1844 / 228 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

machen gesucht haben,

beibehalten und aufrecht erhalten werden müssen, und daß dieser Fall

i ür ei Ungerechtigket, 1 die Verurtheilung O nnell's für eine Unge bersummte vie desselben gesühnt werden könne.

je Di de hierauf geschlossen. bir e.üEn des Hawes erklärte Lord Stanley,

nd auf der Insel Dominica änzlich unterdrückt w. bocß vegenen ufhmnt aafg Sklaven von anderen westindischen Inseln verursacht sei, welche die Neger Glauben zu

1 daß eine .2 der

8 n Zweck habe, die averei wieder einzuführen.

Bollazahiang ger verdleir gestern den mit Hannover abgeschlosse⸗ nen Handels⸗ und Schifffahrts⸗Vertrag auf die Tafel des Unterhau⸗ g neverOberhause kam nichts von allgemeinem Interesse vor. Eine Anfrage des Marquis von Clanricarde, ob die Regierung in Folge des Berichts des geheimen Post⸗Comité's eine Abänderung des bestehenden Gesetzes über die Brieferbrechung beabsichtigte, beantwor⸗ tete Lord Wharncliffe dahin, daß die Regierung noch nicht Zeit ge⸗ habt habe, die Sache in Erwägung zu ziehen.

London, 10. Aug. Die otaheitische Angelegenheit bildet vor⸗ zugsweise das Tagesgespräch, und die Besorgnisse, welche sie einflößt, haben noch durch nichts gehoben werden können. Der Versuch des ministeriellen Standard durch den vor einigen Tagen mitgetheilten Artikel das Verfahren der französischen Offiziere in ein glimpflicheres Licht zustellen und die friedliche Ausgleichung in dieser Sache vorzubereiten, hat keine Folgen gehabt. Die Times enthält in ihrem leitenden Artikel fol⸗ ende Worte: „Wir hegen die zuversichtliche Hoffnung, daß die Vorgänge auf Otaheiti der Ehre beider Länder genügende Erklärungen zulassen, und wenn wir auch nicht geneigt sind, die Natur der von unermäch⸗ tigten Beamten der franzoͤsischen Regierung Herrn Pritchard zugefügten Beleidigungen mit ungebührlicher Schroffheit hervorzu⸗ heben: müssen wir doch erklären, daß jede neue Thatsache, die noch zu unserer Kenntniß gekommen ist, die Sache dieser französi⸗ schen Beamten nur 4 machte. Außerdem ist für die gegen Herrn

Pritchard aufgestellten? ehauptungen bisher noch gar kein Beweis bei⸗ gebracht. Wir sind deshalb der Ansicht, daß die Ausdrücke und Er⸗ klärungen, welche Sir R. Peel, der Herzog von Wellington und Lord Aberdeen im Parlament ausgesprochen haben, auf jede Gefahr hin

uns nicht gestattet, auch nur einen Fuß breit von dem nachzulassen, was die Gerechtigkeit und unser Ansehen unter den Völkern fordert.“

Capitain Warner erklärt heute in der Times, daß die im Par⸗ lamente vorgebrachte Angabe, als habe er seine neuen Zerstörungs⸗ Maschinen der preußischen oder sonst einer anderen Regierung zum Kauf angeboten, falsch sei. 88

In Folge einer Uebereinkunft der britischen Regierung mit der Royal⸗Mail⸗Steam⸗Packet⸗Company wird vom 17ten d. M. an jeden Monat ein Dampfschiff von Southampton nach Santa Martha, Car⸗

lichkeit, 2 zu. Wenn man die Königin sieht, so würde man sie tig halten.

thagena, Chagres und San Juan de Nicaragua abgeschickt werden. Das Dampsschiff bleibt fünf Tage in Chagres. Die Fahrt um das Cap Horn wird auf diese Weise den von und nach der Ostküste von Amerika bestimmten Reisenden erspart, wenn sie den Weg über die Landenge von Panama nehmen, um sich in Cha res einzuschiffen. In der Nacht vom 5ten auf den 6ten d. M. ist in Manchester ein ziemlich bedeutendes Feuer ausgebrochen, welches die unter dem Namen der sogenannten Irwell -buildings bekannten Speicher ver⸗ nichtet hat. Der Schaden wird auf 20,000 Pfd. St. angegeben.

Schweden und Uorwegen.

Christiania, 10. Aug. Durch eine neue Königl. Resolution ist das norwegische Reichswappen folgendermaßen bestimmt worden: Ein rothes viereckiges Schild, worin ein von der Linken nach der Rechten in fortschreitender Stellung aufgerichteter gekrönter goldener Löwe, mit offenem Rachen und ausgestreckter Zunge, in den Vorder⸗ tatzen eine erhobene Streitaxrt mit goldenem Schaft und silberner Klinge haltend; über dem Schilde eine Königskrone.

Dänemark. B

Kopenhagen, 12. Aug. Die am 6ten eröffnete Industrie⸗ Ausstellung in Charlottenburg wird stark besucht; die darin ausge⸗ stellten Tuche und Leinwand⸗Fabrikate aus inländischen Fabriken fin⸗

den vielen Beifall, nicht minder die gedruckten Baumwollenzeuge aus der Fabrik von von Lengercke in Wandsbeck. Auch der chemischen Präparate aus der Fabrik von Stolzenberg und Uffhausen in Altona wird rühmlich gedacht.

Vorgestern flog auf Frederiksvärk ein Pulver⸗ Trocknungshaus, worin sich über 1500 Pfd. Pulver befanden, in die Luft. Menschen sind, so viel man weiß, dabei nicht umgekommen.

Schweiz.

Kanton Luzern. Der eidgenössische Vorort hat auf die Nachricht von dem gegen Se. Majestät den König von Preußen ge⸗ richteten Mordversuch dem hiesigen preußischen Gesandten eine Bei⸗ leids⸗ und Glückwunsch⸗Adresse überreicht. Gleichzeitig ist auf den Wunsch des Gesandten vom Pfarrer Schneider in der hiesigen refor⸗ mirten Kirche ein Dankgottesdienst abgehalten worden, dem nicht nur das ganze Gesandtschafts⸗Personal, sondern auch die Neuchateller und

ndere Mitglieder der Tagsatzung beiwohnten. 8 Kanton Schaffhausen. Der durch Verwahrlosung und Veruntreuung entstandene Ausfall der Stadtkasse von Schaffhausen soll 82,000 Fl. betragen. Der Wohlstand der Bürgen des Stadt⸗ kassiers ist dadurch sehr angegriffen worden. Staatsschreiber Ringg von Wildenberg und Bürgermeister Anselm von Meyenburg⸗Stockar haben sich nach Niederlegung ihrer Staats⸗Aemter entfernt und als ahlungsunfähig erklärt. Die Passiva, welche sich in der Stadtkasse, o wie in dem Geschäfts⸗Büreau, ergeben haben, werden wie die Züricher Zeitung meldet mit ziemlicher Bestimmtheit auf 220,000 Fl. angegeben, wobei auf Stadtkassier Imthurm allein, ein⸗ schließlich seines Antheils am Geschäfts⸗Büreau, 125,000 Fl. kommen.

