die Saaten ver⸗ Zur Unterstützung n Hülfs⸗Comité ge⸗
daß in wenigen Augenblicken user beschädigt wurden. Einwohner hat sich ein
Hagelwetter, d die meisten Hä cklich gewordenen
Ausland.
APeutsche Bundesstaaten
eich Bayern. Dechant Diepenbrock m bekleidete Amt eines General⸗Vik vern zu verlassen zu nehmen. „ s in der Augsb. Die Getraidepreise sind zu
E öZ“
Briefen aus Regensburg zufolge, daselbst, welcher vor kurzem das ars niedergelegt hat, Willens und in seinem Heimatland Westphalen den Der Verlust des würdigen, geistvollen Man⸗ Allg. Ztg. vom 10. Juni, „wäre
„, heißt e nes“, heiß München
jedenfalls beklagenswerth.“ — am 8. Juni namhaft gefallen.
Königreich Hannover.
mer der Stände vom 3. J
die Bittschrift des Magistrats von Han! Drucks der direkten Steuern betreffend.
gegen diesen Druck zwei 2
ünde⸗Versammlung wegen Abstellung de der Steuerlast.
In der Sitzung der ersten Kam⸗ rte der General⸗Syndikus über nover, Ermäßigung des Der Magistrat hatte an Unträge geknüpft: 1) Ver⸗ r Tendenzen 2) Berück⸗ — Der Referent fand örden auf eine ord⸗ flichtigen Bedacht nähmen. Gewerbetreibenden so verdiene dieser angenen Petitionen beträfen, und die Vorstellung hinsichtlich des im Allgemeinen betreffen⸗ Nach einigen
seine Vorstellung mittelung der St der Steuer⸗Behörden auf Vermehrung sichtgung der Lage der st keine Beschwerde darin, wenn nungsmäßige Her Was dagegen die hinsichtlich der steuerlichen meso mehr Beach nur den Zustand der Gewerbe dadurch der Antrag, „ 1 Verhältnisse 1 zu verweisen.“
ädtischen Gewerbe. die Steuer⸗Beh anziehung der Steuerp Berücksichtigung der geringeren Verhältnisse betreffe,
tung, als die jetzt eingeg in kleineren rechtfertige sich letzterwähnten, die steuerlichen be den Punktes an die Finanz⸗Kommission Bemerkungen wurde dieser Antrag angenommen. reich Württemberg. De mmlung, welche am 16. Juni zu ung der Statuten für e und schweizerischen Buchhändler.“ Abrechnung der süddeutschen un oll übrigens in keiner Wei n Leipzig in Kollision kon üd⸗Deutschland und der
e Merkur vom 10 die erste öffentliche — Die M
r Hauptzweck der Buch⸗ Stuttgart stattfindet, Verein der süddeutschen Einführung einer persönlichen d schweizerischen Buchhändler unter se mit der allgemeinen Buchhändler⸗ imen, noch den Besuch der letzt Schweiz überflüssig machen. h. Juni enthält cinen au Verhandlung des stuttgarter aurer zu Ulm sind zur Arbeit
bändler⸗Ver ist die Berath
Schwäbisch sführlichen
Bericht über Handels⸗Schiedsgerichts. zurückgekehrt.
Großherzogthun geordnete Hecker seine egründen. — en über das Gericht dnete Bassermann den Antrag von Sitzung vom 31. M
Am 11. Juni wird der Ab⸗ tion in Betreff der Verantwortlichkeit der Aus den Verhandlungen der K sverfahren ist noch nachzutragen, 1835 auf Auf hebung ai erneuerte, von dem edeutet wurde, daß ein solcher Antrag In der Diskussion, die sich über die⸗ g. Rettig unter Anderem: Armee⸗Corps des deutschen rganisirt sein müssen, Deutschlands oben seien, zu entschließen können. t Anlaß zu Besorgnissen. Der Haupt⸗ wilitairgerichte ist der, daß man, adel verdient, die Idee und das Bewußt⸗ in ein bestimmtes Ganzes erhalten tzweck des Militair⸗Gerichts, allein Staatsgesellschaft Beides kann füglich und und wenn das Militair glaubt, daß zu andlung des Soldaten
n Baden.
Minister b ammer der
Abgeordnet der Abgeor der Militairgerichte in der gs⸗Kommissar aber b sultat bleiben werde.
d erhob, äußerte der Ab verschiedenen selben Grundsatz o t von Seiten dieser Central⸗Behörde airgerichte aufgeh elner Staat sich nimmermehr da
sen Gegenstan „Wir wissen alle, Bundes nach und so lange ausgesprochen ist, kann und wird ein einz Die Sache ist aber auch in der zweck des Fortbestehens der N nothwendig ist und keinen T von einem Zusammengehören Das ist, sage ich, der Haup es liegt darin keine und noch weniger gegen gut neben einander der richtigen Beurth und seiner größeren oder gering litairs darüber erkennen, so i unmittelbar selbst berührt. Angelegenheiten jemals ein Gericht zur Benachtheiligung dies zu glauben, trauen gegen den Ettlinger Sypinnerei ordentlichen General⸗ theils die Actienzinsen von 5 auf 3 C aber zur Consolidation 1 Million 200,000 Fl. 500,000 Fl. abgetragen und ein geschafft werden wird. Die neue
einem und dem
st, daß die Milit
was durchaus
feindselige Absicht gegen die das Bürgerthum.
eilung der Motive einer H geren Schuldbarkeit gehöre, st dies eine Sache, die das Militair ß in Geldsachen oder in ökonomischen parteiisches Urtheil von dem Militair⸗ svilpersonen zu erwarten sei — Beleidigung und ein unverdientes Miß⸗ ehrenhaften Stand des Militairs.“ — Die ⸗Gesellschaft hat zujüngst in einer außer⸗ Versammlung den Beschluß gefaßt, eines⸗ t. herabzusetzen, anderentheils ein neues Anlehen von zu negoziren, womit die frühere Hypothek von angemessener Betriebsfonds herbei⸗ Anleihe soll auf Unterpfand ge⸗
des Unternehmens
962 gründet, und das Kapital in etwa 17 Jahren wieder abgetragen werden, da der Tilgungsfonds wenigstens 4 pCt. beträgt.
Großherzogthum Hessen. Se. Hoheit der Erbgroßher⸗ zog von Hessen ist am 11. Juni, von München kommend, zu Darm⸗ stadt eingetroffen.
Großherzogthum Oldenburg. Ueber Kaplan Seling und sein Wirken erhält man fortwährend die erfreulichsten Nachrichten. Zu Hengstförde ist eine Festversammlung, ähnlich der zu Dreibergen, gehalten worden, wobei mehrere tausend Menschen zugegen waren. Hier hat der vortreffliche Mann noch in höherem Maße als bei den Ammerländern eingewirkt.
Freie Stadt Bremen. Am 11. Juni starb zu Bremen der verdiente Senator Dr. Horn. In den Jahren 1835 — 37 und 1841—43 war derselbe zum Spruchmann für das Bundes⸗Schieds⸗ gericht von Seiten der freien Städte bestellt.
