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behandelt, die
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8 . 8
e ärti u gründen, während doch jeder gegen die gegenwärtige S,n. e. mußte, daß Niemand der früheren Whig⸗Minister es 3 1 hat, als Lord ine größere Anzahl solcher Eröffnungs⸗Befehle erlassen hat, Tadel Gr und Lord Melbourne, und daß, wenn dies Verfahren Tade IE. alle Parteien ihn verwirkt haben. 8 Die Lage der Dinge in Folge der französischen Occupation von Otaheiti ist sehr ernst. Es ist nicht möglich, daß die britische Regierung weniger thun kann, als zu fordern, daß die dortigen französischen Machthaber desavouirt und bestraft, zugleich auch die Gambier⸗Inseln wieder aufgegeben werden; und doch ist es kaum möglich, daß Herr Guizot hierin nachgeben kann. Indessen ist es nicht unwahrscheinlich, daß die französische Streitmacht von 700 Mann in Papeiti von den 880488 . s mia ch⸗ die Nachricht darüber nach Europa gelangt, könnte der ritische FAager Paris schon verlassen haben. 8 Helgien. 8 Zrüssel; 11. nsg. hatte engenadige daß in Folge der Maßregeln des Zoll⸗Vereins gegen das belgische 82 die Handels⸗Kammern von Aachen und Köln eine an Se. Majestät den König von Preußen votiren und darin um Zurück⸗ 8 8. Zoll⸗Erhöhung bitten wollten. Dasselbe Blatt erklärt aber jetzt diese Nachricht sür voreilig, indem es sagt: „Es ist dem Antrag auf eine solche Petition, der gleichzeitig an die Handels⸗Kam⸗ mern von Aachen und Köln gerichtet wurde, und wonach die Bitt⸗ schrift dem Könige persönlich durch eine besondere Deputation über⸗ reicht werden sollte, keine Folge gegeben worden. Die Mehrheit der Versammlung entschied, daß man, gleich den belgischen Industriellen, durch keinen Schritt auf die Handlungsweise der Regierung einzu⸗ wirken suchen, sondern dem Souverain die Sorge überlassen wolle, über das Wohl seiner Unterthanen zu wachen.“ 8. I111““ 16 8* Ferls⸗ 88 e. 628 , nelcde, F.nane wird etwa am 12ten d. M. na alencia einschiffen, dort vier oder fünf Tage bleiben und dann in kleinen Tagereisen nach Aranjuez ge⸗ hen, um daselbst den Rest der schönen Jahreszeit zuzubringen. Ein Theil dec hctclcen Hellebardiere ist schon am 4ten nach Valencia vorausgeschickt.
Die Barcelonaer Verdad enthält einen kleinen Artikel, aus welchem man folgern könnte, daß in diesem Augenblicke eine ernstliche tn herschhe ee. 88* nc -ESeeen inde: „Man versichert uns, daß eine Person von hohem Range, welche inkognito reist, vor drei Tagen in Barcelona angekommen di⸗ und daß sie von mehreren Personen ihres Ranges Besuche erhalten hat. Die äußere Erscheinung des fremden Reisenden soll eine äußerst vecerss sein.’“ Wer dieser geheimnißvolle Unbekannte sei, dar⸗ über giebt die Verdad keine Andeutung.
Die in Guernica versammelte General⸗Junta von Biscayag hat in ihrer Seenng vom 2ten d. M. zwei sehr inhaltschwere Gegenstände
1 . 1ig eJeahee gage,2, 8ee h .ee [a2 g die Lerdenenun gen, welche in diesem Zustande der Dinge kraft des Dekrets der jetzi⸗
ggen Regierung vom 4. Juni bewerkstelligt worden sind. Beide Fra⸗ 8 gen wurden in einem äußerst lebhaften Tone erörtert, und alle Red⸗
ner sprachen sich einstimmig dahin aus, daß die den baskischen Pro⸗
4 vinzen gewährte Genugthuung eine unvollständige sei. Da die Re⸗
gierung anerkannt hat, sagte man, daß das Dekret vom 29. Oktober 1841 ein unrechtmäßiger Gewaltstreich ist und also keine gesetzlichen Wirkungen haben kann, so begeht sie eine Inkonsequenz, indem sie gleichwohl die Wirkungen desselben theilweise fortbestehen läßt. Nur die vollständige unbeschränkte Wiederherstellung der Fueros, das war die
allgemeine Stimme, kann die gerechten Ansprüche des Baskenlandes befrie⸗ digen. Hierauf kam der Vorschlag zur Sprache, Abgeordnete nach Madrid zu schicken, um sich mit der Regierung über die Mittel zur Verwirklichung jener Forderungen zu verständigen. Herr Arrieta Mascarua wider⸗ setzte sich diesem Antrage mit großem Nachdrucke, indem er nachzu⸗ weisen suchte, daß vor allen Dingen das in Folge des Vertrages von Bergara erlassene Gesetz vom 25. Oktober 1839 wieder in Kraft ge⸗ setzt werden müsse, und daß die General⸗Junta bis dahin gar keine Vollmacht habe, Abgeordnete nach Madrid zu schicken, um mit der Regierung über Verfassungs⸗Gegenstände zu verhandeln. Die Ver⸗ sammlung neigte sich zu der Ansicht des Herrn Arrieta Mascarua hin, sie entschied aber, daß die von demselben aufgeworfene Rechts⸗ frage zunächst von einem Ausschusse zu prüfen sei, zu welchem jeder der sechs Distrikte (merindades) des Landes sieben Mitglieder stel
len soll. Die Bestimmung dieser ganz außerordentlich großen Zahl der Kommissions⸗Mitglieder beweist die hohe Wichtigkeit, welche die General⸗Junta auf die Entscheidung jener Frage legt, denn in ge⸗ wöhnlichen Fällen pflegt man nur Ausschüsse von sechs oder höchstens zwölf Personen zu ernennen.