Spanien.

Madrid, 3. Aug. Man glaubt, daß bei der Ankunft der Königin eine Veränderung im Ministerium stattfinden werde, denn man betrachtet es als gewiß, daß das gegenwärtige Kabinet nicht vor den Cortes erscheinen werde. Es zirkulirt bereits folgende Liste F das neue Kabinet: Herr Martinez de la Rosa, gegenwärtig b n in Paris, Conseils⸗Präsident und Minister der auswär⸗ 8 Fagele tapeisene der Marquis von Casa Irajo, Finanz⸗Mini⸗ Minister des Innern; Herr Manescan, Präsident e⸗N. seonehafts, Justiz⸗Minister; der General Herzog von Ahu⸗ See⸗Srreig ⸗Minister, und der Admiral Ulloa, Befehlshaber der weeftträste bei der Insel Cuba, Marine⸗Minisier

sundheits⸗Zaßtand 8n onicle enthält Folgendes über den Ge⸗ r Königin Isabella: „Ein Schreiben aus Bar⸗

celona meldei uns . Spanien nicht sehe 828 Gesundheits⸗Zustand der Königin von

sreulich ist. Seit sechs Tagen i 1 ihrer Schwester den Fuß 0ehauche, 1ulcn babe. g-13 mit nmög⸗

Berlin,

2

den ür wassersüch⸗ Auch die Schwester der Königin ist unwohl ....

88

Sriechenl and. O München, 12. Aug. Aus den mit der Post vom 26. Jull

zu bewegen, einer bedeutenden 5 der Schenkel

hierher gelangten Briefen aus Athen ist zu dem bereis gemeldeten nur Weniges nachzutragen. 1 . 2 über das in der Hauptstadt und deren nächster Umgebung wieder in außerordentlicher Weise zunehmende Gesindel, vor dem man selbst bei Tage nicht mehr völlig sicher sei. 1 nere Wohnungen sind ganz gewöhnlich, und bei der Verminderung der Garnison bis auf die allerunentbehrlichste Mannschaft konnte dieses Unwesen nicht einmal durch vermehrten Patrouillendienst beschränkt wer⸗ den. Noch kurz vor Abgang der Post, in der Nacht vom 25sten, wurde auf der frequentesten Straße in Griechenland, der von Athen nach dem Piräeus, ein Raub⸗Anfall auf mehrere französische Offiziere mit eben so viel Verwegenheit als Glück für die Räuber ausgeführt, indem diese ihren Zweck, die Angefallenen all ihrer werthvolleren Habseligkeiten zu berauben, vollständig erreichten, ohne dabei genirt zu werden. einem mehrere Tage vorher im Hause des österreichischen Gesandten

Alle enthalten mehr oder weniger Klagen

Nächtliche Einbrüche in abgelege⸗

Dagegen wird von anderer Seite her gemeldet, daß bei

versuchten Einbruche einer der Diebe niedergeschossen und zwei andere nach heftiger Gegenwehr festgenommen Truppen⸗Entsendungen aus der Hauptstadt, welche von allen Ord⸗ nungsliebenden ungern gesehen der Opposition gemißbilligt wurden (von den letzteren j aus anderen Ursachen), waren durch betrübende in Korinth und Theben vorgefallene Wahl⸗Erzesse veranlaßt. Solche bedauerliche Fälle können sich in Griechenland nie und noch weniger gerade jetzt ereignen, ohne daß sie von den mit einander 6

sich gegenseitig zum Vorwurf gemacht werden, und mit welcher Hef⸗ tigkeit dies von Seiten der oppositionellen Journale geschieht, davon zeugen alle neuere Nummern dieser Blätter. U es auch die wenigen ministeriellen Zeitungen nicht, unter Nennung selbst von Namen und unter Nachweisung von Thatsachen dem Volke diejenigen Triebfedern kenntlich zu machen, welche in Bewegung ge⸗ setzt werden, um solche Erscheinungen hervorzubringen.

worden seien. Die letzten

und auch von sämmtlichen Organen jedoch natürlich

um den Wahlsieg ringenden Parteien Umgekehrt unterlassen

11““

Srb 8 Von der türkischen Gränze, 5. Aug. Der Kaiser von

Rußland hat nunmehr, auf dringende Verwendung der Pforte, den serbischen Primaten Wutsitsch und Petroniewitsch die Rückkehr nach Serbien gestattet.

Eisenbahnen. Kassel, 10. Aug. (Düsseld. Ztg.) Ein Vertrag über die

Ausführung der schon lange projektirten und bis jetzt vielfach bean⸗ standeten Frank

fürstlichen Regierung und den frankfurter Bankhäusern Gebrüder Beth⸗ mann, J. N. Dufay u. Cp. und Phil. Nik. Schmidt abgeschlossen und am 9. August hier ratifizirt worden. wird zwar, so weit dessen Bestimmungen bis jetzt bekannt geworden,

urt⸗-Kasseler Eisenbahn ist zwischen der kur⸗

Vermöge dieses Bertrages

die Eisenbahn für Staats⸗Rechnung ausgeführt; die genannten Häuser aber übernehmen die Beischaffung des zu dem Behufe erforderlichen Bau⸗Kapitals, das, wie man hört, vorläufig auf 6 bis 8 Mill. Rthlr. veranschlagt ist. Für dies Darlehen ist die Lotterieform gewählt, so daß dessen Verzinsung und allmälige Tilgung mittelst periodischer Loos⸗ ziehungen innerhalb der nächsten dreißig Jahre stattfinden werden, während deren Verlauf der Rein⸗Ertrag der Bahn zwar für jene Zwecke überwiesen, der Staat jedoch verpflichtet ist, aus anderen Mit teln das etwa Fehlende zuzuschießen. Für die Betheiligung bei der Anleihe dürften demnächst Unterzeichnungs⸗Listen eröffnet werden; indeß soll eine im Vertrage festgesetzte Betheiligungs⸗Summe der Gemahlin des Kurprinzen⸗Mitregenten vorbehalten bleiben. Die amtliche Ver⸗ kündigung der höchsten, diesen Eisenbahnbau betreffenden Entschließung wäre, heißt es, bis zum 20sten d. M. zu erwarten.

Berlin-Frankfurter Eisenbahn. In der Woche vom 4. bis 10. August 1844 sind auf der Berlin- Franklurter Eisenbahn 4708 Personen befördert worden.

Handels- und Vörsen-Uachrichten.

