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1 be⸗ blichen ihrer nach Calais und Dün⸗ güInn ncedichen Bohen ae Pevo sorisch wird der Minister kechen ahgche Arbeiten ermächtigt, auf den in den Erdarbeiten schon 1 Strecken der Bahn für die Schienenlegung und den Be⸗ trieb zu sorgen. Zu diesem Zweck wird für den Dienst von 1844 ein Kredit von 10 Millionen und für den Dienst von 1845 ein Kredit von 6 Millionen bewilligt. Einige Mitglieder wünschten, daß die Kammern eine Frage, die ihnen hinlänglich studirt und für alle Un⸗ befangenen auch klar genug schien, sogleich entschiede. Die Anhänger der großen Actien⸗Compagnieen aber, die sich geschlagen fühlten, waren nicht so beeifert, zu einer desinitiven Entscheidung zu drängen, und so wurde denn das Provisorium genehmigt. Der ganze Gesetz⸗ Entwurf ist mit 227 gegen 42 Stimmen angenommen. Heute kommt die Diskussion der Central⸗Bahn an die Reihe.
Im Laufe der gestrigen Eisenbahn⸗Debatten glaubte Herr Leon de Mandeville, als von Post⸗Conventionen die Rede war, gegen die im englischen Parlament aufgestellte Behauptung protestiren zu müssen, daß auch in Frankreich das Briefgeheimniß nicht unverletzlich sei. Ein Parlaments⸗Mitglied sollte gesagt haben: „Das Volk wird einen solchen Mißbrauch nicht länger dulden. Möge man ihn in Frankreich, in Rußland, in Oesterreich dulden, wenn man will, aber mit Englands freier Luft ist er unverträglich.“ Herr von Ha ubersaert: Im Gegen⸗ theil, in England ist dies gestattet, in Frankreich aber verboten. H von Mandeville: Daß England, welches mit so viel Stolz an d Spitze der freien Völker einherzugehen glaubt, noch dergleichen Plackereie erträgt, ist seine Sache und beweist nur, daß von Seiten der prak tischen Freiheit wohl jenseits des Kanals noch Manches zu thun ist; die Kammer wird aber begreifen, daß es für uns, das einzige Volk Europa's, welches das Brie geheimniß heilig hält, kränkend sein muß, uns den Vorwurf einer gehässigen Mitschuld machen zu lassen, denn wir achten dieses Geheimniß nicht nur bei unseren Landsleuten, son⸗ dern auch bei den Ausländern. Wenn dagegen unsere Regierung ihren Agenten Depeschen zu übersenden hat, auf deren Geheimblei⸗ ben sie aufs sicherste muß rechnen können, sieht sie sich genöthigt, be⸗ sondere Couriere oder gar Gesandtschafts⸗Attaché's mit denselben ab⸗ zufertigen. Mit Bedauern habe ich nun gesehen, daß der Moni⸗ teur die Anschuldigung des englischen Parlaments⸗Mitgliedes, Herrn Duncombe, aufgenommen hat, ohne gegen eine solche Sprache zu reklamiren. Die Minister werden mir hoffentlich Dank wissen, daß ich ihnen die Gelegenheit biete, öffentlich zu erklären, daß bei uns das Briefgeheimniß gesetzlich und thatsächlich geachtet ist, denn es gereicht der Juli⸗Regierung zur Ehre, das schwarze Kabinet geschlossen zu haben, und ich hoffe sehr, daß man es nie wieder herstellen wird. (Lebhafter Beifall.) Herr Guizot: Das ehrenwerthe Mitglied hat vollkommen Recht. Das Briefgeheimniß ist in Frankreich gesetzlich und thatsächlich geachtet. Wir haben es daher nicht für nöthig ge⸗ halten, gegen alle Irrthümer zu reklamiren, die in dieser Hinsicht etwa in England oder anderswo zu Tage kommen möchten. (Sehr gut.) Herr Aylies: Und wird das Briefgeheimniß bei Ausländern eben so respektirt wie bei Inländern? Herr G uizot: Bei den Einen wie bei den Anderen.
Man erwartet, daß die Debatten über das Budget im Laufe der nächsten Woche beginnen werden, und hofft dann die Session um die Mitte des Monats Juli schließen zu können.
Der Kriegs⸗Minister hat einen Tagesbefehl erlassen, worin er die Armee mit Hinsicht auf die so eben entdeckten Versuche der legi⸗
timistischen Partei, Soldaten zur Untreue zu verleiten, an den dem Könige und der Nationalfahne geschworenen Eid der Treue erinnert.
Auch ein sardinisches Geschwader soll Befehl erhalten haben, sich vor Tanger zu begeben. Einem Gerücht zufolge, wäre Abd el Ka⸗ der zum Kalifa des östlichen Theils von Marokko ernannt worden.
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* Paris, 29. Juni. Aus Oran wird heute eine Thatsache gemeldet, die von Wichtigkeit für den Fall wäre, daß die Marokkaner wirklich ihre Feindseligkeiten gegen Frankreich fortsetzen wollten, denn es ginge daraus hervor, daß man das an der marokkanischen Gränze stehende französische Corps unter dem Marschall Bugeaud und den Generalen Lamoricidre und Bedeau zwischen zwei Feuer zu bringen gedenkt. Abd el Kader nämlich, der bisher auf marokkanischem Ge⸗ biete gestanden hatte, ist an der Spitze von etwa 1500 Reitern auf das von den Franzosen in Anspruch genommene Gebiet zurückgekehrt, indem er sich zwischen den französischen Linien durchschlich. Er war bereits bis zu dem Stamme der Borgias vorgedrungen, der etwa 25 Lieues von Mostaganem entfernt gelagert ist, und hatte denselben ge⸗ brandschatzt. Der Emir scheint offenbar den Plan zu haben, die Araberstämme des Westens im Rücken der französischen Armee auf⸗ zuwiegeln und dieser so, während sie von den Marokkanern in der Fronte angegriffen wird, auch von der anderen Seite zuzusetzen. Ob der Emir jenen Landstrich der Borgias noch besetzt hielt, wird nicht gesagt; nur so viel erfährt man, daß die Araber sich beeilten, ihre Aerndten in Sicherheit zu bringen, um auf alle Ereignisse gefaßt zu sein. Ob diese Bewegung der Araber in einem den Franzosen gün⸗ stigen oder feindseligen Sinne zu deuten sei, läßt sich schwer ermessen. Die Franzosen glauben zwar das Erstere und wollen durch⸗ aus keine Anzeichen bemerkt haben, daß die Araber eine Wiederauf⸗ nahme der Feindseligkeiten wünschten, wovon sie auch wohl durch die
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Erfahrungen der Vergangenheit und die erlittenen schweren Züchti⸗ gungen für dergleichen Versuche abgehalten werden sollten. So hofft man, allein die Araber haben schon zu oft Beweise von ihrer Hart⸗ näckigkeit und von ihrem keinesweges schon erstickten Hasse gegen das ihnen auferlegte Joch der Fremdherrschaft gegeben, als daß nicht eine neue Schilderhebung derselben, in einem als vorzugsweise günstig ihnen dargestellten Nomente möglich, ja wahrscheinlich erschiene. Es scheint, daß der mit dem Prinzen von Joinville bereits abgesegelten Abtheilung der Flotte von Toulon auch die übrigen Schiffe des Evolutions⸗Geschwaders unter dem Contre⸗Admiral Parseval Deschenes an die marokkanischen Küsten folgen sollen. Dieser Admiral ist mit den Linienschiffen „Ocean“, „Inflexible“ und „ Neptune“ von den hyerischen Inseln nach Toulon zurückgekommen und soll bereits Befehl haben, sich zur Abfahrt nach Tanger bereit zu halten.
