11244
1972. Bayr. Bank-Actien 721 G. Hope 89 ¾⅞ Br. Stiegl. 89 ⅞ Br. Int. 60 72. Polv. 300 FI. 95 ½ G. 40. 500 Fl. 95 ¾ G. 4o0. 200 Fl. 28 ½ Br.
London, 7. Aug. Cons. 3 % 99 ½. Ard. 22 ⅛. Pass. 5 ½. Ausg. Sch. 12 ⅛. Int. 61 ½. 5 % 101I. Port. 43 ½. Bras. 83 ½ NMex. 35 ½. Peru —. 250 n
Paris, 8. Aug. 5 % Rente n cour. 121. 40. 3 % Rente üu cour. 81. 70. 8 . 250 Pl. 2 Mt. — 1392⁷ 8 B “ 5 % Neapl. au compt. 98. 55. 5 % Span. Rente —. Pass. 5 ½. 300 Mk. Kurz 150 ¼ 1501 2 e. 8 Lv 88
Wien, 9. Aug. 5 % Met. 110 ½., 4 % 100 ¼. 3 % 76 ½. 300 MM¹. 2 Me. — 149 ⁄ ohne bee 505 1 8 29⸗ 453 London .... 1 Lst. 3 Mt. — 6 2225 — Preiserhöhung. 1605. Aul de 1834 150. de 1839 126 ¾½. Nordb. 137 ⅛. . Insertions⸗Gebühr für den
;. 2 Wien in 20 Xr. . 150 Fl. Mt. 104 ¾ 104 Raum einer Seile des Allg.
Pr. Uom.- Thlr. zu 30 Sgr. Brief.] Geld.
ha. I. nsfsht sa cs vi t n78,5 ““ 111“ “
1A“
inli je Zölle auf fremdes Getraide in England die Marimal⸗
28 Gn9 8 —.— allen Getraide⸗Abladungen vom Konti⸗ neni ein Ende gemacht wird. Einem später möglichen Bedarf an Weizen wird es vortheilhafter über Kanada aus den Vereinigten Staaten als Mehl be⸗ ziehen und die ehassige Maßregel gegen die Kontinental⸗Staaten zu Gun⸗ sten der überseeischen zatbungen wird sich dann erst recht empfindlich fühl⸗ bar auf unseren Märkten machen, es wird sich dann zeigen, ob die Fabrik⸗ Arbester im Zoll⸗Verbande durch vermehrte Consumtion die Boden⸗Erzeugnisse aufeinem lohnenden Preisstand erhalten können, um die schon erlangten und fer⸗ ner beantragten Schutzzölle gegen England und andere Staaten, die rohe Produkte von uns beziehen, auch wirklich zu verdienen und gut zu machen. Die ergiebigste
Das Abonnemen! beträgt: b b 2 Rthlr. für ¼ Jahr. Kurz — 140 ½ 4 kRKthlr. - ¾ 1 in
WMechsel
Cour: s.
Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatk an, sür Berlin die Expedition der Aulg. Preuss. Zeitung: Friedrichsstrasse Nr. 72.
Bank-Actien 110½.
Gloggu.
2
Aerndte in England wird den Bedarf für ein ganzes Jahr nicht decken und ze züfh⸗
idezufuhren im künftigen Jahre nöthig werden; daß diese aus⸗ 111215“*
seinen überseeischen Besitzungen zu erlangen sein werden, ist zu bezweifeln und Kontinental⸗Weizen wird gebraucht werden, aber in welchem Umfange und zu was für Preisen, das ist eine Frage, die aller statistische Rührigkeit in den Fabriken und Manufakturen, so wie billige Brodpreise steigern den Verbrauch in unbe⸗ stimmbarer Progression, wofür die frühere Erfahrung nicht maßgebend ist
Scharssinn nicht zu beantworten vermag.
2 2
und leicht ein Quantum erreichen dürfte, welches den ganzen Ueberfluß aller St. Schuld-Scb. 32 Der eigentliche Nachtheil einer “ uten Aerndte in England ist für uns die dadurch dort hervorgerufene Ruhe im Besitz, die Sicherheit vor nahem Mangel und die Abwesenheit irgend einer Aufregung, daher Gelegenheit, flaue Perioden zu Ankäufen zu benutzen und sich billiger zu versorgen, wobei die diesseitigen Inhaber von theueren Lagern verlieren, ihre getäuschten Erwartungen verschmerzen und noch mit
europäischen Exportländer absorbiren kann.
baarem Gelde bezahlen müssen.
Frachten sind etwas niedriger: 4 Sh. nach der engl. Ostküste, 20 Fl. Zufuhren aus Polen seit dem 22. Juli: 294 Last Weizen, 529 Last Roggen, 212 Last Gerste, 67 Last Hafer, 144 Last Erbsen, 19 Last Leinsaat und 21 Last Rappfaat.
Die Notirungen von Getraide und Waaren sind unverändert geblieben.
und 1 Fl. nach Amsterdam und Antwerpen.
Auswärtige
5 % Span. 20 9%. 3 % do. 33 ⁄. Paas. —. Ausg. —. Sch. —. Pol. —. Oesterr. —. 4 % Russ. Hope 90 ¹½.
Antwerpen, 8. Aug. Zinsl. —. Neue Anul. 19 ⅞.
Frankfurt a. M., 10. Aug. 5 % Met. II12 ¾ G. Bank-Actien p. alt.
Börsen. Amsterdam, 9. Aug. Niederl. wirkl. Sch. 61 ½. Zinsl.
2 AbH 229 “
1113““
Den 13.
August 1844.
ama u n
Breslau
Pr. Cour.
Fonds. 8 [lbBrief.] Geld.
ctien. 8
Pr. Cour.
Frankfurt a. M. südd W.. 100 FI. Mt. —
150 Fl. 2 Mt. 102 ½ 100 Thlr. Mt. —
Leipzig in Courant im 14 Thl. Puss. 100 Thlr. 7 998
Mt. 94 56 18 107
100 SRbl. Woch. —
Petersburg
Brief. Geld. Gem.
