1844 / 187 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

1805, welche 1831 bei Fermersleben in der Elbe ertrunken sein soll;

3) der Buchbinder Johann Friedrich Alexander Eisolt,

eb. am 1. März 1801, welcher vor 20. Jahren auf Wanderschaft gegangen und seit 18 Jahren reine Nachricht gegeben hat; und

) der Sattler Peter Johann Friedrich Eisolt, gebo⸗

ren am 14. Juni 1805, welcher auf Wanderschaft gegangen und nur 1831 Nachricht aus Griechen⸗ fand von sich gegeben, ingleichen

II. die unbekannten Erben:

5) der Wittwe des Bäcker Bellin, Christiane, geb. Krreutzberg, zuletzt Krankenwärterin auf dem Kran⸗ renhause hier, verstorben am 21. Februar 1843, werden hierdurch vorgeladen, sich binnen 9 Monaten, und spätestens in dem peremtorischen Termine an Gerichtsstelle den 15. April 1845, Vormitt. 11 Uhr,

vor dem Land⸗ und Stadtgerichtsrath Peguilhen schrift⸗ lich oder in Person zu melden und weitere Anweisung zu gewärtigen.

Im Falle die obigen Verschollenen zu I. oder deren Erden sich nicht melden, werden erstere für todt erklärt, und es wird ihr Vermögen den bekannten Erben, in deren Ermangelung aber der siskalischen Behörde aus⸗ geantwortet werden. 8

Gleichermaßen, wenn für die Erblasserin zu II. Erben sich nicht melden, wird deren Nachlaßmasse gleichfalls der siskalischen Behörde zugesprochen und ausgeliefert werden. Magdeburg, 14. Juni 1844.

Koönigl. Land⸗ und Stadtgericht.

——

111521 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 24. Januar 1844.

Das in der Waßmannsstraße Nr. 32 belegene Grund⸗

ück des Particuliers Johann Carl Friedrich Neu⸗ meyer, gerichtlich abgeschätzt zu 6138 Thlr. 17 Sgr., soll am 980. August 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Grrichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Nothwendiger Verkauf. den 27. Januar 1844. Nr. 61 belegene Hilde⸗ zu 9493

1110] —Stadtgericht zu Berlin, Das in der Auguststraße prandtsche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt hlr. 23 Sgr. 9 Pf., soll am 6. S eptember 1844, Vormittags 11Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19. April 1844. Das hierselbst in der Köpnickerstraße Nr. 29 belegene Grundstück des Kattun⸗Fabrikanten Pardow, gerichtlich⸗ abgeschätzt zu 83,617 Thlr. 23 Sgr., sol am 3. Dezember 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗

pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

1579]

[668 b] Berlin⸗ Frankfurter Eisenbahn.

Tägliche Dampfwagenzüge. Personenzüge.

Abfahrt von Berlin Mrg. 7 Uhr M., Ab. 6 Uhr M.

2 Frankfurt 7 20 2„ 6 30 —⸗

Ankunft in Frankfurt Mrg. 9. Uhr 40 M., Ab. 9 Uhr 10 M.

„⸗ Berlin [10 2638 6169

Mit den Personen⸗Zügen werden Personen in der

1sten, 2ten und 3ten Wagenklasse, Equipagen und Eil⸗ fracht befördert.

B. Extrazüge, jeden Sonntag und Mittwoch von Berlin nach Rummelsburg, Köpenick, Friedrichshagen und Erkner. Abfahrt von Berlin: Nachmittags 2 Uhr 30 Min. 2 Erkner: Abends 8 30 Bei diesen Extrazügen, mit welchen kein Passagierge päck befördert wird, so wie an den Tagen, an wel⸗ chen diese stattfinden, auch mit den Personenzügen und außerdem alle Tage mit den Abendzügen, treten in Berlin nach Köpenick und Erkner hin und zurück ermä⸗ ßigte Fahrpreise für die II. und III. Klasse nach §. 3. des Betriebs⸗Reglements ein. In Friedrichshagen und Erkner sind Kähne und Gondeln zum Besuch der Müg⸗ gelberge, Kranichberge und Rüdersdorfer Kallberge zu mäßigen Fahrpreisen anzutreffen. Wegen der frankfurter Messe müssen die Vergnügungsfahrten nach Erkner und zu⸗ rück am 26. und 30. Juni, 3., 7., 10., 14. und 17. Juli cr. ausgesetzt werden, und begin⸗ nen in der bisherigen Art mit den ermäßig⸗ ten Fahrpreisen erst wieder am 21. Juli cr. 38 4 2 .. C. Güterzüge. Abfahrt von Berlin Morgens 11 uhr Min. Frankfurt 11 30 2 Uhr 47 Min. 8*

Ankunft in Frankfurt Nachmitt. ⸗Berlin ’⸗ Mit den Güterzügen werden Personen in der 2ten und 3ten Wagenklasse, Frachtgüter, Equipagen und Vieh befördert. Die näheren Bestimmungen ergiebt das Betriebs⸗Reglement Nr. 3. vom 4. März c., welches auf allen Stationen für 1 Sgr. zu haben ist. Berlin, den 18. Juni 1844. 5 Die Direction der Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn- Gesellschaft.

8

““

das

BIOJ 232.

eschleppt von einem unserer kräftigen und schr n⸗ mpfschife beginnt in d. J. sesne .e.

