1844 / 162 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

2₰ Shanien. und die teten Für

2 der tapfer, voll

lung und Verhältnisse so

ürde, einne

unabhängig sei, daß er stets

und daß er se und Aufrichtigkeit Außerdem muß er

der ist, nahme könne. jedoch e üb sich zu erniedrigen; end und alles desjenigen sein, Wohlfahrt beitragen kann.

eines echten und d Freund der katholischen

was auf irgend eine Weise

in den angehört, Vermählung mit

so sollte man keinen Anstand nehmen,

stieen i

Leitung der sie dominirenden großen Mächte handeln, dann, das sagen würden wir einen spanischen Prinzen vorzie⸗ freilich weder wichtige Bündnisse noch große Reich⸗ thümer verschaffen, dagegen aber uns unaufhörliche Verlegenheiten ersparen, und vor Allem uns auch nicht die entfernteste Besorgniß übrig lassen, daß

Zum Schluß wiederholen wir, daß, was auch immer unsere Wünsche sein mögen, die Vermählungs⸗ frage auf so lange unberührt bleiben muß, bis die Königin geruhen wird, den Namen des Prinzen, dem ihr Herz den Vorzug giebt,

wir freimüthig, hen. Er würde uns

unsere Unabhängigkeit und Würde Gefahr liefen.

lichen.“

das Geschäft wird von nun an Regierung betrieben werden.

In Murcia, Alicante und Cartagena die Truppen zu vor ein Kriegsgericht gestellt worden.

sind

An der heutigen Börse gingen die 3proc. Papiere auf 27 baar

und 27 ½ bis zum 3. Juli hinunter.

x* Paris, 5. Juni.

en Chefs der christinischen Oktober⸗Verschwörung von 1841, ü 2. ihres Nifci für die gestürzte Regentin gefallen sind, ist dadurch rehabilitirt worden, daß sie den Wittwen der Generale Don Diego Leon und Borso di Carminati den erschossenen Gatten zugesprochen hat. I⸗ an das politische Haupt jener Verschwörung, den bekanntlich gleichfalls und auf die Ermitte⸗

von der jetzigen Regierung

vollen Gehalt ihrer nun die Reihe auch ehemaligen Minister Montes de Oca, welcher den Behörden Espartero's in die Hände fiel,

lung seiner Identität hin hingerichtet wurde. „Auf

gierung“, heißt es in einem Schreiben aus Vitoria vom 29sten v. M., 89. „begaben sich vorgestern der politische Chef und der Alkalde auf den Kire dort die Stelle aufzusuchen, an welcher der unglück⸗ am Bando des General Rodils in s . Man weiß, daß Herr Montes de Oca, an die Spitze des Aufstandes gestellt hatte, in den baskischen Pro⸗ Er wurde in Bergara von seinen eigenen Solda⸗ ten verhaftet und an Zurbano ausgeliefert, der 200,000 Realen für diesen abscheulichen Verrath bezahlte, von welchem wir glücklicherweise selbst nicht in den schlimmsten Tagen Es gelang nicht ohne Mühe und nur mit Hülfe

Kirchhof, um Montes de Oca ß kraft eines

ist, welcher

begraben

früherer See⸗Minister, sich der in den ersten Tagen des Oktober 1841 vinzen ausbrach.

kein zweites Beispiel finden, des Bürgerkrieges.

nigin bedürfen eines freisinnig en (liberal), er-

een von einiger ts amehe von guten per

mend und vor Allem durch Stel⸗

2 in neues Vaterland in sein Herz aufnehme, fonne, daß er seine erlauchte Gemahlin mit der r edlen Spaniers berathen

ohne übertriebene Vorurtheile und Gleisnerei; populair, jedoch ohne

endlich muß er Freund der Wissenschaften, der Künste zu der allgemeinen

Wenn man neben diesen schätzbaren Eigenschaf⸗ jen einen Prinzen findet, der einer mächtigen Nation oder einer vortrefflichen

Grundsätzen der Tugend und wahren Aufklärung erzogenen Familie ihn zu wählen und seine

unserer jungen Königin zu genehmigen. zer de Bewerber zu einer jener Nationen untersten Ranges gehört, deren Bündniß mit Spanien eine unbedeutende Wichtigkeit darböte und daneben zu Eifer⸗ sucht und Unannehmlichkeiten führen fönnte; falls er aus einer jener Dyna⸗ en ist, die immer und überall nur in Folge des Einflusses und unter der

Auf den Antrag des Finanz⸗Ministers haben sich die Pächter

des Tabacks⸗Monopols dazu verstanden, den Kontrakt aufzuheben, wieder auf alleinige Rechnung der

einige Personen, welche 1 einem Aufstande zu verleiten suchten, verhaftet und baren Verlust bereiten.

Das Gedächtniß der beiden militairi⸗

Aussagen der Todtengräber Oca aufzufinden, auf veisf

sönlichen Eigen⸗ Kreuz gepflanzt hatte. So

für sich handeln falls er Frem⸗

vollen Theil⸗ Montes de Oca schreiten,

Religion sein,

2☛ Paris, 5. Juni. der eine Zeit lang gestörten

der Falls aber der gungen empfangen worden war.

Herr Henri, worden.

zu veröffent⸗ Berlin, 10. Juni.

Wund neue Steigerung.

Königsberg, 7. Juni. dürfte den Preis des Getraides

As n

die Gebeine des Herrn Montes de en Grab man nicht einmal ein hölzernes bezahlte man in dieser unglücklichen Re⸗ volutionen die dem Vaterlande geleisteten Dienste!

wird man zu der Ausgrabung der . um dieselben nach Abhaltung eines Trauer⸗

Gottesdienstes, in einer anständigen Gruft beizusetzen.“

Tuni s.

