Weizen (weißer) 2 Rthlr. 2 Sgr. . 2 3
21 Sgr. 11 Pf.
Riblr. 24 Sgr.; 2upen 1 Rthlr. 1 27 Sgr. 8 Pf., au
1 Rthlr. 6 1 sind 169 Wispel. Minwoch, den 10. Juli 1844.
Das Schock Stroh 6 thlr. 2 Sgr. 0 Pf., auch r. gen deu 1 Rühanntwein „Preise.
1 ise von Kartoffel⸗Spiritus waren am 6. Juli Die Preise rhit⸗ und am 11. Juli d. J. 40 — 102 eliefert) pr. 200 Quart à 54 % oder 10,800
au 8 9228 goln. Spiritus: ohne Geschäft. Berlin, den 11. Juli 1844. Die Aeltesten der
Die Elbinger Anzeigen vom 10.
cation zwischen Danzig und dem Frischen Haff ein Kanal gebaut, zu dessen Anlage bereits aus den Staats⸗Fonds die Geldmittel mit
Es ist uns also die Aussicht eröffnet, Wiederherstellung dieser Wasser⸗Verbindung, für welche früher die nunmehr
angewiesen sein sollen.
f., auch 1 Rthlr. Pf., auch Eingegangen
Rthlr. 7 Sgr. 6 f. auch 5 Rthlr. Der g
Kaufmannschaft von Berlin.
Juli melden aus Elbing: Dem Vernehmen nach wird zur Wiederherstellung der Wasser⸗Communi⸗
500,000 Rthlr. durch die
fast ganz versandete Elbinger Weichsel benutzt wurde, unseren inneren
kehr frisch und kräftig zu beleben,
bindung erhalten. ihr d. 1 fach laut gewordenen Bedürfniß abgeholfen wird,
.
Haff gelegenen Handelsplätzen war, Elbing und Braunsberg bedeutend genug sind,
stand der ganzen Provinz segensreich zu machen.
Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 61 75. Zinsl. —.
Amsterdam, 8. Juli. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 110. Antwerpen, 7. Juli. Zinsl. —, Frankfurt a. M., 9. Juli. 5925% Met.
Pass. —. Ausg. —. 4 % Russ. Hope 91 9. Neue Anl. 21 . 112 6G.
da durch den projekrirten Kanal die be⸗ deutendsten Handelsplätze unserer Provinz eine immer gesicherte Wasser⸗Ver⸗ Wie sehr durch Wiederherstellung derselben einem viel⸗ fönnen nur Diejenigen ermessen, die aus Erfahrung wissen, wie schwierig, unsicher und zeitraubend der bisherige Waaren⸗Transport zwischen Danzig und der unter denen Städte wie um eine sichere Wasser⸗
Communication mit 24 zu beleben und in ihren Folgen für den Wohl⸗
n um das Frische Königsberg,
5 % do. 100
Preuss.
Bank-Actien p. ult.
2010 G. Bayr. Bank-Actien 717 Br. Hope 89 ¾ Br. Stiegl. 89 ½ Br. Iut. 60 ½.
Jo. 500 Fl. 94 G. do. 200 Fl. 29 ½ Br. 10. Juli. Bank-Actien 1675. Cons. 3⁰% 98 ½. Belg. —.
300 Fl. 94 ½ G. Hamburg, London, 6. Juli.
Engl. Russ. 112 ½. Neue Aul. 23 ⅛.
16 ¾ Rthlr., Rthlr. (frei „% nach
1096
2 ½ % Holl. 60 ½. 5 % do. 100 8. Neue Port. 45 ¼. Chili Columb. —. Mex. 36 ½. Peru 26.
Lond. 3 Met. 38 ½. Hamb. 34 ⁄6. Paris 408.
do. 200 Fl. 26.
4 % 100 ½. 3⁰% 77 ¼. Nordb. 140 ¼.
sive 5 ½. Ausg. Sch. 13. Engl. Russ. —. Bras. 83. Petersburg, 5. Juli. Poln. 300 Fl. 88 ½. do. 500 Fl. 88. Wien, 8. Jali. 5 % Met. 110 ⁄.. 1612. Anl. de 1834 149. de 1839 131½ Mail. I12 ½. Livorn. 117 ½⅞. vE1I11*“”“; Den 12. Juli 1844. “
2 2 . Pr. Pr. Cour. Actien. 8 Brief. Geld. Brief.
1013,101¼
Bank-Actien Gloggn. 114 ¼. 11“
Cour.
Fonds. Geld.
Gem.
Brl. Pots. Eisenb. — 165 do. do. Prior. Obl. 103 ¼ — Mgd. Lpz. Bisenb. — 190 ½ do. do. Prior. 0 bl.* 10 1 ½ — Brl. Anh. Eisenb. 162 — do. do. Prior. Obl. 103 Düss. Elb. Fisenb. 5 95 ½ do. do. Prior. Obl. 98 *¼ Rhein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. 4 do. v. Staat garant. 32 Brl. Frankf. Eisnb. — d0. do. Prior. Obl. 4
Kur- u. Neum. do.]⸗ 101 ½ 101¼ [ob.-Schles. Risub. 4 Schlesische do. — 100 ¼ do. Lt. B. v. eingez. —
i B.-St. E. Lt. A. u. B. — — Magd.-IHalbst. Eb. 4 13 X½ 3 ¼ Brl.-Schw.-Frb. E. 4 12 ¹, [do. do. Prior. 0bl.] 4
—— Bonn-Kölner Esb. 5 V —
St. Schuld-Sch. Prämien-Scheine d. Sech. à50 T. 87 ½ Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. Stadt- Obligationen Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.
92 ——
— 99 ½
Berliner
94 ½ 985 89½
—
2 2Q21 ,
101 100½ 48 n. 101 ½ 100¾ 104 ½ 104 100 99 ½
1013
10¹ ½
nene
Gold al marco.