* Kiel, 10. Juni. Die vor kurzem erlassene Königlich preu⸗ ßische Verordnung wegen des Actienhandels und die in Folge der⸗ selben eingetretene Reaction berührt unser Herzogthum, so wie die übrigen Theile der dänischen Monarchie, sehr nahe. Hier war es nämlich, wo die Schöpfer und Beförderer neuer Eisenbahn⸗Projekte
vorzugsweise ihr Wesen trieben, eine Erscheinung, welche wohl zu⸗ nächst in unserem, den Unternehmern so überaus günstigen Eisenbahn⸗ Gesetze, so wie in der bekannten großen Geneigtheit unseres Königs für Eisenbahnen, ihren Grund hatte. Der besonnene Vaterlands⸗ freund freut sich aber auch hier über das weise Gesetz, welches dem Unwesen ein Ende macht. Wenn Bahnprojekte wie z. B. von Heide nach Glückstadt und gar von Rendsburg nach Eckernförde an der Börse Unterstützung finden konnten, so . man bekennen, daß vas Uebel einen Grad erreicht hatte, welcher dringend zu schneller und kräftiger Heilung aufforderte. Wie es nun mit den sogenannten „zu Stande gekommenen“ eoder „gesicherten“ Bahnprojekten werden wird, ist eine Frage, die uns hier sehr beschäftigt. Eingegangenen
Nachrichten gemäß haben berliner Banquiers in Hamburg die Er⸗ klärung abgegeben, daß sie sich in Folge des erlassenen Gesetzes von allen derartigen Verbindungen lossagen müßten. Ob sie darin Recht haben, kann natürlich nur durch den Wortlaut ihrer Kontrakte und den Inhalt der Konzessionen, wenn dieselben ertheilt werden sollten, entschieden werden. Zweifelhaft erscheint die Sache aber deshalb sehr, weil das Königlich preußische Gesetz ausdrücklich sich nur auf zukünftige Kontrakte bezieht. Die Hamburger, welche sich nicht auf ein derartiges Gesetz berufen können, sind noch übler daran, und wie es heißt, haben dieselben die Absendung einer Deputation an unseren König beschlossen, welche demselben mit Rücksicht auf diese Verhältnisse die Bitte vortragen soll, den projektirten Bahnen die Konzession nicht zu ertheilen. Die Glückstadt⸗Elms⸗ horner und Kopenhagen⸗Rothschilder Bahnen sind bekanntlich schon konzessionirt und tragen überdies so günstige Verkehrs⸗Elemente in sich, daß ihre Actien auch ohne Beihülfe der preußischen Börsen, besonders hier im Lande und in Hamburg willige Abnehmer finden werden. Wie groß aber die Bestürzung bei manchen Spekulanten in Eisenbahn⸗Actien gewesen sein muß, geht daraus hervor, daß auch die Kiel⸗Altonaer Actien bei dieser Gelegenheit eine so bedeutende Reaction mit erlitten. Ganz abgesehen davon, daß die Kiel⸗Altonger oder wie sie binnen kurzem heißen wird, Christian VIII. Ostseebahn, nicht nur wegen ihrer soliden Verkehrs⸗Verhältnisse, sondern gauch wegen ihrer geringen Baukosten, ungefähr 190,000 Rthlr. preuß. Crt. die Meile, unerachtet der sehr theuren Bahnhof⸗Anlagen an beiden End⸗ punkten, günstige Auspizien der Rentabilität darbietet, mußten auch schon die der augenblicklichen Speculation angehörigen Erwägungen eine solche Cours⸗Erniedrigung verhindern.
Oesterreichische Monarchie.
Neutra, im Mai. Die alle drei Jahre wieder kehrende Wahl der Komitatsbeamten durch den gesammten Komitats⸗Adel (Restauration genannt) steht hier bevor und veranlaßte bereits meh⸗ rere Exzesse. Es ist allgemein bekannt, daß die Verwaltung unseres Komitats im Vergleiche mit vielen anderen, namentlich mit dem Bar⸗ scher, wo der früher als liberal verschrieene Vicegespan von Balogh eine sehr gerechte und kluge Administration führt, sehr weit zurück— steht, und daß die sogenannte konservative Partei unter dem breiten Mantel der Conservation auch die Konservirung alles Schlendrians, aller Mißbräuche, des schlechten Zustandes der Straßen u. s. f. versteht. Ihr Haupt ist von Matusttzzky, ein Ehrenmann mit großem Vermögen, dem man aber nicht den nöthigen Scharfblick zutraut, die Komitats⸗Verwaltung zu reformiren. An der Spitze der nach Reform drängenden Partei steht von Tarnoczy, ein Mann voll Talent, von großer Rednergabe und unbescholtenem Rufe — das abgerechnet, daß er einst der Regierung heftig opponirte, als er sie nicht auf constitutionellem Boden glaubte. Er hat die Kapazitäten des Komitats, namentlich fast alle Magnaten, die darin begütert sind (wahrscheinlich auch die Geistlichkeit), für sich und dürfte wohl mit ihrer Hülfe die Mehrzahl der Cortes (des Bauernadels) auf seiner Seite haben.
