16. Imi in Kalabrien eingedrungenen 22 Ausländer gefällt wer⸗ den wird. Spanien.
id, 19. Juli. In der heutigen Gaceta ist ein De⸗ kret 22 die Aushebung von 50,000 Mann angeord⸗ net wird. Man glaubt jetzt allgemein, daß der Krieg mit Marokko nicht zu vermeiden sein wird. 4
Der Bischof von Cordova, Patriarch der Indien, Herr Orbe, trifft Anstalten zur Abreise nach Barcelona, von wo er, dem Verneh⸗ men nach, sich nach Rom begeben wird. Es soll diese Reise Bezug auf die Unterhandlungen haben, welche, wie es heißt, zwischen dem spanischen Hofe und dem Papste bereits seit einiger Zeit ange⸗ knüpft sind.
vstzsie Journal⸗Artikel, einer im Eco del Comercio, der an⸗ dere im Espectador, sind bei dem zur Aburtheilung über Preß⸗ vergehen niedergesetzten Geschwornengerichte zu gerichtlicher Verfolgung angegeben worden.
Die vor einiger Zeit von den öffentlichen Blättern als zuver⸗ lässig mitgetheilte Nachricht von der Ankunft des Don Manuel Godoy in Madrid ist ohne Grund. Der Friedensfürst bleibt in Paris. Es ist indeß seine Gemahlin vor einigen Tagen mit ihrem Neffen, Don Fernando Trujillo, in Barcelona eingetroffen.
Barcelona, 19. Juli. Als das englische Linienschiff „For⸗
midable“ und die Brigg „Eagle“ am 13ten d. hier ankamen, gaben
sie die gewöhnlichen Salutschüsse, die aber nicht erwiedert wurden. Auf die deshalb verlangten Erklärungen antworteten die spanischen Behörden, daß nach den in Spanien geltenden Marine⸗ Vorschriften den Repräsentanten einer fremden Nation an einem Ort, wo das Staats⸗Oberhaupt residire, keine Salutirung zu Theil werden könne.
An der Küste sammelt sich bereits ein kleines spanisches Armee⸗ Corps gegen Marokko; der rechte Flügel desselben soll von dem Bri⸗ gadier Mauri, der linke von dem General Linares Butron und das Centrum von dem General Oribe kommandirt werden. Zu Ceuta ist das dritte Bataillon von Albuera ans Land gesetzt worden.
3 Madrid, 19. Juli. Am 15ten Morgens lief das fran⸗ zösische Geschwader, bestehend aus den Linienschiffen „G„ „Souffren“, „Jemappes“, der Fregatte „Belle Poule“ und den Dampf⸗ schiffen „Gassendi“, „Asmodée“ und „Pluton“, in den Hafen von Cadix ein. Der Prinz von Joinville wurde mit den ihm gebühren⸗ den Ehren⸗Bezeugungen empfangen. Der französische Konsul begab sich sogleich an Bord des Admiral⸗Schiffes und begleitete den Prinzen ans Land. Dieser stattete dem General⸗Kommandanten einen Besuch ab, den Letzterer alsbald erwiederte. In dem Hafen von Cadix be⸗ sinden sich außerdem das niederländische Geschwader, eine sardinische Fregatte, 2 dänische von 50 Kanonen und 8 spanische Kriegsschiffe. Die Franzosen haben in Algesiras ihre Truppen, Linien⸗Artillerie und Ingenieurs ans Land gesetzt und ein Hospital eingerichtet. Sie beab⸗ sichtigen, auf der dem spanischen Platze Melilla an der afrikanischen Küste zunächst liegenden sogenannten Schnecken⸗Insel (isla de los caracoles) Befestigungen anzulegen. Aus Ceuta meldet man unter dem 13ten, daß der Prinz von Joinville dort erwartet wurde. Am selben Tage traf ein 851 Mann starkes spanisches Bataillon dort ein.
Hier wird der Palast von Buena Vista, welchen Espartero be⸗ wohnte, zur Aufnahme des türkischen Gesandten eingerichtet.
Fumnrien.
Beirut, 3. Juli. Essad Pascha hat die bedeutendsten Häupt linge des Libanon zusammenberufen und ihnen angekündigt, daß Halil Pascha nächstens mit seinem Geschwader eintreffen werde, um die Jurisdictions⸗ und Entschädigungsfrage endlich zu lösen. Die Be⸗ wohner von Bischerri haben die zur Einhebung der Zölle beorderten Truppen verjagt, und selbst die Reiterei des Emirs Haidar mußte sich zurückziehen, ohne etwas ausrichten zu können. Die Drusen und Maroniten von Bekaa haben sich mit einander gegen den Pächter dieser Ebene aufgelehnt und ihn verjagt. Ueberhaupt bemerkt man jetzt unter Drusen und Maroniten eine gewisse Uebereinstimmung, ein gemeinsames Oberhaupt aus der Familie Schehab zu erhalten, für welche große Sympathie im Libanon vorherrscht, obgleich Halil ihnen durch eine Proclamation alle Hoffnung einer Wiederkehr jener Familie abschneiden wollte. In Dschebel giebt sich große Unzufriedenheit unter den Mutualis, also eine gefährliche Opposition gegen den Emir Haidar kund.
1178
Der Ober⸗Befehlshaber der arabischen Armee, Namik Pascha, hat die Stadt Marasch mit einer starken Abtheilung belagert und nach leb⸗ haftem Widerstand der Bewohner 300 zu Gefangenen gemacht und als Rekruten abgeführt. Diese Waffenthat hat ihn übrigens 400 Soldaten gekostet. Die Conscription ist seit Ankunft Halil's mit seiner Flottille der Hauptgegenstand der öffentlichen Aufmerksamkeit. Die nomadischen Stämme in der Wüste zwischen Damaskus und Aleppo machen die Wege fortwährend unsicher. In Tripolis sind neuerdings Unruhen ausgebrochen; zwei Geschütze mit 300 Mann werden dahin beordert.
