1844 / 178 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

EöEI 5 2 2 di⸗ ente den Beweis zu führen haben, daß diese Indt —— vnc⸗ vege des betreffenden Schiffes gehört haben; auf die in füncer Weise gerechtfertigte Reclamation soll die Auslieferung bewilligt

Denes. 3 jeurs ergriffen sind, sollen sie zur Disposition Benn de echen Rüsehe . Vice⸗Konsuln oder Handels⸗ „enegespeut auch können sie auf Requisition und Kosten des reklamiren⸗ 22 Theils in bden Gefängnissen des Landes festgehalten werden, um dem⸗ nächst den Schiffen, denen sie angehören, oder anderen Schiffen derselben Nation zugesendet zu werden. Würde aber diese Zurücksendung nicht inner⸗ alb zweier Monate vom Tage ihrer Verhaftung an erfolgen, so sollen sie in Freiheit gesetzt und wegen derselben Ursache nicht wieder verhaftet werden. Es versteht sich jedoch, daß, wenn der Deserteur irgend ein Verbrechen oder Vergehen begangen haben sollte, seine Auslieferung ausgesetzt werden darf, bis der Gerichtshof, bei welchem die Sache anhängig ist, sein Urtheil ausgesprochen haben und dieses Urtheil vollstreckt sein wird. . Sert. XVIII. Die Unterthanen eines jeden der hohen kontrahirenden Theile, welche in dem Gebiete des anderen Theiles jetzt oder in Zukunft Erbschaften zu erheben haben, oder welche ihr Eigenthum oder Effekten irgend einer Art von dort herausziehen wollen, sollen keine anderen Abgaben, Lasten oder Auflagen entrichten, als solche, welche unter gleichen Umständen von den Nationalen zu entrichten sein würden. 1 Art. XIX. Ihre Allergetreueste Majestät erklären, bereit zu sein, die Bestimmungen des gegenwärtiges Vertrages (mit Ausnahme jedoch der⸗ jenigen, welche die chifffahrt und den Seehandel betreffen, und sonach nur auf die Beziehungen zwischen Preußen und Portugal Anwendung fin⸗ den können) auch auf diejenigen Staaten des deutschen Zoll⸗Vereins anzu⸗ wenden, welche etwa den Wunsch zu ennen geben werden, mit Portugal in das Verhältniß der Neziprozität zu Freten. 3 8 4 Art. XX. Der gegenwärtige Vertrag soll bis zum 1. Januar 1848 in Kraft bleiben. Wenn der eine der hohen kontrahirenden Theile nicht dem anderen seine Absicht, die Wirksamkeit des Vertrages aufhören zu lassen, mittelst einer offiziellen Erklärung sechs Monate vor dem 1. Januar 1848 angezeigt haben sollte, so wird der Vertrag noch bis zum 1. Januar 1854 verbindlich bleiben. Von dem 1. Januar 1854 an soll derselbe seine Rechtsbeständigkeit nicht anders verlieren, als zwölf Monate nachdem der eine der hohen kontrahirenden Theile dem anderen seine Absicht erklärt haben wird, ihn nicht ferner aufrecht halten zu wollen. Art. XXI. Der gegenwärtige Vertrag wird von den hohen kontrahi⸗ renden Theilen ratifizirt, und die Ratificationen desselben sollen zu Berlin binnen drei Monaten nach der Unterzeichnung oder wo möglich noch früher ausgewechselt werden. 88 1 vyns 1 Zur Urkunde beseh e 8 öee Bevollmächtigten den Ver⸗ trag unterzeichnet und ihre Siegel beigefügt. 8 9 So nFehen zu Berlin, den zwanzigsten Februar Eintausend acht hundert und vier und vierzig. (gez.) Bülow. Renduffe.

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Provinz Pommern. Am 17. Juni beging zu Greifs⸗ wald der Präsident des Königl. Hofgerichts von Pommern, Gustav von Möller, das Fest seiner 50 jährigen amtlichen Wirksamkeit. Der Ober⸗Appellationsgerichts⸗Präsident Dr. Götze übergab dem bochver⸗ dienten Jubilar im Auftrage Sr. Majestät des Königs die Insignien des Rothen Adler⸗Ordens zweiter Klasse mit Eichenlaub. Diese Aus⸗ zeichnung haben Se. Majestät durch ein gnädiges Kabinetsschreiben zu erhöhen geruht, welches also lautet:

„Der heutige Tag, an welchem Sie auf eine vollendete funfzigjäh⸗ rige Dienstzeit zurückblicken, wird mit Recht ein festlicher sein für die große Zahl Ihrer Familie und Freunde. Auch Ich versage es Mir nicht, Ihnen Meinen Glückwunsch zugehen zu lassen in Bezug auf die Verdienstlichkeit Ihrer Amtsführung während eines so lan⸗ gen Zeitraums in einem bedeutenden Wirkungskreise. Mögen Sie die erhaltenen Zeichen der Anerkennung Ihrer Verdienste noch lange tragen und sich dabei Meines Wohlwollens stets erinnern.

Potsdam, den 17. Juni 1844. b b 6 Friedrich Wilhelm.“

Gleichzeitig wurde dem Jubilar ein nicht minder huldvolles Schrei⸗ ben Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Preußen behändigt, so wie eine sehr gütige Zuschrift Sr. Excellenz des Herrn Staats⸗ und Justiz⸗Ministers Mühler. Der in Stralsund residirende schwedische Konsul überbrachte im Namen seines Souverains die Insignien des Nordstern⸗Ordens. Ihm folgten die Herren Landkastens⸗Bevollmäch⸗ tigten, welche im Namen der Stände eine sehr werthvolle silberne

Schale überreichten. öö“

as 954

rovinz Preußen. Laut der Staats⸗, Kriegs⸗ und Ei ese ga aert sammelten sich am Abend des 21. Juni die Dienstmädchen zu Wehlau auf dem Markte, in der Absicht, ein im Gefängniß sitzendes Dienstmädchen zu befreien, was ihnen jedoch nicht gelang. Am 22sten Abends wiederholten sie den Versuch, unterstützt von einigen Arbeitsleuten, von denen einer verhaftet ward. Seine Kameraden wollten ihn ausgeliefert haben, und das Volk verlief sich erst, als die Kürassiere auf und ab durch die Menge ritten. So en⸗ dete der Straßen⸗Auflauf und zog einige Verhaftuüͤngen nach sich. Vom 1. Juli ab tritt ein neuer Tarif zur Erhebung der Hafengelder, der Abgaben für die Benutzung besonderer Anstalten und der Gebüh⸗ ren für gewisse Leistungen im Hafen zu Memel in Kraft. Gleich⸗ zeitig hört die Erhebung des Dangezolles und des Baumgeldes völlig auf. Das Hafengeld beträgt hiernach für die Schiffslast (4000 Pfd.) von Schiffen mit Ladung 9 Sgr. und von Schiffen mit Ballast 4 ½ Sgr. beim Eingang und beim Ausgang.