Handels- und Börsen- Uachrichten. .“ Berlin, 15. Aug. Die Course der meisten Eisenbahn Effekten waren bei anfangs flauer Stimmung niedriger als gestern. Später stellte ich stimmung niedrig g etwas mehr Kauflust ein. 8
22 2 2.2* Iq1“ Auswärtige Börsen 3
Amsterdam, I1I. Aug. Niederl. wirkl. Sch. 6: 12h. 5 % Span. 20 ½.
Autw erpen, 10. Aug. Ziusl. —. Neue Aul. 20.
Frankfurt a. M., 12. Aug. 5 % Met. I12 ¾ G. Bauk-Actien p. ult. 1967. Bayr. Bank-Aetien 721. Hope 89 1 Br. Stiegl. 89 ¾⅜ Br. Int 60 72. Polu. 300 Fl. 95 ¼ G. 40. 500 Fl. 95 ⅞ G. do. 200 Fl. 28 ½. 8
Ham bu rg, 13. Aug. Bank Aetien 1650. EBugl. Russ. 113 ¼. n
Paris, 10. Aug. 5 % Rente fin cour. 121. 20. 3 % Reute 6u cour. 81. 55. 5 % Neapl. au compt. 98. 45. 5 % Span. Rente —. Pass. 5 ⅛.
W ie n, 11. Aug. Anl. de 1839 121 Nordb. 139 ½%. Gloggn. I1114¼. Mail. 108 Z. Livorn. 112.
.
ISner e. Den 15. August 1844.
Pr. Cour. Brief. Geld. Gem.
Pr. Cour. Brief. Geld.
Fonds. Actien.
St. Schuld-Sch. 101½ 101 ½⅜ Bfl. Potsd. Kiseub. 164 ½ Prämien-Scheine do. do. Prior. Obl. 103 d. Seeh. à 50 T. 90 JMgd. ELpz. Bisenb. 191 Kur- u. Neumöärk. do. do. Prior. Obl.] 104
Schuldverschr. 3 100 ½ 100 [Bel. Auh. Eisenb. 153 Berliner Stadt- do. do. Prior. Obl. 103 ¼ Obligationen 32 — 100 ½ Düss. Elb. Eisenb. 9*
Dauz. do. in Th. 48 — do. do. Prior. Obl. 99 Westpr. Pfaudbr. 3 ½ 101 100 beiv. Eisenb. 80 ½⅞ Grossb. Pos. do.] 104 ½ 104 [do. do. Prior. Obl. 97 ⅓ do. do. 99 ⅔ — sdo. v. Staatgaraut. 3; 97 ¼ Ostpr. Pfandbr. 3 — 102 Bel. Praubf. Eisnb. 145 Pomm. do. 3 ½ 101 — do. do. Prior. Obl.] Kur- u. Neum. do. 3 ⅔ 101 5 — 0 b.-Schles. Eisnb. 4 Schlesische do. 3 ½ — 100 ¼ do. L.t. B. v. eingez. — 8 B.-St. E. Lt. A. u. B. —
Gold al warco. Fagd.-MHalbst. Eb.] 4 Friedrichsd'or. 13 13 [Brl.-Schw.-Frb. E. 4 Aud. Gldm. à 5 Th. 12 11 4½ do. do. Prior. Obl. 4 lDisconto. Sb 4 Boun-Kölner Esb. 5
.] “ —
Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.
Brief. Geld.
250 Fl. Kurz — 140 ¼
EE1X*“ 250 PFl. 2 Meü. — 139 ½
8 Mk. Kurz 150 ¾¼ 150 ½
Mk. 2 Mt. — 149 ⅔
L. St. 3 Mt. —
Fr. 2 Mt. 79 *
FI. 2 Mt. 104 ¾
Pl. 2 Mt. 102 ½
Breslau Thlr. 2 Mt. —
Leipzig in Courant im 14 Tbl. Puss. 100 Thlr. 82 8”s 109. 99 ⁄2 Frankfurt a. M. südd. W Fl. 2 Mt. I
Co ur s.
56 1 Petersburg SRbI. 3 woch. en 107½
Berichtigung. In einigen Exemplaren des gestrigen Blat⸗ tes der Allg. Pr. Ztg. ist S. 1247, Sp. 3, Z. 38 statt: „Königs⸗ Partei“, zu lesen: Kriegs⸗Partei.
Meteorologische Beobachtungen.
1844. Morgeus 14. Aug. 6 Ubr.
Abends 10 Uhr.
Nach einmaliger Beobachtung.
Nachmittags 2 Uhr.
Luftdruck.... 333,25“ Par. 331 91 Par. 330,78“ Par. Quellwärme 8,1°9 R. Luftwärme . + 12,5⁰0 R. + 18 92 R. + 13,60 R. Flusswärme 16,0“0 h. Tbaupunkt. + 9,6 ° R. + 7,4° R. + 8,60 R. Bodenwärme 16,4⁰% R. Dunstsättigung 80 pcCt. 141 pct. 54 pCt. Ausdüustong 0,014 Rb. trüb. heiter. bezogen. Niederschlag 0.
