WWEW—— Srrtgems der Fall zu jedo
ung zu Wege brachten, lassen wir dahingestellt. wie folgt, angegeben: 82 pf. nt 29 ½ und 29 Rthlr. bez., kauft, Juli/ Aug. 82 pf. 30, 84pf. 31 Rihlr.,
Gerste, große Hafer blieb gut preishaltend,
wenig Vorhandene wird 65 — 67 Rthlr. gefordert, Von neuer Waare nichts angetragen.
Rüböl kann zu keinem belebten Verkehr kommen, da Abgeber zurück⸗ Rthlr. Br. u. bez., Juli. / Aug. fehlen Ver⸗ Sept./Okt. 11 ¼ Rthlr. Br.
G 10 ½ — ½¼ Rthlr. Palmöl 11 ½ Rthlr. — Hanföl 11 ½⅞ Rthlr. — Mohnöl 14 ½ —
haltend bleiben: in loco 10¼
käufer, Aug. /Sept. 11 Rthlr. Br. u. bez.,
11 ½ Rthlr. Geld, eben so Okt. /Nov. Leinöl loco 10 ½ — ½ Rthlr., Lieferun
14 Rthlr. — Südseethran 9 ⅞ Rthlr. Spiritus loco 15 ½ Rthlr., * 10,800 ℳ. dooch zu keinem Regen, der gewünscht wird. nachtheiliger wirkend auf die zu Felde stehenden Saaten. korn soll besonders unter diesen Einflüssen schwinden. mern wird gemeldet, daß Weizen und Roggen, Dürre und Kälte bis jetzt wenig gelitten haben, kommen möchte, kann noch Alles wieder gut werden. leidet aber schon wirklich, besonders Erbsen und Gerste,
sein pflegt, trat am Freitag wieder Stille ein, ohne j bis heute einen wesentlichen Rückgang der Preise bewirkt zu haben. Ob die anhaltende Dürre oder die sich mindernden Zufuhren und ob end⸗ ch die Vermuthung, daß bei den seitherigen Preisen keine neue Zufuhren aus den Productions⸗Gegenden zu erwarten sein dürften, jene Preis⸗Erhö⸗ 8 Die heutigen Preise sind, in loco 27 — 30 Rthlr. nach Qual. 84 pf. mit 31, 30 ¾ und 30 Rthlr. ver⸗ Aug./ Sept. 82pf. 31, 84pf. 32 Rthlr., Sept. /Okt. 82 pf. 31 Rthlr. bez., 84 pf. 32 Rthlr. 25 Rthlr., kleine 22 ½ — 21 ½ Rthlr., ohne Umsatz. in loco 48./50 pfd. 17 — 18 Rthlr., schwimmend 48pfd. 17 ½ Rthlr. Geld, p. Herbst 48pfd. 18 Rthlr. Geld. Futter⸗Erbsen 28 — 30 Rthlr. Koch⸗Erbsen 31 — 32 Rthlr. Rappsamen in alter Waare ist als geräumt zu betrachten, für das aber nicht bewilligt.
Lieferung Juli/Aug.
Obschon wir seit einigen Tagen bewölkten Himmel haben, so kommt es so sehr nothwendig und von dem Landmanne
Die Luft, wiewohl weniger kalt, bleibt trocken, und um so
Aus Neu⸗Vorpom⸗ sowie der Rapps, durch und wenn nur bald Regen Die Sommersaat
schwerlich mehr nachzuholen sein.
sogleich,
Juni / Juli
Amsterdam, 5. Juni. 5 % Span. 21¹8. 3 % do. 34 ¼. Sch. —. Pol. Antwerpen, 4. Juni. Frankfurt a. M., 5. Juni. 2009. Bayr. Bank-Actien —. 300 Pl. 94 ¾ G. do. 500 Pl. —. Hamburg, 7. Juni. London, 4. Juni. Rugl. Russ. I118. Bras. 81. Chili 102. 5 % Neapl. an compt. 102. 35. W ien, 5. Juni. Actien 1632. Mail. 112 ½. Livorn. 121 ⁄¾.
4
Einige Gewitterschauer ausgenommen, ist
wenig Regen gefallen, und dies auch nur strichweise. Aus dem Oderbruche lauten die neuesten Nachrichten, daß dort viel froren sei. Man gewahrte dies nicht
aber jetzt überzeugt man sich davon immer mehr. Auch das Som⸗ mergetraide verliert zusehends durch die Kälte während der Nächte, und Schenk wiederum der Hitze ohne Regen am Tage. 1“ von Schenk. Auswäürtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 61 ½.
Roggen, welcher in der Blüthe war, er
Pass. —. —. Oesterr. 110. 4 % Russ. Hope 9i. Zinsl. —. 5 % Met. 113 ⅔ G. Hope 89 ⅔ Br. 4o. 200 Fl. 33 Br. Bank-Actien 1675. Cons. 3 % 100 ½. sive 5 ½. Ausg. Sch. 13 ¼. 2 ½ % Holl. 61 ⅞. 5 % do. 100 ¼. Columb. —. P aris, 4. Juni. 5 % Reute fin cour. 122. 20. 3 % Rente fin cour. 84. 35. 5⁰% Span. Rente 8 Pass. 5 ½.
Aul. de 1834 149 ½. de 1839 126 ¾. Nordb. 142 ½. Gloggn. 116 ¼.
theilung. (Herr J. von Saar.)
aus:
5 % 4w. 100 9%
Zinsl. —. Preuss- Pe
Ausg. —. Neue Aul. 21 ¼. 6. Schneider. Bauk-Actien p. ult. Stiegl. 89 ¾⅜ Br. Int. 60 8. Polo. Engl. Russ. 113 ¾.
Neue Anl. 23. Pas- Neue Port. 46 ½. Mex. 35 %. Peru 27.
2¹ Belg. 103 2.
3⁰
3 % 778⁄. nab. Mont
4 % 100 ½4.
15 ¾ Rthlr. bez.
Montag, 10. Juni. va, vaudeville en 1 acte. reprise de: Les projets de ma prose, du théatre français, par muet de Saint-Malo, ou: acte.
Das Sommer⸗
en 1
und dies dürfte
EAIENRMCRS
riage, comédie en 1 acte et en A. Duval. 3) La reprise de: Le Les grandes émotions, solie-vaudeville
Im Schauspielhause: Mit Allerhöchster Genehmigung: Abschieds⸗ Benefiz und letztes Auftreten der Dlle.
