i in grau und in der Farbe etwa schönen Tusch⸗Zeichnungen e e großes Fenster mit den 12 Stationen unseres Herrn Zesu Christi, aus der Fabrik der Herren Karl Hauder und André zu Paris, und zwei andere große Fenster, in zwei ganzen Figuren eine Maria mit dem Jesuskinde und einen heiligen Johannes dar⸗ stellend, von den Herren Chaͤtel und Fialeix in Le Mans, ver⸗
dienen rühmliche Erwähnung; nur tritt besonders in letzteren das Streben nach harmonischer Farben⸗Verschmelzung noch zu sehr hervor. Die allgemeinen Regeln und das höchste Geset des Malerischen haben zwar auch für die Glasmalerei ihre Geltung, aber bei weitem nicht in so hohem Grade, als für andere Disziplinen der Malerei. Bei Glasfenstern ist es oft ein großer Vortheil und wirklicher Gewinn, ein reines, höchstes Roth, Blau, Gelb, Grün u. s. w. zu erzielen; denn in der Glasmalerei jeidet die Farbe Gewalt; sie verträgt in ihr nicht blos die höchste Steige⸗ rung, sie nöthigt sogar dazu und folgt hierbei im Ganzen einem Maßstabe, welcher anderwärts kaum jemals anzuwenden ist. Glasfenster sollen nicht durchsichtige Glasgemälde, sondern transparente Mosaiken von Glas sein.
Die Werke der Glasmalerei aus dem Louvre in die Elisäischen Felder, d. h. aus der Kunst⸗Ausstellung in die Gewerbe⸗Ausstellung zu verweisen, fällt um so mehr auf, je weniger die eigentliche Industrie bei der Zuberei⸗ tung des zum Betriebe der Glasmalerei erforderlichen Apparats mithilft, und als das Element der Farbe hier zu seinem Gegenstande in einem so nahen Bezuge steht, daß schon an der Zurichtung und Läuterung des nöthi⸗ gen Materials die Kunst selber den direktesten Antheil nimmt. Die Er⸗ zeugnisse der Glasmalerei hätten daher wohl eine würdigere Nachbarschaft verdient, als 43 und dergleichen Manufaktur⸗Waaren. Ihre hohe künstlerische Bedeutung wird um so mehr erkannt werden, je mehr, was wir hoffen, diese neue Kunst künftighin an Umfang und Theilnahme gewinnt; denn es ist unverkennbar ein neues Instrument gefunden, oder vielmehr ein altes Instrument wiedergefunden, mit welchem es mehr, als mit jedem anderen bekannten, möglich wird, das menschliche Gemüth zu rühren, zu erfreuen und zu erheben.
Da wir einmal bei den Glasfenstern sind, können wir auch wohl von den Glaswaaren sprechen. Die Glasfabriken von Baccarat und Wallergs⸗ thal im Meurthe⸗Departement, von Saint⸗Louis im Mosel⸗Departement, von Choisy⸗le⸗Roi unweit Paris haben die köstlichste Sammlung von großen und kleinen Glaswgaren ausgestellt, die man sich nur denken und wünschen kann. Mit all den Mitteln und Wegen, welche die Glaserkunst in Frank⸗ reich dahin geführt, wohin sie gegenwärtig gediehen ist, haben diese Fabri⸗ ken von der Konkurrenz ausländischer Glashütten ganz gewiß nicht das Ge⸗ ringste zu befürchten; denn etwas Zierlicheres, Koketteres und Schöneres zu fertigen, scheint mir nicht möglich. Jene Fabriken leisten alles, was ich von vporzüglicher englischer, böhmischer und venetianischer Glasarbeit kenne.
An Klarheit, Politur und Reinheit ist das französische Glas dem englischen I Flintglas für eine derartige Linse schlägt er auf 2500 Fr., das Crownglas
[741] Bekanntmachung. Termine: Auf den Antrag des Gutsbesitzers Johann Ludwig
Huschka, welcher von dem Gutsbesitzer v. Joeden⸗Ko⸗
niecpolski mittelst Kontrakts vom 18. Dezember 1841.
das Gut Heinrichsdorff, Rummelsburgschen Kreises, für
22,000 Thlr. gekauft hat, werden alle Agnaten des Ge⸗
schlechts der v. Massow und deren lehnsfähige Descen⸗
denz und unter denselben namentlich:
a) Jacob Reinhold v. Massow, der dieses Gut im Jahre 1750 zum neuen Massowen Lehn genommen hat, des Jacob v. Massow in Groß Volz Enkel,
5) dessen Vaterbruder Caspar v. Massow, des gedach⸗ ten Jacob v. Massow Sohn,
c) Caspar Christoph Ferdinand v. Massow, des Haupt⸗ manns Caspar Friedrich Sohn, im Jahre 1807 Landschafts⸗Deputirter zu Stolp und Besitzer von Wusseken,
4d) Ernst Ludwig Johann v. Massow, früher auf Ge⸗ wiesen und Grünhof, Sohn des Landraths Johann
Morgens 10 Uhr,
(L. S.) [609]
halber
3 8 en, werden auf den Antrag des ꝛc. F. Dudy zu deren Bekanntmachungen ö Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden am 16, und 30. August, oder am 20. Septem⸗
vor dem Königlichen Hofgericht, bei Vermeidung der am 10. Oktober cr. zu erkennenden Präklusion, hiermit aufgefordert.