Der Schlußstein zur Wiederherstellung freundlichen Verhältnisse zwischen Sar⸗ dinien und dem Bey von Tunis ist nun eingesetzt. n Tunis vom 17. Mai meldet, daß der neue sardinische Konsul daselbst angekommen und mit allen seinem Range gebührenden Ehrenbezeu⸗ Der bisherige Vice⸗Konsul daselbst, war zu der Stelle eines Konsuls zu Tanger befördert

Eisenbahnen. Berlin-Frankfurter Eisenbahn.

In der Woche vom 2. bis 8. Juni 1844 sind auf der Frankfurter Eisenbahn 4489 Personen befördert worden.

Handels- und Börsen-Nachrichten. Bei starken Cassa⸗Ankäufen war der Umsatz in allen Eisenbahn⸗Effelten sehr beträchtlich,

Die starke Getraide⸗Zufuhr von Polen. drücken und den Gutsbesitzern, zumal denen, die in letzter Zeit ihre Güter so theuer bezahlt haben, einen fühl⸗ (K. Kr. u Fr. Z.)

1r Den 10. Juni 1844.

In einigen Tagen irdischen Reste des Herrn

Ein Bericht aus

Antwerpen, 5. Juni. Frankfurt a. M., 6. Juni. 2008. Bayr. Bank-Actien 716 G. 300 Fl. 94 ¾ G. 40. 500 Fl. —. Hamburg, 8. Juni. Paris, 5. Juni. 5 % Neapl. au compt. 100.30. 5 % Span. Rente 31 ½. Pass. —. Wien, 6. Juni. Mail. 112 ⅞. Livorn. 122 ½.

Zinsl. 7 ½. Neue Aul. 21 ½.

5 % Met. 113 G. Bank-Aetien P. ult. Hope 90 Br. Stiegl. 89 ¾ Br. Int. 60 ½. Poln. 40. 200 Pl. 33 Br.

Bauk-Actien 1675. Fugl. Russ. 113 Br.

5 % Rente üin cour. 122. 40. 3⁰% Rente ün cour. 84. 50. Sloggu. 116 ½.

Anl. de 1839 127. Nordb. 142 ½.

Meteorologische Beobachtungen.

9. Juni.

Morgens Nachmittags 6 Uhr.

Abends 10 Uhr.

Nach einmaliger

2 Uhr. Beobachtung.

Luftwärme ... Thaupunkt . .. + sns Dunstsättigung Wetter

Wolkenzug... 1 Tagesmittel:

Berlin-

Lak 337,97 Par. 337,29 Par. 336,74 Par. + 11,7° n. +† 19,40 n. + 16,5° R.

7

73 pct. heiter. w. wsw. 337,33“ P.r... + 15,9 R... + 7,7*ꝙ .. 55 rcv Wsw.

Quellwärme 7,69 R. Plusswärme 16,0°9 R. Bodenwärme 15,8⁰° R. Ausdünstung 0,014, Rh. Regen. Niederschlag 0,039 Rh. WSW. Wäaͤrmeweebsel +† 20,9 + 12,80 R.

8,5°9 R.

n. + 6,9° n. ½ 54 pCt.

38 PCt. heiter. Wsw. V

——

Dienstag,

und deren Course erfuhren eine 1— n Dorfschneider, D

und keine.

¹

Pr. Cour.

Fonds. Brief.] Geld.

Actien.

Pr. Cour.

Brief.] Geld.] Gem. acte.

welche 818 St. Schuld-Sch. 3 ½ 100¼ Pr. Engl. Obl. 30. Präm Sch. d. Seeb. 8 ½ ees Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. Berl. Stadt-Obl. ¹ ½ Danz. do. in Th. Westpr. Pfandhbr. 4 Grossh. Pos. do. 103 101

Jetzt kommt

Befehl der Re⸗

Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. 100 712 Kur- u. Neum. do. 3 100 ½⅔

Oktober Schlesische do. 3 ½ 99

2. Gold al marco. V Friedrichsd'or. 13 ¾ 13 ¼ And. Gldm. à5 Th. 13 12 Disconto. 3 4

Amsterdam, 6. Juni. 5 % Span. 21 . 3⁰% do. 34 ½. Scbh. —. Pol. —. 110.

Oesterr.

Brl. Pots. Eisenb. 5 do. do. Prior. Obl. 4 Mgd. Lpz. Bisenb. do. do. Prior. Obl. 4 Brl. Anh. Eisenb. do. do. Prior. Obl. 4 Düss. Elb. Bisenb. 5

do. do. Prior. Obl. 4

Rhein. Eisenb. 5 do. do. Prior. Obl. 4 do. v. Staat garant. 3 Brl. Frankf. Bisb. 5

do. do. Prior. Obl. 4 0 b.-Secbles. Eisb. 4

do. Lt. B. v. eingez. B.-St. E. Lt. A u. B— Magd.-Halbst. E. 4 Brl. Schw. Frb. B. 4 do. do. Prior. 0Obl. 4

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 61 Pass. —.

4 % Russ. MHope 91.

166 103 ½ 189 ½ 188

158 104 ¼

98 ¾ 895

Mittwoch, Beruf.

Lustspiel in 1 V Köck und Guste. W. Friedrich. ersten Stück:

119½ 4120

5 % do. 100 ½

Preuss Pr.

Ausg. —. Zinsl. —.

Donnerstag, rad, vom Stadt⸗ Im Konzertsaale:

2) La seconde représentation de:

1. Juni. von E. Raupach.

iv

vom Königl. Solotänzer T. Stullmüller. ponirt vom Königl. Kammer⸗Musikus Gährich.

