Will man also den Geist des Kindes
ihn zu bald zu
92n und welche unter alle. der Wissenschaft und namentlich die, wel ben eingetreten, nicht eger Aler galangt, umgiebt uns die gegenwärtige Welt allerlei Weise auf, englisch und deuisch zu lernen;
mer aber leben
und
tausend ositive Interessen, ihre Sprachen zu lernen. nicht durch tausemn en der würde gewiß über bis Vernachlässigung un⸗ es kennen zu lernen. man erhält dann ist das Alterthum, Jahrhundert, das
as Alterthum kennt, vgfngh sein, 5 es ihm unmöglich gemacht hätte, Ohne die alten Sprachen aber lernt man es nicht kennen, nur ein mattes, unvollkommenes Bild davon; und doch sagen wir es nur dreist einem auf sich selbst stolzen Schönste, was es auf der Welt giebt. hat es für die Jugend noch
so auch seine Seele.
zu starke Reizmittel abstumpfen darf, so darf man auch
durch die oft ins Uebertriebene ausartende Schönheit der neueren Literatur Sophokles, Virgil müssen im wissenschaftlichen Unterricht den Platz einnehmen, welchen Phidias und Prariteles im Kunst⸗ es ja nicht blos Worte, Kindern mit dem Griechischen und Lateinischen lehrt, sondern edle, erhabene großen, unauslösch⸗ Und in einem positiven und etwas gewöhnlichen Jahrhun⸗ wenn es auf einen Augenblick von den mate⸗
zu sehr aufregen. Homer,
Unterricht behaupten. Auch sind Dinge: die Geschichte der Menschheit unter einfachen, lichen Bildern. dert, wie das unsrige, das, riellen Interessen sich entfernt, Farben sucht, in einem solchen
in der Kunst nur falsche
wie in einem ruhigen, frisch und rein zu erhalten.
ankommen nicht durch die Erziehung.
Ohne die Jugend dem Studium Kenntnisse beibringen. Zu⸗ diesem Zwecke genommenen Unterrichtsplan mehr Geschichte, wissenschaft hinzugefügt worden. Die Erfahrung aber daß dieser Versuch nicht ganz glücklich ausgefallen ist.
zu viel Kenntnisse auf einmal einpfropfen wolle. Man müßte also den Sekundär⸗Unterricht eher besch
er alten Sprachen beschränkt werden. auch, wir beeilen uns, dies zu erklären,
ien erhoben, ich inmitten einer Generation erhebt, ierung entrüstet war, welche die Vorträge chließen ließ. des Widerspruchs und Wankelmuths zu geben!
nur die Freiheit, fast ohne Regierung; im Jahre 1800 nu
ohne alle Freiheit; im Jahre 1806 nur den Ruhm; im
die Ruhe; im Jahre 1825 priesen wir die Dienste, wel
Rousseau der Gesellschaft geleistet; und jetzt wüßten wir die religiösen Ideen nicht mehr mit dem Studium der Philosophie zu vereinigen! Man bedenke, und daß sie nicht geneigt ist,
daß sie uns wie Personen behandelt, denen um sich an ihnen dafür zu rächen, daß sie zu lange hinter einander auf dem Schauplatz gewesen. ob die jungen Leute
daß die Welt auf uns sicht, zu beurtheilen. Man bedenke, man nichts mehr verzeiht, wäre es auch nur, „Wir wagen es gar nicht, die Frage, Philosophie zu unterrichten seien,
3 beschäftigen, ohne ter engennag. ermüden, so muß man ihn mit dem Studium der Sprachen Ulen eigneten sich besser hierzu, als die Sprachen che man, sobald man erst ins Le⸗ cht mehr zu lernen Gelegenheit hat? Einmal zum reifen 1 fordert uns auf die Griechen und Rö⸗ nur noch im Gedächtniß der Menschen und gemahnen uns
Abgesehen von s einen Vorzug ohne gleichen So wie aber der Körper des Kindes einfacher Nahrungsmittel bedarf, eben
So wie man den Geschmack der Jugend nicht durch
Jahrhundert die Jugend von diesen Quellen des antiken, des einfachen Schönen ablenken, hieße das nicht unsere mora⸗ lische Erniedrigung beschleunigen? Lassen wir die Kindheit beim Alterthum friedlichen und gesunden Asol, dazu bestimmt, sie Die Zeit der wirklichen Welt, der positiven Interessen wird immer noch früh genug kommen; beschleunigen wir ihr Her⸗
des Alterthums entreißen zu wollen, 1 möchten Einige ihr neben den alten Kenntnissen noch etwas mehr neuere Indem man nun um je ist dem zur Zeit Rollin's an⸗ Mathematik hat bisher gezeigt, Wir haben die ge⸗ lehrtesten Professoren befragt, und sie sagen alle, daß man jetzt den Kindern
Ihr Geist beugt sich offen⸗ bar unter einer solchen Last, und sie lernen nicht oder sie vergessen wieder. ränken als erwei⸗ tern, doch in keinem Fall darf, unserer Ansicht nach, das Studium Eben so wenig aber das Studium der Philo⸗ ophie. Es hat sich neuerlich ein Geschrei gegen die philosophischen Stu⸗ welches in Erstaunen setzen muß, wenn man bedenkt, daß es die noch vor kurzem gegen die Re⸗ der Herren Cousin und Guizot Wie, sollen wir dazu verurtheilt sein, stets das alte Schauspiel Im Jahre 1793 wollten wir
ernstlich zu untersuchen.
Worte wie folgende hören: von Plato oder Aristoteles,
spricht, man sagt,
Und dann, darüber nachschlagen!
wünschen. Sie hätte allerdings kein
Wir wollen, sagen gewisse Leute, ben. Man mag Philosophie lehren, Jugend einige logische f schen Systeme beibringen; Metaphysik versenken.
einer Schönheit, , es ist einfach.
ihren Geist nicht
haben darin geblättert und Natur des menschlichen
was man den Gewißheit uns
müht. wenn man sich in den Gränzen der und übertriebene Behauptung; die
rers;
lung des Untheilbaren, lich ist.
Philosophie aussinnen wollte, und Natur⸗ Studien⸗Programm rathen werden. Dies schien
der schönsten
zu gemeinschaftlicher Berathung Fragen auf sich nehmen.
fällen, men. r die Regierung, Jahre 1815 nur che Voltaire und gering als möglich.