Letztere Partei hatte beschlossen, den Exzessen auszuweichen, so lange es gehe. Sie hielt auch lange Wort, denn schon war von den
Konservativen (21) sogar ein Haus, aus welchem der Ruf: „es lebe Tarnoczky“ ertönt, gewaltsam angegriffen, erbrochen und die Möbel zerstört worden, so daß nur die Flucht den Tarnoczyanern das Leben rettete; schon waren mehrere von den letzteren blutig geschlagen, und noch blieben ihre Meinungsgenossen ruhig. Da ereignete es sich aber, daß, als letztere an einem Sonntage auf einigen Wagen nach Hause fuhren und eine Fahne unter Vivatruf flattern hatten, die konserva⸗ tive Partei mit Uebermacht aus einem Hinterhalte hervorbrach, die Wagen mit ihrem Inhalte umwarf, die Fahne erbeutete, sie dann nach Neutra brachte, im Triumph im Kothe herumzog, zertrat, zerriß und sonst beschimpfte. Nun brach den Tarnoczyanern die Geduld; sie wurden alle nach Neutra aufgeboten, erschienen an beinahe 1200 Mann stark, besetzten die Gasse, wo die Fahnen der Gegenpartei verwahrt waren, stürmten nach fruchtloser Aufforderung zur Herausgabe derselben das Haus des Fahnenverwahrers von Celkes (dem man die Anzettelung der früheren Erzesse zuschrieb), sprengten das Thor, hoben das Fen⸗ stergitter aus, zertrümmerten die Einrichtung, das Küchengeräthe, die Fenster, bemächtigten sich der Fahnen, mißhandelten sie auf gleiche Weise, und um die poena talionis vollständig zu üben, drangen sie auch noch in die Wohnung eines anderen Konservativen und machten es dort eben so. Blut floß keines. Darauf fuhr Alles triumphirend heim. Seitdem ist Militair in Neutra eingerückt und verhütet weitere Erzesse, namentlich hat es bei der letzten Congregation den hart be⸗ drängten dermaligen Vicegespan vor weiteren Insulten durch schnelles
Einschreiten bewahrt, so daß sie ruhig zu Ende ging. “ 1
8 Russland und Polen. “
St. Petersburg, 8. Juni. Se. Majestät der Kaiser hat
für alle Truppen, mit Ausnahme der Husaren, statt der jetzt ge⸗ bräuchlichen Tschackos eine neue Kopfbedeckung, in Helmen bestehend, anbesohlen. Die betreffenden Bestimmungen sind bereits von dem Kriegsminister zur Kenntniß der Armee gebracht worden. Diese Helme werden vom Garde⸗ und Grenadier⸗Corps nebst ihrer Artillerie zu Pferde und zu Fuß, von dem Lehr⸗Carabinier⸗ und dem Lehr⸗ Dragoner⸗Regiment, von dem Lehr⸗Sappeur⸗Bataillon, der Lehr⸗ Kavallerie⸗-Eskadron, den reitenden Pionir⸗Eskadronen und der rei⸗ tenden Artillerie der Armee, sowie auch von allen Kadetten⸗Corps und vom adligen Regiment mit Haarbüschen getragen; ohne Haarbüsche von den Truppen der Armee nebst der Fuß⸗Artillerie, von den Sappeur⸗ und Schützen⸗Bataillonen, den Linien⸗ und inneren Garnisons⸗Bataillonen, nebst den Kreis⸗Invaliden und Etappen⸗ kommando's, von den Militairarbeiter⸗Bataillonen und Compagnieen, von der Garnisons⸗Artillerie und den Laboranten⸗Compagnieen, von dem Train und überhaupt von allen Kommandos, welche bisher Tschacko's trugen. Die Linienbataillone sollen zu den Helmen geschuppte Kinnriemen und Adler aus weißem Blech mit kleinen, an denselben besindlichen Metallplatten und messingenen Nummern darauf enthalten. Die inneren Garnisons⸗Bataillone erhalten zu den Hel⸗ men dreifach geflammte Granaten, mit den durch das Blech geschnit⸗ tenen Nummern. Die Tragezeit für die Helm⸗ und Haarbüsche wird für Garde und Armee auf 6 Jahre, für alle übrigen Truppen aber und für alle Kommandos überhaupt auf 8 Jahre festgesetzt. Die Versorgung der Truppen mit Helmen wird nach den Corps und Divisionen durch Anordnung des Kommissariats⸗Departements nach Maßgabe der Anfertigung der Helme geschehen. Die Muster derselben für die Truppen der Armee und der Linien⸗Bataillone werden nebst den Leuten aus den Mustertruppen geliefert, den übrigen Truppentheilen aber aus dem Kommissariat⸗Departement zugeschickt werden. Allen Generalen und Offizieren, welche zu ihrer ÜUniform einen Tschacko tragen, mit Ausnahme der Husaren, wird gestattet, außer der Front jetzt Helme zu tragen, in der Front dieselben aber nur dann aufzu⸗ setzen, wenn alle Offiziere eines Regiments oder eines Bataillons diese Helme haben, mögen auch die Militairs niederen Grades noch nicht damit versehen sein. Die Generale und Offiziere sollen außer dem Dienst geschuppte Kinnriemen, nach dem Muster der Ulanenmützen, tragen, und dieselben über dem Schirm zuhaken, und sowohl Of⸗ fiziere, als auch die Militairs niederen Grades im gewöhnlichen Dienst sollen Helme ohne Haarbüschel tragen. Die Offiziere der⸗ jenigen Truppen, bei denen Haarbüsche zu den Helmen gehören, sollen die Helme außer dem Dienst statt der dreieckigen Hüte tragen, in voller Uniform mit dem Haarbusch, in Ueberröcken aber ohne Haarbusch. Die Truppen müssen die Helme in allen denjenigen Fällen ohne Haarbüsche tragen, wo die Tschackos ohne Verzierungen
getragen werden. In dem Leib⸗Garde⸗Dragoner⸗Regiment, in der reitenden Leib-Garde⸗Artillerie, so wie in der Leib⸗Garde⸗Pionier-⸗
Eskadron, sollen die Of
tragen; die Generale dieser Truppen aber, so wie die Offiziere, die zu denselben gezählt werden, die aber nicht zur Front gehören, sollen
nach wie vor die Interims⸗Uniform und die Hüte beibehalten.
Frankreich.
„ 9. Juni. Das Fest, welches der König gestern in Versailles der französischen Industrie zu Ehren gab, bestand nur in
einer Theater⸗Vorstellung, aus Fragmenten bekannter Opern zusam⸗ mengesetzt, die erst nach Mitternacht endete. Es waren dazu etwa
Nur in Abwesenheit des mächt’gen Moses die Herzen und Umstände. e Schwermuth des Necho, ger Haß u. s. w.
Verkehrten sich Nichts ist die brütend Nichts auch des Amasis leichtsinn' davon sind wir fest überzeugt, von der drungen, ihn leitete die Absicht, das E
g zu verbrämen, und was in den mmenhängende Erzäh⸗
Dagegen ist Wiese, und Heiligkeit seines Stoffes durch rhythmische Zuthat anmuthi rift manchmal nur lose zusa ammenstellung zu scenischer Ueberschaulichkeit zu Liebe zu dem gewählten Stoffe hat es ein Etwas, dessen Nichtbesitz Weihe, die der Genius ver⸗ so saures Arbeiten abverdienen läßt. hs ist zweifelsohne ein großer, da⸗ lingemann brachte ihn mit Er⸗ ählte ihn sogar zum Helden einer Israel's, sein Vorfechter in den er, sein Erheber aus der sittlichen bens zu der Idee eines allmäch⸗ dern im Geiste anzubetenden Gottes . sesten Gestalten der Weltgeschichte. In dem Wieseschen Drama sehen wir ihn als Jüngling am Hofe Necho's, des Pbarao's über Aegypten, dessen Tochter Amenais er liebt. Statt der gigan⸗ ie E Te pess. 9S Erke und als „Lieb Kind“ (S. aschelt, der mit ihr (S. 6) in einem Athem dahlt und weint, wobei es weibliche Ohnmachten absetzt (S. 67). Von da ab (S. 81), me des Herrn dem Moses in der Wüste seine erhabene Mis⸗ rophet gehalten, und alle Hauptscenen namentlich der Auszug aus Aegypten, die Ka⸗ een Merr, die Entgegennahme der zehn Gebote am Sinal, oldenen Kalbes, die Organisation Entrückung auf dem Berge r nicht betreten sollte, werden räche sind bis zur Ungeduld se Sprache, sür ein biblisches
würdige durch Büchern der heiligen Sch lung ist, in monvirter Zus An Bibelstudien wie an ihm keinesweges gefehlt; was ihm gebricht, ist ihm nicht zur Last fallen kann: schenkt und sich nicht durch noch
I. Moses. Der Gesetzgeber Israe
bei auch ein dramatischer Charakter. folg auf die Bühne und Rossini w Oper. Der Freund Gottes, der Erretter Schlachten, sein Reformator und Gesetzgeb Versunkenheit und der Nacht des Aber iigen, nicht in geschnitzten Bil — wahrlich, eine der grandio
jene poetische
8 nsch aufstrebenden eines Herzens Erkorene (S.
sogar verliehte daß die Stim Pon ankünder, ist derselbe me⸗ aus seinem bewegten Leben tastrophe im Rot die Vernichtung d der Stämme un Nebo, im Angesicht des dramatisch abgehandelt, lang. In den eingewebie
es abgöottisch verehrien der Sngchdatnehrten gelobten Landes, das e Die vielen Zwiegesp n Vollsseenen wird d
Drama, allzu ungenirt; man lese z. B. das Urtheil, welches ein Steinmetz (S. 105) über Moses fällt, indem er anhebt: Ich wär' ein Esel, glaubt' ich seine Wunder u. s. w.