O Paris, 29. Juni. Die Industrie⸗Ausstellung wird, wie ich voraussah, morgen desinitiv geschlossen werden. Die große Indu⸗ strie-Jury wird übermorgen anfangen, die Liste der Ausstellenden zu verfassen, welche sich einer National⸗Belohnung würdig gemacht ha ben. Die Preis⸗Vertheilung wird gegen die Mitte des nächsten Monats im Lokal der Industrie⸗Ausstellung vom Handels⸗ Minister vorgenommen werden.
Die parlamentarischen Notabilitäten fangen an, uns zu verlassen. Ueber achtzig Deputirte haben bereits Urlaub begehrt, darunter Herr von Lamartine, welcher gestern früh nach seinem Schloß St. Point, unweit Maͤcon abgereist ist, wo er während der schönen Jahreszeit die letzte Hand an seiner Geschichte der Girondins zu legen beab
sichtigt.
Großbritanien und Irland.
Oberhaus. Sitzung vom 28. Juni. Abermals, nun⸗ mehr schon zum drittenmale, brachte Graf Radnor die Verletzung des Briefgeheimnisses von Seiten des londoner Post-Amtes bei den Lords zur Sprache. Er legte nämlich heute eine Petition Mazzini's vor, worin dieser über wiederholte Erbrechung seiner Briefe Be⸗ schwerde führt, und kündigte zum 4. Juli einen Antrag an, wonach das Haus veranlaßt werden sollte, ein Spezial⸗Comité zur Unter⸗ suchung dieser ganzen Angelegenheit zu ernennen. Diese Anzeige rief von Seiten der Lords Brougham, Campbell, Denman, des Lord⸗Kanzlers u. A. eine längere Diskussion hervor, welche aber⸗ mals die Ueberschreitung der ministeriellen Befugniß in den gegen⸗ wärtigen Fällen zum Gegenstand hatte. Man bestritt nicht das Recht des Ministers, Briefe erbrechen zu lassen, und Lord Brougham namentlich wies nach, daß dies Recht schon seit Cromwell's Zeiten immer bestanden habe, nicht erst durch das Gesetz der Königin Anna und in neuerer Zeit erlassen sei, sondern man stritt über die gesetz⸗ lichen Schranken dieses Rechts, welche durch die Akte der Königin Anna gezogen sind. Lord Radnor behauptete, dies Gesetz verlange für jeden Brief, der erbrochen werden solle, einen besonderen Mini⸗ sterial-⸗Befehl, während jetzt der Minister des Innern nur eine ein⸗ zige Verfügung zur Erbrechung aller unter Mazzini's Adresse ein⸗ gehenden Briefe erlassen habe. Der Lord⸗Kanzler behauptete dagegen, daß jene Parlaments⸗Akte den Erlaß eines solchen allgemeinen Befehls wohl gestatte, durch welchen Widerspruch ein langer Streit über das Wesen des Gesetzes veranlaßt ward. Jeder wollte das Gesetz genau eingesehen haben, und Jeder gab eine andere Erklärung, bis endlich der Lord⸗Kanzler sich entschloß, aus dem Statuten⸗ Buche die betreffende Bestimmung der Akte vorzulesen. Unter nicht geringer Heiterkeit des Hauses las Lord Lyndhurst hierauf, als er die Klausel eingesehen, mit zögernden Worten vor, daß „kein Postbeamter einen Brief öffnen, unterschlagen oder verzögern darf, falls ihm nicht ein von dem Staats⸗ Secretair unterzeichneter und untersiegelter Befehl für jede derartige Oeffnung, Unterschlagung und Ver⸗ zögerung zugestellt sei.“ Dieses Ergebniß gab dem Mar⸗ quis von Clanricarde Veranlassung, sich nochmals auf das stärkste gegen das Verfahren der Regierung auszulassen. Nachdem der Her⸗ zog von Wellington wiederholt alle Kenntniß von dem, was auf dem General⸗Post⸗Amte vorgehe, in Abrede gestellt, im Uebrigen sich aber dahin erklärt hatte, daß Sir James Graham in dem vorliegen⸗ den Falle nur dem Beispiele aller Minister seines Departements seit der Zeit der Königin Anna gefolgt sei, wurde der Gegenstand ver⸗ lassen.
s Im weiteren Verlaufe der Verhandlungen trat der Graf von Winchelsea auf Veranlassung einer Petition wegen Schutzmaßnahme zu Gunsten des Ackerbaues mit einem eigenthümlichen Vorschlage her⸗
vor, der indeß weder bei den Anhängern der Handelsfreiheit noch bei denen des Schutz⸗Systems Anklang fand. Ohne einen bestimmten Antrag zu stellen, proponirte der Graf, große Getraide⸗Vorräthe auf Kosten des Staats zu unterhalten, um mittelst derselben stets Ge⸗ traide zu mäßigen Preisen liefern und dem Wucher steuern zu können. Er machte bemerklich, das in jedem Jahre vom März bis gegen den August hin der Getraidemarkt in den Händen einiger wenigen Indi⸗ viduen, der Getraidehändler in Mark⸗Lane, sei, welche durch Com⸗ binationen unter sich die Getraidepreise auf eine unnatürliche Höhe zu treiben pflegen. Diesem Uebel abzuhelfen, schlug Graf von Winchel⸗ sea vor, in Manchester oder Liverpool, Hull und London große Staats⸗
in denen zusammen 3 Millionen Quar⸗ lche dem Volke geöffnet werden so r als 50 bis 55 Sh. beträgt. Auf lke in den Fabrik⸗Distrikten ge⸗ au treibenden Klasse selbst, de⸗Preise am allermeisten er Herzog von Richmond,
Korn⸗Speicher zu errichten, ters Waizen aufgespeichert und we sobald der Preis des Weizens mehr Leise würde nicht nur dem Vo holfen werden, sondern auch der welche durch die Schwankungen der Getrai Lord Monteagle gegen die Anwendbarkeit des Vorschlags. Im Unterhause kam heute nur wenn man eine
sowohl, als d Weniges von Bedeutung und Anfrage des Dr. Bowring ung der Einfuhrzölle für Eisen Dr. Bowring fragte, ob rein den Zoll auf britisches Eisen, beson⸗ Maßregel in der Zollvereinsstaa⸗ rden solle? Sir R. l aber auf Privatwegen 1⸗Erhöhung sehr
Interesse zur Sprache, üͤber die angeblich beabsichtigte Erhöh von Seiten des Zollvereins es wahr sei, daß der Zollve ders Roheisen, zu erhöhen beabsichtige, nächsten Versammlung d ten im Sept. d. J. zum erwiederte, daß nicht auf Nachricht davon eingegangen sei, wünsche, daß die britische Regierung und daß ihr zur Antwort möglicherweise eine nur tempor Peel, werde der Vors tende Opposition finden. der Wunsch nach der drigen Eisenpreise in indeß bekanntlich jetzt nich Im ferneren Verlauf der die irländische Registrirungs zur zweiten Verlesung (Annahme des die Dissenters Chapel Bill mit verlesen und die Berathung ü— in dem General⸗Comité beendet.
