8— 8 06 sle unterliegen Die Regierung ist ermächtigt, durch 2 der Zölle un . 18 ¼ die zu diesem Zweck nöthigen Anordnungen zu neffen. Wahrend eines Jahres, von Promulgation des gegen⸗ wärtigen Gesetzes an gerechnet, gegen Entrichtung einer Abgabe, von 30 Fr. für die Tonne, fremden Schiffen, welche von Sachverständigen, die sie zu bezeichnen hat, als von guter Qualität und im vollkommenen Navigabilitäts⸗Zustande befindlich anerkannt werden, die Nationalisirung bewilligen. Die Aichung soll, so wie für Erhebung des Tonnengeldes statt⸗ finden. Die Regierung ist ermächtigt, die Zahlung der Abgabe zu erlassen, unter der Bedingung, daß für jedes nationalisirte Schiff in Belgien inner⸗ halb einer festzustellenden Frist, ein Schiff von mindestens gleicher Qualität gebaut werde. Die Regierung kann den Nachweis über die Herkunft oder den Ursprung der Waaren fordern und Form und Art dieses Nachweises bestimmen. Die Regierung wird durch Königliche Verfügung die Fristen festsetzen, innerhalb deren gegenwärtiges Gesetz je nach den Herkunftsorten in Vollzug treten soll. Die im gegenwärtigen Gesetz bezeichneten Waaren, welche sich zur Zeit seiner Promulgirung im Entrepot befinden, sollen den hinsichtlich ihrer festgestellten neuen Vorschristen unterliegen.
Zu den weiteren Berathungen ging die Kammer wieder in einen geheimen Ausschuß über, über den jedoch die öffentlichen Blätter auch kurze Berichte bringen. In diesem wurde ein von dem Minister des Innern vorgeschlagenes Amendement zu dem Tarif⸗Artikel, welches zum Zweck hatte, 7 Millionen Kilogramme Kaffee aus den niederlän⸗ dischen Kolonieen unter günstigen Ausnahme⸗Bedingungen zuzulassen, mit 67 gegen 1 Stimme, die des Herrn Osy, angenommen. Ein anderes Amendement aber, ebenfalls zu Gunsten Hollands, von den Herren Delfosse, Fleussu, Lesoinne und von Tornaco vorgeschlagen, wonach auf der Maas und auf dem Kanal von Herzogenbusch nach Mastricht 200,000 Kilogr. nicht europäischer Taback zu dem für die direkte Herkunft unter belgischer Flagge bestehenden Zoll zugelassen werden sollten, wurde mit 33 gegen 28 Stimmen verworfen. Der dritte Artikel des Gesetz⸗Entwurfs, welcher nun an die Reihe kam, ver⸗ langte von den Kammern die Vollmacht für die Regierung, zu jeder Zeit die Aufmunterungen für die direkte Einfuhr und für die Flagge vermehren zu dürfen, wenn in Folge gegenwärtige Gesetzes im Aus⸗ lande Maßregeln ergriffen würden, um die Lage des belgischen Han⸗ dels und Gewerbfleißes zu erschweren. Dafür aber schlug Herr Malou folgendes Amendement vor:
Wenn durch Maßregeln des Auslandes die durch gegenwärtiges Gesetz festgestellten Vorschriften unwirksam gemacht, oder wenn in Folge der Ein⸗ führung dieser Vorschriften im Auslande Maßregeln ergriffen werden, um die Lage des belgischen Handels und Gewerbfleißes zu erschweren, so kann die Regierung in der Zwischenzeit zwischen den Sessionen die Aufmunterungen für direkte Herkunft und Flagge vermehren. Die von der Regierung kraft dieses Paragraphen getroffenen Bestimmungen sollen den v- bei ihrer nächsten Zusammenkunft zur Genehmigung vorgelegt werden.
Herr Nothomb bemühte sich sehr, die Verwerfung dieses Amendements zu veranlassen, es wurde aber von den Herren Du⸗ mortier, Rogier, Castiaux und Delfosse lebhaft unterstützt, nur von Herrn Delhougne bekämpft und mit 36 gegen 24 Stimmen ange⸗ nommen, so daß es nun an die Stelle des von der Regierung vor⸗ geschlagenen 3. Artikels tritt. Alle Minister stimmten dagegen, aber der größte Theil der einflußreichen Katholiken ließ das Kabinet im Stich. Herr Nothomb schien sehr bestürzt. Die Kammer entschied übrigens auf den Antrag des Ministers, daß ihre Abstimmungen über die Ausnahmen zu Gunsten Hollands nicht in den Moniteur eingerückt werden sollten.
Sen Sriechenland. * Athen, 25. Mai. Der General Griziottis, welcher nach türkischer Weise sich viel unbewegliches Eigenthum in und um Chalcis zu erwerben gewußt hat und in Euböa den Pascha spielt, war na⸗ türlich einer der Repräsentanten von Chalcis in der National⸗Ver⸗ sammlung vom 3. September, welches ihm ein Leichtes war, weil kein Wähler es wagen würde — aus Furcht vor den Folgen — ihm seine Stimme vorzuenthalten. Er hat nun seinen Wunsch zu erken⸗ naen gegeben, bei der Deputirten⸗Kammer die Stadt Chalcis wieder zu repräsentiren, und da sein Wunsch in der Umgegend als Gesetz ilt, so wurde seine Erwählung als eine ausgemachte Sache ange⸗ eas Das Ministerium jedoch, dem er ein Dorn im Auge ist, sucht seine Erwählung zu hintertreiben. Allein man wußte recht gut, daß der ministerielle Kandidat nicht reüssiren würde, wenn man Griziottis nicht vom Schauplatz entfernte. Um dieses zu bewerkstelligen, drohte man, ihn wegen Mord in Anklage⸗Zustand zu versetzen, wodurch man ihn unschädlich zu machen suchte, da nach dem neuen Wahlgesetz Nie⸗ mand, der wegen Verbrechen im Anklage⸗Zustand sich befindet, wahl⸗ fähig ist. Kaum aber erfuhr Griziottis, daß man ihn wegen Mord vor Gericht zu stellen beabsichtige, und es wäre nicht schwer gefallen, seine Schuld zu beweisen, als er einen Brief an den König schrieb, in wel⸗ chem er ihm die Machinationen seiner Feinde anzeigte und Se. Ma⸗ jestät bat, die Sache zu hintertreiben und die Minister von ihrem Vorhaben abzubringen, „sonst müßte er“, so schloß er, „sich gezwungen sehen, Gewalt gegen Gewalt zu gebrauchen.“ Diese verwegene Sprache verursachte neulich in der Hauptstadt, wo man einen kühnen Hand⸗ streich des Griziottis zu befürchten schien, allerdings einige Aufregung. Das Ministerium fand es indeß für passend, ihn doch vor Gericht zu stellen, und eine Abtheilung Truppen unter dem Kommando eines Schwagers Maurokordatos wurde nach Chalcis abgesandt, um sich seiner zu bemächtigen. Doch schloß sich der General in der Festung ein und suchte auf gütlichem Wege seinen Frieden mit den Ministern zu schließen. Zu diesem Ende schickte er seinen Neffen, der zugleich sein Adjutant ist, nach Athen ab; er ist gestern Abend hier eingetroffen und hat heute eine Unterredung mit Maurokordatos und dem Kriegs⸗ Minister gehabt, worüber jedoch noch nichts verlautet.