7 2 2 2 „ 2 1) Quand lamour s'en von Rossini.
Grünbaum. Erste Ab⸗
(Herr Bercht: Adam.) Zweite Abtheilung. Der Maurer, komische Oper von Anber. geführt von Mad. Brue und Herrn Reichner. Tochter Pharaonis, Lustspiel von Kotzebue. Dritte Abtheilung. Versuche, musikalische Proberollen in 1 Akt, von Musik von mehreren Komponisten.
Preise der Plätze: Loge des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Abonnements
Billets sind in der Wohnung der Dlle. Grünbaum, Kronenstraße Nr. 31, drei Treppen hoch, von früh so wie Abends an der Kasse zu haben.
Dienstag, 11. Juni. irre mich nie! oder: Der Räuberhauptmann.
—-—— Verantwortlicher Redacteur Dr. J.
111A“
Scenen aus: Die Vertrauten, Lustspiel von A. Müllner. Bercht, Herzogl. braunschweigischer Hof⸗Schauspieler: Scenen aus: Don Juan, Oper von Mozart.
Grünbaum: Zerline.) Bolero de Cadix, ausgeführt von Dlle. Polin und Herrn Gasperini.
Herr (Dlle.
Scene aus: Der Dorfbarbier, komische Oper Scenen Pas de deux, aus- Scenen aus: Die (Herr Bercht: Runx.)
Ein Billet zum Balkon und zu einer und freie Entreen sind ohne Ausnahme nicht gültig. 9 Uhr bis Mittags
““]
Königsstädtisches Theater. ag, 10. Juni. Posse in 5 Akten, von L. Angely. folgende Ouvertüren ausgeführt werden: ü terali c⸗ ; familie, von Weigl. Königliche Schauspiele 3) Aus Figaro's Hochzeit, von Mozart. 4) Im Konzertsaale: 2 2) La première représentation de la
Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, In den Zwischenakten werden 1) Aus der Schweizer⸗ Dame, von Boieldieu. Aus der diebischen Elster,
2) Aus der weißen
Besser früher wie später. Hierauf: “ 8
W. Zinkeisen.
91
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗ Hofbuchdruckerei.
Bekanntmachungen.
[741] Bekanntmachung.
Auf den Antrag des Gutsbesitzers Johann Ludwig Huschka, welcher von dem Gutsbesitzer v. Joeden⸗Ko⸗ niecpolski mittelst Kontrakts vom 18. Dezember 1841 das Gut Heinrichsdorff, Rummelsburgschen Kreises, für 22,000 Thlr. gekauft hat, werden alle Agnaten des Ge⸗ schlechts der v. Massow und deren lehnsfähige Descen⸗
denz und unter denselben namentlich:
a) Jacob Reinhold v. Massow, der dieses Gut im Jahre 1750 zum neuen Massowen Lehn genommen hat, des Jacob v. Massow in Groß Volz Enkel,
b) dessen Vaterbruder Caspar v. Massow, des gedach⸗ ten Jacob v. Massow Sohn,
¹) Caspar Christoph Ferdinand v. Massow, des Haupt⸗ manns Caspar Friedrich Sohn, im Jahre 1807 Landschafts⸗Deputirter zu Stolp und Besitzer von Wusseken,
d) Ernst Ludwig Johann v. Massow, früher auf Ge⸗ wiesen und Grünhof, Sohn des Landraths Johann Franz Gottlob v. Massow auf Treten,
c) Anton Wilhelm v. Massow, des Obersten Friedrich
Eugen Sohn, 1807 Hauptmann zu Gollinchen bei
“ Cottbus und dessen angeblich in sächsische Dienste getretener Sohn,
f) Gerlach Cornelius Johannes v. Mas⸗ sow zu Leyden,
½2) Georg v. Massow, pensionirter In⸗ genieur⸗Lieutenant daselbst,
h) Friedrich v. Massow zu Vaels in späterhin der Provinz Limburg, R sbe fahgha.
t) Wilhelm Cornelius von Massow, strat d. Stadt Königl. niederländischer Lieutenant lhb n, Gott⸗ in der Artillerie zu Ypern, en
fried v. Massow,
¹) der frühere Premier⸗Lieutenant im Kadetten⸗Corps
zu Culm, v. Massow, so wie die Agnaten aller sonstigen Geschlechter, welche an dem im Rummelsburgschen Kreise belegenen Lehn⸗ gute Heinrichsdorff etwanige Lehnsansprüche haben, auf⸗ gefordert, innerhalb drei? onaten und längstens in dem peremtorischen Termine
den 2. Oktober 1844, Vorm. 11 Uhr, vor dem Deputirten, dem Referendarius v. Dewitz, all⸗ hier im Ober⸗Landesgerichts⸗Kollegienhause persönlich oder durch gesetzmäßige mit gehöriger Information und Vollmacht versehene Bevollmächtigte, wozu ihnen die Justizräthe Hentsch, Naumann, Feßmar Hildebrand und Leopold, wie auch die Justiz⸗Kommissarien Lorenz, Vill⸗ now und Valentin, vorgeschlagen werden, zu er cheinen und die ihnen an dem vorgenannten Lehngute Hein⸗ richsdorff und dessen Pertinenzien etwa zustehenden Lehn⸗ rechte auszuüben, auch in iesem Fall die zur Begrün⸗ dung derselben erforderlichen Beweismittel urschriftlich beizubringen, mit den sich etwa meldenden übrigen Agna⸗ ten zu verhandeln und hiernächst rechtliches Erkenniniß, bei ihrem Ausbleiben in dem gedachten Termin aber zu gewärtigen, daß sie sämmtlich, und alle ihre etwanigen männlichen lehnsfähigen Descendenten, mit sämmtlichen an dem Lehngute v und dessen Pertinenzien ihnen etwa zustehenden Lehnrechten, namentlich mit dem beneficio taxae, jure protimiseos, jure reluendi vel revocandi, oder wie sie sonst Namen haben mögen, werden präkludirt, ihnen dieserhalb ein ewiges Still schweigen wird auferlegt und das gedachte Gut nebst Pertinenzien für ein Allodium wird erklärt werden. Nach den altenmäßig vorliegenden Nachrichten ist dies Gut zwar früher laut Kontrakt von 19. April 1649 mit lehns⸗ herrlichem Konsense von Christoph v. Massow auf Zi zenow an den Caspar v. Seyer für 1800 Gulden ver⸗ kauft, indessen haben sich die Gesammthänder am 12. No⸗ vember 1665 der Reluition entsagt.