Friedrichsd'or. And. Gldm. à 5 Th. Disconto. 3
Königliche Schauspiele. 13. Juli. Clavigo, Trauerspiel in 5 Abth., von Göthe. (Herr Hoppé: Carlos, als letzte Gastrolle.) Hierauf: Zwei Genre⸗Bilder, von L. Schneider. 1) Ein Pas de deux vor 100 Jah⸗ ren. Berlin, 1744. 2) Der Kurmärker und die Picarde, 1815. Sonntag, 14. Juli. Czaar und Zimmermann. In Charlottenburg: Der Verräther. Hierauf: Die Schleichhändler.
Sonnabend,
Die General⸗Intendantur der Königlichen Schauspiele, bei welcher
bereits Anträge un
Plätze zur ersten Darstellung und zum Abonne⸗
ment im Königl. Opernhause eingegangen sind, sieht sich zu der Er⸗
klärung genöthigt,
daß sie diese, so wie etwa fernerweit eingehende
gleiche Anmeldungen, zur Zeit zu berücksichtigen außer Stande ist.
Berlin, den 1
Königsstädtisches Theater.
Sonnabend, 13. Juli. Adrienne, oder:
mit Gesang in 1 Akt, von B. A. Herrmann. Adrienne, als Gastrolle.)
Posse in 2 Akten, der Mad. Weiß,
Personal, in 3 Abtheilungen. Garben⸗Tanz
Stück): Maschinerie, aus von 36 Kindern.
Stück: Polka, böh Dritte Abtheilung hend aus 10 Nati
2
Sonntag, 14. vor der Trommel. (.
gagirtes Mitglied Herrmann: Louise,
2. Juli 1844. Der Beruf. Lustspiel (Dlle. Julie Herrmann: Hierauf: Eine Reise nach Spanien. von B. A. Herrmann. Dazu: Gast⸗Vorstellung mit ihrem aus 36 Kindern bestehenden Ballet⸗ Erste Abtheilung (nach dem ersten der Schnitter, mit Verwandlungen durch dem Zauberspiel: „Der Todtentanz“, ausgeführt Zweite Abtheilung (nach dem ersten Akt des zweiten mischer Nationaltanz, ausgeführt von 16 Kindern. (zum Schluß): Großes Tanz⸗Potpourri, beste⸗ nal⸗ und Charakter⸗Tänzen. 1 Juli. Mariette und Jeanneton, oder: Die Heirath Dlle. Ubrich, vom Stadt⸗Theater zu Rostock, neu en⸗ dieser Bühne: Jeanneton, als Debüt; Dlle. Julie als Gastrolle.) Dazu: Gast⸗Vorstell. der Mad. Weiß.
Meteorologische Beobachtungen.
1844. 11. Juli. 6
Morgens Nachmittags Abends V
Nach einmaliger
Uhr. V 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
Luftdruck.... 336,91“ Par. 335,16“ Par. 334,17“ Par. Quellwärme 8,1 R.
Luftwärme ..
Thaupunkt.. . +
Dunstsättigung 81 Wetter
—-—— Verantwortlicher Redacteur Dr. .
Gedruckt in der
InEe
heiter.
Wind W.
Wolkenzug. .. — W. ’ — Tagesmittel: 335,41 Par... + 13,6 n. + 10,80 R
+ 11,0° k. + 17,50 R. + 12,4° R. Flusswärme 14,80 R. Sern. + 14,3°9 . + 9,4⁰0 R. Bodenwärme 14,2 % R.
Ausdünstung 0,013, Rh. Niederschlag 0,044 Rh.
79 pCt. Regen. WSW.
8 + 11,00 n.
.. 80 pct. WSW.
pCt. 79 pCt. Regen. WSW.
W. Zinkeisen. Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerci.
Bekanntmachungen.
2015] SSE6e“
Der aus dem Dorfe Kokocko gebürtige George Ja⸗ cob Balzer, welcher zuletzt als Apothekergehülfe in Ulm conditionirte, hat die letzte Nachricht von sich in einem Brief de dato Ulm, den 30. März 1817, gegeben.
Derselbe wird demnach auf den Antrag seines Bru⸗ ders, des Tischlers Friedrich Balzer, nebst seinen etwa zurückgelassenen unbekannten Erben, hierdurch vorgela⸗ den, sich innerhalb neun Monaten, spätestens aber in dem vor dem Deputirten, Herrn Land⸗ und Stadige⸗ richts⸗Rath Schülke, auf
den 21. September klut.
angesevten Termine in dem hiesigen Gerichtsgebäude
versönlich oder schriftlich zu melden und weitere Anwei⸗
sung zu erwarten, unter der Warnung, daß er, der
George Jacob Balzer, sonst für todt erklärt und sein Erben überwiesen
Vermogen seinen sich legitimirenden werden soll.
Culm, den 11. November 1843. (L. S.) Königl. preuß. Land⸗ und Stadtgericht. [628 Nothwendiger Verkauf.
Land⸗ und Stadtgericht zu Schneidemühl.
Das dem Kaufmann Abraham Samuelsohn gehö⸗ rige, hierselbst sub Ne. 54 belegene Grundstück, abge⸗ schätzt auf 6796 Thlr. 21 Sgr., zufolge der nebst Hp⸗ pothekenschein und Bedingungen in der Registratur ein⸗ zusehenden Taxe, soll am 28. November 1844, Vormitt. 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.
Die dem Aufenthalte nach unbekannten Realgläubi⸗ ger Geschwister Abraham, namentlich der Lewin Abra⸗ ham, die Ernestine, der Samuel Abraham, der Benja⸗ min Abraham, der Herz Abraham, der Joseph Abra⸗ ham und der David Abraham werden hierzu öffentlich vorgeladen.
[897] Oeffentliche Vorladung.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns und Eisenwaa⸗ renhändlers Carl Broesicke ist unterm 27. Januar 1844 Konkurs eröffnet und der Herr Justizrath Jacobi vor⸗ läufig der Masse zum Kurator bestellt.