Provinz Westphalen. Durch die Vollendung der Lenne⸗ straße von Werdohl bis Rönkhausen ist nunmehr das Lennethal, un⸗ streitig das sehenswürdigste der westlichen Provinzen diesseits des Rheins, in seiner ganzen Länge zugänglich geworden. Seine Natur⸗ schönheiten und malerischen Ansichten werden gewiß bald zahlreiche Reisende anlocken, zumal wenn erst das Schloß Altena, wie sehn⸗ lichst gewünscht wird, zum rechten Schmuck des Thales erhoben ist.

v1I1111 Ausland.

““ Deutsche Bundesstaaehau. Königreich Bayern. Die Nachrichten aus Ingolstadt reichen bis zum 19. Juni. An diesem Tage waren die Unruhen so gut wie gedämpft. „Die Landwehr⸗Kavallerie hat“, wie es im Frän⸗ kischen Merkur heißt, „am 17ten dem entarteten Pöbel eine ein⸗ dringliche Lection gegeben.“ Am 18ten wurden abermals drei In⸗ dividuen verhaftet; der Haupt⸗Rädelsführer, welcher sich selbst den Namen „Schinderhannes“ beilegte, sitzt im Stadtgefängniß. Bereits sind Mehrere, die sich leichterer Exzesse schuldig gemacht, theils auf der Hauptwache, theils vor dem Gefängnißthurm mit Stockstreichen „abgewandelt“ und unter militairischer Aufsicht aus der Stadt trans⸗ portirt worden. Rottmeister Krisak, welcher den Arbeiter tödtete, ward nach Pfaffenhofen abgeführt. Bei der Leichenbeschau des Letzteren ergab sich, daß der Stich von hinten nach vorn durch die ganze Brust ging. Auch zu Feuchtwangen sind, wie nunmehr bayerische Blätter melden, „in voriger Woche“ (es wird kein Datum angegeben, aber Mitte Juni gemeint sein) be⸗ dauerliche Auftritte vorgefallen, „indem eine nicht unbedeutende An⸗ zahl Bewohner aus dem Landgerichtsbezirk vor das dortige Landge⸗ richtsgebäude zog, um über die Anlage einer Distriktsstraße nach Roth

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am Sand persönlich ihr Mißfallen und ihre Weigerung, hierzu zu kontribuiren, dem Landgerichts⸗Vorstande vorzutragen.“ Für den Fall, daß Se. Majestät der Kaiser Nikolaus dieses Jahr noch nach Kissingen kommen sollte, ist für Allerhöchstdenselben und Seine Begleitung das dortige Kurhaus in seinem ganzen Umfange in Be⸗ stellung genommen worden. Die Augsburger Allg. Zeitung giebt interessante Details über die Thätigkeit, welche gegenwärtig in der Königlichen Erzgießerei zu Mün chen herrscht. Die Lokalitäten mußten wegen des Gusses der Bavaria, einer Riesenbildsäule, er⸗ weitert werden. Gelingt dieser Guß, so gebührt unserer Zeit, in⸗ sonderheit der durch den König von Bayern gegründeten Kunst⸗Epoche, der Ruhm, den kolossalsten Erzguß, von dem die Geschichte weiß, ge⸗ wagt und in Ausführung gebracht zu haben. Von der Größe dieses Unternehmens kann man sich eine ungefähre Vorstellung machen, wenn man erwägt, daß nach vierjährigen Vorarbeiten und bei einer Winter und Sommer hindurch unausgesetzten vielhändigen Thätigkeit doch mindestens noch sechs Jahre bis zur Vollendung des Ganzen verfließen werden. Außer der Bavaria ist noch eine große Anzahl monumen⸗ taler Werke in der Königlichen Erzgießerei theils vollendet, theils in Arbeit begriffen, namentlich die 11 Fuß hohe Bildsäule des Groß⸗ herzogs Karl Friedrich von Baden, das Göthe⸗Denkmal, eine Statue des zu München verstorbenen Herrn von Keßling und die kolossalen Bildsäulen des regierenden Königs von Neapel und Bolivar's. In⸗ teressant ist die Notiz, daß die wichtigsten der aus der münchener Erz⸗ jeßerei hervorgehenden Güsse mit Benutzung türkischer Kanonen und

örser bewerkstelligt werden, die von untergegangenen Schiffen aus dem Hafen von Navarin herrühren und deren Metall von einer so trefflichen Legirung ist, wie man sie sich zur Ausführung von Kunst⸗ güssen nur wünschen kann. 8

Freie Stadt Hamburg. Auf dem untergegangenen „Manchester“ befand sich unter Anderen die Familie Smith aus Drogheda in Irland, welche sich nach Gräfenberg begeben wollte. So weit es bis jetzt ermittelt werden konnte, hatte das Boot nur 8 Passagiere an Bord.

Freie Stadt Lübeck. Der im Druck vollendete und seit dem 22. Juni an den Senat und die bürgerlichen Kollegien vertheilte, ziemlich umfangreiche „Bericht der bürgerlichen Verfassungs⸗Revisions⸗ Kommission“ behandelt in drei Haupt⸗Abschnitten den Senat, die Bürgerschaft und die schiedsrichterliche Behörde zur Entscheidung von Differenzen zwischen Rath und Bürgerschaft. Zu dem zweiten, wich⸗ tigsten Abschnitte liefern die beiden Anlagen zwei verschiedene Ent⸗ würfe einer veränderten Verfassung der Bürgerschaft, von denen der erste, mit gänzlicher Verbesserung der bisherigen Kollegiat⸗Verfassung, eine Re⸗ präsentation nach den Steuerverhältnissen, mit einer Eintheilung der Bürgerschaft in vier Theile nach den Stadt⸗Quartieren, empfiehlt, womit zugleich die Bildung eines Gesammt⸗Kollegiums der Kauf⸗ mannschaft, sowie einer Handelskammer als Centralbehörde für Hand⸗ lungs⸗ und Schifffahrts⸗Angelegenheiten verbunden ist; während der zweite Entwurf sich auf eine Vertretung der Bürgerschaft durch 13, nach den gewerblichen Ständen gebildete Kurien beschränkt. In beiden Entwürfen wird jedoch den bisher unvertretenen Gelehrten und Land⸗ bewohnern eine Stelle unter der stimmberechtigten Bürgerschaft zu⸗ gesichert. Interessant ist es, daß die Kommission, welche Anfangs

versucht hatte, durch den zweiten Vorschlag möglichst die bisherige

chienenlegung von der Regierung ausgeführt h

und zu diesem Zweck eine Bewilligung von 62 Millionen Fr. be⸗

25sten v. M. eine Reise nach wieder die S st jetzt von den hiesigen Zeitungen ge⸗ Se. Kaiserl. Hoheit reiste über den Ladoga⸗ und See nach Petrosawodsk und von da über Wytegra nach Ar⸗ k, wo der hohe Reisende am 4ten d. M. anlangte.