Datum Greifswald, den 15. Juli 1844. Königl. preuß. Hofgericht
Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 25. April 1844. Das hierselbst in der verlängerten Kommandanen⸗ Straße belegene Plötzsche Grundstück, gerichtlich abge⸗ schätzt zu 21,981 Thlr. 21 Sgr. 3 Pf., soll Schulden
am 10. Dezember 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Ta⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
gleichzusetzen; die Formen sind schöner, und die Schleifung übertrifft die des englischen Glases. Die Schleifkunst ist nie zu einem höheren Grade von Vollkommenheit gebracht, als gerade jetzt. Man schleift ganze historische Darstellungen auß Vasen, Schaalen, Pokalen und Gießkannen von den ge⸗ fälligsten Formen, und vollendet mit der rößten Geschicklichkeit in diesen geschliffenen Gemälden die Zeichnung des Nackten, den Faltenwurf der Ge⸗ wänder, sogar den Ausdruck der Köpfe. Mit eben so viel Geschmack in der Wahl, als Kunstfertigkeit in der Ausführung und Schärfe in den Umrissen sind die Nebenwerke von Arabesken und anderen Verzierungen auf diesen Gefäßen angebracht und beendigt. Die Fabrik von Baccarat hat Gieß⸗ kannen ausgestellt mit einzelnen eingeschliffenen Figuren und Gruppen von tanzenden Grazien und Horen; Vasen mit ganzen Zügen von Bacchantinnen und Faunen, Nymphen und Satyrn, denen die geistreichsten und graziösesten Relief⸗Darstellungen antiker Vasen als Muster zu Grunde liegen, indem jene Glasfabrik noch vorzugsweise dem Antiken huldigt und sich, wie es scheint, vorsätzlich gegen den Andrang des augenblicklich fast in allen In⸗ dustriezweigen eingerissenen Rokokogeschmacks sträubt.
Auch das böhmische Glas, wegen der stärkeren Menge Kieselerde, welche die Masse enthält, bekanntlich nicht so leicht schmelzbar, als das ge⸗ wöhnliche Glas, und wegen dieser Feuerbeständigkeit gerade zur Auftragung farbiger Firnisse vermittelst gewisser Schmelzungsmittel geeignet, welche nicht die Masse durch und durch, sondern nur Ihecsan ihre Epidermis färben, — auch das böhmische Glas, sage ich, wird ganz vortrefflich nachgemacht. Doch ist das französische Fabrikat theurer, als das böhmische, dem es sonst an Weiße, Härte, Reinheit, Haltbarkeit und Leichtigkeit des Stoffes sehr nahe kommt, in der Schönheit und Mannigfaltigkeit der Formen und Far⸗ ben aber voransteht. Ganz besonders feine Waare liefert die Glasfabrik des Herrn Baron von Klinglin zu Wallergsthal. Ich kenne nichts Auserlese⸗ neres als die schönen farbigen Glasgefäße aller Art von den zartesten Schat⸗ tirungen, wohlgefälligsten Formen und niedlichsten Verzierungen; Vasen von zartem rosenroth und veilchenblau, mit Gold aufgehöht, von bewunderns⸗ würdiger Vollendung; weiße Flaschen mit verschlungenen und geschnörkelten rosafarbenen Streifen; prächtige Präsentirteller mit braunem Grunde und rund um den Rand herum mit einem zierlichen Gewinde von Weinblättern und Trauben, welche Ciselirungen in Silber aufs reizendste und täuschendste nachahmen. In der Nachahmung von kostbaren Stein⸗ und Holzarten hat man es auch sehr weit gebracht. Die Fabrik zu Choisy⸗le⸗Roi macht Glas vollkommen so schön als das venetianische, auch Flint⸗ und Crown⸗ glas, welches dem englischen an Reinheit und Güte nichts nachgiebt. Sie hat Objektivgläser zu achromatischen Refractions⸗Teleskopen ausgestellt von unerhörter Größe, 55 Centimoétres im Durchmesser. Das Höchste, was bis⸗ her erreicht worden, waren 38 Centimètres. Gegenwärtig macht Herr Bon⸗ temps, der Vorsteher dieser trefflichen Fabrik, der französischen Regierung den Antrag, ein Fernglas von einem Metre im Umfang zu liefern; das
gemeiner Anzeiger.
dem Herrn Geheimen Hofrath Professor Dr. Kieser
aus Jena,
aus Eisenach, ber d. J., (dem Stadtrath Herrmann und
mann von Erfurt,
von Pommern und Rügen. aus Weimar,
von Möller, Praeses.
nennenden Dicections⸗Mitglieder
Tare und Hy⸗
Franz Gottlob v. Massow auf Treten,
c) Anton Wilhelm v. Massow, des Obersten Friedrich Eugen Sohn, 1807 Hauptmann zu Gollinchen bei Contbus und dessen angeblich in sächsische Dienste getretener Sohn,
f) Gerlach Cornelius Johannes v. Mas⸗ sow zu Leyden,
8) Georg v. Massow, pensionirter In⸗ “ sn
h) Friedrich v. Massow zu Vaels in 184,n der Provinz Limburg,
¹) Wilhelm Cornelius von Massow, gistrat d Stadt Königl. niederländischer Lieutenant ber Gott⸗
[735 b]
Söhne des vor⸗ maligen Resi⸗
denten zu Ram⸗ bang auf der
Insel Java,
Rheinische Eisenbahn⸗ Gesellschaft.
von Groß aus Weimar,
8 Erfurt,
Unter Bezugnahme auf die §§. 33. und 34. des Statuts berufen wir hier⸗
mit eine außeror⸗ „dentliche Ge⸗ neral⸗ Ver⸗
niß. Erfurt, den 5. August 1844.