Aller Wahrscheinlichkeit nach geht das Ministerium seiner Auflö⸗ sung entgegen. In Folge der welche Herr Piscatory von Paris erhielt, soll er Schritte gethan haben, in Folge deren der König gestern Kolettis zu sich berief, und ihm den Antrag machte, ins Kabinet zu treten und drei der Portefeuilles an seine Freunde zu geben. Allein dieser Staatsmann hat den Antrag abgelehnt, jedoch mit der Erklärung, daß er bereit sei, ein selbstständiges Ministerium zu bilden. Darauf ließ der König Metaxas zu sich bescheiden, und fragte ihn, unter welchen Bedingungen er geneigt sei, ins Kabinet zu treten. Er erklärte sich bereit, für sich und seine Freunde drei Mini⸗
erien zu übernehmen, und so das Kabinet mit Maurokordatos zu
theilen. Auffallend ist es, daß gerade in diesem wichtigen Zeitpunkte der englische Gesandte sich in der größten Stille von Athen auf einige Tage entfernt hat. Gestern fuhr er auf dem Königl. Dampfschiff Virago“ Capitain Ottway nach der Inseln ab.
Den 26. Mai. Da das neue Altarbild endlich fertig ist, 888 heute, als am Pfingstsonntag, die Kapelle im Königl. Palais selnd egenwart des ganzen Hofes eingeweiht. Dieselbe wird abwech⸗
sowohl zum katholischen als zum lutherischen Gottesdienst ge⸗
braucht.
.—
8 Eisenbahnen.
Ein Wort über die eingetretene Krisis in Eisenbahn⸗ Papieren.
In der Haude⸗ d. M. ist ein wohlmeinenten Spenerschen Zeitung vom
10ten
8
bahn⸗Papieren und deren Abhülfe durch einstweiliges Einstellen fer⸗ nerer Einzahlungen enthalten, welcher zugleich die Meinung ausspricht, daß die Rechtslosigkeit der künftigen Zeitgeschäfte in inländischen Quittungsbogen zu plötzlich ausgesprochen sei, und daß zur allmäligen ruhigeren Abwickelung der Zeit⸗Speculationen noch einige Frist hätte gestattet werden sollen. Es ist jedoch zu bezweifeln, daß eine solche Fristgebung nachhaltig gewirkt hätte, denn der Cours selbst der Quit⸗ tungsbogen zu den durch den Staat garantirten, also al pari ver⸗ loosbaren Actien war durch ganz enorme, eben so sanguine, als unbe⸗ sonnene Zeitkäufe, wozu freilich kein Vermögen gehört, zum Theil bereits bis auf 30 pPCt. Agio getrieben worden und hätte nur durch immer fortge⸗ setzte derartige Zeitgeschäfte aufrecht erhalten werden können. Die alleinige Ankündigung der künftigen Rechts⸗Unverbindlichkeit solcher Zeitgeschäfte hätte eben so genügt, das Rad der Schwindeleien be⸗ deutend zu hemmen. Auch ohne das Gesetz war die Krisis dereinst unausbleiblich und würde um so fürchterlicher gewesen sein, je später sie eintrat, denn selbst in den bereits seit dem Jahre 1840 rechtslo⸗ sen Zeitgeschäften ausländischer Eisenbahn⸗Papiere sind ungeheure Beträge behandelt worden, aber freilich nicht klagbar, wogegen die Zeitgeschäfte aus inländischen Actien und Quittungsbogen er⸗ füllt werden müssen. Fast klingt die Erzählung als ein Scherz, daß ein hiesiger Actien⸗Spekulant zuletzt 8 Leute auf sei⸗ nem Comtoir mit derartigen Abrechnungen beschäftigt haben soll. Daher ist es allerdings nur zu bedauern, daß das Ge⸗ setz nicht bereits früher erschien, aber weit mehr noch, daß das ganze Projekt der Geldanschaffung zu den Eisenbahnen auf so un⸗ sicheren Grund — den Handel mit Quittungsbogen — basirt worden ist, und große Verantwortlichkeit trifft diejenigen, welche ohne klaren Ueberblick des Herganges und der Folgen großer Geld⸗Operationen sich zu Leitern in der Angelegenheit aufwarfen und zugaben, daß mittellose Personen ungeheure Summen, blos in der Hoffnung eines glücklichen Verkaufes, zeichnen durften, oder daß sie es gar selbst über alles Verhältniß zu ihrem eigenen Vermögen thaten.