Frankreich.

Ueber Marseille und Toulon sind heute die bis zum 16ten d. reichen.

Der Großfürst Konstantin hat am Archangelsk angetreten, was er meldet wird. Der von den Deputirten angenommene Gesetz⸗Entwurf über die Eisenbahn von Orleans nach Bordeaux ist bereits der Pairs⸗Kammer vorgelegt. In dem ihn begleitenden Exposé erklärt das Ministerium, daß die Bestimmung, kraft deren kein Mitglied beider Kammern bei den zu konzessionirenden Eisenbahn⸗Unternehmungen als Compagnie⸗ oder Verwaltungs⸗Mitglied betheiligt sein dürfte, wider Willen der Regierung durchgegangen sei. Hiermit ist also gesagt, daß das Mi⸗ nisterium bei den Pairs die Verwerfung dieses auf Herrn Cremieux's Antrag in der anderen Kammer eingese

Paris, 22. Juni. Nachrichten aus Algier eingegangen, Man hatte in Algier am 14ten Abends mit einem Regierungs⸗ chall Bugeaud vom 10ten datirt erhalten. Ihnen zu⸗ der sich bekanntlich nach der marolkanischen wegen unerträglicher Hitze, die verursachte, zu langsameren hoffte jedoch am 13ten im Lager des General Die Nachrichten, die er von Letzterem er⸗ Anwachsen des Lagers der Ma⸗ dlichkeit neuer Feindseligkeiten. Berichte geht vom General de Bar alls die Division von Algier kom-⸗ afrikanischen Küste geherrscht zu chiff hatte wieder nach Moniteur algerien ionen; er be⸗ Bord der Dampffregatte 7 1200 Mann des 35sten Passagiere des „Tartare“, ch Algier überbracht, wollten wis sich mit dem General Lamoriciere Abd el Kader an der Spitze beträchtlicher 5,000 Mann, unter denen viele Marokkaner, aber die Briefe aus Oran melden nichts Es muß sich bald zeigen, ob die letzte Nachricht Ankunft des „Etna“ zu Toulon Oran kömmt und um fünf bis

Depeschen des Mars folge war der Marschall, Gränze in Bewegung gesetzt hatte, aten Gehirnentzündungen

chalteten Artikels unterstützen

mehreren Sold Märschen genöthigt, Lamoricière anzulangen. halten hatte, sprachen von täglichem rokkaner und wahrscheinlicher Un Die offizielle Mittheilung dieser aus, der in Abwesenheit des Marsch Es scheinen Stürme an der i haben; ein nach Oran abgefertigtes Dampfs umkehren müssen. Der nichts von militairischen Operat

II Paris Juni. In der heutigen Sitzung der Depu⸗

8 tirten⸗Kammer entwickelte Herr Gauthier de Rumilly sein Amendement (s. oben Paris), wonach die Schienen der Eisenbahn nach Lyon auf Kosten des Staats gelegt werden sollen.

Herr von Lamartine erklärte, er sei 1830 und 1840 auch dafür ge⸗ wesen, daß der Staat die Eisenbahnen vollständig baue. hätten die Umstände sich sehr geändert. Monopol der Compagnieen Staats⸗Monopols verständen sich zu einer Konzession zu Gunsten der Privat⸗

Industr. So sei das Gesetz von 1842 entstanden, das durch eine neuere Entscheidung der Kammer wiederum bestätigt worden. eine billige Theilung zwischen dem Staate und den Privatpersonen bewirkt und deren Association müsse gute Früchte tragen. Anhängern der Ausführung durch den Staat ruft der Redner ins Gedächt⸗ niß zurück, daß das Gesetz von 1842 dem Staate die Erdarbeiten, die Kunstarbeiten, die Pachte auf kurze Zeit und den Rückkauf vorbehalte. Man müsse endlich Hand ans Werk legen. ewige Wechsel der Gesinnung in Sachen der der Eisenbahnen durchaus zuwider.

Herr Garnier⸗Pagsés besteigt die Tribüne. (Ruf zur Abstimmung, untermischt mit Nein! Nein!) Er wolle die Kammer nicht lange in An⸗ spruch nehmen, nur einige neue Argumente zu Gunsten des Amendements des Herrn Gauthier de Rumilly vorbringen. (O! O! Hört! Hört!) ich“, sagte der Redner, „heiße das Gesetz von 1842 gut, wie Herr von La⸗ martine; ich bekämpfe nur dessen falsche Auslegung. Durch jenes Gesetz hat man dem Staat das Eigenthum der Eisenbahnen sichern, den Gesell⸗ schaften den Betrieb derselben geben wollen. Das wollte die Kammer da⸗ mals und das verlange ich auch jetzt; ich will, wie 1842, daß die Tarife und die Pachte auf kurze Zeit der Regierung erhalten werden. Vortheile kann man nur erlangen, wenn der Staat Herr seiner Lage bleibt. Der Minister hat zwar gesagt, er habe noch 300 Millionen von dem An⸗ lehen zu realisiren; wie solle er also noch 400 Millionen mehr für die Wie auf dem Platz ein Anlehen von 700 (Murren.) Die Lösung dieser Finanzfrage ist e diesem Augenblick den 8 - nämlich die zwischen einem berühmten bEE111 Säghe einerseits und den General⸗Einnah⸗

ererseits eingetretene Konkurrenz. (Aufregung.) Wenn die Ver⸗ waltung diesen Wetteifer geschickt zu Fhrt wrißh ss Fhen sie veraas sir ihr Anlehen großen Vortheil ziehen. gegenwärtigen Gesetzes sind offenkundig. auf den Bahnen von Oleans und Rouen vollzogen wird. Die Negierung hat die Tarife festgesetzt, sie werden aber nicht beobachtet. Nein, sie werden nicht beobachtet; die Compagnieen erhöhen sie oder setzen sie herab, je nach ihrem Interesse (Reclamationen auf der Mi⸗ nisterbank), und die Regierung hat kein Mittel, es zu verhindern, so wenig als sie alle anderen Fälschungen verhindern könne.

G Seitdem aber Zahlreiche Skandale hätten das

in Mißkredit gebracht. Die Anhänger des

dem Hafen von Algier vom 14. Juni meldet schränkt sich auf die Anzeige, daß an

„Labrador“ und des Paketboots „Gregeois ts von Toulon eingetroffen.

Dieses Gesetz habe ausschließenden

der die Nachrichten von Oran nac daß Marschall Bugeaud, vereinigen wollte, durch Streitkräfte, angeblich 1 i worden sei;

Diese Veränderlichkeit, dieser ndustrie sei der Ausführung

ist, da der Telegraph bereits dieà gemeldet, welches Schiff direkt von sechs Tage spätere Depeschen überbringen kann.