629 b] 88

und von Swine⸗ münde, und zwar:

jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn⸗ abend, Mittags 12 Uhr, nach Ankunft des Berliner Eisenbahn⸗Zuges, von Stettin nach Swinemünde, jeden Montag, Mittwoch und Freitag, Morgens 7 Uhr von Swinemünde nach Stettin, jedoch an jedem weiten Mitt⸗ woch vom 19. Juni ab, er nach Ankunft des St. Petersburger Dampfschiffs in Swinemünde, was übrigens wie bei bisherigem regelmäßigen Eintreffen dieses Schiffs keinen Aufenthalt verursacht. Die Borussia gewährt für die resp. Reisenden die große Annehmlichkeit, von keinen bei den Dampfschiffen unvermeidlichen Unbequemlichkeiten, als der Hitze der Feuerung, des Fettgeruchs u. s. w., belästigt zu wer⸗ den; sie hat bequemen Salon und Damen⸗Kajüte ꝛc., und neben allen Bequemlichkeiten eine allen billigen Anforderungen entsprechende Restauration, so daß jeder hier Ankommende direkt nach dem Schiffe sich begeben kann, wo auch Billette zu bekannten Preisen zu haben sind. Stettin, den 10. Juni 1844. Das Comité der Stettiner Dampfbugsirboot⸗Rhederei.

Vereinigte Hamburg⸗Magde⸗

burger Dampsschifffahrts⸗ Compagnie.

Dienst für den Monat Juli c. Abfahrt;:

Svon Magdeburg täglich Nach⸗

mittags 3 Uhr nach Ankunft

von Berlin und

.

der Dampfwagenzüge Dresden, von Hamburg täglich Billets zur direkten Einschreibung von Berlin nach Hamburg ertheilt zu ermäßigten Preisen die Pas⸗ sagier⸗Expedition der Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahn⸗ Gesellschaft. Auskunft über den Passagier⸗ und Güter⸗ Verkehr ist zu erhalten von Herrmann & Meyer, Hausvoigteiplatz Nr. 12.

Abends 6 Uhr.

zwischen Potsdam und ddenburg. Sonntag, den 7. Juli

Abfahrt von Potsdam um 7 ½ Uhr Morgens. Rücksahrt von Brandenburg um Nachmitt.

3 1 .

Fahr⸗Billette sind zum Preise von 15 Sgr. zur Hin⸗ oder Rückfahrt bei dem Unterzeichneten und an der Tageskasse in Potsdam zu haben.

8 Anker, Taubenstr. 10.

1“

[657 bb Bekanntmachung für

die Inhaber von Zarskoe⸗ Selo⸗Eisenbahn⸗-⸗Aetien.

Die neuen Couponsbogen können gegen Erlegung der Kosten und bei Einreichung der Actien behufs deren Abstempelung in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr bei mir in Empfang genommen werden.

Berlin, den 18. Juni 1844.

F. Mart. Magnus, Behren⸗Straße Nr. 46.

[863] Ediktal⸗Ladung.

Auf den Antrag der Kuratoren und muthmaßlichen Erben werden folgende Personen, welche das 70ste Lebensjahr überschritten haben würden, wenn sie noch am Leben wären, in dem auf Sonnabend, den 12. Oktober dieses Jahres,

Morgens 10 Uhr, auf hiesiger Königlicher Amtsstube anstehenden Termine zu erscheinen vorgeladen, widrigenfalls nach vorgängiger Todeserklärung ihr unter Kuratel stehendes Vermögen den sich legitimirenden Erben ausgeantwortet werden soll; nämlich:

1) Die Tochter des weiland Altvaters Hans Hein⸗ rich Hoelting aus Nettlingen, Marie Elisabeth Hoelting, geboren am 10. Oktober 1773. Dieselbe hat sich vor 50 60 Jahren von ihrem Geburtsorte entfernt, ohne jemals Nachricht von sich zu geben. Ihr Vermögen besteht in circa 160 Thlr. und ½ Morgen Erbland.

2) Der Sohn des weiland Kothsassen Barthold Borchers aus Söhlde, Conrad Borchers, welcher im Mai 1772 geboren, und seit dem Jahre 1800, wo er sich in K. K. österreichische Mititairdienste begeben haben soll, verschollen ist. Sein Vermögen besteht in etwa 130 Thlr. und 1 ½ Morgen Lehnland.

3) Der Sohn des Halbspänners Johann Friedrich Soechtig aus Söhlde, Johann Behrend Soechtig, ge⸗ boren am 24. April 1774, welcher um das Jahr 1805 aus Herzoglich braunschweigischen Militairdiensten ent⸗ laufen sein soll, und seit der Zeit keine Nachricht von sich gegeben hat. Sein Vermögen besteht in etwa 150 Thlr., einer Meierzinse von 3 Himpten Rocken und 3 Himpten Hafer und Morgen Land.

Zugleich werden etwanige unbekannte Erben der ge⸗ nannten Personen zur Anmeldung ihrer Ansprüche bei Vermeidung des Ausschlusses, zu dem angesetzten Ter⸗ mine damit vorgeladen. nire

Steinbrück, den 20. Juni 1844. b

Königlich hannoversches Amt.

8 Roscher.

1 [862] Bekanntmachun 5 1. Die diesjährige Leipziger Michaelis⸗ sesse beginnt

den 30. September und endigt mit 8* dem 19. Oktober. 4

2. Während dieser drei Wochen können alle inlän⸗ dischen, so wie die den Zoll⸗Vereinsstaaten angehören⸗ den Fabrikanten und Handwerker, ohne einige Beschrän⸗ kung von Seiten der hiesigen Innungen, öffentlich hier feil halten und Firmen aushängen.

3. Gleiche Berechtigung haben alle anderen auslän⸗ dischen Fabrikanten und Handelsleute.

4. Außer vorgedachter dreiwöchentlicher Frist bleibt

der Handel, so wie das Aushängen von Handelsfirmen, * auch aller und jeder sonstiger dußerer, die Stelle der

Firmen vertretender Merkmale des Verkaufs, allen aus⸗ wärtigen Verkäufern bei einer Geldstrafe bis zu 50 Thlr. verboten.