1, 16. Aug. Die Börse zeigte heute eine ziemlich feste Hal⸗ lung, und die meisten Eisenbahn⸗Effekten schlossen nach einigen Schwan⸗ kungen fest.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 15. August 1844. 8 8 Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. 8 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr. 4 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 3 Sgr.; Hafer 24 Sgr. 7 Pf., auch 21 Sgr. 7 Pf. Eingegangen sind 24 Wispel. Zu Wasser: Weizen 1 Rthlr. 28 Sgr. 10 Pf., auch 1 Rthlr. 22 Sgr. f.; Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr., auch 1 Rthlr. 4 Sgr. 10 Pf.; Hafer Sgr. 2 Pf., auch 21 Sgr. 11 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rthlr. Eingegangen sind 568 Wispel 3 Scheffel, Mittwoch, den 14. August 1844. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 5 Sgr., auch 5 Rthlr. 20 Sgr. Der Centner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 20. Sgr.

Branntwein⸗Preise.

Die Preise von Kartoffel⸗Spiritus waren am 10. August 15 ⁄¾ Rthlr.,

am 13. August 15 ¾õ Rthlr. und am 15. August d. J. 15 ¼ Rihlr. (frei ins

Haus geliefert) pr. 200 Quart à 54 9 oder 10,800 —% nach Trallcs. Korn⸗Spiritus: ohne Geschäft. Berlin, den 15. August 1844. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Berliner Bö5 r . Den 16. August 1844.

1 Pr. Cour. 8 Pr.

. Actien. Brief. Geld. Brief. Geld. Gem.

101 ½ 101½

8 Cour. Fonds. 8

Brl. Potsd. Eisenb. 16 1 ½ Mgd. Lpz. Eisenb. 191 do. do. Prior. Obl. 104 Brl. Anh. Eisenb. 153 ½ do. do. Prior. Obl. 4 103 ¾¼ 100 ½ [püss. Elb. Eisenb. 91 do. do. Prior. Obl. 99 Rhein. Eisenb. 80 ½ do. do. Prior. Obl. 97 ¼ do. v. Staatgarant. 97 Brl. Frankf. Bisnb. 144 5 do. do. Prior. Obl. 103 0b.-Schles. Bisnb. 117 110¼

St. Schuld-Sch. 3; Prämien-Scheime d. Seeh. à 50 T. 90 Kur- u. Neumärk. Schuldverschr.]2 Berliner Stadt- Obligationen ¹ Danz. do. in Th.⸗ 48 Westpr. Pfandbr.] 101 Grossh. Pos. do. 104 ½ do. do. 3 ½ 99 Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do.

100 ½

*

do. Lt. B. v. eingez. B.-St. B. Lt. A. u. B. 122 ½ Magd.-Malbst. Eb. 114 ½ Brl.-Schw.-Frb. E. 4 110

And. Gldm. à 5 Th. do. do. Prior. Obl. 102 ½ Disconto. Bonn-Kölner Esb. 132 ½

Gold al marco. Friedrichsd'or.

ö 1

5 % Span. 20 ½. Sch. —. Pol. —.

1604. Mail. 108 7%.

AdA&àà;Auswärtige Börsen. gbSgehns 1

Niederl. wirkl. Sch. 61 ½. 5 % 40. 99 ⅛. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Pr. 4 % Russ. Hope 90 8⅛.

5 % Met. I12 ½

Amsterdam, 12. Aug. 3 % do. 33 ⅞. Oesterr. 10. 12.

Frankfurt a. M., 13. Aug. Bank-Actien p. ult.

1965. Bayr. Bank-Actien 721 Hope 89 ¼⅞ Br. Stiegl. 89 Br. Int. 60 . 1n. 300 Fl. 95 ¼ G. e

40. 500 Fl. 95 G. 40. 200 Fl. 28 ½ Be. 89885 Bank Actien 1650. Bugl. Russ. 11“”“ 4 % 100 ½. 3 % 76 ½. Bank-Actien

Nordb. 139 ⅛. Gloggn. 111 ⅞.

Hamburg, 14. Aug. Wien, 12. Aug. 5 % Met. 110 ⁄¼. Anl. de 1834 150. de 1839 127 ⁄. Livorn. II11⁄.

tung enthaltenen Aufruf unseres Bürgermeisters Braun vom machen wir bekannt, daß nunmehr das Wasser der Weichsel und des Schwarzwassers so weit gefallen ist, daß die Straßen und Häuser unserer Stadt ler mit Wasser angefüllt sind, das

T. Miernicki, Stadt⸗Kämmerer. F. Miernicki.

Aufruf zur Wohlthätigkeit.

Mit Bezug auf den in Nr. 183 der diesjährigen Vossischen Zei⸗ 31. Juli c.

fast ganz wasserfrei geworden und nur noch die Kel⸗

endlich hinausgeschöpft, aus dem Grunde

sich stets ersetzt und das weitere Erweichen und Einstürzen der Fundamente in Aussicht stellt.

somit ist der Grund zu unserer Noth endlich gewichen. Aber die Not ist geblieben und läßt sich jetzt erst in ihrer schreckhaften Größe übersehen: 15 Wohnhäuser sind ganz eingestürzt oder müssen schleunigst abgetragen

Der Pegel zeigt nur noch 10 Fuß Wasserhöhe, und h selbst

H

werden, 60 Wohnhäuser können erst durch namhafte Reparatur wieder be⸗ wohnbar gemacht werden und 79. Wohnhäuser sind so weit beschädigt, daß sie während ihrer Reparatur doch noch nothdürftig bewohnt werden können, und nur wenige Häuser der Stadt sind also bis jetzt ganz unbeschädigt ge⸗ blieben. unser

sind 200 Familien obdachlos, und wenn sie auch für jetzt in Speichern ein⸗ quartiert oder in den Ruinen ihrer Wohnungen eingekauert sind, so mangelt es doch besonders an Feuerungs⸗Raum zum Kochen. drückenden Noth unserer Bewohner, die vielen jetzt dazu kommenden Ver⸗ luste an beweglicher Habe, und bei dem Stocken jedes Verkehrs fehlen aber alle Mittel, die beschädigten Gebäude auch nur nothdürftig herzustellen und wieder bewohnbar zu machen, die ganz zerstörten durch neue zu er⸗ setzen, und doch muß dies schleunigst geschehen, denn das Auge sieht trostlos den Winter herannahen, und besonders der arme Handwerker ent⸗ behrt jedes Erwerbes, so lange ihm der Raum zu seiner Werkstätte fehlt.

Von der sonst schon dichtgedrängten Bevölkerung unserer Häuser

Bei der sonst schon

Doch wir sind nicht trostlos, die uns in der äußersten Noth rings gezeigte Menschenliebe berechtigt uns, auf die kräftigste, schleunigste Mithülfe unserer deutschen Mitbrüder zu bauen. Ja, edle Menschenfreunde, laßt uns zu Händen des Stadt⸗Kämmerer Miernicki die Gaben eurer Wohlthätigkeit zu⸗ fließen, nehmt vorweg unseren Dank im Namen unserer armen hiesigen Mitbrüder.