Wiud 880. 880. 880. Wüurwewechsel +† 19,00 Wolkenzug... — 880. + 10,1⁰° R.
Tagesmittel: 331,98 Par... +† 15,00 K +† 8,50 K.. 58 pct Sso.
Königliche Schauspiele.
Freitag, 16. Aug. Sampiero, Trauerspiel in 5 Abth., von Frie⸗ drich Halm.
Sonnabend, 17. Aug. Alter schützt vor Thorheit nicht. Hier⸗ auf: Steyerischer Nationaltanz, ausgeführt von Dlle. Hübner, vom Stadt⸗Theater zu Königsberg, und Herrn Ebel. Arragonaisce, aus⸗ geführt von Herrn und Mad. Taglioni. Dann: Der verwunschene Prinz. Und: Neue Polka, ausgeführt von Dlle. Polin und Herrn Gasperini. Mazurka aus dem Ballet: „Der Seeräuber“, ausge⸗ führt von Herrn Taglioni und Dlle. Galster. 88
Montag, 19. Aug. Zum erstenmale: Moritz von Sachsen,
Trauerspiel in 5 Akten, von R. E. Prutz. Königsstädtisches Theater. “ Freitag, 16. Aug. Zum erstenmale: Liebesgeschichten und Heirathssachen, Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müller. (Herr J. Nestroy, erster Komiker des Kaiserl. privil. Theaters an der Wien zu Wien: Nebel als Gastrolle.) Sonnabend, 17. Aug. Zum erstenmale wiederholt: Liebesge⸗ schichten und Heirathssachen.
₰
J. W. Zinkeisen.
[2269] r
Der seit 11 Jahren verschollene Steuermann Johann Christian Dummann wird hiermit öffentlich aufgerufen, um sich spätestens in dem an hiesiger Gerichtsstelle auf den 21. Oktober 1844, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Land⸗ und Stadtgerichtsrath Ludewig anstehenden Termine su melden, widrigenfalls er für todt erklärt und sein Vermögen den sich legitimirenden Erben ausgeantwortet werden wird. Zu demselben Termine werden auch etwanige unbekannte Erben oder Erbnehmer des Verschollenen bei Vermeidung der Prä⸗ llusion hierdurch vorgeladen. v ““
Stettin, den 15. eee 1843.
Königliches Land⸗ und Stadtgericht.
[1000o0 Ediktal⸗Citation. Ueber den Nachlaß der am 8. September 1842 zu
[480] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 30. März 1844. [999] u s. Das in der Blumenstraße, zwischen den beiden Grund⸗ stücken des Kaufmanns Aumann belegene Grundstück des Stellmachermeisters Kley, gerichtlich abgeschätzt zu 11,113 Thlr. 15 Sgr., soll am 12. November d. J., Vormitt. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ “ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Offenes Send
—y
Allgemeiner Anzeig
(Behrenstraße 44). So eben ist erschienen:
Von einem Arzte. — Preis Halle a. d. S., August 1844. Gebauersche
Kienitz verstorbenen verehelichten Bäckermeister Koeppen, zu welchem das Miteigenthum an dem Grundstücke Nr. 2 B zu Kienitz gehört, ist der erbschaftliche Liqui⸗ dations⸗Prozeß eröffnet. Zur Anmeldung der Forde⸗ rungen steht ein Termin auf den 4. November, Vormitt. 11 Uhr,
an hiesiger Gerichtsstelle vor dem Herrn Ober⸗Landes⸗ gerichts⸗Assessor v. Piper an, und indem die unbekann⸗ ten Gläubiger hierzu unter der Warnung, daß die Au⸗ ßenbleibenden aller ihrer etwanigen Vorrechte verlustig erklärt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige,
Versicherte rungen
seit 1. Januar Versicherte
von der Masse noch übrig bleiben möchte, verwie werden sollen, vorgeladen werden, werden denselben der hiesige Justiz⸗Kommissarius Dörrstock und der Justiz⸗ Kommissarius Dietert zu Neustadt⸗Ebw. zu Mandata⸗ rien in Vorschlag gebracht. Wriezen, den 17. Juli 1844. ““ Königl. Land⸗ und Stadtgericht.
Gesammtfonds
mend
Stand der Lebens-Versicherungsbankf. D. [996] [835 b] in Gotha am 1. August 1844.
Summe der bestehenden Versiche-
Hiervon neuer Zugang
Versicherungs-Summe 8. 5 Einnahme an Prämien und Zin-
was nach Befriedigung der sich meldenden 1eZe 11. He en Ausgabe für 112 Sterbefälle.....
Betrag d. verzinslichen Ausleihungen 3,650,000 — Dividende für 1844, aus 1839 stam-
Versicherungen werden vermittelt durch
1“
schien so eben:
12,629 Pers.
20,244,700 Thlr salbten hilft.
ten Königs, gehalten am 28. 1,073,400 Thlr. 492,000 — 216,500 — 3,780,000 — “
25 Proz.
CGarl Gottfried Franz, Alexander-Str. No. 41.
3
e. Subhastation.