101½3 101 Prämien-Scheine d. Seeb. à 50 T. Kur- u. Neumärk. Secbuldverschr. 5 2 Stadt- Obligationen Be Danz. do. in Th. ⸗ 48 — Westpr. Pfandbr.“* 2 101¾ 100 ¾ Grossh. Pos. do. 4 104 ½⅔ 104 do. do. ½ 99 ⅔ Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.
100 ½ 100
Berliner
101 ½ 101½ —
Kur- u. Neum. do. 5 Schlesische do. 5 % 4o. 99 %. —. Preuss. Pr. Gold al marco. Friedrichsd'or. And. Gldm. à 5 Th.
Disconto.
Brl. Potsd. Bisenb. 5 do. do. Prior. Obl. 4 90 ½ -- FPHMgd. Lpz. Bisenb. — do. do. Prior. 0 bl. 4 Brl. Anh. EBisenb. — do. do. Prior. Obl. 4 103 ¼ 100 6 Düss. Elb. Bisenb. 5 do. do. Prior. Obl. 4 99 Rhbein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. — do. v. Staat garant. 102 Brl. Frankf. Eisnb.] do. do. Prior. Obl. Ob.-Schles. Eisnb. do. Lt. B. v. eingez. B.-St. B. Lt. A. u. B. Magd.-Halbst. Ehb.] Brl.-Schw.-Frb. E. do. do. Prior. Obl. Bonn-Kölner Esb. 132 ½ —
1642 103 ¼ 191 ½
e8“ J. Nestroy.
— 115 ½ 109 ¾ 125 ½ 124 ½ — 113
men werden.
102 ½
5
4
3 ½ ö 4
4
4
4
4
5
Mittwoch, Ehrlich währt am längsten. Musik von A. Müller 97 ¾¼ Agenten Schnoferl, als Gastrolle.) 97¼ 8 Wegen Heiserkeit des Herrn Grobecker kann die Posse: „Liebes⸗ geschichten und Heirathssachen“ heute nicht gegeben werden. Die 103 dazu bereits verkausten Billets bleiben zur heutigen Vorstellung gültig, oder kann der Betrag dafür bis 6 Uhr Abends in Empfang genom⸗
Donnerstag, 15. Aug. — 160 den Titus Feuerfuchs, als Gast.) Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
Königliche Schauspiele.
MMiittwoch, 14. Aug. Ein Sommernachtstraum, nach Shakespeare, von Schlegel, in 3 Akten. Musik von Felix Mendelssohn⸗Bartholdy. Donnerstag, 15. Aug. 104 8 Spatzer: Iphigenia, als erste Gastrolle.) Königsstäadtisches Theater. 14. Aug.
Iphigenia in Tauris. (Mad. Paln⸗ EE Das Mädl aus der Vorstadt, oder:
Posse mit Gesang in 3 Akten, von (Herr Johann Nestroy: den
Der Talisman. (Herr Joh. Nestroy:
Bekanntmachungen. [765]% Nothwendiger Verkauf.
Königl. Land⸗ und Stadtgericht zu Merseburg.
Die auf hiesiger Burgstraße belegenen sub Nr. 116 und 117 eingetragenen zusammengebauten Häuser nebst Zubehör, genannt: Gasthof zum goldenen Arm, ab⸗ geschätzt auf
8015 Thlr. 18 Sgr. 9 Pf,
zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in unserer Registratur einzusehenden Taxe, sollen am 30. Dezember 1844, Vormittags 11-Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.
1 990] Bekanntmachung. In unserem Devpositorio befinden sich folgende Testa⸗ nente, seit deren Errichtung mehr als 56 Jahre ver⸗ flossen sind, nämlich: 8 1) ein Testament des Martin Korpe zu Oppelhain ohne 8 Datum, 8 8 des Christian Lindner und dessen Ehe⸗ frau Marie Elisabeth, geb. Schnei⸗ der, aus Lindena vom 1. April 1786, des Johann Christoph Schade zu Buckowien vom 4. Januar 1735, des Superintendenten Johann Gott⸗ lieb Roje zu Dobrilugk ohne Datum, des Gemeindehirten Ehristian Kaiser aus Friedersdorf ohne Datum, der Frau Margaretha Dreyander vom 22. Februar 1721, der verehelichten Hauptmann Char⸗ lotte Juliane v. Bölau, geb. v. Lich⸗ tenhayn, aus Gruhlo vom 19. April 1730, des Hans Christian Richter und des⸗ sen Ehefrau Regine, geb. Lantzsch, aus Lindena ohne Datum, der Marie Elisabeth Burghardt aus Lugau vom 21. Juli 1782, des Hans Liepack aus Staupitz vom 26. April 1775, 11) des Andreas Oehler aus Frieders⸗ dorf vom 16. Februar 1786. Etwanige Interessenten werden hierdurch aufgefordert, sich binnen 6 Monaten, spätestens aber am 1. März 1845, Vormittags 11 Uhr, Behufs Nachsuchung der Publication vorgenannter Te⸗ stamente an hiesiger Gerichtsstelle einzufinden, weil sonst das §. 219 seq. Tit. 12. Thl. I. des Allgem. Landrechts vorgeschriebene Verfahren eingeleitet wird. Dobrilugk, den 5. Juli 1844. Stsse Königl. Land⸗ und Stadtgericht.
826 b]
1 Auf Imploriren Herrn Dris. Paul Christian Nico⸗ laus Lembke für Arnold Rudolph Vorster, als Testa⸗ ments⸗Erben des weil. Papier⸗Fabrikanten Johann Ar⸗ nold Heinrich Theodor Vorster, befindet sich hierselbst ein öffentliches Proklama angeschlagen, wodurch alle diejenigen, welche als Erben an das von dem genann⸗ ten am 17. August 1843 hierselbst verstorbenen, allhier und in dem Dorfe Schlutup domizilirt gewesenen Pa⸗ pier⸗Fabrikanten Johann Arnold Heinrich Theo⸗ dor Vo rster in seinem Testamente zu Zweihundert Thaler grob Courant angegebene, beim gesetzlichen Erb⸗ ange gelassene Erbgut, so wie an die seinen nächsten Erben vom wohlgewonnenen Gute legirten Acht Schil⸗ linge Vier Pfennige Ansprüche machen, schuldig erkannt werden, sich damit spätestens am 25. Oktober d. Js., unter dem Rechts⸗Nachtheile des Ausschlusses, im hie⸗
sigen Niedergerichte gebührend anzugeben. Actum Luͤbeck im Niedergericht, den 27. Juli 1844.
