1844 / 229 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Nan gla zjemlicher Bestimmtheit voraussehen zu können, daß Nas act vin Fenda 8 Ende dieses Monats ihre Geschäfte erledigt haben werde. Der Waldstädter Bote fordert die luzer⸗ 28₰ Konferenz auf, wenn dem Manifest der Bischöfe nicht entsprochen werden sollte, nach Beendigung der ordentlichen Tagsatzung sofort eine außerordentliche zu verlangen und die in Aussicht gestellte Tren⸗ nung zu beschleunigen. Die für Wiederherstellung der aargauischen Männerklöster an die Tagsatzung abgegangene aargauer Bittschrift soll von 1800 Bürgern des Bezirks Muri unterschrieben sein. Nach einem Auszuge aus dem Kataloge der Gesellschaft Jesu in der Schweiz vom Jahre 1843, welchen die Helvetie mittheilt, gehörten zu⸗ der schweizerischen Jesuiten⸗Provinz 278 Mitglieder.

Z gait i.

1. Paris, 9. Aug. Ich habe ein Privatschreiben aus Port au Prince vom 1. Juli vor mir liegen, das eine ziemlich düstere Schilderung von den dortigen Zuständen entwirft, obgleich seit der Ernennung des Generals Guerrier zum Präsidenten äußerlich einige Ruhe wiedergekehrt ist. Der Haß zwischen den Mulatten, welche für die erlittenen Demüthigungen Rache kochen, und den Schwarzen, ihren jetzigen Oberherren, wurde immer glühender und ließ früher oder später einen neuen furchtbaren Ausbruch besorgen, der aber den an Zahl schwächeren Mulatten selbst zum Verderben ausschlagen müßte. Die beiden Parteien, Schwarze und Farbige, beobachten sich gegen⸗ seitig, bereit, jeden Augenblick über einander herzufallen. Das alte Krebsübel, das besonders die Schwarzen erfaßt hat, nämlich die Sucht, durch Titel und Rang zu glänzen, besonders militairische Ehren⸗ stellen sich beizulegen, nimmt immer mehr überhand. Die Generale werden bald in dem ehemals französischen Theile der Insel allein nach Hunderten zu zählen sein. Mit der Handhabung der öffentlichen Sicherheit sieht es noch immer gleich schlecht aus, und daß unter

1250

solchen Verhältnissen weder Ackerbau noch Handel zur Blüthe gelan⸗ gen können, deren sie fähig wären, ist sehr natürlich.

Die politische Lage hatte sich noch mehr verwickelt in Folge des

von dem östlichen (spanischen) Theile der Insel an Frankreich gestell⸗ ten Verlangens, das Protektorat über die dominikanische Republik zu übernehmen, dann wegen der nahen Verfallzeit für Bezahlung der Entschädigungsquote an Frankreich (3. Juli). Die dazu nöthige Summe war allerdings in den Kassen vorhanden, aber auch nicht mehr, so daß, wenn die Zahlung geleistet würde, der Regierung fast kein Heller zur Bestreitung ihrer sonstigen Ausgaben, Bezahlung der Beamten, des Heeres u. s. w. übrig blieb. Man wird einen neuen Aufschub der Zahlung verlangen, wie aber Bürgschaft gegeben wer⸗ den kann, daß nach Ablauf der etwa zu gewährenden Frist die Zah⸗ lung richtiger geleistet werde, ist nicht abzusehen, und der Berichter⸗ statter glaubt, daß Frankreich, wolle es in den Besitz dessen gelangen, was ihm rechtlich und vertragsmäßig gebührt, früher oder später doch noch zur Anwendung von Waffengewalt werde schreiten müssen. Die Haitier selbst führen trotzdem, daß es ihnen an allen Kriegsmitteln fehlt, eine fast herausfordernde Sprache, die freilich Niemand erschreckt.

Zu Herder's Gedächtniß. Aufforderung.

München, 4. Aug. Am 25. August 1744 wurde Joh. Gottfried von Herder geboren. Aus Mittheilungen in öffentlichen Blättern ist be⸗ kannt, daß das Andenken an diesen Tag an vielen Orten Deutschlands festlich begangen werden wird. An diese Feier, zu welcher auch hier eine Anzahl Freunde sich verbunden, schließt sich gegenwärtige Aufsorderung an. Herder gehört zu den Genien der neueren Zeit, denen die deutsche Literatur ihren Ruhm, die Deutschen selbst die Höhe der Bildung verdanken, auf welche ihr Glück und ihr moralischer Einfluß über ihre Gränzen hinans gegründet ist. Deutschland hat begonnen, das Andenken an die Wirlsam⸗ keit dieser Männer dem öffentlichen Leben durch die Kunst stets gegenwärtig

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Bekanntmachungen.