Wollte man das Schicksal der änderungen der Politik knüpfen, eines neuen Ministeriums auch ein sein müssen. Leibnitz mit dem anderen.
uns nachsichtig
in der Wir schämen
1134
uns fast, eine solche Frage uns zu stellen. ie 1b r nu Das ist ein skeptischer Geist, oder das ist ein
dogmatischer Geist; wenn man vor ihnen von Epikur oder von den Stoikern von Descartes oder Spinoza; wenn leugnet oder bejaht, die Anderen an en Dasein, — so sollten unsere Kin⸗ sen und nicht durch sich selbst, wenn er in einer ch, und wenn die Juli⸗Revolution
die Einen hätten Gott ge Allem gezweifelt, selbst an ihrem eigen der dies Alles nur von Hörensagen wis sie nicht etwa aus Zufall oder Neugi Das ist vezt) keine andere Früchte getragen hätte,
Feüch gengeh⸗ Blut vergossen, niedrigt: und das Eine ist nicht besser als das Andere. die Sachen nicht aufs Aeußerste trei⸗ aber nicht die ganze; cht etwas Geschichte der philosophi⸗ oll Kinder nicht in die Tiefen der Also will man den menschlichen Geist einpferchen, wie man es wohl vor mehreren hundert Jahren hätte thun können! Ueber⸗ rascht von einem so seltsamen Vorschlage, Logik von Port Roval aufgeschlagen, solgende Geistes —
Begriffe, viellei aber man
welche bekanntlich sehr alt ist; wir Gegenstände
erer Kenntnisse. Fragen, deren vollständige Ergründung die größten Schwierigkeiten verur⸗ sacht, über denen der menschliche Geist seit dreißig Jahrhunderten sich ab⸗ Und man glaubt das Feld der Legik hält! hat gesagt, es hänfe in den menschlichen Kenntnissen Alles zusammen, eine ehr übertrieben worden ist;
Philosophie kann sie es nicht werden, denn es giebt keine Wissenschaft, in welcher die Fragen enger neben einander stehen. Man schone den Geist der Jugend, daran wird man wohl thun, es ist dies die Hauptkunst des Leh⸗ aber daß man ihr über philosophische Dinge nichts oder wenig sage, ist Beides gleich unzulässig, denn Nichts ist Barbarei, und Wenig ist Thei⸗ ist die Anmaßung, messen zu wollen, was unend⸗
den Preis doch etwas gegen diese unglückliche kam man auf den Einfall, d dung des Staatsraths zu unterwerfen, wie über ein Reglement der Staats⸗Verwaltung be⸗ uns noch weniger zulässig als alles Uebrige. Gewiß, wir hegen alle Hochachtung vor diesem großen Staatskörper, einer Institutionen der französischen Revolution; nicht, daß unter seinen Mitgliedern sich möchten; aber solche Fragen ihm vo Universalität seines Geistes mißbrauchen. thums, ja selbst über die höchsten Staat wollen wir gern und dessen halten wir i sein, sähen wir die Kammern selbst, und wenn die drei Staats⸗Gewalten vereinigt wären,
rzulegen,
8-Angelegenheiten entscheiden, das hn fähig; trostlos aber würden wir
Man lasse d heit mit Hülfe der Zeit zwischen Leibnitz, aber man mische nur nicht die Wissenschaft und die Politik zusam⸗ Mag die Politik, wie ein Ton, der die dichtesten Körper durchdringt, bis zu einem gewissen Grade im Asyl der Wissenschaft wiederhallen, sie einen entsernten Einfluß darauf ausüben, immerhin, nur sei derselbe so
Studien auf solche Weise an die Ver⸗ so würde am Ende in dem Programm Artikel Mit dem einen Ministerium würden Hüten wir uns vor solchem eben so widerlichen wie knabenhaften Skandal. Die Politik hat des Erbärmlichen genug, man füge nicht auch noch das Lächerliche hinzu. die Studien wie bisher durch die Gelehrten und durch das Königliche Uni⸗
8
Wie, wenn unsere Kinder nun
Mußestunde ein Buch
a,
dürfte man sich zu ihr nicht Glück aber die Geister er⸗
zuführen. Philosophie
man mag der
1 Ueber dient. haben wir versuchsweise die aufgezählt gefunden: Ursprung der Ideen — Dies sind aber die allerwichtigsten
gemacht werden
Wissenschaft beschränkt zu haben, Leere Täuschung! Man
aber mit Hinsicht auf die
gestalt das
Colléges
sie der Entschei⸗ und verlangte, es solle über das
wir glauben sicher Proskribirer der Philosophie finden das hieße doch wahrlich die Möge er über Fragen des Eigen⸗
Geiste. die Entscheidung solcher
Descartes und Kant ihr Urtheil
mag
über die Philosophie enthalten wir Locke bekommen,
Wir glauben daher, daß man G
aber seit bald 25 Ja die Jugend zum rein Malebranche und Le⸗
näckige Klagen laut werden, so erinnert uns dies
das Böse lieber haben als das Gute, weil ihnen das Böse als Argument
Geistes behindert, Philosophie aufg der Professoren nicht, beliebige Lehren vorzutragen. Wir fragen jedoch, ob man un⸗ gesähr ein Hundert Professoren, worunter einige noch sehr gelehrt sind, über ihr ganzes Gebiet sich verbreiten und nach der Verwegen⸗ heit ihres Geistes und Alters — uö ollsten Lehren vortragen lassen möchte, die Einen vielleicht einen mystischen Spiri⸗ ualismus, die Anderen einen häßlichen Materialismus le
Schauspiel Dann würden sich Vorwürfe von allen Seiten er die Ueberwachung aber ist keine Tyrannei. nicht diese oder jene Lehre vorgetragen wird, Geist noch nicht in Fesseln geschlagen. außer in den Schulen, 1 und G ema selbst unglückliche Lehre zu predigen, so stände die Presse ihm offen, die das⸗ eigentliche Werkzeug der Wissenschaft ist. .
welche eraminirt werden, um akademische Grade zu erwerben, sind nicht ge⸗ halten, sich zu dieser oder jener Doktrin zu bekennen. e e. minirt, so fragt man danach, ob sie die wesentlichen Begriffe der Wissen⸗ schaft innehaben, aber man hütet sich, was auch nur von
Man hat sie nach den moralischsten und humansten Grundsätzen
tet, und dann überläßt man sie der Einwirkung der Zeit und ihrem eigenen
Diese Staats⸗Philosophie, nichts als eine ganz einfache und unvermeidliche Ueberwachung, die zu un⸗ terdrücken höchst gef 8 darüber auszusprechen, daß gerade die Männer, welche am lebhaftesten die— Sache des Klerus vertheidigen, am lautesten gegen die Staats Philosophie ie Gelehrten in ihrer Zurückgezogen⸗ schreien; denn diee Ueberwachung, die man als Staats⸗Philosophie bezeich⸗ net, ist nur zu Gunsten der Religion eingeführt, damit die Wissenschaft mit
ährlich wäre.