In fidem Wibel, Dr.
1992] Bekanntmachung.
Nachdem auf den vor kurzem abgehaltenen vier Rit⸗ terschaftlichen Kreistagen in Gemäßheit des konfirmirten Pehns für den elen Ritterschaftlichen Kredit⸗ Fr. im Königreiche Sachsen §. 61. Acht Vorstands⸗ h siglieder erwählt worden sind, diese Letzteren aber am egnee Tage Herrn Wilhelm Seyfferth auf Al⸗ I als neuntes Mitglied und als dessen Stellver⸗
vast 8 Schütz auf Schweta, so wie in Gemein⸗ schaft mit Jenem Herrn Kammerherrn Freiherrn von Friesen auf Rötha als Vorsitzenden des Vorstandes und Heirn Kammerherrn Edlen von der Planitz au
2 All ge me in er G A nz 18 iger.
Naundorf als dessen Stellvertreter, ernannt haben, so wird Solches hiermit nach §. 61. vorschriftsmäßig be⸗ kannt gemacht. Schriftliche Eingaben an den Verein geschehen unter der Adresse: An den Vorstand des Erbländischen Ritterschaftlichen Kredit⸗Ver⸗ eins im Königreiche Sachsen zu Leipzig und werden bis auf Weiteres Petersstraße Nr. 42/33, 2 Trep pen hoch, abgegeben. mimmn; Leipzig, am 10. August 1844. 1 Frh. v. Friesen. Edler v. d. Planiz.
Frh. v. Welck. v. Carlowitz. v. Römer. Stockmann. v. Schönfels. Jani. Seyfferth.
Das wohlbekannte Dampfschiff Prinz von Preußen , Sfährt regelmäßig mit Ausnahme der Sonntage täglich präzise 7 Uhr Morgens von Swinemünde nach Stettin, und präzise 2 Uhr Mittags von Stettin nach Swine⸗ münde. 1 J. G. Weidner 0 Sohn in Stettin.
[801 b] Berli burger Eisenbahn. *½ Nachdem der Termin E zur dritten Einzahlung auf die Actien der Ber⸗ lin⸗Hamburger Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft am ge⸗ Ft, strigen Tage abgelaufen Hist, so werden diejenigen Actien⸗Inhaber, welche mit der dritten Einzah⸗ lung im Rückstande sind, darauf aufmerksam gemacht, daß in Gemäßheit §. 14. und 15. des Statuts noch bis zum 15ten d. M. eine Nachzahlung benebst 10 Thlr. Strafe pro Arctie und der vom 1sten d. M. an aufgelaufenen Zinsen ange⸗ nommen wird, nach diesem Termin aber diejenigen Actien, für welche vorgedachte Zahlungen nicht geleistet werden möchten, annullirt werden müssen. Berlin und Hamburg, den 2. August 1844. Die Direction der Berlin⸗Hamburger Eisenbahn⸗
Gesellschaft. Costenoble. Asher, Dr. Neu⸗
von Lehsten. haus. Wolff. Borger. Conrad. [824 b] “
Berlin⸗Stettiner Eisenbahn. rung d. Vieh⸗ Transporte auf
Punserer Bahn haben wir die Einrichtung getroffen, daß künftig volle Wa⸗ genladungen, und zwar:
der 4Arädrige Wagen gegen 1 Thlr., 6 » „ 5) 1] 8 5 8 8 * Vergütung pro Dabei darf der Arädrige Wagen jedoch nicht über 70 Ctr., „ 6 p nicht »„ 110 5 2 8 2 2 2„ 2 150 2 beladen werden. Stettin, den 8. August 1844. Das Direktorium. Witte. Fretzdorff. Bon.
eoos Erzgebirgische
S.
2
keile befördert werden.
2
7 *8 — Eisenbahn.
Die Hohe Staats⸗Re⸗ gierung hat dem unter⸗ zeichneten Direktorium die Bedingungen zugefertigt, unter welchen sie, mit Vorbehalt der noch ein⸗ o zuholenden Allerhöchsten 0 Genehmigung, gesonnen ist, unserer Gesellschaft Konzession zur Erbauung
einer Eisenbahn von Chemnitz nach Riesa zu ertheilen. Zuvor hat das Direktorium, welches im Einverständnisse mit dem Gesellschafts⸗Ausschusse jene Bedingungen dank bar annahm, dieselben dem Actien Vereine zu gleichem Behufe vorzulegen, und es werden zu diesem Zwecke die Inhaber von Interimsscheinen der Erzgebirgischen Ei⸗ senbahn Gesellschaft in Gemäßheit §. 12. des Gesell⸗ schafts⸗Statuts zu einer außerordentlichen General-Versammlung auf Montag, den 26. August 1844, früh 8 Uhr, im großen Saale des Gasthauses zur Aue in Chemnitz hierdurch eingeladen, indem wir in Betreff der Legitima⸗ tion zum Eintritte und der Stimmberechtigung auf §. 17 und §. 11. der Statuten verweisen. Die Versamm⸗ lung wird 1) die Frage zu beantworten haben, ob unsere Gesell⸗ schaft die Konzession zu Erbauung einer Eisenbahn von Chemnitz nach Riesa unter den vorgelegten Bedingungen anzunehmen und den Bau zu begin⸗ nen, auch demgemäß das dermalige Direktorium mit Ausschreibung einer Einzahlung von 10 Thlr. pr. Actie zu beauftragen beschließt. Für den Fall der Bejahung wird sodann 2) das nach Anordnung der Hohen Staats⸗Regie⸗ rung neu entworfene Gesellschafts⸗Statut zu bera⸗ then und unter Vorbehalt Hoher Genehmigung festzustellen, so wie 3) die Wahl eines neuen Gesellschafts⸗Ausschusses vorzunehmen sein.