Cöslin, den 21. Mai 1844.
Königl. Ober⸗Landesgericht. Civil⸗Senat.
1662] Bekanntmachung.
Höherer Bestimmung zufolge sollen die Vorwerke Karge, Neuvorwerk und Liehne, zu welchen sich in Folge d eingeleiteten Submissions⸗Verfahrens kein qualifi⸗ zirter Bewerber gefunden hat, von Johannis d. J. ab . s % einander folgende Jahre bis Johannis 8. ege der öffentlichen Licitation verpachtet Gegenstand der Verpachtung
b g sind außer den drei
de⸗ werke, die Brauerei, die Ziegelei E 98 Winter⸗Fischerei auf dem 6 Fehn n ee, so wie auf dem Obrzycko⸗Flusse rugverlag in mehreren zubehörigen Krü en, die annoch vorhandenen Hand⸗ und Spanzdiensten so wie die Natural⸗Gefälle der Einsassen von Karge Neudorf und Chalim, Das Areal der drei genan 22 Vorwerke besteht aus: ’
Söhne des vor⸗ maligen Resi⸗ denten zu Ram⸗ bang auf der Insel Java,
Allgemeiner An
14 M. 31 R. Hof⸗ und Baustellen, 77 » 122 » Obst⸗ und Dorfgärten, 2 » 98 Feldgärten, 1683 » 123 Acker, 386 93³ zweischnittige Wiesen, 126 » 158 einschnittige do. 104 » 109 raumen Hütungen, 666 — bestanden Hütungen, Rohrschnitt, Gewässern, Unland,
Summa in 3208 M. 47 Ruthen.
Das Minimum des jährlichen Pachtquantums beträgt 3083 Thlr. 12 Sgr. 1 Pf. incl. 700 Thlr. Gold. Die Pacht⸗Caution 1500 Thlr. und die Caution für die von dem Pächter als Rendanten einzuziehenden Gefälle 500 Thlr., auch muß ungefähr die Hälfte des Werths der vom Pächter käuflich zu erwerbenden Inventarien⸗ stücke vor der Uebergabe baar bezahlt werden. Wir haben zur öffentlichen Licitation auf den 15. Juni
cr., Vormitags 10 Uhr, im Sessionszimmer der unterzeichneten Abtheilung vor dem Departementsrathe, Regierungsrath Kretzschmer, Termin angesetzt und laden dazu Pachtlustige mit dem Bemerken ein, daß die Pacht⸗ bedingungen, Register und Karten jederzeit in den Dienst⸗ stunden in unserer Registratur eingesehen werden kön⸗ nen. Den Zuschlag unter sämmtlichen Pachtbewerbern hat sich der Herr Minister unbedingt vorbehalten. Je⸗ der derselben hat sich zum Ausweise seiner Qualifica⸗ tion zur Uebernahme der Pacht spätestens bis zum 14. Juni cr. Mittags bei dem Justitiarius der unterzeich⸗ neten Abtheilung persönlich zu melden und sich über seine landwirthschaftliche Ausbildung und den Besitz der nöthigen Mittel wenigstens im Betrage von Zwanzig⸗ tausend Thalern auszuweisen.
Schließlich bemerken wir, daß jeder Lizitant vor Zu⸗ lassung zur Mitbietung eine Caution von 2500 Thlr. baar oder in Staatspapieren zu erlegen hat.
Posen, den 17. Mai 1844.
Königl. Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, Domainen und Forsten. 8
[609] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 25. April 1844. Das hierselbst in der verlängerten Kommandanten Straße belegene Plötzsche Grundstück, gerichtlich abge- schätzt zu 21,981 Thlr. 21 Sgr. 3 Pf., soll Schulden
halber am 10. Dezember 1844, Vormittags 11 Uhr,
—
an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
663] Der Kaufmann Karl Wilhelm Christian Bruncke hierselbst hat sich insolvent erklärt, jedoch sich erboten, seine Wechselgläubiger mit 40 und die Buchgläubiger mit 30 pCt. akkordmäßig zu befriedigen.
Es wird demnach zur Liquidation der Schulden und zur Erklärung auf jenen Akkords⸗Vorschlag Termin auf den 15. August c., Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Kreisgerichte hierselbst angesetzt, in welchem Alle, welche an den ꝛc. Bruncke Ansprüche und Forderungen haben, solche, und zwar bei Strafe der Ausschließung, zu liquidiren, imgleichen auf jenen Akkords⸗Vorschlag, unter dem Präjudize des anzuneh⸗ menden Einverständnisses mit der von der Mehrzahl abgegebenen Erklärung sich zu erklären, eventuell auch einen Güter⸗Pfleger zu wählen, vorgeladen werden.
Braunschweig, den 4. Mai 1844.
Herzogl. Braunschweig⸗ Lüneburgisches Kreisgericht. 8 Grégoire. ““
“
Konkurrenz⸗Eröffnung
[605 b] zur Lieferung eines Bauplaues für den Wiederaufbau der St. Nikolai⸗Kirche in Hamburg.
Bei dem am 5. Mai 1842 stattgehabten unglückli⸗ chen Brande wurde auch die St. Nifolai⸗Kirche, welche fast 500 Jahre gestanden hatte, durch die Flammen erstört.
Nach dem durch Rath⸗ und Bürgerschluß beliebten Plane zum Wiederaufbau des eingeäscherten Stadt⸗ theiles und der zwischen der Rath⸗ und Bürger⸗Depu⸗ tation und dem Kirchen⸗Kollegium zu Stande gekom⸗
menen Uebereinkunft, soll die Kirche nicht wieder auf der alten Stelle erbaut werden, sondern eine freiere und zu ihrer Umgebung passendere Lage, welche auf dem darüber angefertigien Situationsplane angedeutet ist, erhalten. Durch Spenden von fern und nah, ins⸗
90
zeiger.