[1009] Avertissement.

Von dem Königlichen Land⸗ und Stadtgericht zu Wittenberg ist über das Vermögen des dasigen Kauf⸗ manns Rudolph Marckwordt auf den Antrag der Gläu⸗ biger der Konkurs⸗Prozeß eröffnet und ein Termin zur Anmeldung und Nachweisung der Ansprüche der Gläu⸗ biger auf den 21. November 18441, Vormitt. 10 Uhr, vor dem Herrn Land⸗ und Stadtgerichtsrath Türpen als Deputirten im Lokal des unterzeichneten Gerichts ange⸗ setzt worden.

Es werden daher alle etwanige unbekannte Gläubi⸗ ger hierdurch vorgeladen, ihre Forderungen binnen 3 Mo⸗ naten und spätestens in dem obigen Teumine entweder in Person oder durch einen mit Vollmacht und Infor⸗ mation versehenen hiesigen Justiz⸗Kommissarius anzuzei⸗ gen, die Beweismittel beizubringen und hiernächst die weiteren Verfügungen zu erwarten.

Bei unterlassener Anmeldung ihrer Ansprüche und beim Außenbleiben im Termine aber haben dieselben unfehl⸗ bar zu gewärtigen, daß sie aller ihrer etwanigen Vor⸗ rechte verlustig erklärt und mit ihren Forderungen nur

stirt werden.

kannten nächsten

Allgeme iner

Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[638] Pr 1— 1 Auf den Antrag ihrer bekannten nächsten Intestat⸗ Erbin wird die Amalie Sophie Hanna Wendt, eine Tochter des hierselbst verstorbenen Stadtsiskals Wendt, welche im Jahre 1773 geboren und im Jahre 1807 mit einem französischen Offizier von hier gegangen, seit der Zeit aber gänzlich verschollen ist, oder im Falle ihres Absterbens ihre erbberechtigte Descendenz, hiermit geladen, innerhalb Jahresfrist sich zu melden, von ihrem 8 eben und Aufenthalt den Nachweis zu geben, eventuell Von ihre Legitimation zu führen, widrigenfalls sie, die Ama⸗ J. C. H. lie Wendt, in termino den 30. Juni 1845 für todt wird erklärt und in Ermangelung näher Be⸗ rechtigter ihr sub cura stehendes Vermögen ihrer be⸗ Intestat⸗Erbin, einer Brudertochter, wird ausgeantwortet werden. Datum Greifswald, den 7. Das Waisengericht.

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Grundriß

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gr. 8. 1844.

Mai 1844.

Dr. Teßmann.

an dasjenige, was nach Befriedigung der sich melden⸗ den Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben möchte, verwiesen werden sollen.

Wittenberg, den 1. August 1844.

8 Königliches Land⸗ und Stadtgericht.

8

1008] Ueber das Vermögen des Getraidehändlers August Nathan zu Wittenberg ist wegen Unzulänglichkeit dessel⸗ ben durch ein Dreket vom 19. März er. von Amts we⸗

8

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[795 b] Berlin⸗ Frankfurter

Mit 70 eingedruckten Figuren.

Auflage. gr. 8.

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2 erhalten: für Schiller, Goethe, Jean Paul u. a. sind an verschiedenen rten Ehrenbildsäulen aufgerichtet worden. Ihnen folge nun Herder! Und die Feier seines hundertjährigen Geburtstages werde die Veranlassung zu Vereinigungen für diesen Zweck!

Die Verehrer Herder’'s, welche in München seinen Geburtstag begehen werden, sind vorläufig dahin übereingekommen: zur Errichtung eines Ehren⸗ denkmals für Gottfried von Herder gemeinschaftlich zu wirken und nach ein⸗ geholter obrigkeitlicher Bewilligung freiwillige Beiträge dafür zu sammeln. Da der größte und bedeutendste Theil von Herder'’s literarischer Thätigkeit in seinen Aufenthalt in Weimar fällt, wo auch seine sterblichen Ueberreste enhen, so hat man für Errichtung des beabsichtigten Denkmals diese Stadt im Auge und giebt sich der Hoffnung hin, die Großherzoglich Sachsen⸗Wei⸗ marische Regieruͤng werde ihre desfallsige Genehmigung gern ertheilen.