. n dem Königl. Land⸗ und ichte zꝛu Stet⸗
tin das den 2 g. , muel Engelschen Erben gehörige, in der Breiten Straße 1ae. 84 ne; nach der nebst Hypothe⸗
— er Registrat
6050 1he. gaa, ur einzusehenden Taxe auf am 23. Sepiember d. J., Vormitt. 11 Uhr an der Gerichtsstelle subhastirt werden. W11 e, 11002] A vert i 1 1 .H. vI1A1.“
Die S 3 3 delegenen — en in der Schäfergasse Nr. 21
tober dieses J rundstücks und der am 22. Ok⸗ e4g anstehende Bietungs⸗Termin sind
erlin, am 13. August 1844
Königliches Stadigeri bei - 9 cht hiesiger Residenz. “ sur&ras „ Sudhaßanionge u. Nesnag ahen.
[1003]
bchuhmacer Johann Chrihoph S.. Literarische Anzeigen. In der Gropiusschen Buch⸗ und Kunsthandlung, Königl. Bau⸗ schule Laden Nr. 12, in seyr zu haben: 8. Katalog der Gewerbe⸗Aus⸗ stellung im Königl. Zeug⸗ hause zu Berlin. Preis 5 Sgr.
[1001]
Volk.
Erste Lieferung, gr. 8. brosch. XXIV 8 . Preis 12 Sgr.
ihre Bestimmung würdig erfüllen.
844.
Ueber die Bedeutung des Apostolischen Symbolums
und das Verhältnizg desselben zur Confirmation. chreiben an Se. Excellenz den Herrn Kult⸗ Minister v. Wietersheim, Seee . von Dr. A. G. Rudelbach. — Preis 10 Sgr. [481] Nothwendiger Verkauf. FE Hnin.,
Stadtgericht zu Berlin, den 1. April 1844.
Das in der Blumenstraße, Ecke der Rosengasse, Nr. 59 belegene Schmidtsche Grundstück, taxirt im Roh⸗ Ein W G abex 8 bau zu 8681 Thlr. 20 Sgr., soll am ort über die Phrenolosiece.
“ 15. November 1844, Vormitt. 11 Uhr, 2 11 soaan der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
Die Jesuiten und die Universität, in 3 Lieferungen. 1 Thlr.
Im Verlage von G. W. F. Müller in Berlin er⸗
Nun merke ich, daß der Herr seinem Ge⸗ Predigt am Dankfest für die göttliche Errettung unseres gelieb⸗
Elisabeth⸗Kirche zu Berlin von Dr. H. Alt, Kand. des Predigt⸗Amts. Preis 2 ½ Sgr. Zu haben in
der Enslinschen Buchhandlung (F. Geelhaar), Breite⸗Straße Nr. 23 und in Küstrin.
In Franz Varrentrapp's Verlag, Frankfurt a. M., ist so eben erschienen und in allen Buchhand⸗
lungen zu haben, Berlin bei C. H. Jone g, Werderstraße Nr. 11:
F. C. Schlosser's Weltgeschichte für das deutsche
Unter Mitwirkung des Verfassers bearbeitet 8 Dr. G. L. Kriegk.
Der Name des Verfassers überhebt die Verlagshand⸗ lung jeder Anpreisung. Die Schlossersche Welt⸗ Fchlichte wird als deutsches Nationalwerk
Methode giebt die „einseitende Vorrede“ hinreichende Auskunft. Was dieses Werk vor Allem charakterisirt:
er.
Literarische Anzeige von Wilhelm Besser
Kenntniß beruhende Auffassung und eine klare, von allen Wortfloskeln frei gehal⸗ tene populäre Darstellung, wird ihm einen aus⸗ gezeichneten Rang unter den allgemeinen Bildungsmit⸗ teln und den Zugang in die Familien aller Stände sichern. Ueber die Art und Zeit der Erscheinung dieses aus 24 Lieferungen oder 12 Bänden bestehenden Werkes verwei⸗ sen wir auf den Prospektus, welcher in jeder Buchhand⸗ lung zu erhalten ist. Die einzelnen Lieferungen werden rasch auf einander folgen.
[804 b] Bekanntmachung.
Wir setzen das betheiligte Publikum ergebenst davon in Kenntniß, daß wir unsere Maschinen⸗Bau⸗Anstalt bedeutend erweitect und damit eine vollständige Eisen⸗ gießerei verbunden haben, welche jetzt eröffnet worden ist. Die auf die neuesten Erfahrungen gegründete Einrich⸗ tung der Eisengießerei setzt uns in den Stand, alle Auf⸗ träge auf Gußwaaren prompt und zu billigen Preisen in möglichster Vollkommenheit auszuführen.
Im Maschinen⸗Bau sind wir dagegen darauf einge⸗ richtet, die größten wie die kleinsten Maschinenwerke, Dampfmaschinen, Dampfschiffe, Lokomotiven, Mühlen⸗ Einrichtungen aller Art, Vorrichtungen für gewerbliche und künstlerische Werkstätten ꝛc. in vorzüglicher Beschaf⸗ fenheit und in möglichst kurzer Zeit unter angemessener Garantie herzustellen.
In Folge der neuen Leistungen der Anstalt haben wir die untenstehende Firma angenommen und bitten von der Unterschrift des bisherigen kanfmännischen Dirigen⸗ ten Schlittgen, so wie des neu eingetretenen techni⸗ schen Dirigenten Petzholdt, welcher mehrere Jahre in England thätig gewesen und mit den neuesten Fort⸗ schritten der Technik vertraut ist, gefälligst Kenntniß zu nehmen. Zugleich machen wir ergebenst darauf auf⸗ merksam, daß die Anstalt nur durch die beiderseitige Unterschrift der genannten Dirigenten oder deren Stell⸗ vertreter verpflichtet wird.