II. Jesus. Ein durchaus unpassender Stoff für die Tragödie. In
diese muß das streng Menschliche hineingezogen werden, und das paßt sich nicht zu der dramatischen Darstellung eines geoffenbarten Gottes. Zwar ist, von gut⸗ wie von schlechtgesinnten Schriftstellern, Christus manchmal zum Gegenstande eines Drama's gewählt worden, allein alle diese Versuche sind gescheitert, die wohlgemeinten an der Werthlosigkeit der dem Heiland in den Mund gelegten Worte im Vergleich zu den von diesem selber gebrauchten, und die perfiden vor der Macht des Gesetzes. Der Schauspieler Consentius mußte vor ein paar Jahren sein, in Stuttgart erschienenes Drama „Jesus“ im Gefängnisse abbüßen. Die schönste dramatische Darstellung der Passion Christi ist jene, unter den Aelplern im bayerischen Ober⸗Ammergau alle sieben Jahre, mit Benutzung der biblischen Textworte, im Freien übliche. — Der erste Ait des Wieseschen Drama beginnt mit der Ankunft der drei Weisen in Bethlehem, und schließt mit dem, durch Poesie und Musit so häusig verherrlichten Magnisikat Maria's. In Darlegung der Vorkommnisse während der Jugendjahre Christi legt der Dichter demselben Worte eigener Erfindung in den Mund, welche zu der biblischen Kernsprache einen schnei⸗ denden Kontrast bilden. In den späteren Lebensjahren desselben konnte er ich mehr an Paraphrasen der Paralelpoesie der Bibel und an die wörtlichen Mittheilungen der Evangelisten halten, was ihm inzwischen lange nicht mit jener Leichtigkeit und Sprachgewandtheit, wodurch Rückert’s „Harmonie der Evangelien“ sich auszeichnet, gelungen ist. Das Stück schließt mit der Himmelfahrt Jesu. Konnten wir nach dem Gesagten eine poetische Bewältigung der schwie⸗ rigen Stoffe, die Wiese sich ausgewählt, nicht wahrnehmen, so gereicht es uns doch zur Genugthuung, dem schönen und frommen Herzen, dem diese beiden Dichtungen entstammt sind, den Zoll der Achtung darbringen zu dürfen. Daß er auch dem Pikanten sich zuwenden könne, zeigt er in seinem „Jesus“, indem er dort dem Judas Ischarioth die Lehrsätze einer modernen philosophischen Schule imputirt.
111“
J. Dessauer.
Der große Beifall, den die Lieder und Gesänge Dessauer's gegenwär⸗-
tig in Frankreich finden, muß uns um so mehr freuen, 218 diese Aner⸗ kennung erstens einem wahren Verdienste und zweitens einem deutschen Komponisten (Dessauer ist ein Prager) zu Theil wird. Die zu Paris er⸗ schienene französische Uebertragung aller dieser Liedertexte darf als theilweise gelungen bezeichnet werden; zu Gunsten der ebenfalls bei Schlesinger erschienenen italienischen Uebersetzung spricht schon der Umstand, daß dieselbe
durch Grünbaum besorgt wurde, der früher Kaiserl. Hofsänger in Wien
war und mit Recht für den gewandtesten Uebersetzer von Texten zu musi⸗- kalischen Zwecken gilt. Die französische Kritik hat sich über diese „Choi de Romances et Kirs de J. Dessauer“ auf das Günstigste ausgesprochen und wir wollen unter Bezugnahme auf einige Aeußerungen eines ihre Koryphäen hier eine kurze Charakteristik Dessauer's als Lieder⸗Komponisten versuchen. 8 — 8 8 Uang allen deutschen Tonsetzern, welche für Gesang in dem Genre schreiben, in welchem der unsterbliche Schubert mit Recht einen fast euro- päischen Ruf erlangt hat, behauptet Dessauer gewiß einen ausgezeichneten
Rang. Keiner nähert sich so seinem bewunderungswürdigen Vorbilde, als
er. Hätte Schubert, dieser König der poetischen, unbestimmt gehaltenen, ge⸗ heimnißvollen und wogenden Melodieen, welche das träumerische Deutsch⸗- land empfindet, seine begeisterte Feder einem seiner würdigen Auserwähl⸗ ten als Vermächtniß hinterlassen wollen, so ist kein Zweifel, daß der Kom⸗
ponist des Bolero „Wacht auf“, der „Rückkehr zur Kapelle“, des „Fan-⸗
dango“, der Uhlandschen Wanderlieder und so vieler anderen hervorragen⸗ den Tonwerke Gegenstand seiner Wahl gewesen sein würde. Dessauer's Melodieen können wegen des darin wesentlich vorwaltenden lorischen Genius, wegen der reichen Begleitung und wegen der tiefen Wahr⸗ heit der Empfindung und des Ausdrucks nie ins Bereich des Alltäglichen verfallen. Man weiß, daß dasjenige Schönheits⸗Genre, welches hauptsäch⸗ lich im Ausdruck besteht, nicht von Allen geschätzt wird, obgleich man es nicht bestreitet. Dies rührt daher, weil die in dieser Weise verfaßten Werke sich nicht allein dem Gehörsinn mittheilen. Die Compositionen Dessauer's ehören zu dieser besonderen Gattung, deren größtes Verdienst nur von den seiner organisirten Naturen aufgesucht, durchdrungen und erfaßt werden kann.
G G
fiziere, die zum Linienstand dieser Truppen gehören, nachdem sie Helme erhalten, keine Interims⸗Uniform mehr
G Pairs und Diplomaten, eingeladen. Von halb 6 Uhr an füllte der Herkules⸗Saal sich mit den Gästen, gegen 7 Uhr wurden die Thüren des Theater⸗Saales
ggesöffnet. Jeder nahm seinen Platz nach Belieben, so daß man Pairs
m Parterre und Handwerker in den vornehmsten Logen sah, diese
Letzteren zum Theil in mehr als bescheidenem Anzuge. Besonders fiel
einer unter ihnen auf, der so unordentlich und unsauber gekleidet war, daß man ihn wahrscheinlich aus dem Saal gewiesen haben würde, wenn er nicht die Industrie⸗Medaille im Knopfloch getragen hätte.