Aber das Uebel liegt tiefer. Die vom Staate garantirten Eisen⸗ bahnen sind auf 60 bis 70 Millionen Thaler veranschlagt, und mit Inbegriff der übrigen, ohne Staats⸗Garantie neu projektirten Eisen⸗ bahnen soll eine Kapitals⸗Summe von 80 bis 100 Millionen Thaler in den nächsten Jahren beschaft werden. Unmöglich darf man hoffen, eine so ungeheure Summe durch den Handel mit Quittungsbogen von den Geldmächten der Börse zu beziehen. Denn die Börse kann wohl einige Millionen Thaler schwebend erhalten, aber nicht die riesenhaf⸗ ten Summen bis zur vollen Einzahlung aller Actien tragen. Aller⸗ dings ist der Banquier als Mittelsperson bei großen Geld⸗Operatio⸗ nen unentbehrlich, weil nur er sein Vermögen zu jeder Zeit leicht und rasch disponibel machen und die Fonds einstweilen vorschießen kann, bis die Papiere allmälig in die Hände der Rentiers und kleinen Privatleute gelangen. Allein die nicht voll eingezahlten Quittungsbogen eignen sich nicht zu einer nur irgend sicheren Geld⸗ Anlage für den Privatmann, denn sie erfordern vom Besitzer fort⸗ laufende weitere Nachzahlungen, was sich mit den Schwierigkeiten, die auf Hypothek oder sonst, außer in Staats⸗Papieren, angelegten Kapitalien willkürlich einzuziehen, nicht vereinigen läßt. Wagt aber der Privatmann, sein volles Kapital⸗Vermögen in solchen Quittungs⸗ bogen anzulegen, so läuft er bei eingeforderten Nachzahlungen Ge⸗ fahr, einen Theil der Quittungsbogen zu jedem Preise veräußern zu müssen. Sinkt der Cours gar unter den Betrag der geleisteten Ein⸗ zahlungen, z. B. bei 10 oder 20 pCt. Einzahlung unter 90 oder 80 pCt., so wird der Quittungsbogen als unverkäuflich ganz werthlos für den Besitzer, das Papier wegen unterlassener Nachzahlung präkludirt und der Besitzer um sein ganzes Vermögen gebracht.
Will man daher, daß die Eisenbahn⸗Papiere allmälig von der Börse in den ruhigen Besitz des Privatmannes übergehen, so muß man sie zuvor dazu gerignet machen, d. h. voll eingezahlte Actien schaffen. Die Sache ist zwar sehr verfahren, aber hoffentlich giebt es noch Auswege, wenn auch freilich nur mit Verlust des erkünstelten
Agio's. Die Eisenbahn⸗Gesellschaften mögen nämlich unter zu ver⸗ hoffender Genehmigung des Staates beschließen, daß nach erfolgter Einzahlung von 20 pCt. bei eintretendem Geldbedarfe einem gewissen Theile der Besitzer von Quittungsbogen gestattet sein soll, die ganze Rest⸗Einzahlung zu leisten und dafür volle Actien zu empfangen, denen einstweilen Zins⸗Coupons für die muthmaßliche Dauer der Bauzeit beigegeben werden. Sollten sich, was jedoch nicht leicht zu erwarten steht, in einem Termine gar zu viele Personen zur ganzen Rest⸗Einzahlung melden, so kann die jedesmalige Reihefolge der Num⸗ mern der Quittungsbogen bei diesen Einzahlungen durch das Loos bestimmt werden. Melden sich aber zu wenige Personen zu ganzen Rest⸗Einzahlungen, so wird wiederum eine weitere allgemeine Raten⸗ zahlung auf die noch vorhandenen Quittungsbogen ausgeschrieben. Auf diese Weise würden allmälig voll eingezahlte Actien entstehen, welche der Privatmann bei einem mäßigen Agio gern ankaufen und von der an der Börse flottirenden Masse entfernen wird, gleich wie dieses bei Staats⸗Papieren, Pfandbriefen ꝛc., welche die Börse nicht drücken, der Fall ist. Erfolgt aber eine solche oder eine andere gleichwirkende Maßregel nicht, so dürften sich die Krisen an der Börse wiederholen und können bei sonst ungünstigen Ereignissen so⸗ gar den Fortgang der Eisenbahnbauten ernstlich unterbrechen.
Dem Vorschlage, den bereits begonnenen Bau einer Eisenbahn langsamer fortzuführen, kann man nicht beistimmen, da es hier dar⸗ auf ankommt, das bereits verwandte Kapital so schnell als möglich nutzbar zu machen.
Dagegen müßten allerdings Gesellschaften, die kaum zu bauen anfangen, nicht unnütz mehrfache Raten nach vorausbestimmten Zeit⸗ fristen ausschreiben, wie solches bereits geschehen ist und noch ferner erfolgen soll.
Daß diejenigen Eisenbahnen, zu welchen, außer den Vorbereitungs⸗ kosten, noch keine eigentlichen Einzahlungen geleistet sind, zum Theil einstweilen noch aufgeschoben werden, dürfte sich von selbst verstehen, damit nicht dem Grundbesitze und anderen Gewerben zu schnell über⸗ mäßige Kapitalsummen entzogen werden. Auch müßte bei diesen Bahnen bestimmt werden, daß nur voll eingezahlte Actien in Umlauf kommen, und bei gehöriger Auswahl solider Zeichner könnte eine Caution von selbst nur 10 pCt. für den übrigen Theil jeder Zeich⸗ nung genügen. M. W.
Berlin-Potsdamer Eisenbahn. In der Woche vom 4. bis incl. den 10. Juni c. fuhren auf der Berlin-Potsdamer Eisenbahn 11,508 Personen.
2 . 2 . 2„ 1 Berlin-Stettiner Eisenbahn. F requenz in der Woche vom 2. bis incl. 8. Juni 1844 6666 Personen.
Handels- und Börsen-Uachrichten.
Berlin, 11. Juni. Auch heute wurden wieder ansehnliche Posten Eisenbahn⸗Attien und Quittungsbogen gekauft, in Folge dessen deren Course eine fernere Steigerung erfuhren, und nach einigen Schwankungen am Schluß der Börse über Notiz begehrt blieben. “
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 10. Juni 1844. 61 Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 27 Sgr. 7 Pf.; Roggen 1 Rthlr.
nder Aussatz über die jetzige Krisis in Eisen⸗
4 Sgr. 10 Pf.; große Gerste 1 Rihlr.; Hafer 24 Sgr. 7 Pf., auch 21 Sgr.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 3 Sgr. 7 Pf. und 1 Rthlr. 20 Sgr. 5 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 8 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 7 Pf.; Hafer 24 Sgr. 3 Pf., auch 21 Sgr. 11 Pf.