Moabit, am 1. August 1844.
Maschinen⸗Bau⸗Anstalt und Eisengießerei “ der Seehandlung. 1
Schlittgen. Petholdt.
3 gGr.
Buchhandlung.
Juli 1844 in der
EETII“] 1111““
und 256 Seiten. folgten Tod meiner innigst geliebten Frau Louise, geb. Busse, an. Sie starb neun Tage nach ihrer Entbindung am Kindbettsieber. Wer die Verewigte gekannt hat, weiß, welchen Verlust ich erlitten, und wird mir stille Theilnahme schenken.
Berlin, 14. Aug. 1844. A. Scholz, Geh. Ob.⸗Trib.⸗Rath. 11““ EEEEEEE
Ueber Plan und
Oesterreichische Monarchie. Briefe aus Ischl. (Reise J
eine vorurtheilsfreie, auf echter historischer
111] 8
Tiefbetrübt zeige ich den heute Morgen um 6 ½ Uhr er⸗
EI1“
Das Abonnemen!l blrägt: 2 Kthlr. sür ½ Jaahcrt. 4 Rthlr. — † 39 Kx 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. 8 Anzeigers 2 Sgr.
Alle Post-Anstalten des In⸗- und Aluslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: ichsstrasse Nr. 72.
Amtlicher Theil.
Inland. I Brandenburg. Inhalt des Justiz⸗Ministe⸗ rialblattes. — Provinz Preußen. Reise Sr. Majestät des Kö⸗ nigs. — Stand der Gewässer. — Provinz Schlesien. Einsammlun⸗ gen der Elberfelder Zeitung für die Nothleidenden. — Die Oder wiederum im Steigen. — Provinz Sachsen. Aus Magdeburg und Halle. — Ein Seebad. — Rhein⸗Provinz. Se. Königl. Hoheit der
Prinz von Preußen. — Verhalten der Studenten in Bonn.
Deuntsche Bundesstaaten. Königreich Sachsen. Handschreiben des Konigs. — Aus Dresden (Gustav⸗Adolph⸗Stiftung). — Schweden⸗ fest in Freiberg. — Königreich Hannover. Die Lotterie. — Kur⸗ fürstenthum Hessen. Restauration der Wasserkunstwerke auf Wil⸗ helmshöhe. — Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwerin. Der Stadthaushalt von Güstrow. — Herzogthum Nassau. Die neue katholische Kirche zu Wiesbaden. — Freie Stadt Bremen. Postver⸗ trag zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland. este J. Ma⸗
jestäten von Preußen.) — Wien. (Ankunft Sr. Majestät des Königs von Preußen.) — und Prag. (Die Haus⸗Ordnung für Kattun⸗Fabriken.)
Freie Stadt Krakau. Israelitische Danksagung für die Lebensrettung
98 Majestät des Königs von Preußen. — Abnahme des Branntwein⸗
rinkens.
Frankreich. Paris. Aufnahme der angekündigten Handels⸗Convention mit Belgien. — Befehle in Bezug auf die Operationen gegen Marokfo. — Ernennung im Marine⸗Departement. — Vermischtes. — Briefe aus Paris. (Die Verhandlungen mit Marolko und die Bewegungen der Flotte des Prinzen von Joinville; Frequenz der Bäder. — Die otahei 1 Differenzen; die Sklaven⸗Emancipation in den französischen Kolo⸗ nieen.
Großbritanien und Irland. Unterhaus. Schluß der Diskussion über die Vertagung des Parlaments und die Lage des Landes. — Der Negeraufstand auf Dominica. — London. Erklärung der Times in der otaheitischen Frage. — Vermischtes.
Schweden und Norwegen. Christiania. Das norwegische Reichs⸗ Wappen.
Dänemark. Kopenhagen. Industrie⸗Ausstellung.
Schweiz. Kanton Luzern. Adresse des Vororts an Se. Majestät den König von Preußen und Dank⸗Gottesdienst daselbst. — Kanton Schaffhausen. Unterschleife bei der Stadtkasse.
Spanien. Madrid. Gerüchte über Minister⸗Wechsel. — Befinden der Konigin.
Griechenland. Schreiben aus München. (Zunehmende Unsicherheit; Wall⸗Exzesse.)
Serbien. Von der türkischen Gränze. Wutsitsch und Petronie⸗ wish die Rückkehr gestattet. Eisebahnen. Kassel.
Kaler Bahn. 1
Hanils⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Markt⸗
beritz.
Königl. Schauspielhaus. (Gastspiel der Mad. Palm⸗Spatzer.) — Gusta v Frana: Missions⸗Harfe.
Beilage. “
Vertrag wegen des Baues der Frankfurt⸗
1““
Amtlicher Theill.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: 1 Londgerichts ⸗Assessor Meurer zu Elberfeld zum Landge⸗ richts⸗Rath bei dem dortigen Landgerichte; und 1 Den Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Suttinger zu Posen zum Direktor des Land⸗ und Stadtgerichts zu Wreschen zu ernennen.