Da der ursprüngliche Plan unserer Gesellschaft auf die Erbauung einer Eisenbahn von Zwickau über Chemnitz nach Riesa gerichtet war, so hat die Hohe Staats⸗Re⸗ gierung angeordnet, daß denjenigen Inhabern Erzgebir⸗ gischer Interimsscheine, welche bei der Ausführung des Traktes Chemnitz⸗Riesa als selbstständiger Bahn sich nicht betheiliaen wollen, die bis jetzt geleistete Einzah⸗ lung von 2 ½ Thlr. pr. Actie unter Einräumung einer mindestens vier Wochen von Erlaß der Bekanntmachung an umfassenden, jedoch noch vor der nächsten General⸗ Versammlung zu Ende gehenden Frist baar zurücker⸗ stattet werden soll. Es werden demnach diejenigen, welche auf solche Weise aus der Gesellschaft zu treten wünschen, aufgefordert, dies bis zum
21. August d. J., Abends 6 Uhr,
bei dem mitunterzeichneten vorsitzenden Direktor durch Einreichung ihrer Interimsscheine zu erklären, wogegen Quittung über die Stückzahl ausgestellt und nach er folgtem öffentlichen Aufrufe an die Inhaber solcher Quittungen der Betrag von 2 ½ Thlr. pr. Actie aus der Kasse der Chemnitz⸗Risaer Eisenbahn⸗Gesellschaft in Ge⸗ mäßheit der diesfallsigen Konzessions⸗Bedingung aus⸗ gezahlt werden soll. 1
Chemnitz, den 15. Juli 1844.
Das Direktorium der Erzgebirgischen Eisenbahn⸗
Gesellschaft. Bernhard Eisenstuck, Vorsitzender. Adolph Wer. Adolph Bürger. Richard von Stern. C. M. Riedig.
Literarische Anzeigen. So eben erschien: [9881]
ich, daß der Herr seinem Gesalbten hilft. Predigt gehalten bei der öffentlichen Dank⸗
feier für die Erhaltung Ihrer Ma⸗ jestäten des Königs und der Königin in der Königl. Hof⸗ und Domkirche am achten Sonntage nach Trinitatis, den 28. Juli
1844. Preis 2 ½ Sgr. 8
111512“ ₰‿ —
Werderstraße Nr. 11.
1“
8 Sg 17 Kohlen⸗Eisenbahnen an der Ruhr, v. Hptm. —e- ski (nebst Karte) vE1“ 8
Luisenthaler Kohlen⸗Eisenbahn
an der Saar von Dr. Ph. A. Dethier (nebst Karte), besonders abgedruckt aus dem Dampfer oder der (3mal wöchentl. in Berlin erscheinenden) Zeitung für Eisen⸗ bahn⸗ u. Dampfschifffahrtskunde v. Dr. Ph. A. D. ethier.
Berlin 18414, im Büreau des Dampfers, Invaliden-⸗
str. 33, oder Eyssenhardtsche Buchhandlung, 5 Thlr.
[989] Empfehlenswe rthe neue Tänze.
Wirtmann, Rob., Wundertöne, Walzer,
in Orch.-Stimmen 1 ⅔ Thlr., f. Pftfe. 12 ½ Sgr. Gährich, W., Gluck! Gluck! Gluck! Wal- zer, in Orch.-Stimmen 1 ½ Thlr., f. Pfte. 7 ½ Sgr. — —, Windsbraut, Galopp, in Orch.-Stim- men Thlr., f. Pfte. 5 Sgr. „ Saracenen-Qua drille, Partitur fünr Orch. 1 ½ Thlr., f. Pfte. 10 Sgr., welche gleich bei den ersten Aufführungen in Ham- burg, Leipzig eic. und hier den verdienten Beifall
fanden, sind erschienen und zu haben in der T. Traut weinschen Buch- und Musikalien- handlung (J. Guttentag).
[991] Meistbietender
Stettin und Stargardt.
Das Allodial⸗Rittergut Faulenberg im Naugardter
Kreise Hinterpommerns, 5 Meilen von Stettin und 22
Meilen von 2 dorthin führenden Chausseen, namentlich
von Stargardt, soll nebst bedeutendem Inventarium an
den Meistbietenden verkauft oder nach Umständen auf
18 Jahre verpachtet und sofort übergeben werden. Von dem Besitzer bin ich zur Entgegennahme der Gebote und Abschließung des Kauf⸗ oder Pacht⸗Kon⸗
trakts beauftragt und habe dazu einen Termin hier in
Soldin in meiner Wohnung auf den 23. Sepkember d. J., „„ Vormittags 10 Uhr, anberaumt, zu welchem ich hier⸗
durch einlade und bemerke, daß die Beschreibung des
Guts, welches auch an Ort und Stelle besehen werden
kann, bei mir eingesehen oder postfrei von mir eing⸗ fordert werden kann. Hier wird bemerkt, daß das größ⸗
tentheils mit neuen massiven Gebänden versehene Gut einen Flächeninhalt von etwa 3741 Morgen hat, wor unter 2891 Morgen Acker, Gerstland erster und zweiter Klasse, 550 Morgen Wiesen, 200 Morgen gutbestande⸗ ner Laubwald und ausreichender Torfstich bester Qua⸗ lität.
Das Angeld bei einem Kauf würde 10,000 Thlr. betragen.
Soldin in der Neumark Brandenburg, den 10. Au⸗
gust 1844. Der Justizrath Augustin.
[827 b] 8 “
Nach 3monatl. Ausbildung in dem landwirthschastlich⸗ jechnischen Institute zu Lichtenberg bei Berlin leite ich jetzt seit Anfang dieses Jahres die größte Brennerei Hinterpommerns (dem Hrn. Ritterguts⸗Besitzer L. A. Scheunemann auf Alt⸗Marien gehörig) zur voll⸗ kommenen Zufriedenheit des Besitzers. Und da ich durch
die mir von Seiten des Hrn. Dr. Keller zu Theil gründliche Ausbildung gleichzeitig meine
gewordene 4*⸗ . 1 1 gcchere Existenz erlangt habe, so fühle ich mich verpflich⸗ iet, auf die Vorzüglichkeit dieses Instituts besonders aufmerksam zu machen. -
Moritz Polatscheck aus Tersztina in Ungatn.