General Grivas, welcher sich auf der „Diligente“ besindet, konnte, trotz des französischen Schutzes, die Erlaubniß, zu landen, nicht erhalten, und ist heute mit der „Diligente“ wieder abgegangen, Einige sagen nach Cypern, Andere nach Aegypten.
1X“
*. Paris, 25. Juli. Das neue System des Marquis von Jouffroy wird binnen kurzem seine Anwendung im Großen erhalten. Der Bericht darüber wird vor der Akademie der Wissenschaften näch⸗ stens erstattet werden und nach der Versicherung des Herrn Arago, der selbst das System aufs genaueste untersucht hat, günstig lauten. Da das Jouffroysche System alle Krümmungen bis zu 10 Meter Radius und alle Steigungen, welche auf den Königlichen Straßen Frankreichs zugelassen werden, überwindet, so ist es natürlich, daß
daraus größere Schnelligkeit des Baues und größere Wohlfeilheit
der Bahn⸗Anlage erwächst, weil eine Menge Erd⸗Arbeiten, die das jetzt übliche System nothwendig macht, wie Erd⸗Auf⸗ schüttungen, Dammführungen, Erd⸗Einschnitte und Tunnels, bei
dem Jouffroyschen System entbehrlich werden. Der neue Unglücks⸗
fall auf der Versailler Eisenbahn hat um so mehr von neuem die
öffentliche Aufmerksamkeit auf dieses System gelenkt, als nach dem
einstimmigen Urtheile aller unparteiischen Sachverständigen dasselbe das Ausspringen der Lokomotive aus dem Geleise fast ganz unmög lich macht, andererseits aber die Möglichkeit gewährt, die Lokomotive und also auch den ganzen Zug augenblicklich zum Stillstande zu brin⸗ gen, selbst wenn dieser eben einen Abhang hinabgeht.
Berlin-Potsdamer Eisenbahn.
In der Woche vom 23. bis incl. den 29. Juli c. Berlin- Potsdamer Eisenbahn 9403 Personen.
sführen
Berlin-Stettiner Eisen bahn. Frequenz in der Woche vom 21, bis incl. 27.
Juli 1844
Personen.
Handels- und Börsen-Uachrichten. Berlin, 30. Juli. Verschiedene Realisirungen pr. ult- dieses Monats wirkten nachtheilig auf den Cours sämmtlicher Eisenbahn⸗Effekten, und konn⸗ ten sich solche am Schluß der Börse nicht erholen.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 29. Juli 1844. —
Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 24 Sgr., auch 1 Rthlr. 19 Sgr. 2 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 10 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rihlr. 4 Sgr. 2 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf.; Hafer 26 Sgr. 5 Pf., auch 23 Sgr. 5 Pf.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rtblr., auch 1 Rthlr. 20 Sgr. 5 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 7 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rthlr. 6 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf.; Hafer 25 Sgr. 5 Pf., auch 20 Sgr. 9 Pf.
Sonnabend, den 27. Juli 1844.
Das Schock Stroh 6 Rthlr., auch 5 Rthlr. 5 Sgr. 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr.
Der Centner Heu
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 26. Jali. Niederl. wirkl. Sch. 61 18 5 % do. 100⁴. 5 % Span. 20 ⅛. 3 % do. 34. Pass. 5 ¼⅞. Ausg. —. Ziusl. —. Preuss. Pr. Sch. —. Pol. —. Oesterr. —. 4 % Russ. IIope 91.
Antwerpen, 25. Juh. Zinsl. —. Neue Aul. 20 ½.
Frankfurt a. M., 27. Juli. 5 % Met. 112 ½⅜ G. 2005. Bayr. Bank-Actien 718 Br. IHIope 89 ¼. Stiegl. 89 ⅔ 300 Fl. 95 ¾ G. 4do. 500 Fl. 95 G. do. 200 Fl. 29 ¾ Hr.
Pa ris, 25. Fuli. 5 % Rente fin cour. 121. 60. 3 % Rente in cour. 81. 75. 5 % Neapl. au compt. 98.70. 5⁰⁸ Span. Reute 30 ½. Pass. 8 1606. Anl. de 1834 150 ¼. de 1839 128 ⅔. Nordb. 139 ⅛. Manl. 109 . 115 ¼
Bauk-Actien 2007. Unt 60 ¼. Poln.
Bank-Actien 1 .2 1 (eloggu. 113 ½. Livorn
8. 2*
B ör 1844.
i n er s e.
Den 30. Juli
11““
Fonds.
Pr. Cour. Brief. Geld. (Gem.
Pr. Cour.
3 Hctien. V 8 Brief. SGeld.
St. Schuld-Sch. Prämien-Scheine d. Seeb. à 50 T. Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. Berliner Stadt- Obligationen Danz. do. in Th Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr.
Pomm. do.
Kur- u. Neum. do. 2 Schlesische do.
Gold al marco. Friedrichsd'or. And. Gldm. à 5 Th.
Discouto.
3½
1
3½ 4
3 3 3 3
nnn
—
V 8
1018 1012 do. do. Prior. 0bl. 4 Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brl. Anh. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Eisenb. — do. do. Prior. Obl. 100 ¾ Rhein. Eiseub.
1 104 do. do. Prior. Obl. 109 — 102
’—“ 100 ⅔
— 100 48 101½
do. v. Staat garant. Brl. Fraukf. Eisub. do. do. Prior. Obl. 0 b.-Schles. Eisnb. do. Lt. B. v. eingez. B.-St. E. Lt. A. u. B. Magd. Halbst. Eb. Brl.-Schw.-Frhb. E. 12 5 5 do. do. Prior. Obl.