Aber Eile thut Noth, bis dat qui cito dat. 1 Ueber die gewissenhafte Verwendung werden wir zu seiner Zeit öffent⸗

lich Rechenschaft geben.

Schwetz a. d. W., den 11. August 1844. 1 1

Die Kommission zur Annahme und Verwendung milder Gaben für die verunglückten Armen hiesiger Stadt.

Schulz. Schwartz.

Sommerfeld.

Baasner.

G. Kutscher. Prinz. Plantin.

Schmelter.

Aufruf an die Bewohner Berlins zur Hülfe der unglücklichen Schwetzer. Die durch das furchtbare Element (das Wasser) von Gott heimgesuchte

1“

Stadt Schwetz ga. d. W. (Regierungs⸗Bezirk Marienwerder) ist nach sieben⸗ tägigem Kampfe gegen dasselbe größtentheils der Vernichtung entgegenge⸗ sührt (siehe die Zeitungs Berichte vom 7ten und 10ten d. M.).

Nach den uns vorliegenden speziellen Berichten ist die Noth und der

trostlose Zustand der Bewohner dieser früher so freundlichen Stadt herzzer⸗ reißend. 1 n

Leben gerettet, irren jetzt obdachlos und von den übermenschlichen Anstren⸗ gungen während der Schreckenstage 8 lungsvoll einer Hülfe, einer schnellen Hülfe.

Tausende dieser Unglücklichen haben weiter nichts als das nackte

entkräftet umher und harren verzweif⸗

Berlin hat Hamburg in den Tagen der Noth mächtig unterstützt, alle

Hände regten sich, um zu helfen, um zu trösten; und so dürfen wir zuver⸗ sichtlich hoffen, daß es auch bei diesem furchtbaren Unglücke nicht theilnahm⸗ los bleiben wird. In diesem Vertrauen haben die Unterzeichneten einen Verein gebildet, der sich zur Annahme von milden Beiträgen und deren schleunigen Beförderung an den zu Schwetz sich konstituirten J Unterstützungs⸗Verein bereit erklärt.

Rettungs⸗ und

Die hier mitunterzeichneten Herren Karl Kühn u. Söhne, Breitestr.

Nr. 25, E. S. Mittler, Stechbahn Nr. 3 und W. Möser u. Kühn, Kom⸗ mandantenstr. Nr. 25 werden milde Gaben, auch die kleinste, dankbar ent⸗ gegennehmen und darüber öffentlich Rechnung ablegen. X“

Berlin, den 12. August 1844. 8 I Der Verein zur Unterstützung der unglücklichen Schwetzer. Brinkmann, Karl Kühn u. Söhne, Wilh. Tietzen, fürstbischöslicher Delegat Königl. Hof Lieferanten. Rittergutsbesitzer aus u. Probst zu St. Hedwig. Westpreußen. E. S. Mittler, Beyßel, Buchhändler. Hofrath im K. Ministerium der geistl. Angelegenheiten. Borkenhagen, Kaufmann.

L. Hofsmann, Baumeister.

A. Winckler, W. Möser u. Kühn, Rentier. Buchdruckereibesitzer.

Imeteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Beobachtung.

1844.

15. Aug.

Nachmittags

2 Uhr.

Morgens

Abends 6 Uhr.

10 Uhr.

Luftdruck. ... 329,83“ Par. 329,94“ Par. 330,85“ Par. AQuellwärme 8,19 R. + 11,6° K. + 16,70 ü. + 11,8° n. Flusswärme 15,50 R. 8,80° R. + 7,1° u. +. 7,12 R. Bodenwärme 15,3 % R. Dunstsättigung 81 pct. 48 pcet. 71 pCt. Ausdünstung 0,012 Rh. Wetter heiter. halbheiter. heiter. Niederschlag 0. Wind . 88o0. SW. SW. Wüurmewechsel + 17,10 Wolkenzuag... SW. + 9,5° RK. Tagesmittel: 330,14 Par... + 13,40 KR + 7,70 R. 67 pCt. SSW.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 17. Aug. Alter schützt vor Thorheit nicht, Lustspiel in 1 Akt, von Feodor Wehl. Hierauf: Steyerischer Nationaltanz, ausgeführt von Dlle. Hübner, vom Stadt⸗Theater zu Königsberg, und Herrn Ebel. Aragonaise, ausgeführt von Herrn und Mad. Taglioni. Dann: Der verwunschene Prinz, Schwank in 3 Abth., nach einer Anekdote, von J. von Plötz. Und: Neue Polka, aus⸗ geführt von Dlle. Polin und Herrn Gasperini. Mazurka aus dem Ballet: „Der Seeräuber“, von P. Taglioni, ausgeführt von Herrn Passini und Dlle. Galster, welche hierin wieder auftreten wird.

Sonntag, 18. Aug. Der Freischütz. (Mad. Palm⸗Spatzer:

Agathe, als Gastrolle.) 9 1 Der Militair⸗Befehl.

In Chete esgg. Platzregen als Ehe⸗Prokurator. P vnsontag, 88 Kag⸗ Zum erstenmale: Moritz von Sachsen, Trauerspiel in 5 Akten, von R. E. Prutz. Königsstädtisches Theater. Spöonnabend, 17. Aug. Zum erstenmale wiederholt: Liebesge⸗ schichten und Heirathssachen. Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müller. (Herr J. Nestroy, erster Komiker des Kaiserl. privil. Theaters an der Wien zu Wien: Nebel als Gastrolle.) Sonntag, 18. Aug. Liebesgeschichten und Heirathssachen. Montag, 19. Aug. Der Zerrissene. (Herr J. Nestroy: den Herrn von Lips, als Gast.) be 8

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei. Beilage

Luftwärme..

Tbaupunkt .. . +

Hierauf: Der

zieht.

1““

2 69 Hrnd.

8

8g

2. Beilage

2 28

Allgemeinen Preußischen Zeitung.

W

Inhalt.

Deuts⸗ s Shlche zendessbaaten. Herzogthum Braunschweig. Dies⸗

Oesterreichische Monarchie. Preßburg. Errichtung von Industrie⸗

göen Schreiben aus Wien. (Verpflegungskosten der Patrimonial⸗ Schweden und Norwegen.

Krönungs⸗Adresse. Vermis

8 3 Vermischtes.

Dänemark. . eister. *. j i ssi 1 ss

Schleswig. Diskussion uͤber die Entlassung der Schul⸗

lehrer auf dem Verwaltungswege. Antrag auf Porto⸗-Ermäßigung.

Motion in Betreff des Militandienstes. Verwerfung einer Haussteuer⸗

Reduction. B e eantra Schweiz. Luzern.

Klöster. Zahl der Jesuiten i Jesuiten in Schwei Haiti. Schreiben aus Paris. ,8s Schweiz.

latten und Schwarzen; die französische Schuld.)

gung der Errichtung von Realschulen.