Es waren nämlich, wegen Mangels an Raum, von den Gewerbtrei⸗ bernden, die zu der Ausstellung beigesteuert, nur diejenigen eingeladen woorden, welche im vorigen Jahre diese Medaille erhalten hatten. Hinter dem vernachlässigten Aeußeren jenes Cynikers, eines Mechanikus
mit Namen Lonsaigne, der eine neue Art von Kugelform erfunden,
schien übrigens mehr Affectation als Radikalismus verborgen zu liegen.
2
„Seine Anwesenheit in dem Schauspielsaal zu Versailles“,
sagt die Presse, „ist ein charakteristisches Zeichen unserer Zeit und dieses Abends.“ der Königlichen Familie in den von tausend Wachskerzen er⸗ leuchteten Saal eintraten, wurden sie mit dem Ruf: „Es lebe der König! es lebe die Königin!“ empfangen. Der König nahm auf der amphitheatralischen Erhöhung des Saales Platz; neben ihm saßen die
Als Ihre Majestäten mit einem Theil
Königin und Madame Adelaide, die beiden einzigen Damen der Kö⸗
niglichen Familie, die in der Versammlung erschienen. Der Herzog
von Nemours, der Prinz von Joinville und der Herzog von Mont⸗ pensier befanden sich zur Seite ihrer Mutter und ihrer Tante. Im ersten Range sah man den Fürsten von Ligne, den Prinzen von Sy⸗ rakus und einige Damen; hinter ihnen sämmtliche Minister, mit Aus⸗ nahme des Marschalls Soult, das Büreau der Deputirten⸗ und das der Pairs⸗Kammer, den Hofstaat des Königs und einige
Personen von politischer Bedeutung, darunter auch Herrn Thiers.
Ein Theil der ersten Galerie und mehrere Logen waren von den Gemahlinnen der Minister und der fremden Gesandten und von den Damen des Hofes eingenommen. Dies waren die einzigen Damen,
welche Einladungen erhalten hatten. Gleich nach dem Eintritt der
Königlichen Familie begann das Schauspiel. Es wurden der 2te und
Zte Akt des „Oedip zu Kolonos“ von Sacchini, der 4te Akt der „Favoritin“, die Polka und der 2te und 3te Akt der „Stummen
von Portici“ aufgeführt. In den Zwischen⸗Akten reichte die Diener⸗
1 schaft Erfrischungen herum. Alle Blicke waren auf den König ge⸗ richtet, der sich vollkommener Gesundheit zu erfreuen und inmitten der
“ der Arbeit und Intelligenz sich sehr glücklich zu füh⸗ en schien.
Der französische General⸗Konsul und Geschäftsträger bei der Republik Venezuela, Herr E. David, ist in Havre eingetroffen. Er überbringt die Ratification der zwischen Frankreich und jenem Staat abgeschlossenen Handels⸗ und Schifffahrts⸗Verträge. Im Augenblick seiner Abreise von Caraccas erfuhr er, daß der Kongreß von Vene⸗ zuela mit großer Majorität den General Paez, Ex⸗Präsidenten der Republik, ermächtigt hatte, das ihm vom Könige der Franzosen ver⸗ liehene Großkreuz des Ordens der Ehren⸗Legion anzunehmen.
Der Herzog von Nemours begiebt sich am 12ten d. nach Metz, um das in der Umgegend dieser Stadt beabsichtigte Uebungslager zu organisiren. Der Prinz von Joinville wird nächstens zu Rochefort die Forts besichtigen, welche den Eingang der dortigen Rhede beherrschen.
Sobald der Gesetz⸗Entwurf über die Verbesserung der Häfen in der Deputirten⸗Kammer erledigt ist, wird dieselbe sich mit den Eisen⸗ bahnen beschäftigen, und zwar zuerst mit der von Orleans nach Bor⸗ deaux, dann mit der von Tours nach Nantes.
Das Munizipal⸗Conseil der Stadt Angers beharrt bei seiner systematischen Opposition gegen den Maire, Herrn Augustin Giraud, und hat so eben das städtische Budget nebst allen daran sich knüpfen⸗ den Vorschlägen mit einer Majorität von 19 gegen 14 Stimmen verworfen. Eine Diskussion fand gar nicht statt. Blos der Maire selbst nahm nach Verlesung des Berichts das Wort, um der Oppo⸗ sition darzuthun, wie verfassungswidrig und nachtheilig für die In⸗ teressen der Bevölkerung ihre Hartnäckigkeit sei. Darauf erwiederte ihm ein Mitglied des Munizipal-Conseils, man habe ihm weiter nichts zu entgegnen, als daß man nichts mit ihm zu thun haben wolle. Die Stadt wird nun bis zum Jahre 1840 mit Budgets, welche durch Königliche Verordnung obligatorische Kraft erhalten, verwaltet wer⸗ den müssen, denn bis dahin dauert das Mandat der jetzigen Mitglie⸗ der des Munizipal⸗Conseils, und man glaubt nicht, daß in ihrer Ge⸗ sinnung eine Aenderung eintreten werde.
Die Instruction gegen die Angeklagten in der sogenannten Sache des Thurms von Nesle ist nun beendigt. Mehrere von ihnen sind in Freiheit gesetzt, weil die Anklage gegen sie nicht zu begründen war; acht aber sind vor den Assisenhof und sieben vor das Zucht⸗Polizei⸗ gericht verwiesen. Die Letzteren haben nächsten Mittwoch, unter der Anklage des Attentats auf die Schamhaftigkeit vor der sechsten Kam⸗ mer dieses Gerichtshofes zu erscheinen.
aAℳ Paris, 9. Juni. Die Organe der kirchlichen Partei ver⸗ öffentlichen alle Tage eine Reihe von Adressen und Protestationen,
963
welchen die Pfarrgeistlichen, zur Widerlegung der bekannten Be⸗ hauptung des Herrn Persil, erklären, mit der Polemik der Bischöfe gegen die Universität vollkommen einverstanden zu sein. So zahlreich diese geistlichen Stimmen aber auch sind, so machen sie doch augen⸗ scheinlicherweise sehr geringen Eindruck auf die öffentliche Meinung, und wenn die Ultramontanen erwarteten, mit dieser Demonstration einen großen Schlag zu führen, so haben sie eine schlimme Fehlrech⸗ nung gemacht. Der Gesetz⸗Entwurf über den öffentlichen Unterricht wird übrigens, allem Anschein nach, von dem Ministerium selbst zu⸗ rückgenommen werden, weil man voraussieht, daß die Deputirten⸗ Kammer sich nicht mit den Pairs über die Grundlagen desselben, soweit er die geistlichen Lehr⸗Anstalten betrifft, wird verständigen können.