5. Jedoch ist zu Auspackung und Einpackung der Waaren die Eröffnung der in den Häusern befindlichen Meßlokalien in der Woche vor der Böttcherwoche und in der Woche nach der Zahlwoche gestattet.

6. Jede frühere Eröffnung, so wie spätere Schlie⸗ ßung eines solchen Verkaufs⸗Lokals, wird, außer der so⸗ sortigen Schließung desselben, mit einer Geldstrafe nach Befinden bis zu 25 Thalern belegt.

7. Allen ausländischen, den Zoll⸗Vereinsstaaten nicht angehörigen Professionisten und Handwerkern ist nur während der eigentlichen Meßwoche, also vom Einlau⸗ ten bis zum Auslauten der Messe, mit ihren Artikeln feil zu halten gestattet.

8. Eben so bleibt das Hausiren jeder Art und das Feilhalten der jüdischen Kleinhändler auf die Meßwoche beschränkt. Die jüdischen Feiertage, welche in die Meß⸗ woche fallen, werden durch Verlängerung der Verkaufs⸗ zeit bis in die Zahlwoche ersetzt.

9. Was endlich den auch auswärtigen Spediteurs unter gewissen Bedingungen allhier nachgelassenen Be⸗ trieb von Meß⸗Speditions⸗Geschäften betrifft, so ver⸗ weisen wir deshalb auf das von uns unter dem 20. Ok⸗ tober 1837 erlassene Regulativ, die Betreibung des Spe⸗ ditionshandels allhier betreffend. 8

Leipzig, den 25. Juni 1844.

Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Gross.

Literarische Anzeigen.

In der Arnoldschen Buchhandlung in Dresden und Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten, in Berlin (Stechbahn Nr. 3), Posen und

2565 A7 8 erl M. Chr. A. Pescheck,

zaut, e s htHhte 8 der ““ egenreformation in Böhmen. Nach Urkunden und anderen seltenen gleichzeitigen Quellen bearbeitet. Zwei Bände. 8 Budowa's und Slawata's Bildniß. Gr. 8. broch. 5 Thlr. 15 Sgr. Dieses Werk ist die erste, nach den besten Quellen unparteilich bearbeitete Darstellung eines hoch wichti⸗ gen Ereignisses, das seither in den allgemeinen historischen Werken durchaus ungenügend und ein⸗ seitig erzählt wurde. In einem Augenblicke, wo der Jesuiten⸗Orden im Sinne seiner Stiftung überall gegen den Protestantismus ankämpft, muß diese urkundliche Darstellung eines erfolgreichen Jesuitensieges doppelt anziehen.

1“

Mit

„Empereur Nicolas.

Son Voyage. But secret du voyage. Escorte. L'Incognito. Entrevue de UEmpereur et du Comte de Meyendorff en bonnet de nuit et en robe de chambre. I'Empereur Ni- colas. Son caractère. NI. de Gustine. Le Soldat et la discipline. Le Supplice. Le Grand- Duc Michel. L'Actrice et l'-Empereur. Le Bal Le Domino rose. Nicolas. Arrivée en Angleterre. Costume étrange du Czar. 18 Prince Albert. La Reine Victoria. Grande en- trevue. Aventures à Londres. Départ etc. ete: Par un Député. 1 Volume broché 15 Sgr.

à Berlin chez Schroeder.

libraire et march. des gravures (Unter den Linden 23).

à Leipzic chez L. Michelsen, librairie

Besser

Politique russe.

masqué.

franç:

Literarische Anzeige von W. [868] (Behrenstr. 4 4).

So eben erschien:

DU SBbnin. Die Jesuiten und die Un iversitä Aus dem Französischen übersetzt von M. Fried rich Fran cke. 18 28 Hest à 10 Sgr.

Genin's Buch giebt eine eben so instruktive als inte⸗ ressante Schilderung der jesuitischen Umtriebe, deren Schauplatz Frankreich gegenwärtig ist, und dient ins⸗ besondere zum Verständniß des obschwebenden Streites über den Selundär⸗Unterricht. Zudem hat es in öffent⸗ lichen Blaͤttern bereits so viel Anerkennung gefunden, daß seine Verpflanzung auf deutschen Boden gewiß willkommen sein wird.

NIMTIII8 Grundtvig 11 vomm Christenthu I.

Als Gegengift gegen Dr. C. G. Bretschneider’'s „reli⸗ giöse Glaubenslehre nach der Vernunft u. Offenbarung“. Preis 17 ½ Sgr.

Gebauersche Buchhandlung.

wahren

1“ Bei Unterzeichnetem ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen, in Berlin durch H ehmig-

ke's Buchhandlg. (J. Bülow)

Burgstraße Nr. 8, wie auch in Graudenz, zu be⸗

ziehen: Neues vollständiges Schul⸗

8 7575 88 8 Gebetbuch in 471 Nummern, zum Gebrauche für Bürger⸗ und Landschulen, mit Beziehung auf alle vorkommenden Fälle in der Jugend⸗ und Schulreit, alle christlichen Feste und sonstige feierliche Ereignisse und mit Rücksicht auf den sämmtlichen erweiterten Inhalt des lutherischen Katechismus, nebst einem Anhange von zwanzig metrischen Umschreibungen des Vaterunsers für die Schule. Herausgegeben und dem gesammten deut⸗ schen Schulstande gewidmet von einem prakti⸗ schen Schulmanne Sachsens. 8. 16 Bgn. 20 Sgr.