und daß diese er Deputirten der verschiedenen Beschlusse erhoben we amtlichem, woh daß man jene Zol aber dagegen remons die Zoll⸗Erhöhung meinte Sir R. sse selbst bedeu⸗ nd bemerkte, durch die nie⸗ welches Motiv rhanden sei. — Peel an, daß weiter als bis cht werden solle. 201 gegen 81 ber die einzelnen
gegeben sei, die äre sein; übrigens, f dem Zoll⸗Kongre
chlag auch au , te dem bei u
D)r. Bowring stimm zoll⸗Erhöhung sei hauptsächlich England hervorgerufen wo t mehr in gleicher Stärke vo Sitzung zeigte Sir Robert Bill in dieser Session nicht Prinzips) gebra Darauf wurde men zum drittenmale Klauseln der Bankbi Se. Majestät der König von Sachsen
London, 29. Juni. . von löbst derselbe einige T.
ist vorgestern in Orford eingetroffen, wose verweilen gedenkt.
Die Verwerfung des Villiersschen ge Majorität hat täuscht, son⸗
O London, 28. Juni. die Korngesetze artungen der Anti⸗corn⸗! tärke der Regie entgegentritt. Herr Cobden und seine An für einen mäßigen, festen Zoll ch zollfreie Zulassung de ltend gemacht werden kann, anderen Artikels Widerstande gegen allein durch die t durch die llen Grund in re Bestrebungen auf die hränkt geblieben, so würde ls es auf ihrem jetzigen
d kürzlich ein und viele Wetten wur⸗ eingegangen. Regierung Sir R. Peel's durch die Abstimmung über die Zucker⸗ oder d die Wichtigkeit der Fraction des sogenannten von den eigenen Mitgliedern derselben, denfalls überschätzt worden ist. ausel eine Lieblingsidee der Phi⸗ Miles zu der
durch eine so groß aw⸗league ge — rung unverringert bleibt, Denn zu diesen müssen hänger gezählt werden. , und man muß s Getraides so
Antrages gegen nicht allein die Erw dern auch gezeigt, daß die S ie den Ultra⸗Reformers in der Tariffrage Die Whig⸗Häupter sind zugeben, daß für die gänzli guter Grund ge Bauholzes oder irgend eines Sir R. Peel wird in seinem Zölle nicht sondern überhaup at durchaus a
wenig ein die des Zuckers, meiner Consumtion. die gänzlich Meinung der A große Masse des Volkes. der öffentlichen Herstellung eines festen mäßigen sie wahrscheinlich ihrem Ziele nä dem anderen Extrem zugewandten Die Aussichten des Gegenstand allgemeiner den in den Klubbs über seine etwaige Meinung ist, daß di nicht im geringsten Fabrik-⸗Bill berührt un „jungen England“ wie von der Presse je vergessen, daß die Zehn⸗Stunden⸗Kl lanthropisten war, und dem Amendement des Herrn das Privat⸗Interesse der westindischen Pflanzer zum Das Zurückweisen der Bill über die waliser Bisthü⸗ zeigte in der That das Uebergewicht hochkirchl Versammlung; Bedeutung,
liche Stärke besteht darin, tismus repräsentirt — die A den oberen
e Abschaffung der Getraide⸗ grikulturisten unterstützt, Die League h i Meinung verloren; zolles besch her stehen, a z Wege der Fall ist. tigen Ministe Besprechung gewesen,
e feste Stellung der
Man darf nich
Zuckerzoll⸗Bill Grunde lag. mer im Oberhause Prinzipien in Peel's eigent daß seine Re⸗ gemäßigten Konserva Aenderungen — welche in Gesellschaft unseres Landes vorherrscht. gleichsam der Typus des englischen urch die Ursache der Popularität sich erklärt Mann unabhängig von seinem Kriegsruhme genießt. ende Gesetze und Institutionen es vorziehend, in dem als die Störungen und Aus⸗ lk nach Verlauf von überdrüssig, Ich gehöre und die anderen 's und Lord Melbourne's
gierung den neigung gegen ausgedehnte und mittleren Klassen der Der Herzog von Charakters, wod dieser große Grade, aufrichtig, pünktlich, treu, besteh allen Aenderungen abgeneigt,
Wellington ist
tief verehrend, alten Hause lieber wohnen zu bleiben, aben eines Neubaues zu ertragen, wird das Vo der Herrschaft der Reformen olchen Eigenschaften nicht überraschen. welche die Reform⸗Bill Maßregeln der Verwaltungen Lord Grey
und das kann bei s zu denjenigen,
der Wahl der Stelle Sinn und Geschmack gezeigt“, erklärt uns jedoch nicht, weshalb die Benediktiner („montes Benedictus amabat') ihre Bauten nach ö“ 2 B-ve g “ 8 die Stadt⸗ und die Johanniskirche besu orden, gelangen wir nach Anna⸗ berg und erhalten eine detaillirte Schilderung der dortigen Annakirche, sodann nach Schneeberg, in dessen gothischer Pfarrkirche uns besonders s hülg gencbe, nac⸗ sers ans 5 K SFenen 6 Jeg. 8. älteren Krana nteressirt, und nach Zwickau, der altberühmten, durch Brand, Belagerung, Plünderung und Pest früher so schrecklich heimgesuchten Stadt, nach deren Kirchen wir eine belehrende Wanderung antreten. Ueber die im Erzgebirgischen vorfindlichen Kunstdenkmale im Allgemeinen äußert sich Waagen S. 69 dahin: „Während die in den Bergwerken gewonnenen Schätze längst zerronnen sind, legen die stattlichen Kirchen, die vielen Bildnereien und Sfale noch ein würdiges Zeugniß von dem, einstmaligen Segen und dis, en. Peus, ag. Shr die .ehcseae 82n 1 sch gie emerkung in den geistreichen Briefen von Schnaase bestätig veanzen, 82⸗ eefee „elhed an 9. 8. Bcütcen Ferifh hat. Für die fleißige Ausübung der Skulptur ist ein Haupt⸗ srne. wohl in dem zur Hand liegenden Material zu suchen. Besonders 5 erkenswerth ist das Vorherrschen der Kunstart der fränkischen und schwãͤ⸗ 88 ischen Schule über die des Lukas Kranach. Indeß möchte ich doch anste⸗ hen, deshalb mit Einigen eine eigene erzgebirgische Schule anzunehmen. * g historisch wissen, daß die Pauptakre der Kirchen zu Zwickau und Wes 5. 85 8. 188 Jahrhundert in Nürnberg und Augsburg der Fau sein. Minder 1ösn ir. anderen 5 veerre’. S schaßt worden sein, So e dürften von fahrenden Mal ergesellen be⸗ ⸗ n, Lien Sollten aber auch manche von einheimischen Malern dieses „was ich nicht im geringsten in Zweifel ziehen will, so begründet meines Erachtens üne sche S „ Der duite Beüch suh e noch nicht eine eigentliche Schule. 1 68 S. 74 in einer ienen . nach Bamberg. „In Deutschland“, heißt Prag mit Bamberg messen Hyperbel, „kann sich an Schönheit der Lage nur haben, daß von dem ursprüngli f ten bamberger Dome an 8.bd geSrs hihe Funsie er ansgehg. hts mehr vorhanden sei. Das Grab Denkmal des genannien rommen Paares, welches der würzbür⸗