Der bisherige Land⸗ und Stadtgerichts⸗Assessor Mazurkie⸗ wicz zu Wagrowiec ist zum Justiz⸗Kommissarius für den Bezirk des Land⸗ und Stadtgerichts zu Schubin, mit Anweisung seines Wohn⸗ sitzes in Schubin, und zugleich zum Notar im Departement des Ober⸗ Landesgerichts zu Bromberg bestellt wordern 8
Abgereist: Se. Excellenz der Geheime Staats⸗ und Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten, Dr. Eich⸗ horn, nach Preußen.
4.
Nichtamtlicher Theil. 1““ Inland.
““ “ 11“
Provinz Brandenburg. Das Justiz⸗Ministerial⸗ Blatt vom 16. August enthält 1) die allgemeine Verfügung vom 27. Juli d. J. in Betreff der Portofreiheit für die amtliche Korre⸗ spondenz zwischen den diesseitigen und den Königl. hannoverschen Behörden, und 2) den (32 Druckseiten umfassenden) Bericht des Geheimen Ober⸗Tribunals vom 20. März d. J. über einige Kontro⸗ versen in der Lehre von der Güter⸗Gemeinschaft, wie sie in den Fürstenthümern Paderborn und Minden, so wie in der Grafschaft Ravensberg gilt.
Provinz Preußen. Dem Vernehmen nach cheißt es in den Elbinger Anzeigen vom 14. August) werden Se. Majestät der König am 22. August in Danzig eintreffen, dort den 23sten und 24sten verweilen, am 25sten von dort über Elbing bis Schlobitten und am 26sten über Braunsberg nach Königsberg reisen. — Die Weichsel hatte am Abend des 12. August bei Dirschau eine Höhe von 15 Fuß 10 Zoll. In den kleineren Flüssen und Gewässern verringert sich der Wasserstand allmälig.
Provinz Schlesien. Die Königl. Regierung zu Liegnitz hat abermals 199 Rthlr. empfangen, welche von der Expedition der Elberfelder Zeitung für die Nothleidenden in Schlesien einge⸗ sendet worden. Im Ganzen hat die genannte Expedition bis jetzt 1199 Rthlr. zu dem erwähnten Zwecke gesammelt. — Die Oder be⸗ ginnt wieder zu steigen. Der Wasserstand am Oberpegel zu Bres⸗ g 88. am 13. August 18 Fuß 5 Zoll und am Unterpegel 7 Fuß
g und Halle haben sich Vereine gebildet, um durch Sammlung von milden Gaben den durch Ueberschwemmung in West⸗ und Östpreußen herbeigeführten Nothstand zu mildern. — Zwischen Halle und Eisleben liegt mehrere Stunden lang ein See, dessen Salzgehalt neuerlich die Auf⸗ merksamkeit eines leipziger Arztes erregte, welcher in Folge näherer Untersuchung die Heilkraft desselben feststellte und zur Einrichtung von Bädern Veranlassung gab. Seitdem sammelt sich in Röbelingen, einem Dorfe am westlichen Ende des See's, in jedem Sommer eine, zwar nicht große, aber doch recht behagliche Badegesellschaft, welche nächst der Umgegend hauptsächlich aus Leipzig sich immer neu⸗ ergänzt. Das Eigenthümliche, das eine beträchtliche Wasserfläche in jenen Ge⸗ genden hat, ist für die Unterhaltung der Badegäste geschickt ausge⸗ beutet: eine „Marine“ von mehreren Kähnen, deren größter, nach⸗ gerade die ganze Badegesellschaft fassender, „Sirene“ getauft ist, und die von einem „Nickleby“ bedient wird, phantastisch⸗buntes Kostüm der Faͤhrenden, dazu auch noch eine Schauspieler⸗Gesellschaft und der sortdauernde Besuch von Stadt⸗ und Landbewohnern der Umgegend, geben dem Baͤdeleben in dem netten Dörschen einen ungewöhn⸗ lichen Reiz.
Provinz Sachsen. Zu⸗ Magdeburg
Nhein⸗Provinz. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preu⸗ ßen setzte am Morgen des 11. August die Reise von Köln nach Brüssel fort. Während seines Aufenthalts in ersterer Stadt hatte Höchstderselbe die Kunst⸗Ausstellung besucht und den Dom in Augen⸗ schein genommen. — Aus Bonn wird unterm 11. August berichtet: Fleiß, Ordnung und ruhiges Verhalten der Studirenden in dem ab⸗ laufenden Semester verdienen besonders hervorgehoben zu werden.
2
Es sollen verhältnißmäßig wenig Studirende jetzt abgehen, worin ein
Grund zu der Annahme liegt, daß sich ihre Gesammtzahl im kom⸗ menden Semester vermehren wird. Bei der fortwährenden baulichen Vergrößerung der Stadt fehlt es nicht an Räumlichkeit zum wohn⸗ lichen Unterkommen, und letzteres muß daher nothwendig auch immer billiger zu finden sein. 8
Ausland.