Da der durch mehrere öffentliche Werke in München und an anderen Orten rühmlichst bekannte Bildhauer Ludwig Schaller aus Wien vor kurzem das kleine Modell einer Statue Herder'’s ausgeführt hat, das nach dem übereinstimmenden Urtheil hiesiger Künstler und Kunstfreunde nicht nur neben den vorzüglichsten statuarischen Arbeiten der Neuzeit steht, sondern auch, ohne allen Vergleich, den Anforderungen an eine Ehrenstatue Herder’s vollkommen entspricht, so soll er mit der Ausführung der Statue beauftragt und wegen der Vollendung in Erzguß mit dem Vorsteher der Königlichen Erzgießerei in München in Unterhandlung getreten werden.

Gegenwärtige Aufforderung bezweckt nun, an allen Orten, wo das An⸗ denken Herder's sich lebendig erhalten, insbesondere wo sein hundertjähriger Geburtstag gefeiert wird, seine Verehrer zu veranlassen, obiger vorläufigen Beschlußnahme beizutreten und in geeigneter Weise das angeregte schöne und volksthümliche Werk mit uns fördern zu helfen. Vertrauend auf die bereitwillige Zusage seiner hiesigen Freunde und auf deren thätige und ein⸗ sichtige Unterstützung, unternimmt es der Unterzeichnete, in seiner Umgebung und in seinem Wirkungskreise für diesen Zweck zu arbeiten, und erbietet sich zugleich zum Korrespondenten und Geschäftsführer in dieser Angelegen⸗ heit. Das Kunstblatt wird mit nächstem eine Abbildung des Entwurfs der Statue Herder's von Schaller geben, welche außerdem bei dem Künstler in München selbst bereits in Abgüssen zu haben ist.

DPr. Ernst Förster.

0 Anzeige handlungen zu erhalten, in Berlin (Stechbahn 3), Po⸗

sen und Bromberg durch E. S. Mittler:

reinen

Leiltfaden für den Unterricht in d ten Elementar⸗Mathematif. Zum Gebrauche für die oberen Klassen der Gomnasien und höheren Lehranstalten.

Ludowieg, Artillerie⸗Capitain a. D., Oberlehrer der Mathemalik und Physik am Gymnasium zu Stade.

Erste Abtheilung: Arithmetik und Algebra. Mit Einschluß der Combinationslehre und einigen Thei⸗ len der höheren Algebra.

Preis 1 ½ Thlr. (Die zweite Abtheilung wird baldigst nachsolgen.)

In demselben Verlage sind seither erschienen: Ludowieg, J. C. H. Erster Kursus der reinen

Mathematik, enthaltend die Anfangsgründe der

Arithmetik und Algebra und der ebenen Geometrie. gr. 8. 2 Dessen Lehrbuch der Arithmetik und der An⸗ sangsgründe der Algebra, für Gymnasien und hö⸗ here Lehranstalten. Zweite verbesserte und vermehrte 1 Thlr. 15 Sgr.

.

Predigt über J. Cor. 10, 10—13, am 4. Aug. oder 9. n. Trin. 1844 gehalten von Dr. Ludw. Bocken⸗ hagen, Diakonus an der evangelischen Pfarrkirche zu Schwetz. Pr. 5 Sgr. Der Ertrag ist bestimmt zur Unterstützung der durch die Ueberfluth der Weichsel ob⸗ dachlos gewordenen Familien in der Stadt Schwetz.

8 Da in der Einleitung auch eine histor. Schilderung der Unglücksfälle gegeben wird, welche diese Stadt, wie bekannt, vom 30. Juli bis 5. Aug. d. J. heimgesucht haben, so eignet sich diese Predigt um so mehr zur Aus⸗ breitung in weitere Kreise. Das hier mit Wärme und Begeisterung dargebotene Trosteswort wird aber auch allen denen vom christl. Standpunkte aus Veruhigung und Krästigung gewähren, die in ähnlicher Noth oder überhaupt im Unglück sich befinden. (Aus diesem Grunde wird auch der Debit unentgeltlich besorgt.) Die E. S. Mittlersche Buchhandlung in Berlin (Stechbahn 3), Posen und Bromberg. [1005]

So eben ist erschienen und wird gratis

geben von den Katalogen meines ant 1 u a ris ch

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Lagers:

Medizin No. 1. Naturwissenschaften No. 1. 8; Geschichte u. Geographice No. 1. 27 ½ Sar 8 8 v11“ 272½ Sgr. Die Fortsetzung erfolgt regelmässig in Zeiträumen von 14 Tagen. Bebrenstr. 44.

Wm.

Besser.

[1011

Eisenbahn.

Tägliche Dampfwagenzüge.

gen der Konkurs eröffnet worden.