I
[829 b] Theater⸗Anzeige.
spieler und Schauspielerinnen, welche bei einer größeren reisenden Gesellschaft in den Provinzen Ost⸗ und West⸗ preußen sofort Engagement annehmen wollen, mögen ihre Bedingungen in portofreien Briefen unter der Adresse A. C. an die Lattesche Buchhandlung in Inowraclav einsenden. —
Ein Theatermeister, der zugleich die Geschäfte des Zettelträgers und die des Requisiteurs übernimmt, kann ebenfalls Engagement erhalten.
HERsm ur
Großbritanien und Irland.
v Verkauf oder Verpachtung 8 eines großen Ritterguts in der Nähe von
Ein tüͤchtiger Musik⸗Direktor, so wie auch Schau⸗
Anzeigers 2 Sgr.
August
Amtlicher Theil. nland. Provinz Preußen. Bekanntmachung in Betreff der Land⸗
— wehr⸗Uebungen. — Provinz Schlesien. Die Räuberbande im nams⸗ lauer Kreise; eine Prämie auf die Verhaftung ihres Anführers ausge⸗
.“ setzt. — Rhein⸗Provinz. Inspectionsreise des Prinzen Adalbert. —
Die Restauration der altenberger Kapelle und der kölner Dombau.
Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Strengere Vik⸗ tualien⸗Polizei zu München. — Königreich Hannover. Die Weser⸗ Dampfschifffahrt. — Kurfürstenthum Hessen. Preß⸗Polizei. —
Freie Stadt Frankfurt. Logenfest. Abreise des Prinzen von
Preußen nach England. — Schreiben aus Lübeck. (Verfassungs⸗Revi⸗
sion; projektirte Lübecker Ztg.)
Oesterreichische Monarchie. Briefe aus Prag. (Durchreise Ihrer Majestäten von Preußen; die Ruhe gänzlich hergestellt.) — und Preß⸗ burg. (Verordnung wegen Schließung des Reichstags; die Eisenbah⸗ nen und die Adelsbesteuerung.)
Freie Stadt Krakau. Hirtenbrief zur Bekämpfung des Branntweingenusses.
RNußland und Polen. St. Petersburg. Wissenschaftliche Reisen.
Frankreich. Paris. Herzog von Nemours zu Besançon. — Bevor⸗ stehende neue Handels⸗Uebereinkunft mit Belgien. — Angebliche telegra⸗ phische Depesche mit Nachrichten aus Marokko. — Vermischtes. — Briefe aus Paris. (Die Expedition gegen Marokko. — Die neuen Zoll⸗-Ver⸗ handlungen zwischen Frankreich und Belgien.)
Oberhaus. Erklärung Lord Aber⸗
deen's über die Angelegenheit des Herrn Pritchard. — Unterhaus.
Lord Palmerston gegen die auswärtige Politik des Ministeriums. — London. — Vermischtes. — Schreiben aus London. (Die otaheitische Angelegenheit.)
Befinden der Königin. — Vertagung des Parlaments. —
Belgien. Brüssel. Handels⸗Convention mit Frankreich. — Beschwerde über mangelhafte Transportmittel für das Eisen.
Spanien. Schreiben aus Madrid. (Blicke nach Marokko; der Hof und General Narvaez; Finanznoth; der neue Zolltarif.)
Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Schritte gegen die Oppositions⸗ Presse; die portugiesischen Flüchtlinge in Spanien; Zoll Einnahme; Stla⸗ venschiffe.)
Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse. — Amster⸗ dam. Börsen⸗ und Marktbericht.
Ehrenberg über das kleinste Leben im Ocean. — Markgraf Albrecht des Aelteren Testament. 1
Beilage.
8
I Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den bisherigen Land⸗ und Stadtgerichts⸗Direktor, Ober⸗Landes⸗
gerichts⸗Rath von Sieghardt zu Wanzleben, als Rath an das
Ober⸗Landesgericht zu Posen zu versetzen; und
Dem Kreis Steuer⸗Einnehmer Buske zu Templin den Cha rakter als Rechnungs⸗Rath beizulegen.
Amtliche Bekanntmachung.
Die Lage der hiesigen Kattundrucker ist seit mehreren Jahren der Gegenstand sorgfältiger und umfassender Untersuchungen der Staats⸗ und Kommunal⸗Behörden gewesen. Es hat sich ergeben, daß der Grundsatz der freien Bewegung, welcher die Basis unserer Gewerbe⸗ Gesetzgebung bildet, in den Verhältnissen dieser als freie Gewerbe⸗ Gehülfen anzusehenden Leute nirgend verletzt, ihre Rechte überall ge⸗ wahrt, und einzelne Verlegenheiten nur allein die unvermeidlichen Folgen vorübergehender Konjunkturen gewesen sind. Gerade jetzt ist bei ausreichender Beschäftigung der Kattunfabriken und wohlfeilen Preisen der ersten Lebens⸗Bedürfnisse weniger Grund zu Beschwerden vor⸗ handen, als sonst. Dennoch sind, wahrscheinlich angeregt durch die Beispiele eines Nachbarlandes, seit einigen Tagen auch hier Arbeits⸗ Verweigerungen in Masse in verschiedenen Kattun⸗Druckereien vor⸗ gekommen, welche, insofern dadurch Polizeigesetze übertreten worden, das Einschreiten der Behörde mit Strafen und Verhaftungen nöthig gemacht haben. Störungen der öffentlichen Ordnung haben bis jetzt nicht stattgefunden und sind, bei der Gesinnung der größtentheils zu der gebildeteren Arbeiter⸗Klasse gehörenden Betheiligten und den überall getroffenen Vorsichts⸗-Maßregeln, auch nicht zu erwarten.