Mittwoch, 12. Juni. Stich: Hedwig von der Gilden, als Gastrolle.)

vaudeville-nouveau en 1 acte. vaudeville-comique en 1

Theater zu Stettin: Marie, als Gastrolle.)

Königliche Schauspiele

Die Schleichhändler, Possenspiel in 4 Abth., Hierauf, zum erstenmale wiederholt: Der verliebte ertissement in 1 Akt, arrangirt und in Scene gesetzt

Musik arrangirt und kom⸗

Der Ball zu Ellerbrunn. (Dlle. Bertha Hierauf: Drei Frauen

8 8

13. Juni. Czaar und Zimmermann. (Dlle. Con⸗

1) Le cadet de famille, vaudeville en 1

dame,

3) Un monsieur et une WE“ I

acte. 8

88

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 11. Juni. 3 Akten, von F. Heine. Räuberhauptmann. 12. Juni. Lustspiel mit Ges von B. A. Herrmann. Akt, von Marsano.

schen, als Seitenstück zu: „Der Platzregen (Dlle. Herrmann, Ardienne, im letzten:

Besser früher wie später. Hierauf: Ich irre mich nie! oder: Lustspiel in 1 Akt, von Lebrün.

Zum erstenmale: Adrienne, oder: De ang in 1 Akt, frei nach dem Französischen Hierauf, neu in Scene gesetzt: Die Helder Zum Schluß, zum erstenmale frei nach dem Französi⸗ als Eheprokurator“, von vom Theater zu Hamburg, im Guste, als Gastrollen.)

Vaudeville⸗Posse in 1 Akt,

Verantwortlicher Redacteur Dr.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

Bekanntmachungen.

160] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19. Januar 1844. Das in der Kronenstraße Nr. 3 belegene Blumesche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 18,342 Thlr. 8 Sgr. 3 Pf., soll Schulden halber am 13. September 1844, Vormitt. 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die dem Aufenthalte nach unbekannte Real⸗Gläubi⸗ gerin, die Wittwe des Kaufmanns Lantz, Emilie gebo⸗ rene Tempelhagen, wird hierdurch öffentlich vorgeladen.

161] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 1. Februar 1844.

Das in der Schießgasse Nr. 16 belegene Schumannsche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 9004 Thlr. 20 Sgr., soll am 17. September 1844, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die Wittwe Köhler, Johanne Margarethe geborene Bethge, wird zu diesem Termin ee mit vorgeladen.

[616 b] C 52 8 2 6 b 5 . 8 —— Berlin⸗Stettiner Eisenbahn. Mit Bezug auf §. 11. unseres Reglements für die Beförderung mit den Güterzügen machen wir hierdurch bekannt, daß wir diewährend der Woll⸗ be, markts⸗Zeit über unsere 9 Bahn gehende Wolle zum Mh gsroßen Theil weder nach

S

8 dem hiesigen Bahnhofe werden holen, noch von dem berliner Bahnhofe nach dem Bestimmungs⸗Platze mit unserem Gespann werden versenden können, da dasselbe voraussichtlich zu sehr in Anspruch genommen werden wird, weshalb wir die resp. Versender ersuchen, für die An⸗ und Abfuhr der Wolle von und nach den Bahnhöfen selbst zu sorgen, wobei wir noch bemerken, daß es uns besonders sehr wün⸗ schenswerth ist, daß die Abholung der Wolle von dem Bahnhofe zu Berlin recht schleunig erfolgt.

G Stettin, den 8. Juni 1844. Das Direktor

Witte. Kutscher. v;

i u Ebeling.

l[612 v). Dampfschif 8 Die bilannien Damysboote; 104.-, Henriezte“u., Pa⸗ ginnen ihre regelmäßigen Fahrsen von Hamburg

nach Helgoland jeden De (vom 22. “] Donnerstag u. Sonnabend

» Norderney (üb. Hel 8. . Helgoland) jed. .v. 2 » Föhr (üb. Helgoland) 100) M.e28 . 3.

uli an, uli an.

8 Allgemeiner Anzeiger.

In Berlin werden Fahrbillette durch Gefälligkeit des Heirn Agenten Anker (Taubenstr. 10) ausgegeben. Elb⸗Dampfschifffahrts⸗Compagnie.

3 Dampfschifffahrt 1 zwischen Potsdam 1613 b]-]] und Hamburg.

Abfahrt von Potsdam: jeden Montag, Mittwoch und Freitag, Vormittag 9 Uhr. Nummerirte Sitze werden bei dem Unter⸗ zeichneten ausgegeben, in Potsdam am Bord der Schiffe sind nur dann Fahrbillette zu haben, wenn noch Plätze disponible bleiben.

Zwischen Potsdam und der Pfaueninsel. 8

Donnerstag, den 13. Juni c.

Abfahrten von Potsdam um 9, 12, 2, 4, 5 ⅞1Uhr.

der Pfaueninsel 10, 1, 2 ¼, 4 ½, 6½2 Anker, Taubenstr. 10.

2) 2)

Literarische Anzeigen. Seit dem 1. Febr. c. erscheint regelmäßig in Berlin

1614 v’v Der Dampfer, Zeitung der Eisenbahn u. Dampfschifffahrts⸗ Kunde. Zunächst für Gesellschaften, Actionairs und solche, die es werden wollen, von Dr. Ph. A. Dethier.

