111414“““ Hieraus ergiebt gekommen sind als
im vorigen Ja 8 Ser, d⸗ 28 Jahres 1839 um nahe an 50,000.
Verkehrs ist hauptsäch
Der Zuzug von Dienstboten steigert sich mit jedem Jahre. Im Jahre Dienst⸗Erlaubnißscheine zum Antritt eines hiesigen herrschaftlichen 5742 weibliche Dienstboten, ertheilt worden, welche Zahl die der im Jahre 1842
1843 sind ubnif Dienstes an 2169 männliche und
ßerhalb kamen, 2 1b ausentgenen Dienstboten Gum 1011 übersteigt.
Anlangend den Getraide⸗ und Markt⸗Verkehr, so betrug in Berlin die
Getraide⸗Zufuhr im vergangenen Jahre: a. zu Lande.
954 W. 12 S. Erbsen, 97 W. 12 S. Linsen. b.
19 S. Erbsen. traide⸗Zufuhr zu Lande 5333 Wspl. Wspl. 5 Schfl. mehr.
Auf die hiesigen Vi
polizeilichen Vergehen sein.
um 10 — 12,000 Köpfe gemehrt hat.
Während des Jahres 1843 wurden zum Stadtvoigtei⸗Gefängniß ein⸗ gebracht: 10,554 männliche, 3339 weibliche, zusammen 13,893 Arrestaten, 12,150 Arrestaten, worunter 1125 wegen Bettelns, mithin 1843 1743 Arrestaten mehr.
Seit fünf Jahren stellt sich die Zahl der Arrestaten, mit Ausnahme des
worunter 1010 wegen Bettelns. Im Jahre 1842:
letzten Jahres, im Ganzen günstig dahin:
12,151.
Im Jahre 1843 sind in Berlin 1865 Verbrecher ermittelt, verhaftet Im Jahre 1842 wurden
und der Kriminal⸗Behörde überwiesen worden. 1706 ermittelt, mithin im Jahre 1843 mehr 159. Die folgende Uebersicht, wonach 1839 2005 Verbrecher 1840 . 1699 8 1841 1623 8 1842 1706 22 1843 1865 „
der Kriminal⸗Behörde überliefert worden sind, stellt eine bemerkenswerthe
Verminderung gegen das Jahr 1839 heraus.
Im Laufe des vergangenen Jahres wurden der Polizei⸗Behörde 3488. Diebstähle angezeigt; im Jahre 1842 dagegen 3539, mithin 1843 weniger 51. Im Jahre 1843 wurden den Kriminal⸗Behörden zur gerichtlichen Ver⸗ anlassung übersandt 1286 Diebstahl⸗Anzeigen, 1842 dagegen 1497, mithin
1843 weniger 211.
Es geht hieraus hervor, daß die Gerüchte über eine beunruhigende Zunahme der Verbrechen gegen das Eigenthum, die im vorigen Jahre wiederholt in den öffentlichen Blättern verbreitet wurden, thatsächlich unbe⸗ Es ergiebt sich sogar aus einem Ueberblicke der letzten fünf
gründet sind. Jahre, wonach im Jahre 1833.. . 3829 5 JTLEI8a“ 3828 „ 18 öö38919
5 AH“ 3539 1 8 5) Am Schluß des Jahres Verbrechern i Strafanstalten 1851, die übrigen auf freiem Fuße.
Reihe von Jahren ungefähr gleich bleibt.
Es befinden sich von ihnen in dem Alter bis zum 15ten Lebensjahre 425,
vom 15ten bis zum 30sten 2 mithin verhältnißmäßig die meisten über 30 Jahre
ch, daß im Jahre 1843 21,328 Personen mehr an⸗ 127 40,221 mehr als 1839. Die Gesammtzahl hre angekommenen und abgegangenen Reisenden über⸗ b Diese Zunahme des
6360 Wspl. 12 Schfl. Weizen, 4447 W. 12 S. Rog⸗ gen, 1388 W. große und 1103 W. kleine Gerste, 10,365 W. 12 S. Hafer, zu Wasser: 33,431 Wspl. 23 Schfl. Weizen, 45,002 W. 12 S. Roggen, 4794 W. 5 S. große und 2354 W. 1 S. kleine Gerste, 15,685 W. 20 S. Hafer und 5183 W. Im Vergleich mit dem Jahre 1842 betrug 1843 die Ge⸗ 17 Schfl. weniger, zu Wasser 60,769
ehmärkte waren zum Verkauf gebracht: 21,762 Stück Rindvieh, 96,803 Schweine, 201,971 Schafe und 31,207 Kälber.
Von besonderem Interesse dürften die folgenden Angaben über die Zahl der in der Hauptstadt am Schlusse des verflossenen Jahres befindlichen Ver⸗ brecher und die Uebersicht der im Laufe desselben verübten Verbrechen und Auch hier wird die Zusammenstellung auf den letzten fünfjährigen Zeitraum zurückgehen und die Zahlen⸗Verhältnisse der während dieser Jahre begangenen Verbrechen und Vergehen darbieten, bei deren Beurtheilung indessen nicht außer Acht zu lassen ist, daß die Bevölke⸗ rung der Hauptstadt sich während dieses Zeitraums durchschnittlich jährlich
“““ „ eesb 3488 Diebstähle angezeigt worden sind, eine seit längerer Zeit fast stetige Abnahme dieses Verbrechens. 1843 befanden sich in Berlin und dem wei⸗ teren Polizei⸗Bezirke an bestraften und unter polizeilicher Aufsicht stehenden iberhaupt 10,551 Personen, unter ihnen in Gefängnissen und Von dieser Zahl gehö⸗ ren 7527 dem männlichen, 3024 dem weiblichen Geschlechte, mithin über *½ der Gesammtzahl dem Letzteren an, ein Verhältniß, welches sich seit einer
Jahres 11,932,
die von Contraventionen betragen.
am 1. Januar 1844 1. 8 ““ „ 41. 8 ö1
1834 108 vorhanden waren, um 1
worden.
