„ Studirenden gegebene Gelegenheit, sich vor einem geach⸗ 82 Ä-— vor Hebmälitonen über irgend einen wichtigen Begriff, einen bedeutenden Knotenpunkt wissenschaftlicher Entwickelung auszusprechen, nur bildend und belebend wirken könne; wie es denn eine bekannte Sache ist, daß der mehr oder minder gelingende Versuch, sich verständig, gebildet und freimüthig über einen wichtigen Gegenstand zu erflären, ungemein wohlthätig auf das Individuum zurückwirkt, und dieses, indem es sich selbst gleichsam gegenständlich wird, zum Fortschreiten ermun⸗ tert. Die gemachten Versuche haben, wenn auch in kleineren Kreisen, voll⸗ kommen der Erwartung entsprochen; und in weniger günstigen Fällen ergab sich noch der große Vortheil, daß der Dozent auf das aufmerksam wurde, as er in nachfolgenden Vorträgen zu berichtigen, klarer zu entwickeln, und woran er anzuknüpfen hatte; abgesehen davon, daß ein gebildetes und vom gegenseitigen Vertrauen getragenes Gespräch eine so große persönlich annä⸗ hernde Kraft hat. Wie nun unter solchen Erfahrungen und Gesichtspunkten von der Einführung wissenschaftlicher Gespräche „Verdumpfung“ befürchtet werden könne, dies ist schwer zu begreifen. Vielmehr existirt jetzt etwas, das wir zwar keinesweges Verdumpfung nennen zu müssen glauben, was aber ein Uebel ist, nämlich jahrelanges bloßes Hören und Niederschreiben, ohne belebendes freies Wechselgespräch über die Wissenschaft zwischen dem Lehrer und dem Hörer, ein Gedrücktwerden von der Masse des Stoffes ohne freies Hervortreten des eigenen Geistes, ein Zurücktreten der Neigung und ein Vergehen der Lust, sich selbst und Anderen das Empfangene verar⸗ beitend klar zu machen; und gerade diesem Uebel wird eine Einrichtung abhelfen können, welche von vielen Seiten fähig sein muß, die studirende Jugend nicht herabzuziehen, sondern sie zu erheben. — Es kann in Frage gestellt werden, ob die Andeutung gewisser Aufmunterungsmittel zu der sonst freigelassenen Theilnahme an den konversatorischen und repetitorischen Uebungen zur Erreichung des Zweckes in jeder Hinsicht förderlich sein werde. Aber hierin einen Wi⸗ derspruch mit der Freilassung selbst zu finden, wie der berliner Korrespondent der Kölnischen Zeitung vom 8. Mai thut, dies beruht sicherlich zum mindesten auf einem Mißverständnisse. Oder bleibt es denen, die nicht Theil zu nehmen Lust haben, nicht nach wie vor überlassen, durch ihren Fleiß in der Benutzung der vorherrschenden Lehrform und die in der Prü⸗ fung dargelegten Erfolge desselben sich die Anerkennung zu verschaffen, die ihnen gebührt? Und wenn sie die konversatorischen Uebungen für verderblich halten, wäre es nicht gerade eine vortreffliche Gelegenheit, zu zeigen, wie weit diejenigen kommen, die sie gering achten? Und wenn Alle, welche eine Einrichtung gründen, aber freistellen, sich in jedem Falle versagen sollten, eine gute Folge daran zu knüpfen, so käme es am Ende darauf hinaus, daß ver⸗ boten würde, zu erwähnen, daß Jemand in einer bestimmten Richtung sich ausgezeichnet habe, blos weil Anderen diese Richtung einzuschlagen nicht gefiel. Dann müßten die Prämien für vorzügliche Leistungen in den Seminarien auch wegfallen, in den philologischen, theologischen und naturwissenschaftlichen Semi⸗ narien, deren wesentlich auf Unterhaltung gegründete Einrichtung sammt ihren Erfolgen übrigens auch keine sonderliche Stütze für die Befürchtungen der Gegner des ministeriellen Erlasses giebt. Dessenungeachtet wird die Sache vor der Hand nur als ein edel und tüchtig gemeinter Versuch anzu⸗ sehen sein, und es läßt sich sehr wohl begreifen, wie auch von trefflichen Männern Besorgnisse des Nichtgelingens mögen gehegt werden. Aber das läßt sich nicht erwarten, daß diese in den Ausdruck ihrer Befürchtungen eine Bezeichnung der Sache als „Schulehalten“ u. s. w., wie in dem er⸗ wähnten Artikel, mischen werden; denn wenn dies auch die Sprache der Kraft und der Strenge sein sollte, so ist es doch gewiß nicht die Strenge der Wahrheit und die Kraft des Vertrauens: zwei Dinge, auf welche so gut wie Alles ankommt zu unserer Zeit in allen Dingen.
Bonn, 15. Mai. Gestern legten die Studirenden durch einen Fackelzug ihre Hochachtung und Verehrung gegen eines der ältesten Mitglieder der hiesigen Universität, den Geh. Hofrath Dr. Harleß, an den Tag, dessen 50 jährige Jubelfeier heute auf eine festliche Weise begangen wurde. Das Comité, welches aus hiesigen Aerzten besteht, überreichte dem Jubilar eine Urkunde über die Stiftung eines Stipen- dii Harlessiani, welches als ein bleihendes Denkmal an die Wirk⸗ samkeit des berühmten Mannes an unserer Universität aus den Bei⸗ trägen von Aerzten aus fast allen Theilen Deutschlands errichtet worden ist. b 1“
Bromberg, 18. Mai. (P. Z.) Uebertriebene, nicht selten ganz widersinnige Gerüchte haben bei vielen kleinen Landbesitzern die Hoffnung erweckt, in dem Nachbarlande umfassendes Grundeigenthum entweder unentgeltlich oder mindestens für einen verhältnißmäßig sehr niedrigen Preis erwerben zu können, weshalb viele Gesuche um Aus⸗ wanderungs⸗Konsense eingegangen sind. Die Versuche der Behörden, diese Leute von ihrem Vorhaben zurückzuhalten, haben in den aller⸗ seltensten Fällen einen Erfolg gehabt, und im günstigsten Falle nur einen Aufschub in der Reise zu bewirken vermocht.
Ausland. 8
Deutsche Bundesstaaten. 8 Beayern. Miünchen, 17. Mai. Wie verlautet, wird Ihre Majestät die Königin von Sachsen im Laufe der nächsten Woche hier
eintreffen.
16“ Sachsen. Dresden, 21. Mai. Das Ministerium des In⸗ nern hat unterm 18ten d. die Bedingungen bekannt gemacht, unter denen für diejenigen inländischen Fabrikanten und Gewerbtreibenden, welche ihre Erzeugnisse zu der am 15. August zu Berlin beginnenden
allgemeinen zollvereinsländischen Industrie⸗Ausstellung einzusenden wünschen und ihre diesfälligen Anmeldungen bis Ende Juni bei den
850
betreffenden Amts⸗Hauptmannschaften oder der Gesammtkanzlei zu Glauchau einreichen, die Kosten des Hin⸗ und Rücktransports der von ihnen einzusendenden Ausstellungs⸗Gegenstände aus der Staats⸗Kasse getragen werden.