ihr im Einklang bleibe und Möchte man etwa, würde, blos damit man mit Grund sagen könnte, nur Geistlichen sei gut? Wir schließen mit dem Gutachten, där⸗-Unterricht das Studium des Alterthums, der Ges
der mathematischen und physikalischen Wissenschaften
versitäts⸗Conseil anordnen lassen muß, ohne eine administrative oder poli⸗ tische Behörde hineinzumischen; wir glauben, daß der Einfluß, den die Re⸗ gierung durch einen übt, hinreichend ist, denn im schlimmsten . wir ja immer die Regierung veranlassen, ihnen Einhalt zu thun. Sonderbar ist es übrigens, daß man, um die Philosophie im Namen der Religion anzugreifen, eine Zeit gewählt hat, wo die größten und glück⸗
verantwortlichen Minister auf diese Gegenstände aus⸗ um uns gegen etwanige Ausschweifungen zu sichern, Fall, wenn dergleichen Aergernisse vorkämen, könnten
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lichsten Anstrengungen geschehen sind, dieselbe zum Spiritualismus zurück⸗ wenn man heutzutage in unseren Schulen die materia⸗ listische Philosophie oder auch nur die sogenannte sensualistische lehrte,
hren die beständigen Bestrebungen dahin gegangen sind, sten Glauben zu leiten,
Klagen begreifen. Wenn
dann würden wir diese
wenn man sie mit Descartes, und wenn trotzdem hart⸗
ibnitz hat umgehen lassen, an die Pessimisten, die
Wir wüßten nur einen scheinbaren Vorwurf, der dem philosophischen Unterricht, so wie er jetzt mit unendlichen Vorsichts⸗-Maßregeln umgeben ist, lönnte; das wäre daß demselben, edrungen würde.
der, daß die Freiheit des menschlichen wie man gesagt hat, eine Staats⸗
Und in der That gestattet man den
jung, wenn auch sehr
die unerhörtesten, ja vielleicht unheilvollsten
hrend und solcher⸗ geistigen Anarchie gebend? en erheben, und mit Recht; Darum, weil in den ist der menschliche Wo die Wissenschaft sonst auftritt, und wenn es Jemanden gefiele, eine
einer schrecklichen
ist sie frei; Noch mehr; die jungen Leute, Wenn man sie exa⸗
von ihnen irgend etwas zu fordern, sehen könnte.
fern einem Glaubensbekenntniß ähnlich unterrich⸗
über die man sich beklagt, ist also weiter
Und es sei uns erlaubt, unser Erstaunen
zu denselben moralischen Schlüssen führe. daß der Laien⸗Unterricht unmoralisch und inhuman der Unterricht der
daß in dem Selun
und der Philosophie
beizubehalten sei, ohne unberufene Einmischung der politischen Gewalten,
7
aber, wohlverstanden, stets unter der obersten, wenn auch selten ausgeübten Souverainetät der Staatsgewalten.
Bekanntmachungen.
Bekanntmachung.
In dem Depositorio des unterzeichneten Ober⸗Lan⸗ desgerichts befinden sich:
1) für die verehelichte Handelsmann Unruh aus Frank⸗
922]
furt a. d. O. 4 Thlr. 10 Sgr. 10 Pf. aus der von Schollensternschen Kreditmasse, für den Franz Carl Robert Daberhuth, früher zu
Schartowsthal bei Sonnenburg, 19 Thlr. 11 Sgr. aus der Erbschaftsmasse seiner Großmutter Doro⸗ thee Charlotte Bernsee, verehelicht gewesene Amtmann Haeuseler,
für mehrere Erben des Tuchbereiter⸗Gesellen Da⸗ niel Zimmerling aus Ostrow bri Cottbus aus dessen Nachlaßmasse von 6 Thlr. 7 Pf.,
4) für die Dienstmagd Friedericke Wiedemann, früher zu Cüstrin, 8 Thlr. 12 Sgr. aus der Landrath Hahnschen Konkursmasse,
5) für den Rittmeister Franz Ludwig August Meer⸗ heim 5 Thlr. 16 Sgr. 7 Pf. aus der Amtshaupt⸗ mann von Strobschützschen Konkursmasse,
6) für den Brennerknecht Bernhard aus 28 Thlr. 3 Sgr. 3 Pf., für die Erben des Justiz⸗Kommissarius Bukatzsch zu Guben 8 Thlr. 16 Sgr. 8 Pf. aus der erbschaftlichen Liquidations⸗Masse des Ritterguts⸗Besitzers Heinrich Wilhelm Bukatzsch zu Sarko,
8) für den Lieutenant Carl von Siegroth 2 Thlr. 19 Sgr. 1 Pf. aus der Zoll⸗Einnehmer und Post⸗ meister Müllerschen erbschafttichen Liquidations⸗ Masse zu Forste, und
im Depositorio des Königl. Land⸗ und Stadtgerichts
zu Sorau:
9) für die Erben des Schuhmachermeisters Friedrich Sperber zu Sorau die Nachlaßmasse desselben von
4 Thlr. 8 Sgr. 4 Pf.,
10) die Anne Rosine Kaisersche Judizial⸗Masse von 21 Thlr. 7 Sgr. 1 Pf., so wie
11) im Depositorio des Königl. Land⸗ und Stadtge⸗ richts zu Senstenberg eine unbekannte Deposital⸗ Masse von 1 Thlr. 18 Sgr. 2 Pf. und der Er⸗ lös für alte Sachen von 1 Thlr. 12. Sgr. 0 Pf.