in der Artillerie zu Npern, fried v. Nassow
k) der frühere Premier⸗Lieutenant im Kadetten⸗Corps zu Culm, v. Massow, so wie die Agnaten aller sonstigen Geschlechter, welche an dem im Rummelsburgschen Kreise belegenen Lehn⸗ gute Heinrichsdorff üeh Lehnsansprüche haben, auf⸗ gefordert, innerhalb drei Monaten und längstens in dem peremtorischen Termine den 2. Oktober 1844, Vorm. 11 Uhr, vor dem Deputirten, dem Referendarius v. Dewitz, all⸗ hier im Ober⸗Landesgerichts⸗Kollegienhause persönlich oder durch gesetzmäßige mit gehöriger Information und Vollmacht versehene Bevollmächtigte, wozu ihnen die Justizräthe Hentsch, Naumann, Teßmar, Hildebrand und Leopold, wie auch die Justiz⸗Kommissarien Lorenz, Vill⸗ now und Valentin, vorgeschlagen werden, zu v peinm und die ihnen an dem vorgenannten Lehngute Hein⸗ richsdorff und dessen Pertinenzien etwa zustehenden Lehn⸗ rechte auszuüben, auch in viesem Fall die zur Begrün⸗ dung derselben erforderlichen Beweismittel urschriftlich beizubringen, mit den sich etwa meldenden übrigen Agna⸗ ten zu verhandeln und hiernächst rechtliches Erkenniniß, bei ihrem Ausbleiben in dem gedachten Termin aber zu gewärtigen, daß sie sämmtlich, und alle ihre etwanigen männlichen lehnsfähigen Descendenten, mit sämmtlichen an dem Lehngute Heinrichsdorff und dessen Pertinenzien ihnen etwa zustehenden Lehnrechten, namentlich mit dem beneficio taxae, jure protimiseos, jure reluendi vel revocandi, oder wie sie sonst Namen haben mögen, werden präkludirt, ihnen dieserhalb ein ewiges Still⸗ schweigen wird auferlegt und das gedachte Gut nebst Pertinenzien für ein Allodium wird erklärt werden. Nach den aktenmäßig vorliegenden Nachrichten ist dies Gut smwar früher laut Kontrakt von 19. April 1649 mit lehns⸗ hertlichem Konsense von Christoph v. Massow auf Zi⸗ enow an den Caspar v. Seyer für 1800 Gulden ver⸗ auft, indessen haben sich die Gesammthänder am 12. No⸗ vember 1665 der Reluition entsagt. Cöslin, den 21. Mai 1844. ““ Königl. Ober⸗Landesgericht. Civil⸗Senat.
August d.
sellschaft
[820 b]
1979]
Alle diejenigen, welche an das im G „, w reifswalder Kreise und . Kirchspiel belegene, 8 im — thums⸗Besitze des Gutsbesitzers F. Dudy befindlich ge⸗ wesene, gegenwärtig verkaufte Allodialgut Zemitz nebst eiblit, so wie an die Gutssaaten, Ackerar⸗ eiten und Vieh, Feld⸗ und Wirthschafts⸗Inventarien⸗ stüchke, rechtsbegründete Forverungen und Ansprüche ha⸗
aus Halle,
.
großen Saale des Nathhauses hierselbst.
In dieser General⸗Versammlung soll in Folge einer Verfügung des Herrn Finanz⸗Ministers Excellenz die beschlossene Vermehrung des Actien⸗Kapitals der Ge⸗ zum Behufe der um eine Million Thaler mittelst Ausgabe von Priori⸗ täts⸗Actien, die vier Prozent aus den Erträgen vorab beziehen und an dem Rein⸗Ertrage pro rata mit den übrigen Actionairen partizipiren, nachdem diese gleich⸗ falls vier Prozent bezogen haben werden, zur nochma⸗ ligen Beschlußnahme vorgelegt, so wie über die dadurch nothwendig erschienene Abänderung der §8. 13. und 19. des Statuts beschlossen werden. 1
Auch wird Behufs Vervollständigung des Betriebs⸗ Materials die eventuelle Vermehrung des Actien⸗Ka⸗ pitals um eine fernere Viertel Million Thaler, die in gleicher Weise, wie t ler, beschafft werden soll, zur Beschlußnahme vorgelegt werden. Köln, den 7. Juli 1844. 8 1S Die Direction der Rheinischen Eisenbahn⸗Gesellschaft.
In Folge des §. 62. des Statuts der Thüringischen Eisenbahn⸗Gesellschaft trat auf vorausgegangene Einla⸗ dung des provisorischen Ausschusses eine General⸗Ver⸗ sammlung der Actionaire am 3ten d. M. früh in Erfurt zusammen, und unter Leitung des gedachten Ausschusses die Wahl der von der Gesellschaft zu bestellenden Mit⸗ 2 glieder des Verwaltungsraths nach Maßgabe der §§. 24 116“ u. f. vorzunehmen. der Verwaltungsrath der Thüringischen Eisenbahn⸗Ge⸗ sellschaft konstituirt und besteht aus folgenden Personen:
dem Landrath Gr. v. Keller aus Merseburg, denomi⸗
nirt von der hohen Staats⸗Regierung von Preußen, dem Major Dr. Batsch aus Eisenach,
von der hohen Staats⸗Regierung
Weimar⸗ECisenach,
dem Regierungsrath Argberger, ernannt von der
hohen Staats⸗Regierung von Sachsen⸗Coburg und
Gotha, dem Herrn Stadtrath Rittmeister a. D. Wucherer
dem Herrn Banquier Nulandt aus Merseburg, dem Herrn Stadtrath Rasch aus Naumburg,
Kontag den 19. J. „Vormittags 10 Uhr, in dem
Montags, Mittwochs und
Anlage des Doppelgeleises
Dienstag den 13. August c. Von Potsdam um 9, Von der Pfaueninsel um 10,
d-. Hälfte. Anker,
die vorerwähnte Eine Million Tha⸗
Hirte, Spez. Dir. Subst. hier nach Stralsund
Mittags nach Swinemünde,
Reise beginnt.
von hier, sowohl nach
à Person 4 Thlr.,
Dieser Wahl entsprechend hat sich 15 Sgr.,
tion befindei sich am Bord.
schiff „Kronprinzessin“ am Sonntag
in regulairer Fahrt von b
dies den resp. Reisenden Gelegenheit
einem Aufenthalt von etwa zwet Stettin, den 6. August 18
beauftragt von Sachsen⸗
dem Herrn Geheimen Regierungsrath
dem Herrn Major Schoenermark aus Erfurt, dem Major Schu⸗ letztere beide wurden jedoch, weil sie in die Direction übertraten, ersetzt durch): den Herrn Landes⸗Directionsrath von Helldorf
den Herrn Landschafts⸗Kassirer Oschmann aus Gotha. Nach Errichtung des Verwaltungsraths schritt derselbe unter dem Vor⸗ und Beisitze der bena 8 Kommissarien zur Wahl der von der Gesellschaft zu er⸗ 11 Dr. und ihrer Stellvertre⸗
ter, und es übernahm sodann die Direction die von dem vorerwähnten provisorischen Ausschusse ihr übergebene Leitung und Verwaltung der Gesch rection der Thüringischen Eisenbahn außer den drei Staats⸗Kommissarien folgende Mitglieder: den Kammerherrn und Geheimen Finanzrath Freiherrn
unten drei Staats⸗
„Gesellschaft zählt
den Stadtrath und Kaufmann Herrmann aus den Kommerzienrath und Banquier Völker aus
den Major Schumann aus Erfurt; während die Wahl der Stellvertreter auf:
den Regierungs⸗Assessor Dr. Burkhard aus Weimar, c
den Kaufmann Volland aus Erfurt,
den Buchhändler Andreas Perthes aus Gotha,
den Kaufmann Bader aus Erfurt fiel.