„Der berühmte Lithograph Hofrath Hanfstängl verläßt mit seiner Familie Dresden, wo er seit länger als neun Jahren weilte, um ein im Hochgebirge Bayerns erworbenes schönes Besitzthum fortan zu bewohnen.
Kurhessen. Kassel, 18. Mai. (D. A. Z.) Die kurhessische Regierung hat sich veranlaßt gesehen, den von mehreren deutschen Herzoglichen Häusern angenommenen Titel „Hoheit“ nicht anzuerkennen, und es ist an die kurhessischen Behörden die Weisung ergangen, bei Communicationen mit den betreffenden Regierungen und Behörden diese neue Titulatur nicht in Anwendung zu bringen, ja auch Schrei⸗ ben und Requisitionen derselben, worin diese Titulatur gebraucht wird, zurückzuweisen. — In Gemäßheit einer Verfügung aus dem Finanz⸗ Ministerium haben sich die von demselben ressortirenden Staats⸗Be⸗ hörden in ihren amtlichen Erlassen statt des Ausdrucks „Staats⸗Do⸗ mainen“, der seit der Einführung der Verfassung vom 5. Jan. 1831 in Gang gekommen, in Zukunft der Bezeichnung „Kurfürstliche Do⸗ mainen“ zu bedienen. —
Anhalt⸗Cöthen. Cöthen, 18. Mai. Der heutige Tagwar nicht allein unserem Fürstenhause, sondern dem ganzen Lande, ja über dasselbe hinaus den gesammten anhaltischen Herzogthümern ein Tag der lebendigsten Freude. Er beurkundete aufs sichtbarste, daß deutsche Unterthanen, wie zu allen Zeiten, so auch jetzt, jedwedes Glück und Heil ihrer Herrscher aufs vollständigste als ihr eigenes betrachten und preisen. Herzog Heiurich zu Anhalt, der ältestregierende unter den Regenten seines erlauchten Stammes, feierte heute das 25ste Jahr seiner Vermählung mit der Herzogin Auguste, geborene Prinzessin Reuß von Plauen, die Wiederkehr des Tages, an welchem ihm vor einem Vierteljahr⸗ hundert das ungetrübteste Lebensglück erblühte. Diesen Tag aufs festlichste zu feiern, hatten sich nicht nur Fürsten der nahe verwandten Familien Reuß und Carolath persönlich eingefunden, die Durchlauch tigsten Stammesvettern hochgestellte Diener zur Beglückwünschung ge⸗ sendet, die Stände der drei Herzogthümer Anhalt sich in der Mehr⸗ zahl ihrer Mitglieder versammelt, sondern alle, von den höchstgestell⸗ ten bis zu den untersten Klassen der Unterthanen, vom Reichsten bis zum Aermsten herab, waren in freudigster Bewegung und voll der innigsten Theilnahme! Schon am Vorabende hatte man durch Fest⸗ gesang und Fackelzug den kommenden Tag verkündet, und waren, nach alter Sitte, reiche „Polterabend⸗Geschenke“ für das geliebte Herr⸗ scherhaus zusammengeströmt. Heute aber drängten sich schon am Morgen Deputationen in ununterbrochener Reihefolge auf einander; Alles wünschte seine Huldigung darzubringen und von Angesicht zu Angesicht sich zu überzeugen, daß Herzog und Herzogin auch noch im silbernen Schmuck der Ehe in aller Rüstigkeit und Heiterkeit der Zeit prangen, wo die grüne Myrthe sich um das Haupt der jugendlichen Fürstenbraut geschlungen. Die Ritterschaft, die Städte, der Bauern⸗ stand, die Diener des Hofes, die Beamten erschienen theils persönlich, theils durch Abgeordnete aus ihrer Mitte. Als aber Alle die fürst⸗ liche Gastlichkeit in den weiten Räumen des Schlosses zu einem Fest⸗ mahle versammelt, und einer der Fürsten des erlauchten Hauses, welches sein schönstes „Kleinod“ dem Herzog als einen heilig zu bewahrenden, aber zugleich wahrhaft beglückenden Besitz anvertraut, sich erhob, und in schlichter, aber desto ergreifender Weise dem durchlauchtigsten Herzoge, „dem Schwager und Freund“, ein Lebehoch erschallen ließ, da drängte sich der gemeinsame Jubel in einen herzlichen, weithin tönenden Ruf zusammen. Dieser Jubelruf erneute und erhöhte sich, als einer der ersten Herzoglichen Beamten mit wenigen, unverkennbar dem innigsten Gemüth entquellenden Worten den fürstlichen Herrn in der Milde und Gerechtigkeit seines Regimentes pries, indem er zugleich im Na⸗ men des ganzen Landes die ehrerbietigsten Dankes⸗Aeußerungen aus⸗ sprach, und wurde nur überboten durch die tiefe Rührung, welche alle Anwesenden ergriff, als Herzog Heinrich sich erhob, die Treue und Anhänglichkeit, die sich heute allseitig ihm erschlossen, dankend aner⸗ kannte, und mit der ihm eigenthümlichen, eben so würdevollen wie herzgewinnenden Huld dem Wohle seines treuen Landes und seiner geliebten Unterthanen Wünsche widmete, wie nur Fürsten hegen und offen verkünden, die im klaren Bewußtsein ihres erhabenen Berufs ihr eigenes Wohl und Wehe als untrennbar betrachten von dem Wohl und Wehe ihrer Völker.
Freie Städte. Frankfurt a. M., 17. Mai. Am dritten Pfingsttage d. J. wird in dem am Taunus gelegenen freundlichen Städtchen Königstein das dritte Taunus⸗Sängerfest gefeiert, wozu vierundzwanzig Sing⸗Vereine eingeladen sind, denen sich die „Liedertafel“ und der „Liederkranz“ von Frankfurt anschließen werden.
Die Schneidergesellen⸗Coalition war, wie man erwartet hatte, nicht von langer Dauer. Bei weitem die meisten der aufständischen Kleiderkünstler sind bereits zur Pflicht und zu ihren friedlichen Arbeiten zurückgekehrt. Die Zahl Derer, welche auf ihrer Renitenz gegen die Herbergsordnung noch zu beharren sich erkühnen, verringert sich von Tag zu Tag, da, um deren widerspenstige Gesinnungen zu bewältigen und ihnen alle Lust für weitere Coalitionsversuche zu benehmen, die
betreffenden Behörden es an den geeigneten, eben so umsichtigen wie kräftigen Maßnahmen nicht fehlen lassen. Noch am 15ten wurde eine Anzahl mißvergnügter Schneider in gefänglichen Gewahr⸗ sam genommen. Doch hat der Skandal, zu welchem die Gesellen sich hatten verleiten lassen, jetzt wieder seine Endschaft erreicht. Die Schnei⸗ derzunft soll sich nunmehr zu einem Projekte einverstanden erklärt haben, durch welches die Unzuständigkeiten des bisherigen Herbergs⸗Systems Abhülfe erhielten; es sollen nämlich nach diesem Reform⸗Vorschlage, wie es heißt, in den verschiedenen Quartieren der Stadt Häuser be⸗ stimmt werden, wo, unter geeigneter Beaufsichtigung zur Verhütung von Pfuschereien, Gesellen würden Wohnung nehmen können.