Alle unbekannten Gläubiger des Gemeinschuldners werden hierdurch vorgeladen, am
31. Oktober 1844, Vormittags 11 Uhr, im Stadtgericht vor dem Herrn Stadtgerichtsrath Her⸗ manni ihre Ansprüche an die Masse gehörig anzumelden und deren Richtigkeit nachzuweisen, auch sich mit den übrigen Kreditoren über die Berbehaltung des bestellten Interims⸗Kurators oder die Wahl eines anderen zu vereinigen.
Wer sich in diesem Termine nicht meldet, wird mit allen Forderungen an die Masse ausgeschlossen und ihm deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein cwiges Still⸗ schweigen auferlegt. b
Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden zu Sachwaltern vorgeschlagen die Herren Ju⸗ stizräthe Marckstein und Wilcke I. 1
Berlin, den 18. Juni 1844.
Königliches Stadtgericht hiesiger Residenzien. Abtheilung für Kredit⸗, Subhastations⸗ u. Nachlaßsachen.
[025] Bekanntmachung.
Das dem Lieutenant a. D. Carl Julius Wilhelm Kiesling gehorige, in der Teltower Vorstadt, Lucken⸗ walder⸗Straße Nr. 1 belegene, in unserem Hypotheken⸗ buche von dieser Vorstadt Vol. III. No. 73. verzeich⸗ nete, auf 8336 Thlr. 4 Sgr. abgeschätzte Grundstück nebst Zubehöbr soll im Wege der nothwendigen Sub⸗ hastation verkauft werden, und ist hierzu ein Pietungs⸗ Termin auf
den 3. Dezember 1844, Vormitt. 10 Uhr, vor dem Stadtgerichtsrath Herrn Steinhausen im Stadt⸗ gericht, Lmvenfer. 54, anberaumt.
Der Hypothekenschein, die Taxe und die besonderen Kaufbedingungen sind in unserer Registratur einzusehen.
Zugleich werden alle diejenigen, welche etwa An⸗ sprücht auf das Grundstück oder die Kaufgelder zu ha⸗ ben vermeinen, hiermit aufgefordent, diese spätestens bis zu dem oben gedachten Termine anzumelden und nachzuweisen, widri enfalls dieselben präkludirt und ihnen damit ein ewiges Stillschweigen sowohl gegen
Allgemeiner
Besitzer, als auch gegen den Käufer und die Gläubiger, auferlegt werden wird. 2b sê
den jetzigen
Potsdam,
Königl.
Stadtgericht hiesiger Residenz.
Mai 1844. 1 elne 902—
[618 b]
Berlin
—2 abn
b 88
v1
sou die Ausführung der Erdarbei⸗ ten, o we der Bau der kleineren Brücken und Durchlässe der 1 ½ Meilen langen Strecke zwischen Fürstenberg und Wellmitz, auf dem Wege der Submission
in Entreprise gegeben werden.
Die Pläne, Berechnungen, Entreprise⸗Bedingungen und Submissions⸗Formulare können im technischen Bü⸗ reau der I. Abtheilung in Frankfurt vom 10ten d. M. an während der Geg woselbst gegen Erlegung von 10 Sgr. Abschriften der Bedingungen, der allgemeinen Nachweisung und des Submissions⸗Formulars in Empfang genommen wer⸗ den können.
Submissionen für die Ausführung der betreffenden Arbeiten müssen versiegelt mit der Ausschrift:
ve.
Looses der Planirungs⸗Arbeiten in de II1I61“
1. Aheilunß“ 1 Bei C. H. Jonas, Werderstr. Nr. 11, 8.
und Imm. Müller in Leipzig erschien so eben:
Actien⸗Archiv
vor dem 26sten d. M. portofrei bei uns (Leipziger S Nr. 61) eingereicht werden. E Da an diesem Tage Nachmittags 4 Uhr die einge⸗ sangenen Submissionen eröffnet werden und der Zu⸗ chlag eventuell erfolgt, so können später eingehende
ankfurter
Kasse auf dem 1. bis 31. Juli 1844, Morgens von 9 bis Zten Zins⸗Coupons gezahlt. diesem Ende ersucht, die gedachten, so wie die pro 1stes und 2ies Semester 1843 fällig gewesenen und nicht ab⸗ gehobenen Coupons nach den Nummern geordneten Verzeichnisse in unserer Haupt⸗Kasse einzureichen und den Betrag dafür in Em⸗ pfang zu nehmen. Realisation eingehenden Coupons werden nächsten Zinszahlung im Januar 1845 realisirt. Berlin, den 8. Juni 1844. Direction der Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn⸗
hiesigen Bahnhofe in den Tagen vom
Schlesisch⸗-Mäͤrkische
Eisenbahn. Die Zinsen d. Prioritäts⸗ Actien der Berlin⸗
Frankfurter Eisenbahn pr. 1stes Semester 1844 mit 2 Thlr. pro Actie wer⸗ 8 den in unserer Haupt⸗
Abfahrt von Potsdam Rückfahrt von dem Templin um
2)
4 Sgr.
Von Potsdam: Vormitt. 9 Uhr. Hamburg:
Numerirte Sitze werden
mit Ausnahme der Sonntage, 1 Uhr, gegen Einlieferung des Die Inhaber werden zu 8
in der genannten Zeit mit einem
Die bis den 31. Juli c. nicht zur erst bei der
[894]
Geesellschaft.
Eisenbahn.
fähigen Actionaire derselben
Zur Anlage der Nie⸗
schen Eisenbahn zWi⸗ pschen Frank— furt un Guben
des Verwaltungsrathes ist.
Vollmacht Anderer abgeben.
erforderlich, welche, gegen
welche
tragten Beamten vorzuzeigen. ⸗ - Weimar, den 8. Juli 1844. schäftsstunden eingesehen werden, “
7 Preis eines Fahrbällets zur Hin⸗
zwischen Potsdam u. Hamburg. Wöchentliche regelmäßige Fahrtage: Montags, Mittwochs und Freitags,
Einladung nrersten General- Versammlung der Thü- ringischen Eisenbahn-
Gesellschaft.