1“ besondere aber durch eine wöchentliche, von patriotischen Männern veranstaltete und durch den frommen Sinn von Hamburgs Einwohnern mit Ersolg gekrönte Schil⸗ lings⸗-Sammlung in Stadt und Gebiet sieht sich die unterzeichnete Kommission, im Vertrauen auf die Fort⸗ dauer jener Einflüsse, ermuthigt, den ersten Schritt zum Wiederaufbau der eingeäscherten Kirche zu thun. Sie fordert daher sowohl hamburgische als auswärtige Ar⸗ chitekten auf, unter nachfolgenden Bedingungen Bau⸗ risse und Kosten⸗Anschläge dazu einzuliefern.
Die Kirche, welche zum Gottesdienste für eine evan⸗ gelisch⸗lutherische Gemeinde bestimmt ist, soll für 12⸗ bis 1400 Personen feste Sitze enthalten, und im Gan⸗ zen, wenn die Gänge, so weit es die freie Communi⸗ cation gestattet, mit Stühlen und Stehenden besetzt sind, gegen 3000 Personen fassen können.
Sie ist mit überwölbten Souterrains zu versehen und darauf Rücksicht zu nehmen, daß im Winter mäßig geheizt werden kann. Die Salristei muß circa 600 Quadratfuß groß, und ein anderer nicht nothwendig auch unten anzulegender Saal von gleicher Größe vorhanden sein; außerdem sind drei Kabinette zur Pri⸗ vat⸗Beichte, jedes von etwa 100 Quadratfuß Größe, anzubringen. Auf einen besonderen Platz für einen Taufstein braucht nicht Rücksicht genommen zu werden. Zur Aufstellung einer großen Orgel mit einem Musik⸗ chor muß hinreichender Raum vorhanden sein. Die anderweitige innere Einrichtung bleiben dem Ermessen des Künstlers überlassen.
Form und Baustyl der Kirche werden den Konkur⸗ renten nicht vorgeschrieben, nur wird verlangt, daß die⸗ selbe einen Thurm erhalte, dessen Spitze jedoch nicht von Holz konstruirt sein darf; die Glocken zu einem vollständigen Geläute und auch ein Glockenspiel müssen in dem Thurm angebracht werden können.
Die Kosten des Baues dürfen die Summe von Ei⸗
Million Mark Banco (500,000 Thlr. preuß. Con⸗ rant) nicht übersteigen.
Die einzuliefernden Baupläne sollen in geometrischen Fagaden, Grundrissen und Längen und Querprofilen bestehen; perspektivische Zeichnungen werden gern ent⸗ gegen genommen, jedoch wird deren Einreichung nicht zur Bedingung gemacht. Die Kosten⸗Anschläge sind so zu spezifiziren, daß eine Kontrolle derselben möglich wird.
Der Maßstab für die Zeichnungen muß so genommen werden, daß der Fuß davon Zoll hamburger Maß beträgt. (Ein hamburger Fuß ist gleich 127 französ. Linien.)
Durch vorgenommene Bohrungen hat sich ergeben, daß in einer Tiefe von durchschniltlich 22 Fuß guter Baugrund zu erwarten ist. 8
Der lithographirte Situations⸗Plan, auf welchem die Begränzung des Kirchenplatzes angedeutet worden, ist in den hiesigen bekannten Buch⸗ und Kunsthandlungen für 1 Mk. Courant zum Besten der Kirchenbau⸗Kasse zu haben.
Die Konkurrenz⸗Arbeiten si i d. J. an Herrn Oberalten G. v. Hostrup versiegelt einzureichen; sie sind mit einem Motto zu bezeichnen und mit einem versiegelten Couverte, welches den Na⸗ men und die Adresse des Konkurrenten enthält, zu be gleiten. Sämmtliche eingelieferte Arbeiten sollen vor der Wahl zur Ansicht des Publikums ausgestellt wer⸗ den. Derjenige von den eingelieferten Bauplänen, wel⸗ cher als der beste und den Bedürfnissen entsprechendste anerkannt wird, soll mit 150 Stück Louisd'or, und die beiden, diesem zunächst folgenden, jeder mit 100 Stück holländischen Dukaten honorirt werden. Diese hono⸗ rirten Entwürfe werden Eigenthum der unterzeichneten Behörde, die übrigen aber an die aufgegebenen Adressen zurückgesandt.
Hamburg, den 28. Mai 1844.
Die St. Nicolai⸗Kirchenbau⸗ Kommission
sind bis ultimo November
Literarische Anzeigen.
2ν
[738] Bei C. F.
Neues interessantes Reisewerk über Skandinavien.
Kius in Hannover ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu
haben, in Berlin bei
E. H. ern chroeder, Linden 23, Jagorsches Haus:
Skizzen aus dem
VIITPH Bände. EIIöG n Berlin
0 dor g (61 Bogen.) Preis 4 Thlr. E11113“ bei E.
OFrden Mügge. 5 1 on Nvrwegen. H. Schroeder.
88
[739] 86 8 . 6” 88 — Musikalien-Leih-Institut. der Buch-, Kunst- und Musikalien-Handlung von 82 — 2 5) Ed. Bote L G. Bock, in Berlin Jägerstralse 42, Ecke der Oberwallstr., in Breslau, Schweidnitzerstr. 8.
3 Monat 1 Thlr. 15 Sgr. Mit
ganzen gezahlten
un d
Abonnement für der Berechtigung, für den Betrag Musikalien als Eigenthum zu entnehmen, 3 Thlr. Ausfährlicher Prospekt gratis.
Für Xuswärtige die vortheilbaftesten Bedingungen.
In meinem Verlage erschien so eben und ist in der Amelangseen Sort.⸗Buchh. (N. Gaertner),
Brüderstr. Nr. 1 1, w abalten: 1736] Veronika.
Zeitgeschichte von 8., Knig. Zwei Theile. Gr. 12. Geh. 3 Thlr.
Dieser Roman bildet das zweite und dritte Bänd⸗ chen einer Sammlung, die unter dem Titel „Deut⸗ sches Leben in deutschen Novellen“ von H. Koenig in meinem Verlage erscheint; das erste Bänd chen derselben: „Regina. Eine Herzens⸗ Ge⸗ schichte“, erschien 1842 und kostet 1 Thlr. 6 Sgr.
Leipzig, im Mai 1844. F. A. Brockhaus.