Frankfurt a. M., 18. Mai. Die Schneidergesellen⸗Coa⸗ lition gab gestern ihr letztes Lebenszeichen von sich, und es ist den Behörden, die bei dieser ganzen Sache mit eben so viel Energie wie umsichtiger Mäßigung verfahren sind, endlich gelungen, auch die letz⸗ ten der unzufriedenen Schneiderkünstler zur Rückkehr und zur Ord⸗ nung zu bringen. 1
Pairs⸗Kammer. Sitzung vom 15. Mai. Die nochmalige Ueberweisung des 1sten Paragraphen des von den Studien⸗Zeugnissen handelnden 18ten Artikels an die Kommission geschah deshalb, weil Graf Beugnot darauf aufmerksam machte, daß keine Altersgränze für die Zu⸗ lassung zum Bakkalaureat angegeben sei. Die übrigen Paragraphen dieses Artikels, so wie der 19te, wurden dann angenommen, wie schon ge⸗ meldet. Zu dem 20sten, welcher bestimmt, daß die lebenslänglichen Professoren der Fakultäten das ausschließliche Recht zur Prüfung der Bakkalaureats⸗Kandidaten haben sollen, und daß die Mitglieder des akademischen Conseils im Ressort jeder Akademie diesen Prü⸗ fungen, jedoch ohne berathende Stimme, beiwohnen können, schlug Herr Cousin als Zusatz vor, daß auch die Supplementar⸗Professoren (agrégés) das Prüfungsrecht haben sollten. Hiergegen wandte aber der Herzog von Broglie, als Bericht⸗Erstatter der Kommission, ein, daß nur die lebenslänglichen Ernennungen hinreichende Bürgschaft für Unabhängigkeit darzubieten schienen. Das Amendement wurde nach einigen Debatten auch verworfen, aus dem Artikel aber doch das Wort lebenslänglich gestrichen und der 1ste Paragraph dann in dieser Fassung angenommen. Der 2te Paragraph, der sich auf die Theilnahme des akademischen Conseils bezieht, wurde von Herrn. Thenard bekämpft, welcher meinte, daß die Mitglieder dessel⸗ ben, wenn sie auch keine entscheidende Stimme hätten, doch schon durch die bloße Stellung von Fragen einen Einfluß auf das Examen ausüben und der Prüfung eine falsche Richtung geben könnten. Die Abstimmung über diesen Paragraphen mußte indeß noch verschoben werden, weil die Kammer nicht mehr in hinreichender Anzahl ver⸗ sammelt war. Ein vom Marquis von Barthelemy vorgeschlagener Zusatz⸗-Paragraph, wonach nicht danach gefragt werden sollte, wo der Kandidat, der sich um das Bakkalaureat bewirbt, gelebt und seine Studien gemacht hätte, also ein nochmaliger Versuch, die Bedingung der Studien⸗Zeugnisse unwirksam zu machen, wurde der Kommission zur Begutachtung überwiesen.
Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 15. Mai. Zu dem über diese Sitzung schon Gemeldeten ist nur noch hinzuzufügen,
daß nach der Feststellung des Termins, wann die Zellen⸗Gefängniß⸗
strafe in Deportation verwandelt werden soll, die beiden folgenden Artikel an die Kommission zurückverwiesen wurden. Sie bestimmen, daß Individuen, welche wegen Verbrechen, die sie vor der Publica⸗
tion dieses Gesetzes verübt hätten, zum Zellen⸗Gefängniß verurtheilt
würden, nach zehnjähriger Strafe nur noch des Nachts in isolirte Haft gehalten werden, zweitens, daß Sträflinge von 70 Jahren und darüber überhaupt nicht der Zellenstrafe unterworfen werden sollten. Gegen den ersteren wurde eingewandt, daß, nachdem die fakultative Umwandlung der Zellenhaft in Deportation, schon nach Ablauf von fünf Jahren, selbst für die zu Zwangsarbeit und Reklusion Verur⸗ theilten angenommen sei, man unmöglich in einem folgenden Artikel, der alle Kategorieen von Verbrechen, auch die geringeren zuchtpolizei⸗ lichen, umfasse, die Beschränkung der isolirten Zellenhaft auf die Nacht, nach Ablauf von zehn Jahren, als eine mildere Strafbestim⸗ mung aufstellen könne. Zu letzterem aber waren mehrere Amendements als Zusatz⸗Paragraphen vorgeschlagen worden, unter Anderem, daß die Frauen bei Nacht der Zellenhaft, bei Tage aber dem Auburnschen System des Schweigens unterworfen sein sollten, was allgemeines Gelächter erregte.
Paris, 17. Mai. Der Constitutionnel und die Presse haben heute die ganze als Broschüre erschienene Schrift des Prinzen von Joinville über den gegenwärtigen Zustand der französischen See⸗ macht in ihre Blätter aufgenommen. Sie füllt fast 6 Spalten der⸗ selben, ein großer Theil des Inhalts kann natürlich nur für diejeni⸗ gen von Interesse sein, die sich speziell mit dem Seewesen beschäfti⸗ gen. Die Einleitung enthält indeß allgemeine Betrachtungen, die, aus solcher Feder herrührend, eine besondere Bedeutung gewinnen. Wir theilen daher Einiges daraus mit:
„Der Zweck dieser Note“, sagt der Prinz, „besteht darin, die Aufmerk⸗ samkeit aller Ernstdenkenden auf unsere Marine zu lenken. Das Land, dem es niemals an dem richtigen Gefühl für seine wahren Interessen fehlt, das
Von den Portraits, welche in der Akademie zur Ausstellung kommen, sind
die vom Grafen d'Orsay nicht die schlechtesten. Das Bildniß Lord Brougham's ist ausgezeichnet; es zeigt eine treue und geistige Aehnlichkeit dieses häßlich⸗ sten unserer schriftstellerischen und rechtsgelehrten Lords, und doch macht es — wer kann das Wunder begreifen? — einen angenehmen Eindruck. Seine Herrlichkeit ruht aus — auf der prächtigen Gobelin⸗Tapete, welche er kürz⸗ lich von Ludwig Philipp zum Geschenke erhalten hat, und worauf er so olz ist. bolz Der Künstler hat auch seine Sympathieen für Frankreich auszudrücken gewußt, denn Alle, die ein Epigramm zu lesen verstehen, werden aus einem dabei angebrachten Depeschenbuch, einer Tafeldecke und einem Blatt Papier (ein Edinburgh Review ) die drei Farben Frankreichs herauserkennen. In unserer kleinen Künstlerwelt verursacht ein plötzliches Verbot der Kunst⸗Vereine als ungesetzliche Lotterieen, welches Sir R. Peel so eben hat ergehen lassen, große Aufregung. Es war hohe Zeit damit, da diese Manie von den Dilettanten des Parlours sich bis auf die Dilettanten der Küche ausgedehnt hatte, und unter unseren Bedienten und Lehrlingen eine Art Lottospiel in ziemlicher Ausdehnung einheimisch wurde, wie unsere Pfand⸗ leiher und Polizeiämter bezeugten. Die plötzliche und unerwartete Abschaf⸗ fung dieser Vereine indeß kam sehr unwillkommen. „Unsere musikalische Season ist sehr belebt; bei dem zweiten Konzert des philharmonischen Vereins erschien Moscheles wieder, nachdem er lange Zeit nicht öffentlich gespielt hatte. Ernst macht noch immer neue Erobe⸗ rungen und gewinnt neue Verehrer und Anhänger, nicht allein durch sein V sondern auch in Privatkreisen durch sein gentiles gewinnem 1I diejenigen wichtig sein wird, die in England Popularität neisd der Väühe Ihnen einmal von einer neuen Primadonna, Miß Edwards, danze Presse unserer italienischen Oper engagirt und durch die Fewesen; NS im voraus hatte anpreisen lassen. Es ist Alles vergeblich zut ist 3 nicht schlecht ist, kommt hier nicht fort, obschon das, was weiten Auftreten 8 ehörig gewürdigt wird. Jene Donna ist bei ihrem rsace in der Semiramis so vollständig durchgefallen, daß sie wohl so bald nicht wieder hier auf den Breitern erschei ird r sehlt sowohl musikalisches T r auf zrettern erscheinen wir
1“ . v131“ A1“ aamn LEEE11111“ 1 8 “ 8 “ EEE ngA h d ig, Bin.