Zmal wöchentl. (Dienst., Donnerst. u. Sonnab.) 1 Nr. v. 4 Hochquart⸗Seiten, nebst Tabellen, Karten u. Zeich⸗ nungen. Abonnements⸗Pr. in allen solid. Buchh. u. preuß. Postämt. halbjährlich 2 ½ Thlr. (4 Fl. rhein.), bei auswärtigen Postämtern mehr. Planmäßige Origi⸗ nal⸗Mittheilungen werden à Druckbogen mit 24 Thlr. honorirt. Inserate d. Zeile 3 Sgr., wofür sie zugleich ins berl. Intell.⸗Blatt eingerückt werden. Enthält 1) Repertorium der dahin gehörigen Literatur u. Kar⸗ tenschau. 2) Technisches. 3) Abfahrtszeiten⸗Tabelle. 4) Gesetze und Verträge. 5) Ausführliche Chronik der deutschen Eisenbahnen. 6) Chronik der ausländischen Eisenbahnen. 7) Sehr ausführliche monatliche Ueber⸗ sichts⸗Tabelle der Frequenz u. Einnahme. 8) Dampf⸗ schifffahrt und Kanäle. 9) Post, Gewerbe, Bergwerke und Handel, so weit sie hier in Betracht kommen. 10) Agenda für den Actionair (über Versammlungen, Ein⸗ zeichnungen, Einzahlungen, Zinsen⸗Erhebungen, Amor⸗ sisationen u. s. w.). 11) Ankündigungen. 12) Den vollständigsten Coursbericht.

Die Redaction, Invalidenstraße 33, so wie Hr. Wer⸗

ner, Markgrafenstraße 46, nehmen neue Abonnements an. Nichts ist geeigneter, als dieses Blatt, um zu einer

ruhigen und sicheren Kenntniß der Sachlage zu gelan⸗ und kein blindes Opfer des vorübergehenden Bör⸗ en-Zustandes zu werden. Das Blatt Nr. 57— vom 8. Juͤni, welches eine vollständige Uebersichts⸗Tabelle der 4 ersten Monate des Jahres enthält, und auch be⸗ sonders für 3 Sgr. zu haben ist, kann dieses augen⸗ scheinlich beweisen. Die ehn. Rihein⸗Berbacher⸗, Ludwigshafen⸗ (u. Speier⸗) Bexbacher⸗ Eisenbahn, besonders abgedruckt aus dem Dampfer, oder der Zeitung der Eisenbahn⸗ und Dampfschifffahrts⸗Kunde von Dr. Ph. A. Dethier. in 8. nebst 1 Karte der Bahnrichtung, Preis 12 Thlr.

ooder 12 ⅔⅞ Sgr. Berlin, 1844 Eisenhardtsche Buchhandlung,

Charlottenstr. 45.

[740] 5 8 Musikalien zu den aller- billigsten preisen bei Ed. Bote LK G. Bock,

Buch- u. Berlin, Jägerstr.

Schweidnitzer-Str. No. 8.

Musikhandlung.

2

Breslau,

w82l Indische Literatur.

In meinem Verlage ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten, in Berlin vorräthig bei

E. H. Schroeder, Linden 23, Jagor⸗ sches Haus: Hitopadesa. Eine alle indische Fabel⸗

Sammlung aus dem Sanskrit zum ersten Mal in das Deutsche übersetzt von Maxr Müller.

Gr. 12. Geh. 20. Sgr. Indische Gedichte in deutschen Alb. Hoefer.

Nachbildungen von Zwei Theile. Gr. 12. Geh. 2 Thlr. 1 ung der ersten

Das zweite Bändchen ist als Fortseh 1b Lese, die im Jahre 1841 erschien, auch einzeln zu er⸗

halten und kostet 1 Thlr. 1 Die Mährchen⸗Sammlung

des Somadeva Bhatta aus

Kaschmir. us dem Sanstit überset von Hm. Brockhaus. Zwei Theile. Gr. 12.

Geh. 1 Thlr. 18 Sgr. Leipzig, im Mai 1844. F. A. Brockhaus.

Verkauf eines Fabrik⸗ Grundstücks. n

In Nordhausen ist eine an der lebhaftesten Straße und für den Getraidekauf sehr günstig gelegene Brannt⸗ weinbrennerei mit dazu gehörigen Wohn⸗ und Wirth⸗ schafts⸗Gebäuden und zwei Gärten zu verkaufen. Das Grundstück möchte sich bei seiner Lage am Wasser und in einer Stadt mit lebhaftem Verkehr, welcher durch die von Halle über Erfurt nach Kassel zu legende Eisen⸗ bahn noch bedeutender werden wird, auch zur Anlegung einer anderen Fabrik eignen. Zur Vorzeigung des Grundstücks und Mittheilung der Verkaufs⸗Bedingun⸗ gen ist der Besitzer des Ritterguts Steinsee bei Nord⸗

[743]

hausen, Herr Sch ilze, auf portofreie Anfragen bereit. 8

1604 P] . 11““

4‿☛ Den Herren Besitzern von Ritter⸗ un Land⸗ gütern, so wie Mühlen, Gasthöfen ꝛc., gleichviel in wel⸗ cher Provinz belegen, welche zu verkaufen beabsichtigen, kann reelle Käufer zuführen oder zuweisen und bittet deshalb um recht viele Aufträge der Landgüter⸗Agent H. L. Beuthner in Letschin bei Küstrin.

Eine Wassermühle

in der Nähe Berlins mit nie fehlendem Wasser wird zu kaufen verlangt. Adressen nimmt das Königl. In⸗ telligenz⸗Comtoir unter S. 159. an.

[608 b]

Künstliche Diamante n. Lager, Unter den Linden 67, parterre. letzte Sendung enthielt

„.

Ringe ngrößter Auswahln Bri lanten, Rubinen, Smaragden.

[610 b] F““

Die

[607 bb

Eine schale mit Laubwerk, Deckel und Fußgestell ist billig zu verkaufen verlängerte Kommandantenstraße, 2tes Haus,

neben der Stadtschule, 1 Tr. hoch, bei Meyen. 8

Une idée de médecin,

Lustspiel Der

schöne weiße Marmor⸗

8

2 Rthlr. für ¼ Jahr.

4 Rthlr. Jah

8 Rthlr. - 1 Jah in allen Theilen der Monarchie

ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Aug. Preuss. Zeitung: Friedrichsstrasse UVr. 72.