Sonnabend, den 8. Juni 1844.
Das Schock Stroh 6 Rthlr. 10 Sgr., auch 5 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf.
Der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.
Braunschweig. Die Anfuhr von Getraide mit der magdeburger Eisenbahn bewirkt, daß die Kornpreise hier nicht steigen, aber die Nachwehen der drei schlechten Jahre machen sich auf dem Lande und in dem kleinen Verkehr fühlbar; ja die Schweine sind so theuer, daß man deren aus Ruß⸗ land hat kommen lassen. 1“
8111*“*“ Den I11. Juni 1844.
Pr. Cour. Brief.] Geld.
Pr. Cour. Brief. Geld. [Gem.
165
Fon ds. ctien. ’8
Brl. Pots. Eisenb do. do. Prior. O bl
101 b Mgd. Lpz. Eisenb. —
88 ½
St. Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. Präm Sch. d. Seeh. — Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. 3 ½ Berl. Stadt-Obl. 3 ⅓ Danz. do. in Th. — Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. 4 do. do. 3 ⅔ Ostpr. Pfandbr. 3 ½ 102 ½1 Pomm. do. 3 ½ 101 112 Kur- u. Neum. do. 3 ½ 101
Schlesische do. 3 ½
100¾ 2A105 191½ 8 do. do. Prior. Obl — 160 ⅓ 104¼
5
4 4 Brl. Anh. Eisenk. —
do. do. Prior. Obl. 4 Düss. Elb. Eiseub. 5
4
5
4
100 ⅔ 48 100 ½
do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. do. v. Staat garant. 3 ½ „ Brl. Frankf. Eisb. 5 2 [do. do. Prior. Obl. 4 0 b.-Schles. Eisb. 4 do. Lt. B. v. eingez. — B.-St. B. Lt. A u. B — Magd.-Halbst. B. 4 Brl. Schw. Frb. E. 4 do. do. Prior. Obl. 4
3 ½ 4
Gold al marco. — Friedrichsd'or. — And. Gldm. à 5 Th. — Disconto. —
Thlr. zu 30 Sgr. Brief.] Geld.
141 ½ 140 ⅔ 150¾ 149 ½ 22 79 ⅔ 104 ½ 102 ¾ 99 ½ 99 ⅔ 99 ½ 24
250 Fl. 250 Fl. 300 Mk. 300 Mk. 1 Lst. 300 PFr. 150 PFl. Mt. 150 PFl. Mt. 100 Thlr. Mt. Tage
2 Mt. Mt. 156 Woch.
Kurz
2 Mt.
Kurz Mt. Mt. 6 Mt.
Amsterdam do. Hamburg
do.
London
e““ Augsburg b1164*“ ..
Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss.. 100 Thlr.
Frankfurt a. M. WZ. 100 Pl. Petersburg 100 SRbl.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 7. Juni. NMiederl. wirkl. Sch. 61 ¼. 5 % Span. 212⁄%. 3 % do. 34 ⁄. Pass. —. Ausg. —. Sch. —. Pol. —. Oesterr. —. 4 % Russ. Hope 9¹½.
Frankfurt a. M., 6. Juni. 5 % Met. 113 ⅓ G. 2008. Bayr. Bank-Actien 716 G. Hope 90 ½ Br. Stiegl. 89 ⅞ Br. Iot. 60 ½. 300 FI. 94 ¾ G. 4do. 500 Fl. —. do. 200 Pl. —.
P aris, 6. Juni. 5 % Rente ün cour. 121. 95. 3 % Rente fin cour. 84. 45. 5 % Neapl. au compt. 100. 65. 5 % Span. Rente —. Pass. 5 ¼.
Wie n;, 7. Juni. 5 % Met. II114¼. 4 % 100 ¾¼. 3 % 7884 Bank- Aetien 1635. de 1834 149 ½. Anl. de 1839 126 ¾⁄. Nordb. 142 ⅞. Gloggn. 117 ½. Mail. 111 ½. Livorn. 119 ½.
5 % do. 100 ½. Zinsl. —. Preuss. Pr.
Bauk-Actien p. ult. Poln.
Meteorologische Beobachtungen.
Abends. 10 Uhr.
1844. Morgens
4 Nach einmaligen 10. Juni. 6 Uhr.
Nachmittags Beobachtung.
2 Uhr.
Luftdruck ... 336,81“ Par. 337,42 Par. 337,34“ Par. Luftwärme ... + 13,5° 1gse 19,3 ⁰ R. + 14,69 R. Thaupunkt. —+f 9,6⁰0 R. + 9,70 n. 7,72n. Dunstsättigung 74 pCt. 48 PCt. 58 pot. Wetter halbheiter. halbheiter. bezogen. Win˙d. W. W. SW. Wärmewechsel + 19,60 Wolkenzug. .. — W. — + 11,09 R. — Tagesmittel: 337,190 Par... +† 15,82 K... + 9,00 R... 60 pct. w.
Quellwärme 1 R. Flusswärme 16,7⁰0 K. Bodenwärme 15,9⁰, R. Ausdünstung 0,013, Rh. Niederschlag 0,078 Rb.
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 12. Juni. Der Ball zu Ellerbrunn, Lustspiel in 3 Abth., von C. Blum. (Dlle. Bertha Stich: Hedwig von der Gil⸗ S G Gastrolle.) Hierauf: Der Verstorbene, Posse in 1 Akt, von
enelli.
Donnerstag, 13. Juni. Czaar und Zimmermann. (SOlle. Con⸗ rad, vom Stadt⸗Theater zu Stettin: Marie, als Gastrolle.)
Im Konzertsaale: 1) Le cadet de famille, vaudeville en 1 acte. 2) La seconde représentation de: Une idée de médecin, vaudeville-nouveau en 1 acte. 3) Un monsieur et une dame, vaudeville-comique en 1 acte.
Freitag, 14. Juni. Zum erstenmale: Alter schützt vor Thor⸗ heit nicht, Lustspiel in 1 Akt, von Feodor Wehl. Hierauf: Der Roman. Und: Der verliebte Dorfschneider.