Wir bringen solches hiermit zur öffentlichen Kennt⸗
Die Dirertion der Thüringischen Eisenbahn⸗Gesellschaft. 181g vl Dampfschifffahrt zwischen Potsdam u. Hamburg.
Abfahrt von Potsda Freitags, Numerirte Sitze werden bei dem Unterzeichneten aus⸗ gegeben, in Potsdam sind nur dann Fahrbillette zu ha⸗ ben, wenn dergl. Plätze in Berlin unverkauft blieben.
Zwischen Potsdam und
Pfaueninsel.
(Dampfb. „Adler“.)
12, 2, 4, 5 ½ Uhr. reis eines Fahrbilletts zur Hin⸗ oder Rückreise 4 Sgr.,
9 Füfte na ß Taubenstr. 10.
— 2 1 442 Das Dampschiff NM „Matador fährt am Donnerstag den 15. und wird Putbu Rügen anlaufen. Die Abfahrt von hier erfolgt in Be⸗ gleitung des Personenschiffs „Borussia“ von wo den folgenden Morgen in der Frühstunde der „Matador“ die weitere Das Passagiergeld für diese Fahrt ist: Rügen als nach Stralsund,
s auf der Insel
bis Swinemünde wie gewöhnlich 1 Thlr.
— Restaura⸗ Da das Dampf⸗ den 18ten Mittags ückkehrt, so giebt zur Rückreise, nach Tagen.
und wird zur Theilnahme eingeladen.
Rügen zur
4. Comité der Stettiner Dampfbugsirboot⸗Rhederei.
eben so hoch an. Vor zehn Jahren wäre das Paar solcher Objektive nicht
für eine Million zu haben gewesen.
Die Spiegelfabriken von Saint⸗Gobain, Saint⸗Quirin, Cirey und Monthermé verfertigen Spiegelglas von außerordentlicher Größe und Schön⸗ heit. Das erste Tafelglas zu Spiegeln verdankt Frankreich Colbert, unter dessen Ministerium und auf dessen Betrieb die erste Spiegel⸗Fabrik zu Tour⸗ la⸗Ville bei Cherbourg angelegt wurde, welche der Fabrik von Moura bei Venedig, die bis dahin die ganze Welt mit Spiegeln versehen, eine ge⸗ fährliche Konkurrenz machte. Doch im 18ten Jahrhundert wurden Spiegelplatten von 48 Zoll Höhe und verhältnißmäßiger Breite noch als Wunderwerke der Glasgießerei betrachtet und mit 20 — 30,000 Livres bezahlt. Jetzt sind die Glasplatten fast dreimal so breit und hoch und die Preise beträchtlich niedriger; ein Spiegel, 4 Métres 32 Centimètres hoch, und 2 Metres 70 Centimètres breit, kostet nur 6653 Fr.
Ein noch merkwürdigeres Produkt, als diese ungeheuren Spiegel, sind die Glasstoffe. Was der berühmte Réaumur vor etwa 60 Jahren prophe⸗ zeite, man werde einst Glas wie Seide spinnen und daraus kostbare Stoffe weben, ist gegenwärtig in Erfüllung gegangen und kein Traum erhitzter Einbildungskraft mehr, sondern ein Phänomen handgreiflicher Wirklichkeit. Nicht blos das Glas wird heutiges Tages gesponnen und zu Geweben be⸗ nutzt; auch der Sandstein, ja, der harte Sandstein wird gesponnen, und die französische Akademie der Wissenschaften hat unlängst so klar, als zwei⸗ malzwei vier ist, bewiesen, daß wir allerliebste Zeuge aus Granitkalk und Grauwacke haben könnten. Einstweilen haben die Herren Dubus und Bonnel es so weit gebracht, daß sie das Glas so fein spinnen, als die feinste Seide; sie fertigen aus diesem Glasgespinnst reizende Stoffe in großen Stücken, aus denen hohe Fenster⸗Vorhänge, herrliche Wand Tapeten, schöne Meßgewänder u. s. w. herausgeschnitten werden, und die an Reich⸗ thum, Pracht und Elastizität mit den feinsten Gold⸗ und Silber⸗Brokaten um den Vorzug eifern. Ihr Glanz widersteht den Einflüssen der Luft, 18 die mephitischen Dünste, die Gold und Silber schwärzen, haben ihnen nichts an.
Herr Bonvoisin macht Locken von gesponnenem Glas, die, wie er behauptet, sich ganz vortrefslich zum Ballstaat eignen, in jedem Fall aber nur sür ehrwürdig graue Matronen und flachshaarige junge Mädchen, oder es müßte denn das Pudern wieder Mode werden. Derselbe Fabrikant macht sich auch sehr breit mit einer Menge Miniatur⸗Krystalle, die er „eine Samm⸗ lung von Meisterwerken“ nennt. Das größte Wunderwerk darunter ist — ein anderthalb Fuß hohes Modell von Notre⸗Dame, ganz von Krystall — Aer anz von Butter!
8
vorräthig: [981]
.— * 9 8 * preußischen Volksschulwesens; mit besonderer Beachtung seiner Behörden, wie der Bildung und äußeren Stellung seiner Lehrer;
geschichtlich nachgewiesen, b mehr für Beamte und Stände⸗Mitglieder als für Lehrer, 8
von dem ehemaligen eb jetzigen Land⸗ G pfarrer 8 heol. Wilhelm Harnisch.
gr. 8. 18414. 26 ¼ Bogen. 1 Thlr. 15 Sgr.