Eine
In der Buchhandlung von Gottlieb Haase Söhne in Prag ist so eben erschienen und durch alle
Buchhandlungen, in Berlin durch Alexander
Duncker, Königl. Hofbuchhändler, Französische
Straße Nr. 21, zu beziehen: [742] Das Studium der
allgemeinen Geschichte schaft und Literatur. .“
Von Dr. und Prof. K. J. Viez.
gr. 8. brosch. 1 ½ Thlr. 8
Allen Seiten des großen Gegenstandes, den schiefen und verwahrloseten zuͤmeist, hat der Hr. Verfasser seine Aufmerksamkeit zugewendet. Die einfache Anordnung, die scharfen Begriffs⸗Bestimmungen und eine bis auf die letzte Zeit reichende Literatur werden denjenigen, welche sich mit dem historischen Studium befassen, zu Statten kommen. Aber auch die Gebildeten aller Klassen werden dieses inhaltreiche, gedrängte Buch nicht ohne einige Befriedigung aus der Hand legen, denn es trifft die historischen Seiten fast aller großen Interes⸗ sen, zeigt neue Ansichten und hebt die Ergebnisse der jüngsten Forschungen heraus.
606 b G ;44.4.4 F87.S ₰ 10 l Rittergüter⸗Verkauf.
Eine bedeutende Auswahl verkäuflicher, zum Theil ganz in der Nähe der Sächs.⸗Schles. Eisenbahn gele⸗ gener, theils mit bedeutenden Holzbeständen versehener Rittergüter zu dem Preise von 30⸗ bis 350,000 Thlr. stehen zum Verkauf und kann hochgeehrten Herrschaften Uebersichten und resp. Anschläge einsenden.
G. A. Strobel zu Weißenberg in Sachsen. [603 P] „ ꝙᷓVerkauf von Landgütern.
Ritter⸗ und Landgüter verschiedener Größe und Ge⸗ gend; auch Mühlen, Gasthöfe ꝛc. hat zu verkaufen in Auftrag und empfieht solche dem kauflustigen Publikum
der Landgüter⸗Agent H. L. Beuthner in Letschin bei
Küstrin.
nach dem gegenwärtigen Stand der historischen Wissen⸗
3 Das Abonnement beträgt: —
2 Rthlr. für ¼ Jahr.
4 Rthtr. für Zahr.
8 Rthlr. - 1 Jahr.
in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.
Insertions-Gebühr für den
Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
Alle Post-Anstalten des In⸗- und
Auslandes nehmen Bestellung
auf dieses Glatt an;, für Berlin
die Expedition der Allg. Preuss. . Zeitung:
Fri strass 72.
No. 161.
1 Frhasalit Amtlicher Theil. Inland. Berlin. Näheres über die Erzesse der Fabrik⸗Arbeiter zu Peters⸗ waldau. — Provinz Preußen. Die Reise Ihrer Majestät der Kaiserin von Rußland. — Brand in Tilsit. — Stand der Saaten. — Provinz Schlesien. Ein Surrogat für die Branntweinvergiftung. — Nachrichten aus Glogau und Oels. — Rhein⸗Provinz. Ankunft des komman⸗ . “ 8. Trier. — Fahnenweihe in Saarlouis. — Prof Bauerband. — Briefe aus Schlesien. (Schafvieh⸗Bestan — und Stettin. (Konsulats⸗Wechsel.) “ bi 3 Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Herzog Max. — von Hoffnaaß †. — Königreich Hannover. Stände⸗Verhandlun⸗ Pr t S E1““ Schiedsgericht zu Stuttgart. — roßherzogthum Baden. Ackerbauschulen. — Großhe Hessen. Lokales aus Mainz. W Nußland und Polen. St. Petersburg. Ernennungen. Frankreich. Deputirten⸗Kammer. Verwerfung der Subvention ffr die Postmeister und Annahme sämmtlicher übrigen Supplementar⸗ Kredite. — Paris. Kredit⸗Bewilligung der Pairs⸗Kammer für Militair⸗ S über den israelitischen Kultus. — Briefe aus Paris. (Kammer⸗Arbeiten: Algerien. — Das Fe⸗ 8 rielle n P. ailes g as Fest der Industriellen Großbritanien und Irland. Unterhaus. Antrag wegen Abschaf⸗ fung der Kohlen⸗Ausfuhr⸗Zölle verworfen. — Verweigerung der Korre⸗ spondenz zwischen der britischen und preußischen Regierung über den Eisen⸗Zoll. — London. Nachrichten aus Irland. — Polen⸗Ball. — ö Parade in Windsor. n FFeng Briefe aus Madrid. (Der Marquis von Viluma; Pater bJ in Betreff der Vermählungs⸗Frage; Vermischtes.) aris. (Rehabilitirung des Andenkens der Häupter der Verschwö⸗ rung vom Oktober 1841.) Tunis. Schreiben aus Paris. 8 EEE Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Bö Köni 2 . + * oör 111“ 9 8 berg. Marktbericht. 9G ö“
Königl. Schauspielhaus. (Ein neues Drama von Lafont; ein neues Diver⸗
tissement von Stullmüller und Gähri Königsstädtis T ül Gährich.) — Königsstädtisches Theater. (Gastspiele.) — Vermischtes. — Karl Löwe als geistlicher
Amtlicher Theil.
Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und 8 dirende General des 3Zten Armee⸗Corps, von Weyrach, ee
Se. Durchlaucht der General⸗Major und Commandeur der 6ten Landwehr⸗Brigade, Fürst Wilhelm Radziwill, nach Treuen⸗
brietzen. Uichtamtlicher Theil. 88 Inland. .