Königsstädtisches Theater. “ Mittwoch, 12. Juni. Neu in Scene gesetzt: Die Helden. Lustspiel in 1 Akt, von Marsano. Hierauf, zum erstenmale: Adrienne, oder: Der Beruf. Lustspiel mit Gesang in 1 Akt, frei nach dem Französischen, von B. A. Herrmann. (Dlle. Herrmann, vom Thalia⸗Theater zu Hamburg: Adrienne, als Gastrolle.) Zum Schluß: Die ländliche Ruhe. Lustspiel in 1 Akt, von O. J. Kart. Donnerstag, 13. Juni. Die Memoiren des Teufels. (Herr Hegel, vom Hof⸗Theater zu Detmold: Robert, als letzte Gastrolle.) Freitag, 14. Juni. Die Helden. Hierauf, zum erstenmale: Emiliens Herzklopfen. Vaudeville⸗Scene, nach dem Dänischen, von B. A. Herrmann. Zum Schluß, zum erstenmale: Köck und Guste. Vaudeville⸗Posse in 1 Akt, frei nach dem Französischen, als Seiten⸗ stück zu: „Der Platzregen als Eheprokurator“, von W. Friedrich. (Dlle. Julie Herrmann, vom Thalia⸗Theater zu Hamburg, im zweiten Stück: Emilie, im dritten: Guste, als Gastrollen.)
Hofbuchdruckere
auch 2 Rthlr.
58 Das Abonnement beträgt:
2 Rthlr. für ¼ Jahr. 4 Rthlr. - ½ Jahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Naum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
Alle Post-Anstalten des In⸗ und Aus pagr⸗ nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: 5 griedrichsstrasse Mr. 72
Ddie vierteljährliche Expedition selbst (Friedrichs⸗Straße dem angegebenen Datum, frei in
kann nicht mit Gewißheit die Nummern erwarten, Uebrigens ist die Einrichtung
9 Uhr ab bis Nachmittags 4 Uhr einer Zeile 2 Sgr. Um wiederholten machüͤngen der Königl. Behörden,
finden. Auswärtige haben ihre Inserate unter
Pränumeration dieser Zeitung beträgt 2 gemacht, und jeder innerhalb der Ningmaue⸗ gesandt. — Auswärtige, des In⸗ oder Auslandes, ten, die vor der hier eingegangenen Meldung daß Inserate, deren Aufnahme in den 2 in unserem Expeditions⸗Lokale, Friedrichs Straße Nr. 72, Anfragen zu begegnen, wird zugleich bemerkt, daß in literarischen und Kunst⸗Anzeigen, auch Familien⸗? der Adresse der Expedition in fran
Nr. 72 S Haus
getroffen,
Amtlicher Theil. Inland. Berlin. tern in Schlesien. — 2 Preußen. Die Reise Bekanntmachung des Provinz. Nöggerath. — C bau. — Warnung der Königlichen R. von der Ostsee. (Landwirthschaftliche Deutsche Bundesstaaten. Kissingen. — Königr. Sachsen. derlassen wollen. — Königr. Hannov Königr. Württemberg. Reise des K
Ihrer Majestät
gart. — Die dortige Buchhändler⸗Mes Stände⸗Verhandlunge
Grh. Baden. Diskussion über den Gustav⸗Adolph⸗Ve⸗ men. Unfall des Dampfboots „Wittel furt a. M. 3 Oesterreichische Monarchie. Schr. Erzherzog⸗Statthalters; Cornelius.) Rußland und Polen. St. Peter zessin von Oldenburg. — Stellvertret
über die Verleihung akademischer Grade.
Frankreich. eputirten⸗Kammer. 28 b is Frene Geldbewilligungen für Algier. — Die Vorfälle zu
e Gebiet an der marolkanischen Gränze. —
Amendements in den Gel Biskara. — Das streitig
Königr. vern. 2 - Espartero soll sich in Dresden nie⸗
(Hohe Reisende; Wagner's reiben aus
Weiteres über die Unruhen unter den Fabrik⸗Arbei⸗ — Das Hütten⸗Amt zu Saynerhütte. — Provinz
der Kaiserin von Rußland. —
akademischen Senats zu Königsberg. — Rhein⸗ Geldbeitrag der Lütticher zum kölner Dom Regierung zu Koblenz. — Schreiben
S.) 1 Nachrichten aus
Bavyern. er. Die Universität Göttingen. — önigs. — Städtisches aus Stult⸗ se. — Die Arbeiter zu Ulm. — n. — Freie Stadt Lübeck. rein. — Freie Stadt Bre⸗ ind“. — Schreiben aus Frank⸗ elektro⸗magnetische Maschine.) Prag. (Rückkfehr des
sburg. Entbindung der Prin⸗ ung Nesselrode's. — Neglement
Staatsschuld⸗Scheinen können gegen Ablieferung Series IX. Nr. 3 schon vom Montage, den Staatsschulden⸗Tilgungs⸗Kasse (Taubenstraße Nr. mittagsstunden von 9 bis 1 Uhr, Empfang genommen werden.
Beifügen bekannt gemacht, daß die Coupons, den dieserhalb früher ergangenen Bestimmungen gemäß, nach den Apoints geordne und mit einem die Stückzahl und den Geldbetrag enthaltenden auf⸗ summirten Verzeichnisse versehen sein müssen.
Verwerfung des Kommissions⸗
Saris. Näheres über die Veröffentlichung der Joinvilleschen Schrift. —
der Kabylen. ——
rfungs⸗Akt . dh . he e der Studente
nigin Victoria. — Adr
5 Reductions⸗Vörschläge. — Briefe aus Paris. ⸗ das Rekrutirungsgesetz. — Parlamentarischer
beiten: Algier; die Häfen; Stand der Eisenbahnfrage.) Großbritanien und Irland.
London.
Ludwig Philipp's Besuch bei der Kö⸗
n von Löwen an Montalembert. — (Kammer⸗Ar⸗
Hof⸗Nachrichten. — Der
Standard über die Ursache des Besuchs des Kaisers von Rußland. —
Parlaments⸗Verhandlungen. — Vermi Belgien. Brüssel. Kammer⸗Verha
hältnisse zu Holland und zu anderen Mächten.
