8 es vor, in Anjoanna zu bleiben, und die Rückkehr des Schiffes mit daß diese 36 abzuwarten; ich gewann auf diese Art 8 Tage, und glaube, 28 vollkommen hinreichend ist, um eine richtige Ansicht von die⸗ nadrat⸗Meilen großen Eilande zu erhalten. Es ist der schönsie
Den Eindruck haben gewiß Alle,
8
Dez. v. J. ein
und fruchtbarste Theil der Comorengruppe, daher zur Zeit, wo die Comonez.