Jahres⸗Bericht der berlinischen Gesellschaft für dentsche Sprache und Alterthumskunde.
Seit dem Stiftungsfeste der berlinischen Gesellschaft für deutsche Sprache und Alterthumskunde im Januar 1843 sind in den monat⸗ lichen Versammlungen derselben folgende Vorträge gehalten worden: Dr. Lütcke las über den bei seinen Zeitgenossen, namentlich dem großen Kurfürsten sehr beliebten berlinischen Hof⸗ und Gelegenheits⸗Dichter Nikolaus Peuker, dessen Lebens⸗Umstände sich nur aus gelegentlichen Aeußerungen in seinen Gedichten und in der Vorrede zu denselben von dem Herausgeber der Sammlung, O. Chr. Pfeffer, zusammen⸗ stellen lassen. Nach derselben ergiebt sich das Jahr 1674 als sein Todesjahr und ungefähr 1609 als das Geburtsjahr; er unterzeichnete sich unter den einzeln von ihm herausgegebenen Gedichten entweder mit seinem wahren Namen, oder in anagrammatisch verstellter Form, z. B. Kerunius Polake oder Ukeperz erst 1702 veranstaltete der berliner Buchhändler O. Chr. Pfeffer eine Sammlung vieler seiner Gedichte un ter dem Titel: Nikolaus Peuker's wohlklingende lustige Pauke von 100 sinnreichen Scherzgedichten. — Herr Dir. Zinnow las über den Chanson des Saxons von Jean Bodel, aus dem zwölften Jahrhundert, ein Gedicht, welches den Kampf Karl's des Großen gegen Wittekind zum Gegenstande hat. Nachdem sich die feindlichen Heere über zwei Jahre am Rheine gegenüber gestanden, während welcher Zeit sich auch mancher zärtliche Verkehr zwischen den fränkischen Rittern und den sächsischen Frauen angeknüpft hatte, endete der Kampf mit der Besiegung und Tödtung Wittekind’'s. — Herr Prediger Kläden las über den schon mehrfach wegen seiner Dunkelheit besprochenen Eingang zum Parcival des Wolfram von Eschenbach eine Abhandlung, die späterhin in dem fünften Bande des Jahrbuches der Gesellschaft (S. 223 — 246) abgedruckt worden ist. — Herr Konsistorial⸗Rath Pischon legte einen auf Pergament geschriebenen Indulgenzbrief vom Jahre 1514 vor, welcher sich auf einen wörtlich angeführten, im Jahre 1202 der Nikolai⸗Kirche in Berlin ertheilten Indulgenzbrief beruft; es wurde indessen aus manchen Unrichtig keiten des letzteren nachgewiesen, daß die Angabe der Jahreszahl 1202 falsch sein müsse. — Herr Dir. Bonnell desprach die antiphilosophischen Bestre⸗ bungen vieler neueren Sprachlehrer, namenilich mit Beziehung auf Rudhardt und
Hiecke. — Herr Konsistorial⸗Rath Pischon theilte aus dem damals unter der Presse befindlichen dritten Bande seiner Denkmäler der deutschen Sprache einen Abschnitt über die geistlichen Lieder der brandenburgischen Kurfürstin Louise Henriette mit und vindizirte ihr die von L. von Orlich abgesprochene Autorschaft dieser Lieder. — Herr Dr. Schmidt besprach die von Ph. Wackernagel angegebene Methode des deutschen Sprach Unterrichts und wies das Unpädagogische derselben in vielen Punkten nach. — In der öffentlichen
Fest⸗Versammlung im August, die, wie alljährlich, dem Andenken Göthe's, und diesmal zugleich dem tausendjährigen Bestehen eines
selbständigen Deutschlands gewidmet war, las Herr Konsistorial⸗ Rath Pischon mehrere Gedichte Gottsched's vor und theilte zu⸗ gleich die Lebens⸗Umstände und eine Charakteristik der Gattin des⸗ selben, gebornen Kulmus, mit. — Herr Professor v. d. Hag c9 hielt einen Vortrag über die Verdeutschung gewisser Fremdwörter. — Herr Direktor Zinnow gab Bemerkungen zu des Ritters von Spaun Forschungen über Biterolf und Dietlaib. — Herr Professor Höfer spraß über niederdeutsche Kinderlieder, die er in folgende Klassen theilte: 1) Wichenlehen zur Be⸗ ruhigung oder Bedrohung der Kinder. 2) Lir der der Erwachsenen beim Spielen mit den Kindern, z. B. wenn man sie tanzen oder auf den Knieen
reiten oder die Hände zusammenschlagen oder mit den Fingern spielen läßt.