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Der Verf. will die feste Ueberzeugung erlangt;
gische Bildhauer Hans Thielmann Riemenschneider von 1499 — 1513 aus geführt hat, wird als das vorzüglichste, was der Dom an Skulpturen ent⸗ hält, und überhaupt als eins der trefflichsten Werke, welches die deutsche Skulptur in jener Zeit hervorgebracht hat, ausführlich beschrieben. Auch mit den übrigen Merkwürdigkeiten Bambergs werden wir bekannt gemacht. Eine angehängte Episode, Schilderung der Gallerie des Grafen von Schön⸗ born zu Pommersfelden, ist, unserer Meinung nach, etwas zu aus⸗ führlich geworden.
Ueber Forchheim, Erlangen (wo Waagen Rückert's Bekannt⸗ schaft macht), führt er uns im vierten Briefe nach Nürnberg. Einem Reisenden seiner Art erschließt sich hier natürlich ein Kunst Eldorado, worin er gern und lange verweilt. Das Meiste, was W. hier schildert, ist allge⸗ mein bekannt und unzählige Mal besprochen; doch begegnen wir überall einem gesunden und treffenden Urtheil; so heißt es S. 228 bei Schilderung des berühmten bronzenen Grabmals des heil. Sebald in der Sebaldus⸗ kirche: „An Geist, an Naturwahrheit, an Fleiß ist in Deutschland zu An⸗ fang des sechzehnten Jahrhunderts viel Vortreffliches in der Bildhauerei geleistet worden, in der Richtigkeit des Styolgefühls aber steht Peter Vischer ganz einsam da. Mag er diesen unermeßlichen Vortheil über die Zeitge⸗ nossen seiner Nation auch großentheils einem längeren Studium der treff⸗ lichen italienischen Bildwerke, namentlich zu Florenz, verdanken, so zeugt es doch immer von einem höchst energischen plastischen Talent, dem allgemein verbreiteten malerischen und in den Gewändern sehr manirirten Styl ge⸗ genüber, welchem die Bildner seiner Nation huldigten, das Richtige zu er⸗ kennen, und von einer sehr bedeutenden künstlerischen Eigenthümlichkeit bei dem Studium jener italienischen Werke, nicht, wie die meisten deutschen Künstler jener Zeit, die in denselben Fall kamen, in eine bloße Nachahmung jener Vorbilder zu verfallen, sondern Kunstwerke hervorzubringen, die unge⸗ achtet jenes Einflusses das Gepräge eines originellen Geistes von deutscher Art und Kunst an sich tragen.“ Die ariistische Schilderung Nürnbergs nimmt den größten Theil des Bandes ein.
Der fünfte Brief schildert Schwabach, das Kloster Heilsbronn (dessen Kirche vom Ende des 13ten bis zum 17ten Jahrhundert sehr vielen Mitgliedern der Familie Nürnberg⸗Hohenzollern zur Hesgesne ge dient), Anspach, Rothenburg an der Tauber, Dinkelsbühl und Nördlingen. In sämmtlichen Etadten sind es vornämlich die Kirchen,
die der Aufmerksamkeit des Reisenden Stoff zu Schilderungen und Betrach
sschließlich mit Würzburg, und g. — Das Ganze liefert von ch unser schönes Vaterland Fürsten und Völker zu dem edeln Wetteifer n, als Ehrendenkmale vergange⸗ sch fortzeugende Ge⸗
tungen geben.
e Brief beschäftigt sich au der siebente und letzte mit neuem den Beweis, schätzen aller Art ist, und wie berufen sind, sie zu schätzen und zu erhalte ner Zeiten, als glänzende Vorbilder für die künstleri
Aschaffenbur
wie unendlich rei⸗
Vermischtes.
cheint zu Karlsruhe ein Monatsblatt eigener g eines jeden Monats der muthmaßl ang vorzeichnet, und, was noch chnittlich Recht behält. or an der polytechnischen Schule zu öttelte man über das Unternehmen, aber mit dem Eintreffens brach sich das Blatt Bahn.
läßt die Stadt Bildsäule setzen läser beauftragt.
Seit Anfang d. J. ers Art: ein Wetterbote, der zu Anfan Witterung für die in der Hauptsache durchs redigirt von St
vier Wochen ihren G 1t Es ist dies der
ieffel, Profess
n Erfolge des die Deutsche Allgemeine Zeitung meldet, in ihrem berühmten Landsmanne Schinkel eine
und hat damit den jungen zu Berlin lebenden Bildhauer B.
Hazzetta enthält ein Programm Instituts der Wissenschaften und 700 österreichischen Lire ausgesetzt wird für zweckmäßigste und leichteste Mittel anzu⸗ er oberen Lombardei die Wälder zu machen.“ ls lateinischer, deut⸗ sind bei dem
Mailand, 26. Juni. des Kaiserlichen lombardisch⸗ven Künste, worin ein Preis von 1 die beste Lösung der Frage: „Das ben, um auf den entwaldeten Bergen d ederherzustellen, dieselben zu erhalten und nutzbar Ausländern sowohl in italienischer, a Abhandlungen, bachtung der bei akademischen pätestens bis zum Schlusse
Die hiesige (
Inländern oder scher oder französischer Sprache abzufassenden Instituts⸗Sekretariate in Mailand, unter Beo Konkursen gewöhnlich bestehenden Vorschriften, s 845 zu überreichen.