Berlin, den 14. August 1844.
Königliches Polizei⸗Präsidium. von Puttkammer.
Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Staats⸗Minister Graf zu Stolberg⸗Wernigerode, von Erdmannsdorf.
2 31 8 . 8 2 Lichtamtlicher Theil. Inland.
Berrlin, 14. Aug. Se. Majestät der König haben Allergnä⸗ digst geruht, dem Färbermeister Schulze in Berlin, die Anlegung des ihm verliehenen Königlich griechischen Militair⸗Ehrenzeichens zu gestatten.
——
Provinz Preußen. Zu Königsberg ist nachstehende Bekanntmachung erfolgt: „In Berücksichtigung der beklagenswerthen Verluste, welche für einen großen Theil der Provinz durch die Wit⸗ terung dieses Sommers herbeigeführt sind, hat der Ober⸗Präsident der Provinz unter meiner, des kommandirenden Generals, Zustimmung Sr. Majestät dem Könige den allerunterthänigsten Antrag vorgelegt, die Landwehr von der diesjährigen großen Uebung des ersten Armee⸗ Corps huldreichst zu dispensiren. Die Allerhöchste Entscheidung Sr. Majestät des Königs steht zu erwarten. Inzwischen hat der Herr Kriegs⸗Minister, General der Infanterie von Boyen, dem Antrage gemäß, genehmigt, daß die Zusammenziehung der Landwehr⸗Bataillone und Escadrons des ersten Armee⸗Corps und der beiden Garde⸗Land⸗ wehr⸗Bataillone Königsberg und Graudenz zur diesjährigen großen Uebung bis zum Eingange der Befehle Sr. Majestät ausgesetzt wer⸗ den soll und die Mannschaften bis dahin ungestört in ihren häuslichen Verhältnissen zu belassen sind. Die Commandeure der Landwehr⸗ Bataillone, so wie die Landräthe, sind, hiernach sofort mit Anweisung versehen worden. Wir beeilen uns, diese Bestimmung zur öffentlichen Kenntniß der Provinz zu bringen. Königsberg, 10. August 1844.
Der kommandirende General Der Ober⸗Präsident der Pro des ersten Armee⸗Corps, vinz Preußen. In Vertretung Dohna. von Raumer.“
Provinz Schlesien. Die Schlesische Zeitung enthält folgenden Bericht aus Brieg vom 10. August: 8
„Durch das heute erschienene hiesige Kreisblatt bestätigen sich offiziell die Angaben von der Existenz einer Räuberbande im nams lauer Kreise, die sich unter der Anführung eines gewissen Psieg (aus Friedrichshülf, Krei⸗ ses Namslau) gebildet und zum Theil selbst mit Feuergewehr bewaffnet hat. Gegen diese gefährliche Gesellschaft, der bereits mehrere Verbrechen und selbst ein Mord zur Last gelegt werden, sind von der breslauer Regierung schon unterm 3ten und 4ten d. M. Verfügungen zu nachdrücklicher Verfol⸗ gung erlassen worden. Weil nun zu befürchten ist, daß sich Einzelne der Bande in die benachbarten Kreise, also auch möglicherweise in den diesseiti⸗ gen, flüchten möchten, werden von dem landräthlichen Amte die Orts⸗ gerichte desselben, besonders die der Dorfschaften des rechten Oder⸗Ufers, dringend zu einer den Umständen angemessenen erhöheten Wachsamkeit auf alle verdächtigen Individuen angewiesen. Die Dorswächter sollen gehörig beaufsichtigt werden, damit sie den Anlaß jeder nächtlichen Unruhe sofort ermitteln und besonders alle Personen, welche nach der gesetzlichen Feier⸗ abendstunde den Ort durchstreifen, genau examiniren, bei vorkommender Ausweislosigkeit verhaften und dem Orts Vorstande zur weiteren Versügung vorstellen. Der Schulze soll abwechselnd mit den Gerichtsleuten alle Abend die Wirthshäuser und Schankstätten am Orte besuchen und sich überzeugen, daß keine ausweislosen Personen Aufnahme gefunden haben, außerdem aber aufs genaueste die vorgelegten Legitimationen prüfen, da diese bei der jetzt allgemeiner verbreiteten Schreibkunde leicht verfälscht sein können. Endlich wird die betreffende Amtsblatt⸗Verfügung vom 5. April 1838 ge⸗ schärft in Erinnerung gebracht. Die Gendarmerse ist beauftragt, ihre Pa⸗ trouillen nach der Gränze des namslauer Kreises hin zu vervielfältigen, deshalb mit den dortigen Polizei⸗Behörden und Dorfgerichten sich in Ver⸗ bindung zu setzen und die etwa erforderlichen Hülfsmannschaften von ihnen zu requiriren. Denn es ist einleuchtend, daß, besonders in waldigem Ter⸗ rain, die geringe Zahl der Gendarmen gegen eine verwegene Rotte von Verbrechern nicht ausreicht, deren Verhaftung gleichwohl für die allgemeine Sicherheit so dringend nothwendig erscheint. Insbesondere muß an der Person des Anführers Psieg Alles gelegen sein, und die Königl. Regierung hat für den, der seine Festnehmung bewirkt, eine Belohnung von 100 Rthlr. ausgesetzt.“
Rhein⸗Provinz. Aus zuverlässiger Quelle (heißt es in der Rhein⸗ und Mosel⸗Zeitung) erfahren wir, daß Se. Majestät der König für die Vollendung der Restaurations⸗Arbeiten an der Kirche zu Altenberg, diesem erhabensten Bau⸗Denkmale der bergi⸗ schen Lande, 30,000 Rthlr. zu bewilligen geruht haben. Die Her⸗ stellung dieses äußerst merkwürdigen Bauwerkes des dreizehnten Jahr⸗ hunderts soll nach den höheren Orts genehmigten Vorschlägen des Bau⸗Inspektors Bircher zu Köln bewirkt und bis zum Jahre 1846 beendigt werden. — Se. Königl. Hoheit der Prinz Adalbert von Preußen ist in Köln eingetroffen. — Die Einnahme für den dorti⸗ gen Dombau ist nach der jüngsten Bekanntmachung des Verwaltungs⸗ Ausschusses (31. Juli) von 95,868 auf 99,798 Rthlr. gestiegen.