Wir erhalten aus Toulon einige weitere Angaben über die Lage der Dinge in Afrika, welche alle Befürchtungen rechtfertigen, die man auf die ersten Nachrichten von der Spannung zwischen Frankreich und Marokko hegen konnte. Das ganze Reich Abderrhaman's ist in krie⸗ gerischer Bewegung, und die dem General Lamoricière an der Gränze gegenüberstehende Truppenmacht ist zu einer drohenden Stärke ange⸗ wachsen. Die nothwendig gewordene Konzentrirung eines großen Theils des französischen Heeres in der Provinz Oran, giebt Abd el⸗ Kader von neuem freie Hand, und der Emir scheint bereits bedeu⸗ tende Streitkräfte gesammelt und organisirt zu haben, mit denen er, wenn die Umstände einigermaßen günstig sind, über kurz oder lang über die von Schutz entblößten arabischen Bundesgenossen der Fran⸗ zosen herfallen, und vielleicht selbst wieder im Angesicht von Algier erscheinen wird. Zu diesen Besorgnissen kommt denn die Aussicht auf die Empörung eines großen Theils der unterworfenen Stämme. Die Araber in der Nachbarschaft von Philippeville sollen die Fahne des Aufruhrs schon aufgepflanzt haben. Man kann nicht zweifeln, daß es in der That nur eines Anstoßes bedarf, um die große Mehrzahl der Araber wieder in Waffen gegen die europäischen Eroberer zu bringen, gegen die sie so mächtige Gründe des Hasses und der Rache haben. 1
Grossbritanien und Irland. 8.
London, 8. Juni. Gegenwärtig ist eine Aufforderung an den Oberbailiff von Westminster im Umlaufe, die schon zahlreiche Unterschriften trägt, und worin er ersucht wird, eine öffentliche Ver⸗ sammlung der Bürger dieses Stadttheils anzuberaumen, in welcher dieselben eingeladen werden sollen, ihre Ansicht über das Verfahren der Regierung gegen O'Connell auszusprechen und das Parlament anzugehen, daß es die Königin in einer Adresse bitten möge, ihre Königlichen Vorrechte auszuüben und die eingekerkerten Repealer in Freiheit zu setzen. Morgen wird eine vorbereitende Zusammenkunft stattfinden, in welcher das in der großen Versammlung einzuhaltende Verfahren festgesetzt werden soll.
X London, 7. Juni. Der Besuch des Kaisers von Rußland in England ist sicherlich einer der günstigsten politischen Erfolge, deren man sich erinnert und eine Freundschaftsbezeugung gegen die Königin und das Volk von England, wie sie nicht besser ausgedrückt werden kann. Es gab noch niemals eine Zeit, da weniger Vorurtheile und weniger Meinungs⸗Verschiedenheiten zwischen den beiden Kabinetten herrschten; — alle Parteien sind aus verschiedenen Gründen in gleicher Weise bestrebt, dem nordischen Bundesgenossen alle Achtung zu er⸗ weisen, und die Gegenwart des Kaisers, obschon sie wahrscheinlich keine besonderen politischen Zwecke hat, trägt dazu bei, diese Stim⸗ mung zu befestigen. Ich versßez⸗ darunter keinesweges, daß England überhaupt gesinnt ist, sich der Politik Rußlands dienstbar zu machen, oder dessen geheime Pläne (wenn es diese hat) zu unterstützen, son⸗ dern vielmehr, daß England zur Aufrechterhaltung seines allgemeinen Friedens⸗Systems auf Rußland eher als einen Hülfsgenossen als einen Gegner blicken muß. Das Volk Englands sieht deshalb diesen freien und herzlichen Schritt des Autokraten als eine Widerlegung jener weit verbreiteten Gerüchte von einer Feindseligkeit Rußlands gegen England an.
Wie sehr wir auch überzeugt sein mögen, daß ein gutes Ein⸗ verständniß zwischen England und Frankreich für den Frieden Europa's etwas wesentlich Nothwendiges ist, und daß kein anderer Staat den⸗ selben maßvollen Einfluß über Frankreich ausüben kann, welchen Eng⸗ land während der letzten 14 Jahre zu Zeiten ausgeübt hat, so kann man doch nicht leugnen, daß England in ungewöhnlichem Maße von seinem liberalen Bundesgenossen Vorwürfe und Beleidigungen erfah⸗ ren hat, und daß derartige Vorgänge, obschon nicht vergolten, doch das Vertrauen eines Staates zum anderen schwächen dürften. Herr Guizot hat sich wegen der eigenthümlichen Unpopularität seines Cha⸗ rakters und seiner Stellung als den schwierigsten Bundesgenossen er⸗ wiesen, welchen eine Regierung jemals gehabt hat, und in seinem Be⸗ streben, die Opposition zu versöhnen, trägt er offenbar dazu bei, si seine auswärtigen Freunde etwas zu entfremden. Kurz, ich bin der Meinung, daß ein englischer Minister, der die großen Interessen sei⸗ nes Landes und die allgemeine Wohlfahrt Europa's im Auge hat, wenigstens eben so viel Grund hat, gegenwärtig auf die Treue und Freundschaft Rußlands zu bauen, als auf die Frankreichs.
Unter den verschiedenen Beweisen von liberaler Gesinnung des
Kaisers in London ist man durch den folgenden sehr überrascht wor⸗ den. Am 10ten d. M. soll ein Ball zur Unterstützung der in Eng⸗ land befindlichen polnischen Flüchtlinge unter der Leitung einer Anzahl Damen von Rang und Stande stattfinden. Baron Brunnow hatte
den Befehl erhalten, an die Herzogin von S— zu schreiben, um im Namen des Kaisers die Bestrebungen der Patronin in der Sache der Mildthätigkeit anzuerkennen und eine beliebige Summe, welche Ihre Gnaden bestimmen möchte, für die Verwendung zu Gunsten der Po⸗ len zur Verfügung zu stellen. Das Anerbieten wurde ehrerbietigst abgelehnt; der Ball wird, wie man erwartet, sehr zahlreich besucht sein; auch der König von Sachsen, heißt es, wird daran Theil nehmen.