Berlin, 10. Juni. Wir sehen uns heute in den Stand ge⸗ setzt, unsere gestrige vorläufige Mittheilung über die Exzesse der Baumwollen⸗Fabrikarbeiter im reichenbacher Kreise durch folgende Details, die zugleich zur Verhütung von Entstellungen dienen mögen zu ergänzen. Der am 4ten d. M. zu Peterswaldau ausgebrochene Tumult, welcher, wie bereits gemeldet, gegen einen dortigen Fabrikunter⸗ nehmer gerichtet war und die Demolirung der Wohnung desselben, so
(Definitive Erledigung der Differenzen
wie die Vernichtung des Hausraths und der Waaren⸗Vorräthe, zur Folge hatte, wobei der Eigenthümer sich sammt seiner Familie nur mit Mühe durch die Flucht retten konnte, that sofort die Unzuläng⸗ lichkeit der den Behörden zu Gebote stehenden Mittel zur Unter⸗ drückung des Exzesses dar. Die landräthliche Behörde sah sich daher veranlaßt, von der Kommandantur zu Schweidnitz Militairhülfe zu re⸗ quiriren, die ihr auch sogleich in einem Kommando von 200 Mann Infanterie Anführung eines Stabs⸗Offiziers gewährt wurde. Durch das i der bewaffneten Macht wurden die Tumultuanten aus den Trümmern der zerstörten Gebäude entfernt und die Ruhe und Ord⸗ nung in Peterswaldau wiederhergestellt. Kaum war dies geschehen als die Nachricht von dem Ausbruche eines zweiten Tumults in dem nahegelegenen Fabrikorte Langenbielau, mit mehr als 10,000 Einwohnern eintraf. Da, der Meldung zufolge, auch hier mit Zerstörung der Fabriken gedroht wurde, so brach der die Militairmacht befehligende Offizier auf der Stelle mit 160 Mann nach Langenbielau auf, während 40 Mann als Besatzung in Peterswaldau zurückblieben. Die Bewegung 8 Langenbielau war inzwischen gleichfalls rasch vorgeschritten. Ein Hiah Kaufmann hatte denjenigen, die ihn vor der drohenden Menge schützen würden, Geld versprochen, und da die Zahlung dieser Beloh⸗ büns etwas stockte, brach der Aufruhr plötzlich los. Ein jenem Kauf⸗ ücn zugehöriges Haus wurde gestürmt und demolirt und die Zer⸗ nur durch das unterdeß von Peterswaldau her⸗ — 16 llitair verhindert. Inzwischen schwoll der Haufe der LE“ mer mehr an; die vorschriftsmäßige Aufforderung zum “ ward mit Steinwürfen beantwortet. Da hierdurch aten schwere Verletzungen empfingen: so mußte der lassen, vngiech. deetg⸗ 88 85 6 Gebrauch machen b e er Tumultuanten — die Angaben zwischen nn 9 — getödtet und mehrere gäscens . bets “ hierdurch zur Stelle erreichten Effekts ungeachtet sis Rscncgenge dnßg L“ fortwährend mehr anwuchs (es sol⸗ en an 2000 Mann, mit Steinen und Knütte Mi⸗ litair gegenübergestanden haben), so hieit denen benrasaed dem. Nie für gerathen, sich zunächst mit den Truppen in Berbinbas setzen, welche er zu seiner Verstärkung von Schweidnitz 1 b warten hatte, und bis zu deren Ankunft eine passende Stellun in⸗ zunehmen. Der Sukkurs ward, nach Weisung des . zu Breslau, durch die Kommandantur von Schweidnitz gewährt; vier weitere Compagnieen gingen sofort ab, um Langenbielau zu besetzen Am 6. Juni früh waren nach den neuesten Berichten Peterswaldau 932 v nachdem jedoch Tages zuvor am letz⸗ vmanee 8 früher durch das Militair beschützte Gebäude zo weit die uns bis jetzt zugegangenen Nachrichten vi voch Hinaa daß von Seätens 1cne. Süchten, venent nie 1“ E“ ö und schleunigsten Maßregeln obigen, rechtgeing zeeezaromnen. enn Hasg Ein zufälliges Zusammentreffen i 1 bten zum 7ten und vom ten e. 9 tende Straßen⸗Aufläufe stattgefunden haben welche durch das Unter⸗ bleiben eines bei der Ankunft Sr. Königl. Hoheit bes Prinzen Adal⸗ bert erwarteten Zapfenstreichs veranlaßt, von Handwerksgesellen und Lehrlingen ausgegangen waren. Die Exrzesse beschränkten sich auf das Einwerfen von Fensterscheiben; mehrere der Ruhestörer wurden
verhaftet. Das zweckmäßige Zusammenwirken der Königlichen und
städtischen Behörden, so wie die allgemei i ü „so wie gemeine Entrüstung der Bürger⸗ schaft, lassen erwarten, daß eine Wiederholung nicht stiattfinden nnrd.
——
338 Preußen. Die Königsberger Allgemeine Ze⸗ ung meldet unterm 7. Juni, nach jetzt zu Königsberg einge⸗ aufenen Nachrichten sei die Abreise Ihrer Majestät der Kaiserin von Rußland verschoben worden und solle erst zwischen dem 22. und 26. Juni stattfinden; auch sei es nunmehr ungewiß, ob die Landreise durch Preußen oder die Seereise nach Stettin gewählt werde; das Letztere gelte aber als das Wahrscheinlichere. — Zu Tilsit brach am 5. Juni nach Mitternacht in den Hofgebäuden des Weinhändlers Sanio Feuer welches sich mit solcher Schnelligkeit verbreitete, daß in Zeit von . Stunden die Hinter⸗ und Nebengebäude des ganzen Quar⸗ iers vom Rathhause bis zur ersten Auffahrt an der Memel mit Aus⸗ nahme des Packhofs ein Raub der Flammen wurden. Der Schade ist sehr groß. — Der Frost, die scharfen Nord⸗ und Ostwinde im vorigen Monat und die anhaltend trockene Witterung haben auf die aufgegangene Saat, besonders auf Erbsen und Roggen, einen verderb⸗
lichen Einfluß geübt. Eben so leiden bereits di ä Obstbckume kusch Frost und Hürre. its die Gartengewächse und
Provinz Schlesien. Die Schlesische Zeitun j wissen, die durch den Mäßigkeits⸗Verein in Hö“ Erwerb geschmälerten Schänkwirthe machten jetzt Versuche, durch ein anderes billiges Getränk, welches den Namen Wein führen und „durch alle möglichen Mittel“ hergestellt werden solle, die der Branntweinpest Entführten der früheren Völlerei wieder zu gewin⸗ nen. — Für die nothleidenden Gebirgsbewohner ist zu Glogau die bedeutende Summe von 918 Rthlrn. gesammelt worden. — Am 2ten und 3. Juni wurde zu Oels das hundertjährige Jubiläum der katho⸗ lischen Kirche, in Beisein des General⸗Administrators des Bisthums Breslau, Weihbischofs Latussek, feierlichst begangen.