Bonn-Kölner Bsb.
101
——Pq=SngüESnöSnee
22——
Wechsel
Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. Geld.
Amsterdam do. IIamburg. do.
London . ..
“ 50 Fl.
RBreslan
Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss.
Frankfurt a.
Petersbuarwgga·
vr. 24 I Fl.
141 ½ 140 ⅓ Fl. 2 Mt. — 140 Mk. Kurz 150*, — Mk. 2 Mt. 149⅔ — 1.8t Mü. 6 22 ¾⅞ 6 22 ½ I'r Mt. — 79 ½ PI. Mt. 10*1 Mt. 102 ¼ Mt. — Tage 100½ Mt. 99 ¼ Mt. — 3 Wocb. 1073,
Thlr.
deo te œ& to tẽ tẽ te V·
SRbl.
Meteorologische Beobachtungen.
1844. 29. Juli.
Morgens
6
Abends Nach einmaliger
Nachmittags 10 Uhr. I
2 Uhr. Beobachtung.
Uhr.
Luftdeuck... 336,48“ Par. 334,96 Par. 333,76 Par. quellwärme 8,10 R.
Luftwärme —
Thaupunkt .. . F 9,
Dunstsättigung Wetter
Winand Wolkenzug.. .
87
I
Tagesmittel:
Mittwoch, 31. Juli.
. + 17,1° R. + 11,7° n. PFlasswärme 14,30 k. 8 + 10,9“ R. †+ 10,4⁰ R. Rodenwärme 14,40 R. 63 pCt. 90 pCt. Ausdünstung 0,010, Rh. regnig. Niederschlag 0,099 Rb SW. wüurmewechsel + 17,30 — sior n.
80 pct.
pCt.
trüb.
— SW. 335,07 Par.. + 13,40 R + 10,30 K..
Rönigliche Schauspiele. Zum erstenmale wiederholt:
Sampiero,
Trauerspiel in 5 Abth., von Friedrich Halm.
Donnerstag, 1. Aug.
Der König von Bvetot.
Letzte Vorstellung dieser Oper vor der Urlaubsreise der Dlle. Ma
Mittwoch, 31. Juli. Die Entführung. Köck und Guste.
Hierauf:
Dann:
Königsstädtisches Theater. Emiliens Herzklopfen. Vaudeville⸗Scene. Lustspiel in 3 Akten, von Jünger. (Dlle. Julie Herrmann, im ersten Stück:
Emilie, im dritten: Guste, als Gastrollen.)
Wegen ungünstiger Witterung findet heute im Königl. Schloß— Theater zu Charlottenburg keine Vorstellung statt.
Donnerstag, 1. Aug. tenm oder: Ehrlich währt am längsten.
Vorstadt „
3 Akten, von J. Nestroy. Musite A. Müller. Nestroy, erster Komiker des Kaiserl. privilegirten Theaters
Das Mädl aus der Posse mit Gesang in Musik von A. Müller. (Herr Johann an der
Zum erstenmale:
Wien zu Wien: den Agenten Schnoferl, als erste Gastrolle.)
Verantwortlicher Redacteur Dr.
—eeanoen—
(Zedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
Allgemeiner
— 8,
Bekanntmachungen.
[927] Oeffentliche Vorladung der unbekannten Gläubiger des ehemaligen Kommissarius Carl Otto Bouneß.
Von dem unterzeichneten Ober⸗Landesgerichte ist über das Vermögen des ehemaligen hiesigen Justiz⸗Kommis⸗ sarius Carl Otto Bouneß, wegen Unzulänglichkeit des⸗ selben zur Befriedigung der Gläubiger, der Konkurs eröffnet und ein General⸗Liquidations⸗Termin auf den 1. November dieses Jahres, Vormitt.
um 10 Uhr, im hiesigen Ober⸗Landesgerichte vor dem Herrn Ober⸗ Landesgerichts⸗Referendarius Pretzell angesetzt worden.
Die unbekannten Gläubiger dieses Gemeinschuldners werden daher vorgeladen, in diesem Termine persönlich oder durch Bevollmächtigte, wozu ihnen von den hiesi⸗ gen Justiz⸗Kommissarien der Justizrath Krause, Justiz⸗ Kommissarius Hauschteck und Justiz⸗Kommissarius Calow vorgeschlagen werden, zu erscheinen, ihre For⸗ derungen nebst Beweismittel anzugeben und die darüber sprechenden Dokumente vorzulegen, sich auch über die Beibehaltung des zum Interims⸗Kurator bestellten Ju⸗ stiz⸗Kommissarius Calow zu erklären.
Die Ausbleibenden haben zu erwarten, daß sie mit allen Ansprüchen an die vorhandene Masse durch ein sogleich nach Ablauf des General-Liquidations Termins abzufassendes Erkenntniß ausgeschlossen werden und ihnen deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Still⸗ schweigen auferlegt werden wird.
Stetlin, den 4. Juli 1844.
“ Königliches Ober⸗Landesgericht.
Juͤstiz⸗
910] gb 1 „ma ⸗.