3) Tanz⸗ und Spiellieder der Kinder selbst. 4) Kinder⸗Räthsel. 5) Thier-⸗
seder, als: Maikäfer⸗, Storch⸗ Schneckenlieder. 6) Lieder für viele ein⸗ lieder, Fäe. - er Direktor Odebrecht gab Notizen über die älteste Buchdruckergeschichte Berlins, namentlich wies er nach, daß schon 1517 ein Buchdrucker, Johann Gesottenwasser (der spätere Name Sadewasser), in Berlin war. Zuletzt sprach derselbe über die deutschen Namen der heiden märkischen Chronisten Angelus und Haftitius, nämlich Engel und H afft. — Herr Professor v. d. Hagen, der in den öffentlichen Vierteljahrs⸗Versamm⸗ lungen die neuesten Erscheinungen im Bereiche der Gesellschaft vorlegte, sprach am Stiftungsfeste über seine cbenfalls vorliegenden Abbildungen der alten Bildnisse und anderen Denkmäler der altdeutschen Dichter, erstattete den Jahresbericht und übergab dem für das nächste Jahr erwählten Prof. Maßmann das Ordner⸗Amt. v1u616““ eeaae eh Hnts tong te
Land will eine Marine, es will eine starke und mächtige Marine. Dieser Wille offenbart sich in unbestreitbaren Thatsachen. Nur weiß man nicht recht, welches die wesentlichen Elemente, die wahrhaften Bedingungen die⸗ ser Macht sind, deren Bedürfniß man empfindet; man erforscht nicht genug, was vorgeht, man kümmert sich nicht genug um die Verwendung der von den Kammern votirten Fonds.. . Zur See wie zu Lande wollen wir ge⸗ achtet sein. Dort, wie anderswo, wollen wir im Stande sein, unsere In⸗ teressen zu schützen, unsere Unabhängigkeit zu behaupten und unsere Ehre zu vertheidigen, woher auch die Angriffe kommen möchten, welche sie bedro⸗ hen koönnten. Und ehe ich weiter sortfahre, wünsche ich, man möge wohl verstehen, daß es nicht meine Absicht ist, in dieser blos den Angelegenhei⸗ ten der Marine gewidmeten Note von Politik zu handeln. Wenn ich von England spreche oder von irgend einer anderen Macht, so wird es nicht aus engherziger Gereiztheit oder auch nur aus nationaler Eifersucht geschehen, sondern nur um zu zeigen, was wir nach den Vorgängen bei fremden Völkern für uns selbst zu erstreben, und was zu vermeiden haben. Wenn ich vom Kriege spreche, so geschieht es nicht, weil ich etwa mein Land die Wohl⸗ thaten des Friedens gegen verderbliche Wagnisse vertauschen sehen möchte, keinesweges. Ich glaube nur, daß man, wenn man einen würdigen und dauer⸗ haften Frieden will, auf eine Macht sich stützen muß, welche stets im Stande ist, sich Achtung zu verschaffen. Indem ich also den Fall des Krieges zur Grundlage für meine Betrachtungen annehme, suche ich nach einem Beispiel, um meine Gedanken klar zu machen, ich setze den Fall, daß Frankreich sich gegen die mächtigste unter den Seemächten, also gegen England, zu ver⸗ theidigen hätte. Eine Thatsache von unermeßlicher Bedeutung, welche seit einigen Jahren sich erfüllt, hat uns die Mittel verschafft, unsere gesunkene Seemacht wieder zu heben, sie in einer neuen, für unsere Hülfsquellen und für unseren Nationalgeist wunderbar geeigneten Gestalt wieder erscheinen zu lassen. Diese Thatsache ist das Entstehen und Fortschreiten der Dampfschifffahrt. So lange die Herrschaft des Meeres demjenigen ge⸗ hörte, der die meisten Matrosen in See brachte, konnte unsere Marine nur eine künstliche Schöpfung sein. Unsere zu Grunde gerichtete Kauffahrtei⸗ Schifffahrt lieferte uns nicht mehr Matrosen genug. Man würde zwar energisch gekämpft haben, um Beschimpfungen zu rächen, um traurige Er⸗ innerungen auszulöschen, aber wenn auch vorübergehende Erfolge den Muth unserer Seeleute bezeugt hätten, so würde doch am Ende die größere Zahl unsere Anstrengungen erstickt haben. Die Dampf⸗Marine hat den Dingen ein anderes Ansehen gegeben; unsere Land⸗Streitkräfte lönnen jetzt die Stelle unseres verarmten See⸗Personales vertreten. Um die auf einem Dampfboot für den Seemann übrigbleibende Rolle auszufüllen, dazu werden wir immer Offiziere und Matrosen genug haben. Die Maschine wird Hunderte von Armen ersetzen und ich brauche nicht zu sagen, daß es uns nie an Geld fehlen wird, um Maschinen zu bauen, eben so wenig, als es uns, wenn die Ehre des Landes zu vertheidigen ist, an Soldaten fehlen wird. Mit einer Dampfmarine läßt sich auch der kühnste Angriffskrieg zur See ausführen. Wir sind unserer Bewegungen sicher und können frei agiren. Wind und Wetter, Ebbe und Fluth stören uns nicht. Tag und Stunde können genau berechnet und fest gestellt werden. In Kontinentalkriegen sind die unerwartetsten Diversionen möglich. In wenigen Stunden können französische Armeen nach Italien, veslach und Preußen transportirt werden. Was in einem Falle mit einer von den Winden begünstigten Schnelligkeit zu Ankona geschehen, das wird jederzeit ohne diese, ja fast gegen sie, mit einer noch größeren Schnelligkeit ausführbar sein. Wie ich so eben gesagt, passen diese neuen Hülfsquellen für uns ganz wunderbar, und die auf solche Weise modifizirie Form des Krieges läßt die Wechselfälle zwischen Frankreich und seinen etwaigen Fein⸗ den nicht mehr in der Weise bestehen, wie vor 30 Jahren. Auch ist es be⸗ merkenswerth, wie sehr die Fortschritte des Dampfes und seine muthmaß⸗ liche Anwendung die Aufmerksamkeit unserer Nachbarn erregen. Der Herzog von Wellington erklärte in seiner Aussage vor der vom Unterhause nieder⸗ gesetzten Kommission über die Schiffbrüche, mit Hinsicht auf die den fran⸗ zösischen Küsten gegenüberliegenden Küsten Englands: „„Im Fall eines Krieges würde, meiner Ansicht nach, in Folge des jetzigen Mangels an Schutz und Zuflucht der Handel dieses Theils der Küste und die Küste selbst sich in einer sehr mißlichen Lage befinden.“”““ In der Sitzung des Unterhauses vom 29. Februar dieses Jahres wurde ein An⸗ trag in Bezug anf die an der englischen Küste einzurichtenden Zufluchtshäfen gestellt, und in diesem Antrage heißt es: „„Es ist die Pflicht der Regierung, nicht nur dem englischen Handel, sondern auch den Küsten Großbritaniens die nöthigen Sicherheitsmittel zu verschaffen.““
Man war ganz darüber einverstanden, daß wenn zur Zeit des Lagers von