Rhein⸗Provinz. Se. Excellenz der kommandirende General des Sten Armee⸗Corps, Herr von Thile II., traf am 3. Juni in Trier ein, um an den folgenden Tagen die dortige Garnison zu in⸗ spiziren; zu gleichem Zweck begiebt sich derselbe nach Luxemburg und Saarlouis. — Zu Saarlouis fand am 2. Juni die feierliche Ein⸗ weihung der von Sr. Majestät dem Könige dem dortigen Bataillon des 30sten Landwehr⸗Regiments verliehenen Fahne statt. „Es hatten sich“, heißt es in der Trierschen Zeitung, „zu dieser Feier, außer den bei den Uebungen gegenwärtigen, viele inaktive und seit längerer Zeit verabschiedete Landwehr⸗Offiziere aus dem Umkreise eingefunden um das lebendige Interesse an einem Ereigniß zu bekunden welches im preußischen Staate nicht dem stehenden Heere allein, sondern auch dem Bürger, dem ganzen Volke angehört. Auch die Civil⸗Be⸗ amten und Vorstände der Bürgerschaft wohnten der Feier bei schlugen in Gemeinschaft mit den Offizieren jeder einen E11 Nägel ein, „mit welchen die Fahne an den dadurch de ng t, sheen echenspeel;, 17B.e welchen die Einwohner von Saarlouis “ wie ihr Verhältniß zu derselben, aufgefaßt haben, einen unzweideuti⸗ gen, ehrenvollen Ausdruck fanden.“ — Prof. Bauerband hat am 5. Juni seine akademischen Vorlesungen an der Universität Bon mit einer Einleitungs⸗Rede (über die Bedeutung der Begründung eines dem im preußischen Rheinlande geltenden Recht gewidwaten
Königliches Schauspielhaus.
Ein neues Drama von Lafont. — Ein neues Divertisse⸗ ment von Stullmüller und Gährich.
Vor kurzem wurde zweimal rasch nach einander und mit Beifall auf⸗ geführt das zweiaktige Drama: „Dornen und Lorbeer, oder: Das unge⸗ kannte Meisterwerk“. Im Französischen ist das Stück einaktig und führt auch nur den einen Titel: „Le chef-d'oeuvre inconnu“. Es hat den jun⸗ gen pariser Dichter Karl Lafont zum Verfasser und wurde am 17. Juni 1837 auf dem Théätre frangais zum erstenmale aufgeführt. Die deutsche Bear⸗ beitung ist von W. Friedrich. Die französische Kritik machte dem Stück den Vorwurf, es sei eine Reminiscenz des „Chatterton“, eine Unterstellung die im National vom 26. Juni 1837 siegreich widerlegt wurde. Die Geschichte der Haupt⸗Person — des Bildhauers Rolla, der in dem Augenblicke stirbt, als er es zu einer öffentlichen Anerkennung des Kunstwerthes seiner Leistungen gebracht hat und mit dem Lorbeer bekränzt wird — gränzt in ihren Neben⸗Beziehungen an die Mpthe von Pygmalion und in der Hauptsache an die Katastrophe im Leben Torquato Tasso's, Torregiano's, Andr. Chenier's, am meisten aber Correggio's; und des letzteren Ausruf „Auch ich bin ein Maler“ findet in unserem Drama nur seine Variation und Modulation im Munde eines florentinischen Bildhauers, der ebenfalls mit seinen Leidenschaften und Ge⸗ schicken gern dem Tode verfällt, nachdem er in Erfahrung gebracht, Michel Angelo Buonarotti habe sich günstig über seine Skulpturen ausgesprochen Das Oehlenschlägersche Trauerspiel „Correggio“ findet sich in dem Lafont⸗ schen aus dem romantischen Bereich mehr in das conversationelle gezogen; öhere poetische Weihe ist beiden nicht zuzusprechen, wie denn auch der florentinische
jese Michel Angelo in beiden Dramen verzeichnet ist, indem er sich bei Oehlen⸗ schläger wie ein mit der Peitsche um sich hauender Fuhrmann gerirt, während er bei Lafont blos den Kunstkritiker macht und nicht anders als hinter den Cou⸗ lissen in die Handlung eingreift. Ihm sind übrigens die rührenden Schluß⸗ worte in den Mund gelegt; denn wenn Leonore den sterbenden Rolla mit den Worten: Rolla, ranime toi. C'est le laurier de Raphaöl et de Pétrarque bekränzt, entgegnet Buonarotti: C'est le laurier de Virgile; il n'ombragera qu'un tombeau! — Das Stück fand weniger durch seinen Werth als Künstler⸗Drama, als durch die meisterhafte Leistung des Herrn Hendrichs (Rolla) die günstigste Aufnahme. Letzterer ist zur Genug⸗ thuung aller Kunstfreunde für die hiesige Hofbühne gewonnen und wird bei der Rückkehr von einer Reise nach dem Rhein, noch in diesem Monat als engagirtes Mitglied auftreten. Wir heißen ihn willkommen.