Die neueren Ereignisse zu Montevideo ware putirten⸗Kammer schon bekannt, u rung darüber vom Minister s Da er indeß fürchtete, Interesse der näherte er sich

n gestern in der De⸗ ud Herr Thiers glaubte eine Erklä der auswärtigen Angelegenheite M daß öffentliche Interpellationen in Montevideo ansässiger Herrn Guizo ob Admira d gegen die zur genen Sicherheit, bewaffneten Der Minister antwor⸗ rhalten, mit Aus metwa ihre Waffe sen richten möchte worauf Herr üäfte würden Die Unter⸗ kurzem von den Audienz zu be erklärungen gemäß, verbürgt, sei anzunehmen,

zu müssen. auf der Rednerbühne dem Franzosen nachtheilig in einem Gange der Lainé ermächtigt sei, gegen die Stadt Vertheidigung derselben, wie zu ihrer ei altmaßregeln zu schreiten. abe einen solchen Befehl nicht e französische Legion

sein könnten, so 1b r sich Kammer und fragte ihn privatim,

Montevideo un gung der Schienen verlangen?

Millionen lasten lassen? Eine wichtige Thatsache beschäftigt in

Franzosen zu Gew Geldmarkt von Paris (hört!),

tete: Herr Lainé h einzigen Falles, daß die anderen in Montevideo wohnenden Franzosen hielt Herr Thiers für unmöglich,

Das Eintreten dieses Falls 8 anzösischen Strei

Guizot wiederholt versi Rosas nicht gegen ihre redung schloß damit, d

Die Uebelstände des Systems des cherte, 8 9 se unten Man sehe nur, wie dieses System eigenen Landsleu

Herr Guizot einigen vor La Plata angekommenen Franzos Der Sidele meint, diesen

willigen versp hentizität das Blatt sich

für deren Aut Folgt man diesem

Basis der bürgerlichen Verfassung beizubehalten, im Verlaufe ihrer Arbeiten sich entschieden zu einer gänzlichen Reform, und somit zum ersten Entwurfe geneigt hat.

** Pulsnitz, 25. Juni. Das Städtchen Pulsnitz in Sach⸗ sen wurde in der Nacht vom 23sten zum 4sten d. M. von einer Feuersbrunst heimgesucht, die 27 Häuser in Asche legte. Die vom Unglück betroffenen Einwohner vermochten deshalb nichts von ihren Habseligkeiten zu retten, weil sie zum größten Theil nach Dresden auf den Jahrmarkt gereist waren.

*&* Frankfurt a. M., 23. Juni. Das Göthe⸗Monument kommt nun doch nicht vor die Stadt. Die Gegner haben so lauten und großen Lärm geschlagen, daß der Beschluß des Comité's, die Statue vor das Thor zu setzen, desavouirt wurde und der Senat die Einwilligung gab, sie in der Stadt⸗Allee zu errichten. Allerdings kommt ganz in der Nähe der Stadt⸗Allee auch das Gutenberg⸗Monu ment zu stehen; allein man will der Göthe⸗Statue eine solche Um⸗ pflanzung geben, daß das Buchdrucker⸗Monument gedeckt wird. Das Projekt des Ausbaues des Domthurmes vermittelst einer eisen⸗ gussenen Spitze scheint wiederum eingeschlafen zu sein, denn man hört nichts wester davon, obgleich schon ein Modell entworfen wurde und in der Städtelschen Gallerie ausgestellt war. Die Stelle eines Direktors des Städtelschen Kunst⸗Instituts ist immer noch unbesetzt, und es scheint allerdings schwer, den rechten Mann dafür zu finden. Am geeignetsten dürfte unser Professor Jakob Becker sein, denn er ist nicht allein ein vortrefflicher Maler, sondern auch ein tüchtiger Lehrer voll Kraft und Energie; er vertritt auch jetzt gewissermaßen die Stelle eines Direktors des Instituts.

* Frankfurt a. M., 24. Juni. Nach Mittheilungen aus Wien steht Se. Durchlaucht der Fürst von Metternich im Be⸗ riffe, sich nach Ischl zu begeben, um einige Wochen daselbst zu ver⸗ leiben. 888

Aus Wiesbaden vernimmt man, daß Se. Majestät der König der Belgier im Spätsommer das dortige Bad wieder besuchen werde. Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich zu Hessen, Gouverneur von Luxemburg, hat das Schloß Rumpenheim verlassen und befindet sich jetzt im Bade Homburg. 1 8

Das Gerücht, daß zwischen dem Bade Soden und Höchst eine einstündige atmosphärische Eisenbahn erbaut werden soll, bestätigt sich, doch wird einer der Unternehmer sich erst nach England begeben, um von der praktischen Anwendung des atmosphärischen Prinzips Einsicht zu nehmen.

Gestern fand auf dem Plateau des Feldberg ein Turnerfest statt, bei dem auch einige Sänger⸗Vereine mitgewirkt hatten. Aus Frank⸗ furt, Mainz, Darmstadt, Hanau, Offenbach und anderen nahen Orten waren etwa 750 800 Turner gekommen, meistens junge, kräftige Leute, welche rühmliches Zeugniß von ihrer Kraft, Gewandtheit und Ausdauer ablegten. Der Zweck des Festes, das in keiner Weise ge⸗ trübt wurde, war eigentlich, dem Projekte des Baues eines Wartehauses auf dem Feldberg einen neuen Impuls zu verleihen, und dieser wurde auch erreicht, denn es waren über 4000 Menschen, trotz der großen Hitze, zusammengeströmt. Wie man vernimmt, soll in diesem Jahre noch eine zweite Turn⸗Anstalt hier errichtet werden, doch ist nur insofern ein Bedürfniß dazu hier vorhanden, weil die Ravensteinsche Turn⸗Anstalt in einem entfernten Theile der Stadt

Kussland und Polen.