Boulogne schon Dampfschiffe in Gebrauch gewesen wären, Napoleon leicht mit 15 bis 20,000 Mann an der englischen Küste hätte landen können. Man fügte hinzu, daß man nicht sagen wolle, eine solche Landung hätte viel Erfolg haben können, aber sie würde doch die Wirkung ge⸗ habt haben, „„das Vertrauen zu zerstören, welches uns jetzt unsere insularische Lage einflößt.““ Man schloß damit, daß man das Parlament beschwor, die großen Veränderungen zu erwägen, welche seit einigen Jahren in der Dampfschifffahrt vorgegangen, so wie der Ge⸗ brauch, der im Fall eines neuen Krieges davon gemacht werden könne. Ein guter Wink für Großbritanien, aber auch für alle die, welche es belehrt, daß seine Macht in dem Vertrauen beruht, welches ihm seine insularische Lage einflößt. Leider ziehen wir keinen Nutzen davon. Ich gehöre nicht zu Denen, die, von nationaler Eigenliebe verblendet, uns im Stande glauben, es zur See mit der britischen Macht, wie Gleiche gegen Gleiche aufzunehmen; aber ich möchte auch eben so wenig sagen hören, daß wir in keinem Falle ihr Widerstand leisten könnten. Unsere Erfolge würden nicht glänzend sein, denn wir wür⸗ den uns wohl hüten, alle unsere Hülfsquellen auf einmal in entscheidenden Treffen aufs Spiel zu setzen. Aber wir würden einen sicheren Krieg führen können, weil wir zwei gleich verwundbare Stellen angreifen würden, erstens das Vertrauen des englischen Volkes auf seine insularische Lage und zwei⸗ tens seinen Seehandel. Wer kann zweifeln, daß wir mit einer tüchtig organisirten Dampf⸗Marine nicht die Mittel besäßen, die feindlichen Küsten mit Verlusten und Leiden zu bedrängen, die einer Nation, welche niemals all das dem Kriege begleitende Elend empfun⸗ den hat, ganz unbekannt sind? Und im Gefolge dieser Leiden würde ein für sie ebenfalls neues Uebel über sie kommen, das verlorene Vertrauen. Die an seinen Küsten und in seinen Häfen aufgehäuften Reichthümer wür⸗ den nicht mehr in Sicherheit sein. Und gleichzeitig würden wir durch wohl⸗ geleitete Kreuzfahrten, deren Plan ich später entwickeln werde, erfolgreich gegen ihren auf der ganzen Fläche der Meere verbreiteten Handel operiren. Der Kampf wäre also nicht mehr so ungleich!“
Das Journal des Débats erwähnt heute dieser wichtigen Schrift nur mit folgenden wenigen Worten: „Einige Zeitungen mel⸗ deten heute früh, daß eine Schrift Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Joinville über den Zustand der französischen Seemacht unter einer Anzahl von Mitgliedern beider Kammern und einige politische Personen vertheilt worden sei. Wir werden ohne Zweifel Gelegen⸗ heit haben, auf diese Broschüre zurückzukommen, die, wie man sagt, bei der bevorstehenden Erörterung der Supplementar⸗ Kredite für die Marine ernste Fragen anregen dürfte.“’ Der Con⸗ stitutionnel äußert sich folgendermaßen über die Broschüre des Prinzen: „Wir wollen später das kühne und gründlich motivirte System prüfen, dessen Auseinandersetzung diese Note enthält. Für heute zollen wir nur den edlen und patriotischen Gesinnungen, welche diese Gedanken eingeflößt haben, unseren Beifall. Jeder Mann von Herz, der die Muße des Friedens zu nutzen bemüht ist, um die Streit⸗ kräfte seines Landes zu verstärken, wird gewöhnlich beschuldigt, daß er die Welt in Brand stecken wolle. Der Prinz von Joinville, da er von unserer Seemacht sprechen wollte, mußte natürlich die Hypothese eines Krieges, und war eines Krieges mit England, zum Ausgangspunkte nehmen; er wird daher dem Mißfallen und den Vorwürfen der Klugen unserer Zeit nicht entgehen, Frankreich aber, welches den Krieg zwar nicht wünscht, jedoch auch nicht durch systematische Schwächung seiner Streitkräfte dahin gebracht sein will, ihn fürchten zu müssen, wird an dem Prin⸗ zen von Joinville solche den seinigen entsprechenden Gefühle ehren; es wird Eigenschaften lieben, welche an ähnliche des Herzogs von Orleans erinnern, und an die Studien, welche dieser zum gleichen Zweck über unsere Landmacht unternommen hatte.“ 1
Drei Deputirte von der konservativen Partei, die Herren Cousture, Peltreau⸗Villeneuve und Laurence, haben folgenden Vorschlag auf das
851 Büreau der Deputirten⸗Kammer niedergelegt: „Niemand kann in die Wählerlisten eines Bezirks eingeschrieben werden, in welchem er nicht seinen wirklichen Wohnsitz hat, wenn er nicht wenigstens 50 Fr. direkter Steuern in demselben entrichtet.“
Die letzten Nachrichten von den militairischen Operationen des Herzogs von Aumale reichen bis zum 3. Mai. Der Prinz hatte in der Nacht vom 1sten zum 2ten erfahren, daß sich in den Gebirgen zahlreiche Massen von Arabern sammelten, um das französische Lager anzugreifen. Er wendete sich daher sogleich mit der ganzen Kavallerie dorthin, und dieser Marsch hatte die Wirkung, daß die Stämme sich
alsbald zerstreuten, so daß er keinen Feind mehr antraf. Die meisten
Stämme sollen zur Unterwerfung geneigt sein.
Der Contre⸗Admiral Hamelin, der zum Befehlshaber der fran⸗ zösischen Flotte im Stillen Meere ernannt ist, befindet sich in diesem Augenblick zu Toulon.
11 Paris, 17. Mai. In der Pairs⸗Kammir erstattete deute der Herzog von Broglie zuerst Bericht über die Beschlüsse der Kommission in Betreff der an sie in der letzten Sitzung zurückper⸗ wiesenen Amendements. Die Kommission und der Minister des öffentlichen Unterrichts finden nichts gegen die Annahme des Amendements des Marquis von Laplace einzuwenden, wonach jeder zum Staatsdienste als befähigt erklärte Zögling der polptechnischen Schule von der Nothwendigkeit entbunden sein soll, das Diplom als Bakkalaureus der mathematischen Wissenschaften beizubringen. Dieses Amendement wird von der Kammer auch angenommen. Desgleichen stimmt die Kommission dem zu Art. 18 vorgeschlagenen Zusatze bei, wonach Kandidaten im Alter von 25 Jahren gleichfalls das verlangte Zeugniß beizubringen haben. Wird gleichfalls von der Kammer angenom⸗ men. Die Kammer schreitet zur Diskussion des Art. 20, zu welchem die Kommission nach dem ersten Paragraphen den Zusatz vorschlägt, daß die Verfügungen gegenwärtigen Artikels erst 3 Jahre nach Verkündung des gegenwärtigen Gesetzes verbindliche Kraft erhalten sollen. Baron . h F 8. hat ein Amendement auf Weglassung des zweiten Paragraphen g ch agen, welcher lautet: „In dem Bereiche jeder Akademie können die Mitglieder des akademischen Rathes den besagten Prüfungen beiwohnen und daran theilnehmen, wenn sie es für angemessen erachten. Sie haben keine deliberative Stimme.“ Der Herzog von Broglie be⸗ hauptet, die Dazwischenkunft des akademischen Rathes bei den Prü⸗ fungen sei von unbestreitbarem Nutzen. Deshalb weise die Kommis⸗ sion das Amendement zurück. Der Marquis von Laplace spricht im entgegengesetzten Sinne. Graf Portalis: man dirfe sich nicht verhehlen, daß die Frage von der höchsten Wichtigkeit sei; das Bak⸗ kalaureat sei gewissermaßen der Mannsrock, und man könne daher nicht vorsichtig genug sein, um die Prüfungen ernstlich zu machen. Deshalb habe die Kommission die Verfügung mit zugefügt, deren Unterdrückung man jetzt verlange. Er erklärt sich gegen das Amen⸗ dement des Barons Thenard. Die Herren Bourdeau, P assy Rossi ergreifen nach einander das Wort. (Die Sitzung dauert fort.)“