“
des Jahres 1
billigen; aber ich kann auf der anderen Seite die Augen nicht vor der Thatsache schließen, daß die große Majorität des englischen Volks aus Tories besteht, und daß die Whig⸗Partei eigentlich niemals weniger popu⸗ lair gewesen ist, als gerade gegenwärtig. Die Geschichte lehrt uns, däß in England die Tory⸗Regierung stets Regel war und die Whig⸗Regie⸗ rung nur Ausnahme; seit der Revolution von 1688 sind in der That die Tories im Allgemeinen immer am Ruder gewesen, ausgenommen zu ge⸗ wissen Zwischen⸗Epochen, wenn die Whigs in Folge ungeschickter Tory⸗Re⸗ gierung auf die Schultern des Volks stiegen und so zur Gewalt gelangten. Dies war der Fall im Jahre 1830, wo die Tories ihre Blindheit gegen die nothwendigen Erfordernisse der Zeiten mit einer zehn⸗ jährigen Ausschließung von den Geschäften büßen mußten. Jetzt leben wir aber in Tagen der Ruhe. Der Eifer für organische Re⸗ formen ist gänzlich vorüber und sogar der Sinn für kommerzielle ziem⸗ lich lau geworden. Das englische Volk selbst nimmt nicht-rinmal großen Antheil an den irländischen Angelegenheiten und billigt durch⸗ aus den Entschluß der Regierung, das Gesetz gegen O'Connell und alle sonstigen Verletzer desselben in Kraft zu erhalten und zur Ausführung zu bringen. Ich bin daher auch der Meinung, daß die Politik Sir Robert Peel's im Wesentlichen mit den Meinungen und Gesinnungen der engli⸗ schen Nation in Einklang ist, und daß eben darin das Geheimniß seiner Macht liegt. Auch wird er, ungeachtet vieler Gegner, in der That die ge⸗ genwärtige Session auf eine glänzende Weise beendigen. Der so befriedi⸗ gende Inhalt seines Budgets, die erfolgreiche Reduction der Zproc. Rente und seine geschickte Reform des Systems der Bank von England dürften mehr als hinreichend sein, für die vorübergehenden Niederlagen zu entschä⸗ digen, welche ihm Lord Ashley und Herr Miles beigebracht haben. Man kann daher wohl annehmen, daß, ungeachtet gewisser Mißstim⸗ mungen des „jungen Englands“ und einiger Vertreter ultra⸗ kon⸗ servativer Meinungen, nichts vorgekommen ist, was die Ansicht recht⸗ leseche daß irgend eine Veränderung in der Verwaltung wahrschein⸗ ich sei.
In Betreff der auswärtigen Politik geht Alles seinen ruhigen Gang. Die Besorgnisse, welche man Anfangs hinsichtlich der marok⸗ kanischen Händel hegte, sind verschwunden, und die offenen Mitthei⸗ lungen der französischen Regierung, über die den Befehlshabern ihrer Land⸗ und Seemacht ertheilten Instructionen scheinen keinen Zweifel zu lassen, daß man den Feuereifer des Prinzen von Join⸗ ville in die gebührenden Gränzen zurückzuweisen wissen wird. Auch bei uns hatte, vorzüglich in Folge der betreffenden Motion des Lords John Russell, die neulich durch deutsche Blätter bekannt gewordene Korrespondenz zwischen Lord Aberdeen und Baron von Bülow hinsicht⸗ lich des Tarifs des deutschen Zoll⸗-Vereins viel Aufmerksamkeit erregt. Man hat sich aber seit der Zeit über die etwaigen weiteren Folgen dersel⸗ ben allgemein mit der Hoffnung beruhigt, daß am Ende diese Ver⸗ hältnisse auf eine England und Deutschland gleich befriedigende Weise werden geordnet werden. Hier hat Niemand daran gedacht, daß die seit so langer Zeit bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zwischen Großbritanien und Preußen irgend wie gestört wären; und ungeach⸗ tet der erwähnten Motion des Lord John Russell hält man es nicht für wahrscheinlich, daß die Sache nochmals im Parlament zur Sprache kommen wird. 8 8
u. G
Kanton Luzern. (O. P. A. Z.) Das Resultat der Ab⸗ stimmung der außerordentlichen Tagsatzung in Betreff der walliser Angelegenheit ist folgendes: 1) Für den Antrag, eine Kommission niederzusetzen, welche zu untersuchen habe, ob eine weitere Interven⸗ tion in den Angelegenheiten des Kanton Wallis stattfinden soll, und welcher sämmtliche Akten über diesen Gegenstand, namentlich die Ori⸗ ginal⸗Berichte des Staats⸗Schreibers Meyer zu übergeben sind, ha⸗ ben gestimmt: Schaffhausen, Thurgau, Appenzell A. Rh. und Glarus 3 ½ Stimmen. 2) Zu dem Antrage, daß die Tagsatzung beschließe, sie finde sich nicht bewogen, in die Angelegenheiten des Kanton Wallis von Bundeswegen auf irgend eine Weise sich weiter einzumischen, stimm⸗ ten: Zürich, Uri, Unterwalden, Zug, Tessin, Wallis, Neuenburg, Appenzell J. Rh., Baselstadt, Freiburg, Schwyz, Luzern, und hierauf noch St. Gallen und Waadt, somit 13² St. Zu dem von St. Gallen vorgeschlagenen Zusatze, „unter den gegenwärtigen Verhältnissen“, hatten gestimmt: Zürich, St. Gallen, Solothurn, Tessin, Genf, Waadt, 6 St. 3) Für eine „dringende Einladung“ an den Stand Wallis, sämmtlichen bei den letzten Ereignissen Betheiligten eine vollständige Amnestie zu ertheilen, haben gestimmt: Graubünden, Thur⸗ gau, 2 St.; und für eine „ einfache Einladung“ im obigen Sinne: Genf, Thurgau, Graubünden, Glarus, Bern, 5 Stimmen. 4) Für den Antrag, den Stand Wallis „aufzufordern“, die wegen der letzten Ereignisse Angeklagten ihrem ordentlichen Richter nicht zu entziehen und daher die Spezial⸗Gerichte aufzuheben, stimmten: Thur⸗ gau, Graubünden, Appenzell A. Rh., Glarus, 3 ½ St., und zu einem „Wunsche“ in diesem Sinne: Graubünden, Glarus, Bern, Thurgau, Appenzell A. Rh., 4 ½ St. 5) Für den Antrag, eidgenössische Re⸗ präsentanten in den Kanton Wallis abzusenden, mit dem Auftrage, die dortigen Zustände im Zusammenhange zu untersuchen und darüber zu berichten, stimmte nur Aargau, 1 St. Auf den An⸗ trag des Präsidiums, die Fragen, welche das Benehmen des Vor⸗ ortes, des Staatsschreibers Meyer oder des eidgenössischen Kom⸗ missariats, und der Stände Bern und Waadt betreffen, zur Behand⸗ lung der nächsten Montag zusammentretenden ordentlichen Tagsatzung zu überweisen, wird diese Ueberweisung einstimmig beschlossen. Da sonach die Angelegenheit, welche die Einberufung der außerordent⸗ lichen Tagsatzung veranlaßte, erledigt ist, und nur noch die Verlesung des Protokolls der heutigen Sitzung übrig bleibt, so wird die außer⸗ ordentliche Tagsatzung als aufgehoben erklärt.