Es werden daher Alle und Jede, welche an das Ver⸗ mögen des obengenannten Nathan Ansprüche zu haben vermeinen, hierdurch vorgeladen, dieselben binnen drei Monaten und spätestens in dem vor dem Herrn Land⸗ und Stadtgerichtsrath Benedict, als Deputirten, auf

den 11. Dezember 1844, 9 Uhr früh,

anberaumten präklusivischen Liquidations⸗Termin entwe⸗ der in Person oder durch einen mit gesetzlicher Vollmacht und Information versehenen hiesigen Justiz⸗Kommissa⸗ rius, wovon den hiesigen Orts Unbekannten die Herren Justiz⸗Kommissare Audre und Rostosky in Vorschlag gebracht werden, in dem Lokal des unterzeichneten Ge⸗ richts, Vormittags um 9 Uhr, zu erscheinen, den Betrag und die Art der Forderungen anzuzeigen, die Beweis⸗ mittel beizubringen und hiernächst die weiteren Verfü⸗ ungen zu erwarten, bei unterlassener Anmeldung ihrer nsprüche und beim Ausbleiben im Termin aber zu ge⸗ wärtigen, daß sie mit allen ihren Forderungen und An⸗ sprüchen werden präkludirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Kreditoren ein ewiges Stillschweigen wird auf⸗ erlegt werden.

Wittenberg, den 2. August 1844. 8

Königliches Land⸗ und Stadtgericht.

⸗Berlin

fracht befördert.

2 82

190—1"l Ediktal⸗Citation. Nachdem über das Vermögen des Kaufmanns Eduard Walter hierselbst der Konkurs eröffnet worden ist, so werden sämmtliche unbekannte Gläubiger hierdurch vor⸗ geladen, in dem auf

den 25. Oktober cr., Vormittags 10 Uhr, vor dem Land⸗ und Stadtgerichtsrath Bescherer anbe⸗ raumten Termine entweder in Person oder durch einen mit Information und Vollmacht versehenen Bevollmäch⸗ tigten, wozu die Justiz⸗Kommissarien, Justizrath Hanne⸗ bweexe. Jochmus und Keller in Vorschlag gebracht wer⸗ en, zu erscheinen, den Betrag und die Art der Forde⸗ 128 anzuzeigen, die Beweismittel beizubringen und * Hefs gans zu erwarten, beim Ausbleiben aber 18 828 een, daß sie mit ihren Forderungen an die önigen * ase präkludirt und ihnen deshalb gegen die ae d toren ein ewiges Stillschweigen auferlegt

1 a a. O., den 14. Juni 1844.

L. S.) Königl. preuß. Land⸗ und Stadtgericht.

1780]

befördert. Die

Berlin, den 20. [837 bb

Belanntma ch Nothwendi 1½3. & 4 ger Verkauf. aaadiericht zu Berlin, den 30. Mai 184u. zur neuen Iatoben 29g ehten⸗ von der Stadtmauer bis mannsche eee 12 renden Straße belegene Acker⸗ mit der Tare von 8gen 5 seinem jetzigen Zustande

päck befördert wird,

Lustfahrt zwischen Potsdam und dem

Templin. Sonntag, den 18. Augusteec. Abfahrt von Potsdam um 3 und 4 Uhr NRch Rückfahrt von dem Templin um 7 und 8 Uhr n Preis eines Fahr⸗Billets zur Hin⸗ oder Rückfahrt 4 Sgr., Kinder zahlen die Hälfte.

A. Personenzüge. Abfahrt von Berlin Mrg. 7 Uhr M., Ab. 6 Uhr M. ’— Frankfurt ⸗7 20 6 30 Ankunft in Frankfurt Mrg. 9 Uhr 40 M., Ab. 9 Uhr 10 M.

10 9 „⸗ 40

B. Extrazüge, jeden Sonntag und Mittwoch von Berlin nach Rummelsburg,

Köpenick, Friedrichshagen und Erkner. Abfahrt von Berlin: Nachmittags 2 Uhr 30 Min. Erkner: Abends 8 30 . Bei diesen Extrazügen, mit welchen kein Passagierge⸗ so wie an den Tagen, an wel⸗ chen diese stattfinden, auch mit den Personenzügen, und außerdem alle Tage mit den Abendzügen, treten in Berlin nach Köpenick und Erkner hin und zurück ermä ßigte Fahrpreise für die II. und III. Klasse nach §. 3. des Betriebs⸗Reglements ein. Erkner sind Kähne und Gondeln zum Besuch der Müg⸗ gelberge, Kranichberge und Rüdersdorfer Kalkberge zu mäßigen Fahrpreisen anzutreffen.