In der Deputirten⸗Kammer legte Herr Proa zuerst den Bericht über das Kreditverlangen von 200,000 Fr. für die Feier der Julifeste vor. Dann erstattete bei fortgesetzter Diskussion des Ge⸗ fängnißgesetzes Baron Tocqueville Bericht im Namen der Kom⸗ mission über das an sie zurückverwiesene Amendement des Herrn Lestiboudois; sie will dasselbe mit einer neuen Fassung annehmen, wonach die Verurtheilten, die wegen ihres Gesundheitszustandes nicht im Stande wären, das Zellen⸗Regime bei Tag und Nacht auszuhal⸗ ten, zum Verkehr unter sich, wenn es nöthig, durch Verfügung des Präfekten auf Gutachten des Arztes und auf Verlangen des Direk⸗ tors ermächtigt werden sollen. Herr von Peyramont bekämpft das Amendement, Herr Gustave de Beaumont unterstützt es, Herr Odilon Barrot macht einige Bemerkungen dazu, Herr Lestiboudois zieht es endlich zurück. Herr von Tocqueville erstattet jetzt Bericht über den Beschluß der Kommission in Betreff der Bestimmung, wonach die Deportation nach fünfjährigem Zellen⸗ gefängniß auf die zu Correctionsstrafe Verurtheilten nicht Anwendung soll finden können, während sie den zu Zwangsarbeit Verurtheilten nach derselben Zeit zu gute käme. Die Kommission glaubt, die De⸗ portation dürfe in keinem Falle auf Corrections⸗Sträflinge Anwendung sinden. Die Zahl der zu mehr als 5 Jahren Verurtheilten dieser Klasse sei sehr gering. Steige sie auch, so sei der Unterschied in ihrer Strafe von jener der zu Zwangsarbeit Verurtheilten noch immer groß. Letztere erwarte nach 5 Jahren Zellen⸗Gefängniß die Ver⸗ bannung und die Ehrlosigkeit, vielleicht der Tod. Es bestehe also keine Anomalie oder Inkonsequenz, höchstens da und dort zufällig und ausnahmsweise. Die Diskussion wird durch Vorlegung eines Gesetz⸗Entwurfs des Marine⸗Ministers, betreffend einen Kredit von 8,085,000 Fr. für außerordentliche Marine⸗Rüstungen ꝛc., unter⸗ brochen. Herr von Peyramont beantragt dann ein Amendement, welches aber nach lebhafter Debatte verworfen wird. Die Kammer nimmt die neue Redaction der Kommission an, worin ausgesprochen wird, daß die Bestimmungen des Art. 35 auf die Corrections⸗Sträf⸗ linge keine Anwendung finden. (Die Sitzung dauert fort.)
. Paris, 17. Mai. Aus London kommt uns heute die be⸗ stimmte Nachricht zu, daß der Marquis von Viluma, der eben erst sein Beglaubigungs⸗Schreiben als spanischer Botschafter Ihrer Ma⸗ jestät der Königin Victoria überreicht hatte, den ihm gewordenen Ruf zur Uebernahme des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten angenommen hat und sich unverzüglich zur Rückreise nach Madrid anschickte. Man sieht hier seiner unverzüglichen Ankunft entgegen.
Zahlreiche Berichte über das Gefecht, welches der Herzog von Aumale am 24. April gegen die Kabylen in der Provinz Konstantine bestanden, stimmen darin überein, daß der Prinz in der augenschein⸗ lichsten Gefahr sich befand, getödtet, oder, was gewissermaßen noch weit schlimmer gewesen wäre, gar gefangen zu werden. Blos der eigenen Tapferkeit und den ihn unmittelbar umgebenden Offizieren hatte er seine glückliche Rettung zu danken. Sein Pferd erhielt zwei oder, nach Anderen, gar drei Kugeln. Der Moniteur algerien giebt die Zahl der auf dem Platz Gebliebenen offenbar zu gering auf nur 21 Mann an, worunter der Kommandant Gallias; andere Berichte sprechen von 13 Offizieren und über 100 Soldaten, die theils getödtet, theils verwundet wurden; zwei Geschütze wären von den Arabern einen Augenblick erobert, aber schnuell ihnen wieder abgenommen worden, alle Offiziere des 1sten, 2ten und 3ten Jäger⸗ Bataillons sollen ihr Gepäck und mehrere unter ihnen auch ihre Pferde verloren haben. Desgleichen sollen den Arabern alle der Kolonne folgenden Mund⸗Vorräthe in die Hände gefallen sein, weshalb sogleich auf die Kunde davon 3800 Rationen Lebensmittel aller Art unter Bedeckung von 100 Mann Infanterie und einem Peloton Jäger zu Pferde der Kolonne nachgeschickt wurden. Der ganze Unfall wird übereinstimmend einem panischen Schrecken beigemessen, welcher den Goum (das Kontingent) der verbündeten Araber, die in der Flanke der Kolonne marschirten, bei einem dichten Nebel plötzlich ergriff, und von denen dann die Unordnung auch der Kolonne selbst sich mittheilte. Aus dem Verluste von Geschütz und Gepäck schon geht hervor, daß der französische Verlust sehr bedeutend gewesen sein muß, denn es ist nicht anzunehmen, daß solche von den Soldaten ohne Vertheidigung im Stiche gelassen wurden. Dieser Vorfall hat besonders das Schlimme, daß er den Kabylen das Selbstvertrauen wiedergeben und
fast gewiß neue Schilderhebungen derselben hervorrufen wird. Allem
Anschein nach wird sonach ein neuer vermehrter Kraftaufwand für Frankreich nothwendig werden. Aber insbesondere wird von vielen Seiten wieder aus diesem Anlasse das nicht ungegründete Bedenken laut über die Zweckmäßigkeit, bei so kleinen und doch mit so großen Gefahren verbundenen Expeditionen die Söhne des Königs an die Spitze zu stellen.
₰½ Paris, 17. Mai. Das Ministerium ist, leicht begreiflicher Weise, höchst ungehalten über die kleine Schrift des Prinzen von Joinville, und es heißt, dieser solle ernstlich zur Verantwortung dafür gezogen werden. Von selbst versteht sich, daß der Prinz bei der Veroffentlicchung jener Schrift durchaus eigenmächtig verfahren ist, und daß ihm die Autorisation zu diesem Schritte, wenn er dieselbe molen wollen, ganz gewiß versagt worden wãre. Seine Uter den Zustand der französischen Flotte“, ist in der That . richte Anderes, als eine schwere Anklage ge⸗ ars französischen Seewesens, eine Anklage, die Bedenken tragen sollte, öffentlich zu er⸗ mner des Sohnes des Königs zu einer doppelt vemand kann leugnen, daß die Broschüre en üerrile zut geschrieben ist, daß sie von Kennt⸗ von Urrheil zeugt, daß sie Winke enthält, welche die großte Beachtung verdienen, daß sie mit einem Worte als schrift⸗ stellerische Leistung ihrem Verfasser alle Ehre macht. Ob aber die Berufung des Verfassers an das große Publikum an der Zeit war, ob die Bekanntmachung jener Ansichten und Behauptungen der amt⸗ lichen und der persönlichen Stellung des Prinzen Joinville nicht füg⸗ licher Weise hätte aufgeopfert werden sollen, das ist freilich eine ganz andere Frage, deren Beantwortung nicht leicht zu Gunsten des neuen Marine⸗Schriftstellers ausfallen dürfte.
he.