In Gemäßheit des am 31. Mai d. J. über das Ver⸗ venen des Kunst⸗ und Handelsgärtners Carl Bernhard . Schmidt hierselbst eröffneten Diskussions⸗Ver⸗ hneh⸗ 9 sämmtliche Glaubiger des insolventen eßrn un Handelsgärtners C. B. E. Schmidt hier⸗ 5b vheenne c., hiermit geladen, in dem auf den siger nen .J., Vormittags 10 Uhr, auf hie⸗
g hastube anberaumten Termine nicht nur ihre Forderungen an den vorbenannten Gemeinschuldner, un⸗ ter Vorlegung der zum Beweise dienenden Urfunden,
0
anzumelden, sondern sich auch über die ihnen zur Ab⸗ wendung des Konkurses und zur vergleichsmäßigen Be⸗ seitigung des Schmidtschen Bebinwesens vorzulegenden Propositionen mit Bestimmtheit zu erklären, bei Strafe der Präklusion und der anzunehmenden stillschweigenden
Einwilligung in die Beschlüsse der anwesenden Mehrheit
der Gläubiger. Datum Bergen, den 10. Juli 1844. 86 (s. O.) Der Magistrat hierselbst.
senbahn.
Unter Hinweisung auf §§. 18., 19. und 20. der Statuten fordern wir die Actionaire unserer Ge⸗ sellschaft hierdurch auf,
zwanzig Pro⸗
vnn. Svb zent des Betrages s einer jeden Actie, als dritten Einschuß auf dieselbe, in den Tagen
— 1—6 —
vom 15. bis 31. August c.,
mit Ausnahme der Sonntage, Vormittags
zwischen 9 und 1 Uhr, an die Hauptkasse un⸗
serer Gesellschaft, Leipziger Straße Nr. 61, zu zahlen und dabei die über die früheren Einschüsse sprechenden Quittungsbogen mit einem doppelten Verzeichniß ein⸗ zureichen, auf welchem, außer den Nummern der Quit⸗ tungsbogen, auch der summarische Betrag der mit den⸗ selben eingehenden Zahlung zu vermerken ist.
Eines von diesen Verzeichnissen bleibt bei unserer Kasse, das zweite wird, mit dem Kassenstempel bedruckt, als Interimsquittung sofort zurückgegeben. Die Rückgabe der Quittungsbogen selbst, 2 welchen über die gelei⸗ stete Zahlung der 20 Prozent von einem dazu deputir⸗ ten Directions⸗Mitgliede, dem Rendanten Riese und dem Controleur Schmidt, quittirt werden wird, er⸗
Nieder⸗ Schlesisch⸗Märkische 1771 b! Ei
folgt drei Tage nach der Einlieferung in den Nach⸗
8 —
mittagsstunden zwischen 4 und 6 Uhr, gegen Retradition der Interimsquittung an den Präsentanten der letzteren.
Die auf die bisherigen Einschüsse fallenden Zinsen seit dem letzten Einzahlungstage werden gemäß §. 23. der Statuten durch Abrechnung auf die gegenwärtig eingeforderten 20 Prozent vergütigt; es sind deshalb mit Rücksicht auf die verschiedene Zeit, in welcher die bisherigen Einschüsse auf die ursprünglichen und resp. auf die zur Kohlfurt⸗Görlitzer Strecke nachträglich ge zeichneten Actien (Nr. 14501 bis 31625) geleistet wor⸗ den sind, zur Deckung dieser 20 Prozent nur baar zu zahlen:
1) auf jeden Quittungsbogen über Tausend Thaler:
196 Thlr.,
2) auf jeden Quittungsbogen über Hundert Thaler, von Nr. 6001 bis Nr. 14500 incl.: 19 Thlr. 18 Sgr. und
3) auf jeden Quittungsbogen über Hundert Thater, von Nr. 14501 bis Nr. 31625 incl.: 19 Thlr.
Berlin, den 18. Juli 1844.
Die Direction der Nieder⸗Schlesisch⸗Märlischen Eisen⸗ bahn ⸗Gesellschaft.
Prinz Wilhelm⸗Eisenbahn. r Die Unterzeichneten ma⸗ 1=22 chen hiermit bekannt, daß
sie von der Direction der Prinz Wilhelm⸗Eisen⸗ bahn (Steele Vohwinke⸗ ler) ermächtigt sind, die 9 9 ausgeschriebene erste Ein⸗ zahlung von 10 Prozent bis zum 5. August d. J. vorläufig gegen Inte rimsschei men, welche sodann gegen die Quit⸗ ne hacge appn gsan Eintreffen umgetauscht werden
sollen. Berlin, am 28. Juli 1844. B
Anhalt und Wagener, Brüderstraße Nr. 5
15b Dampf⸗Packetfahrt
8e 8 — der St. Petersburg⸗Lübecker Dampf⸗ . schisse zwischen Cronstadt, Trave⸗ münde und Swinemünde.
Die drei privilegirten schönen und großen Dampf⸗ schiffe der St. Petersburg-Lübecker Dampfschifffahrts⸗ Gesellschaft: „Nicolai I.“, Capt. G. B. Bos, „Alexau⸗ dra“, Capt. H. H. Schütt, und „Nadlesnick“, Capt. C. N. Heitmann, werden in diesem Jahre eine regel⸗ mäßige Communication zwischen Cronstadt und Trave⸗ münde, von welchen beiden Häfen an jedem Sonnabend ein Dampfschiff abgehen wird, so wie zwischen Cron⸗ stadt und Swinemünde, von welchen beiden Häfen ab⸗ wechselnd ein um den andern Sonnabend ein Schiff abgehen wird, unterhalten.
Von Travemünde geht das erste Dampsschiff am 4. Mai,
das letzte Dampfschiff am 9. November. 8
Von Swinemünde geht das erste Dampfschiff am
25. Mai, das letzte Dampfschiff am 28. September.
Abfahrt von Travemünde um 3 Uhr Nachmittags. Swinemünde „ 6 »„ „ 1
Anmeldungen geschehen in den Comtoiren der Dampf schifffahrts Gesellschaft zu Lübeck und Stettin.