Ausland.
Deutsche Zundesstaaten.
Königreich Bayern. Die Polizei der Viktualien wird zu München immer strenger. Wie der Fleisch⸗Verkauf jetzt unter ge⸗ naue Aufsicht genommen ist, so werden fortan auch die sogenannten Milch⸗ und Essig⸗Niederlagen von Seiten des sorgfältig wachenden Magistrats durchsucht und die genannten Flüssigkeiten hinsichtlich ihrer Reinheit erprobt. Die Gutgesinnten sprechen sich dankbar und mit Anerkennung der regen Sorgfalt über diese Verfügungen aus.
Königreich Hannover. Heute (heißt es in einem Schrei⸗ ben aus Hameln vom 10. August) wurde die Weser hier auf eine noch nie gesehene Weise belebt. Es trafen nämlich 4 Dampfschiffe bei uns ein: der „Wittekind“ und der „Hermann“, welche bekanntlich schon seit März d. J. ihre Fahrten auf der Weser gemacht haben, und der „Blücher“ und die „Germania“, letztere beide auf ihren Probefahrten. Der „Blücher“ ist auf der Gutenhoffnungshütte bei Ruhrort, die „Germania“ durch die Gebr. Gache in Paris, welche auch den „Hermann“ lieferten, erbaut. Die Personen⸗Frequenz hat sich seit Eröffnung der Weser⸗Dampfschifffahrt in diesem Jahre so günstig herausgestellt, daß ein fernerer gedeihlicher Fortgang des Un⸗- ternehmens sich hoffen läßt. — Aus Hannover wird der Selbst⸗ mord eines jungen Menschen von kaum 16 Jahren berichtet, welcher sich von den Rädern des Eisenbahnzuges hat zerquetschen lassen. Er wartete auf dem Felde, bis der Zug herankam, und warf sich dann auf die Schienen dicht vor der Lokomotive nieder, deren Führer ver⸗ gebens bemüht war, den Zug anzuhalten. Man weiß noch nicht, was den Unglücklichen zu dieser That getrieben.
Kurfürstenthum Hessen. Die Buchhändler Appel, Bohné, Luckhardt und Krieger zu Kassel sind von Polizeiwegen zu einer Geldstrafe von 10 Rthlr. verurtheilt worden, weil sie in Betreff der Bodeschen Schrift für Jordan die Verordnung von 1816 übertreten haben, wonach jede im Auslande erscheinende den kurhessischen Staat betreffende Druckschrift vor ihrem Debit der Prüfung der Censur⸗ Behörde unterworfen sein soll. — Auch ist in den ersten Tagen des August Seitens der kasseler Polizei⸗Behörde den Buchhandlungen der Verkauf mehrerer vor Kurzem in der Schweiz erschienenen Druck⸗ schriften bei einer namhaften Geldstrafe untersagt worden. 8
Freie Stadt Frankfurt. Dem Frankfurter “ nal vom 10. August entnehmen wir das Nachfolgende: „Unvergeß⸗ lich in den Annalen des Eklektischen Freimaurer⸗Bundes bleibt der gestrige Abend, an welchem einer der geistreichsten Fürsten unserer Zeit, der Prinz von Preußen, Protektor sämmtlicher Königl. preußi⸗ schen Logen, die Arbeiten der hiesigen Freimaurerhalle „„Sokrates zur Standhaftigkeit““ mit seiner Gegenwart erfreute. Schon in voriger Woche ward mehreren Gliedern der hiesigen großen Mutterloge des Eklektischen Freimaurer⸗Bundes die Ehre einer Audienz bei dem durch⸗ lauchtigsten Protektor, in welcher Höchstderselbe mit eben so viel Geist als kenntnißreicher Tiefe, ganz übereinstimmend mit den Ansichten der Ersteren, über Zweck und Wesen jenes Instituts sich aussprach. Am
Ehrenberg über das kleinste Leben im Oceau.
Ueber das Verhalten des kleinsten Lebens in den Ocea⸗ nen und den größten bisher zugänglichen Tiefen des Weltmeeres, nach den Untersuchungen der von der Süd pol⸗Reise des Capitain Roß, so wie von den Herren Schayer und Darwin mitgebrachten Materialien. (Gelesen von Herrn Ehrenberg in der Sitzung der Akademie der Wissenschaften zu Berlin, am 9. Mai.)
Als im Jahre 1840 die londoner Akademie der Wissenschaften eine Kommission ernannte, um Instructionen für die unter dem Befehl des Capitain James Roß nach dem südlichen Eismeere zu unternehmende wissen⸗ schaftliche Expedition zu entwerfen, machte Herr A. von Humboldt unter den von ihm der Kommission mi getheilten Fragen, auf den Wunsch des Herrn Ehrenberg auch auf die Wichtigkeit der Beachtung der kleinsten Lebens Verhältnisse für die zeitgemäßen Hauptfragen der Geologie aufmerksam. Herr Dr. Hooker, welcher auf dem „Erebus“ die Reise mitmachte, über⸗ sandte vor kurzem etwa vierzig Päckchen und drei Gläser mit Wasser aus den Gegenden vom Cap Hoorn bis zum Victoria⸗Lande, und Herr Darwin der geistvolle Beobachter n Sorallen⸗Inseln im Großen Ocean, fast eben so viel aus anderen Erdgegencer.
Die Lebens⸗Verhältnisse sind am Südpol, wie am Nordpol und in den größten erreichbaren Tiefen des Oceans von überaus großer Ausdehnung und Intensität.