Ausland. 1 Deutsche Bundesstaaten. 8

Herzogthum Braunschweig. Braunschweig vom 10. August heißt es:

138

8 11““ JE11“”

in der Mitte der jetzigen Woche geendet h W1

8 der g Voch det hat, indem von da an bis zum Schlusse, am 22sten d., nur noch Detailhandel getrieben wüd, ist weit besser ausgefallen, als von vielen Seiten erwartet wurde. Schon seit vielen Jah⸗

Messe, und über diese Gränze wird sie sich ni

un diese . h nicht erheben. ““ namentlich englischen, Waaren betrifft, so sind ie diese führenden großen, namentlich rger 8

n as. grof entlich hamburger Häuser seit dem Zollan⸗ fakturwaaren zu den ausländischen wie 20 zu 1, und ein gleiches oder ähnliches

Verhältniß und die ungünstige Lage der hiesigen Messe zwischen den beiden

Haupt⸗Saisons für den Detailhandel mag denn der Grund gewesen sein, Indeß sind in der

daß jene Häuser hier ihre Rechnung nicht mehr fanden. gegenwärtigen Messe dennoch die Geschäfte in englischen Waaren nicht un⸗ befriedigend gewesen. Sehr gute Geschäfte wurden dagegen in Leder, bur ger und niederländischem Tuche, so wie in vereinsländischen Waaren, ge⸗ macht. Der Leder⸗Vorrath ist rasch und zu guten Preisen verkauft ehendo die Tuche, da wegen der gesteigerten Wollprrise Jeder sich beeilte noch 5 den niedrigeren Preisen zu kaufen. Viele hannoversche Einkäufer, 1

durch die mit der Aufhebung des Meß⸗Rabhatts thatsächlich eingegangene

lüneburger Messe wohl genöthigt sind, sich wieder hierher zu wenden. Außer⸗

fäufer aus manchen Theilen desselben zu, die früher nicht hierher kamen.“

Oesterreichische Monarchie.

dem führt uns die Verbindung mit dem Zoll⸗Vereine auch Käufer und Ver⸗

Preßburg, 9. Aug. (Preßb. Ztg.) In Folge einer Ein⸗ V gabe der ungarischen Statthalterei hat Se. Majestät der König die Frrichtung von Industrie⸗Schulen genehmigt. Diese Schulen werden

aus drei Sectionen bestehen, nämlich aus einer ökonomischen, einer 2 8 7 * 7 . 1 7 technischen und einer kommerziellen, jede mit einem zweijährigen Kur⸗

sus, außer dem einjährigen Vorbereitungs⸗Kursus, den sämmtliche

Sectionen gemein haben. Der Zutritt steht denjenigen frei, die so⸗

wohl die unteren, als die oberen Elementar⸗Schulen, welche letzteren

nach einer in dieser Beziehung erlassenen Allerhöchsten Resolution eingerichtet werden sollen, mit gutem Erfolge besucht haben.

Die unmittelbare Aufsicht und Leitung ist einem Direktor über⸗ tragen, der in gleichem Range mit den Pro⸗Direktoren der König⸗ lichen Akademieen steht und ein jährliches Gehalt von 1500 Fl. be⸗

cht wird von acht Professoren in ungarischer Die von ihnen vorgetragenen Gegenstände sind:

Der Unterricht Sprache ertheilt. v 1) theoretische und praktische Geometrie und Mechanik; 2) Physik,

landwirthschaftliche Oekonomie, das Wechsel⸗ und Merkantil⸗Recht,

Erklärung der Urbarial⸗Gesetze, des Forstrechts und der Feldpolizei⸗

Gesetze; 3) Chemie und Technologie; 4) Naturgeschichte, Produkten⸗

kunde und Handels⸗Geographie; 5) Civil⸗Baukunst, Hydraulik und

geographische Geometrie; 6) Brief⸗ und Geschäftsstyl, Merkantil⸗

Geschäftsstyl und deutsche Sprache; 7) allgemeine Arithmeti 2 männische Rechnenkunde und Buchhaltung; 8) Zeichnen. H Die fünf ersten Professoren erhalten 1000 Fl. und die drei letz⸗

ten 800 Fl. jährlich; nach zehnjähriger, zur Zufriedenheit der Vor⸗

gesetzten vollbrachter Dienstzeit an dem Institute steigt das Gehalt um 100 Fl. ““

Patrimonial⸗Gerichten und städtischen Kommunen, als politischen

Obrigkeiten, die Verpflegungs⸗Kosten, welche während einer von ihnen geführten Kriminal⸗Voruntersuchung gegen einen in ihrer Haft be⸗

Durch eine ge- untl 1 christ g. die populären Lehren des Christenthums ankomme, und daß mit Rücksicht

findlichen Beschuldigten auflaufen, zu ersetzen seien. meinschaftliche Entscheidung der Hof⸗Behörden ist sie jetzt Hahin be⸗

schränkt, daß Kriminal⸗Inquisiten, denen überhaupt der Ersatz der Untersuchungs⸗Kosten nach dem Strafgesetze durch Urtheil auferlegt ste 3 orunter⸗ politischen Behörde zu ersetzen haben; Kosten V . 9 2— erars noch von Seiten jener Bezirke, wo die Kriminal⸗Gerichtsbar⸗

wird, auch die Kosten ihrer Verpflegung während der V suchung bei der gebühre aber den

politischen Obrigkeiten der Ersatz jener aus dem Kriminal⸗Fonds,

weder von Seiten des

keit von Privaten oder Magistraten ausgeübt wird. Können der Kosten von dem zum Ersatze verurtheilten Inquisiten nicht hereinge⸗ bracht werden, so fallen sie der Privat⸗Obrigkeit, in deren Bezir 88 Verbrechen begangen wurde, und welche die Voruntersuchung führte

. . v

zur Last. Wenn indessen durch diese Verfügung der Kriminal⸗Fonds den Ersatz vieler Kosten erspart, so dürfte hierdurch doch keinesweges

das höhere Interesse der Strafrechtspflege gewahrt sein, weil jene

Firirung des Einkommens der Post⸗

Tagsatzungs-Votum in Betreff der aargauischen 8 schall mit ziemlichen Kräften beigewohnt hat, ist seitdem wieder be⸗ Fortdauernder Zwiespalt zwischen Mu⸗

E8 3. 4 8 die uns eit einigen Messen gemiede n, haben sich wieder einge - s gen Messen gemieden hatten, haben sich wieder eingefunden, da sie

svon der Rechtfertigung durch den Glauben an ö““ d O Wien, 6. Aug. Bisher bestand die Anordnung, daß den

artige

Im Plenum von Ritterschaft und Adel am 3ten d. wurden neue

Ausschuß⸗Mitglieder än die Stelle derer, welche die Wahlen, die auf

sie gefallen, nicht angenommen, gewählt, in gleichem Sinne wie vor⸗ her; Präsident von Hartmansdorf unter Anderem zum Constitutions⸗ Ausschuß. In Folge der letzten Wahlen hat nun Graf Anton Gyl⸗

1 82 1 denstolpe den Vorsitz im Constitutions⸗Ausschusse. sichtlich N Stockholm. Königl. Erklärung hin⸗ sichtlich des Desizits in der Kabinets⸗Kasse. Ausschuß⸗Wahlen.