Portugal. àX Lissabon, 20. „Juni. Der Minister des Innern ist von seinem Landsitze in der Nähe von hier ins Bad von Caldas abge⸗ reist. Zuvor wurde noch durch einen Beschluß des Gesammt⸗Mini⸗ steriums, der die Zustimmung Ihrer Majestät der Königin erhielt,
für die Forterhebung der Steuern auch nach der mit 30. Juni zu
Ende gehenden Periode Vorsorge getroffen; das darüber sprechende
Dekret ist von der Königin selbst unterzeichnet, von allen Ministern. gegengezeichnet und aus der Königl. Sommer⸗Residenz Cintra vom 15. Juni datirt.
Daß ernstlicher Widerstand gegen die Forterhebung der Steuern
sich erhebe, habe ich schon gestern bezweifelt; aber wohl wird diese Maßregel der Opposition in den Cortes, sobald diese wieder sich ver⸗ sammeln, ein willkommenes Thema zu Angriffen auf das Ministerium an die Hand geben. Indeß ist dieses seiner Majorität sicher. Die Regierung hat so eben auch in einem Preßprozesse einen nicht un⸗ wichtigen Sieg errungen. Der Redacteur des Tribuno war vor
das Geschwornengericht gestellt worden wegen eines Artikels, der an
Heftigkeit und aufreizendem Tone Alles übertraf, was seit dem Auf⸗ hören des Belagerungsstandes von der Oppositions⸗Presse zu Tage
gefördert worden ist. Auch die gefährliche Theorie von dem angeb⸗
lichen Rechte, die Bezahlung der von den Cortes nicht votirten Steuern zu verweigern, war darin mit besonderem Nachdruck ausein⸗ andergesetzt und anempfohlen. Die Erfahrungen der letzten fünf Jahre ließen für diese Anklage wenig Erfolg hoffen, da die Geschwornen bisher mit einer schon mehrmals beklagten Nachsicht
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immer mit einem „Nicht schuldig“ geantwortet hatten. Allein ein Geschwornen⸗Gericht, durchaus aus Ehrenmännern zusammengesetzt, gegen deren Unparteilichkeit auch die entschiedensten Feinde der Re⸗ gierung nichts einzuwenden wagen, hat den Redacteur des Tribuno „des Mißbrauchs der Presse und der Aufreizung des Volkes zur Anarchie und Rebellion“ für schuldig befunden, und der vorsitzende Richter, zufälligerweise der nämliche Herr Reis⸗Vasconcellos, der kürz⸗ lich in einem ohne Dazwischenkunft der Geschwornen von ihm gefäll⸗ ten Urtheile in einem Preßprozesse sich nicht gescheut hatte, das Ver⸗ fahren der Regierung in Sachen der Presse geradezu als ungesetzlich zu bezeichnen, mußte sofort in Anwendung des betreffenden Artikels der preßgesetzlichen Bestimmungen eine Strafe von 40 Milreis an Geld und 15 Tagen Gefängniß aussprechen.
Der Finanz⸗Minister, Baron Tojal, ist unermüdlich bestrebt, den Schatz aus seiner Geld⸗Verlegenheit zu ziehen und die Hülfsquellen des Staates ergiebiger zu machen. Nachdem die Junta des öffent⸗ lichen Kredits bei ihrer Weigerung, auf den bereits erwähnten Plan zu Kreirung und Ausgabe von Schatzscheinen einzugehen, beharrt ist, mußte er sich anderwärts umsehen, und wirklich sind Unterhandlun⸗ gen mit einer Gesellschaft von Kapitalisten, Behufs eines Vorschusses von 500 Contos unter, wie man hört, nicht ungünstigen Bedingun⸗ gen, dem Abschlusse nahe. Für die Zahlung der mit 30. Juni verfal⸗ lenden halbjährigen Zinsen der Staatsschuld ist in London und Paris bereits alles Nöthige angeordnet. Da demnächst auch der Kontrakt des Tabackpachtes zu Ende geht, so wird der Finanz⸗Minister zu einer neuen Verpachtung desselben durch öffentlichen Zuschlag schreiten und hofft, einen Mehr⸗Ertrag von wenigstens 40 pCt. gegen den jetzigen zu erzielen. Das Taback⸗Monopol gehört mit zu den bedeutendsten Hülfsquellen des Schatzes und würde noch mehr einbringen, wenn e auch mit Taback so bedeutender Schmuggel⸗Handel getrieben würde. 1
„Die Regierung ist gegenwärtig mit Ausführung des Planes be⸗ schäftigt, nach allen Richtungen des Landes Telegraphenlinien anzu⸗ legen, wie solche bereits zwischen hier und Porto und in einigen anderen Richtungen bestehen. Sie will sich zu diesem Zwecke mit der spanischen verständigen, um die diesseitigen Telegraphenlinien mit denen, die man dem Vernehmen nach auch jenseits durch das ganze Land anzulegen beabsichtigt, im gemeinschaftlichen Interesse beider Länder in Verbindung zu setzen. Es ist aber zu besorgen, daß in Spanien die Ausführung des Planes noch lange anstehen wird.
Sriechenland.
18 2 Athen, 12. Juni. Die längst erwarteten Depeschen aus St. Petersburg mit der offiziellen Anerkennung der bestehenden Ord⸗ nung der Dinge und der griechischen Constitution von Seiten des Kaisers von Rußland sind gestern hier eingetroffen. In Folge dieser sind die diplomatischen Verbindungen zwischen Rußland und Griechen⸗ land wieder angeknüpft und der seit der Zurückberufung des Herrn von Katakazi als Chargé d'Xffaires fungirende russische Legations⸗ Rath Persiani hat diese Nachricht dem diplomatischen Corps mitge⸗ theilt. Als neuen Gesandten in Athen designirt man den bisherigen General⸗Konsul in der Moldau, Herrn von Daschkow. Der oben⸗ erwähnte Herr Persiani ist zurückberufen und Herr von Fock, erster Secretair der Gesandtschaft, geht nach Aegypten als Kaiserl. russischer
General⸗Konsul.