Die bisherigen Beobachtungen geben für die höchsten Gebirgs⸗Spitzen der Erde, welche ewiges Eis tragen, ein allmäliges, nach bestimmten Ge⸗ setzen fortschreitendes Verschwinden des Organischen vom Baume zum Ge⸗ strüpp, zur Grasbildung und Flechtenbildung und von da zum ewigen Eise und zum völligen Mangel an Leben. Ebenso dachte man sich die organi⸗ schen Verhältnisse nach den Polar⸗Flächen der Erde hin abnehmend und verschwindend, erst baumloses Land, zuletzt nur Gräser, Flechten und Algen, und dann an den Polen selbst Eis und Tod, wo nur einige Raubthiere vom Todten periodisch Nahrung suchten und wieder andere, sammt dem Menschen selbst, herbeilockten.
Was das Vorkommen lebender Wesen in der Tiefe des Oceans be⸗ trifft, so war man neuerlich der Meinung, daß die tiefsten Muscheln, Venus, Cytherea, Venericardia, in 50, Byssoarca in 75 und Terebratula in 90 Fa den Tiefe lebten. Tiefere Beobachtungen lebender Muscheln sind nicht be⸗ kannt. Nach Milne Edwards und Elie de Beaumont sind 372 Fuß die letzten Gränzen des Korallen⸗Wuchses und des beobachteten Lebens in den Meeres⸗Tiefen an den Küsten der Barbarei. Aus 100 Klaftern Tiefe zog Peron bei Neuholland Sertularien und verschiedene Korallen⸗Thiere hervor, die alle leuchtend und sämmtlich um 3 ° wärmer waren, als die Meeres⸗ fläche. Quoy und Gaimard behaupteten, daß nur bei 40 — 80. Klaftern Tiefe noch ästige Korallen vorkommen und in 100 Klaftern Tiefe noch Re⸗ teporen leben. Das aus der größten Tiefe bekannte lebende Thier blieb bisher Umbellularia Encrinus, die Dolden⸗Feder, welche nach Ellis und Molius im Jahre 1753 vom Capitain Adrianz bei Grönland aus 1416 Fuß Tiefe hervorgezogen wurde. Aus größeren Tiefen hat man zwar oft schon Proben des Meeresgrundes hervorgeholt, allein Capitain Smith fand bei Gibraltar in 5700 Fuß Sand mit Bruchstücken von Muscheln und Capitain Videl im Schlamme der Galway⸗Bucht bei 1440 Fuß nur noch Dentalien, sonst aber die aus solchen Tiefen heraufgebrachten Massen nur mit “ Muscheln und anderen organischen Resten ohne Leben gemischt. 3
Da, nach Parrot's Berechnung, in der Tiefe von 1500 Fuß die Wassersäule des Meeres auf jeden Quadrat⸗Zoll einen Druck von 750 Pfund ausübt, und da die atmosphärische Luft in den von der Oberfläche des Meeres kommenden freien Organismen, ihres zelligen Körpers und eben ihres Organismus wegen, so hohe wechselnde Extreme der Expansion und Kompression bedingen würde, daß sie den Organismus zerstören zu müssen schiene, so sind gerechte Zweifel geblieben, ob in großen Tiefen wirklich or⸗ ganisches Leben stattfinden könne. Wollaston zeigte im Jahre 1840, daß der Salzgehalt des Wassers im Mittelmeere bei Gibraltar in einer Tiefe von 670 Klaftern um das Vierfache stärker sei, als an der Oberfläche, und obgleich Herr Lenz in Petersburg bereits im Jahre 1830 durch genaue Un⸗ tersuchungen dargethan hat *), daß das Weltmeer vom Aequator bis zu
) Lenz, physikalische Beobachtungen pag. 283.
450° nördlicher und südlicher Breite in allen Tiefen bis auf 1000 Toisen einen und denselben Salzgehalt hat, so nimmt doch Herr Lyell in seiner Geologie die Wollastonsche Beobachtung nicht für eine lokale Erscheinung, sondern folgert daraus, daß in noch größeren Tiefen der Salzgehalt des Meeres noch weit bedeutender sein und überall in einem fortschreitenden Verhältnisse stehen möge. Endlich hat Herr Elie de Braumont im Jahre 1841 *) angenommen, daß die von Herrn Siau gefundenen Gränzen der Wellen⸗Bewegung im Meere auch die Gränzen wenigstens der festsitzenden lebenden Thiere sein mögen, indem ihnen nur durch diese Bewegung Nah rung zugeführt werden könne, und daß mithin die Gränze des stabilen or⸗ ganischen Lebens sammt der der Wellentiefe gewöhnlich 600 Fuß nicht übersteigen werde.
Betrachtungen dieser Art, welche die allgemeine Erdkunde tief berühren, und zu denen noch die Beobachtungen über die Zunahme der Wärme nach dem Mittelpunkt der Erde hin kommen, ließen es Herrn Ehrenberg immer sehr wünschenswerth erscheinen, das kleinste Leben in der Richtung der Tiefe zu beachten. Die von den obengenannten Reisenden übersandten Materia⸗ lien boten hierzu eine Gelegenheit dar, wie sie wohl nicht so bald wieder⸗ kehren dürste. Herr Ehrenberg hat der Akademie in der Sitzung vom 23. Mai die Resultate seiner Untersuchungen mitgetheilt; wir entnehmen daraus Folgendes:
I. Die von Herrn Hooker von der Südpol⸗Reis terialien.
1. In dem Rückstande aus etwas geschmolzenem Pfannkuchen⸗Eise (Pancake lce) **) an der Barriere in Lat. 78⁰ 10 S. und Long. 162⁰°0 W. Grw. fand Herr Ehrenberg 51 Arten kieselschalige Polygastrica, 24 Arten kieselerdige Phytolitharia und 4 Arten kalkschalige Polythalamien. Mehrere Formen der Gattung Coscinodiscus sind mit ihren grünen Ovarien, mithin als sicher lebend, erkannt worden.
2. Rückstand aus geschmolzenem Eise, während die Schiffe durch breite Striche von braunem Pfannluchen⸗Eise segelten, von Lat. 75⁰° S.
übersandten Ma⸗
*) Annales de Chimie et de Physique. 1841. T. VII., pag. 121. **) Pfannkuchen⸗Eis nennen die britischen Seefahrer kleine, kreisfoörmige Eisstücke mit erhabenen Ränderr. “ 8 8