Der Verfasser hat durch dreißigjährige anerkannte Ar⸗ beit auf dem Gebiete des preuß. Volksschulwesens in 2 Haupt⸗Provinzen des Staats sich ein Recht erworben, seinen Gegenstand zu behandeln. „Er thut es gründlich. Er hebt nicht weniger die Vorzüge des preuß. Volks- schulwesens als seine Mängel hervor und weist die Quellen von letzteren nach, so daß seine Schrift Hau 8⸗ väter und Gemeinde⸗Vorsteher über die wich⸗ tigste Gemeindesache belehrt, Geistliche und Lehrer darin orientirt. Darum weiter nichts über die Schrift, als daß die Nothwendigkeit der besseren Besoldung der Volksschullehrer darin besonders hervorgehoben, und ge⸗ zeigt ist, wie solche zu bewirken sei.
Heerwart Der jetzige Standpunkt
— Die Di⸗
In einigen Tagen wird ausgegeben: [982] Amtliches Verzeichniß der in der Gewerbe-Ausstellung zu Berlin ausgestellten Gegen—
stände, mit genauer Angabe der Aus⸗ steller 2c. ca. 12 Bogen mit 2 ill. Plänen. 5 Sgr.
un uhr. Gropiussche Buch⸗ u. Kunsthdl.
Königl. Bauschule Laden 12.
Im Verlage von Hermann Schul straße Nr. 16) ist erschienen:
Göthe’s ältestes Liederbuch.
Herausgegeben von Ludwig Tieck. 20 Seiten. geh. 12 Thlr.
der
gr. 8.
[980] 1 8 1 1“ Im Verlage von G. W. F. Müller in Berlin ist
so eben erschienen und in der Enslinschen
Buchhandlung (F. Geelhaar), Breitestraße
Nr. 23, und in Cüstrin zu haben: 8 8
Mittheilungen über die vom 5.— 7. Juni 1844 in Berlin gehaltene
Pastoral-Konferenz nebst einigen “ gr. 8. brosch. Preis 7 ½ Sgr.
August von
um 12 Uhr
822 b]
Der Brennerei⸗Betrieb hat hierselbst wieder begon⸗ nen und werden in dieser Brennperiode, so wie fruͤher, alle Arten von Malz, das Schaufel⸗ und Filzmalz, das Darr⸗ und Grünmalz, wie auch alle kůünstlichen Hefen⸗Methoden mit Berücksichtigung der bis jetzt dabei benutzten Geheimmittel darzustellen und anzuwenden ge⸗ lehrt. Die chemischen Untersuchungen der Kartoffeln, Getraide⸗Arten, Maischen, Hefen, Biere, Acker⸗Erden ꝛc. ꝛc., werden ebenfalls ununterbrochen fortgesetzt.
Eterarische Anzeigen. Bei Aug. Weichardt in Leipzig ist erschienen und
in der Enslinschen Buchhandlung (F. Geel⸗
Dr. W. Keller, Apotheler erster Klasse, Redacteur „der gemeinnützigen Erfindungen in der Brannt⸗ wein⸗Brennerei und Bierbrauerei“ und Vorsteher des landwirthschaftlich⸗technischen Instituts zu Lichtenberg bei Berlin.
8
haar) in Berlin, Breitestr. 23, und in Küstrin,
des gesammten 1“
b RNichard Schomburgk. „BMerlin, 9. Aug. Nach einer fast vierjährigen Abwesenheit kehrte
Das Abonnement beträgt: “ 2 Rthlr. für ¼ Jahr. “ 4 Rthlr. — †½ Jahr. ö 85 8 Rthlr. - 1 Jahr. 1““ 8 in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
“
el 8 U U .„
Alle Post⸗-Anstalten des Iun⸗ und Anuslandes nehmen Hestellung auf dieses Blatt an, für Herlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: Friedrichsstrasse Nr. 72.
Amtlicher Theil.
Inland, Briefe aus Heringsdorf und Belgard. (Attentat vom 26. Ju i.) — Provinz Preußen. Sinken der Gewässer. — Provinz Schlesien. Aus Freistadt und Bunzlau. — Provinz Sachsen. F we⸗hans der neuen Kunststraße). — Provinz West⸗
. Exzeß in eda. — 2 in⸗P Freisp ung d Zäcer E heda Rhein⸗Provinz. Freisprechung der
Deutsche Bundesstaaten. Königreich Sachsen. Verhaftung Rank's. — Militair⸗Angelegenheiten. — Aus Schneeberg. — Witterung. — Königreich Württemberg. Jubiläums⸗Säule. — Großherzog⸗ thum Baden. Publication des Finanz⸗Gesetzes. — Großherzog⸗ thum Hessen. Dankgottesdienst zu Mainz. — Weinkultur in Rhein⸗ hessen. — Herzogthum Nassau. Badeleben in Ems. — Sturm bei Rüdesheim. — Briefe aus Leipzig (Durchreise des Königs.) und Dresden. (Vogelschießen.) 8
Oesterreichische Monarchie. Briefe aus Wien. (Nachtfahrten auf der Ferdinands⸗Nordbahn; Regulativ über die Pulver⸗Depots. — Stra⸗ ßenbau; juristische Literatur; Gefängnißwesen; Polizeiliches.)
Frankreich. Paris. Arbeiten der Pairs⸗Kammer in dieser Session. — Die Land⸗ und See⸗Operationen gegen Marokko. — Rüstungen zu Tou⸗ lon. — Exequatur für den preußischen Konsul zu Algier. 2 Absichten Frankreichs auf die Gambier⸗Inseln. — Briefe aus Paris. (Die Ope⸗ rationen gegen Marokko. — Die Reise des Königs nach England; Ver⸗
en 8 roßbritanien und Irland. Oberhaus. Debatte über den Zu⸗ stand der Flotte. — London. Neue Auftlärung über die otaheilische Angelegenheit nach dem Standard. 8 —
E und Norwegen. Christiania. orscher.
Dänemark. Wiborg. Stände⸗Verhandlungen über die Verhältni Schleswigs zum Königreiche Dänemark. — 98 s. a- Verhandlungen: Entlassung der Volks⸗Schullehrer.
Italien. Neapel. Belohnung der Gemeinden in Calabrien. — Ver⸗ urtheilung 88 Horich ung der Aufrührer.