Deutsche Bundesstaaten. n Königreich Sachsen. Der Kreis⸗Direktor Dr. von Fal⸗ kenstein zu Leipzig veröffentlichte am 15. August folgendes an inhnd ergangene Hand⸗Billet Sr. Majestät des Königs:
„Mein lieber Kreis⸗Direktor von Falkenstein! Die vielfachen herzlichen Beweise treuer Liebe und Ergebenheit, welche Ich bei Meiner Rückkehr aus England in Mein theures Vaterland, von Meinem Eintritt über die Gränze an und bei Meinem kurzen Aufenthalt in Meiner guten Stadt Leipzig er⸗ halten habe, haben Meinem Herzen unendlich wohlgethan. Indem Ich Sie ersuche, Meinen tiefgefühlten Dank dafür zur öffentlichen Kenntniß zu brin⸗ en, verbleibe Ich mit wahrer Hochachtung Ihr wohlgeneigter Friedrich
ugust. Pillnitz, den 12. August 1844.“
Die am 13. August stattgehabte Jahres⸗Versammlung des dresdner Hauptvereins der Gustav⸗Adolph⸗Stiftung zeigte, daß sich elf Vereine an denselben theils schon als Zweigvereine angeschlossen haben, theils als solche noch anschließen werden. Dem erstatteten Berichte nach geht in Dresden und anderen Orten die Sammlung noch fort und ist die Theilnahme im Steigen. Ohne Abzug der Kosten der Verwaltung und mit den von einzelnen Vereinen selbst entsendeten Drittheilen war die Gesammt⸗Einnahme über 1200 Rthlr. gewesen. Die Unterstützungen waren meist bedürftigen Gemeinden Böhmens, eine auch nach Ungarn bestimmt. — Der 11. und 12. August waren für die Einwohner von Freiberg festliche Tage. Das Nonument, zum Andenken an die Tapferkeit errichtet, mit welcher 1643 Freiberg gegen Torstenson vertheidigt ward, wurde am 11. August in feierlicher Weise enthüllt. Das Wetter war zwar der Feierlichkeit nicht günstig, doch ward sie im Wesentlichen dadurch nicht gestört. Fremde hatten sich in sehr großer Anzahl aus den einzelnen Theilen Sachsens ein⸗ gefunden; auch der Prinz Johann erfreute die Stadt durch seine Ge⸗ genwart. Das Monument selbst ist in würdiger Weise ausgefallen; die Idee dazu rührt vom Architekten Heuchler her und macht ihm besonders wegen der durchgeführten Symbolik Ehre; die künstlerische Ausführung durch den Bildhauer Stein in Dresden darf als gelungen betrachtet werden.
Königreich Hannover. Das Königl. Finanz⸗Ministerium
hat unterm 12. August durch die Gesetz⸗Sammlung bekannt gemacht,
das bisher zwischen der hannöverschen und der braunschweigischen Re⸗ Perung bestandene Gegenseitigkeits⸗Verhältniß in Beziehung auf den Hebit der Lotterieen beider Länder höre nunmehr auf, und es sei bei einer Strafe von 50 Rthlr. verboten, für die ferneren braunschwei⸗ gischen Lotterieen im Königreich zu kolligiren.
Kurfürstenthum Hessen. Kassel (so heißt es in der dortigen Zeitung vom 13. Aug.) wird in den nächsten Tagen wieder um einen lange entbehrten, großartigen Genuß reicher sein. Der alte Herkules auf seiner stolzen, schönen Höhe soll wieder frohe Tage sehen und von neuem Alt und Jung aus der Nähe und Ferne versammeln. Es ist nämlich der Umbau der gänzlich verfallenen und von Grund aus abgebrochenen Kaskaden, die in ihrer dauerhaften Construction jetzt mit größerem Muthe, als früher, den Zeiten trotzen werden, der Hauptsache nach als vollendet anzusehen. Sogar die alten mythologischen Figuren sind wieder vollständig da, der Centaur und Faun haben wieder Hörner und Stimme bekommen. Schon hörte man bei mehrfachen Proben seit voriger Woche unten im Thale ihre noch wohlbekannten monotonen Klänge, wie sie so schön zum glänzend ruhigen Sturze des Wassers passen. Die Arbeit ward im Frühling vorigen Jahres auf höchsten Befehl begonnen und mit regem Eifer gefördert. Ein so schnel⸗ ler Fortgang und befriedigender, ja glänzender Erfolg ließ sich kaum er⸗ warten. Es ist nun der Wunsch dieisach ausgesprochen worden, die Feier des nahe bevorstehenden, höͤchst erfreulichen Geburtsfestes Sr. Hoheit des
Königliches Schauspielhaus Gastspiel der Mad. Palm⸗Spatzer.