Da theils die Eigenthümer, theils der Aufenthalt der
Eigenthümer dieser Massen unbekannt sind, so werden
dieselben oder deren Erben und Cessionarien, so wie
auch alle diejenigen, welche daran aus irgend einem
Grunde Ansprüche zu haben vermeinen, hierdurch öf⸗
bslchhtloma⸗, 888 en 8 Wochen zu den be⸗
Bber Landesgert pätestens in dem auf dem Königl.
am 16. September d. J., Vormitt. 11 Uhr,
ES. eeee ee. Auerswald, an⸗
legitimirten Beneenaheden lenn , Fe nur⸗ nmis⸗ sarien v. Thielenfeld, Preuße M — ustd;s Feenf. gebracht werd . „ Marquard in Vorschlag en, zu melden und zu legitimiren idri⸗
genfalls na ddlam dieser Fr⸗ vß ren, widri Gelder zur Königl. dig Osshnl se obengenannten ab Khefer werden sollen. zianten⸗Wittwen⸗Kasse
ie sich später meldenden und le⸗
den gitimirenden In⸗
teressenten haben auf die inzwischen von der —
Crossen
Allgemeiner
Kasse erhobenen, Anspruch. Frankfurt a. O., den 5. Juli 1844. Königl. preuß. Ober⸗Landesgericht. Burchard. Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 7. Juni 1844.
Das in der Ackerstraße Nr. 6 belegene Kunstsche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 11,274 Thlr. 18 Sgr. 9 Pf., soll am 14. Januar 1845, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
[918] Oeffentliche Vorladung.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns und Lederhänd⸗ lers Gustav A. Brunnert ist unterm 20. Februar 1844 Konkurs eröffnet und der Herr Justizrath Markstein vorläusig der Masse zum Kurator bestellt. Alle unbe⸗ kannten Gläubiger des Gemeinschuldners werden hier⸗ durch vorgeladen, am 29. Oktober c., Vormit⸗ tags 11 Uhr, im Stadtgericht vor dem Herrn Stadt⸗ gerichtsrath Hermanni ihre Ansprüche an die Masse ge⸗ hörig anzumelden und deren Richtigkeit nachzuweisen, auch sich mit den übrigen Gläubigern über die Beibe⸗ haltung des bestellten Interims⸗Kurators oder die Wahl eines anderen zu vereinigen. Wer sich in diesem Ter⸗ mine nicht meldet, wird mit allen Forderungen an die Masse ausgeschlossen und ihm deshalb gegen die übrigen Glän⸗ biger ein ewiges Stillschweigen auferlegt. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden zu Sach⸗ waltern vorgeschlagen die Herren Justizräthe Behrendt und Groschuff.
Berlin, den 6. Juli 1844.
Königliches Stadtgericht hiesiger Residenz. Abtheilung für Kredit⸗, Subhastations⸗ und Nachlaß⸗ Sachen.
Zinsen der überlieferten Gelder keinen
[797]
[8262 C 1“
Ueber das Vermögen des Kaufmanns C. J. Tönnies zu Garz ist der förmliche Konkurs erkannt und werden alle diejenigen, welche an den gedachten Kridar oder dessen Vermögen aus irgend einem Rechtsgrunde An⸗ sprüche und Forderungen zu machen haben, geladen, solche unter Vorlegung der Beweis⸗Urkunden in den auf den
5., 19. Juli und 2. August d. J., jedesmal 11 Uhr Morgens, an Gerichtsstelle anberaum⸗ ten Terminen anzumelden, etwanige Vorzugsrechte aus⸗ zusühren, im ersten Termin über Bestellung eines Ge⸗ mein⸗Anwaldes bei dem Konkurse, und im letzten Ter⸗ min über die Liquidität der angemeldeten Forderungen, so wie über die mit der Masse zu nehmenden Maß⸗ regeln sich zu erklären, bei Strase der Präklusion und resp. der anzunehmenden Einwilligung in die Beschlüsse der Mehrheit der Anwesenden.
Datum Garz, den 18. Juni 1844.
“ Bürgermeister und Rath.
e (L. S.) Wagner.
11“ [920] Bekanntmachung. Von den Unterzeichneten, als Kollatoren der nachbe⸗
nannten Stipendien, wird hierdurch bekannt gemacht, daß
1) bei der Stiftung der Frau Landesältesten von Gers⸗ vorff, geborenen von Hohberg, zwei Stipendien für Studirende auf dem Gymnasio zu Görlitz, und zwar das eine von Johannis 1843, das andere von Weihnachten 1841 ab, erledigt und zu ihrem Genuß vorzugsweise Jünglinge aus dem von Gers⸗ dorffschen Geschlecht, nächst diesen aus anderen oberlausitzschen adeligen Familien, nach ihnen aber auch bürgerlichen Standes berechtigt sind; ferner von Ostern d. J. ab ein Stipendium zu 100 Thlr. jährlich, welches die Kanzlerin von Poigk, Karoline Sophie Wilhelmine, geb. von Rodewitz, gestiftet hat, und zu dessen Genuß vorzugsweise solche adelige Fränleins berechtigt sind, welche mit der Stifterin bis zum 7ten Grade verwandt sind, hier⸗ nächst aber andere Fräuleins, wenn sie von beider⸗ seits adeligen Aeltern abstammen, evangelischer Re⸗ igion, unbescholtenem Lebenswandel und in der Oberlausitz wohnhaft sind, auch nicht 3000 Thlr. eigenes Vermögen besitzen und von ihren Aeltern⸗
nicht standesmäßig unterhalten und erzogen wer⸗
dden können. Die Gesuche um Verleihung dieser
Stipendien, so wie um Fortbewilligung bereits verliehener ständischer Stipendien, müssen nebst den erforderlichen Attesten spä⸗ testens bis zum 15. November d. J. an den Landes⸗ ältesten, Grafen Löben, hierselbst eingereicht werden. Auf später oder ohne Atteste eingehende Stipendien Ge⸗ suche kann keine Rücksicht genommen werden. Görlitz, den 13. Juli 1844. Die Landstände der Königl. preuß. Oberlausitz.
werr Lust-Dampsschifffahrt zwischen Potsdam und der Pfaueninsel. Dienstag den 23. Juli c. (Dpfb. „Adler“.) Von Potsdam um 9, 8 2. 4, 5 uhre
Von der Pfaueninsel um 10, 1, 2 ⅛, 4½, 6½ » Am Donnerstag den 25. Juli c.
8 werden keine Lust⸗ fahrten zwischen obigen Plätzen stattfinden.