Mit Bezugnahme auf den zwischen Preußen, Sach⸗ sen⸗Weimar⸗Eisenach und Sachsen Koburg und Gotha am 19. April d. J. abgeschlossenen Staats Vertrag, die Ausführung der Thüringischen Eisenbahn betreffend, und mit Bezugnahme auf die Paragraphen 59 und 62 des publizirten Statuts für die Thüringische Eisenbahn⸗Ge⸗ sellschaft, beruft der unterzeichnete Ausschuß die stimm⸗
Submission. auf Sonnabend den dritten August d. J., Vormittags 10 Uhr, in Erfurt
zu einer General⸗Versammlung, deren Zweck die Wahl Dieser besteht nach §. 35. des Statuts aus 12 Mitgliedern, von denen die betheiligten hohen Staats⸗Regierungen ernannt und 9 durch die Gesellschaft gewählt werden.
Der Besitz von 5 bis 10 Actien gewährt Eine Stimme und für je 10 Actien eine Stimme mehr. Ueber 10 Stimmen kann ein Actionair veder für sich noch in
Nach Anleitung des §. 27. des Statuts ist zur Theil⸗ nahme an der General⸗Versammlung eine Einlaßkarte spätestens 8 Tage vor dem Termin zu bewirkende Vorlegung der Qui die erste Einzahlung, von den zur Zeit noch fungiren⸗ den Ausschuß⸗Mitgliedern in den Städten Halle, Merse burg, Weißenfels, Naumburg, Apolda, Weimar, Erfurt, Gotha und Eisenach ertheilt werden wird.
Diese Karten sind beim Eintritt in d in dem großen Saale des Gasthauses zum Schlehendorn stattfindet, dem mit der Einziehung beauf
Der provisorische Ausschufs der Lisenbahn-Gesellschaft. Für denselben der Vorsitzende Frhr. v. Groß.
Anzeiger.
Dampsschifffahrt ZNS‚SI‚Swischen Potsdam vl und dem⸗Templin.
Sonntag, den 14. Juli. um 3 und 4 Uhr Nachm.
8½ 2 22 oder Rückfahrt
Montags, Donnerstags und Sonn⸗
abends, Morgens 5 Uhr.
bei dem
ausgegeben, in Potsdam sind nur dann Fahrbillette zu
haben, wenn dergl. Plätze in Berlin unverkauft blieben. Anker, Taubenstr. 10.
Unterzeichneten
3 durch
— .
ttungen über
ie Versammlung,
Thüringischen
zur Uebernahme des zweiten [898]
oder
Submissionen nicht berücksichtigt werden. eeeh
Die sich Meldenden bleiben vierzehn Tage nach dem 26. Juli c. an ihre Offerten gebunden, sofern se nicht früher von uns entbunden werden.
Berlin, den 7. Juli 1844.
Die Direction der Nieder⸗Schlesisch⸗Märlischen Eisenbahn⸗Gesellschaft. ü
Enthaltend
kanntesten Actien⸗Unternehmungen.
Lehr⸗Anstalt und Lect. Leipzig. Nr. 1.
Literarische Anzeigen.
Handbuch für die Actien⸗Börse.
das Nöthigste über den Ursprung und Bestand der be⸗ Herausgegeben von Dr. F. E. Feller, Lehrer an der öffentlichen Handels⸗ publ, an der Universität zu Preis 7 ½ Sgr.
v
strich aus Paris angelangt
Die Umwälzung, welche die Geldverhältnisse durch die neuen Werthe, deren Repräsentanten die Eisenbahn⸗ Actien bilden, erlitten haben, machen es Jedermann eben so wünschenswerth als nothwendig, sich über den wahren Werth dieser so verschiedenartigen neuen Erschei⸗ nungen zu unterrichten. In dem angezeigten Büchleir findet lege 8 enthält in der bekannten klaren Weise des Verfassers Angabe der finanziellen Verhältnisse sämmtlicher Eisen⸗ bahnen, deren Actien im Handel sind, namentlich also Angabe ihrer Länge, ihrer Kosten, ihrer etwanigen Prio⸗ ritäts⸗ oder Posterioritäts⸗Actien, Verloosung, Verzin⸗ sung ꝛc. Hierauf gestützt, wird leicht jeder Interessent sich klar machen können, welche Art Actien zu kaufen seinem Vortheile angemessen sei, welche nicht. Eine werthvolle Zugabe bilden die Notizen über die Actien von Feuer⸗Versicherungs⸗ und Dampfschifffahrts⸗Gesellschaf⸗ ten. Sollte sich später Stoff genug vorfinden, so wird ein 2tes Heft dieses erste ergänzen.
3ene Stuhrschen Buchhdlg.,
Schloßplatz Nr. 2, und in Potsdam am Kanal ist zu haben und bei E. Schäfer in Leipzig erschienen:
Napoleon. Geschichte des Konsulats des Kaiserreichs.
— 2 8 Von A. Thiers.
Uebersetzt und mit einer Einleitung „Geschichte Na poleon's bis zum Konsulate“. Von C. T. Heyne. 1—3 Lieferung (12 Bogen). brosch. à 3 ½ Sgr. Dem hier beginnenden Werke wird bereits seit Jah⸗ ren mit der größten Erwartung entgegen gesehen, wen könnte man auch würdiger halten, jene bedeutungsvolle Zeit zu schildern, als den geistreichen Staatsmann, welcher mehrfach dasselbe Steuer lenkte, an welchem in
sturmbewegteren Tagen der große Korse saß.