Spanien. Schreiben aus Madrid. (Nachri 1b 5 föhegege E“ decates Fot Ber akeiteg
Griechenland. hreiben aus Muünchen. (Die W . Phanarioten; Grivas.) b ““
Eisenbahnen. Schreiben aus Dresden. (Chemnitz⸗Riesaer Bahn.)
Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse.
Abreise der Natur⸗
Richard Schomburgk. — Schreiben aus Leipzig. (Das restaurirte Thea⸗ ter.) — Vermischtes. — Kries über Einkommensteuer.
Beilage.
W11“ 18
Almtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruhst: Den Rittergutsbesitzer Grafen Herrmann von Seherr⸗
Thoß auf Pieschotzytz zum Landrath des falkenberger Kreises im
Regierungs⸗Bezirk Oppeln zu ernennen.
——
Se⸗ Hoheit der Herzog Georg von Mecklenburg⸗Stre⸗
litz ist nach Neu⸗Strelitz abgereist.
Angekommen: Der General⸗Major und Inspecteur der 2ten g J
Artillerie⸗Inspection, von Jenichen, von Mühlberg.
Abgereist: Se. Durchlaucht der General⸗Major und Com⸗ mandeur der 6ten Landwehr⸗Brigade, Fürst Wilhelm Radziwill,
nach Tevplitz.
Der Königlich niederländische Minister⸗Resident bei den freien
Hansestädten, von Goltstein, nach Hannover.
—,
Nichtamtlicher Theil. Inland. B
* Heringsdorf, 5. Aug. Auch an unserem stillen Gestade stiegen heut und gestern die vereinten Gebete treuer Herzen mit Dank und Flehen zu dem König der Könige auf.
Ober⸗Forstmeisters von
I2ien August
Schon für den 3. August hatte die liebende Sorge des Herrn Bülow, als Grundherrn, der Jugend des Ortes und der umliegenden Herrschaft eine festliche Speisung zuge⸗ dacht, auch den zur Badekur anwesenden Ober⸗Pfarrer Baltzer aus Wallmow aufgefordert, eine Ansprache an die Versammlung zu hal⸗ ten und auf das Segens⸗Gedächtniß dieses preußischen Volkstages und zugleich auf die Lebensrettung des geliebtesten Königspaars Be⸗ zug zu nehmen.
Ddie Ungunst des Wetters nöthigte, die Feier auf den heutigen Nachmittag zu verlegen. Mit den Schaaren der bewegten Jugend hatten sich nun die Badegäste unter dem blauen Himmelszelt im
hohen Buchenwald versammelt. Die Feier begann mit dem erhabe⸗ nen Lobliede zum Preise des großen Königs — wie mußten hier die Worte: „In wie viel Noth hat nicht der gnädige Gott über Dir Flügel gebreitet!“ Aller Herzen bewegen, da sich die Gnade des Herrn in der Bewahrung des geliebtesten Königs an ihnen Allen und dem ganzen Volke bewiesen! 1 1
Der Raum verstattet nicht, über die folgende Ansprache, welche die Herzen der Mündigen nicht weniger, als die der unmündigen Jugend zu Dank und Thränen bewegte, Näheres zu berichten. Mit dem in Gott ruhenden, wie mit dem in seiner Kraft wirkenden Kö⸗ nige aufs neue sich verbunden wissend, beschloß man den geistlichen Theil der Feier mit dem einstimmigen Lobgesang: „Nun danket alle Gott!“ welcher auch Tages zuvor die kirchliche Andacht im Saale des Herrn v. B. eingeleitet, wo Kandidat Dr. Schmalz das Dank⸗ gebet sprach.
„Möge denn die Sorge des treuen Königs auch die Hoffnung zur Erfüllung führen, welcher der Redner aus dem Herzen Vieler das Wort geliehen, daß die Bewohner des lieblichen Heringsdorf und die jährlich zahlreicher wiederkehrenden Badegäste sich bald in einem kirch⸗ lichen Gotteshause versammeln dürfen, dessen Mangel bei der Ungunst der Witterung dieses Jahres und bei der Unmöglichkeit, die sämmt⸗
lichen Badegäste und Orts⸗Einwohner in einem Saale zu versammeln, so schmerzlich empfunden wird.
* Belgard, 5. Aug. Die Kunde von der dem theuren und geheiligten Leben Sr. Majestät des Königs durch Frevlerhand bevor⸗ gestandenen Gefahr ergriff die Gemüther der hiesigen Einwohner auf das tiefste, und allgemeiner Wunsch war es, das durch Gottes All⸗ macht erhaltene theure Leben unseres vielgeliebten Monarchen durch ein Dankfest am gestrigen Tage kirchlich zu feiern. Das Geläute der Glocken in sämmtlichen drei Kirchen verkündete am Vorabende den Beginn des Festes. Dem Früh⸗ und Nachmittags⸗Gottesdienste wohnten Deputationen des Militairs, des Magistrats und der Stadtverordneten bei, dem Vormittags⸗Gottesdienste der Magistrat, die Stadtverord⸗ neten und sämmtliche Königliche Beamte. Die hiesige Garnison 2te Eskadron Sten Husaren⸗Regiments hatte Kirchen⸗Parade, die Ge⸗ meindeglieder hatten sich zahlreich eingefunden, daß die festlich ge⸗ schmückte, sehr geräumige Kirche kaum hinreichenden Raum gewähr 11. Nach beendigtem Gottesdienste brachte der Commandeur des 5ten Husaren⸗Regiments dem Könige mit dem auf dem Markte zur Pa⸗ rade aufgestellten Militair ein Lebehoch, in welches die Bürgerschaft und die sonstigen Gemeinde⸗Mitglieder herzlich mit einstimmten. Abends war die Stadt festlich erleuchtet.
Um der Jugend für immer eine Erinnerung an Preußens Dank für gnädige Errettung seines geliebten Königs zu gewähren, haben die Stadtverordneten beschlossen, daß den Schulkindern alljährlich ein Erinnerungs⸗ und Dankfest bereitet werde, und ist dazu aus städti⸗ schen Mitteln eine namhafte Summe ausgesetzt. Und so wird noch für die spätesten Zeiten dies Dankfest bei uns und unseren Nachkom⸗ men im Seegen bleiben.