St. Petersburg, 21. Juni. Vorgestern früh ist der Kai⸗ ser in vollkommenem Wohlsein auf dem Dampfschiff „Bogatyr“ in Peterhof angekommen, von wo Se. Majestät sich sogleich nach Zars⸗

koje Selo begab.

gesprochen, erst nach den

von denen Herr Guizot legenheit abgefer

betreffende Ange sie noch nicht empfangen, al atum an die Regierung von Montevideo

System, so giebt man die französische Industrie den Compagniecen in die Ich beschwöre die Kammer, sie nicht der Habsucht der Tempel⸗ (Murren und Gelächter.) Der Rückkauf der Bah⸗ nen, von dem man gesprochen, ist nicht leicht ausführbar, außer wenn der Staat sich das Eigenthum der Hauptlinie vorbehalten hat. Ich werde durch⸗ aus von keinen politischem Beweggrunde bei meiner Rede geleitet, sondern nur von dem Interesse des Landes.“ Das Amendement des Herrn Gauthier de Rumilly, wonach eine Summe von 62 Millionen zur Schienenlegung auf der ganzen Strecke von Paris bis Lyon bewilligt werden soll, wird nun zur Abstimmung gebracht. Die erste bleibt zweiselhaft (Lärm, Aufregung); eine zweite Ab⸗ stimmung wird gleichfalls für zweifelhaft erklärt (neuer Lärm, Aufregung). Es wird nun unter stets zunehmender Aufregung zur geheimen Abstimmung geschritten, und das Resultat ist: Zahl der Stimmenden das Amendement 138, gegen dasselbe 137. Majorität Einer Stimme angenommen, und die Kammer geräth auf diese Weise mit sich selbst in Widerspruch. 1 In der Pairs⸗Kammer legte der Kabinets⸗Präsident das vpoon der Deputirten⸗Kammer schon angenommene Gesetz wegen der Befestigungen des Hafens von Havre vor. kussion über die Verfälschung der Weine fortgesetzt.

O Paris,

die Instructionen, letzten Kammer tigt worden, und daß Admir er das gestern erwähnte Ultim

Debatten über die . händler preiszugeben.

sich der Beschimpfung, welche der französischen ei einer muselmännischen Emeute widerfahren, Vorwürfe, welche die Regierung von Seiten der Opposition weil sie sich mit einer Genugthuung in Beirut be⸗ be an Ort und Stelle zu fordern. ein Versuch des Journal des Débats, in der Art und wie der Namenstag des Königs der Franzosen in Jerusalem gefeiert worden, vollständige Satisfaction für jene U Oppositionsblättern zu vielem Spott Anlaß:

zu Jerusalem“, ruft der von Geist und Phantasie! Tasche zu stecken, sann Herr von Lantivy auf Nation in der heiligen Stadt wieder glänzen zu las and er, was er s Königs verhalf ihm dazu, denn, wo ist ein ausgesöhnter Legitimist. Das Jo lehrt uns in der Schilderung von der Feie sinnreichen Auskunftsmittel: lassen; die dazu genommene es war „im Innern“ vor dem letzten alle Muselmänner, die den Repräsen⸗ unter unseren Nationalfarben hinweg⸗ des Islam brachten die Nacht un⸗ singend, Beifall klatschend und rufend: „Es Nun sage man ja nicht mehr, ausgewirkt hätte. warteten Triumph die man ihm herunter und alle Welt er“ unseren Farben hinweg⸗ Aber noch nicht genug, das des Débats agt es, „beweise, wie Ankunft des französi⸗ und dagegen die Grundsätze der alästina sich verb Noch vor kaum einen e Konsul für das Op cht man ihm C nmwart erlos

Man erinnert b nes Zernsalem b (Nuf zur Abstimmung.) zu hören bekam,

gnügt hatte, statt diesel Jetzt giebt

nbill zu erblicken, den „Es lebe unser Konsul Courrier français, „das ist ein Mann Seit langer Zeit genöthigt, seine Flagge in die ein Mittel, die Farben seiner sen, aber ohne Lärm und Der Namenstag des hl zu merken, Herr von Lantivy Journal des Débats be⸗ r dieses Festes von seinem Zelt errichten

Es ist also durch die

Dann wurde die Dis⸗

Es war heute in der Deputirten⸗Kam⸗ mer das Gerücht verbreitet, daß in Folge erhaltener Depeschen aus London unsere Regierung die Expedition gegen Marokko, wenn nicht ganz aufgegeben, doch abermals verschoben habe. britische Kabinet hätte die Absendung einer französischen Escadre nach Marokko jetzt überflüssig gefunden, weil, bevor der Prinz von Join⸗

ville vor Tanger erscheinen kann, durch die offiziöse Vermittelung

Großbritaniens die doppelten Streitigkeiten, zwischen Marokko und Frankreich einerseits und Spanien andererseits, ausgeglichen sein wür⸗

So sehr auch diese Nachrichten mit den Rüstungen, die man

aus Toulon und Brest meldet, im Widerspruch zu stehen scheinen, so

glaube ich doch bemerken zu müssen, daß sie von Deputirten wieder⸗ holt werden, welche mit dem Kabinet in genauer Verbindung stehen

und deren Aussagen deshalb wohl Glauben verdienen. 1

EKEinige pariser Blätter haben das Gerücht in Umlauf gesetzt, Herr

Guizot beabsichtige, den Herrn Mauguin zum französischen General⸗

Ich habe darüber nähere Erkundi⸗

gungen eingezogen und erfahren, daß zwar Herr Mauguin um diesen

Posten sich bewirbt, daß aber das Kabinet der Tuilerieen schon darum

davon nichts hören mag, weil Herr Mauguin durch unglückliche Bör⸗ sen⸗Speculationen sein Vermögen so sehr zerrüttet hat, daß nur die Unverletzlichkeit des Deputirten ihn vor dem Schulden⸗Arrest sichert. Ein solcher Mann kann unmöglich als General⸗Konsul fungiren, so sehr auch Herr Mauguin alle Kenntnisse dazu besitzt. eines französischen General⸗Konsulats in Madrid ist übrigens positiv, weil die spanische Regierung bereits unserem Kabinet die Mittheilung gemacht haben soll, daß Herr Grimaldi, ehemaliger Privat⸗Secretair der Königin Marie Christine, zu dem Posten eines spanischen General⸗ Konsuls in Paris werde befördert werden.

Es wird gleich nach dem Schlusse der Session eine durchgrei⸗ fende Aenderung in der Besetzung der Konsulate erfolgen. 9 derselben werden eingehen und durch bloße Agenten besetzt werden. Eine Verordnung, welche dem König zur Unterschrift vorliegt, wird in Betreff der Bewerbungsfähigkeit der Konsulats⸗Agenten mehrere wichtige Modificationen einführen. g im Jahre 1833 festgesetzte Reglement verordnet, daß nur solche In⸗ dividuen zu Konsuln gewählt werden dürfen, welche wenigstens schon zwei Jahre als Konsulats⸗Eleven gedient haben. 1 des Herzogs von Broglie haben selten die angeführte Bestimmung befolgt, indem sie der Meinung waren, daß bei der Besetzung wich⸗ tiger Konsulats⸗Posten die persönliche Fähigkeit des Kandidaten vor

In diesem Sinn soll die erwähnte Kö⸗

Der Konsul hatte ein Leinwand war eine „ungeheure dreifar⸗

bige Fahne n Eingang zu dem

Konsulat aufgeschlagen, so daß tanten Frankreichs besuchten, gehen mußten.“ ter diesem Zelte zu, lebe der Sultan von Frankreich!“ Guizot keine hinlängliche Genugthuung antivy hat uns einen uner flanzten Flagge, in Zelt gemacht,