Die Preise der Passage u. s. w. sind im Com⸗ foir der Herren H. F- Fetschow & Sohn in Berlin, Klosterstraße Nr. 87, zu erfahren.
2 5„
2„ 2 8 . Literarische Anzeigen.
Bei Alerander Duncker, Konigl. Hof⸗ buchhändler in Berlin, Franz. Str. Nr. 21, wid so eben ausgegeben:
[948] Die Galvanoplastik in ihrer 8 technischen An wen dung von Ferdinand Werner, Ritter des St. Stanislaus-Ordens. Mit 13 Kupfertafeln. gr. 8. Preis 2 Thlr.
1 8 * HBrl. Pots. Eisenb. 5 . 1.
B Briefe aus Stettin.
2 Kthlr. für ¼ Jahr. 4 Rthlr. ¾¼ Zatr. 8 Rthlr. ⸗ 1 Jahr.
Fu allen Theilen der Monarchie
ohne Preiserhöhung. Insertions -Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg n28 † Anzeigers 2 Sgr. 8
1“ Aklgevweine
Inhalt. Amtlicher Theil. ö Inland. Briese aus Stettin, Dramburg und Grüneberg. (Das Attentat vom 26. Juli.) — Berlin. Allerhöchste Verordnungen. — Pro⸗
. vinz Sachsen. Aus Aken. — Provinz Westphalen. General⸗Ver⸗
sammlung der Landeskultur⸗Gesellschaft des Regierungsbezirks Arnsberg. — (Bekanntmachung der Verhandlungen der Stadt⸗ verordneten.) — und aus Schlesien. (Preußens Handel mit Spanien.)
Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bapern. Se. Königl. Hoheit
Prinz Albrecht von Preußen reist nach München. — Die Kronprinzessin von Bavern in Bocklet. — Freie Stadt Frankfurt. Die Assisen und die Advokaten. — Freie Stadt Bremen. Vermehrung der Weser⸗Dampfschiffe. — Schreiben aus Sachsen. (Jurisdictions⸗Kolli⸗ sionen an der bayerischen Gränze.)
Oesterreichische Monarchie. Lloyd.
Fraukreich. Paris. Bericht des Marschall Bugeaud über seine neuesten Operationen. — Berathungen wegen Truppen⸗Absendungen. — Protest des Herzogs von Bordeaux. — Schritte der französischen Regierung gegen dessen Aufenthalt in der Schweiz. — Vermischtes. — Schreiben aus Pa⸗ ris. (Neuester Stand der marokkanischen Streitfrage; Uebersicht der in den Gewässern von Gibraltar befindlichen Schiffe.)
Großbritanien und Irland. London. Nachricht über die Verta⸗ gung des Parlaments. — Vertrag zwischen England und Hannover we⸗ gen der stader Zölle. — Besuch Louis Philipp's in England. — Der preußische Gesandte Dr. Bunsen in der Versammlung der Ackerbau⸗Ge⸗ sellschaft. — Parlaments⸗Verhandlungen.
Belgien. Brüssel. Adresse des lütticher Provinzial⸗Conseils wegen der Repressalien des Zoll⸗Vereins. — Erste Ausführung des Differenzialzoll⸗ Gesetzes. — Schreiben aus Brüssel. (Das Gesetz über die Differenzial-
Zoöͤlle; Erbauung eines besonderen Arbeiter⸗Quartiers.)
Schweden und Norwegen. Stockholm. Rede des Königs zur Eröffnung des Reichstages. — Wahlen zu den ständischen Ausschüssen.
Dänemark. Kopenhagen. Bevorstehende Abreise des Königs und
des Großfürsten Konstantin. Befinden der Großfürstin Alexandra und der Kronprinzessin von Dänemark. — Fortdauernder Aufenthalt des rus⸗ sischen Geschwaders zu Helsingör.
Italien. Bologna. Verurtheilung zweier Theilnehmer am Aufstande.
Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Die Finanzlage; der Minister des Innern.) 8
Triest. Journal des österreichischen
Braunkohlen⸗Feuerung.
Eisenbahnen. Leipzig. General⸗Versammlung der Leipzig⸗Dresdener
Eisenbahn⸗Compagnie.
Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse.
Dankfeier der Sing⸗Akademie. — Zoologischer Garten. — Die V lung deutscher Arxchitekten und Ingenieure.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Hauptmann Grafen von Keller, aggregirt dem 1sten Garde⸗Regiment zu Fuß, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen; und Den Land⸗ und Staͤdtrichter Kube zu Liebau in Schlesien zum Justizrath zu ernennen.
Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich Karl ist aus der Provinz Sachsen hier wieder eingetroffen.
Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprin⸗ zessin von Dänemark, und
Alle Post-Anstalten des Iõn⸗ und Auslandes nehmen Hestellung uauauf dieses Hlatt an, für Berlin
die Expedition der Allg. Preuss. 1 Zeitung: Friedrichsstrasse Kr. 72.
Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin von Mecklenburg⸗ Strelitz sind, von Neu⸗Strelitz kommend, nach Braunschweig hier durchgereist. 1
Die Universität wird, zur dankbaren Erinnerung an ihren er⸗ habenen Stifter, Se. Majestät den hochseligen König Friedrich Wil⸗ helm III., am 3. August Mittags um 12 Uhr in ihrem großen Hör⸗ saal eine Gedächtnißfeier begehen. 8 z b Die Eingeladenen werden hierdurch ganz ergebenst ersucht, die ihnen zugestellten Karten am Eingange vorzuzeigen. Die Herreu Studirenden haben den Zutritt auf Vorzeigung ihrer Erkennungs⸗ Karte. 8
Berlin, den 1. August 1814.
Der Rektor der Universität. Lachmann.