Vpon den 11,932 Kontravenienten wurden mit Geldbuße 6037, Ge⸗ fängniß 2201, Confiscation 115, körperlicher Züchtigung 6, zusammen 8359 bestraft, belehrt und verwarnt 2400, freigesprochen 95, mit Strafe verschont 500, nicht ermittelt 303, wegen Entfernung von hier nicht weiter verfolgt 215. Schließlich mag hier eine Notiz über die Zahl der zu Anfang dieses Jahres in Berlin existirenden Schankwirthschaften und eine Vergleichung derselben mit der im Jahre 1843 und 1834 vorhanden gewesenen Anzahl ihren Platz finden. Es waren hier konzessionirt: Schankstätten, wo aus⸗ schließlich oder doch hauptfachlich Brannt⸗ wein geschankt wird.
292 457 965 Es ergiebt sich hieraus, daß sich die Zahl der eigentlichen Branntwein Schankstätten im Laufe des Jahres 1843 um 165 vermindert, die Zahl der Bier⸗Schankwirthschaften dagegen um 184 vermehrt, und daß sich die Zahl der ersteren seit einem zehnjährigen Zeitraum um 673 vermindert, die Zahl Eben so hat sich die Anzahl der Wein⸗ und Kaffechäuser, deren 1834 nur 49 vorhanden waren, bis zu Anfang die⸗ ses Jahres um 148, die Zahl der 11“ und Konditoreien, deren 34 vermehrt.
Wenn die große Zunahme dieser letzteren Etablissements für den stei genden Luxus der Residenz bezeichnend ist, so liefert die von Jahr zu Jahr abnehmende Zahl der Branntwein⸗Schankstätten und die in gleichem Ver hältnisse zunehmende Zahl der Bierschankstätten den Beweis, daß der Genuß ch den des Biers verdrängt wird. Ob sittlichen und körperlichen Gesundheits⸗ zustandes liegt, ist noch nicht ausgemacht. Die Erfahrung der letzten Jahre lehrt leider, daß sehr bedauernswerthe Erzesse in nicht geringer Zahl und häufig unter Personen der gebildeteren Klassen durch das Bier veranlaßt
der letzteren um 466 vermehrt hat.
des Branntweins mehr und mehr durn darin eine wirkliche Verbesserung des
1108
Sie begingen zusammen 22,410 Verbrechen und zwar Verbrechen gegen das Eigenthum 16,733, andere 5677.
Die Zahl der polizeilichen Vergehen beträgt im Laufe des vergangenen mithin 705 Fälle mehr als im Jahre 1842, in welchem lich dem Einfluß der Eisenbahnen zuzuschreiben. 11,227 Contraventionen vorkamen. Wie seit längerer Zeit waren auch im vergangenen Jahre die Uebertretung der Vorschriften für das öffentliche Fuhrwesen in 4338, und des Verbots des Tabackrauchens auf den Straßen in 2797 Fällen, die häufigsten, indem sie sast 5 sämmtlicher vorgekommenen
300 Fl. 94 ½ G.
Wien, 11 1612. Aul. de
Antwerpen, 10. Juli.
Hamburg,
1834 Livorn. II 6 ½.
Zinsl. —. Neue Aul. 20 ½.
Frankfurt a. M., 12. Juli. 5 % Met. 112 ¾ G. Bank-Actien p. ult. 2011 Br. Bayr. Bank-Actien 717 Br. Hope 89 ¾⅔ Br. Stiegl. 89 ½ Br. Int. 60 52⁄. Poln. do. 500 Fl. 94 ½ G.
do. 200 Fl. 29 ½ Br. 1
13. Juli. Bank-Aectien 1660. Engl. Russ. 112 ½.
Paris, 10. Juli. 5 % Rente fin cour. 122. 20. 3 % Rente fin cour. 81.75. 5 % Neapl. au compt. 99. 25.
5 % Span. Rente 31. Pass. —.
. Juli. 5 % Met. 110¹½. 4 % 100 ⅞. 3 % 771. Bank-Actien 150. de 1839 130 ¼. Nordb. 142 ½. Gloggn. 114.
Meteorologische Beobachtungen.
Schankstätten, wo aus⸗ 1844. schlietlich oder doch 14. Juli. hauptsächlich Bier ge⸗
Morgens
Nachmittags Nach einmaliger
2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
W“ 6 Uhr. V
schankt wird. 805 621 339
Luftdruck .. Luftwäüärme Thaupunkt ... + Dunstsättigung Wetter
Wind
Wolkenzug. ..
95 pCt.
TPagesmittel: 331,73“ Par.. + 11,80 n. † 10,22 R...
8 331,99 Par. 330,44 Par. 333, 16 Par. Quellwärme .8 R.
8 8 92 10,00 n. +
13,50 R. + 11,8 R. Flusswärme 13,909 R. 9,1 „ + 12,20 R. + 9,32 R. Rodenwärme 1 1,0, R. 90 pCt. 82 pCt. Ausdünstung 0,011 8 Rh. Regen. Gewitter. regnig. Niederschlag 0,279 Rh. Sw. SW. Wüurmewechsel + 15,12* WSW. 1 V 9,90 kh. 89 pet. Wsw.
WSW.
C. Blum. und Herrn Gas
erstenmale: Ne⸗ von Herrn und
„ l in Den 15.
Handels- und Börsen-Nachrichten.
Juli
Petersburg: Ro schneider.
„ ZSl vr 1844.
Pr. Cour.
Fonds. Rrief. Geld.
Kctien. 5
Pr. Cour.
nrief. Dienstag,
Geld. Gem.