Es sind Nachrichten aus Akarnanien eingetroffen, nach welchen der Aufstand bedeutend um sich greift. Grivas hatte seine erste Stellung in Kravara verlassen und sich nach dem Dorfe Avariko begeben, wo er sich wieder befestigte, war aber von dem General Stratos eng belagert. Am folgenden Tage machte Grivas einen Ausfall, wobei einige Soldaten von beiden Seiten geblieben sind. Er mußte sich aber in seine Verschanzung zurückziehen und wird noch immer von Stratos eng blokirt. Er ist mit Munition und Lebens⸗ mitteln reichlich versehen und seine Anhänger sind ihm auf Leben und Tod ergeben. Die Regierung fängt an, die Schwierigkeit ihrer Stel⸗ lung zu begreifen. Es wurde vorgeschlagen, den General Kalergis gegen Grivas zu senden, doch sah man bald ein, daß dieser nicht der rechte Mann für diesen Dienst sei. Kalergis hat immer in taktischen Corps gedient und ist mit den Eigenthümlichkeiten des Palikarenlebens ganz unbekannt. Eine bessere Wahl wurde indeß getroffen und zwar in der Person des rumeliotischen Generals Tzavellas, Adjutant des Königs, der kürzlich mit einer friedlichen Mission nach der Maina beauftragt wurde, um die dortigen streitenden Parteien zu versöhnen und die Provinz zu beruhigen, eine Mission, welche er mit dem besten Erfolg aus⸗ führte. In der That reiste auch Tzavellas vorgestern von hier ab. Seine Sendung hat einen doppelten Zweck: 1) als Vermittler zwi⸗ schen der Regierung und Grivas aufzutreten und wo möglich Letzteren zum Gehorsam zurückzubringen, wozu er mit den gehörigen Vollmachten versehen ist, im Fall des Gelingens, die Erklärung, daß Grivas als vogelfrei zu betrachten sei, zurückzunehmen und ihn in seinen Rang in der Armee wieder einzusetzen; wenn dieses aber nicht gelingt: 2) das Ober⸗Kommando der zu konzentrirenden Truppen zu übernehmen und die Belagerung zu führen, wozu die Regierung alle disponiblen tak⸗ tischen Truppen verwendet; denn auf die irregulairen Bataillons ist nicht zu rechnen. Eine Brigade sogenannter Berg⸗Artillerie ist von Nauplia und die Lanciers sind von Argos aufgebrochen, um nach Akarnanien zu gehen und Tzavellas zu unterstützen. Grivas hat zu seinem Feldgeschrei den 107ten (letzten) Artikel der Constitution ge⸗ wählt: „Die Beobachtung der gegenwärtigen Constitution wird dem Patriotismus der Griechen anheimgestellt.”
Den 15. Juni. Der englische Gesandte fuhr vorgestern mit dem Kriegs⸗Dampfschiff „Virago“ nach dem am Isthmus von Korinth liegenden kleinen Hafen Kalamaki, um desto schneller die Nachrichten von dem Erfolg der Mission des Generals Tzavellas an Grivas zu erhalten. In der That erhielt er auch von Ersterem gestern Morgen einen Courier, worauf er sogleich nach Athen zurückkehrte. Das französische Dampfschiff „Papin“, welches Tzavellas am Bord hatte, war unterdessen um den Peloponnes herumgeschifft, um desto schneller nach Akarnanien zu gelangen. Da das Dampsschiff in Missolunghi der seichten Lagunen wegen nicht ankommen konnte, so fuhr es nach Naupactus (Lepanto), von wo aus der General Tzavellas den ihm als Adjutanten beigegebenen Hauptmann Epaminondas vom General⸗ stab an Grivas absandte, um ihn nach jener Hafenstadt zu der Kon⸗ ferenz zu geleiten. Er fand ihn noch immer in dem in der Eile befestigten Dorfe Avarikon von Stratos eng eingeschlossen. Es war den Tag vorher wieder ein Gefecht vorgefallen, in welchem Grivas selbst durch einen Flintenschuß ins Bein verwundet wurde. Dessen⸗ ungeachtet erklärte er sich bereit, dem Hauptmann Epaminondas zu folgen und reiste mit ihm nach Lepanto ab. Es bedarf hier der Erwähnung, daß der König eine sehr gute Wahl getroffen hatte, indem er Tzavellas zu dieser Mission wählte, da er ein Mann von gemäßigtem Charakter und außerdem ein sehr intimer Freund des Grivas ist, für den er im Freiheitskampfe durch eine schnelle Bewe⸗ gung seines Corps eine eben so geschickte als gewagte Unternehmung glücklich ausführte, wodurch er Grivas das Leben rettete. 118
Sobald Grivas in Lepanto angekommen war, begab sich Tza⸗ vellas zu ihm, zeigte ihm seine Vollmacht von dem König und for⸗ derte ihn auf, dem Allerhöchsten Willen zufolge, ihn nach Athen zu
begleiten, indem er ihm eine volle Amnestie, die Wiedereinsetzung in
”
seinen Rang, Vergessenheit des Vorgefallenen und die Königliche Gnade versprach.
Grivas, der viel von dem Könige hält oder wenigstens dies leich bereit, dem Königlichen Befehle zu den as ihm die Versicherung geben, daß seine persönlichen unversöhnlichen Feinde, die beiden Brüder Stratos, aus Akarnanien zurückberufen werden, und daß das Ministerium sich verpflichte, daß die Behörden sich nicht mehr in die Wahlen der Provinz schen, sondern den Ausgang dem freien Willen der stimmfähige 1b Auf diese Bedingungen ging Tzavellas ein un sie reisten ab. Briefe aus Patras, welche heute angekommen sind, berichten, daß Grivas dort mit militairischen Ehren empfangen wurde.
Inzwischen kam es dem Ministerium zu Ohren, daß die Freunde und Anhänger von Grivas bei seiner Ankunft in Athen eine Demon⸗ und daß Anstalten gemacht würden, Um dies zu vereiteln, fand man es für gut, Tzavellas den Befehl zu geben, Grivas nicht hierher, sondern na⸗ Nauplia zu bringen und dort weitere Befehle abzuwarten. 8 diesem Zweck ging das Kaiserlich österreichische Dampfschiff „M rianna“ mit den Depeschen ab und traf das andere Dampfschiff i See auf der Höhe vom Kap Matapan. Tzavellas, von dieser neue Ordre überrascht und damit höchst unzufrieden, gehorchte ihr nich sondern ließ direkt nach dem Piräus steuern, woselbst auch beid Dampfschiffe diesen Morgen in aller Frühe angekommen, Tzavella und Grivas aber Beide am Bord geblieben sind. hat fast den ganzen Tag darüber in Berathungen zugebracht, was mi Grivas zu thun sei, und noch ist nichts entschieden. Sir Edmund Lyons besteht, wie man sagt, darauf, daß man ihn als Gefangenen behan⸗ dele und nach dem Palamides (der Festung von Nauplia) bringe, wo er vor ein Kriegsgericht gestellt werden müsse. Das Ministerium wünscht aber, wie es scheint, den König zu schonen und die Auf⸗ regung nicht noch zu vergrößern.
immer vorgiebt, erklärte sich sog zu gehorchen, nur sollte Tzave
Wähler überlassen.
vorbereiteten,
festlich zu empfangen.