Mad. Palm⸗Spatzer, zuletzt beim Stadt⸗Theater zu Breslau im
begann am nanen im Königlichen Schauspielhause ihre Gast⸗ rollen mit der Titelrolle in Gluck's Oper „Iphigenia in Tauris . Als die damals noch sehr jugendliche Sängerin vor etwa vier Jahren hier zuerst gastirte, wurde sie durch ihre Mittel vorzugsweise auf den deklamatorischen Gesang hingewiesen, und dieser Richtung scheint sie auch seit jener Zeit vorzugsweise gefolgt zu⸗ sein. Ihre damals schon vortreffliche Stimme hat an Fülle und Kraft noch gewonnen, und ihr Gesang bekundet durchgängig eine tüchtige und gründliche musikalische Bildung. Was jedoch die Aus⸗ führung der heutigen Partie anbetrifft, so ist es uns klar, daß die Künst⸗ lerin noch Studien zu machen hat, um jenen Vorbildern nahe zu kommen, die uns gerade hier noch in lebhafter Erinnerung sind. Es breitete sich nämlich über ihre ganze Leistung eine gewisse Monotonie, sie ermangelte in solchem Grade der Schatten⸗ und Licht⸗Abstufungen, daß das Publikum da⸗ von nicht recht erwärmt werden konnte. Sowohl das Recitativ als die Arien dehnt die Sängerin zu sehr, und mit wie schönem Portament und mit wie reiner Intonation die Arie am Schlusse des zweiten Akts: „So laßt mich Tiesgebeuge weinen“ auch vorgetragen wurde, so machte sie doch nicht den gewohnten Eindruck, da der Dirigent das Tempo fortwährend zurück⸗ halten mußte. Bei alledem sind wir jedoch überzeugt, daß die Künstlerin gerade für den dramatischen Gesang hauptsächlich befähigt ist, und daß sie hierin gewiß noch Höheres leisten wird, wenn sie Gelegenheit hat, gute Vor⸗ bilder zu sehen und an einer Bühne zu wirken, bei welcher jenes Genre vorzugsweise kultivirt wid. Auch wollen wir unser heutiges Urtheil über die Sängerin keinesweges als maßgebend betrachten, sondern erst mehrere Partieen abwarten, schon weil die Befangenheit bei einem ersten Auftreten selbst bei den routinirtesten Künstlerinnen nicht immer ganz ohne Einwir⸗ kung bleibt. Der Gast erhiek in den Haupt⸗Momenten der Rolle ehren⸗ den Beifall und wurde am Saͤlusse der Oper mit den Herren Mantius und Bader, welche die Partiten des Pylades und des Orest in längst anerkannter Vortrefflichkeit gaben, hervorgerufen. .
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Missions⸗Harfe. Gedichte von Gustav Franck, Prediger
zzu Gingst auf der Insel Rügen. Zum Besten der Mission. Berlin bei Wohlgemuth. 1844. 6 Bogen kl. 8. Brosch. ½¼ Rthlr.
Wir freuen uns aufrichtig, in dem Verfasser dieser kleinen Gedicht⸗ Sammlung, die in zwei Bücher, eines lyrischer, das andere epischer Ge⸗ dichte, zerfällt, einem neuen echten Dichter zu begegnen, der, wenn er so fortschreitet, wie er hier begonnen, gar schöne Hoffnungen erweckt.
Er hat es für gut gefunden, sein Werkchen „den Freunden und den Feinden der Mission“ zu widmen, und in der That schwingt er gegen die Letzten das Schwert mit eben solcher Kraft, als er den Ersten Vertrauen auf ihr großes Werk in die Seele zu gießen weiß. Man höͤre ihn z. B. den „Symbolikastern“ zurufen:
Bist Du ein echter Protestant? O Frage, die des Deutschen Schande! Du schlugst das theure Vaterland Schon einmal in so harte Bande; Und wie vor Zeiten du gethan, So fängst du's heute wieder an, Ob auch der Nachen uns'rer Liebe Darüber fern vom Hafen bliebe Und in die wilde Brandung niebe!
Laßt diesen Kampf dem Federkiel Und den gelehrten Büchermaden; Bei solchem munt'ren Ritterspiel Hat Niemand einen großen Schaden, Und holet nicht aus dunkler Gruft Vergilbte Leichen an die Luft. Wir haben traun in diesen Zeiten Ganz and're Fehden auszustreiten, Als Eure winz'ge Wortemeutekhn. 1.“
Oder wenn er die Freunde des Werks, für welches sein Herz erglüht, „beim Missionsfest“ singen läßt: 1 Bis hierher hat der Herr geholfen — So schallet unser Dankgebet; —
Nicht jene Flotten in den Golfen
Mit ihrem stolzen Kriegsgeräth,
Nicht jene kampfgeübten Heere,
Nein, Du mit Deines Geistes Schwert Weit über Länder, über Meere,
Hast uns den schönen Sieg bescheert.
Das zweite Buch, epische Gedichte, bringt vier Nummern unter den Ueberschriften: „Auf Borneo“, „Ein Bild aus China 1842“, „Scenen am Kongo“ und „Der christliche Negerstlave“.
In den Scenen am Kongo bewegt sich der Dichter mit großem Glück im schwierigen Terzinenmaße und entwickelt sowohl in diesem längeren Stücke, als in den drei anderen ein so bedeutendes plastisches und erzählendes Talent, daß wir seine Leistungen auf diesem Gebicte mit gutem Gewissen denen von Freiligrath zur Seite stellen. 1b 8
Der Anfang der Terzinen möge dazu dienen, dies Urtheil zu rechtfer⸗ tigen. Er lautet wie folgt:
Noch lagert auf Guinea's Wundermatten, Wo sich der Kongo durch die Lande windet, Die feuchte Nacht mit ihrem lühlen Schatten. Und nur ein Dämmerschein im Osten kündet Das Taggestirn im Strahlendiademe, Vor dem der bleiche Nachtregent erblinde Darnnter glüh'n wie rothe Lavaströme Die lodernden Savannen in den Flächen, Als ob der Welibrand seinen Anfang nähme; Und da und dort durchblitzen und durchbrechen Die Waldesnacht der Wand'rer helle Feuer, Daß sich zu nah'n die Thiere nicht erfrechen. Ergrimmend seh'’n den Glanz die Ungeheuer Und es durchtost der blassen Dämm'rung Stille 1 Das ganze Heer der bentelust'gen Schreier MNitt seinem geistverwirrenden ebrülle, So daß erschrocken die Gazellen fliehen Und niedertaucht die Schaar der Krokodille. Berlin. “