St. Schuld-Sch. Prümien-Scheine d. Secb. à 50 T. — 87 ⅔ Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. 32 Berliner Stadt- Obligationen 3 ½ 101 Danz. do. in Th. — 48 Westpr. Pfandbr. 8* 101 2 Grossh. Pos. do. 4 104 do. 16. 8
1013 I 101¾
1
3 Ostpr. Pfandbr. 3 — 31 101 ⁄ Kur- u. Neum. do. 3 101 *
Schlesische do. 32 100 ¾
Pomm. do. 8
Gold al marco. — Friedrichsd'or. — And. Gldm. à 5 Th. —
Disconto.
Brl. Pots. Eisenb. 5 do. do. Prior. Obl. 4 Mgd. Lpz. Eisenb. — do. do. Prior. 0 1. 4 Brl. Anh. Eisenb. — 162 do. do. Prior. Obl.] 4 DH s. IAlb. Bisenb. 5 do. do. Prior. Obl. Khein. Eisenb. 5
do. do. Prior. Obl. 4
do. v.Staatgarant. 3 ½ Brl. Frankf. Eisnb. 5 do. do. Prior. Obl. 4 0 b.-Schles. Eisnb. 4 122 do. Lt. B. v. eingez. — B.-St. E. Lt. A. u. B. — Magd.-Halbst. Eb. 4 Brl.-Schw.-Frb. E. 4 — do. do. Prior. Obl. 4 10: 2 Bonn-Kölner Esb. 5
Amsterdam, II. Juli. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1095⅛.
4607, 65919.
Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 61 ₰%. 5 % do. 100 ½.
2'5 Pass. 5 8⅛.
4 % Russ. Hope 91.
Aufzügen, von Posse in 1 Akt, 193 als Gastrolle.)
104
ausgeführt von Akt): Tyroler Abtheilung Gum Kindern.
103 ¼
95 ½ 4 98 ¼ 89 ½ 98 ¼
Spanien. Donnerstag Guste.
149 ½ 103 ½¼
114 ½ 130 ½ 120 ½
Ballet-⸗Personal,
gliedern des Kör auf: 135 ⅔
8
Zinsl. 6 ⅞. Preuss. Pr.
Ausg.
eEEEEb
Bekanntmachungen.
[488] EIIEEun.
Folgende Verschollene:
1) die verwittwete Hedvig Kielezewska (v. Kielczewska) geborene Tuszynska, die 1797 in Gnesen gewohnt hat, und über deren ferneren Aufenthalt keine Nachricht vorhanden ist,
2) Johann Philipp Braun, der im Jahre 1812 von Inowroclaw, wo er bei dem Bäcker Schultz in der Lehre war, mit den Franzosen nach Rußland gegangen sein soll,
3) die Gebrüder Johann Peter und Friedrich Perski oder Persike aus Bromberg, geboren resp. am 27. Oktober 1783 und 5. Dezember 1785, von denen der eine vor dem Jahre 1815 bei einem Bau in
Fpordon seinen Tod gefunden haben, und der an⸗ ddere 1801 mit dem Regimente Mannstein von
Bromberg nach Berlin marschirt sein soll,
4) der Bürgermeister Stephan Rozanski aus Trzemeszno,
dder von dort im Jahre 1810 nach Polen entwi⸗
IÜchen ist,
5) die verehelichte Margaretha Grudzicka (Grodziecka, S Grudziecka, Grodzicka), früher verwittwet gewesene 88 Adamska, welche sich mit ihrem Ehemann, dem Jäger
Michael Grudzicki vor länger als 30 Jahren in Orzyoszkowo, Schrodaer Kreises, aufgehalten und von da mit demselben in den Gnesener Kreis ver⸗ zogen sein soll, 9 Martin Johann Bangels, geboren den 6. No⸗ 1 vember 1806, Sohn des Zimmermanns Johann Bangels, auch Bagnic, Bagnetz genannt, der mit seinem Vater in dem Jahre, als Gnesen abbrannte, von Nakel dorthin gezogen, und über dessen Leben und Aufenthalt seitdem nichts zu ermitteln gewesen, I“ Thaddeus, Agnes, Catharina und 6 82 vhee und deren Halbbruder Johann be. 5 sv.sJagg. 1ss am 20 d il 1 die Agnes Catharina, geboren E5* d16 65 in einem Alter von kaum 15
18603 “ dort verschwunden, der Thaddeus
urückgekehrt n Wanderschaft nach Inowroclaw
588721 und sich dann bald wieder von dort
entfernt hat, die Hedviga vor 1773 gebo gefähr 20 Jahr alt von . veneegan⸗ gen, und der Johann Nepumocen, geboren den
Jahre 1805 als
7)
22. Juni 1787, von dort im Tischlergesell sich auf die Wanderschaft begeben,
Allgemeiner
8) Johann Smorawski, geboren den 10. Mai 1779, Sohn des Adalbert Smorawsky (Smarawski) und der Rosalie geborenen Steinborn zu Filehne, der im Jahre 1806 nach Russisch⸗Polen gegangen und sich dort beim polnischen Militair engagirt haben soll,
9) Christian Vetter aus Kanals⸗Kolonie B., Sohn des Johann Vetter aus dessen erster Ehe, angeb⸗ lich im Jahre 1825 von dort in die Fremde ge⸗ gangen,
10) die unverehelichte Catharina Barbara Pierzchalska, geboren den 21. Oktober 1787, Tochter des Casi⸗ mir Pierzchalski und der Marianna, geborenen Sobeska, zu Bocianowo, angeblich mit den Fran⸗ zosen von dort fortgegangen,
11) die unverehelichte Veronica Kasprowicz, geboren den 6. Januar 1807, Tochter des Bürgers An⸗ dreas Kasprowicz zu Filehne, welche fast noch im kindlichen Alter mit ihrer Mutter⸗Schwester nach Polen verzogen und seit dem Jahre 1831 keine Nachricht mehr von sich gegeben hat, die unverehelichte Constantia Manthej, die sich vor länger als 30 Jahren von Gembice nach Rußland begeben haben soll,
Bartholomeus Gurzomnski, geboren den 13. August 1791, Sohn des Michael Gurzonski, der vor 19 Jahren sich von Pomiany bei Strzelno entfernt hat und angeblich nach Polen gegangen ist, Andreas v. Modlibowski, der 1787 elwa zu Sier⸗ nik bei Exin gestorben sein soll,
der Johann Wichrowski, ehemals Exekutor in Gnesen, zuletzt in Wyrobli, Mogilnoer Kreises, wohnhast gewesen, der im Jahre 1830 nach Po⸗ len gegangen,
oder ihre etwa zurückgelassenen Erben und Erbnehmer
werden hierdurch aufgefordert, uns von ihrem Leben,
Aufenthalt sofort Nachricht zu geben, oder in dem am
23. Januar 1845, Vormittags 10 Uhr, vor
dem Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Geßler in un⸗
serem Instructionszimmer anberaumten Termine per⸗ sönlich oder durch einen Bevollmächtigten, wozu ihnen
die Justiz⸗Kommissarien Schoepke, Vogel, Schultz II.