Abgereist: Se. Excellenz der Geheime Staats⸗Minister und General⸗-Postmeister von Nagler, nach Teplitz. Se. Excellenz der Geheime Staats⸗ und Justiz⸗Minister von Savigny, nach Tevplitz.
Uichtamtlicher Theil.
Inland.
Berlin, 31. Juli. Se. Majestät der König haben Allergnä⸗
digst geruht, dem Guts⸗Administrator Patzig zu Jannowitz, Kreis Hoyerswerda, die Anlegung der von des Königs von Dänemark Ma⸗ jestät ihm verliehenen goldenen Medaille zu gestatten. 8 * Stettin, 28. Juli. Kaum war gestern die Nachricht von dem unerhörten Attentat auf den König hier bekannt geworden, als sich allgemein und laut die Freude über die Erhaltung des theuren Königspaares aussprach. Magistrat und Stadtverordnete fühlten sich gedrungen, in einer sofort per Estafette nach Erdmannsdorf beför⸗ derten Adresse Sr. Majestät dem Könige diese Gesinnungen der Stadt und die erneute Versicherung der unwandelbarsten Liebe und Treue auszusprechen.
* Grüneberg in Schlesien, 29. Juli. Gestern wurde hier — wie gewiß überall, wohin die erschütternde Kunde schon gedrungen war — in beiden Kirchen Dank⸗Gottesdienst für die Errettung un⸗ seres Königspaars ve 8- Die Vorstände und Mitglieder sämmtlicher Königliche städ⸗ tischen Behörden hatten sich 5 diesem Zweae im öe melt, von wo aus sie sich ohne Unterschied der Konfession zunächst in die evangelische Kirche begaben. Hier wurden sie nebst den zahlreich versam⸗ melten Kirchengängern durch eine zu Herzen dringende geist⸗ und gemüth⸗ volle Kanzel⸗Rede des Pastors Harth erbaut und wohnten sodann noch einem in der katholischen Kirche vom Pfarrer Wache abgehaltenen feier⸗ lichen Hochamt bei. Nachmittags haben sich auch unsere Mitbürger jüdi⸗ scher Konfession zu einem Dankfest in ihrer Synagoge versammelt. Abends gab das zahlreich besuchte 10jährige Stiftungsfest unseres Gewerbe⸗ und Garten⸗Vereins willkommene Veranlassung, den inni⸗ gen Wünschen für das Wohl des geliebten Königpaars auch in die⸗ sem größeren geselligen Kreise in begeisternden Worten Ausdruck zu verleihen. Hierauf sind die beiden ersten Mitglieder des Magistrats nebst zwei Stadtverordneten nach Erdmannsdorf abgegangen, um Ihren Majestäten Namens unserer Stadt persönlich die Glückwünsche
und erneuten Versicherungen treuer Liebe und Ehrfurcht zu überbrin⸗ gen, deren Ausdruck jetzt dem Herzen jedes treuen Unterthanen Be⸗ dürfniß ist. 1
„* Dramburg, 28. Juli. Sobald heute gegen Mittag die Nachricht von dem gräßlichen Attentate gegen das Leben Sr. Majestät des Königs hier angelangt war, beschlossen sofort alle an⸗ gesehenen Einwohner der Stadt, am Nachmittage das Gotteshaus zu besuchen, um dem himmlischen Vater für die Erhaltung des theuren, allgeliebten Königspaares zu danken. Der kurz vor Beginn des Gottesdienstes von einem Filiale zurückkehrende Prediger, Herr Kühn, wurde gebeten, die Gemeinde von der Kanzel herab mit der entsetz⸗ lichen Frevelthat bekannt zu machen. Herr Kühn, dem nur wenige Minuten vergönnt waren, sich zu sammeln, hielt vor der überaus zahlreichen Gemeinde über den 124sten Tas. eine tief ergreifende Rede, und schloß mit einem heißen Dankgebete für die Erhaltung Ihrer Majestäten. Ein Lobgesang beschloß dieses Dankfest. —y.,—
Berlin, 31. Juli. Die Gesetz⸗Sammlung enthält in Nr. 26 die nachstehende Allerhöchste Kabinets⸗Ordre vom 24. Juni 1844, betreffend die Erweiterung der Bestimmung des §. 20 d. der Verordnung über das Judenwesen der Provinz Posen vom 1. Juni 1833. Auf den Bericht des Staats⸗Ministeriums vom 12ten d. M. will Ich in Erweiterung der Bestimmung des §. 20 d. der Verordnung über das Judenwesen der Provinz Posen vom 1. Juni 1833 hierdurch festsetzen, daß die Mitglieder jüdischer Corporationen der genannten Provinz, welche inner⸗ halb dieser Provinz ihren Wohnsitz verändern, sich künftig in dem ersten Falle einer solchen Verlegung des Wohnsitzes wegen Ablösung ihres Antheils an den Corporations⸗Verpflichtungen in derselben Weise vorher abzufinden haben, wie dies für den Fall einer Verlegung des Wohnsitzes in eine an⸗ dere Provinz der Monarchie durch den §. 20 d. der angeführten Verord⸗ nung vorgeschrieben ist. Hiervon bleiben jedoch diejenigen befreit, welche bei einem früheren Umzuge innerhalb der Provinz, wie seither schon meistens geschehen, der betreffenden Corporation eine Abfindung wegen der gedachten Verpflichtungen geleistet haben; und soll es bei den solchergestalt bereits ersolgten Abfindungen sein Bewenden behalten, auch eine Rückforderung des an die Corporation Gezahlten nicht gestattet sein. — Diese Bestimmungen sind durch die Gesetz⸗Sammlung bekannt zu machen.
Sanssouci, den 24. Juni 1844. Friedrich Wilhelm. An das Staats⸗Ministerium.