Literarische Anzeigen.
erscheint und ist durch alle
In unserem Verlage Buchhandlungen zu bezichen: [919] Dr. Schmidt's Zeitschrift ft
für. ““ Geschichis- Wissenschatft Unter der Mitwirkung der Herren A. Böckh, J. u. W. Grimm, G. II. Pertz u. L. Ranke
8. 12 Monatshefte von je 6 Bogen. Pr. 6 ½ Phlr. sechsten und siebenten Hefte war Ueber die Leistungen der Englän- der Kirchengeschichte von Weber (in Heidelberg). — Bülan's neueste Ge- schichte Deutschlands von Droysen. — Die histo- rischen Vereine und Zeitschriften Deutschlands von Klö pfel. — Staatswirthschaftliche Literatur- Be- richte aus dem Jahre 1844 von W. Roscher,
“]
gr.
Im föünkften, u. A. enthalten: der auf dem Gebiete
88
Die Entwickelung der deutschen IHIistoriographie im
Mutelalter von G. W aitz. — Albert, Markgraf zu Brandenburg, Stifter der Universität Königsberg, von K. D. Hüllmann. Rezensionen Giesebrecht, Schäfer, Ph Jaffs, mann, Bethmann, Mullach, G. F. fFend u. A.
Berlin, Juli 1844. Veit C& Co
Bei W. Moeser und Kühn in Berlin, Komman⸗ dantenstraße Nr. 25, und durch sämmtliche Königl. Post⸗Anstalten ist zu beziehen;
Gemeinnützige Erfindungen [763 b] in der
Branntweinbrennerei 5 * — Bierbrauereix, herausgegeben von Dr. W. Keller, Apo⸗ theker erster Klasse und Vorsteher des landwirthschaftlich⸗ technischen Instituts zu Lichtenberg, ganz nahe bei Berlin.
Diese in monatlichen Lieferungen à 3 Bogen gr. 4. erscheinende Zeitschrift, auf welche halbjährlich mit 2 Thlr. substribirt wird, werden sachkundige, theoretisch⸗ gebildete, umsichtige f Männer
von L. Peter-
Grote-
und praktisch⸗erfahrene bearbeiten, deren metgetheilte Erfindungen nur auf Wahr⸗ heit basirt und stets der strengsten Prüfung unterwor⸗ sfen sein werden.
Wir enthalten uns jeder Anpreisung und machen nachstehend auf den Inhalt der bereits erschienenen ersten Lieferung in der Ueberzeugung aufmerksam, daß der wesentliche Nutzen dieses Journals anerkannt werden und den Gewerbtreibenden vollkommen befrie⸗ digen wird.
Die erste Lieferung handelt: von der Anwendung des Hopfen⸗Extralts und Hopfen⸗Oels statt des Hopfens zur Erzeugung der gesunden und wohlschmeckenden Biere. Von den verschiedenen Gährungsformen der Maischen, um danach die Spiritus⸗Ausbeute zu beur⸗ theilen. Von der Schaum⸗Gährung. Von einem Gährungsmittel, bei dessen Anwendung 815—820 Pro⸗ zent vom Scheffel Kartoffeln erhalten werden sollen, und von der Entfuselung des Branntweins.
[1921] (Verspätet.)
In der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli d. J. starb hier nach langen Leiden in seinem 61sten Lebens⸗ und 42sten Dienstjahre der Geheime Justiz⸗ und Ober⸗ Landesgerichtsrath Carl Heinrich August Krause. Der Staat und das hiesige Ober⸗Landesgericht, bei wel⸗ chem er seine praltische Laufbahn begann und welchem er seit 25 Jahren als Rath angehörte, hat in ihm ei⸗ nen pflichttreuen, geschäftsgewandten und rechtserfahrenen Beamten verloren, und seine Amtsgenossen, so wie der weite Kreis seiner Freunde und Bekannten, einen der edelsten Menschen, der sich durch die Reinheit seines Charakters, seine Herzensgüte und seine geselligen Tu⸗ genden in ihren Herzen ein unvergeßliches Denkmal ge⸗ stiftet hat.
Glogau, den 5. Juli 1844.
Die Mitglieder des Ober⸗Landesgerichts. ne
chichte, der Geographie, B
Amtlicher Theil. ö1
8 4ꝙ 1 ar.
Das Abonnemen!l bekrägt: 2 Rthlr. für ¼ Jahr. 2 6166 Kthlr. — ½ Jahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Naum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
8 I1I11“ Inland. Provinz Preußen. Der Festungsbau zu Königsberg. — Die Arbeiten an den Molen zu Pillau und Memel. — Die Anpflan⸗ zungen auf der kurischen Nehrung. — Provinz Schlesien. Kom munal Angelegenheiten von Breslau. — Bernstein in Schlesien. — Aus Salzbrunn. — Pr. ovinz Westphalen. Verhastung von Falschmün. zern am Gevelsberg. Rhein⸗Provinz. Wiederherstellung der Sal⸗ vatorkirche zu Duisburg. — Schreiben aus Halle. (Eisenbahn; Bau⸗ ten; zunehmende Bevölkerung.) Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Landwirthschaft⸗ liches. — Königreich Sachsen. Jahres⸗Versammlung des leipziger Haupt⸗Vereins der Gustav⸗Adolph⸗Stistung. — König pei ch W ir; ⸗ temberg. Hofnachricht. — Der Besestigungsplan des rechten Donau⸗ Ufers bei Ulm genehmigt. — Herzogthum Braunschw eig. Mä⸗ V““ — Luxemburg. Ankunft des Königs⸗Großherzogs.
8 esterreichische Monarchie. Schreiben aus Wien. (Erwerbsteuer.)
Rußland und Polen. St. P etersburg. Regiment des Großfür⸗ sten Michael. — Schreiben aus Warschau. (Ablösung bäuerlichen zinses.)
Frankreich. Deputirten⸗Kammer. Annahme des Gesetzes über die Eisenbahn von Paris nach Bordeaux ohne das Eremieursche Amen⸗ dement. — Paris. Ordensverleihung an den Herzog von Montpensier — Feier des Namenstages Ludwig Philipp's am Himatava. — Ueber die beschränkte Wiederherstellung der baskischen Füeros. — Vermischtes. — „Schreiben aus P aris. (Kammer⸗Arbeiten.)
Großbritanien und Irland. Unterhaus. Antrag zur Untersuchung des O'Connellschen Prozesses verworfen. — Beziehungen Rußlands zu Griechenland. — Oberhaus. Zurückweisung des Antrages des Bischofs von London gegen die Dissenter Kapellen⸗Bill. London. D er Kö⸗ nig von Sachsen. — Sieg der Konservativen in Birmingham Lord
CI“ Antrag über den Sklavenhandel. — iederlaunde. Aus dem Haag. Abreise des Pri nd der Prin⸗
eesin pon . 8 g lbreise des Prinzen und der Prin
Schweiz. Kanton Bern. Bevorstehende Umgestaltung der öffentlichen Zustände. 8 1
Italien. Neapel. Ankunft und Abreise des Königs von Bayern
Spanien. Briese aus M adrid. (Erklärung der Minister in Betreff der Arbeiten der nächsten Cortes und der Fueros der baskischen Provinzen; Vermischtes.) — und Paris. (Das Fabritwesen zu Barcelong.)
Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Finanzlage.)
Türkei. Konstantinopel. Verwendung Nußlands für Montenegro. — Ankunft griechischer Konsuln. 1
Syrien. Beirut. Ueberschwemmung.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. Schreiben aus New YPork. (Senats⸗Verweigerungen; Rückblick auf die Session; Kartell⸗ Vertrag mit Frankreich.)
1 und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. bericht.
Börsen⸗ und Markt
L14⸗ 2 Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Den bisherigen Kreis-Justizrath und Land⸗ und Stadtgerichts Direktor Schütz zu Trebnitz zum Ober⸗Landesgerichts⸗Rath. bei dem Ober⸗Landesgerichte zu Breslau zu ernennen; 1
Den bisherigen Land⸗ und Stadtgerichts Direktor Maercker zu Kalbe a. d. S. als Rath und Abtheilungs⸗-Dirigenten an das hiesige Kriminalgericht zu versetzen; und . Dem Kammergerichts⸗Secretair Vogler den Charakter als Justizrath zu verleihen.
b Se. Hoheit der Herzog Georg von Mecklenburg⸗Stre litz ist nach Neu⸗Strelitz abgereist.
1 — Stadtgerichts⸗Assessor Marquard zu Halle ist zum Justiz-Kommissarius bei dem Land⸗ und Stadtgerichte zu Halle und bei den Patrimonial Gerichten im Stadtkreise Halle und im Saalkreise, jedoch mit Ausschluß der Praris in dem unmittel baren Gerichts⸗Bezirke des Land⸗ und Stadtgerichtes und mit An⸗ weisung seines Wohnsitzes in Löbejün, bestellt; und
Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗-Assessor Struck zum Justiz Kommissarius im Kalauer Kreise mit Anweisung des Wohnoörts in Kalau, und zugleich zum Notar in dem Departement des Ober Landesgerichts in Frankfurt a. d. O. bestellt worden.
Abgereist: Der General⸗Major und Militair Gouverneur Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, von Unruh, nach dem Bade Gastein.
Der bisherige Land- und
Berichtigung. b Bei der Anmeldung des General⸗Majors von Knobelsdorff in der gestrigen Zeitung muß es statt „Commandeur der 2ten Garde⸗ Landwe hr⸗Brigade“ Commandeur der 2ten Garde⸗Infante⸗ rie⸗Brigade heißen. s
8 Inland. 1 Provinz Preußen. Aus K önigsberg berichtet die dor⸗ tige Allge meine Zeitung, daß der F stungsbau kräftig fortschreite und die Erdarbeiten sich vom Roßgärtner Thor bis fast zum Sack heimer Thor ausdehnen. Wie verlautet, beabsichtigt man zunächst den Kupferteich theilweise auszufüllen und die durch das Wasser dessel ben getriebenen Mühlenwerke anzukaufen. Die Anzahl der Arbeiter bei den Erdarbeiten hatte in den letzten Wochen abgenommen, ihre Menge vordem einen bedeutenden Abgang der anderweitig nöthigen Arbeitskräfte veranlaßt und dadurch den Arbeitslohn stark in die Höhe getrieben. Diese Rückwirkung führte wiederum viele Tagelöhner den Feldarbeiten zu, bei denen gerade jetzt das Bedürfniß einer groͤßeren Arbeiterzahl eintritt und den Landbesitzer um so bereitwilliger zur Zah lung eines höheren Arbeitslohnes macht. Außer den Erdarbeiten sind bei dem Bau der Kaserne, deren Fundament beinahe vollendet ist noch 150 Maurer beschäftigt, die unter zwei Meistern arbeiten; mit nächstem soll ein Gesellen⸗Alkord, wie bei dem Festungsbau zu Lötzen eintreten, wodurch die Einzelnen auf einen noch höheren Lohn, der jetzt 18 Sgr. pro Tag beträgt, zu kommen hoffen. Der Verdienst der Erdarbeiter betrug durchschnittlich 12. Sgr., doch erreichten ein⸗
“
Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses HBlatt an, für Berlin die Erxpedition der Allg. Preuss. Zeitung: Friedrichsstrasse Mr. 72.
zelne Abtheilungen bei günstiger Bodenbeschaffenheit und geeigneter Witterung. einen Wochenverdienst von 4 Rthlr. (bei 6 Arbeitstagen). — Nach demselben Blatte wird auch der Molenbau in Pillau mit großer Thätigkeit fortgesetzt. Der durch die Dezember Stürme veranlaßte Durchbruch der Süder Mole ist bereits geschlossen, obwohl bei dem häusigen, hart eingehenden Winde dorthin eine höchst gefährliche Strömung im Seegatte sich gebildet hatte. Die weitere Befestigung und der Fortbau am Kopfe der Süder-Mole war durch den fort⸗ werenden Nordieest Wind sehr behindert; eine große Menge von Buhnenwerken und vorräthigem Steinmaterial hatte noch nicht gesenkt werden können, weil der ausgehende Strom zu hart an die Süder⸗ spitze gedrängt wird und jede begonnene Arbeit zerstören und mit sich fortführen würde. Die Tiefe des Fahrwassers hat nicht abgenommen.
Die Arbeit an den Molen zu Memel konnte leider aus Mangel an Fonds nicht fortgesetzt werden. Die Anpflanzungen auf der kurischen Nehrung haben erfreulichen Fortgang.