Das Ministeriu
Eisenbahnen.
In Betreff der Erbauung einer Eisenbahn von Posen nach Glogau ist nunmehr nachstehender Bescheid von des Herrn Finanz⸗ Ministers Excellenz in Posen eingegangen:
„In Bescheidung auf die von den Herren Bevollmächtigten des engeren Ausschusses des vorbereitenden Comité's zu Eisenbahn⸗Anlagen im Grof⸗ herzogthum Posen an mich gerichtete Vorstellung vom 20-sten v. M. eröffne ich Ihnen, daß, da das Unternehmen einer Eisenbahn⸗Anlage zwischen
Beschlußnahme
des Gesetzes vom 24. Mai . röffnung und Annahme von Actien⸗Zeich⸗ nungen auf dieses Unternehmen für jetzt noch nicht ertheilt werden kann. Dagegen unterliegt es keinem Bedenken, daß mit den zur näheren Begrün⸗ Antrags auf Konzessionirung des Unternehmens erforderlichen vorgegangen werde, Verbindung Märklisch ⸗Niederschlesische Ermittelungen, deren Autorisation nicht bedarf, ungestörten Fortgang nehmen können, habe ich den Herrn Ober⸗Präsidenten ersucht, die betreffenden Behörden anzuwei⸗ sen, in Fällen, wo die Terrain⸗Untersuchungen auf Schwierigkeiten Seitens der Grundbesitzer stoßen sollten, zur Beseitigung derselben die geeignete Ver⸗ mittelung eintreten zu lassen. 1 Flottwell.“
Die Düsseldorfer Zeitung will „aus guter Quelle“ wissen, am 21. Juni sei die Konzession der Steele⸗Vohwinkler Eisen⸗ bahn (Kohlenbahn zum Anschluß an die Düsseldorf⸗Elberfelder Bahn) ertheilt worden, und knüpft daran die Bemerkung: tät der Düsseldorf⸗Elberfelder Eisenbahn ist somit abermals eine gute Prognose zu stellen.“
Den gemessensten Befehlen zufolge soll die Eisenbahn zwis⸗ Nürnberg und Bamberg so wie “ Donauwörth bis Ende August befahren werden. 1 ments für die Westbahn von Bamberg nach Frankfurt a. M. sind überall im thätigsten Gange. 1 8 tritt der bayerischen und sächsischen Bahn⸗Bau⸗Direktoren zur Be⸗
rathung der gemeinschaftlichen Bau⸗Fragen und Interessen in Leipzig
Konzessionirung
erforderliche Genehmigung zur E
Ermittelungen übrigens gleich
anfangs auf
Berlin, den 24. Juni 1844. Der Finanz⸗
„Der Rentabili⸗
Die Nivelle⸗
Ende Juli wird der Zusammen⸗
Am 26. Juni haben die Arbeiten für die württembergische Eisenbahn in der Nähe von Stuttgart wirklich begonnen.
8 Die Frequenz der Taunus⸗Eisenbahn ist so stark, daß täg⸗ lich etwa 3000 Personen auf derselben fahren, welche Zahl an den Sonntagen auf das Doppelte steigt.
Auf sämmtlichen deutschen Eisenbahnen sind gegenwärtig 296 Lo⸗ komotiven im Gange befindlich, 23 bestellt; davon sind 194 in Eng⸗ land, 57 in Deutschland, 16 in Belgien und 29 in Amerika angefer⸗
tigt worden. Berlin-Potsdamer Eisenbahn.
In der Woche vom 25. Juni bis incl. der Berlin-Potsdamer Eisenbahn 10,463 Personen.
den 1. Juli c, 8,5,,
Berlin- Frankfurter Eisenbahn. In der Woche vom 23. bis 29. Juni 1844 sind auf der Berlin-
Frankfurter Eisenbahn 5214 Personen befördert worden.
Berlin-Stettiner Eisenbahn.
Frequenz in der Woche vom 23. bis incl. 29. Juni 1844 5832 Personen.
Uebersicht der vollendeten Eisenbahnen in Central⸗ Europa, nebst Zusammenstellung der im Bau gesicherten, so wie der nach ihren verschiedenen Quellen prosektirten Bahnen mit einem Anhange der Dampfschifffahrten. jellen Mittheilungen und aus den glaubwürdigsten Quellen gezogen von Kurts, Major und Direktor des Königl. lithogr. In⸗ stituts zu Berlin. 1
In neuerer Zeit sind wiederholentlich Eisenbahn⸗Karten von Deutsch⸗ land und den angränzenden Ländern angekündigt worden, allein sie waren wenig geeignet, das für das Fortschreiten der Eisenbahn⸗Unternehmungen sich 81 Publikum zu befriedigen.
on einer guten Eisenbahn⸗Karte muß man nothwendi daß sie einestheils in der Grund⸗Anlage dn und vhnradse Füeeee theils von dem Eisenbahn⸗Netz, wie es sich nunmehr gestaltet hat einen Allerdings ist die Erfüllung dieser letzteren Be⸗ dingung mit mancherlei Schwierigkeiten verbunden, da die fortwährenden Widersprüche, mit denen die Nachrichten über den Fortgang der Eisenbahn⸗ Unternehmungen ins Publikum treten, selbst denen, die sich ausschließlich mit diesem Gegenstande beschäftigen, das Bild des allgemeinen Eisenbahn⸗ Netzes nicht selten in seinen Einzelnheiten stören. Um so freudiger kann aber eine Karte willkommen geheißen werden, die jene Schwierigkeiten im Wesentlichen besiegt hat und ein längst gehegtes Bedürfniß zu befriedigen
Nach offiziellen
klaren Ueberblick gewähre.
In der vorliegenden Karte, 19 Zoll hoch und 25 Zoll brei
Höhenzüge und Flußgebiete, so wie die 4.J.* 2 n2 litischen Eintheilung deutlich hervor; sie enthält von Städten zc. unter einer klaren Schrift gerade nur so viel, als der vorliegende Zweck erfordert, und zeigt die Eisenbahnen, deren Darstellung hier die Hauptsache ist nach den drei Abstufungen: vollendet (blau), im Bau begriffen (rotb), projeltirt (grün), und zwar in etwas stark markirten, nach ihren Haupt⸗Krüm⸗