Schweden und Norwegen. Sto
Schweiz. Die Ereignisse in der
Märkische Bahn. — 1 Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichte ¹Börse. — Schreiben aus Weimar.
ur vaterländischen Geognosie. — Berline aus Dresden. (Alexis Lwoff als ihre Leistungen.)
Beilage.
Schweiz. Bahn zwischen Höchst und Schreiben aus Weimar.
schtes. “ 8 udlungen über die Handels⸗Ver⸗
ckholm. Die Reise des Königs. Soden. — Niederschlesisch⸗ (Thüringische Bahn.) n. Berlinund Frankfurta. M. (Wollmarlt.)
r musikalische Zeitung. — Schreiben
Komponist und Virtuos; Maler und
“
Commandeur der 6ten
Donnerstag den 13 J.
An die Leser. der Stadt wohnende Pränumerant erh
erschienen sind. Für einzelne Nummern Allgemeinen Anzeiger dieser Zei in Empfang genommen
A
dem Anzeiger
kirten Briefen einzusenden.
Amtlicher Theil.
Bekanntmachung, Auszahlung der am
1. Juli 1844 fällig en Zinsen von Staatsschuld⸗Scheinen betreffend. Di 1. Juli älli albjährigen Zinsen von Die am 1. Juli d. J. fällig werdenden h sähr 1 Jehe aas 17ten d. M., ab bei der 30) in den Vor⸗ mit Ausnahme der Sonntage, in
Den Inhabern dieser Coupons wird dies hierdurch mit dem
Berlin, den 11. Juni 1844. Haupt⸗Verwaltung der Staats⸗Schulden. 1 (gez.) Rother. v. Berger. Natan. Köhler. Knoblauch.
Se. Durchlaucht der General⸗Major und Landwehr⸗Brigade, Fürst Wilhelm Rad⸗
ziwill, von Treuenbrietzen.
Angekommen:
1 4 ½ qꝗ¶%v˙ĩ2 2 2 1 Nichtamtlicher Theil. Inland.
Berlin, 12. Juni. Nach den neuesten aus Schlesien ein⸗ getroffenen Nachrichten ist zwar auch in Alt⸗Friedland, im walden⸗ burger Kreise, ein Erzeß vorgefallen, welcher mit dem am 4ten in Peterswaldau verübten in nahem Zusammenhange steht, indem meh⸗ rere Haufen Tumultuanten in Alt⸗Friedland am 7ten d. M. die Woh⸗ nung eines Handlungs⸗Gehülfen aus der in Peterswaldau Fabrik überfallen und die vorhandenen Waaren⸗Vorräthe, e 79. Gelder der Plünderung preisgegeben haben. Weitere Erüete jedoch, ohne daß es militairischer Hülfe bedurfte, durch die Maß⸗
regeln der Civil⸗Behörden verhindert worden. 1b “M In Leutmannsdorf, im schweidnitzer Kreise, hat ein starker Zusam⸗ menlauf von Tumultuanten stattgefunden, diese haben sich indeß durch Anmahnungen und Warnungen der Behörden von allen Exzessen ab assen. spezterswaldau und Langenbielau ist die Ruhe volmhnmen wiederhergestellt und im Uebrigen in keinem Theile des Gebirges, weder im Regierungs⸗Bezirk Breslau, noch in dem der Regierung zu Liegnitz, gestört worden. Gegen etwaige Versuche, Erzesse zu wieder⸗
Rühlr. Preuß. Cour. für das Inland. —
bewirken ihre Bestellungen rechtzeitig bei den resp. Post⸗Aemtern;
Nachrichten jeder Art, so wie Industrie
anlassung zu gel es Ho gegeben haben; aber wir müssen mit Bedauern hinzufügen, für die Saynerhütte günstigen Voraussetzungen nicht zutreffen. . sorgsame und alle Erschwerungen des Hüttenbetriebes nach Möglich
beseitigende Verwaltung hat zwar
1““ b“ 8 1 1 Bestellungen für Berlin werden in der Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor
wer dies versäumt,
82 ält das
2 ½ Sgr. den Wochentagen von Morgens Raum
n des Blattes ist der Preis tung gewünscht wird, an a 28 werden. Der Preis der Insertion beträgt für den
der Allg. Preuß. Zeitung, außer gerichtlichen und anderen öffentlichen Bekann
und Handel betreffende Anzeigen, stets Aufnahme
holen, sind die erforderlichen Maßregeln getroffen, die Rädelsfüh 8. sich in Schweidnitz in Haft, und die gerichtliche Untersuchung
st bereits im Gange.
8 7 8 11 Berlin, 12. Juni. Der Korrespondent „vom Rhein, 28. 9 Nr. 154 der Kölnischen Zeitung vom 2. Juni, findet e
befremdend, daß das Königliche Hütten⸗-Amt zu Saynerhütte eine Quantität von ü 5
fremden ist aus der Voraussetzung entsprungen, daß jenes Sneee Alles besitze, was zu einem vortheilhaften Hohofenbetriebe erforderlich
etwa 9000 Ctr. Roheisen ankaufen will. Sein Be⸗
ei. Selbst wenn diese Annahme richtig wäre, so könnten e. Umstände, die dem Korrespondenten unbekannt geblieben wären, 8 einem vorübergehenden Einstellen des Hohofenbetriebes daß die Eine
Alles gethan, um die Saynerhütte Material zu versorgen, allein es hat nicht
nit gutem und wohlfeilem hat nicht b die Eisenerzgruben, aus welchen die Hütte
in ihrer Macht gestanden,
ihre Erze beziehen muß, und die Waldungen, welche das Kohlenholz liefern, der Hütte näher zu rücken, und eben so wenig gelungen,
ist es ih über die Ankaufspreise des Holzes zu gebieten, welches durch die vermehrte Konkurrenz der anderen Hüttenwerke und 8en 1 viele andere, dem Hüttenbetriebe ganz fremde Verhältnisse von 89 2 zu Jahr so sehr im Preise gestiegen ist, daß ein guter 88 erforderte, das rohe, zur Verfeinerung und vortheühafteren — ve thung bestimmte Material von anderen. Hüttenwerken zu .een welche sich einer günstigeren Lage für die Anschaffung der 8 un Kohlen erfreuen, und welche auf die Verfeinerung des Rohprodukts — die daraus entspringenden Vortheile der Saynerhütte überlassend — verzichten. Wenn der Korrespondent es ferner „nicht minder auf⸗ fallend“ findet, daß die Saynerhütte ihren Bedarf an Roheisen in schottischem Roheisen beziehen soll, so glauben wir ihm die beruhigende Zusicherung geben zu können, daß das Königliche Hütten⸗Amt jedem inländischen Roheisen⸗Produzenten, der als Mitbewerber bei des eiess⸗ rung auftreten dürfte, unter gleich günstigen Bedingungen den Vorzug vor den Lieseranten von ausländischem Roheisen geben wird.