Inhalt,

Amtlicher Theil. 1

Inland. Provinz Pommern. Maßnahme der ritterschaftlichen Pri⸗ vatbank zu Stettin. Rhein⸗Provinz. Thätigkeit der kölnischen Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft. Schreiben aus dem Grh. Posen. (Landwirthschaftliches.)

Deutsche Bundesstaaten. Königr. Bayern. Brand zu Teuschnitz. Verkehr auf dem Ludwigs⸗Kanal. Königr. Sachsen. Die Leiche K. M. v. Weber'’s soll nach Dresden gebracht werden. Königr. Hannover. Ständisches. Gustav⸗Adolph⸗Verein. Hafen⸗Anlage zu Harburg. Grh. Baden. Kettenbrücke zu Mannheim. Kammer⸗ Verhandlungen. Herzogthum Braunschweig. Dr. Hanne. Freie Stadt Frankfurt. Reiseplan der verwittweten Königin von England. Freie Stadt Hamburg. Der Brandschaden. Grh. Luxemburg. Eröffnung der Sessionen der Landstände. b

Frankreich. Deputirten ⸗„Kammer. Frage über die Gränzen der Occupation von Algier. Paris. Die Oppositionspresse über die

algierischen Angelegenheiten. Unterdrückung einer Meuterei durch den Herzog von Aumale. Briefe aus Paris. (Kammer⸗Arbeiten: Die Wahl des He‚rn Ch. Laffitte abermals annullirt; Algier. Die neuesten ungünstigen Berichte aus Afrika.)

Belgien. Brüssel. Zweiter und dritter Artikel des Gesetz⸗Entwurfs über die Differenzial⸗Zölle. 3

Griechenland. Schreiben aus Athen. (General Griziottis; Minister⸗ Krisis; Einweihung der Hof⸗Kapelle.)

xee Ein Wort über die eingetretene Krisis von Eisenbahn⸗

apieren.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Marlt⸗ bericht. Braunschweig.

Königl. Schauspielhaus. (Abschieds⸗Benefiz der Dlle. Grünbaum.) Synchronistische Studien. Lyrische Poesie.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht ist nach Kissingen abgereist. 1

Der bisherige Land⸗ und Stadtgerichts⸗Assessor von graven ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Land⸗ und gerichte zu Altena und zugleich zum Notarius im Depar Königl. Ober⸗Landesgerichts zu Hamm bestellt worden.

Othe⸗ Stadt⸗

Bekanntmachung über die Gewerbe⸗Ausstellung in Berlin. Ddie unterzeichnete Kommission ist mit Leitung der laut Bekannt⸗ machung des Herrn Finanz⸗Ministers Excellenz vom 10. Februar d. J. beschlossenen Gewerbe⸗Ausstellung beauftragt worden. Dieses Unter⸗ nehmen, ursprünglich nur auf das Gebiet des Zoll⸗Vereins berechnet, ist durch die an die übrigen Staaten unseres Vaterlandes ergangene Einladung eine deutsche Angelegenheit geworden. Wenn wir nun unsere deutschen Landsleute aus dem Gewerbsstande zur Theilnahme an dieser in Berlin am 15. August beginnenden Ausstellung hierdurch nochmals einladen, so bedarf es weder eines Beweises der Vortheile, welche die Ausstellung jedem Einzelnen darbietet, noch einer Erinnerung an die Folgen für unser gemeinsames Vaterland. Aber darauf wollen wir ihre Aufmerksamkeit lenken, daß die Augen des Gewerb⸗ und Handelsstandes, so wie der Regierungen aller frem⸗ den Staaten, auf dieses deutsche Werk gerichtet sind; daß die regste 11.“ daran eine Frage der Ehre für die deutsche In⸗ üstrie ist; die Lauheit einzelner Theile Deutschlands, zu Angriffen auf die In⸗ dustrie unseres Vaterlandes tausendfache Gelegenheit darbieten würde.