Das Ganze wird 4 Bände in 10 — 14täglichen Lie⸗ ferungen (von 4 Bogen, welche, elegant gedruckt, so viel wie 8 — 10 gewöhnliche Oktav⸗Bogen enthalten) umfassen und alle 2 Monate einen Band bilden. Subskribenten⸗Sammtler erhalten noch besondere Vortheile.
und
[896] Bei Dümmler, Linden 19, haben eben die Presse verlassen: Bopp, Glossarium sanscritum, fasc. 2. 2 TPhlr. 10 Sgr. Enke, astronomische Beobachtungen auf der Kö-
Bd. 5 Thlr.
nigl. Sternwarte zu Berlin. 21
[732 b] Die so vielfach verlangten Busennadeln und Brosches mit kleinen Brillanten und Saphirs (imitation de diamants)
sind nun wieder von E. Au⸗-
Treppe, Alexanderstraße (am Platz) Nr. 47, auch Eingang neue Königsstraße Nr. 32
8
—
F¹“¹];
Wüurmewechsel +† IFs.
man auf billige Weise Gelegenheit dazu. Es
7
Das Abonnement beträgt 2 Rthlr. für ¼ Jahr. 4 Rthlr. - † Jahr. 8 üthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie b ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den aum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses GBlatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: Friedrichsstrasse Mr. 72.
2 11“ Amtlicher Theil. ö“ Inland. Provinz Brandenburg. Personal⸗Veränderungen in der 7 Armee. — Provinz Preußen. Amtliche Bekanntmachung. — Schrei⸗ ben aus dem Grh. Posen. (Lehr⸗Anstalt für Agronomen; Bauschule; Rieal⸗Schulgebäude.) Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bapern. Das Steinheil⸗ sche Pyroskop. — Königreich Hannover. Dreihundertjähriges Ju⸗ 9. belfest des Cötus zu Emden. — Königreich Württemberg. Graf 8 Alexander von Wuͤrttemberg †. — Herzogthum Sachsen⸗Alten⸗ burg. Vereine zur Besserung entlassener Sträflinge. — Fürstenthum Lippe. Wahlgesetz. 8 Oesterreichische Monarchie. Dresden. Unruhen in Prag. Frankreich. Paris. Zusammenhängende Darstellung der Ereignisse in Marolko. — Vermischtes. — Briefe aus Paris. (Kammer⸗Arbeiten: Interpellationen wegen Marolko; Eisenbahnen; Budget. Das Budget für die katholische und die protestantische Geistlichkeit, so wie den jüdi— schen Kultus; Petition des niederen Klerus gegen die Befugnisse der Bischöfe; die Ehren⸗Legion. — Marokkanische Händel.) Großbritanien und Irland. London. Absendung eines Geschwa⸗ ders an die marokkanische Küste. Niederlande. Aus dem Haag. Abreise des Königs nach Luxemburg. Dänemark. Schleswig. Eroͤffnung der Stände⸗Versammlung. Italien. Rom. Abreise des Königs von Bayern. — Vermischtes. Spanien. Briefe aus Madrid. (Näheres über den definitiven Bruch mit Marokko und jüngste Minister⸗Krisis; Vermischtes.) — und Paris. (Die Regierung und die Cortes; die Unterhandlungen mit Don Carlos und dem päpstlichen Stuhle.) Brasilien. Eröffnung der Kammern. — Thron⸗Rede des Kaisers. Eisenbahnen. Die München⸗Augsburger Eisenbahn geht an den Staat über. — Publication des Staats⸗-Vertrags über die thüringische Eisenbahn. Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse. — Königs⸗ berg. Wollmarkt. Vermischtes.
Königl. Schauspielhaus. (Gastspiel des Herrn Hoppé.) — Pariser Gewerbe⸗
Ausstellung. — Compositionen von Mendelssohn⸗Bartholdy. — Vermischtes.
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Königl. schwedischen Oberst⸗Lieutenant im Generalstabe und Hofmarschall der verwittweten Königin von Schweden und Norwegen Majestät, Grafen von Rosen, so wie dem Königl. schwedischen Oberst⸗Lieutenant und Bataillons⸗Chef im Regiment Dalekarlien, von Lagerstrale, den St. Johanniter⸗Orden zu verleihen.
Dem Maschinenmeister Andreas Pipo zu Suͤdenburg⸗Mag⸗ deburg ist unterm 10. Juli 1844 ein Patent auf eine Mühleneisen⸗Büchse, insoweit solche nach dem vor⸗ gelegten Modell und der Beschreibung für neu und eigen⸗ thümlich erachtet worden ist, auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, der Monarchie ertheilt worden. t
und für den Umfang
Uichtamtlicher Theil.
Inland.
Ppvrovinz Brandenburg. Laut dem Militair⸗Wochen⸗ blatt vom 13. Juni ist der aggregirte Rittmeister vom 8ten Ulanen⸗ Regiment, Erbprinz zu Schaumburg⸗Lippe, von diesem Dienstver⸗ hältniß entbunden und wird, mit dem Charakter als Major und der Regiments⸗Uniform, à la Suite der Armee geführt.
Provinz Preußen. Die zu Königsberg erscheinenden Zeitungen enthalten nachfolgende, zu Königsberg unterm 9. Jull er⸗
gelegt hat.