Der Vorschlag zur Adresse an den König in Betreff der Krö⸗ nung ist nun von allen Ständen angenommen.

Im Bauernstande hat Jan Olson darauf angetragen, Ritterschaft und Adel für verantwortlich wegen alles unnöthigen Zeitverlustes auf dem Reichstage zu halten, da des Königs Aeußerung, wegen eines

8

baldigen neuen außerordentlichen Reichstages, den Wunsch einer Be⸗

schleunigung der Arbeiten des jetzigen in sich fassen dürfte.

Graf Brahe, welcher der Reichstags⸗Eröffnung als Reichs⸗Mar⸗

.

deutend erkrankt, und der König läßt sich täglich nach seinem Zu⸗

stande erkundigen.

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Kopenhagen, 10. Aug. Durch Resolution vom 12ten v. M.

11 9 hat Se. Majestät der König auf Vorstellung der General-Post-Di⸗ In einem Schreiben aus Dil vEa. S⸗ angestellten Königl. Postmeister von Anfang des Jahr 845 „Die hiesige Messe, welche als solche am 31sten v. M. begonnen und dse e sährie h e. g.

rection bestimmt, daß die in Dänemark und in den Herzogthümern

gerechnet auf eine feste jährliche Gage gesetzt, dagegen aber sämmt⸗- liche, denselben bisher zugeflossenen, verordnungsmäßigen Gebühren

ef⸗ b der Brief⸗ und Frachtpost von derselben Zeit an zum Vortheil der ren spielt dieselbe keine Rolle in der Handelswelt, sondern ist eine Bedarf⸗ Postkasse erhoben werden und in dieselbe fließen sollen;z und hat Se.

Was nun den

Majestät zugleich einen von der General⸗Post⸗Direction vorgelegten Entwurf zu einem Budget und Normal⸗Reglement für die künftige

1 Besoldung dieser Beamten genehmigt nach und nach weggeblieben; allein man würde sich sehr täu⸗ ’1 schen, wollte man solches diesem Anschlusse allein zuschreiben, denn schon ehe wir uns angeschlossen hatten, verhielt sich der Verbrauch der deutschen Manu⸗

Schleswig, 11. Aug. In der 13ten Sitzung der Stände⸗ Versammlung wurde der Kommissions⸗Bericht über den Entwurf ei⸗

Verhältniß dürfte in dem größten Theile von Deutschland stattfinden. Dieses V ner Verordnung, betreffend die Entlassung von Schullehrern auf dem

Beh etug wede, verlesen, und es entspann sich darüber folgende 8 DJustizrath Fries bemerkte, daß es bedenklich sei, mit der Kommission 8 Pensionirung der Schullehrer der Staatskasse aufzubürden; theils werde adurch die Gewährung einer korrespondirenden Einnahme dem Staate

nothwendig, theils werde die Repartitions⸗Norm dadurch ganz verändert indem statt der Verhältnisse der Cuss omr. 2 vewohnliche Repartitions⸗Maßstab der übrigen Steuern alsdann zum Grunde gelegt werden müsse, theils werde die Pensionirung der Schullehrer mehr Aufwand erfordern, wenn der Staat sie gewähre, als wenn jede einzelne Kommune je nach dem Bedürfnisse, sie höher oder niedriger stellen könne, endlich müsse

man diese Pensionen zu den allgemeinen Schullasten rechnen und gleich diesen behandeln. dem Armengelde, welches gleichfalls von den Kommunen aufzubringen sei.

Der Redner verglich die Pensionen der Schullehrer mit

Ihm stimmte der Pastor Lorenzen bei, welcher außerdem es für wün⸗

hielt, die Schullehrer aus eigenen öffentlichen Fonds zu pen⸗ joniren.

Der Landrath Rumohr sprach sich gleichfalls gegen den Vorschlag der

Kommission aus, daß die Kommunen nur subsidiär, wenn die Staats Kasse oder öffentliche Fonds unter Umständen verhindert würden, die Pensionen zu bestreiten, dieselben übernehmen sollten, und stellte im Gegentheil das Amendement, daß die Staats Kasse oder öffentlichen Fonds subsidiär ein⸗ treten möchten, falls die Pensionirung einer Kommune schwer falle.

Dagegen ging der Pastor Moritzen von der Ansicht aus, daß, da

die Schule eine Staats⸗Anstalt, auch die Sustentation der Schull ri Staatspflicht sei. 1ö.ö“

Dieser Ansicht trat Dr. Gülich bei, indem er hervorhob, daß die

Schullehrer sich seit 100 Jahren allmälig aus einem bloßen Dienstverhält⸗ niß zu den Kommunen zu einem Dienstverhältniß zum Staate emporgear⸗ beitet hätten. Der Königliche Kommissar wies auf die bestehende Verpflich⸗ tung der Kommunen zur Pensionirung hin und hob das Bedenkliche hervor, der Staats⸗Kasse täglich neue Ausgaben zuzumuthen und zugleich eine Ver⸗ mindernng der Einnahmen zu verlangen.

Mit Entschiedenheit sprachen sich der Justizrath Fries, Pastor

Lorenzen und Kirchenprobst Boysen für die Beibehaltung der im Ent⸗

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wurf stehenden Bestimmung aus, daß die Schullehrer wegen Verbreitung anstößiger, den kirchlichen Bekenntnißschriften widersprechender Lehren und Ansichten in oder außerhalb der Schule abgesetzt werden können. Der

Pastor Lorenzen hob hervor, daß die von der Kommissions⸗Majorität (Esmarch und Moritzen) vorgeschlagene Fassung „Religion und Christen⸗ thum“ einer gottlob längst verschwundenen Zeit angehöre, eine vage, leere Formel sei, daß unter dem Ausdruck Religion eben so gut die muhameda⸗ nische und die jüdische, und unter Christenthum eben so gut das katholische als das evangelisch⸗lutherische verstanden werden könne. Wir gehörten aber zur evangelisch⸗lutherischen Kirche, und deren Haupt⸗Belenntnißschrift sei die augsburgische Konfession. Hiernach sei die Bibel die alleinige Erkenntniß⸗ quelle dessen, was wir glauben und thun sollen, und in der Bibel die Lehre tigur Jesum Christum die Funda⸗ mentallehre. Die Schullehrer müßten daher verpflichtet sein, in Ueberein⸗ stimmung mit der augsburger Konfession zu lehren, und durch den vorlie⸗ genden Entwurf werde dem nutzlosen Streite zwischen Prediger und Schul⸗ lehrer über das, was christlich sei, ein Ziel gesetzt.