Gewiß sehr fühlbar war bisher in vielen Schulen der Mangel eines Gebetbuches, welches durch innige Herzlichkeit und Wärme die Gemüther der Jugend fes⸗ seln und dem Lehrer bei jedem Ereignisse des Schul⸗ jebens Stoff geben könnte, auf eine höhere Macht hin⸗ zudeuten. 279. I.

Diese Aufgabe hat, Richter, der Verf. obiger Gebete, durch zahlreiche mit allgemeinem

nach dem Zeugnisse kompetenter dessen Besähigung Interesse aufgenom⸗

mene Schriften erhärtet ist, im vollen Maße und mit

gelöst. im Juni 1844.

seltener Gemüthsfülle Neustadt an der Orla,

EWI

[711 b] 111“

Vom Monat Juli d. J. des Unterzeichneten (Landsberger⸗Straße Nr. gende neue Monatsschriften:

1. Norddeutsche Blätter. Eine Monatsschrift

für Kritik, Literatur und Unterhaltung.

2. Norddeutsche Literatur⸗Zeitung. Eine Monatsschrift für Kritik, Literatur und Unterhaltung.

3. Norddeutsche kritisch —⸗ belletristische Zeitschrift. Eine Monatsschrift für Kritik, Li⸗ teratur und Unterhaltung.

4. Norddeutsche literarische Mittheilungen. Eine Monatsschrist für Kritik, Literatur und Un⸗ terhaltung. ;

Von diesen vier Monatsschristen soll jedesmal die erste am ersten, die zweite am achten, die dritte am funfzehnten, die vierte am zweiundzwanzigsten eines je⸗ den Monats ausgegeben werden. Hinsichtlich der Stärke und der Preise der einzelnen Hefte wird bei allen Zeit⸗ schriften kein Unterschied stattfinden. Die Stärke wird nicht üͤber zwei Bogen, der Preis des einzelnen Heftes Thlr. betragen.

Indem ich dieses neue Unternehmen dem Publikum empfehle, erlaube ich mir noch ganz besonders darauf aufmerksam zu machen, daß zum Vortheil derjenigen, welche sich

zur regelmäßigen Abnahme aller vier Monatsschriften

verpflichten, ein Abonnementspreis von drei Thalern für das Halbjahr festgesetzt ist.

Die neuen Monatsschriften Verantwortlichkeit.

Ueber die Tendenz und den Inhalt der neuen Zeit⸗ schriften, welche im engsten Zusammenhange miteinander stehen und sich gegenseitig ergänzen, kann ich für's Erste nur so viel sagen, daß sie unablässig dasselbe Ziel versolgen werden, welches einzig und allein darin besteht, die neue Literatur von ihren alten Voraus⸗ setzungen abzulösen und ihre wahrhaft menschliche Ge⸗ staltung auf allen ihren Gebieten herbeizuführen.

Das erste Heft der Norddeutschen Blätter,

welches heute erschienen und versandt ist, enthält: 1) Neue kritische Zeitschriften: Ruge's deutsch⸗franzö⸗ sische Jahrbücher. Wigand’s Vierteljahrsschrift. 2) Deut⸗ sche Stizzen. 3) Vermischtes. Korrespondenzen. No⸗ tizen. Das erste Hest der Norddeutschen Literatur⸗ Zeitung, welches Montag den 8ten ausgegeben wird, enthält 1) Zwei Apostel des neuesten und letzten Evan⸗ geliums der Menschheit: Theod. Mundt, Geschichte der Gesellschaft. Karl Grün, über wahre Bildung. 2) Ber⸗ liner Nov., Geheimnisse und Romane. Erster Artikel. 3) Vermischtes.

Berlin, den 1. Juli 1844.

ab erscheinen im Verlag 43) fol

erscheinen unter meiner

Ad. Rieß.

1789] 90

Musikalien-Leih-Institut

der Buch-, Kunst- und Musikalien-Iandlung von 9g 2 b 2 1 2d. Bote & G. Bock, in Berlin Jägerstrasse 42, Ecke der Oberwallstr., und in Breslau, Schweidnitzerstr. 8. Abonnement für 3 Monat 1 Thlr. 15 Sgr. Mit der Berechtigung, für den ganzen gezahlten Betrag Musikalien als Eigenthum zu entnehmen, 3 Phlr. Ausfährlicher Prospekt gratis. Für Auswärtige die vortheilhaftesten Bedingungen.

[572 Vorladung.

Die etwa noch vorhandenen unbekannten Intestat⸗ Erben meines verstorbenen Onkels, des Herrn Forst⸗ Secretairs Samuel Konietzka hierselbst, fordere ich hier⸗ durch auf, innerhalb dreier Monate, und spätestens bis zum 1. August 1844, mit der gehörigen Legitimation sich bei mir zu melden, weil ich alsdann den Nachlaß vertheilen werde und jeder spätere Prätendent mit seinen Ansprüchen präkludirt werden wird. 4 8 Götzendorff bei Konitz, den 25. April 1844.

Schulz, Rittergutsbesitzer, als Testaments⸗Exekutor.

[713 b]

Um falschen Gerüchten und ferneren unrichligen Auf⸗ sätzen in öffentlichen Blättern (s. Schaluppe zu boot Nr. 71) vorzubeugen, bringe ich hierm.. . oͤf⸗ fentlichen Kenntniß, daß ich nicht die Weber bei dem Aufstande in Peterswaldau am ten d. M. durch Geld beschwichtigt, auch selbige von mir keines ver⸗ langt haben, sondern der Zweck ihres Kommens zu mir war nur allein der, mir mitzutheilen, daß mir und meinem Eigenthum nicht der geringste Scha⸗ den zugefügt werden soll, indem sie zu jeder Zeit mit dem von mir für ihre Arbeit erhaltenen Lohne, so wie auch mit der Behandlung, zufrieden gewesen wären.