Provinz Preußen. Die „Staats⸗, Kriegs⸗ und Friedenszeitung“ vom 10. Juni meldet aus Königsberg: Nach den hier eingegangenen offiziellen Nachrichten wird Ihre Ma⸗ jestät die Kaiserin von Rußland die Reise nach Potsdam zur See üüber Stettin ausführen.“ — Der Königl. akademische Senat der Universität Königsberg hat am 7. Juni folgende Bekanntmachung er⸗ lassen: „Indem das unterzeichnete Kollegium jetzt in den Stand ge⸗ setzt ist, die Feier des akademischen Säkularfestes öffentlich anzukün⸗ digen, und demgemäß die deutschen Universitäten zur Theilnahme ein⸗ zuladen, hat dasselbe es auch als angemessen erkannt, seinerseits den ehemaligen Zöglingen der Albertina zur Theilnahme an diesem Feste
Zur vaterländisch
Geognostische Karte von von R. von Carnall. Schropp und Comp. *).
Ober⸗Schlesien, ein Theil der gro Hollands durch das nördliche und dem Kaspischen eerstreckt,
es Hügelland, das sich im Purchschnitt eine Höhe von 800 Fu benden Höhen
öchste Punkt liegt in der Gegend von Tropplowitz, 8 1500 Fuß abs. Höhe aufsteigen.
Berge beinahe bis zu . Leobschütz, Ratibor und dem Thale d und verflächt sich allmälig nordwärts in dung der Oppa liegt die L. Neisse 455 Fuß über dem Meere. Steinkohlen⸗Gebirge inselartig hervortr größere Höhen, so bei Pschow 1033 F.
*) Der Verfasser der Karte, witz, hat ein „Bergmännisches Tasche werks⸗Industrie, im besonderen derjeni bans 1844, Tarnowitz bei Robert N
des Königlichen oberschlesischen Berg⸗I zeichnisse aller Gruben und Erbstollen Behörde stehen; sodann eine Uebe herrlichen und gewerlschaftlichen
Bergbau;
Die zweite Abtheilung enthält drei Abhandlungen: serer heutigen Gebirgslehre; wie der Heir Verfasse soll diese Abhandlung nur dazu dienen, „denen, der Gebirgslehre bekannt zu machen, in a Ueberblick von dieser Kunde und eine Erklärun
ten, sich mit Sprache einen sächlichsten Kunst⸗Ausdrücke zu geben.“ Annsicht, vollkommen erreicht. geognostischen Bildes 1 Kommentar zu der geognostischen Kart
wohl Niemand geeigneter dazu sein, einen solch
Ober⸗Schlesien,
Deutschland, Polen, R Allgemeinen
rdank r ihrer en Namen von Bergen. rdanken nur ihrer Lage den No Berg G 8 wo die Grauwacken⸗
Die Hochebene zwischen der Oppa erhebt sich 850 — 1000 Fuß Bei der Einmün⸗ Oder 713 Fuß und bei der Einmündung der Rechts von der Oder, da, wo das erreichen noch einzelne Punkte F.; ferner
Bergbaues u 82 im Jahre 1842 (Blei⸗Bergbau und Hütte; Gallmei⸗Bergban; Steinkohlen⸗
über die so wichtige Eisen⸗Production wird nichts gesagt). 88 g ; 1) Grundzüge un⸗
r in der Vorrede bemerkt, die nicht Gelegenheit hat⸗ in allgemein saßlicher g ihrer haupt⸗ Zweck wird, nach unserer Entwurf eines
interessanten Gewiß möchte en Kommentar zu liefern,
Die zweite Abhandlung:
von Ober⸗Schlesien,
en Geognosie. Zwei Blatt.
ßen Ebene,
ist ein flaches, nordwärts Die
und sich
senkt
ß erreicht. darin
das Oderthal.
itt, . und bei Rydultau 1016
Herr Bergmeister von Carnall in Tarno⸗ Taschenbuch für alle Freunde der Berg⸗ Erster Jahr⸗ Es ent⸗ ält dies Werk in der ersten Abtheilung eine Uebersicht des Geschäfts⸗Bezirks
Ober-Schlesiens.
gen herausgegeben.
eimann“,
Amts zu Tarnowitz, mit einem Ver⸗ unter Leitung der genannten Ergebnisse des landes⸗ Betriebes
, die rsicht der
und Hütten
„Dieser
bildet einen e von Oberschlesien.