Man sagt, das

Viele Bekenner

Herr von L Aus seiner in die Lüfte aufgep auf den Boden riß, hat er jetzt e die Muselmänner sind „unt darf stolz sein!

der Erzählung des „Diese Thatsache“, s

ist zufrieden, gegangen, Frankreich Interessanteste kömmt erst nach. der Fanatismus in jenen Gegenden schen Konsuls immermehr erlösche ation und der Duldung in P den Gemüthern Wurzel faß oder hielt sich der französ Emeute, und heute wünst mus durch seine bloße Geger eine weise Duldung auf die Jerusalem einen Gouverneur war o bessere Zustand kehrt zurück. auf unseren

Pforke habe jetzt

Deputirten⸗K

senbahn nach L die Regierung s ze und Saone. Artikel des Gesetz⸗Entwurfs bestimmt, Troyes, durch das Seine⸗Thal, eine Zweigb Durch die folgenden Artikel w Bahnen bewilligt un 30 Jahren gestellt.

migt, weil vorher über ein von Herrn schlagenes Amendement zu berathen ist,

Konsul in Madrid zu ernennen.

reiteten und in n Jahre war ner religiösen daß der Fanatis⸗ chen seil Weiß man, warum cenen des Fanatismus gefolgt ist? Weil Gouverneur erhalten hat. des Unheils; er verschwindet, und der Man sei also bescheidener mit Hinsicht

zlück dazu, Die Errichtung Der frühere die Ursache

wird, ohne Angabe der Quelle, gemeldet, die rman für den Bau einer protestantischen m bewilligt. hat auch die weitere Richtung der Ei⸗ beren Seine⸗Thal aus, so genehmigt, wie mlich durch die Thäler der Brenne, ebenfalls unverändert angenommene daß von Montereau nach ahn angelegt werden soll. langten Kredite für diese as Maximum von noch nicht geneh⸗ Gauthier de Rumilly vorge⸗ welches auch bei dieser Bahn

ie vorgeschlagen, W 4 85 om Herzo B. Der zweite, . Herzog von Broglie

erden die ver Die Nachfolger

pachtungszeit auf d Diese letztere Besti

Allem zu berücksichtigen sei.

nigliche Verordnung abgefaßt sein, welche zum Zweck hat, die Ga⸗ rantieen der persönlichen Fähigkeit der Kandidaten zu bestimmen, ohne sich zu streng an das Reglement des Herzogs von Broglie zu halten. Unterdessen hat eine ministerielle Verordnung vom 1. Mai d. J. die Reise⸗Entschädigung der diplomatischen und konsularischen Agenten näher bestimmt. Nach derselben erhalten für den Myriameter: Die Botschafter und der außerordentliche Gesandte in Berlin . 37 Fr. 50 C. bevollmächtigten Minister ersten Ranges SGv bevollmächtigten Minister in Hamburg, Karls⸗ ruhe, Florenz, Kassel, Darmstadt und Weimar 25 Geschäftsträger WDrun. Botschafts⸗ und Legations⸗Secretaires .1 50 2 Attache. .. .. .. Eööööööö 75 5 General⸗Konsuln 20 Die Konsuln erster Klasse 15 8 Die Konsuln zweiter Klasse 12 50 Die Konsulats⸗Eleven, Dolmetscher und Konsulats⸗ Agenten . Endlich die Kabinets⸗Courierre.. I1nI“ 50

Paris, 22. Juni. Am 16ten Vormittags hatte der Admiral

Seepräfekt zu Toulon das neuformirte Kriegs⸗Bataillon des 3ten Ma⸗ rine⸗Infanterie⸗Regiments und die gleichfalls in aller Eil ausgerüsteten zwei Marine⸗Artillerie⸗Compagnieen auf dem Waffenplatze die Mu⸗ sterung passiren lassen, worauf sie ins See⸗Arsenal einrückten, um sofort auf dem Linienschiffe „Suffren“ eingeschifft zu werden. Indeß langte im Laufe des Tages eine telegraphische Depesche an, welche

die Einschiffung von Truppen bis auf weiteren Befehl noch zu sus⸗ pendiren befahl. 88 .

8 Großbritanien und Irland. Oberhaus. Sitzung vom 21. Juni. Lord Clarendon

brachte denselben Gegenstand zur Sprache, welcher kürzlich im Hause der Gemeinen eine längere Diskussion hervorrief; er richtete nämlich an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten die Frage, ob die Regierung geneigt sei, die Korrespondenz vorzulegen, welche in Be⸗ treff der von Don Carlos vorgeschlagenen Vermählung seines Soh⸗ nes mit der Königin von Spanien stattgefunden habe. Der Lord äußerte sich mißfällig über die Partei im Unterhause, welche den In⸗ fanten wahrscheinlich zu diesem Vorschlage „veranlaßt habe“, und ta⸗ delte die Lauheit, womit das Kabinet der spanischen Regierung die⸗ sen nicht von der Verzichtleistung des Prätendenten auf den spani⸗ schen Thron begleiteten Vorschlag kundgethan. Hierauf erwiederte Lord Aberdeen: F.—2

„Welchen Antheil Ihrer Majestät Regierung auch an der spanischen

Heirathsfrage nehmen mag, so wird sie doch niemals die Ehre und Unab⸗ hängigkeit Spaniens aus den Augen setzen. Ich will über diese Frage möglichst vollständige Auskunft ertheilen. Das Faktum in der vorliegenden Sache ist solgendes: Ein edler Lord, der nicht Mitglied dieses Hauses ist (bekanntlich Lord Ranelagh), hat mir einen Brief von Don Carlos zuge⸗

stellt, in welchem dieser Prinz mir den Ueberbringer desselben als seinen Vertrauten empfiehlt, der mit allen seinen Gefühlen, Ansichten und Absichten bekannt sei, auch die Opfer kenne, welche er zur Beruhigung Spaniens zu bringen bereit sei. Soweit als ich die Sache verstehen konnte bezog sich dies Opfer auf eine Entsagung der Ansprüche des Don Carlos auf den Thron von Spanien, im Falle einer Heirath seines Sohnes mit der Köni⸗ gin Isabella; doch konnte ich nicht darüber klar werden, ob diese Heirath mit seinem Sohne, als mit einem Unterthan oder mit einem Souverain, statthaben