vorgeschlagen werden, zu melden, widrigenfalls sie für
todt erklärt und ihr Vermögen ihren nächsten legitimir⸗ ten Erben und Erbnehmern ausgeantwortet werden wird. Bromberg, den 29. Februar 1844. Königliches Ober⸗Landesgericht. II. Abtheilung.
in 3 Abth., nach einer Anekdote, von J. LkEsmeralda, spanischer Tanz, ausgeführt von Dlle. Polin, und zum
Mittwoch, Donnerstag, 18. Juli. 8 Basini, Sängerin des Kaiserl. russischen Hof Opern⸗Theaters zu St.
Freitag, 19.
Mittwoch, 17. Juli.
Im Königl.
Ein Mann hilft dem andern. Minuten in Grüneberg, oder:
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 16. Juli. Magister Quadrat, Lustspiel in 1 Akt, von Hierauf:
La Béarnaise, ausgeführt von Dlle. Polin Dann: Der verwunschene Prinz, Schwank von Plötz. Zum Schluß:
perini.
ner frakauer Tanz, in der Nationaltracht ausgeführt Mad. Taglioni.
17. Juli. Vicomte von Létorières.
Der Barbier von Sevilla. (Dlle. Marie
O
sine, als Gastrolle.) Hierauf: Der verliebte Dorf⸗
Juli. Kein Schauspiel. Rönigsstädtisches Theater. 16. Juli.
F. Heine. Hierauf: von W. Friedrich.
Besser früher wie später, Lustspiel in 3 Köck und Guste, Vaudeville
△
32 Kindern. Zweite Abtheilung (nach dem dritten
National⸗Tanz, ausgeführt von 16 Kindern. Schluß): Tanz der Amoretten, ausgeführt von 32
Das war ich! Hierauf: Eine Reise nach
„ 18. Juli. Die Entführung. Hierauf: Köck und
(Dlle. Julie Herrmann: Guste, als Gastrolle.) Dazu: Gast⸗ Vorstellung der Mad. Weiß, mit ihrem aus 36 Kindern bestehenden
in 3 Abtheilungen.
Schloß Theater zu Charlottenburg (von den Mit⸗
nigsstädtischen Theaters): Die Gouvernante. Hier⸗ Zum Schluß: Dreiunddreißig
Der halbe Weg.
“
—,.-nnüü—
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei⸗
A nzeige r.
[787] Freiwilliger Verkauf.
Königl. Ober⸗Landesgericht zu Cöslin.
Das in Hinterpommern im Fürstenthumschen Kreise belegene, der verwittweten Gutsbesitzer Schroeder, ge⸗ bornen von Falkenhayn, und deren minorennen Sohn, Richard Adalbert, gehörige, im Jahre 1844 nach land⸗ schaftlichen Grundsätzen auf 35,605 Thlr. 6 Sgr. 8 Pf. und nach allgemeinen landwirthschaftlichen Grundsätzen auf 55,245 Thlr. 28 Sgr. 4 Pf. abgeschätzte Erb⸗ und Allodialgut Fritzow soll Theilung halber im Wege der freiwilligen Subhastation in termino den 12. Oktober d. J., Vormittags 10 Uhr, im Instructions⸗Zimmer unseres Kollegienhauses sub⸗ hastirt oder nach Umständen vom 1. Oktober c. ab ver⸗ pachtet werden. Hypothekenschein, Kauf⸗ und Verpach⸗ tungs⸗Bedingungen können in unserer Registratur ein⸗ gesehen werden.
Cöslin, den 11. Juni 1844.
Königl. Ober⸗Landesgericht.
Civil⸗Senat.
[182] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 1. Februar 1844.
Das in der Karlsstraße Nr. 38 belegene Pfaffen⸗ bergsche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 31824 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf., soll am 20. September 1844, Vormitt. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
[480] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 30. März 1844.
Das in der Blumenstraße, zwischen den beiden Grund⸗ stücken des Kaufmanns Aumann belegene Grundstück des Stellmachermeisters Kley, gerichtlich abgeschätzt zu 11,113 Thlr. 15 Sgr., soll
am 12. November d. J., Vormitt. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
[481] Nothwendiger Verkauf.
Stadtgericht zu Berlin, den 1. April 1844. Das in der Blumenstraße, Ecke der Rosengasse,
Nr. 59 belegene Schmidtsche Grundstück, taxirt im Roh⸗
———y
an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
[740 b]
Dampsfschiffsahrt.
Die bekannten Dampfboote: „Elbe“, „Henriette’“
und „Patriot“ fahren regelmäßig von Hamburg; nach Helgoland jed. Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend, „ Norderney (über Helgoland) jeden Dienstag, » Föhr (über Helgoland) jeden Donnerstag. In Berlin werden Fahrbillette durch Gefälligkeit de Herrn Agenten Anker (Taubenstr. 10) ausgegeben. Elb⸗Dampfschifffahrts⸗Compagnie.