Provinz Schlesien. Am 17. Juli hielt die Stadtverord⸗ neten Versammlung zu Breslau ihre erste Sitzung unter dem neuen Vorstande. Als wichtige Angelegenheiten für die Kommune bezeich⸗ nete Herr Kopisch bei dieser Gelegenheit 1) die Kreirung von Papier⸗ Cüld zur Ersparung der Zinsen der Bankgerechtigkeits⸗Fonds 2) den Bauplan der Vorstädte, 3) die Zuschüttung der Ohlau in der Stadt und 4) die Bildung ländlicher Armen⸗Kolonieen. — Auf der Lossener Höhe, zwischen Brieg und Löwen, etwa sieben Meilen von Breslau hat man unlängst mehrere Stücke Bernstein von ¹ bis ½ Pfd. ge⸗ Fheh. In einigen waren kleine Insekten eingeschlossen. (Auch in Manh 1 L“ einige Stücke echten Bernsteins auf⸗ gefunden worden. S soll i iesem S r mi böühnen überfallt in Salzbrunn soll in diesem Sommer mit
“ Westphatan. Am 16. Juli wurde an dem bei 85 dee- - gelegenen evelsberg ein Falschmünzer, welcher unter Beihülfe seiner Frau und seines Sohnes falsche Thaler fabrizirte durch den Ober⸗ Prokurator aus Elberfeld und einen Polizei Com⸗ missair aus Barmen zur Haft gebracht. Der Beamte überraschte Hes ge ir dem Momente, als sie mit der Fabrication des alschen Geldes beschäftigt war; auch sä 2 prikgerätl f ten wurden “ eb 11“
88 Rhein⸗Provinz. Die Düsseldorfer Ztg. will wissen, die Wiederherstellung der evangelischen Salvatorkirche zu Duisburg eines werthvollen Gebändes aus dem 15. Jahrhundert, sei Aller⸗ höchsten Ortes genehmigt und der Leitung des Architekten Wieg⸗ mann, Professors der Baukunst an der Königlichen Kunst⸗ Akademie zu Düsseldorf, übertragen worden. Im Regierungsbezirk Düsseldorf ist dieses die zweite kunsthistorisch merkwürdige Kirche, zu deren Re
stauration Seine Majestät der König namhafte Zuschüsse bewilligt hat. Die erste war bekanntlich St. Quirin in Neuß.
8. 8 FPll. 16. Juli. 8 Die, Anwesenheit der Deputirten von en bei der Anlage der Thüringisch⸗Sächsischen Eisenbahn betheilig⸗ ten Regierungen an heutigem Tage und die von denselben hier an⸗ gefangene Prüfung der projektirten Bahnlinie ist das erste Zeichen des Beginnens einer Bau⸗Anlage, die für Halle von der größten Wichtigkeit sein muß, und deren werkthätiger Anfang sich noch im Laufe dieses Jahres erwarten läßt. Für Halle ist dies doppelt wich⸗ tig, da die seitherigen großen öffentlichen Bauten beendigt sind und der einzige noch unvollendete der Bau der neuen Elisabeth⸗Brücke mit dem dazu gehörigen Damme leider ganz unerwartet in diesem Jahre völlig ruht. Es fehlt daher merklich an Arbeit für die ärmere Klasse Trifft nun im nächsten Jahre dieser so nöthige Damm⸗ und Brücken⸗ bau mit dem gleichartigen für die Eisenbahn zusammen, so dürfte es leicht an arbeitenden Händen fehlen, weshalb also der baldige Beginn des letzteren eben so zweckmäßig als dringend erscheint. Die neue Provinzial⸗Irren⸗Anstalt dürfte, wie man hört, noch in diesem Jahre zum Beziehen fertig werden. In städtischen Bauten ist seither viel gethan worden. Zwei neue steinerne Brücken sind vollendet sämmt⸗ liche Kirchen der Stadt auf eine zum Theil sehr kostspielige Weise hergestellt und für würdige Abhaltung des Gottesdienstes eingerichtet. Dahin gehört ganz besonders die gründliche Umarbeitung der Orgel in der Marien⸗Kirche und die Anschaffung einer großen neuen Orgel in der Moritz-Kirche, zu welcher die Gnade Sr. Majestät des Königs der Gemeinde einen ansehnlichen Beitrag bewilligt hat. Beide Orgeln haben in der letzten Zeit mehrfacher Prüfung fremder Meister unter⸗ legen und großes Lob gefunden. Die Zierde und das Wahr⸗ zeichen der Stadt Halle, der sogenannte Rothe Thurm, erhält jetzt ein neues Dach, welches ungeachtet der sehr namhaften Kosten doch ganz in der Gestalt des 300 jährigen, morsch gewordenen alten auf geführt wird. Andere Verbesserungen sollen der Prüfung unserer Behörden vorliegen und werden gewiß, so weit es die Mittel der Stadt erlauben, zur raschen Ausführung gebracht werden. Nament lich hat die Eröffnung der städtischen Zwinger schon begonnen und läßt in einigen Jahren neben der Anlage eines neuen Spazierganges auch eine bessere Verbindung zwischen den Eisenbahnhöfen und Saal⸗ brücken erwarten, wie sie wegen der Enge der hallischen Straßen die in einigen Stellen schon bei dem jetzigen Verkehr öfters fast lebensgefährlich werden kann, unumgänglich nothwendig ist. Auch das † flaster, bei jedem durchreisenden Fremden in schmerzlichem Andenken möchten die städtischen Behörden gern verbessern und denken ernstlich daran, die hölzernen Wasserleitungs⸗Röhren, deren häufige Fee acs a es stets aufs neue verdirbt, mit eisernen zu vertauschen Eben so ist in den Umgebungen der Stadt ein reger Eifer für Verschöne⸗ rung und Anbau wahrzunehmen. Denn so wie auf der einen Seite das in den großartigsten Verhältnissen aufgeführte Gefängnißhaus den tiefer liegenden Theil der Stadt wie eine Burg des Mittelalters über ragt, so erscheinen auf der anderen geschmackvolle Landhäuser zweck⸗ mäßige Geschäftsörter und freundliche Gärten als eine Zierde der Gegend. In dem nahen Giebichenstein ist das berühmte Reichardt sche Besitzthum durch landesherrliche Fürsorge vor einer Veränderung geschützt worden, welche die Fülle schöner Erinnerungen zu vertilgen drohte, die sich an dies Haus aus einer blühenden Zeit unserer Lite⸗ ratur knüpfen. “ 8 G
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Die Frequenz der Halleschen Universität hat in der letzten Zeit sehr zugenommen und berühmte Namen glänzen in allen Fakultäten. Die Schulen der Franckeschen Stiftungen sollen noch nie so besucht gewesen sein als jetzt und für die städtischen Bürgerschulen können die Räume im ehemaligen Waagebäude kaum mehr genügen. Dagegen ist die steigende Bevölferung kein rechter Segen für die Stadt geworden. Denn die in großer Anzahl neu einziehenden Bewohner brachten we⸗ nig mit und sind häufig nur zu bald eine neue Last für die schwer belastete Armen Kasse. Die Konkurrenz drückt die Gewerbtreibenden, und bis jetzt hat auch Halle die Erfahrung gemacht, daß Eisenbahnen nur den End- und Centralpunkten derselben ein wahrhaft erfreuliches Leben verleihen, daß aber solche Städte, an welchen sie blos vorbei⸗ laufen, wenig oder nichts gewinnen. Dessenungeachtet erkennt Jeder mann, daß man in Halle ohne den Verkehr durch die jetzt schon be⸗ stehenden Eisenbahnen recht schlimm daran sein würde, und Alle er⸗ freuen sich um so mehr an der Aussicht auf die neue Thüringische Bahn, welche dem Eifer und Fleiß der Bürgerschaft zur Hebung des Gemeinwesens eine so günstige und vortreffliche Gelegenheit darzu⸗ bieten verspricht.