Nur Einige waren darunter, welche mich um Branntwein ansprachen; da ich aber mit diesem nicht genügen konnte und mochte, suchte ich selbige durch eine geringe Kleinigkeit an Gelde zu befrie⸗ digen, wofür sie sich ein Glas Branntwein kau⸗ fen konnten, um nicht unter ihnen durch eine gänzliche Verweigerung eine Mißstimmung hervorzu⸗ bringen.

Peterswaldau,

den 27. Juni 1844.

Friedrich Wagenknecht.

11

[715 b] permanente Kunst-Aus- stellung, Linden 26, Bel-Etage. D; 3 b ) 4 » Gemälde des Herrn h. Tanneur wer

den nur noch bis Sonntag den 7ien d. aufgestell“ 2

bleiben. J ulius Kuhr’s Hosfkunsthdlg.

[710 b] Ein Lehrling wird für die Gselliussche Buch⸗ und An⸗ tiquarhandlung in Berlin, Kurstraße Nr. 51, gesucht.

Wagner.

Das Abonnement beträgt: 2 RKthlr. für ½ Jahr. 88 üthlr. - ½ Jahr. Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie

ohne Preiserhöhung. Insertions⸗Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg Anzeigers 2 Sgr.

Allgemei

BI

Alle Post-Anstalten des In⸗- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses glalk an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuss. 8 Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

Fnhalt.

8 8 Amtlicher Theil. 1 E1“ Inland. Provinz Brandenburg.

) 12 1 Ge Armee. Provinz Preußen. Plan zur Bebauung des königsber⸗

ger Königsgartens. Provinz Sachsen. Unterstützung ausländischer

evangelischer Gemeinden. Rhein⸗Provinz. Nachri Tri

. 9 z. ichten Trier

Neuwied und Koblenz. 8 1“

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayvern. Königliche Ver⸗ ordnung. Herzogthum Braunschweig. Die Landes⸗Lotterie soll aufgehoben werden. Schreiben aus Hamburg. (Der gegen⸗ v Stand des Staats⸗Haushalts; Bauten.)

Oesterreichische Monarchie. Schreiben aus Prag. (Die öster⸗ reichische juridische Literatur.)

Frankreich. Paris. Urtheile der Oppositions⸗Presse über die offizielle Ertlärung in Betreff der Dotations Frage. Liste der wegen legitimi⸗ hgcher v verhafteten Personen. Taufe einer indischen Für

in. Schreiben aus Paris. (Die Dotationsfrage und der Artike des Monite ur.) 8

Großbritanien und Irland. London. Hof⸗Nachricht. Bei⸗

des 9 Campbell in der Westminster⸗Abtei. b

Schweden und Nor S Der bevorste ichs

e Stockholm. Der bevorstehende Neichstag.

Italien. Nom. Er beben in Palestrina. Abreise des Dr. Hurter.

Eröffnung des Museums im Palaste Papst Sixtus V.

Spanien. Briefe aus Madrid. (General Narvaez und der Zwiespalt im Ministerium; Blicke nach Barcelona; Vermischtes) und Paris (Brandstiftungen in Barcelona; die englische Vermittelung in den Hän⸗ deln mit Marolko angenommen.) 1

Feie heensd,, Ath ee Grivas soll vor ein Kriegsgericht gestellt wer⸗ en. Schreiben aus München. (Maurokordatos u ie Oppositi den g.8) 8 ( datos und die Opposition

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. London. des Antrags wegen des Anschlusses von Texas im Senat. schast des Präsidenten an den Kongreß in der Texasfrage.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse.

Verwerfung Neue Bot⸗

Pariser Gewerbe⸗Ausstellung.

Amtli cher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: 8— Den Geheimen Kabinets⸗Rath Dr. Müller zum Wirklichen Geheimen Rath mit dem Prädikat „Excellenz“ zu ernennen; und 8 Dem Regierungs⸗ und Baurath Münnich zu Magdeburg den Charakter als Geheimer Regierungs⸗Rath zu ertheilen.

Se. Hoheit der Herzog Georg von Mecklenburg⸗Stre⸗ litz ist nach Neu⸗Strelitz abgereist.

Bekanntmachung,

die Kündigung der in der sechsten Verloosung gezoge⸗ nen kur⸗ und neumärkschen Schuld⸗Verschreibungen 8 betreffend. 8 In Folge unserer Bekanntmachung vom 20sten d. M. sind die für das zweite Semester d. J. zur Tilgung bestimmten 49,100 Rthlr. kurmärkschen Schuld⸗Verschreibungen und 12,000 Rthlr. neumärksche Schuld⸗Verschreibungen in der am heutigen Tage stattgefundenen sechsten Verloosung zur Ziehung gekommen, und werden, nach ihren Littern, Nummern und Geldbeträgen, in dem als Anlage hier beige⸗ fügten Verzeichnisse geordnet, den Besitzern hierdurch mit der Auf⸗ forderung gekündigt, den Nominalwerth derselben, und zwar der kur⸗ märkschen Schuld⸗Verschreibungen am 1. November d. J. und der neumärkschen Schuld⸗Verschreibungen am 2. Januar 1. J. in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr, bei der Kontrole der Staats papiere, hier in Berlin, Taubenstraße Nr. 30., baar abzuheben.