Literarische Anzeigen.
8. Fee- 22 1 8 — 8
Bei E. S. Mittler in Berlin (Stech⸗ bahn 3), so wie in dessen Handlungen in Posen und Bromberg, ist zu haben: 1
1889 Der Bote des
Evangelischen Vereins der Gustav⸗Adolph⸗Stiftung. s. Jahrgang ½* Thaler.
Darmstadt, bei W. Leske.
Dieses Blatt, welches vorläufig Tage erscheint, wurde durch Beschluß der Haupt⸗Ver⸗ sammlung des genannten Vereins zu Frankfurt a. M. im September 1843 gegründet und enthält alle diesen Verein betreffende Nachrichten, als: Nachrichten übe Begründung neuer Lokal⸗Vereine, ihre Thätigkeit un Erfahrungen, ihre Einrichtungen, über Zustände be⸗ drängter protest. Gemeinden (bisweilen mit Illustratio⸗ nen), Beurtheilungen des Gesammt⸗Vereins, wichtige Aktenstücke in Bezug auf denselben, kurze Berichte über ähnliche Vereine in und außer Deutschland ꝛc. ꝛc.
bau zu 8681 Thlr. 20 Sgr., soll am
15. November 1844, Vormitt. 11 Uhr,
1
(Dlle. Julie Herrmann: Guste, Dazu: Gast⸗Vorstellung der Mad. Weiß, mit ihrem . aus 36 Kindern bestehenden Ballet⸗Personal, in 3 Abtheilungen. Erste Abtheilung (nach dem zweiten Akt des Lustspiels):
Rosenfest⸗Tanz,
Dritte
alle vierzehn
1111““*“ q1 8I1I“ Das Abonnement beträgkt:
2 Rthlr. für 8 Jahr.
ee,, h 8 Rthir. —
in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr sür den Raum einer Zeile des Allg. E berr.
Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestel ung auf dieses Blatk an, sür H rlin die Expedition der Allg. Pr uss. Zritung: Friedrichsstrasse Mr. 72.
PE““ Erklä Erwiderung nland. erlin. Erklärung. — Er Irland. diggen der preußischen Richter. — Rhein⸗Provinz. des Königs von Holland. Deuntsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Der Nürnberger ECentral⸗Bibel⸗Verein. — Königreich Hannover. Bewilligungen der Stände. — Königreich Württemberg. Hof⸗Nachricht. — Groß⸗ herzogthum Baden. Petition der Stadt Breisach. — Herzogthum Nassau. Widerlegung. — Schreiben aus Dresden. (Verlängerte Abwesenheit des Königs; Post⸗Vertrag mit Sachsen⸗Altenburg; Brief Eröffnung an der böhmischen Gränze.) 8 Frankreich. Pairs⸗Kammer. Ministerielle Erklärungen über Frank⸗ reichs Forderungen an Marokko und über Englands Verhalten in dieser Frage. — Polizeiliche Maßregeln gegen Don Carlos in Bourges. — Deputirten⸗Kammer. Dienst der National⸗Garde. — Aufmunterung der Künste. — Theater⸗Mißbräuche. — Beschwerden über die Verwaltung der Irren⸗Anstalt von Charenton. — Guano. — Quarantaine⸗Abkür⸗ zung. — Annahme der Budgets des Innern und des Handels. — Paris. Ankunft des Königs und der Königin der Belgier. — Thiers⸗ scher Kommissions⸗Bericht über das Unterrichts⸗Gesetz. — Berichtigung. — Briefe aus Paris. (Kammer ⸗Arbeiten: Marine⸗Budget. — Stand der Dinge in Montevideo; das Geschwader gegen Maroklo wird verstärkt.) Großbritanien und Irland. London. Das Prinzip der Eisenbahn⸗ Bill der Regierung und Herrn Gladstone's Rede. Italien. Ancona. Die Flüchtlinge. — Modena. Erkrankung des Herzogs. — Schreiben aus Palermo. (Die Reise des Königs; Aerndte.) Eisenbahnen. Berlin. Verein für Eisenbahnlunde. Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Markt⸗ bericht. — Der deutsche Handel und das deutsche Konsulat in China.
in der Frage über die Reise
Zoologischer Garten. — Der neue Komet. — Pariser Gewerbe⸗Ausstellung. — Vermischtes.
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Den Geheimen Justiz⸗ und vortragenden Rath im Justiz⸗-Mi⸗ nisterium, Schröder, zum ersten Direktor des hiesigen Stadtgerichts zu ernennen.
8 8
Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor August Heinrich Adolph Müller ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Land⸗ und Stadtgerichte in Stettin und bei den Untergerichten des randower Kreises, so wie zum Notar in dem Departement des Ober⸗Landes⸗
gerichts daselbst bestell worden.
Die Ziehung der ersten Klasse 90ster Königl. Klassen⸗Lotterie wird nach planmäßiger Bestimmung den 18ten d. M. früh 7 Uh: ihren Anfang nehmen; das Einzählen der sämmtlichen 85,000 Zie⸗ hungs⸗Nummern aber, nebst den 4000 Gewinnen gedachter erster Klasse, schon heute Nachmittags 3 Uhr durch die Königl. Ziehungs⸗ Kommissarien öffentlich und im Beisein der dazu besonders aufgefor⸗ derten beiden Lotterie⸗Einnehmer, Stadtrath Seeger hierselbst und Roch aus Magdeburg, im Ziehungs⸗Saal des Lotteriehauses statt⸗ finden. 1
Berlin, den 17. Juli 1844.
Königl. General⸗Lotterie⸗Direction.
Angekommen: Der Pair von Großbritanien und Irland, 1 Marquis von Waterford, von Warnow. 1 Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Kom⸗ mandant von Küstrin, Köhn von Jaski, nach Küstrin. Durchgereist: Se. Durchlaucht der General⸗Lieutenant und Gouverneur von Luxemburg, Prinz Friedrich zu Hessen, von Leipzig kommend, nach Neu⸗Strelitz.
nichtamtlicher Cheil.