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sollte. Den Grundsätzen gemäß, welche Ihrer Majestät Regierung immer in dieser Frage beobachtet hat, hielt ich es für meine Pflicht, der spanischen Regierung diesen Vorschlag mitzutheilen, jedoch ohne ihn weiter anzuem⸗ pfehlen. Die spanische Regierung sollte vollkommen srei darüber berathen und nach ihrem Dafürhalten handeln. Die Ansichten der britischen Regie⸗ rung waren der spanischen Regierung, so wie allen anderen Regierungen Europa's, bekannt. Gewiß würde der Kampf der streitenden Parteien in Spanien auf diese Weise glücklich beendet werden können, wenn die Sache sich auf eine einfache Frage der Erbfolge beschränkte; aber während des nunmehr siebenjährigen Kampfes hat dieselbe, wie ich fürchte eine sehr veränderte Gestalt angenommen. Es ist nicht mehr eine Frage zweifelhafter Erbfolge, sondern eine Prinzipienfrage

ein Kampf zwischen constitutioneller Regierung und despotischer Herrschaft. Aus diesem Grunde hielt ich dafür, daß ein solcher Vorschlag den Bürger⸗

krieg über den Königspalast, wie über das ganze Land bringen würde. Ich

theilte indeß der spanischen Regierung den Vorschlag mit, weil ich wünschte

daß dieselbe mit allen Einzelnheiten eines Gegenstandes bekannt werde wel⸗

cher sie in so hohem Grade interessirt. Ich für meine Person habe gegen

die Vorlegung der Korrespondenz nichts einzuwenden, doch halte ich es für

rathsamer, daß dieselbe nicht vorgelegt werde.“

Man ließ den Gegenstand hier fallen. Eine mehrstündige De⸗

batte erfolgte hierauf über die ihrem Prinzip nach bereits mitgetheilte Bill Lord Brougham's zur besseren Ordnung der Rechts⸗Verhält⸗ nisse zwischen Gläubigern und Schuldnern, welche namentlich den Uebel⸗ stand beseitigt, daß im Auslande befindliche Schuldner nach einer be⸗ stimmten Reihe von Jahren nicht vor die Landesgerichte mehr gezogen werden können.é Auf den Antrag des Lord⸗Kanzlers ward indeß die Bill, so sehr Lord Denman auch die Trefflichkeit der neuen Vor⸗ schläge anpries, an einen Prüfungs⸗Ausschuß gewiesen.

Unterhaus. Sitzung vom 21. Juni. Die Vorschläge

der Regierung hatten in der heutigen Sitzung einen guten Fortgang. Der Bericht des General⸗Comité's über die gestern im Ausschuß durchgegangene Zucker⸗Zoll⸗Bill ward dem Hause vorgelegt und nach kurzer Debatte genehmigt. Ein Versuch der radikalen Partei, den Zoll von Zucker, der durch Sklaven⸗Arbeit erzeugt wird, dem durch freie Arbeit erzeugten gleichzustellen, mißglückte, und das von Herrn. Ewart dahin bezügliche Amendement wurde mit 183 gegen 63 Stimmen verworfen. Die dritte Lesung der Bill, ward auf den 24sten d. M. festgesetzt. Eben so gelang es der Regie⸗ rung, die bekannte „Dissenter⸗Kapellen ⸗Bill“, durch welche den Unitarier-Gemeinden das Eigenthums⸗Recht auf die ihren Kir⸗ chen gemachten Vermächtnisse nach 25jährigem Besitz zugesichert wird, trotz der hochkirchlichen Opponenten, der Herren Plumptone und Shaw, durch das General⸗Comité des Hauses zu bringen. Zwei Amendements des Herrn Shaw wurden mit 161 und 188 gegen 43 und 69 Stimmen verworfen. Man wollte namentlich die Verjäh⸗ rungsfrist auf 60 Jahre, statt 25, festsetzen, als der Versuch mißglückt war, die Bill gänzlich verwerfen zu lassen. Zu Anfang der Sitzung stellte Herr Shiel an Sir R. Peel eine Frage, deren Beantwortung die von mehreren Zeitungsblättern, namentlich vom Globe, verbreiteten Gerüchte über angebliche Differenzen zwischen dem Premier⸗Minister und dem Lord⸗ Lieutenant als grundlos darstellte. Der Globe hatte aus denselben die bevorstehende Resignation Lord de Grey's gefolgert. Der Lord⸗ Lieutenant, behauptete nämlich das Whigblatt, habe schon vor meh reren Monaten seine Entlassung eingereicht, weil Sir R. Peel sich sehr entschieden gegen sein Berfahren bei Besetzung von Kirchen⸗ Aemtern ausgesprochen hätte; er habe indeß durch die Bitten der Minister sich bewegen lassen, seinen Abgang wenigstens bis zum Ausgang des O'Connellschen Prozesses zu verschieben. Herr Shiel fragte nun heute, ob der Lord⸗Lieutenant instruirt worden sei, bei Besetzung von Kirchen⸗Aemtern darauf zu achten, daß die Kandidaten dem soge⸗ nannten nationalen, von der Regierung eingeführten Unterrichts⸗ Systeme ergeben seien? Sir R. Peel erwiderte, daß so sehr er das vom Parlamente angenommene Systeme des Volks⸗Unterrichts

in Irland billige, er dennoch den Lord⸗Lieutenant nicht instruirt habe, dies System zum Probierstein bei Besetzung von Kirchen⸗Aemtern zu machen; es beruhe dies Gerücht auf leeren Zeitungs⸗Nachrichten; seine Instructionen machten es vielmehr dem Lord⸗Lieutenant zur Pflicht, nur die moralische Tüchtigkeit und gelehrte Bildung der Kan⸗ didaten bei solchen Gelegenheiten für maßgebend zu halten, alle po⸗ litische Rücksichten aber aus den Augen zu setzen.

Loyndon, 22. Juni. Aus Dublin wird der Times heute die definitive Resignation des Grafen de Grey gemeldet. lange befürchtete Ereigniß“, heißt es in dem Korrespondenz⸗Bericht, „hat stattgefunden. Graf de Grey zieht sich zu großem Bedauern, so⸗ wohl der irländischen konservativen Partei, als auch der gemäßigteren Männer, welche sonst mit der Politik der jetzigen Regierung wenig zufrieden sind, aus dem öffentlichen Leben zurück. Am letzten Sonntag wurde der erste Adjutant des Grafen, Lord Francis Gordon, nach London abgesandt, um Ihrer Majestät die Resignation Sr. Excellenz vorzulegen. Gestern Abend langte ein Königlicher Abgeordneter mit Depeschen für den edlen Grafen hier an. Lord de Grey's Rücktritt hängt übrigens in keiner Weise mit der letzten Minister⸗Krise und den jüngsten ministe⸗ geln Das Gerücht sagt, Se. Excellenz habe vor kurzer Zeit seinen Abschied verlangt, und derselbe sei ihm aus unerklärlichen Gründen verweigert worden.“

Mehrere öffentliche Blätter hatten gemeldet, daß eine Bildsäule des Lords Byron, von Thorwaldsen, welche vor einigen Jahren in England eingeführt und einstweilen in dem Zollhause deponirt wurde, daselbst völlig verstimmelt worden oder gar gänzlich verschwunden sei, und daß daher eine Klage gegen die Zoll⸗Behörde auf eine Entschä⸗ digung von 30,000 Pfd. St. eingereicht werden solle. blatt berichtigt dagegen, daß diese Bildsäule vor zehn Jahren einge⸗ führt, jedoch nicht in dem Zollhause der Regierung, sondern in einem Waarenhause der London⸗Docks deponirt worden sei. säule in der Westminster⸗Abtei „wegen der Gottlosigkeit“ des Dich⸗ ters nicht habe aufgestellt werden dürfen, so sei dieselbe von dort noch immer nicht abgeholt worden. würde, könne sie abgeliefert werden, und da sie gut verpackt sei, so lasse sich nicht bezweifeln, daß sie noch ganz unversehrt wäre.