entworfen Berlin bei Simon
die sich von den Küsten ußland, bis zum Ural sanft wellenförmi⸗
im erhe⸗ Der
bischen Czerwionkau und Nikolai 1200 F. und zwischen Bielschowitz und seische din Biala⸗Brzeska⸗Gora im Plessener Walde, 1158 F.; e gegen das Weichselthal liegen noch einzelne Kalkberge, unter “ der Klemensberg bei Lendzin der bedeutendste ist und eine Hörh Lon erreicht. Der Vereinigungspunkt der Weichsel und “ ieg noch 719 F. über dem Meere. In der Gegend von Beuthen 1815 89 und Tarnowitz (1005 F.) erheben sich Kalkstein und Dolomit bis gg F. und ein von hier aus westlich ziehender, allmälig sich E“ hen⸗ zug steigt in der Basalt⸗Kuppe des Anna⸗Berges noch einmal bis nahe
füͤlltes Thal getrennt, aus dem die Oder in die oberschlesische Ebene hin⸗ austritt. Diese Ebene ist mit einer, oft sehr mächtigen Schicht von auf⸗ geschwemmtem Lande *) überdeckt, aus der die älteren Gebirgsmassen gleich⸗ sam wie Inseln hervorragen. Ein solches Terrain scheint auf den ersten Anblick wenig Ausbeute für den Bergbau zu versprechen, und doch ist gerade hier ein so reicher Schatz von “ wichtigen Mineralmassen verborgen, auf die wir unten zurückkommen werden. . V“
8 1S en ist üe. den Sectionen Nr. 152, 153, 171, 172, 173, 190, 191 und 192 der Reimannschen Karte von Deutschland entworfen; doch sind die Berg⸗Schraffirungen, die Waldungen, die Nebenwege, die Namen unbedeuten⸗
1300 F. empor. dtet h Zwischen Woischnil und Guttentag erheben sich chöhen des Jura⸗ Kalks, nämlich der Zogelberg 1173 Fuß, Grojez⸗Berg 1186 Fuß, e. tin gegen 1000 F., der Lubeczkoberg 984 Fuß. Von hieraus erstre sich ein Zug flach abgedachter Höhen, die aus aufgeschwemmtem Fomze bestehen und sich bei Rosenberg und Stirnalitz noch 900 F. und bei Uschütz 650 F. erheben, wo sie dann ziemlich plötzlich abfallen. 1 Im Faer und Westen wird die oberschlesische Ebene von den Kar⸗ paten und den schlesisch⸗mährischen Sudeten in einem großen, gegen Norden geöffneten Bogen begränzt. Beide Gebirge sind durch ein flaches, einige Meilen breites und meist mit Sand und aufgeschwemmtem Lande ausge⸗
Anhöhen des Jura⸗
als der Herr Verfasser, der seit achtzehn Jahren bei dem oberschlesischen Bergbau beschäftigt und seit dreizehn Jahren den dortigen Bleierz⸗ 88 Gallmei⸗Bergbau leitet. In der Vorrede verspricht Herr von e. künftig speziellere Monographieen der durch das Vorkommen nützlicher Fossilien ausgezeichneten Formationen zu geben; möge es ihm vergönnt sein, dies Versprechen zu erfüllen! Die dritte Abhandlung enthält eine ausführ⸗ liche Schilderung der Einrichtung der Bergschule zu: Tarnowitz, die den Zweck hat, tüchtige Revier⸗ und Gruben⸗Beamte zu bilden. 1s Die dritte Abtheilung endlich enthält unter der Ueberschrift: „Beiträge ur Belehrung im bergmännischen Geschäftskreise“, eine Sammlung von Notizen und Tabellen, die für den praktischen Berg⸗ und Hüttenmann von Wichtigkeit sind, nämlich Tafeln zur Verwandlung preußischer Maße und Gewichte in englische und französische und umgekehrt; ferner Tafeln zur Er⸗ leichterung verschiedener, im bergmännischen Geschäftskreise (namentlich bei der so wichtigen Anwendung der Dampfkraft) häufig vorkommender Berech⸗ nungen. Viele dieser Tabellen existiren theils noch gar nicht, theils wenig stens noch nicht in preußischen Maßen und Gewichten. Zuletzt enthält das Werkchen noch eine Uebersicht der Königlichen Gefälle und Abgaben der gewerkschaftlichen Gruben. Wir wünschen, daß dem Herrn Verfasser auch
hierfür die verdiente Anerkennung zu Theil werden möge,
er Ortschaften, Teiche ꝛc. weggelassen, damit das geognostische Farbenbild um “ S Beg gen sind die Höhenzuüge und Wasserscheiden durch stark markirte Linien hervorgehoben; das ist ganz gut, nur muß man nicht Beides für identisch halten, denn ein Höhenzug kann wohl eine Was⸗ serscheide bilden, aber nicht jede Wasserscheide bildet einen Höhenzug. Au⸗ ßerdem sind die seit dem Erscheinen der Reimannschen Karte neu angelegten Kunststraßen eingetragen. Die Linie der Oberschlesischen Eisenbahn von Oppeln nach Neu⸗Berun konnte noch nicht angegeben werden, da zur Zeit der Entwerfung der Karte die Richtung noch nicht überall festgestellt war. Hinsichtlich der Kolorirung der Karte ist Folgendes zu bemerken: Der weiß gebliebene Theil der Karte zeigt an, daß daselbst nicht bekannt ist, was unter dem aufgeschwemmten Lande (in der Farben⸗Erklärung der Karte mit 1. bezeichnet) vorkommt, während das feste Gestein auch 12 wo es von den aufgeschwemmten Massen bedeckt wird, also nicht zu Tage heraussteht, auf der Karte mit der für dasselbe hier angenommenen Farbe bezeichnet worden ist. Durch Farben sind nun auf der Karte folgende Gebirgsarten unterschieden: 2) Kreidekalk. 3) Gips⸗Gebirge ꝛc. a. Thon, Mergel u. s. w. ; b. Gyps; c. Kalkstein. 4) Jura⸗Formation; a. Kaltstein; b. bunte Thone ac.; c. Thon ꝛc. mit Eisenstein. 5) Muschelkalkstein⸗Formation: a. opa⸗ jowitzer Kalkstein; b. Dolomit, nebst Angabe des Streichens der bei Tar⸗ nowitz darin vorkommenden Bleierz-⸗Gänge; c. Galmei⸗Gebirge; d. Braun⸗ Eisenerz; e. Sohlen⸗Kalkstein. 6) Bunter Sandstein. 7) Steinkohlen⸗ Gebirge. 8) Grauwacken⸗Gebirge. 9) Basalt. 8 Was nun die zur Bezeichnung der einzelnen Gebirgsarten gewählten Farben betrifft, so fönnen wir es bei dieser Gelegenheit nicht unterlassen, unser Bedauern darüber auszusprechen, daß die Geognosten sich noch
— Der Herr Verfasser hat die Benennung „aufgeschwemmtes Land“ bei⸗ behalten, da sich eine strenge Sonderung von Diluvium und Alluvium in Ober⸗Schlesien nicht durchführen läßt und nur im Allgemeinen zu bemerken ist, daß die Hauptmassen mehr dem Diluvium angehören, das henac. Alluvium sich aber mehr auf die Thäler und flachen Niederungen beschränkt.
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