Inland.
Berlin, 13. Juli. In Nr. 179 der Allg. Leipziger Zei⸗ tung, in Nr. 147 der Magdeburgischen Zeitung und in Nr. 159 der Leipziger Zeitung ist von den neuesten Ergebnissen in der Kriminal⸗Untersuchung wegen des bei einem hiesigen Maurer⸗ meister mit schauderhafter Mißhandlung seines Dienstmädchens im Anfange des vorigen Jahres verübten Raubes eine Mittheilung ge⸗ macht worden, welche einer Berichtigung bedarf. Es haben nämlich allerdings die fortgesetzten Nachforschungen kürzlich so günstige Re⸗ sultate gewährt, daß zwei bereits in Haft gewesene Theilnehmer an dem Verbrechen zum Geständniß gebracht worden sind, und daß die Ueberführung der übrigen noch zu hoffen ist. Die Nachforschungen sind aber lediglich von dem hiesigen Kriminalgericht, welches der Un⸗ tersuüchung fortdauernd eine der Wichtigkeit der Sache entsprechende Thätigkeit gewidmet hat, ausgegangen und unmittelbar durch seine Beamten ausgeführt worden.
Berlin, 16. Juli. In der Privilegirten Schlesischen Zeitung sind unter der Ueberschrift: „Die preußischen Richter und die Gesetze vom 29. März d. J.“ kurz hinter einander drei Artikel erschienen, H. S. unterzeichnet. Auf den ersten Artikel hat der Herr Justiz⸗-Minister Mühler unterm 24. Juni d. J. eine offi⸗ zielle Berichtigung erlassen, welche Mißverständnisse zu beseitigen
und etwanige Bedenken gegen die dienstliche Stellung des preußischen
Richters zu erledigen vollkommen geeignet war. Auf den zweiten Artikel, welcher gegen die offizielle Berichtigung protestirte, hat Einsender dieses in der Allg Pr. Zeitung vom 10ten d. eine kurze Erwiederung Zmitgetheilt, welche hauptsächlich darauf aufmerksam machte,
1) daß die neuen Gesetze die frühere Verfassung in ihrem wesentlichen Prinzipe nicht aufgehoben, „ sondern nur an festere und strengere Formen gebunden“, wodurch „der Richterstand unr noch mehr gesichert werde“;
2) daß zu allen Zeiten in unserer Justiz⸗Verfassung auch eine Disziplinar⸗Gewalt statt gehabt habe und unerläßlich sei, und daß auch in dieser Beziehung die gegenwärtige Gesetzgebung keine Neue⸗ rung enthalte;
3) daß überhaupt die Unabhängigkeit und Selbständigkeit des Richterstandes nicht allein nach ihrer negativen Seite, sondern auch nach der positiven Realität des Begriffs und nach der prak⸗ tischen Ausführbarkeit in Erwägung zu nehmen sei, wozu er⸗ läuternde Beispiele angeführt wurden.
Gegen diese Erwiederung erscheint jetzt der dritte Artikel in Nr. 162 der Schlesischen Zeitung, in welchem, ohne auf den Kern der Erwiederung mit einem Worte einzugehen und ohne auf obige Erwägung sich einzulassen, die Frage aufgeworfen wird, wo die älteren Gesetze zu finden seien, welche die in der gegenwärtigen Gesetzgebung statuirte Disziplinar⸗Gewalt vorschrieben, und die Be⸗ handlung des preußischen Richters, namentlich dessen unfreiwillige
Versetzung in das Belieben des Justiz⸗Ministers stellten? Der H. S. fordert Antwort.
Hierauf mögen folgende wenige Worte zur letzten Erwiederung dienen. Ueber die dienstliche Stellung und Behandlung des preußi⸗ schen Richters nach den Grundsätzen der Verfassung und Ver⸗ waltung vor der Gesetzgebung dieses Jahres ist in den von Gräff, Koch, von Rönne, H. Simon und Wentzel gesammelten Er⸗ gänzungen zum Allgemeinen Landrecht und zwar hauptsächlich zu Th. II. Tit. 17 §. 99 eine für diesen Zweck ausreichende, wenn auch nicht erschöpfende Auskunft zu erlangen. Daraus kann auch der un⸗ unterrichtete Leser zu der Ueberzeugung gelangen, daß es eben an bestimmten gesetzlichen Vorschriften, an festen Gränzen zwischen der richterlichen und Disziplinar⸗Kompetenz, an sichernden Formen für die Ausübung der letzteren nur zu sehr mangelte, und daß aus diesen Mängeln der Gesetzgebung viele Zweifel, viele Kontroversen hervorgegangen waren. Diesen Uebelständen der älte⸗ ren durch spezielle Gesetzgebung nicht normirten Justiz⸗Verfassung hat nun die gegenwärtige Gesetzgebung dergestalt abgeholfen, daß der Richterstand nur noch mehr vor jeder Willkür gesichert ist. Aller⸗ dings hat aber die frühere Verfassung weder die unfreiwillige Ver⸗ setzung, noch irgend eine Behandlung des preußischen Richters in das Belieben des Justiz⸗Ministers gestellt; ein solches Belieben statuirt jedoch die neue Gesetzgebung nur noch weniger.
So viel zur Antwort auf die vorgelegte Frage, welche den Un⸗ terschied zwischen geschriebener Gesetzgebung und Verfassung in der früheren Periode nicht zu beachten scheint. Zu weiterer juristischen Erörterung dürften übrigens die politischen Zeitungen nicht das geeig⸗ nete Organ sein: jedenfalls ist dieses das letzte Wort des Einsen⸗ ders, welcher übrigens in Uebereinstimmung mit dem Verfasser jener drei Artikel die Selbstständigkeit des Richterstandes als den Grun pfeiler der Staats⸗Verfassung anerkennt, aber eben darum den realen Begriff dieser freien Selbstständigkeit zur Unterscheidung von schran kenloser Unabhängigkeit der gründlichsten Erwägung empfehlen muß.