Da die weitere Verzinsung dieser Schuld⸗Verschreibungen, und zwar: Ar kurmärkischen vom 1. November d. J. und der neumär⸗ kischen 5)m 2. Januar k. J. ab aufhört, indem die von diesen Ter⸗ minen an laufenden ferneren Zinsen, der Bestimmung des §. V. im Gesetz vom 17. Januar 1820 (Gesetz⸗Sammlung Nr. 577) gemäß, dem Tilgungs⸗Fonds zufallen; so müssen mit den ersteren zugleich die zu denselben gehörigen 6 Zins⸗Coupons Ser. II. Nr. 3 bis 8, welche die Zinsen vom 1. November d. J. bis 1. November 1847 umfassen, und mit den letzteren die zu denselben gehörigen 5 Zins⸗Coupons

l:;X“

Personal⸗Veränderungen in der

Ser. II. Nr. 4 bis 8, über die Zinsen vom 2. Januar k. J. bis 1. Juli 1847 abgeliefert werden, widrigenfalls für jeden fehlenden Coupon der Betrag desselben von der Kapital⸗Valuta abgezogen wer⸗ den wird, um für die später sich meldenden Inhaber der Coupons re⸗ servirt zu werden.

2 Die über den Kapitalwerth der kur⸗ und neumärkschen Schuld⸗ Verschreibungen auszustellenden Quittungen müssen für jede dieser bei— den Schulden⸗Gattungen auf einem besonderen Blatte ausgestellt und in denselben die Schuld⸗Verschreibungen einzeln mit Littern, Nummern und Geldbeträgen verzeichnet, so wie die einzuliefernden Zins⸗Cou pons mit ihrer Stückzahl angegeben werden. 5

Zugleich wiederholen wir unsere frühere Bemerkung, daß wir so wenig, wie die Kontrole der Staatspapiere, uns mit den außer⸗ halb Berlin wohnenden Besitzern der vorbezeichneten gekündigten kur⸗ und neumärkschen Schuld⸗Verschreibungen, wegen Realisirung dersel⸗ ben in Korrespondenz einlassen können, denselben vielmehr überlassen bleiben muß, diese Dokumente an die nächste Regierungs⸗Hauptkasse zur weiteren Beförderung an die Kontrole der Staats⸗Papiere ein⸗ zusenden.

Berlin, den 27. Juni 1844.

Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden. 1u“ Rother. von Berger. Natan. Koehler. Knoblauch.

Dem Faktor der berliner Patent⸗Papier⸗Fabrik, George Pe⸗ G haas hier, ist unter dem 30. Juni 1844 ein Einführungs⸗ auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesene Satinir-Vorrichtung für Papier in ihrer ganzen Zusammen⸗ setzung und ohne die Benutzung bekannter Theile derselben f fünf zu ISe. auf fünf Jahre, von jenem Tage ab ger . ür de der Monarchie ertheil Sammlungs⸗Stück, welches heute ausgegeben Nr. 2457. Die Verordnung vom 8. Juni d. J., einige Modisica tionen der Gesetze vom 27. März 1824 und 2. Juni 1827 wegen Anordnung von Provinzialständen im Her⸗ zogthum Schlesien, der Grasschaft Glatz und dem Mark Grafthum Ober⸗Lausitz betreffend; und die Allerhöchsten Kabinets⸗Ordres .vom 10. Juni d. J., betreffend ergänzende Bestimmun⸗ gen zum §. 18. der Kreis⸗Ordnung für das Großher⸗ zogthum Posen vom 20. Dezember 1828, in Ansehung der Vertretung derjenigen bei Abwickelung von Kom⸗ munal⸗Gegenständen früherer Kreis⸗Verbände betheilig⸗ ten Ortschaften, welche nach der jetzigen Kreis⸗Verfas⸗ sung von jenen früheren Verbänden getrennt sind. vom 14. Juni d. J., einige Modificationen der bishe⸗ rigen Besteuerung des fremden Eisens betreffend. vom 1. Juli d. J., die Eingangs⸗Zollsätze vom auslän⸗ dischen Zucker und Syrop und die Steuer vom auslän⸗ dischen Rübenzucker betreffend. Berlin, den 7. Juli 1844. 1b Debits⸗Comtoir der Gesetz⸗Sammlung.

D 2

2460.

Angekommen: Der General⸗Major und Commandeur der 2ten Garde⸗Kavallerie⸗Brigade, Graf von Waldersee, von Karlsbad. .

Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Com⸗ mandeur des Kadetten Corps, von Belomw, nach Schlesien. ser General⸗-Major und Inspecteur der 4ten Artillerie⸗Inspec⸗ tion, von Scharnhorst, nach Koblenz.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Provinz Brandenburg. Laut dem Militair⸗ blatt vom 6. Juli ist Se. Königl. Hoheit Prinz Alexander von Preußen, Premier-Lieutenant à la saite des 2ten Bataillous 2ten Garde⸗Landwehr⸗Regiments, zum Hauptmann befördert, der Intendantur⸗Rath Schröder zum Militair⸗Intendanten des dritten

11“

Wochen⸗

Armee⸗Corps ernannt und den Majoren von Geusau und Stein⸗ weg, jenem vom Kaiser Franz Grenadier⸗Regiment und diesem al

bisherigem Commandeur des Zten Bataillons Ilsten Landwehr⸗Regi⸗ ments, der Abschied als Oberst⸗Lieutenant mit der Regiments⸗Uniform mit den vorschr. Abz. f. V. und Pension bewilligt worden.