wogegen das Zurückbleiben wichtiger Gewerbzweige, oder

Berlin, Mittwoch den 12 “n Juni

Zur Aufnahme der Gewerbe⸗Ausstellung ist von des Königs Majestät das Königliche Zeughaus dargeboten worden, eins der schön⸗ sten Gebäude Berlins, dessen Räume mit den Erinnerungen einer großen Vergangenheit geschmückt sind. Es bildet ein Quadrat von 290 Fuß langen Seiten, mit einem inneren Hofe von 118 Fuß Durchmesser, und besteht aus zwei zur Benutzung eingeräumten Stock⸗ werken. Jede Seite dieses feuerfesten, hohen, hellen und trocknen Raums hat neunzehn breite Fenster, und es möchte kaum ein Bau gedacht. werden können, welcher zu dem vorliegenden Zwecke mehr Vortheile darböte. Unter Bezugnahme auf die früheren Bekannt⸗ machungen wird ferner bemerklich gemacht, daß bereits die preußische und mehrere andere Bundesregierungen sich bereit erklärt haben, die sämmtlichen Kosten des Her⸗ und Rücktransports zu tragen. Was sodann die Entschädigung für Zerbrechen, Zerreißen oder sonstige äußere Beschädigungen betrifft, welche, sorgfältiger Beaufsichtigung unerachtet, bei den ausgestellten Gegenständen vorkommen könnten, so liegt es in der Absicht, in den Fällen, in welchen erhebliche Gründe der Billigkeit für eine solche Ersatzleistung sprechen, dieselben eben so wenig zu versagen, wie dies bei den früheren Gewerbe⸗Ausstellungen in Berlin geschehen ist. Bei der demnächst stattfindenden Berichts⸗ Erstattung über die Resultate der Prüfung wird sorgfältig Alles ver⸗ mieden werden, was den Ausstellern zum Nachtheil gereichen könnte; wie denn überhaupt es sich von selbst versteht, daß wir von den uns ge⸗ machten Mittheilungen nur den vorsichtigsten Gebrauch machen. Dagegen hoffen wir, daß der deutsche Gewerbstand uns hinreichendes Vertrauen schenken werde, um die eingesendeten Gegenstände mit allen denjenigen Nachrichten (Fabrikpreis, Ursprung des Rohstoffes u. s. w.) zu beglei⸗ ten, welche zur Beurtheilung der Tüchtigkeit und Preiswürdigkeit eines Fabrikats unentbehr lich sind. Sollte daneben der Wunsch geäußert werden, dergleichen Notizen nicht zu veröffentlichen, so wird danach gewissenhaft verfahren; wer aber die zur Beurtheilung erforderlichen Daten nicht mittheilt, verzichtet dadurch auf die Beurtheilung seiner Erzeugnisse. Der Verkauf der ausgestellten Gegenstände ist gestat⸗ tet, deren Auslieferung dann nach dem Schlusse der Ausstellung er⸗ folgt. Die für die Ausstellung bestimmten Sendungen müssen so zei⸗ tig gemacht werden, daß sie spätestens bis zum 22. Juli d. J. hier eintreffen. Es wird wohl kaum erforderlich sein, auch den Staats⸗ und Gemeinde⸗Behörden, so wie allen Freunden des deutschen Gewerbewesens, dieses gemeinnützige Unterneh⸗ men recht angelegentlich zu empfehlen. Die allgemeine Theilnahme des Gewerbstandes wird großentheils davon abhängen, daß die Be⸗ hörden und die Beförderer des Gewerbfleißes ihre Bekanntschaft, ihren Einfluß zu Gunsten desselben verwenden. Diejenigen öffent⸗ lichen Blätter endlich, welche durch ein Versehen um Aufnahme dieser Bekanntmachung nicht besonders ersucht sein sollten, bitten wir, zur Verbreitung derselben in ihrem Kreise mitzuwirken.

Wir glauben das uns anvertraute schwierige Werk mit der festen Ueberzeugung beginnen zu dürfen, daß der deutsche Gewerbstand einem Unternehmen seine kräftige Mitwirkung nicht versagen kann, welches zum Nutzen des Vaterlandes begonnen ist und zu Ehren des Grewerbfleißes durchgeführt werden muß.

Berlin, den 15. Mai 1844.

Kommission für die Gewerbe⸗Ausstellung in Berlin. (gez.) von Viebahn.

Miit Bezugnahme auf die vorenthaltene Bekanntmachung benach⸗ richtigen wir die Gewerbetreibenden der Residenz Berlin und ihres Weichbildes, daß Formulare zur Anmeldung der auszustellenden Gegenstände, vom 21. Mai ab, an allen Wochentagen Morgens von 9 bis 12 und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, auf un⸗ serem Büreau im Königlichen Zeughause (Eingang von Seite der Linden) unentgeltlich in Empfang genommen werden können. Eben⸗ daselbst sind Nachmittags die mit den Anmeldungen ausgefüllten Formulare, vom 15. Juni an und spätestens bis zum 1. Juli d. J., wieder abzugeben. Besonders angenehm wird uns sein, wenn die Herren Aussteller durch persönliches Erscheinen mit ihren ausgefüllten Formularen uns Gelegenheit verschaffen, etwaige Zweifel muüͤndlich zu erledigen.

Die Anmeldung muß, außer einer möglichst genauen Bezeichnung der auszustellenden Gegenstände, Namen und Wohnung des Ausstellers nachweisen. Die Ablieferung der für die Ausstellung bestimmten Arbeiten dürfen wir im Interesse der Verfertiger von dem 1. bis spätestens 22. Juli d. J. erbitten, weil dann die Vertheilung der Räume erfolgt. Neben den eingelieferten Gegenständen wird eine doppelte Ausfertigung der Anmeldungs Verzeichnisse (in den oben gedachten Formularen) erbeten, damit das eine Exemplar, mit der Empfangsbescheinigung versehen, zurück gegeben werden könne. Berlin, den 15. Mai 1844. Kommission für die Gewerbe⸗Ausstellung in Berlin. (gez.) von Viebahn.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Provinz Pommern. Die Börsen⸗Nachrichten der Ostsee vom 10. Juni melden Folgendes aus Stettin: „Unsere rit⸗ terschaftliche Privat⸗Bank will, nach mehrfach darüber erlassenen Aeußerungen, keine Wechsel mehr auf Häuser in Berlin ꝛc. diskonti⸗ ren, welche sich mit dem Actienhandel beschäftigen, was zur allge⸗ meinen Kenntnißnahme zu bringen um so zweckmäßiger seyn dürfte, als bekanntlich seit einiger Zeit ziemlich alle Häuser in Berlin, vom größten bis zum kleinsten, bei dem Actienhandel interessiren, und an⸗ derenfalls gar leicht Verlegenheiten für manche entstehen könnten. Ob übrigens diese Maßnahme, wie sehr Vorsicht von einem Bank⸗ Institut, besonders unter gewissen Umständen, auch zu loben ist, wirk⸗ lich weise zu nennen sei, muß wohl sehr dahin gestellt bleiben. Wir unsererseits können sie, sobald von einer nur irgend konsequenten und rigorösen Durchführung die Rede sein soll, keinenfalls so ansehen, und glauben vielmehr, daß ebensowohl unser hiesiges kaufmännisches Geschäft, als das Interesse der Actionaire der Bank darunter wesent⸗ lich leiden werde.“

Rhein⸗Provinz. Die kölnische Dampfschifffahrtsgesellschaf hat (laut einem Schreiben aus Koblenz in der Frankfurter Ober⸗ Post⸗Amts⸗Zeitung) neue Böte bestellt, wird in einigen Tagen (das Schreiben ist vom 7. Juni datirt) ihre Fahrten wiederum vermehre und die Tour von Straßburg bis Köln, was an das Unglaub⸗ liche gränzt, in einem Tage zurücklegen, wodurch sie also in den Stand gesetzt ist, auch mit den oberrheinischen Eisenbahnen konkur⸗ riren zu können.