Ferner folgende, den Schutz gegen Nachdruck für die vor Pu⸗ blication des Gesetzes vom 11. Juni 1837 erschienenen Werke be⸗ treffende Verordnung:
Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preu⸗ ßen ꝛc. ꝛc. verordnen zur Beseitigung entstandener Zweifel über den Schutz gegen Nachdruck für die vor Publication des Gesetzes vom 11. Juni 1837 (Gesetz⸗Sammlung S. 165 — 171) erschienenen Werke auf den Antrag Binats aches nna üaanes und nach vernommenem Gutachten Unseres H. 8 der 9 A△ „ 5 „ 8VEe; pnb hnhde cesgbe⸗ 8 88 Juni 1837 soll auch für Landkarten, Kupferstiche, topographischen Se. Compositionen stattfinden, welche durch die bamals gultigen e Nachdruck noch geschützt waren. disn Hah §. 2. Dieser Schutz dauert, wenn der Autor auf einer solchen Schrift u. s. w. (§. 1) genannt und bei Publication des Gesetzes vom 11. Juni 1837 noch am Leben war, während seiner Lebenszeit und noch dreißig Jahre nach seinem Tode, in allen anderen Fällen dreißig Jahre von Pu⸗ blication jenes Gesetzes. Dem Verfasser einer Schrift u. s. w., die ent⸗ weder unter einem anderen, als dessen wahren Namen erschienen, oder bei welcher gar kein Verfasser genannt ist, bleiben jedoch, wenn der wahre Na⸗ men des Verfassers innerhalb funfzehn Jahren nach Publication des an⸗
Dankfeier der Sing⸗Akademie. Auch die Sing⸗Akademie hatte am 30. Juli eine Dankfeier
Berlin.
für die glückliche Erhaltung Ihrer Majestäten veranstaltet. Die zahlreich
ersammelten Mitglieder dieser Akademie führten unter der Direction ihres
Direktors, Herrn Rungenhagen, in überfüllten Räumen folgende Gesang⸗
stücke aus: 1) den Choral: Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren. 2) Danket dem Herrn ꝛc. 3) Motett: Domine, salvum fac regem! 4) Das Vaterunser. 5) Den 9lsten Psalm: Wer unter dem Schirm des Höch⸗ sten sitzet ꝛc. 6) Herr Gott Dich loben wir. Die Feier bildete unter den zahllosen Beweisen von Theilnahme für die Erhaltung unseres Monarchen und unserer Landesmutter einen sehr würdigen und erhebendenn.
Zoologischer Garten.
Als dem einzigen für den Augenblick in Berlin anwesenden Mitgliede des Comité's liegt mir die Pflicht ob, einige zum Theil anonyme Anfragen, Aufforderungen und Rathschläge auf diesem öffentlichen Wege zu beantworten.
Ob es erlaubt sei, im Garten Taback zu rauchen?
Die Stimmen⸗Mehrheit wird sich wohl dahin entscheiden, daß dies in der Nähe der Käsichte nicht zugelassen werden könne, dagegen wird ein eige⸗ ner Theil der Promenaden dazu überwiesen werden und eine dies andeu⸗ tende Bezeichnung erhalten.
Ob Erfrischungen zu haben sein werden?
Allerdings hat dieses Bedürfniß bei der Entfernung von der Stadt und bei dem Umfange des Terrains gleich von Anfang beachtet werden müssen. Es ist auch ein Gebäude zu diesem Zweck bereits errichtet, jedoch die 1enes Einrichtung noch weit zurück, so daß die Besuchenden in den er⸗ sten Die Hi- auf leibliche Erquickung werden Verzicht leisten müssen.
ie achweisungen von käuflichen Thieren, noch mehr die Anerbietun⸗ gen von Geschenken an lebenden einheimischen Thier r G
b 4 heimischen Thieren, habe ich auf das dankbarste zu erkennen und bemerke bei dieser Gelegenheit, daß die seltene⸗ ren, im Freien vorkommenden Thiere, wie Schildkrgten, Eidechf 7, Schlan⸗ gen und ähnliche, zu billigen Preisen gern gekaust werden follen⸗ denn es
sit eine der Aufgaben der Anstalt, daß sie, um wahrer Volks⸗B lch 8 dienen, das Nützliche vom Schädlichen unterscheiden lehre vab. . Gefährliche in guter Verwahrung zur Anschauung bringe und sc . 1. Ausländischen auch diejenigen Thiere aufweise, welche, obgleich sie dem Vater⸗ lande eigen sind, doch meistens nur aus Bildern und Beschreibungen 58
kannt werden. 1“ b
Aus einzelnen Mittheilungen muß ich entnehmen, daß von Vielen er⸗ wartet wird, in unserem Garten schon eine vollständige Menagerie vorzu⸗ finden. Nichts könnte dem neuen Institute schädlicher werden, als der Un⸗ wille über getäuschte Erwartungen. Es ist daher ausdrücklich zu wieder⸗ holen, daß man dem Publikum ein im Entstehen begriffenes Institut eröff⸗
net, das seinen Glanz erst in einer späteren Zeit erreichen kann, wenn es
eine theilnehmende Aufmunterung erfährt. Für jetzt wollen wir nur eine von der Natur günstig ausgestattete und, wie wir glauben, durch die Kunst wesentlich verschönerte Park⸗Anlage dem Verlangen des schon seit zwei Jahren von den Vorbereitungen unterrichteten Publikums nicht länger verschließen. Wir bitten aber, was von Thieren für jetzt darin vorhanden ist, nur als eine Ausschmückung dieser Anlage zu betrachten und zunächst darüber hin⸗ wegzusehen, daß an so vielen Stellen noch Baumaterialien aufgehäuft lie⸗ gen, alte hölzerne Gebäude noch nicht abgetragen, neue eben noch im Bau begriffen und einige Wege, die für die Anfuhr der Materialien dienen, noch nicht für Fußgänger geebnet sind. Vielleicht liegt aber auch für ein Publi⸗ kum, wie das berliner ist, etwas Anziehendes darin, die Anstalt gleichsam vor seinen Augen sich aus bescheidenen Anfängen entwickeln zu sehen und sich selbstthätig an den Fortschritten betheiligen zu können. So viel wird der Augenschein lehren, daß die Elemente zu einer großartigen Anstalt vor⸗ handen sind, die, sorgsam gepflegt, zu einer für Volks⸗Belehrung, Beförde⸗ rung landwirthschaftlicher Betriebe und wissenschaftlicher Untersuchung gleich “ Bedeutung gelangen können. Lichtenstein.