Provinz Preußen. Aus Königsberg berichtet ein dor⸗ tiges Blatt, daß nach dem Plane über die künftige Bebauung des Königsgartens auf die Stelle des Exerzierhauses das neue Univer⸗ sitäts-Gebãude zu stehen kommen werde. Dem Café national ge- genüber wird der neue Justiz⸗Palast erbaut, wodurch eine neue Straße entsteht. Der zwischen dem Fließe, dem Universitäts⸗Ge⸗ bäude und Justiz⸗Palaste übrig bleibende Platz wird im Quadrat durch offene Arkaden auf Säulen eingeschlossen, und als Garten an⸗ gelegt. Inmitten derselben findet die Reiterstatue Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm III. ihren Platz, und es werden ringsum vier Springbrunnen angebracht.

Provinz Sachsen. Die in der Provinz Sachsen mit Al⸗ lerhöchster Genehmigung stattgehabte Haus⸗ und Kirchenkollekte zum Aufbau eines Schulgebäudes in der evangelischen Gemeinde zu Let⸗ schütz in Böhmen, so wie zur Herstellung des Prediger⸗ und Schul⸗ gebäudes in der evangelischen Gemeinde zu Brünn hat einen Ertrag von 621 Rthlr. geliefert.

Nachdem Seitens der Königl. Regierung die Genehmigung erfolgt ist, daß der zu Trier befindliche heilige Rock in diesem Jahr öffentlich gezeigt werde, ist diese Reliquie am 18. Juni, im Beisein des Bischofs Arnoldi, der gesammten Geistlich⸗ keit und der höchsten Civil⸗Behörden, von seinem bisherigen Aufbe⸗ wahrungsorte im Hochaltar der Domkirche feierlich erhoben und in der Schatzkammer des Doms hinterlegt worden. Vom 18. August ab wird derselbe sechs Wochen lang ausgestellt sein. Am 2. Juli wird durch den Bischof von Trier der Grundstein zu einer neuen katholischen Kirche in Neuwied feierlich gelegt. Die Sammlun⸗ gen zur Gründung eines evangelischen Krankenhauses in Koblenz haben erfreulichen Erfolg, und die Stiftung wird wohl bald ins Le⸗ ben treten. Der seit einer Reihe von Jahren in letztgenannter Stadt bestandene Gewerbe⸗Verein hat sich wegen Mangels an Theil⸗ nahme aufgelöst.

Rhein⸗Provinz.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Das am 1. Juli f

* 1 B; rn. D. „Juli erschienene Re⸗ gierungsblatt enthält eine Königliche Se.ce. Nichtig⸗ 1 nach dem Königl. preußischen Landrecht nichtigen resp. mit Umgehung des landesherrlichen Dispen ations⸗Recht 8 schlossenen Ehen betreffend.“ 6r

Herzogthum Braunschweig. Die schon lange

2 8 2 9 wan⸗ kende Frage über das Aufhören oder Bestehen der 2., L ist endlich (nach einer Mittheilung aus Brau nschweig) dahin ent⸗ schieden worden, daß die laufende 17te Lotterie die letzte sein soll.

. Hamburg, im Juli. Die beiden letzten Raths⸗ Bürger⸗Konvente, vom 6. und 26. Juni, haben een hareeh Aufschlüsse über unseren Staatshaushalt seit der großen Feuersbrunst gegeben. Das eigentlich Finanzielle erscheint für das vorige Jahr äͤußerst günstig, indem die Einnahme die Ausgabe um ungefähr eine halbe Million Mk. Cour. übersteigt, nämlich 5,074,500 Mk. Cour oder 2,269,800 Rthlr., gegen 5,160,000 Mk. Cour. oder 2,064 000 Rrhlr.; librigens für eine Volkszahl, die aufs höchste angeschlagen in Stadt und Vorstädten (denn das ländliche Gebiet hat nur geringfügige Abgaben) 180,000 Seelen betragen mag, gewiß eine sehr hohe Steuer last. Und hierin liegt noch nicht die Grundsteuer, auf deren Ertrag die Verzinsung und Tilgung der durch die Brand⸗Katastrophe nöthig gewordenen Anleihe von 16,000,000 Rthlrn. (Bk. 32,000 ,000) fun⸗ dirt ist, und die in dem Budget für die laufenden ürfnisse si nicht aufgeführt findet. get f - Bectefne Unter diesen Umständen war der von der Bürgerschaft migte Vorschlag des Senats gewiß sehr angemessen, 8 drückten Gegenwart auch die augenblickliche Gunst der Verhältnisse ge⸗

Pariser Gewerbe⸗Ausstellung. 8 Ciselirkunst.

Waffen. Gold⸗ und Silber⸗Arbeiten. Schmucksachen.

Die Ciselirlunst in Frankreich zeigt seit einiger Zeit einen außerordentlichen Aufschwung und ungemein rüstigen Betrieb. Einige neuere pariser Gold⸗ und Büchsenschmiede, deren Arbeiten in Hinsicht auf Feinheit der Kunst und des Geschmacks wirklich alles, was von der Art im Auslande gefertigt wird, weit übertreffen, gewinnen ein ansehnliches Geld von den hiesigen Neureichen und den 50,000 Fremden, die aus allen Ländern entweder in Geschäften oder zum Vergnügen hier zu leben pflegen. Es wird so leicht Keiner, der sein Geld zu verzehren und sich zu zerstreuen hierherkömmt, Paris verlassen, ohne dem pariser Kunstfleiße seinen Tribut zu zollen und Luxuswaaren, vorzüglich Waffen und Goldsachen, einzukaufen; und hier sieht man die Zimmer, besonders die Schlafzimmer der reichen und gaugzmten Herren, mit Trophäen von den schönsten, theuersten Waffen behangen, wovon manche Stücke mit vier⸗ bis fünfhundert Louis⸗ or bezahlt worden. In der Gewerbe⸗Ausstellung befindet sich eine beträchtliche Anzahl dergleichen Prachtwaffen vom höchsten Werthe und schönsten Machwerk. Das Vorzüglichste darunter ist, meinem Geschmack nach, ein Paar Pistolen von dem Büchsenschmied Gauvain. Diese Pistolen sind ein Wunder der vollendetesten und gelungensten Arbeit, ein Meisterstück der feinsten Kunst und des reinsten Geschmacks, und unbe dingt den kunstreichen Waffenschmiedswerken des 15ten und 16ten Jahr⸗ hunderts gleichzustellen, die wir in Privat⸗Kabinetten und öffentlichen Rüst kammern bewundern. Es giebt nicht leicht etwas Gewählteres und Ge⸗ schmackvolleres, als die im schönsten gothischen Styl streng durchgeführte

2+% Paris, im Juni.