——
Provinz Preußen. Sämmtliche Gewässer sind, laut Nach⸗
richten aus Elbing vom 8. August, im Fallen begriffen.
Provinz Schlesien. Einem Beschluß der Stadtverordneten von Freistadt zufolge wird der Magistrat beim Könige die Auf⸗ hebung des dortigen statutarischen Erbrechts, und statt dessen die Einführung der Erbschafts⸗Bestimmungen des Allgemeinen Landrechts
nachsuchen. Zuvor soll jedoch ein Cirkular, um die Meinung der gesammten Bürgerschaft zu hören, erlassen werden. — Am 4. August
Abends 10 Uhr ist zu Bunzlau eine seltene Himmelserscheinung,
ein vollständig ausgebildeter, jedoch farbloser Mondregenbogen, ge⸗
sehen worden. * * u
Provinz Sachsen. Den 3. August auch in diesem Jahre zu einem Festtage zu machen, hatte die Stadt Stendal eine be⸗ sondere Veranlassung dadurch erhalten, daß der Bau der neuen Kunst⸗ straße, welche von Dolle nach Wittenberge geführt und aus dem Ver⸗ mächtnisse des hochseligen Königs erbaut wird, bis an die Thore Stendals vollendet war. Die Einweihung der fertigen Fahrstraße fand an dem genannten Tage mit angemessenen Feierlichkeiten statt.
Provinz Westphalen. Nach einem Schreiben aus Rheda im Westphälischen Merkur rückte daselbst in der Nacht vom 3. zum 4. August ein Haufe von sonst ruhigen und friedliebenden Bürgern vor die Wohnung eines bekannten dort lebenden Literaten (Dr. L. ) und zertrümmerte ihm unter Absingung von National⸗ liedern die Fenster. Der Korrespondent setzt hinzu, einem Gerücht zufolge habe man dabei geschrieen: „Heraus mit dem Demagogen! Heraus mit dem Rebellen! Heraus mit dem Gottesläugner!“ Die Untersuchung ist eingeleitet.
Nhein⸗Provinz. Sämmtliche unterm 24. April d. J. in der Correctionell⸗Kammer des Königl. Landgerichts zu Koblenz zu namhaften Gefängniß⸗ und Geldstrafen verurtheilten (12) Bäcker von Boppard sind am 3. August in der Correctionell⸗Appell⸗Kammer auf Antrag der Königl. Staatsbehörde von Strafe und Kosten frei⸗ gesprochen worden. Dieselben waren angeklagt, „durch eine im Herbst 1842 getroffene Vereinbarung, welche dahin ging, die Backwaaren nur zu einem gewissen Preise (zur Polizeitaxe) zu verkaufen, das Steigen der Backwaaren⸗ Preise in Boppard über denjenigen Preis bewirkt zu haben, welchen die natürliche und freie Konkurrenz des Handels bestimmt haben würde.“ Aus den gepflogenen Verhandlun⸗ gen und den Aussagen der Zeugen ging hervor, wie die ganze De nunciation auf einer Menge grober Unwahrheiten un stellungen beruht hatte. 1 8
öni Wie die Kölnische Zeitung aus Leipzig meldet, ist Joseph Rank, der Verfasser der böhmischen Dorf⸗Novellen, auf der Reise von Prag nach Leipzig an der Gränze angehalten und von der jenseitigen Behörde verhaftet worden. — Der Schwäbische Merkur meldet aus Dresden vom 31. Juli: „Nach einer Bekanntmachung des Kriegsministeriums waren bei der letzten Aushebung im Dezember vorigen Jahres 16,516 M stellt worden, unter welchen 5971, also mehr als ein Dritt . körperlicher Gebrechen, und 4147, der vierte Theil üace 889 nicht die nöthige Größe hatten, zurückgestellt wurden; nicht ⸗ ein Beweis für die Gesundheit, Kräftigkeit und Schönheit des Men⸗ schenschlags der Bevölkerung Sachsens. In der ganzen Armee be finden sich jetzt 1803 Einsteher, d. h. etwa der achte Theil des Ge⸗ sammtmilitairs, und der Stellvertretungsfond beträgt 378,200 Thlr.“ — Zu Schneeberg hat sich am 31. Juli ein Zweigverein der Gustav⸗Adolph⸗Stiftung konstituirt. In der Nacht vom 5ten zum 6. August hat es daselbst geschneit. 88
Königreich Sachsen.
Königreich Württemberg. Die Ulmer Schnellpost meldet unterm 3. August aus Stuttgart: Wenn nicht ein unvor⸗ hergesehener Unglücksfall eintritt, wird an dem Geburtsfeste Sr. Ma jestät die Jubiläumssäule, welche das dankbare Vaterland durch das Organ seiner Repräsentanten dem König Wilhelm errichten läßt, ent⸗ hüllt werden. Das Piedestal steht bereits.
Großherzogthum Baden. Das Staats⸗ und Re⸗ gierungsblatt vom 3. August enthält das Finanz⸗Gesetz für die Jahre 1844 und 1845.