Hiergegen erwiederie der Berichterstatter, Etatsrath Esmarch, daß es nicht sowohl auf theoretische und dogmatische Lehrsätze, als vielmehr auf

auf die verschiedenen Ansichten, welche über religiöse Dinge herrschten, solche Ausdrücke zu wählen seien, durch welche eine vielleicht unbegründete Verfol⸗ gung ausgeschlossen werde.

Probst Boysen bemerkte, Dogmatik und Religion unterschieden sich nur in der Form, ihr Objekt sei dasselbe.

Pastor Moritzen fand, daß durch die Worte des Entwurfs den Schul⸗ lehrern mehr auferlegt werde, als den Predigern, letztere würden nur auf die augsburgische Konfession verpflichtet, zu den Bekenntnißschriften gehöre aber auch das apostolische, nicäische und athanasische Symbol, die Apolo⸗ gie, die schmalkaldischen Artikel, Katechismus und Konkordienformel.

Dr. Gülich fand eine derartige Diskussion weder am rechten Oite,

noch an der Zeit, hielt es übrigens für viel zu weit gegangen, wenn der

Schullehrer auch außerhalb der Schule, also außer seinem Amte, an die Bekenntnißschriften gebunden sein solle. Der Königliche Kommissar schloß sich den Ansichten des Pastor Lo⸗

2 . 19 1 1 2 ren es Pr. B oft beklagten Fälle sich wiederholen werden, wo die Privat⸗Obrigkei⸗ e Probß Beysen am.

Der Ober und Landgerichts⸗Advokat Beseler konnte es weder für

dere 9 8 91 roife Norhro ore . 38½ . 5 8 . 8 8 ek ten oder deren Aemter beim Aufgreifen von Verbrechern absichtlich gerecht noch weise halten, im Widerspruch⸗ mit allgemeinen Grundsätzen,

mit einer gewissen Lauheit verfuhren, um der Voruntersuchung der damit verbundenen Verpflegungs⸗Kosten enthoben zu sein.

Schweden und Uorwegen.

Stockholm, 6. Aug. Es war aufgefallen, daß in der Kö⸗ niglichen Budget⸗Proposition des Defizits der Kabinets⸗Kasse erwähnt woorden, welches die Stände auf dem vorigen Reichstage zu decken absetzbar erklärt veerweigert hatten. Inzwischen ist nun vernommen worden, daß, als Hi -.,Seun

neulich die Sprecher zu Sr. Majestät beschieden waren, der König

ihnen gesagt, er habe gehört, daß in Beziehung hierauf Motionen

beabsichtigt würden; er wünsche deshalb, daß sie jedem Mitgliede pri⸗ vatim versichern möchten, wie Se. Majestät unter keiner Bedingung ein Anerbieten jener Deckung annehmen würden, wenn ein solches auch von den Ständen gemacht würde. G

-- wonach im Staate Niemanden ein Uebel zugefügt werden dürse, welches

nicht von der beikommenden richterlichen Behörde anerkannt worden, die ettesser durch eine bloße regiminelle Verfügung abzusetzen. Es liege anesag und Geist der Administrativ⸗Behörde, daß sie mehr das Zweck⸗ deneae S das Gerechte vorherrschen lasse, und daß sie ihre Verfügungen dn Se. en akkommodire. Er fürchte, daß, wenn das gegenwärtige Gesetz Sa e e werde, der Grundsatz administrativer Absetzbalkeit verallgemei⸗

ald ein Gesetz erscheinen möchte, wodurch alle Staatsdiener für

Hie Hiergegen erwiederte der Landrath Rumohr, daß die Schullehrer auch

jetzt sch 55, 1 ¹ 3 8 568 jetzt schon auf administrativem Wege entlassen werden könnten, und daß die

Abrathung des Entwu stimmungen, welche de entbehren und Alles dee

Dieser Ansicht w

ifs nur zur Folge haben werde, die sichernden Be⸗

8 sen der Behörden zu überlassen.

1 8 t widersprach der Dr. Gülich, indem die Gesetzgebun

rüher den Ober⸗K b EE“ . g g

srü dbern Rehe has heh hh die Entscheidung über Fälle der vorliegenden „und wenn durch die in den Motiven angeführte Ver⸗

fügung vom 7. April 1843 die Regierung mit der Erledigung dieser Sachen beauftragt sei, so sei eine solche Veränderung bestehender Rechtsverhältnisse jedenfalls ohne Beirath der Stände vorgenommen. 8 Der Königl. Kommissar vertheidigte den Gesetz⸗Entwurf; er wies namentlich darauf hin, daß auch die Ober⸗Konsistorien diesen Gegenstand frihen auf dem Verwaltungswege behandelt hätten, und daß sie seit Ein- ehung der Regierung im Jahre 1834 sich für inkompetent erklärt hätten, Fälle der vorliegenden Art zu entscheiden. Uebrigens sei er, nach seiner innigen Ueberzeugung, der Ansicht, daß auch schon jetzt jeder Civilbeamte jeden Tag vom Könige ohne vorgängiges gerichtliches Erkenntniß abgesetzt werden könne, ohne daß daraus ein rechtlicher Anspruch auf Pensionirung erwachse, wenn auch bisher von einem solchen Rechte unter einer milden und väterlichen Regierung höchst selten Gebrauch gemacht sei. Eines Ge⸗ setzes bedürfe es hierzu gar nicht erst, und er werde die Anwendbarkeit die⸗ ses Sunssae auf seine 55 nie zweifelhaft finden. 3 iese Aeußerung veranlaßte den Advolat Besele 8 zu stellen, daß der nächsten Staͤnde⸗Versammlung 2 & nach welchem die Ober⸗Konsistorien über die Absetzung unfähiger oder un⸗- würdiger Schullehrer entscheiden sollten. Der Redner bemerkte, daß nach dem Ausspruch des Königl. Kommissars bei uns der schrankenloseste Abso⸗ lutismus herrsche; es sei allerdings richtig, daß die Inamovibilität der Beamten durch kein Gesetz ausdrücklich anerkannt sei, bisher sei man aber im ganzen Lande der Ansicht gewesen, daß alle Beamte und insbesondere F ees b ruisett werden könnten. Da dem nun nicht so sei, so er wenigstens dazu beitragen, de ichtigen S schullchrer gegen elte sicher zu stesen. 1is Nichesgen. 86 66GGGG Der Königl. Kommissar erwiederte, er habe nur sei esönlich Ansicht ausgesprochen, und übrigens sei es bereits in 8een Fenge eine Dienstpragmatik für die Bramten zu erlassen. Je mehr man aber suche, sich den constitutionellen Verhältnissen zu nähern desto mehr träten die Wirkungen eines väterlichen Regiments zurück. 6 8 Beseler: Wenn der erste constitutionelle Landtag für die Herzog⸗ 8 thümer zusammenberufen werde und wenn er dann noch die Ehre haben sollte, auf der Bank der Abgeordneten zu sitzen, so werde es ihm höchst er⸗ für die Beamten zu berathen. Hiermit ward die Vorberathung un i t geschiosem hung und damit auch die Sitzung