Niederlande.

Aus dem Haag, 23. Juni. Die zweite Kammer der Gene⸗ ralstaaten hat den Gesetz⸗Entwurf über die Umwandelung d schuld mit 43 gegen 14 Stimmen angenommen.

Schweiz. 8 (Außer⸗Rhoden.) Standes ist beauftragt, bei der Tagsatzung hinsichtlich der Jesuiten⸗ Frage zu erklären: dieser Orden sei nicht nur unter keinen Umständen berechtigt, die Garantie des Bundes anzusprechen, sondern der Stand Appenzell a. Rh. spreche auch die Erwartung aus, daß die eidgenös⸗ sischen Stände sich der Ausdehnung dieses Ordens im Interesse der gesammten Eidgenossenschaft mit aller Kraft entgegensetzen würden, damit nicht von Bundes wegen eingeschritten werden müsse. treff der aargauischen Kloster⸗Angelegenheit soll der Gesandte ange⸗ wiesen sein, auf Entfernung dieses Gegenstandes aus den Traktanden zu dringen und folglich dem Kreisschreiben der katholischen Konferenz-⸗ g sämmtlicher Klöster verlangt, nicht

„Das schon

riellen Maßregeln zusammen.

Ein Morgen⸗ Da die Bild⸗

Sobald dieselbe abgefordert

er Staats⸗

Appenzell. Die Gesandtschaft dieses

Stände, welches Wiederherstellun beizutreten. hs EEpdan Madrid, 16. Juni. Das an und für sich Verhältniß, worin die spanische Regierung dem Beherrscher Marokko's gegenüber sich versetzt sieht, hat durch die Kriegs⸗Erklärung, mit der Letzterer die französischen Streitkräfte in Afrika bedroht, eine so hohe Bedeutung erhalten, daß es wohl der Mühe lohnt, den wahren Stand⸗ d Niemand wird leugnen, daß die ma⸗ rokkanische Regierung der spanischen wegen der Hinrichtung eines spanischen Konsular⸗Agenten Genugthuung schuldig war. drider Kabinet verlangte in seinem Ultimatum Bestrafung des Beam⸗ ten, welcher die Hinrichtung verfügte, eine Entschädigung an Geld für die Ausrüstung des gegen Tanger gerichteten Geschwaders und die Abtretung eines an Ceuta gränzenden streitigen Gebiets. Gedanke an eine Landung in den marokkanischen Staaten lag fern da die Schwierigkeiten in diesem, 5 4 natischen Bevölkerung vertheidigten Lande als daß selbst eine französische Armee denselben gewachsen dürfte, während das Bombardement Tangers oder Feines anderen wahrscheinlich genügt ner zur Nachgiebigkeit zu bewegen. schiedener Zwischenfälle sah sich jedoch die spanische Regierung in Zuerst wuchs der Trotz der Marokkaner, nach⸗ dem der turiner Hof, der für das gewaltsame Fortschleppen des be⸗ sprochenen spanischen Konsular⸗Agenten aus der Wohnung des sar⸗ dinischen Konsuls Genugthuung verlangt hatte, sich mit einer bloßen Entschuldigung des Kaisers von Marokko begnügte. Dazwischentreten des hiesigen englischen Gesandten statt, auf welches zwar, wie ich bereits meldete, die diesseitige Regierung nicht förmlich einging, das aber den Beherrscher von Marokko in seinem Entschlusse, das Ultimatum zu verwerfen, bestärkt haben soll. Das Zusammen⸗ ziehen französischer Truppen an der marokkanischen Gränze dient nunmehr den Gegnern der madrider Regierung zum Vorwande um diese zu beschuldigen, daß sie bei Ausfechtung ihrer Streitsache eigent⸗ lich nur den Plänen der Politik Frankreichs als Werkzeug diene. Ich glaube, versichern zu dürfen, daß der französische Botschafter von Anfang an den spanischen Mi⸗ nistern dringend abrieth, sich in ein Unternehmen einzulassen, durch welches, insofern die Absendung bedeutender Streitkräfte damit ver⸗ bunden war, Spanien selbst von Truppen, und folglich von dem sichersten Unterpfande seiner inneren Ruhe entblößt worden wäre. Graf Bresson verstand sich sogar dazu, die von dem hiesigen englischen Gesandten dem Kaiser von Marokko angetragene Vermittelung durch residirenden französischen General⸗Konsul unterstützen er Gouverneur von Gibraltar, Sir Robert Wilson, be⸗ gleitet von mehreren dort ansässigen marokkanischen Handelsleuten, jandete am 28sten v. M. in Tanger, und sogleich verbreitete sich das Gerücht, das spanische Geschwader werde in Folge der von Seiten Großbritaniens erhobenen Vorstellungen zurückberufen und die Streit⸗ frage der Entscheidung Englands anheimgestellt werden. rokkaner jubelten, hielten sich durch England geschützt, und das spani⸗ sche Ultimatum wurde verworfen. Am 29. und 30. April richteten

punkt der Sache aufzuhellen.

einer tapferen und fa⸗ einleuchtend

Hafenortes das Eintreten

Verlegenheit gesetzt.

Dann fand das

Nichts kann unbegründeter sein.

den in Tan

heftiges Flintenfeuer auf das portugiesische Schiff „Fortuna“ und auf Sie schossen eine Kugel auf den spa⸗ nischen Vice⸗Konsul, der das Ultimatum von Tanger nach Larache gebracht hatte, ab, als er sich an einem Fenster zeigte. Am 1. Mai erschossen sie rücklings einen Alkaiden, der sich ihren Gewaltthaten widersetzen wollte. Als gegen Ende des vorigen Monates der eng⸗ lische Konsul von Tanger sich in Larache befand, drangen die Kabylen dort in die Wohnung einer Engländerin ein, und verübten die größ⸗ ten Exzesse. Der dortige Pascha fühlte sich nicht stark genug, diesem Unfug ein Ziel zu setzen, obwohl der englische Konsul ihn dazu auf⸗

das englische „Little Viper“.