Rhein⸗Provinz. Se. Majestät der König der Niederlande
sind am 11. Juli Mittags auf Ihrer Reise nach Luxemburg an Trier vorbei passirt, ohne die Stadt zu betreten.
Ausland.
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Bayern. Am 25. Juni feierte der Central⸗ Bibelverein zu Nürnberg das zwanzigste Jahresfest, welchem nicht nur eine große Zahl dortiger Einwohner, sondern auch sehr viele Vereins⸗Mitglieder und Gäste von auswärts beiwohnten. Der Jah⸗ resbericht lieferte von dem Fortschreiten des Vereins einen höchst er⸗ freulichen Beweis, da, wenn auch einzelne Lokal⸗Vereine in ihrem Eifer nachließen, neue sich bildeten, andere enger sich zusammenschlos⸗ sen, auch die Zahl der Kinder⸗Bibelvereine im Steigen ist. Die mit⸗ getheilte Jahres⸗Rechnung ergab das höchst erfreuliche Resultat der Einnahme von 12,330 Fl. 13 Kr., die Ausgabe betrug 11,750 Fl. 36 Kr. Abgegeben wurden aus der Vereins⸗Niederlage 34 Psalter, 6408 Bibeln, 602 Neue Testamente.
Königreich Hannover. Außer den bereits von uns ge⸗ meldeten Bewilligungen haben die Stände deren noch folgende in ihren jüngsten Sitzungen ausgesprochen: 1) für den Hafen zu Bruns⸗ hafen 32,000 Rthlr., 2) für den Hafen zu Emden (außer einer frü⸗ heren jetzt erst zur Zahlung kommenden Bewilligung von 50,000 Rthlrn.) noch 30,000 Rthlr., 3) für das von der Calenberg⸗Grubenhagenschen
vesg Zoologischer Garten. allen Seiten zeigt sich ein so dringendes Verlangen, die neuen Anlagen eines zoologischen Gartens in der ehemaligen Königl. Fa⸗ sanerie zu sehen, daß das unterzeichnete Comité nach seiner ihm Aller⸗ höchstenorts beigelegten Befugniß und nach erlangter ausdrücklicher Ge⸗ ehmigung nicht länger anstehen kann, diese Anstalt dem Publikum zu öffnen, ogleich zu ihrer Vollendung nicht nur im Innern noch gar Vieles fehlt, sondern auch die Zugänge und namentlich eine Anfahrt bis vor den Ein⸗ gang, durch Hindernisse erschwert werden, deren Hinwegräumung selbst bei dem bereitwilligsten Entgegenkommen der Hohen Staats⸗Behörden, für den jetzigen Augenblick nicht hat bewerkstelligt werden können, weil sie mit anderweitigen Entwürfen zur Schiffbarmachung des Schafgrabens und zur Verschönerung des Thiergartens in unmittelbarem Zusammenhange stehen. Vollendet ist indessen ein großer Theil der Garten⸗Anlagen innerhalb des genannten Terrains, welches dem Publikum seit langer Zeit unzugäng⸗
lich war und ihm nun als einer der schönsten Theile des Thiergartens, mit
vollem Anspruch auf diese alte Benennung, zurückgegeben wird; vollendet ist ferner die Mehrzahl der für die gegenwärtig vorhandenen Thiere erfor⸗ derlichen Gebäude. Außer dem von Sr. Majestät dem Garten huldreich
üsberwiesenen gegenwärtigen Bestande der Menagerie auf der Pfauen⸗Insel
werden einige andere auf dem Wege des Ankaufs oder durch freiwillige Ge⸗
schenke erworbene Thiere auch jetzt schon Gelegenheit geben, die Grund⸗Idee
der ganzen Anlage kennen zu lernen, nämlich die, daß sie sowohl zur Be⸗ lehrung und Erheiterung des Publikums, als zur wissenschaftlichen Beob⸗ achtung und Untersuchung eine Sammlung lebender seltener Thiere unter⸗ halte und dieselben in einer die möglichste Freiheit gestattenden Räumlichkeit darstelle, wie sie die wandernden Menagerieen zu gewähren nicht im Stande sind. Der Reiz einer parkähnlichen Garten⸗Anlage soll durch anziehende Erscheinungen aus der Thierwelt, (so viel wie möglich aus allen Ab theilungen des Thierreichs) erhöht, die Beschauung der Thiere durch die ihnen gewährten Bedingungen eines behaglichen Zustandes in freier Luft und freier Bewegung angenehmer gemacht und von den widrigen Eindrük⸗ ken befreit werden, die die Wahrnehmung des Kerkerzwanges, der Verküm⸗ merung und der Unreinlichkeit so leicht hervorbringt. Die in England, Frankreich und Holland bereits bestehenden ähnlichen Institute haben dabei freilich zu Mustern gedient, die indessen zunächst, und desonders für den jetzigen Anfang bei der großen Ungleichheit der zu Ge⸗ bot stehenden Mittel, noch nicht zu erreichen sein werden. 1 Obgleich jenen durch den Besitz von Kolonieen in fernen Weltgegenden und durch große Handelsflotten eine gleich in die Augen fallende Lei tigkeit für die Errichtung und Erhaltung solcher Anstalten gewährt ist, deren wir
entbehren, so hat man es doch selbst in dem reichen England, wie in Hol⸗ land, zweckmäßig gefunden, den Besuch nur gegen ein gewisses Eintrittsgeld zu gestatten, das bei der Menge der Besuchenden sich zu Summen gesam⸗ melt hat, durch welche es möglich geworden ist, in unerwartet kurzer Zeit eine Vollständigkeit der Sammlung, eine Zweckmäßigkeit der Einrichtungen und einen Aufwand in der Verpflegung zu erreichen, welche auch die reichste Dotirung von Seiten des Staates nicht würde haben zuwege bringen können.