Ausschmückung dieser Pistolen. Die Kolben von schwarzem Ebenholz sind mit mannigfaltigem, delikat geschnitztem Blätterwerk, und die Läufe von blankem Gußstahl mit vertieft ciselirten schlanken Spitzbogen rundum geziert. Hinter jedem Hahn erscheint ein zwischen seinen halb um sich geschlagenen Flügeln hockendes Teufelchen, vermuthlich Mordgedanten und Rachepläne ausbrütend zum Nutzen und Frommen derer, welche seinen heimlichen Ein slüsterungen Gehör geben. Die beiden Außenseiten zeigen kleine Männchen in der Narrentracht des funszehnten Jahrhunderts, einer bis auf die Knöchel herab⸗ reichenden Kutte mit weiten Aermeln und einer Kaputze, an welcher sich. als wesentliches Abzeichen der Narrheit, zwei Eselsohren bemerklich machen Diese Männchen (vermuthlich eine satyrische Anspielung auf die Narren, die mit dem bösen Feinde gebuhlt und nun von ihm sich guter Hoffnung fühlen oder edler Thaten schon genesen) stützen als befahnte Lanzenträger ein zierliches, durch⸗ brochenes Spitzthürmchen, in welches nach oben zu die Garnirung des Kolbens ausgeht, dessen dickes, gekrümmtes Griffende mit einem äͤhnlichen spitzthurm⸗ artigen Ansatz gleich zierlich abschließt. Eine treufleißige, bis 1. Kleinste genaue Ausführung erstreckt sich über alle schmüͤckentn Tbeile Bedenkt man den Aufwand von Kunstfertigkeit, Geschmack, Geduld Mühe und Sorg⸗ falt, der nöthig war, um jene Zierrathe in so großer Schärfe und Ele 2 Sasehüss i. Fescmeheß Eesenms herauszufeilen und vaer- 8 un man billig übe Prei n 18 der diese 8 gefordert wird, nacht ½6,1. 1u““ Zwei andere Paar Pistolen, in demselben S den Büchsenschmieden Heebnhe. Fr nhüh e.- mit reichen Inkrustirungen in Gold und eben so gut stylisirten als trefflich gearbeiteten Ciselirungen in Stahl verziert, im Preise von 10,000 und 6000 Fr., sind gleichfalls wahre Prachtstücke. . gefielen mir an

einem dieser Paare zwei reliefartig aus der Stahlmasse herausgearbeitete

Ritter auf jedem Lauf und die Hähne in Form eines Herkules, der auf dem Rücken ein Unthier trägt, dessen geöffneter Rachen auf das Zündhütchen einhaut. Alle zu diesen Pistolen gehörigen Nebendinge sind in demselben Style durchgeführt, und zwar eben so fleißig und vortrefflich, als die Haupt⸗ stücke. Dies ist auch der Fall mit den Pistolenkästen, welche sich durch ihre schöne Verzierung mit feinem Schnitzwerk von meisterhafter Vollendung aus⸗ zeichnen. Ein prächtiges Doppelgewehr hat der Büchsenschmied Caron ausgestellt. Der Kolben von Nußbaum zeigt vielfach verschlungenes in Stahl gearbeitetes Zweigwerk, worin niedlich aus Gold eiselirte Thiergruppen eine Wolfs⸗ und Fuchsjagd darstellen. Die Hähne werden von zwei stehen⸗ den kleinen Genien gebildet, die mit Fangmessern bewaffnet sind und Stücke getödteten Hochwilds vor sich liegen haben, der eine einen Hirsch, der andere einen Eber. Diese kleinen Figuren sind künstlich und sauber aus Stahl gearbeitet. Die ganze Ausführung und Ausschmückung im Stol des vorigen Jahrhunderts ist von anziehender Eleganz und nettem Emsemble der stählernen und goldenen Ornamente, die geschmackvoll ge⸗ mischt, vortresslich zusammenstimmen und eine sehr gefällige Wirkung fürs Auge hervorbringen. Dieses Prachtgewehr soll 8000 Fr. kosten. Unter den größeren und kleineren Waffenstücken, welche die Büchsenschmiede Devisme und Lepage in eigenen Schaukästen ausgestellt, ist mir bei ersterem ein Paar Sackpistolen mit reich damaszirten Läufen und zierlich in Perlemutter ausgelegten Kolden, bei letzterem besonders ein kurzes, eigenthümlich ge⸗ sormtes Schwert aufgefallen wegen der schön in Stahl ausgeführten Cise⸗ lirungen des mit Cdelsteinen ausgesetzten elfenbeinernen Griffes, und wegen der sechszehn in Silber eingelegten Figuren, welche auf der Scheide zu sehen und aus der Geschlechtsfolge der Judith hergenommen sind. Der Styl dieser einen Figuren ist höchst vortrefflich. Viel beschaut wird bei dem Fabrikanten Granger eine lleine stählerne Rüstung, wesche die Her⸗