In der vierzehnten Sitzung, am 2. August, theilte bei der zur Tagesordnung stehenden Schluß-Berathung über die Proposition 85 Agenten Jensen, wegen Erlassung einer ermäßigten Briespost⸗Taxre, der Königl. Kommissar der Versammlung mit, es sei ihm von der General⸗Postdirection die Nachricht zugekommen, daß eine Ermäßi⸗ gung und Revision der Posttaren bereits Gegenstand der Berathung einer auf Vorstellung der General⸗Postdirection niedergesetzten posta⸗ lischen Kommission sei, nach deren Berichterstattung mit den Finanzen die nöthigen Verhandlungen eingeleitet und demnächst die Sache dem Könige zur Beschlußnahme vorgetragen werden würde. Die vom Etatsrathe Hensen geäußerte Bitte, der Königliche Kommissa

derselbe über das zu beobachtende Verfahren gebe, zu

wolle es der Berücksichtigung der General⸗Postdirection empfehlen, daß das Verbot, auf Reisen versiegelte Briefe mitzunehmen, auf gehoben werde, ward vom Königlichen Kommissar dahin beant wortet, daß er gern bereit sei, diesen Wunsch zur Kenntniß der Ge neral⸗Post⸗Direction zu bringen, sich über den etwanigen Erfolg aber natürlich noch nicht äußern könne. Die Anträge des Proponenten und des Amendementstellers Dr. Müller wurden darauf einstimmig angenommen. Es folgte die Motivirung der Proposition des Ab⸗ geordneten Steenholdt, wegen Erlernung des Milttairdienstes innerhalb des Herzogthums Schleswig. Die größeren Kosten und Unzuträglichkeiten der jetzigen Einrichtung, namentlich bei Krankheits⸗ und Sterbefällen, wenn die junge Mannschaft nach Fridericia, Kopen⸗ hagen oder Aarhuus beordert sei, bildeten die Hauptmotive der Pro⸗ position. Dieselbe ward von Advokat Lübbes und Etatsrath Esmarch ““ aus den genannten eeF wurde. Die Proposition des Abgeordneten Zerwald, wegen Erlassung von 50 pCt über eine längere Debatte staltsene Ct. in der Haussteuer, worüber attfand, gelangte nicht an eine Kommission. P roponent stützte sich besonders darauf, daß in der Landse ein Erlaß von 50 pCt. eingetreten sei, dagegen die Fee⸗Nedrcheneane, Ager; geblieben, und daß, während die Landsteuer stationair bleibe, die ö mit der Zunahme der städtischen Bauten progressiv wachse. . .

Der Präsident hob hervor, daß die Haussteuer schon früher auf der ursprünglichen Belauf von 1802 reduzirt sei, während die Landsteuer erst später durch den Erlaß von 50 pCt. reduzirt worden. 8

Justizrath Tetens: Es sei überhaupt zu wünschen, daß die Haus steuer, wie in Preußen, auf die Städte als solche, nicht aber auf di Häuser gelegt werde, um dadurch zu verhindern, eine stets wachsend Steuer zu haben, ohne Rücksicht, ob die vermehrten Bedürfnisse des Staats dies erforderten. 8

Land Inspektor Tiedemann: Der Werth des Grundbesitzes sei 1812 auf dem Lande reichlich mal höher angenommen, als in den Städten gegenwärtig betrage die Landsteuer nur Zmal so viel, als die Haussteuer; nach diesem Verhältniß erschienen allerdings die Städte, wenn keine Bewe⸗ gung im städtischen Besitz stattgefunden hätte, prägravirt; nur sei es schwie⸗- rig, ohne eine ganz neue Steuer⸗Regulirung dies Mißverhältniß zu heben. Zudem sei es noch sehr fraglich, ob man nalional⸗bkonomisch die Land⸗ und die Haussteuer als auf gleicher Basis ruhend annehmen könne, wenn auch die Regierung dies allerdings gethan habe.

Der Graf von Moltke hob hervor, daß die Landsteuer im Laufe de Zeit den Charakter der Steuer verliere und eine Grundlast werde, die Haus⸗ steuer dagegen eine wandelbare Abgabe bleibe. 8

Die Proposition fiel endlich durch, indem 25 gegen 12 Stimmen die Verweisung an eine Kommission verneinten. Es folgte die Mo tivirung desselben Abgeordneten wegen Errichtung bürgerlicher Real schulen.

Der Proponent berief sich auf das allgemein gefühlte und ausge sprochene Bedürfniß, zwischen den gewöhnlichen Volksschulen und den Ge lehrtenschulen eine Zwischen⸗Anstalt zu haben, worin der Gewerbtreibend die nöthigen theoretischen Vorkenntnisse sich zu erwerben Gelegenheit finde.

Der Königliche Kommissar bemerkte, die Errichtung von Realschr len stehe auch bei der Regierung zur Erwägung und werde hoffentlich in nicht zu langer Frist zur Ausführung kommen, doch scheine die Wichtigkeit der Sache höher angeschlagen zu werden, als sie es verdiene.

Der Präsident machte darauf aufmerksam, daß solche Real⸗ schulen, deren Wirksamkeit sich über die Confirmation hinaus erstrecke, sich nicht bewährt hätten. Nachdem aber der Proponent erwiedert hatte, daß er solche auch nicht im Sinn habe, ward eine Kommission, bestehend aus den Abgeordneten Berwald, Tiedemann und von Moltke,

zur Begutachtung erwählt.

Luzern, 9. Aug. In der gestrigen Sitzung der Tagsatzung stimmten für den Antrag von Zürich, daß am Beschlusse vom 31.

Aug. 1843 festzuhalten, auf das Begehren um Wiederherstellung aller

aargauischen Klöster nicht einzugehen sei und daher dieser Gegen⸗ stand aus Abschied und Traktanden entfernt bleibe: Zürich, Solo⸗ thurn, Schaffhausen, St. Gallen, Aargau, Tessin, Genf, Waadt, Thurgau, Graubünden, Appenzell ARh., Baselland, Glarus, Bern, 12 ½ St. Für den Antrag von Uri; in Wahrung der konfessionellen Rechte der Katholiken und in Aufrechthaltung des Art. 12 des Bun⸗ des sämmtliche Klöster im Aargau wieder herzustellen: Uri, Unterwalden, Zug, Wallis, Appenzell IRh., Freiburg, Schwyz, Luzern, 7 ½ St.