* Aus dem Großherzogthum Posen. Es ist er⸗ freulich, zu berichten, wie die Befriedigung eines früher erwähnten Bedürfnisses der Provinz, die Errichtung von agronomischen Schulen und Musterwirthschaften, wahrscheinlich nicht lange mehr auf sich warten lassen wird. Bekanntlich ist durch die Gnade Sr. Majest des Königs dem Landes⸗Oekonomie⸗Kollegium für das Jahr 184 die Summe von 10,000 Rthlr., für das nächstfolgende die von 26,000 Rthlr., mit Aussicht auf Steigerung derselben, überwiesen worden, um sie für die Verbesserung des Ackerbaues zu verwendern und es handelt sich jetzt darum, die Prinzipien festzustellen, nach wel chen die Förderung der Boden⸗Kultur geleitet werden solle. Wenn gleich dieselben die Bedingung einer möglichen Allgemeinheit in sich tragen möchten, so werden doch lokale Verhältnisse für jeden Fall zu berücksichtigen sein, und das Landes⸗Oekonomie⸗Kollegium hat daher an die landwirthschaftlichen Haupt⸗Vereine der Provinzen, wo solch bestehen, Cirkularien erlassen, worin nach vorher angegebenen allge⸗ meinen Grundsätzen die Gutachten der Vereine über die zu treffenden landwirthschaftlichen Vorrichtungen erfordert werden. Da für das Großherzogthum sich bisher ein solcher Verein noch nicht hat bilden können, dessen Konstituirung auch nicht so schnell zu bewerkstelligen sein möchte, daß ein gemeinschaftliches Gutachten desselben noch vor 8

Königliches Schauspielhaus. Abschieds⸗Benefiz der Dlle. Grünbaum

Wenn bei der Vorstellung, worin Dlle. Grünbaum zum letzten Male

auftrat, das Haus nicht in allen seinen Räumen gefüllt war, so hat sie dies wohl sich selbst zuzuschreiben, indem solche Stückchen von Stücken, wie die von ihr gewählten, allenfalls zu einem Karnevals⸗Quodlibet, schwerlich aber zur Ausfüllung eines Abends an einer Königlichen Hof⸗Bühne passen möchten. Wir hörten von der Benefiziantin Zerlinen’s „Pace, pace“; von ihr und Dlle. Marrx das ganz im Paesielloschen Styl gehaltene Zank⸗ Duett „Ah voilà Madame Bertrand“ aus „Maurer und Schlosser“, das war etwas derb, aber doch so wirkungsvoll ausgeführt wurde, daß es viederholt werden mußte; und sahen sie endlich noch als Karoline in dem oft gegebenen Quodlibet von L. Schneider „Versuche“, worin sie die Mannigfaltigkeit ihres schönen Talents dem Publikum, das sie un⸗ ern scheiden sieht, nochmals zu zeigen reiche Gelegenheit hatte. Herr ercht, Herzogl. braunschweigischer Hof⸗Schauspieler, excellirte als Adam

m „Dorfbarbier“ von Schenk, einem Komponisten, von und bei dem elbst Beethoven Vieles gelernt hat; und als Runyx in Kotzebue's anstößiger osse „Die Tochter Pharaonis“ bewährte er sich in Darstellung des ver⸗ cherten Wucherers, den er vom Wipfelblatt bis in die Wurzeln wiedergab, als Künstler, der eine Charakterrolle originell anzulegen und sinnreich durchzuführen ersteht: rauschender Beifall und zweimaliger Hervorruf lohnten ihn. Mad. P rue und Hr. Reichnerführten ein Pas de deux meisterlich aus; so wahrhaft schön, so ganz als Ausdruck der höchsten Anmuth des Körperlich⸗Mensch⸗

lichen, ist lange nicht getanzt worden. Zum Schluß nahm Dlle. Grün⸗

baum, die das Theater verläßt, von einem Publikum Abschied, das i

-Fesceasse stets nach Verdienst würdigte. meche sie bald d beneeee: Nachfolgerin erhalten, und behüte uns der Musaget vor einer ins Vistr efaßten Anfängerin, die nur ein (allerdings anmuthiges) Stimmchen at, und deren sanftes Flöten⸗Gelispel kaum die Räume des Schauspiel⸗ auses füllt. u.

Synchronistische Studien. Bei der vorherrschenden Richtung der Zeit auf praktische Interessen,

8 selbst im Gebiete des Geistes, ist das Sinken der literarischen Produktivität

als Erscheinung des Schönen oder als Mittel zur Ausbildung des inneren Menschen eine natürliche Folge. Daher vorwaltendes Sammeln, Sichten und Ordnen des Geleisteten, in möglichst natur⸗ und sachgemäßer Auffas⸗ sung. Dies erklärt die derzeit vielfältigen Versuche einer zusammenhängen⸗ den Darstellung der Geschichte unserer vaterländischen Literatur. Wir nen⸗ nen nur die größeren und kleineren Werke von Gervinus, Pischon, Schäfer, Rinne, Stöber u. N., welche sich an die seit ungefähr 20 bis 30 Jahren begonnenen von Wachler, Horn, Heinsius, Ko⸗ berstein u. A. als Erweiterung derselben anschließen. Gleicherweise ver⸗ mehren sich von Jahr zu Jahr die historisch geordneten Anthologieen über das ganze Gebiet, worunter als werthvoll aber nur W. Wackernagel's „Lesebuch“ und Pischon’'s „Sprach⸗Denkmäler“ zu nennen sind.