Ausland.
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Bayern. Se. Majestät der König hat ge⸗ nehmigt, daß alljährlich auf Kosten des Centralfonds für Industrie und Kultur eine Anzahl reich⸗ und feinwolliger Zuchtwidder aus der Königl. Stammschäferei zu Waldbrunn an fleißige Schäfereibesitzer von Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken und Aschaffenburg und der Pfalz unentgeltlich zur Veredlung ihrer Heerden unter der Bedin⸗ gung abgegeben werden, dieselben wohl zu halten, während der Ver⸗ wendbarkeit zur Zucht nicht zu verkaufen, und dieselben, soweit es geschehen kann, auch anderen Besitzern von Schäfereien zu überlassen.
8 Königreich Sachsen. Am 7. und 8. August wird die Jahres⸗Versammlung des leipziger Haupt⸗Vereins der Gustav⸗Adolph⸗ Stiftung und aller mit ihm verbundenen Zweig⸗Vereine in Chemnitz stattfinden. Wie die Deutsche Allgemeine Zeitung meldet werden sich dort von beinah dreißig Zweig⸗Vereinen Abgeordnete versammeln.
Königreich Württemberg. Se. Majestät der König ist am 16. Juli zum Gebrauch einer Molkenkur nach Interlaken abge⸗ reist. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz wird Se. Majestät bis Basel begleiten, und sich von da nach Ostende begeben, um die See⸗ bäder zu gebrauchen. Wie der Schw. Merk. berichtet ist der 8er dem neuen Königl. bayerischen Festungsbau⸗Direktor eingereichte Befestigungsplan des rechten Donau⸗Users bei Ulm nicht nur in München, sondern auch von der Bundes⸗Militair⸗Kommission ange⸗ nommen und bestätigt worden. Es dürfte daher demnächst mit dem Baue begonnen werden, auch die Erwerbung der nothwendigen Grundstücke eintreten, wobei jedoch das bayerische 8.7e. Gesetz weniger hohe Preise zugestehen möchte, als auf der württem⸗ bergischen Seite bezahlt worden sind. .
Herzogthum Braunschweig. Im Herzogthume bestehe derzeit acht Mäßigkeits⸗Vereine, nämlich in Grünenplan (seit 1839), in Brunkensen (seit 1840), in Delligsen, Mainsholzen und en . Kaverde, Varrigsen, Braunschweig (seit 1843) und Wolfenbüttel 8 184 0. Außerdem werden an vielen anderen Orten, Gernroder Sauin⸗ gen, Jerrheim, Stadtoldendorf, Eschershausen, Braunlage Einleitun⸗ gen zur Gründung von Vereinen getroffen. Hier und da, z. B 8 Braunschweig, Stadtoldendorf, suchte man längst auch durch Einrich⸗ tung von Volks⸗Bibliotheken, an anderen Orten durch Verbreitun vr einzelnen Mäßigkeitsschriften zu helfen. Der Bergrath Koch bc⸗ Fa. kurzem eine kleine Schrift drucken lassen, worin er alle Mäßigkeits⸗ Vereine und Gemeinde Vorstände zum Zusammenwirken auffordert dahin, daß die Regierungen ein Gesetz in Erwägung ziehen möcht 3 wonach es den Gemeinden ihrer Länder nicht blos gestattet boaben geboten werde, von der Consumtion des Branntweins zum Besten der Orts-Armen⸗Kasse eine Steuer etwa in ähnlicher Art zu erheb wie dies im Hessischen geschihht. 88 1
Luxemburg, 15. Juli. (Trier. Ztg.) Am 11ten ist S Majestät der König Großherzog hier angekommen. An der Grän ’ des Großherzogthums wurde der König von dem Gouverneur 8 an der Gränze des Stadtgebietes von dem Munizipal⸗Corps und — Bürgermeister empfangen. Die Straßen der Stadt, durch welche der König fuhr, waren mit Blumen und Laubgewinden geschmückt und überall empfing ihn der Freudenruf der Bevölkerung.
Der preußische Gesandte im Haag, Graf von Königsmark, de niederländische Gesandte in Brüssel, Herr Rochussen, und der e zösische General⸗Lieutenant Achard, kommandirender General im Mo⸗ sel⸗Departement, sind hier angekommen, um dem Könige ihre Auf⸗ wartung zu machen. 8
Oesterreichische Monarchie. “ Wien, 12. Juli. Unsere Erwerbsteuer⸗Pflichtigen sind in Unruhe, denn der hiesige Magistrat beginnt ihre etwa gesteiger⸗ ten Erwerbs⸗Verhältnisse zu untersuchen, was darauf hindeutet daß er auf eine Erhöhung des bisherigen Abgabesatzes, und somit indi⸗ rekt auch auf Erhöhung des städtischen Beitrags, welcher einen guten Theil des ersteren bildet, lossteuere. Wir haben mit Handelsleuten Fabrikanten, Advokaten u. dergl. gesprochen, welche alle einstimmig diese Maßregel des Magistrats eine unzeitige nennen Denn 58 überall und besonders hoch an den Linien Wiens eingehobene Ver eh⸗ rungssteuer lastet ohnedies auf den Schultern Aller und erschivert ihnen ihren Erwerb; nun soll jetzt noch die direkte, ohnedies seit den schweren Kriegszeiten ganz gleich gebliebene und eher einer Vermin⸗ derung fähige Erwerbsteuer erhöht werden! Das wackere Ländchen Oesterreich unter der Ens mit seinen vier Kreisen bringt ohnedies — abgesehen von dem, was in die Gemeinde⸗Kassen fließt — der Staats⸗