Die neuliche Parade in Windsor war ein etwas verunglücktes
Schauspiel, welches man dazu noch dem kritischsten militairischen Auge in Europa vorführte. Alle möglichen Fehler wurden begangen — zwei Kavalleristen wurden abgeworfen — Pferde rannten davon — die Artillerie feuerte wider den Befehl — und der Herzog von Wel⸗ lington ließ im Unwillen darüber ein ganzes Regiment abziehen. Die Schuld davon ist, daß diese wohlgepflegten Königlichen Haustruppen sonst nichts zu thun haben und die Pflichten eines Soldaten in Eng-⸗ land überhaupt sich eigentlich nicht über die Mühseligkeiten wirklichen
Militairdienstes erstrecken. 3b1I1“ “
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Brüssel, 10. Juni. In der Petition, welche die Handels⸗
Kammer von Antwerpen gegen den Gesetz⸗Entwurf über die Diffe⸗ renzial⸗Zölle in seiner neuen, durch wesentliche Amendements verän⸗ derten Gestalt an die Repräsentanten⸗Kammer gerichtet hat, äußert dieselbe sich folgendermaßen:
„Bald werden Sie den Gesammt⸗Inhalt des Gesetzes abzustimmen
haben, welches seit mehr als einem Monat den Gegenstand Ihrer Berathun
bildet. Dieses Gesetz schließt ein neues venene goen in sch und 19 fus das Land von der höchsten Wichtigkeit. Als unsere Kammer, der Auffor⸗ derung der Regierung entsprechend, derselben ihren Entwurf über das Han⸗ dels⸗Sypstem vorlegte, welches ihr den Bedürfnissen Belgiens und den For⸗ derungen seiner neuen Lage am besten zu entsprechen schien, da stellte sie sich einen doppelten Zweck: 1) die Begründung eines großen Centralmarktes zu erleichtern, 2) die einheimische Marine durch einen wirksameren Schutz zu entwickeln. Die Vereinigung dieser beiden Dinge müßte, wie uns scheint, den glücklichsten Einfluß auf die allgemeine Wohlfahrt ausüben und zugleich die einheimische Industrie sowohl in der Oekonomie ihres Betriebs, wie in ihren Ausfuhrmitteln, begünstigen. Einerseits ist es das Eigenthümliche eines großen Marktes, die Waaren und Lebensmittel von überall her am wohlfeilsten zu liefern: die Consumtions⸗Gegenstände sowohl, wie die Roh⸗ stoffe; ohne diese Bedingung kann ein großer Markt nicht bestehen; er ist also in dieser doppelten Beziehung dem ökonomischen Betrieb der Industrie günstig. Andererseits hat auch die National⸗Marine ihren heilsamen Ein⸗ fluß auf die Industrie, nicht nur vermöge der Wohlfahrt, welche sie durch sich selbst über einige ihrer Zweige verbreitet, sondern auch besonders des⸗ halb, weil sie mächtiger als die fremde Marine zur Ausfuhr der verschie⸗ denen einheimischen Industrie⸗Erzeugnisse beiträgt. Diese beiden großen Zwecke nun, welche die ganze Grundlage des von unserer Kammer vor⸗ gelegten Systems bildeten, werden, wir wagen es, vorher zu sagen, durch das amendirte Gesetz in seiner jetzigen Gestalt nicht erreicht wer⸗ den. Erstens scheint uns die Ausnahme, welche die fremden Schiffe trifft, die Cowes oder Falmouth berühren, um Aufträge entgegen zu nehmen, dem Consignationshandel einen traurigen Eintra zu ihun, und eine bedeutende Anzahl fremder Ladungen, welche sonst ngs.
nährt haben würden, zu Gunsten von Rivalhäfen von uns abzulenken. In der That werden die Geschäfte in transatlantischen Lebensmitteln und Produkten, sei es als Austausch gegen europäische Manufakturwaaren, oder sonst wie, seit einiger Zeit mit unbestimmten Schiffsmiethen betrieben. Der Eigenthümer, mag er Engländer, Amerikaner, oder selbst Belgier sein, dirigirt die Expedition nach einem Hafen der englischen Küste, um ihr dort ihre definitive Bestimmung zu geben. Dieser Ge⸗ brauch, der immer allgemeiner wird, ist eine der Bedingungen für den Erfolg des Geschäfts, denn in dem Augenblicke, wo das Schiff an der Küste erscheint, ist der Kaufmann weit besser zu beurtheilen im Stande, welcher Markt ihm den besten Vortheil für den Verkauf seiner Waare darbietet. Nun wird der fremde Handel, um sich den Zugang zum belgischen Markt zu erhalten, nicht auf alle Vortheile verzichten wollen, die ihm die anderen Märkte Europa's darbieten können. Es wird also eine Beschränkung des belgischen Marktes und ein erhebliches Hinderniß für die Ausdehnung unserer Handels⸗Geschäfte daraus entstehen. Die Erfahrung aller Länder spricht dafür, daß vermittelst der einheimischen Marine allein
wie zahlreich dieselbe auch sein mag, keine großen Märkte sich bilden, sondern nur durch Mitwirkung der Schisse aller Nationen und jeder Herkunft. Auch
wir sind Anhänger eines billigen und gemäßigten Schutzes für unsere Kauffahrtei⸗Marine, nur darf diese Vergünstigung nicht so weit gehen, daß
sie dem Gemeinwohl schadet. Ueberdies würde die belgische Marine in der
That von dieser zu ihrer Gunst bewilligten Ausnahme keinen Nutzen ziehen
denn wenn man durch zu ausschließliche Privilegien (und der Zoll von
25 F. für die Tonne auf die Kaffee⸗Einfuhr ist ein solches) die freie Kon⸗
kurrenz der fremden Flagge beseitigt, wird jene sich bald darauf zurückgeführt
sehen, sich blos in dem Kreise unseres inneren Verbrauchs zu bewegen, und
es läßt sich denken, daß sie, auf so enge Gränzen beschränkt, keine große Ent⸗
wickelung würde erlangen können. Eine andere Maßregel, die wir in ihrer
Grundlage ganz besonders als eine Zerstörung des ganzen Systems der
direkten Herkunft betrachten, ist die Zulassung von 7 Millionen Kilogrammes
Java⸗Kaffee aus den holländischen Entrepots zum Zoll der direkten Einfuhr
unter einheimischer Flagge, mit einer Erhöhung von 11 pCt. Diese Be⸗
re Märkte ge⸗
Gewöhnliche, materielle und ungebildete Menschen dürften dabei nur ein
sehr zweifelhaftes Vergnügen empfinden, weil sie sich in den Gränzen der Form bewegen und durchaus unempfänglich sind für den geheimnißvollen Reiz des Ausdrucks. Ohne Ueberraschung haben wir deshalb den Werth der dessauerschen Werke zuweilen bestreiten und die Anklage gehört, daß sein Styl dunkel, unklar und unzusammenhängend sei. In der That ist nichts unzusammenhängender, unklarer und dunkler, als das, was man nicht begreift. Allein es ist nicht ein Fehler des Schöpfers eines Kunstwerks, wenn nicht Jedermann das Geschick hat, in dem Sinn seiner Gedanken einzudringen. Wir lassen dahingestellt, ob mehr Genie dazu gehört, sich bei der großen Menge in Verständniß zu setzen oder nur einer gewissen Anzahl von Eingeweihten verständlich zu sein. Doch zu dieser Erörterung ist hier kein Grund vorhanden. Es genügt die Frage, ob nicht in allen Künsten, in allen Formen, welche der Einbildungskraft dienen, ein Häuflein von aus⸗ erwählten Menschen existirt, deren wirkliches Talent dem großen Publikum unzugänglich und selbst für gebildete, aber unpoetische Geister ein unauf⸗ lösliches Räthsel bleibt. Wer eine so evidente Thatsache leugnen wollte, würde den positivsten Zeugnissen Hohn sprechen. Werden nicht gerade die beredtesten Schriften, die schönsten Schöpfungen der Skulptur, die kunst⸗ reichsten Gewebe von dem zahllosen Pöbel⸗ einer böotischen Intelligenz herab⸗ gewürdigt? Wo sieht man, daß die lyrische Poesie von Allen anerkannt und bewundert wäre? —
Es giebt eine gewisse Art der Musik, welche, genau wie die Ode und Elegie, sinnig, philosophisch, voller Träumerei und Betrachtung ist. Diese Musik, welche selten zu Gunsten des Effekts erfunden, nur, um einer ge⸗ wissen Art individuellen Instinkts zu genügen, geschaffen und fast immer frei ist von den lleinen Mitteln, deren man sich zuweilen des Erfolges we⸗ gen bedient; diese Musik, welche durch wahre und unabhängige Empfindun⸗ gen hervorgebracht und in der Weise von Isolirung erblüht ist, in welche sich gewisse duldende und melancholische Gemüther zurückziehen; diese origi⸗ nelle, expansive, fast persönliche Musik findet ihre wahrhafte Anerkennung eigentlich nur in der Einsamkeit, in dem besonderen Zustande moralischer Unbehaglichkeit: sie erbleicht im Glanz der Lüstern und Wachskerzen der Konzerte und belebten Salons. Sie bedarf, um verstanden und gefühlt zu werden, der Zurückgezogenheit, der Entfernung von der Menge und in dem, der sie ausführt, einer Färbung der Ideen, welche mit der etwas düsteren Nüance, die sie gleichsam verschleiert, harmonirt. Dies läßt sich im Allge⸗
meinen von allen Werken dieser Schule und besonders auch von denen F11A1A1A1A4A“*“
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Dessauer's sagen. Doch machen Einige eine Ausnahme davon, wie dies die günstige Aufnahme bewiesen hat, die seine dramatischen Balladen und seine rein graziösen Melodieen gefunden haben.