Das einaktige Divertissement „Der verliebte Dorsschneider“ von dem Königlichen Solotänzer Herrn Toni Stullmüller, welches am 6. Juni zur ersten Aufführung kam, ein Bauernschwank im Genre Eulen⸗ spiegels, sprach die ermunterte Versammlung an und wird auch fernerhin Erfolg haben. Am meisten Glück machte die zehnte Scene, worin das Liebespaar, Franz und Hannchen, sich in artigen Tanzgruppirungen schä⸗ kernd und kosend ihre Liebe gestehen und der Dorfschneider Spitz, um doch
auch einen Gegenstand zu haben, dem er seine Leidenschaft gestehen kann,
sich aus Stroh eine Puppe konstruirt, der er nun die nämli i
Erklärung macht, wie sie von den jungen Leuten im 113 führt wird. Die Musik, von dem Koͤnigl. Kammer⸗Musikus Herrn Gährich ist als Begleiterin der angeführten Scene höchst geschmackvoll und hat auch sonst verschiedene pikante und sinnige Momente; unstatthaft dürfte es aber sein, Frößere allbekannte Tonstücke fremder Meister ganz und 19 solcher Weise, wie es in diesem Divertissement geschehen ist den vor⸗ ommenden Tänzen unterzulegen. Die lomische Ballet⸗Musik duldet nicht blos, sondern liebt Anklänge und Parodieen von fremden Compositionen nicht aber pure Wiederholungen derselben. — Bei der Ausführung zeichne⸗ ten sich Herr Reichner (Franz), Herr Stullmüller (Spitz) und Dem Polin eben so aus als das Corps de Ballet die verschiedenen Gruppirun⸗ gen exakt und malerisch durchführte. — u
Königsstädtisches Theater. Gastspiel⸗
In dem bekannten, seit langer Zeit vom Repertoire versch —⸗ wesenen Lustspiel „die Memoiren⸗ des Teufels“ G “ zwei Gäste vorgeführt: Herr Hegel, vom Hof⸗Theater zu Detmold, gab den Robert, und Herr Gerber, vom Hof⸗Theater zu Oldenburg den Che⸗ valier von Rapinisre. Beide empfehlen sich durch ihre Leistungen auf vor⸗ theilhafte Weise und möchten eine gute Erwerbung für die Königsstädtische Bühne sein. — Herr Hegel, ein noch junger Mann, hat eine stattliche schlanke Figur, ein hübsches Aeußere und ein biegsames, höchst wohllauten⸗ des Organ, so wie ein feines, gewandtes Benehmen, ist also im Besitz sämmtlicher Requisite zu einem jugendlichen Liebhaber und Bonvivant Er löste seine Aufgabe zur allgemeinen Befriedigung. Mit ruhigem Ernst fvielte 5 die Scene im ersten Akt, der Baronin von Ronquerolles gegenüber; eicht und gewandt war er in der Maske des Teufels im zweiten feurig 8 lebhaft in der Schlußscene des dritten Akts. Vor Allem ist feine 198 präzise Aussprache zu loben, bei der dem Zuhörer auch nicht eine Sylbe 8 loren geht. — Herr Gerber spielte den Rapinisre, diesen Feinschmecker
eizhals und Dummkopf in Einer Person, ganz ausgezeichnet. Man fah 6 8 in dieser Rolle, daß wir es hier mit einem verständigen Schauspieler h 9½ haben, der schon eine gewisse Stufe im Tempel der Kunst erstiegen ; zein Mienenspiel prägt jedes Wort, das er spricht, scharf aus; nur 8 sesbehn vemeler Dialekt mitunter etwas störend, ein Uebelstand, den schan sgdurc größeres Aufmerken beseitigen könnte. — Herr Hegel, der des Stücks sich des lautesten Beifalls erfreute, wurde am
Vermischtes.
Am 6. Juni fand zu Erfurt das erste Gesang⸗ und Musikfest des
(aus der Verb
Sänger⸗Verei indung des dortigen Männergesang⸗Vereins mit dem Artillerie⸗
n, der Schützen⸗Liedertafel, dem Quartett⸗Verein, der Thomas⸗-]
nege
Liedertafel und dem Sängerkreise entstandenen) erfurter Sä
1 S8 krei tand r Sängerbun⸗
des, der jetzt etwa 330 Mitglieder zählt, unte W1 ln⸗
Linnehne g zählt, r freudiger Theilnahme der Am 1. Juli wird in Lübeck ein großartiges Sänger
03 4 4 8 :
25 verschiedene Liedertafeln, zusammen nahe an 400 Eagerfes “
sich dort, um geistliche und weltliche Lieder, letztere vor dem Burgthor unter
freiem Himmel, zu singen. Dies ist nun das fünfte derartige
eine Anzahl norddeutscher Liedertafeln veranstalttt.
— e. 22 8
8 Karl Löwe als geistlicher Komponist.
nter dem Titel „Biblische Bilder“ sind vor ku 1 und Bock zu Berlin von dem, als Lieder⸗ Sae e rühmt gewordenen, in Stettin lebenden Musik⸗Direktor Löwe drei Charak- terstücke für das Pianoforte erschienen, in welchen, da ihnen Bibelstellen zum Grunde gelegt sind, die erzählten Begebenheiten, oder die durch solche erregten Gefühle und Empfindungen, musikalisch zu malen und wiederzu⸗ h des Komponisten war. 5 „Nr. 1. „ ethesda“ überschrieben, malt, nachdem in einer 1 (im Grave-Tempo, D-moll) die fromme Stimmung der “ thesda Heilung erwartenden Kranken geschildert wurde, in dem darauf fol⸗ genden Allegro assai (ebenfalls D-moll) die Bewegung des Wassers nach den Textworten: „Denn ein Engel fuhr herab zu seiner Zeit in den Teich und bewegte das Wasser.“ Am Schlusse soll wohl, durch das nochmalige Ergreifen des im lebhafteren Tempo und in Dur durchgeführten Motivs der Introduction, das von Dank durchdrungene Gefühl des von Jesus be⸗ süt. Kranken gemalt werden.
Nr. 2. „Gang nach Emmahus“ betitelt, bringt ein sehr au⸗ Adagio in H-moll, das von einer wahrhaft heiligen 8,cseens esac wird. Nachdem das höchst gesangreiche Thema zuerst im Diskant durchge⸗ führt wurde, nimmt es die linke Hand, während die anderen Stimmen ein⸗ fach figuriren, als Mittelstimme auf; dann führt es der Diskant, melisma⸗ tisch verziert, mit einer harmonischen Behandlung nochmals durch, und so Ende durch ein Coda, in H-dur schließend, befriedigend herbei⸗- geführt.
In Nr. 3 wird nach einer kurzen Einleitung in Es-qur das geschäfti Treiben der „Martha“ in einem bewegten, iegchan veninnenh Fälage B-dur, und, nach einem kurzen recitativartigen Satze in einem Adagio Es-dur die fromme Empfindung der sich nur mit dem Göttlichen beschäfti⸗ genden Schwester, von der Jesus sagt: „Maria hat das beste Theil er⸗ wählt“, charakteristisch durch die Musik geschildert.
Alle drei Musikstücke, zwar in einem sich der modernen Schreibart nä⸗ hernden, aber immer edlen Style gehalten, sind keinesweges allzu schwer auszuführen und bekunden die Meisterschaft des besonders als Harmoniker ausg echgeten, eea Tondichters aufs neue. Harr
die äußere Ausstattung des in drei einzel Werkes ist zeccgemaß. . Exe