gangene Bekanntmachung: „Nach dem bestehenden russischen Zoll⸗Tarif können zwar russische Staatspapiere als Kommerz⸗Bank⸗ Billette, Inscriptionen ꝛc. zollfrei nach Rußland eingeführt werden, es darf aber Kaiserlich russisches und sonstiges Papiergeld nicht über die Gränze nach Rußland wieder eingebracht werden, widrigenfalls dasselbe dort konsiszirt wird. Das Publikum wird hiervon in Kennt⸗
niß gesetzt, um die Annahme des hiernach nur für den inneren Ver⸗
kehr bestimmten Kaiserlich russischen Papiergeldes vermeiden zu können. Es ist daher für das diesseitige Publikum räthlich, die Annahme des nur für den inneren Verkehr bestimmten Kaiserlich russischen Papier⸗ geldes zu vermeiden.“
„„ Aus dem Großherzogthum Posen, 10. Juli. Nachdem die Staats⸗Regierung in der Abhülfe rücksichtlich der mate⸗ riellen Mängel unserer Provinz die Initiative ergriffen und während der letzten Zeit namentlich in Betreff landwirthschaftlicher Verbesse⸗ rungen wesentliche Schritte gethan hat, beeilt man sich auch von an⸗ deren Seiten, den diesfälligen Bestrebungen Vorschub zu gewähren um sich desto allgemeinere Erfolge zu verbürgen. 1
Die reicheren Güterbesitzer der Provinz, worunter der ehemalige General Chlapowski, die Grafen Ed. Raczynski und Mielzynski ge⸗ nannt werden, beabsichtigen die Anlage einer höheren Lehr⸗Anstalt für Agronomen, welche das Institut von Marimont oder Eldena zum Muster haben dürfte. Da der Staat sein Augenmerk hauptsäch⸗ lich auf die Verbesserung des Landbaues unter den bäuerlichen Wirthen zu richten scheint, so wird der Privat⸗Eifer für Erstre⸗ bung einer höheren Boden⸗Kultur zu jenen Intentionen eine wün⸗ schenswerthe Ergänzung bilden. Der Ort der Anlage des neuen In⸗ stituts ist noch nicht bestimmt, wahrscheinlich dürfte er aber auf den Gütern eines der drei Genannten ermittelt werden. Diese lassen auf eine günstige Wirksamkeit des Unternehmens schließen, da sie nament⸗ lich in der Boden⸗Kultur offenbare Proben ihrer praktischen Einsicht geliefert haben. Das Direktorium des Instituts wird dem Verneh⸗ men nach in die Hände des gegenwärtig noch im Auslande besindli⸗ chen Civil⸗Ingenieurs Dwarzaczek gegeben werden, welcher seine technischen Erfahrungen durch vieljährigen Besuch der pariser Central⸗ Schule gewonnen und dieselben sowohl beim Bau der Eisenbahn nach Versailles als auch während seines zweijährigen Aufenthalts in Bel⸗ gien bei den dortigen Bahnbauten, ferner durch die nach Aufforde⸗ rung des Königs von Neapel erfolgte Uebernahme des Direktoriums in den Schwefel⸗Bergwerken des Königreichs Neapel an den Tag
Ohne Zweifel wäre die Niederlassung und technische Thä⸗ tigkeit eines solchen Mannes in der Provinz, aus Rücksicht darauf, daß dem bisher noch lange nicht vortheilhaft genug genützten Boden derselben durch technische Operationen noch bedeutende Schätze abge⸗ rungen werden könnten, ein ungemeiner Gewinn.
Demnächst wird für das Großherzogthum durch eine anderwei⸗ tige Vereinigung von Privat⸗Personen auch binnen kurzem, und den Angaben nach in der Stadt Posen, eine Bauschule gegründet wer⸗ den, damit die Technik und mit ihr die Industrie, welche sich bisher in der Provinz nicht über die Mittelmäßigkeit erhoben, nunmehr in schnelleren Aufschwung komme.
Der Bau des auf Kosten der Regierung in Posen gegründeten Real⸗Schulgebäudes, dessen Errichtung einen allgemein geheg⸗ ten Wunsch erledigt, ist bereits seit einiger Zeit vollendet, und der Unterricht soll binnen kurzem beginnen.
Ausland. 8 Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Bayern. Bei der militairischen Kirchenfeier am 8. Juli, dem Geburtsfeste Ihrer Majestät der Königin, trat zu München die Allerhöchste Anordnung vom 2. April d. J. zum er⸗ stenmale in Vollzug, welcher zufolge die Kirchen⸗Parade erst dann stattfinden darf, wenn die Soldaten beider Konfessionen in ihren re⸗ spektiven Kirchen dem feierlichen Gottesdienste beigewohnt haben. —
Das Regierungsblatt vom 8. Juli bringt eine Bekanntmachung, „den Unterstützungs⸗Fonds für unverschuldet in Noth versetzte Advo⸗ katen betreffend.“ — Das Intelligenzblatt von Ober⸗Bayern vom 5. Juli enthält folgende amtliche Aufforderung: „Der Königl. Akademiker und Konservator Dr. Steinheil hat eine einfache Borrich tung zur Ermittelung entfernter Brandstätten ausgedacht, deren Be⸗ schreibung im Kunst⸗ und Gewerbsblatte des polytechnischen Vereins, November⸗ und Dezemberhefte 1843, abgedruckt, und welche auch bereits auf dem nördlichen Münchener⸗Frauenthurme in Ausführung gebracht ist. Sämmtliche Königl. Distrikt⸗Polizei⸗Behörden von Ober⸗ Bayern werden in Folge eines Reskripts des Königl. Ministeriums des Innern vom 20sten v. M. hiervon mit dem Auftrage in Kenntniß
g
gesett, die Verwaltung der größeren Gemeinden auf diese Erfindung eines bereits als zweckmäßig erprobten Pyroskops aufmerksam zu machen.“
Königreich Hannover. Die Ostfriesische Zeitung berichtet aus Emden, daß am 2. Juli, als dem gewöhnlichen Sitzungstage des Cötus, von den in bedeutender Anzahl erschienenen Mitgliedern desselben, das dreihundertjährige Jubelfest des Cötus mit großer Theilnahme gefeiert worden ist. Zur Ir Zeit versammelten sich die Amtsbrüder in dem zu den cötuellen Sitzungen benutzten Lokale, wo der zeitige Präses, Hugh Mackay, eine angemessene, wahrhaft herzergreifende Fist⸗Reve hielt. Mit einer dem 80jährigen Greise eigenthümlichen Beredtsamkeit führte er 111811s Vorzeit zurück, wo das Vaterland durch die Mitwirkung des damals regie⸗ renden Grafen Eduard J. sich für die gereinigte Lehre des Christenthums entschied. Mit lebhaften Farben schilderte er das von Oben gesegnete Werk der Reformation, und zählie zu den Mitteln und Anstalten, welche dasselbe in unserer Provinz gefördert und gesichert haben, ganz vor⸗ züglich unseren ehrwürdigen Cötus, vor 300 Jahren, unter der egierung der Gräfin Anna, durch den polnischen Freiherrn Johannes à Lasco gestif⸗ 1b tet, als dieser von ihr zum Superintendenten über alle Kirchen Ostfrieslands angestellt worden war. Wenngleich blos die Geistlichen in Ostfriesland, welche sich zu der reformirten Kirche bekennen, Mitglieder des Cötus seien, was ursprünglich nicht der Fall gewesen, indem der Stifter eine Vereini⸗ gung aller protestantischen Geistlichen bezweckte, so stehe dennoch der Cötus da als ein Segen für die vaterländische Kirche, und als ein Verein, de durch die berühmten Männer, welche er an seiner Spitze und in seine
Mitte aus früheren und späteren Zeiten aufzuweisen hätte, sich großen Ruhm
erworben habe.