Von den zwölf neuesten Compositionen Dessauer's können fünf (näm⸗ lich: „Die Pilger“, „Der Bandit“, „Lebensgenuß“, „Aurora“, „Ich möchte sterben wie der Schwan“) dreist in Konzerten ausgeführt werden. (Zu Ber⸗ lin hörten wir in Konzerten durch die Königl. Hofsängerin Frl. Tuczek bereits die „Aurora“, durch Herrn Bötticher den „Banditen“ und durch Madame Garcia⸗Viardot „La Serenata“ und „La Festa“. (Jene Baß⸗Arie s[„ll Masnadiero Siciliano“] ist bekanntlich durch Lablache, dem sie gewidmet ist, häufig öffentlich gesungen worden.) Die glänzendste und faßlichste melodiöse Form setzt den Saänger in den Stand, sich bewun⸗ dern zu lassen, das Publitum aber, sich auf leichte Weise einen Genuß zu bereiten. Insbesonders sprudelt La Festa („Lebensgenuß“, italienisches Lied von L. Carrer, ins Französische übertragen durch Moritz Bourges) von Glanz und Feuer über; es ist eine wahrhaft anakreontische Stanze, welche im festlichen Reigen gesungen werden muß, in der Glut einer blen⸗ denden atheniensischen Orgie. 8 e
„Aurora“ dagegen (gleichfalls von Carrer gedichtet) vergegenwärtigt die rühhige und reine Frische des Morgens, die milde Klarheit des anbre⸗ chenden Tages, die köstlichen Wohlgeruͤche der Haine und Thäler, den leich⸗ ten Chor der Vögel, der kühlenden Lüffchen, Quellen und Laubgebüsche, und das ganze Blendwerk des geheimnißvollen Hofstaats, der den großen König des Lichts bei seinem Aufgange begrüßt.
„Die Pilger“ (Dichtung von Frl. von Günderrode), obwohl etwas mystisch, streifen durch den Gegensatz und den Widerstreit zweier, gut aus einander gehaltener Charaktere an das Dramatische: es ist die Zuversicht eines klösterlichen Gemüthes, welches ohne Kampf glaubt, und die des Welt⸗ kindes, welches die Täuschungen des Lebens und der Leidenschaften auf rau⸗ hen Wegen zur religiösen Hoffnung leiten. Ein ernster und fast strenger Choral auf der einen und eine sentimentale und klagende Melodie, welche noch blutende Wunden verräth, auf der anderen Seite, bilden zusammen einen Kontrast von edelster Wirkung.
Was die Piecen betrifft „dunkler Hain“ (Solitario bosco), „das zerbro⸗ chene Ringlein“ (das bekannteste und häufig komponirte Lied Eichendorff. 8) und „der stille Grund“ (ebenfalls von Eichendorff, und ein anmuthiges Gemälde von hinreißendem Schmelz), so muß man sie nur in der Einsam⸗ keit, unter Zweien oder im traulichen Kreise singen oder sie singen hören.
Das Sich⸗Hin dankens, der beschaulichen Idealität, steht zu dem conventionellen Treiben der Salons, zu der Weise und den Sitten der Gesellschaft in einem schreien⸗ den Gegensatz. Diese Musik, bewundernswürdig, wenn man sie in der Zu⸗ rückgezogenheit des Hauses vernimmt, gehört nicht prachtvollen Diamanten, einem erzwungenen Lächeln und künstlichen Blumen gegenüber. Sie ist nicht geschaffen, um in die Welt zu treten. Sie ist eine keusche Jungfrau, welche, in bescheidenes Linnen gekleidet, im Hause weilt, die wir stets in demselben antreffen, um uns über die Ermüdungen des äußeren Lebens zu erquicken und um uns Herz und Geist durch wahre und ewige Eindrücke verjüngend zu erquicken. Aber sie ist nicht von geringerem wirklichen Ver⸗ dienst als ihre glänzenden Schwestern. Die einfache Aschenbrödel wird der⸗ einst Prinzessin und gekrönt. Was uns anbetriff, so geben wir ihr ohne Bedenken den Vorzug vor ihren älteren Schwestern.
geben der Einbildungskraft, das Hinausschweifen des Ge⸗
Der geneigte Leser prüfe selbst, ob er nicht denkt wie wir; er prüfe
selbst; wir werden dadurch der weiteren Entwickelung überhoben, ihm zu sagen, daß uns zu diesem Urtheil sowohl der Ton als die Modulation, die vorzüglichsten Effekte der Harmonie und die allgemeine Haltung eines jeden Dessauerschen Musikstücks gezwungen haben. Dessauer steht keinem in der Wissenschaft und in kluger Kombinirung des Accompagnements nach. Aber da er den guten Geschmack besitzt, beides nur da anzuwenden, wo es paßlich ist, und zwar nicht etwa, um einen Mangel an Melodie zu bemänteln, sondern um vielmehr seine schönen und gehaltvollen Melodieen geltend zu machen, so besitzen wir den, den Leser auf das Werk selbst zu verweisen, wie mit der mosteriösen Stimme des großen St. Augustinus: Tolle, lege! (Nimm und lies!) 1. “
† 8 u. Berlin. Am 12. Juni, dem Geburtstage des Herrn Geh. Medizinal⸗
Raths Professor Dr. Jüngken, vereinigten sich die zahlreichen Zuhörer
desselben, ihrem verehrten und geliebten Lehrer eine Abendmusik und ein Lebehoch zu bringen. Der eben so durch seine Wissenschaftlichkeit als die edelste Humanität ausgezeichnete Mann trat in die Mitie seiner Schüler, richtete an sie Worte des Ernstes und der Würde im herzlichsten Ton und erwiederte ihren Zuruf durch ein der medizinischen Wissenschaft und ihrer Fakultät dargebrachtes Hoch.
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