o zur ersten General⸗Versammlung des landwirthschaft⸗ lichen Provinzial⸗Vereins der Mark Brandenburg und Niederlausitz.
Die Entwickelung gewerblicher Betriebsamkeit in allen Zweigen der Landwirthschaft zur Vermehrung des Wohlstandes und zur Verbreitung von Regsamkeit, Thätigkeit und Einsicht ist von den schon seit längerer Zeit zu einem Central⸗Verein verbundenen landwirthschaftlichen Sozietäten des frank⸗ furter Regierungs⸗Departements mit dem günstigsten Erfolge befördert. Nachdem die im Regierungs⸗Bezirk Potsdam mit gleichen Interessen und Leistungen bestehenden Distrikts⸗Vereine sich neuerdings durch die Organisation der mär⸗ kisch bkonomischen Gesellschaft zu einem Central⸗Verein ebenfalls verbunden haben, ist von sämmtlichen landwirthschaftlichen Sozietäten die Begründung eines Provinzial⸗Vereins, als gemeinsamen Mittelpunktes, in welchem die Leistungen Aller zusammenfließen, zu einem Ganzen geordnet und verwendet werden, beschlossen worden. Den entworfenen Statuten gemäß, sind die Vorstands⸗Mitglieder beider Central⸗Vereine zu einer Sitzung am 20sten v. M. zusammengetreten, in welcher der Ober⸗Präsident von Meding zum Präsidenten der Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Lette zum Vice⸗Präͤsidenten und der Oekonomie⸗Kommissarius von Schlicht zum General⸗Secretair des Provinzial⸗ Vereins gewählt und die erste General⸗Versammlung der landwirthschaftlichen Zweig⸗Vereine auf die Tage:
Montag, den 2. September c., Dienstag, den 3. September c.,
Mittwoch, den 4. September c.
festgesetzt worden ist.
Die Sitzungen finden in den Stunden von Vormittags 9 Uhr bis 2 Uhr im Lokale der Königlichen Thierarznei⸗Schule zu Berlin statt. 8
Die Kürze der Zeit hat es in diesem Jahre nicht gestattet, eine Aus⸗ stellung landwirthschaftlicher Productionen und Fabrikate mit dieser General- Versammlung zu verbinden. Es darf jedoch ein theilweiser Ersatz dieses Mangels von den in das landwirthschaftliche Fach schlagenden Gegenstän⸗ den der in dieser Zeit stattfindenden allgemeinen deutschen Gewerbe⸗Aus⸗ stellung, in Maschinen, Ackerwerkzeugen aller Art und Fabrications⸗Appa⸗ raten bestehend, erwartet werden. Bereits sind Vorkehrungen getroffen, um in dieser Beziehung den Wünschen und Zwecken der anwesenden Vereins⸗ Mitglieder möglichst zu entsprechen.
Zur Theilnahme an den Verhandlungen sind alle Mitglieder der Zweig⸗ Vereine berechtigt. Es werden für dieselben Einlaßkarten ertheilt werden. Außerdem steht jedem Fremden, welcher auch nicht Mitglied eines Zweig⸗ Vereins ist, der Zutritt zu den Versammlungen insofern frei, als dessen vorherige Anmeldung bei dem Haupt⸗Direktorium durch ein Vereins⸗Mitglied erfolgt ist.
Die Beförderer des Landbaues werden zu einer recht regen Theilnahme an den Verhandlungen hierdurch ganz ergebenst eingeladen, wobei die Mit⸗ theilung der zur Diskussion kommenden Fragen, deren Berathung in ähn⸗ licher Weise wie bei den Verhandlungen der großen deutschen ökonomischen Wandergesellschaft erfolgt, einer späteren öffentlichen Bekanntmachung vor⸗ behalten wird, in welcher zugleich angegeben werden soll, an welchem Orte in Berlin die Einlaß⸗Karten in Empfang zu nehmen sind.
Berlin, den 26. Juli 1844. Das Haupt⸗Direktorium des landwirthschaftlichen Provinzial⸗Vereins der Mark Brandenburg und Nieder⸗Lausitz. von Meding.
Die Versammlung deutscher Architekten und Ingenieure und Derer, welche Interesse an den Baufächern nehmen, wird in diesem Jahr am 29sten, 30sten, 31. August und 1. September zu Prag tattfinden.
— sicenzusige Einsendungen von Zeichnungen, Modellen, Kupferwerken und Büchern für die beabsichtigte Ausstellung und derartige Anmeldun⸗ gen von Vorträgen, empfängt Professor Wiesenfeld zu Prag.
Der Vorstand.
Ludw. Förster. Frh. von Friesen. Gabriel. Geutebrück. Heideloff. Dr. Puttrich. Wilh. Stier. Stock. Stüler.
Weyer. Wiesenfeld.
—., —