81 2„ .— n5* 8„ *
8
.Qo90
—₰ —2
5 Paris, 17. Mai. Die ministeriellen Journale, mit Aus⸗ nahme der Presse, sagen kein Wort über die „Note sur l'état des forces navales de la France.“ Diese Broschüre hat höhern Orts und in den ministeriellen Kreisen große Unzu⸗ friedenheit erregt. Obgleich sie einen ganz speziellen Charakter hat, so war es doch unmöglich, ihr alle politische Farbe zu nehmen und selbst die Hypothesen, deren sich der Prinz von Joinville zu bedienen genöthigt war, enthüllen den Grundgedanken des jungen Vice⸗Admi⸗ rals. Man sagt jetzt, daß es am einfachsten und zugleich am passend⸗ sten gewesen wäre, die „Note“ dem Könige oder dem Conseils⸗Prä⸗ sidenten zu übersenden; es würde ihr dann die verdiente Aufmerk⸗ samkeit zu Theil geworden sein, ohne die Nachtheile einer öffentlichen Bekanntmachung zu haben, wodurch die Polemik der Journale ge⸗ nährt, und die Opposition in den Stand gesetzt wird, das Mi⸗ nisterium wegen der von dem Prinzen angedeuteten Punkte anzugrei⸗ fen. Diese Bemerkung ist vollkommen richtig und man begreift noch nicht recht, wie der Prinz seine „Note“ ohne Wissen des Königs und des Marine⸗Ministers publiziren konnte.
Was den Inhalt der Broschüre betrifft, so stimmen zwar viele ausgezeichnete Offiziere den Ansichten des Prinzen bei, allein sein Plan, die Segelschiffe durch Dampfschiffe zu ersetzen, findet ernstlichen Widerspruch. Man behauptet, er habe sich bei Darlegung der That⸗ sachen etwas zu sehr durch seine Lieblings⸗Idee hinreißen lassen; daß er den Werth der englischen Dampf⸗Marine zu hoch, und den der unsrigen zu gering angeschlagen habe. Jedenfalls sind die von ihm angestellten Vergleichungen zwischen der französischen Marine und den Marinen zweiten Ranges nicht völlig richtig, und es ist offenbar, daß das Budget der französischen Marine, welches 100 Millionen Fr. jährlich beträgt, nicht unnütz ausgegeben wird.
Die Broschüre des Prinzen von Joinville wird vielleicht die Ent⸗ scheidung über die transatlantische Dampfschifffahrt beschleunigen. Be⸗ kanntlich ist die Ausführung dieses Dienstes neuerdings abermals unter verschiedenen Vorwänden aufgeschoben worden. Es ist allerdings wahr, daß die Transportschiffe nicht durchaus die Eigenschaften der für den Krieg gebauten Dampfböte haben; diese letzteren müssen, wie der Prinz sehr richtig bemerkt, große Schnelligkeit, eine mächtige Artillerie und großen Raum für den Truppen⸗Transport haben. Wie dem auch sei, die Frage in Betreff der transatlantischen Böte gewinnt nunmehr ein ganz neues Ansehen. Man wird sich gewiß bei der nächsten Erörterung der Supplementar⸗Kredite ernstlich mit dieser Frage be⸗ schäftigen und die Untersuchung wird sich wahrscheinlich auch noch auf andere für die Organisation unserer Marine wichtige Punkte erstrecken.
Grossbritanien und Irland. 1
London, 16. Mai. Das Parlament hielt gestern keine Sitzung. Im Unterhause war die beschlußfähige Anzahl der Mit⸗ glieder nicht versammelt, was die Vertagung des Hauses, nachdem einige Petitionen eingebracht waren, nöthig machte. Dem Verneh⸗ men nach wird heute der Schatzkanzler seinen Antrag wegen Ermäßi⸗ gung der Zuckerzölle zum 3. Juni ankündigen und Sir Robert Peel die Pfingstferien vom 23sten bis zum 31sten d. M. bestimmen.
Gestern gab, wie alljährlich, der Lord⸗Mayor den Ministern und einer Anzahl von Parlaments⸗Mitgliedern in der ägyptischen Halle des Mansionhouse ein großes Festmahl, welchem von den Mitgliedern des Kabinets Sir R. Peel, die Lords Lyndhurst, Wharneliffe, Buccleugh, Herr Goulbourn, Sir Henry Hardinge und Herr Glad⸗ stone beiwohnten. Obwohl das Fest ohne alle politische Bedeutung war, so nahm doch Sir R. Peel nach den üblichen Toasten auf das Königliche Haus und Ihrer Majestät Minister Veranlassung, über seine Amtsführung sich näher auszusprechen. „Ich danke Ihnen, meine Herren“, sprach er, „für mein Theil wie im Namen meiner Kollegen und namentlich des abwesenden Herzogs von Wellington für die Ehre, welche Sie dem Ministerium anthun. Es ist immer der Wunsch der Regierung gewesen, mit den Munizipal⸗Behörden dieses Landes in herzlichem Einverständniß zu stehen, und ich bin stolz darauf, erklären zu können, daß dies Verhältniß sich noch niemals herzlicher gestaltet hat, als eben unter dem jetzigen Lord⸗Mayor, Alderman Humpherey. Wir sind stolz darauf, als Minister der Krone, daß wir das Vertrauen und die gute Meinung der Bürger dieser großen Stadt uns erworben haben. Die Minister der Krone haben den Einfluß, welchen sie besitzen, zur Aufrechthaltung des all⸗ gemeinen Friedens und zur Beseitigung aller Ursachen der Eifersucht und der Animosität der anderen Mächte zu verwenden gesucht. Sie haben sich bemüht, dies zu bewirken, ohne die Ehre und die Interessen des Landes zu gefährden. Wäre der Friede gestört worden, so weiß ich gewiß, daß der Glanz der britischen Waffen ungetrübt geblieben wäre. Im Innern haben wir versucht, die Autorität der Gesetze auf⸗ rechtzuerhalten ohne eine ungebührliche Ausübung der Gewalt, ge⸗ schweige denn ein Gesuch, um eine neue verfassungswidrige Verstär⸗ kung dieser Gewalt. Wir haben uns bemüht, die Staats⸗Einnahme mit der Staats⸗Ausgabe ins Gleichgewicht zu bringen und das Uebel der Schuldenhäufung in Friedenszeiten zu vermeiden. Wir haben uns bestrebt, den Kredit des Staates zu erhalten und anderen Nationen die Wahrheit dieses Grundsatzes zu beweisen, daß Chrlichkeit die beste Politik ist; denn wir sind der Meinung, daß dasjenige Land, welches seinen öffentlichen Kredit am gewissenhaftesten behauptet, auch den konsequentesten und richtigsten Grundsätzen der Staats⸗Oekonomie gemäß handelt.
Bei diesem Allem haben wir uns der Unterstützung unserer gnädigen