Königreich Württemberg. Am 6. Juli ist Se. Erlaucht der Graf Alexander von Württemberg zu Wildbad am Gehirn⸗ schlag gestorben. (Der Verewigte, ein Sohn des Herzogs Wilhelm von Württemberg, war am 5. November 1801 geboren und seit 1832 mit der Gräfin Helena Festetics de Tolna vermählt. Er lebte ab⸗ wechselnd in Wien und Stuttgart. Als lyrischer Dichter trat er zuerst unter dem angenommenen Namen Sandor von S., später aber orthonym auf. Durch seine „Gedichte“, Stuttgart 1837, be⸗ sonders aber durch seine später erschienenen „Lieder des Sturms“, hat er als einer der begabtesten Lyriker im Vaterlande Anerkennung gefunden.)
Herzogthum Altenburg. Auch in Altenburg werden jetzt Vereine zur sittlichen Besserung und Versorgung entlassener Sträflinge begründet. Da man dort eingesehen, daß zur Realisirung des Zweckes die unmittelbare Einwirkung der Staats⸗Behörde nicht wohl in Anspruch genommen werden könne, so wird nur die Privat⸗ Vereinigung edler Menschenfreunde beabsichtigt.
Fürstenthum Lippe. Durch eine Verordnung vom 2. Juli, welche im detmolder Regierungsblatt veröffentlicht wird, hat das fürstl. lippesche Wahlgesetz vom 6. Juli 1836 auf Antrag der Stände eine Abänderung in Bezug auf die Wahlen der Stellvertreter der Landtags⸗Abgeordneten erfahren. Man hat die in §§. 6 und 18 enthaltene Vorschrift, nach welcher diejenige Person, für die sich die meisten Stimmen nach dem Landtags⸗Abgeordneten ergeben, als Stell⸗ vertreter gewählt sein soll, von Seiten der Stände sowohl, als von Seiten der Regierung für ungeeignet erkannt, um aus einer solchen Wahl abzunehmen, ob die Mehrzahl der Wahlmänner den auf diese
Weise Ernannten für qualifizirt halte zu dem Posten eines Stellver⸗
Königliches Schauspielhaus
b Gastspiel des Herrn Hopp. Seit Seydelmann’s Tod haben wir auf unserer Hofbühne keinen Gast sesehen⸗ der, nächst Döring, im Fache der ernsten Charakter⸗Gestaltung 0 Tüchtiges, Einheitliches, Substanzielles und aller Anerkennung Würdiges geleitet hätte, als der Herzogl. braunschweigsche Hofschauspieler Herr Hoppé. Das Publikum und die Kritik haben dies gleichmäßig anerkannt, und Herrn Hoppe gelang es in sämmtlichen Rollen, die er bisher zur Anschauung
brachte, v seltenen Triumph der Kunst zu feiern. Wir sahen ihn zweimal, in der Krone der Lessingschen Schriften, dem poetischen Mittelpunkt der philosophisch⸗theologischen Polemik des Dichters, als Nathan. Die größten Schauspieler haben immer ihre Ehre darin
ggeesucht, diesen Nathan, der, wie Friedrich Schlegel (im ersten Band der
„Charakteristiken und Kritiken”) sagt, „vom schwebenden Gei Ho
durchglüht und überhaucht ist“, als den Träger einer großen 8 v.- präsentiren und uns in ein Herz blicken zu lassen, das werth wäre, als Weltmuster gepriesen zu werden. Auch Herr Hoppé suchte dem Streben des Dichters, von der höchsten Glaubens⸗Toleranz, deren die Menschen fähig sind, ein universelles Muster aufzustellen, treu zu folgen, und es gelang ihm für die Idee desselben eine entsprechende Verkörperung zu werden. In dieser Auffassung des Charakters durch unseren Künstler schien der that⸗ sächliche Beweis geliefert, daß nicht die Verschiedenheit der Form sondern der innere Werth des Herzens die wahre Gläubigkeit bedinge. Wenn die philosophische Absichtlichkeit das poetische Interesse am „Nathan“ schwächt, und man mit Recht den Tadel erhoben hat, daß die Sittenlehre der Begebenheit, nicht die Begebenheit der Sittenlehre zum Grunde liege, so hat das Stück doch auch seine dramatisch belebten Momente und mitunter sogar einen romantischen Anstrich. Dies gilt na⸗ mentlich von dem dritten Akt, in welchem die Auffassungsgabe des Herrn Hoppé brillirte. Hier lernen wir Nathan als Weisen achten, nachdem wir uns wegen seines Reichthums und Wohlthuns, wegen seiner edlen Gesin⸗ nung und Auftlärung schon früher für all sein Thun interessirt hatten; hier treffen wir auch jene weltberühmte, in ihrer uranfänglichen Idee dem Boccaz entlehnte, von Lessing mit wunderwürdiger Kunst zur Handlung erhobene Erzählung von den drei Ringen. (Vergl. Echtermeyer’s und Simrock's „Novellenschatz der Italiener“, Berlin 1832, Th. I. S. 39 ff.) Sie ist die Pointe des Stücks, und wie aus diesem einfachen Märchen eine so
überaus ergreifende Wahrheit Herz treten könne, zeigte sich bei uns wiederum in der feinen und wirkenden Nüancirung, die hn Gast hier walten ließ, um einen der erhebendsten Eindrücke hervorzurufen. 3