Zur Ergänzung nicht nur, sondern was die Hauptsache ist, zur erleich⸗ ternden Uebersicht des in jenen Handbüchern und Sammlungen Gegebenen, möchten die seit 1842 zu Breslau bei Kern erscheinenden 8

„Syn chronistische Tabellen zur vergleichenden Uebersicht der Ge⸗ schichte der deutschen National⸗Literatur, zum Gebrauch beim Unter⸗ richt in höheren Lehr⸗Anstalten und für Freunde der Literatur“,

welche Karl Eitner herausgiebt, und von denen bis jetzt drei Lieferungen erschienen sind, vorzüglich geeignet erscheinen. In ihnen hat sich der Ver⸗ fasser bemüht, das große Ganze unserer Literatur in chronologisch strenger Haltung in eine nicht nur anschauliche, sondern leicht überschauliche Anord⸗ nung dadurch zu bringen, daß sowohl das Ganze in natürliche Abtheilun⸗ gen einsichtig und möglichst in die Augen springend gegliedert ist, als auch besonders dadurch, daß in der Nebeneinander⸗Ordnung der periodisch vor⸗ herrschenden literarischen Gattungen der Synchronismus sowohl dieser, als der jedesmaligen bedeutendsten Erscheinungen in denselben zu raschem Ueber⸗ blick deutlich hervorgehoben ist. Mehr jedoch noch als hierdurch möchte der sonst leicht fragliche Ausdruck „synchronistisch“ gerechtfertigt werden, daß auf S. 94 9 96 in dem gesonderten sonchronistischen Nebeneinanderordnen der einzelnen Werke Klopstock's und Lessing's die Andeutung gegeben ist, es werde dies für die folgende große Glanz⸗Epoche unserer Literatur überhaupt in Bezug vr die ersten, für die Richtung entscheidenden Heroen derselben stattfinden. Hier traten Individuen und ihre geistigen Thaten an die Stelle der Völker. Der einzige für „sonchronistisch “" zu wählende Ausdruck „synoptisch“ wäre um nichts bestimmter; im Gegentheil lassen sich darunter noch viele andere

Vergleichungspunkte als das Historisch⸗Gleichzeitige denken, worunter hier

allein das gleichzeitige Erscheinen der Werke der verschiedenen Gattungen

in der deutschen National⸗Literatur zu verstehen ist.

Dem oben angegebenen Schematismus liegt, nach des Verf. Andeu tungen im Vorworte, die Idee zum Grunde, den Wechsel der Epochen mitielst aus der Natur der Sache hergeleiteter Einschnitte; das Vorherrschen gewisser von der Zeit begünstigter Gattungen, ihr Hervortreten, Wachsen, Kulminiren, Abnehmen und Ausscheiden; das Ablösen derselben durch 3 dere, ganz neue, in dem Geiste einer neueren Zeit begründete; endlich da Auftreten bedeutender Geister und ihrer Werke, nebst deren Einfluß au Andere ihres Zeitalters kurz, dies Alles durch genaue und umschauend Gliederung und Hervorhebung so darzustellen, daß das lebendige Geschieb der Geistes⸗Bewegung unserer Literatur schon dem ersten Blicke in den allgemeinsten Umrissen als geistiges Bild erscheint, dem genauere aber das Streben nach praktischer Uebersichtlichkeit sehr leicht au der beziehungsvollen Stellung des Einzelnen erkennbar wird: Somit vindi zirt der Verf. dem Unternehmen einen wissenschaftlichen Standpunkt gegen⸗ über den, für diesen Gegenstand sonst einzig noch als brauchbar bekannten „Chronologischen Tabellen“ von K. F. A. Guden, Leipzig, 3 Rthlr. gr. 4, deren Anordnung nur in der Reihefolge der Geburtsjahre der Autoren besteht, und deren Umfang sie weniger zur Beförderung der Literatur⸗Kenntnisse als zur Nachschlagen eignet. Außerdem, daß in ihnen natürlich das, seit ungefähr 1 bis 20 Jahren durch die Forschung für die früheren Perioden unserer Li teratur so außerordentlich reichlich Geleistete fehlt, ist, von Luther an, da den verschiedensten Gattungen Zugehörige ununterschiedlich dem Namen seines Schöpfers zugesellt, während man umgekehrt in den Handbüchern meistens das Einem Autor Zugehörige aus der Zusammenfassung der Gattung heraussuchen muß.

In vorliegendem Versuche ist dieser Uebelstand gehoben; leicht ist zu übersehen, was einem Namen, und zugleich eben so leicht, welchen verschie⸗ denen Gattungen es angehört. Wegen dieses Vortheils des Nacheinander und des Zugleich in Einem Ueberblick legt der Verfasser mit allem Fug synchronistischen Tabellen vorzugsweisen Werth bei, denn sie stellen so, wie er sagt, schon gleichsam das Skelett einer geistigen Gestalt dar lassen das Verhältniß der Theile eines zusammenhängenden Ganzen zu einander er⸗ blicken, auf eine gesetzmäßig gegliederte Form schließen, kurz gewähren das schematische Bild eines sich organisch entwickelnden Ganzen. Aber nicht nur dadurch erweisen sie sich als für den Unterricht bestimmt und geeignet, son⸗ dern auch deswegen, daß Eitner sich gründlichst bemüht hat, sowohl nach