vor einigen Tagen Herr Richard Schomburgk von seiner Reise nach briti
Guiana, wohin er im Auftrag Sr. Majestät im Iühre 58 8 Ihcg gen den war, mit seinen reichen und seltenen botanischen, zoologischen und ethno⸗ logischen Sammlungen hierher zurück. Unter den ersteren ist es namentlich eine Sammlung lebender Palmen und Orchideen, die die allgemeinste Freude und Aufmerksamkeit der Behörden erregt, wie auch der zoologische Garten einen kleinen Zuschuß von interessanten Thieren durch ihn erhalten nachdem Richard Schomburgk leider den bei weitem größten Theil seiner lebenden Thiere auf seiner langwierigen und höchst ungünstigen Fahn von Demerara nach London verloren. Hierzu gehören namenklich zwei Gymnotus Jectricus, die er noch den Schmerz hatte, in dem Kanal 8 88⸗⸗ 5 8. um so mehr zu beklagen, als dies die ersten dieser merkwürdi 68 üsch
gewesen, die lebend nach Deutschland gebracht worden wären. gen Fische
Leipzig, 10. Aug. Gestern Abend fand eine Vorfei b “ verhza9 e gaurirten und durch einen fast totalen eeee. Personals auch geistig verjüngten Theaters statt. Der neue Direktor dessel⸗ ben, Dr. Schmidt, hatte eine Anzahl von Personen zur Hauptprobe des Don Carlos (mit dessen Aufführung heut das Theater förmlich eröffnet wird) eingeladen, um denselben Gelegenheit zu geben, mit mehr Nuhe, als dies bei dem muthmaßlich übergroßen Gedrange, der in den ersten Vor⸗ stellungen herrschen wird, möglich sein dürfte, sowohl die äußere Ausstattung der Bühne, als auch den Werth des neuen Personals kennen zu lernen. Die Versammelten schienen durch beides in hohem Grade befriedigt, wie man aus den zahlreichen Zeichen des Beifalls eninehmen konnte; und in der That war dieser Beifall ein verdienter. Um bei dem Aeußerlichen anzufangen, so
at Herr Schmidt in der Ausstattung der Bühne, in den Decorationen, den Costümes und der sonstigen äußeren Zuthat der Aufführung eine Eleganz und einen Geschmack, fast kann man sagen, einen Luxus enifaltet, welcher gegen die Unscheinbarkeit und Vernachlässigung dieser Aeußerlichkeiten, wie
sie unter der früheren Direction, wenigstens in der letzten Zeit, im Ganzen bemerkbar war, einen sehr erfreulichen Gegensatz bildet, da auch diese Aeu⸗ ßerlichkeiten nicht ohne Einfluß auf die ganze Haltung und Physiognomie der Stücke sind, und sowohl zur Erhöhung als zur Störung der ästhe⸗ tischen Illusion nicht wenig beitragen können. In schönem Einklang mit dieser verjüngten scenischen Ausschmückung steht die allgemeine innere Re⸗ stauration des Hauses, durch welche dasselbe theils an Räumlichkeit und Bequemlichkeit nicht wenig gewonnen, theils auch ein ungleich helleres, freundlicheres und würdigeres Aussehen als vordem gewonnen hat, wozu auch die neue Art der Beleuchtung desselben durch Gas nicht wenig beiträgt. Was die geistigen Kräfte betrifft, auf deren Zusammenwirken, nach der neuen Zusammensetzung des Personals, nunmehr die Zukunft unseres Schauspiels beruhen wird (denn nur von diesem kann ich natürlich nach der gestrigen Vorstellung sprechen), so scheinen diese, so weit sich eben nach den Beobach⸗ tungen eines einzigen Abends ein Urtheil fällen läßt, zum größeren Theile recht tüchtig und vielversprechend, einzelne wirklich ausgezeichnet. Vermischtes.
fälzische Musikfest hat in Zweibrücken unter
Das diesjährige p der Leitung von Mendelssoh n⸗Bartholdy stattgefunden und war von
nah und fern sehr zahlreich besucht. Das zwolfte pfälzische Musikfest wird nächsten Sommer zu Kaiserslautern im großen Saale des im Bau begrif⸗ fenen Kaufhauses unter der Direction von Lachner aus München gehalten. Die Medizinal⸗Räthin Louise von Plönnies zu Darmstadt, selbst 8nn treffliche Dichterin, hat sich in neuerer Zeit mit Eifer dem Studium 88 niederländischen Dichtkunst gewidmet und niederdeutsche Poesieen auf Mel sehr gelungene Weise übertragen. Einzelnes davon ist schon bekannt; 5 en soll folgen, sobald die würdige, talentvolle und bescheidene Dame n sie einige Zeit zu verweilen gedenkt, sich noch näher mit Land del's dene ekannt gemacht haben wird. Auch eine Uebersetzung von Von⸗ - 8 hat sie vollendet und wird dieses zu den Meisterwerken der
früheren niederländischen Lüteratur zählende Werk wahrscheinlich in Aniwer⸗
pen drucken lassen. Ein so schönes Streben einer Frau, auf literarischem
Wege zur Verständigung und Befreundung zweier verwandten Volksstämme beizutragen, verdient unsere volle Anerkennung und Hochachtung.
“ Köln. Ztg.)
Kries über Einkommensteuer.
Ueber die Einkommensteuer in Breslau. Eine historisch⸗ kritische Abhandlung von C. G. Kries. Breslau. Bei Georg Philipp Aderholz, 1844. 80 S. in 8. Nebst 3 an⸗ gehängten Tabellen.
Diese mit ausgezeichneter Gründlichkeit in der Untersuchung, Umsicht im Urtheile und Klarheit, Ruhe und Bescheidenheit im Vortrage geschriebene Abhandlung verdient eine besondere Aufmerksamkeit. Sie betrifft ein in den ansehnlichsten Städten des preußischen Staats vielfältig angewandtes Ver⸗ fahren, die Geldmittel zur Bestreitung des Kommunal⸗Aufwandes herbeizu⸗ schaffen. Einerseits erscheint es dem schlichten Sinne des an der Wohlfahrt seines Wohnorts redlich theilnehmenden Bürgers durchaus gerecht und sehr einfach, die Beiträge zur Unterhaltung der öffentlichen Anstalten nach dem Maaße des Einkommens zu vertheilen und einzuziehen, und andererseits ergeben sich doch bei der Anwendung dieses Gedankens auf das Leben in dem Maaße größere Schwierigkeiten, worin die Stadtgemeinden zahlreicher, gewerbsamer, wohlhabender, gebildeter und ge⸗ nußfähiger werden. Es erscheint hiernach als eine der folgenreichsten An⸗ gelegenheiten, durch öffentliche Besprechungen über die Gränzen der An⸗ wendbarkeit einer Einkommensteuer die Vorstellungen davon so weit zu läu⸗ tern, als es zur Lösung des vorstehend bezeichneten Widerspruchs unent⸗ behrlich ist. Was hier in dieser Beziehung für Breslau geleistet ist, kann als Vorbild, wie solche Besprechung zu fübren sein dürfte, für alle diejeni⸗ gen dienen, welche durch Unbefangenheit, Kenntniß, Auffassungs⸗ und Dar⸗ stellungsgabe berufen sind, auch für ihren Wohnori Theil 1 zu nehmen.