Deshalb ist auch hier aus reiflichst erwogenen Gründen beantragt und von des Königs Majestät genehmigt, daß deim Besuch des zoologischen Gartens, wie bei den Kunst⸗ und Gewerbe⸗Ausstellungen, ein Eintrittsgeld entrichtet werde, das vorläufig für Erwachsene auf 5 Silbergroschen und für Kinder auf die Hälfte festgesetzt worden ist. Erleichterungen durch Abonne⸗ ment für größere Familien, die im Laufe eines Sommers den zoologischen Garten wiederholt besuchen wollen, so wie für die Waisen⸗ und Schul⸗ Anstalten, liegen im Plan für die Zukunft.
Die für jetzt eintretende Einrichtung ist nämlich nur eine vorläufige, für die wenigen Monate des laufenden Sommers gültige, welcher eine voll⸗ kommnere Gestaltung mit dem neuen Jahre folgen soll. Se. Majestät haben genehmigt, daß eine mit dem Institut in nächster Beziehung stehende zoolo⸗ gische Gesellschaft gestiftet werde, die sich eine Verfassung zu geben und ihre Statuten Allerhöchstenorts zur Bestätigung einzureichen haben wird. Ihr soll die Verwaltung der Anstalt und die Sorge für die Erreichung ihrer verschiedenen, theilweise auch auf Förderung landwirthschaftlicher Betriebe gerichteten Zwecke anvertraut werden. Das Nähere darüber werden weitere Mittheilungen melden.
Soviel geht aber schon aus dieser heutigen hervor, daß die spezielle Einrichtung des ganzen Instituts weiteren Berathungen in einem größeren Kreise ein sichtsvoller und wohlwollender Personen vorbehalten bleibt, die sich, wenn sie zu dem löblichen Beginnen mitwirken wollen, uns zu erkennen geben mögen. Jede Bemerkung, die die Besichtigung der Anstalt hervorrufen mag, wird uns in direkter Mittheilung willkommen sein, und ihre Erörterung demnächst in den erwähnten Versammlungen der freiwilligen Rathgeber finden.
Schließlich bemerken wir, daß der Tag der Eröffnung, so wie die zur Erhaltung der Ordnung getroffenen Einrichtungen in den nächsten Tagen bekannt gemacht werden sollen.
Das Comité zur Errichtung des zoologischen Gartens Kortüm. Tschirner. Lichtenstein. Lenné. Der neue Komet.
Bonn, 12. Juli. Am 7ten d. M. hat Herr Mauvais auf der pari⸗ Sternwarte im Sternbilde des eeee inen neuen (seitdem auch
in Berlin beobachteten) Kometen entdeckt. Er fand um 13 Uhr mittlerer Zeit seine gerade Aufsteigung, 247 Grad 30 M. bei einer nördlichen Ab⸗ weichung von 46 Grad 15 M. Gestern ward dieser Fremdling auf der hiesigen Sternwarte beobachtet, so gut es in den wenigen klaren Augenblicken sich thun ließ. Er ist recht hell, mit einer starken, fast kernartigen Verdich⸗ tung in der Mitte, und ein recht gutes Auge wird ihn vielleicht auch ohne Fernrohr sehen können; einen Schweif zeigt er nicht. Um Mitternacht war seine gerade Aussteigung 241 Grad 24 M. Seine nördliche Abweichung 44 Grad 23 M. Er bewegt sich alltäglich 1 Grad 32 M. nach Westen und 29 M. nach Süden, und zwar ist seine Bewegung in gerader Auf⸗
1—
steigung abnehmend, in der Abweichung beschleunigt.
Pariser Gewerbe⸗Ausstellung.
Ciselirkunst. — Die Goldschmiede Odiot, Lebrun und urand. — Bijouterie⸗Fabrik des Herrn Christofle. — Die neue galvanische Vergoldung.
8
2½% Paris, im Juni. Wir haben nachträglich noch einiger Gold⸗ schmiede zu erwähnen, welche fieilich, was geschmackvolle Erfindung und geistreiche Ausführung anlangt, den bereits besprochenen Juwelieren weit nachstehen, aber als Repräsentanten einer alten, zu Grabe gehenden Schule immerhin Brachtung verdienen. Der treüueste Anhänger dieser Schule ist der Hof⸗Goldschmied Odiot, der ganz in dem ver⸗ alteten Geschmack seines Vaters, des berühmten Hof⸗Goldschmieds der Kaiser⸗ zeit, sortarbeitet. Die von ihm ausgestellten Silber⸗ und Goldsachen sind zum Theil von recht geschicktem, sorgfältigem Machwerk, aber durchweg von unangenehmen, schweren, klotzigen Formen und ungefälligen, unsinnigen, unleidlichen Verzierungen. Der Goldschmied Durand, ebenfalls ein Mann des alten Styls, scheint einen Anklang des neueren Geistes zu haben. Ein vollständiges Theeservice, in Gestalt eines Brunnens, ist originell erfunden und hübsch geformt, aber zu sehr verziert und zu kleinlich behandelt, übri⸗ gens fleißig gearbeitet und gleichmäßig beendigt. Einige sehr schöne Silber⸗ Arbeiten hat der Goldschmied Lebrun ausgestellt, der, wenngleich der alten Schule angehörend, vermöge seines Sinnes sich am meisten der neuen Richtung anschließt. Vor allen zeichnet sich ein großer massiv silberner Armleuchter in Pflanzenform aus. Vier allegorische Figuren an der Basis zeigen die Ausdauer, als weibliche Figur mit einem Stunden⸗ glase, die Aufklärung, unter der Gestalt einer Frau, welche eine Dampfmaschine trägt, die Unwissenheit, welche bei ihrem Anblick in dem Spiegel, den ihr die Wahrheit vorhält, mit Entsetzen in die
1“ 8