„Die so häufig zur Sprache gebrachte Frage, warum Lessing gerade einen Juden zum Träger eines Prinzips, wie das von ihm in Nathan aufgestellte, gewählt habe, ist übrigens von Niemand mit so siegreicher Wahrheit beantwortet worden, als von Rötscher. „Alles“, sagt derselbe in sei⸗ nem „Collus dramatischer Charaktere“, Berlin 1844 S. 207, „was man bisher hierüber beigebracht hat, erschöpft die Tiefe, welche in dieser Wahl liegt, durch⸗ aus nicht. Die Ansicht, daß das von den Christen am meisten verachtete Volk die glaubensstolzen Christen gleichsam beschämen sollte, indem sich in einem Juden das rein Menschliche zur vollen Erscheinung gebracht habe, löst die Frage nicht, weil sie den Grund nur in der Polemik gegen christliche Bi⸗ gotierie und Intoleranz sucht. Noch weniger genügt, daß Lessing durch die Wahl des Juden den Spinoza oder etwa gar Moses Mendelssohn habe verherrlichen wollen. Man ehrt Lessing in der That wenig, wenn man ihn sich durch einen so äußerlichen Grund bestimmen läßt. Der absolute Grund muß in der Natur des Judenthums selbst gesucht werden. Will man den Sieg eines Prinzips darstellen, so wird dies am vollendetsten geschehen, wenn man es aus seinem härtesten Gegensatz sich erheben sieht. Denn ein Prinzip triumphirt nur insofern vollständig, als es ganz in den Kreis seines Gegensatzes eingegangen ist und sich durch die Vernichtung desselben bethä⸗ tigt. Die Nachhaltigkeit des Sieges, seine überzeugende Kraft liegt also in der Macht des Gegners, welcher zu Boden gestreckt wird. Nun stellt das Judenthum das exklusivste religiöse Prinzip dar, welches sich nicht nur aus⸗ schließend gegen alle andere Religionen kehrt, sondern dieselben auch sich gegenüber als unberechtigt bezeichnet. Das jüdische Volk fühlt sich durch den Glauben an die ihm gewordene Offenbarung Jehovah's als das aus⸗ erwählte, welches jedoch andere Völker nicht an den Segnungen dieses Vor⸗ zugs Theil nehmen läßt, sondern sich in seiner Ausschließlichkeit gegen alle andere Religionen erhält. Ihm gegenüber sind alle andere Völker, die Be⸗ kenner aller anderen Religionen unrein, weil sie nicht einer gleichen Aner⸗ kennung durch Jehovah selbst gewürdigt worden sind. In biefer seiner star⸗ ren Abgeschlossenheit ist das Judenthum aber auch unfähig, sich bis zum Gedanken eines universellen Reichs zu erheben, in welches die Völker end⸗ lich alle aufgenommen werden sollen. Der Fanatismus der Bekehrung und damit der Gedanke, sich über den Erdkreis auszubreiten durch den heiligen
mit unwiderstehlicher Ueberredung vor das
Krieg, wie ihn der Muhamedismus proklamirt, ist dem Judenthum eben so fremd, als die Universalität des Christenthums, welches sich als die Religion der Menschheit ankündigt, an welcher allen Völkern theilzunehmen beschieden sfei. Das Judenthum wurzelt daher, seinem Wesen nach, in dem hochmü⸗ thigen, exklusiven Glauben, indem es sich durch Theilnahme mit Nicht⸗ Juden befleckt; denn mit ihm verglichen, sind die Bekenner aller anderen Religionen unrein. Die religiöse Satzung erscheint aber auch im Judenthum in ihrer starrsten Form, indem sie das Leben selbst in seinen endlichsten und oft gleichgültigsten Beziehungen regelt und beherrscht. Schließen sich ja doch die Bekenner des Judenthums gerade durch die treue Befolgung des religiösen Gesetzes, als die gegen Andere Bevorzugten ab, denn die meisten ihrer Vorschriften sind der Ausdruck ihrer höheren, religiösen Stellung, deren sie sich in jedem Momente gegen alle andere Menschen bewußt werden und deren strenge Befolgung sie unablässig an die Bewahrung ihrer Ausschließ⸗ lichkeit mahnen soll.
Aus unserer Darstellung wird klar geworden sein, warum der Dichter den Vertreter des universellen, rein menschlichen Prinzipes zum Juden machen mußte. In ihm hat nämlich dieses Prinzip den glänzendsten Sieg ersochten, weil es den mächtigsten Feind zu Boden geworfen hat. Der durch den Glauben seiner Religion zur starrsten Ausschließlichkeit Verwiesene, dessen Leben strengen Satzungen unterworfen ist, der befreit sich durch die Macht des rein menschlichen Gedankens zur Anerkennung des über alle Satzung, über jede erklusive Richtung eines positiven Glaubensbekenntnisses erhabenen Menschenthums. Nur wer in sich selbst den Gegner völlig überwunden hat, ist berufen, diesen Feind auch in Anderen zu bekämpfen und zu besiegen. Nur der Jude Nathan, welcher dem von der religiösen Satzung und dem Glaubenshochmuth am meisten beherrschten Volke ange⸗ hört und sich dennoch zur Aufnahme des von aller positiven religiösen Satzung freien Menschenthums erhoben hat, durfte das, was er an sich felbst auf das vollständigste durchgeführt hat, auch an Anderen durchführen. Darum ist er der bewußte, geistesklare Träger des Prinzips, welches der Glaubenstyrannei und jedem, das Menschliche verdrängenden, religiösen Hochmuth den Krieg erklärt und das darin noch schmachtende Bewußtsein daraus zu befreien strebt. Darum ist dies Prinzip bei Nathan ein Resul⸗ tat des Lebens, das er einem harten Kampfe erst abgewonnen und nach allen Richtungen in sich selbst durchgesochten hat. Darum kennt auch Na⸗ than alle Berufungen des Gegners, alle Wendungen des Feindes, weil er in alle selbst hat eingehen müssen, um sich aus der Beschränktheit