C. Güterzüge. Abfahrt von Berlin

In Friedrichshagen und

Morgens 11 Uhr Min.

Frankfurt 11 30 Ankunft in Frankfurt Nachmitt. Berlin .

Mit den Güterzügen werden Personen in der 2ten und 3ten Wagenklasse, Frachtgüter, Equipagen und Vieh näheren Betriebs⸗Reglement Nr. 3. auf allen Stationen für 1 Sgr. zu haben ist.

Juli 1844. Die Direction der Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn⸗

2 Uhr 47 Min.

Bestimmungen ergiebt das vom 4. März c., welches

Gesellschaft.

1116“6“

Mit den Personen⸗Zügen werden Personen in der isten, 2ten und 3ten Wagenklasse, Equipagen und Eil⸗

der Ernagswert hlr., von welcher aber, weil gleichfalle noch b ns. nicht zu ermitteln gewesen ist, die

t zu abgerechnet 88898 gewesenen Lasten nicht Vormittags 11 Uhr, „Januar 1845

an der Gerichtsstelle subha⸗

Literarische Anzeigen.

Im Verlage der Hahn schen Hofbuchhandlung in Hannover sst so eben erschienen und durch alle Buch⸗

Dessen Lehrbuch der ebenen Geometrie und Trigonometrie. Für Gymnasien und höhere Lehr⸗ anstalten. Zweite verb. u. verm. Auflage. Mit 6 Kupfertafeln. gr. 8. 2 Thlr.

Dessen Lehrbuch der Stereometrie und sphä⸗ rischen Trigonometrie. Für Gymnasien und höhere Lehranstalten. Mit 6 Kupfertafeln. gr. 8. 2 Thlr. 10 Sgr.

Literar. Anzeige von

[1004] (Behrenstr. 44). Bei Fl. Kupferberg in Mainz hat die Presse

verlassen und ist an alle Buchhandlungen versandt:

Albrecht, F. H. J., Handbuch der Philosophie für

Gymnasien. gr. 8. geh. 27 ½ Sgr. J. Dr., Universalgeschichte der christlichen he. Lehrbuch für akademische Vorlesungen. 3te umgearbeitete Aüufl. Mit 2 kirchl. geogr. Karten. gr. 8. 3 Thlr. 15 Sgr.

Baltzer, J. B. Dr., Wie verhalten sich Katholi⸗ zismus und Protestantismus in der Auffassung des christl. Dogmas von der alleinseligmachenden Kirche. Eine Streitfrage. Beantwortet auf Veranlassung und Provocation der Reformations⸗Predigt des Hrn. Konsist. Rth. Falk, den 29. Oktober 1843 u. 2. Art. des Propheten. 2te Aufl. gr. 8. geh.

15 Sgr.

, theologische Briefe, veranlaßt durch den bres⸗ lauer Streit über das christl. Seligkeits⸗Dogma. Erste Serie. gr. 8. geh. 17 ½ Sgr. 8

Drey, J. S. Dr. von, die Apologetik als wissen⸗ schaftliche Nachweisung der Göttlichkeit des Chri

sittenthums in seiner Erscheinung. 1r Band. Phi⸗ losophie der Offenbarung. 2te verbesserte Auflage. gr. 8. 1 Thlr. 20 Sgr.

Künzer, Fr., kathol. Bedenken zu den Sendschrei⸗

ben der HH. Liz. Suckow, Sen. Krause u. Semi⸗

nar⸗-Direktor Gerlach, erhoben bei Gelegenheit des

W. Besser

——

8“

Streites über das katholische Seligkeits⸗Dogma.

gr. 8. geh. 15 Sgr. Möhler, J. A. Dr., Athanasius der Große und die Kirche seiner Zeit, besonders im Kampfe mit dem Arianismus. In 6 Büchern. 2te veränderte Auflage. gr. 8. 2 Thlr.

In unseren! Verlage erschienen 3830 eben die be liebten Arien aus Köck und Guste No. 1. Liebe, Liebe is mich nöthig, No. 2. Da sichst'e mir, da hast'e mir, Pr. m. Pfte. à 5 Sgr. Berliner Musikalien-Magazin fslinger, Spandauer-Str. No. 9. So eben ist erschienen und bei Unterzeichneter zu haben: Was ist des Christen würdig und was ziert ihn vor Allen in Zeiten gemein⸗ samer Noth?

v“

Als Offizial⸗Mandatar der abwesenden und ihrem Aufenthalte nach unbekannten Erben des hierselbst am 11. Juli d. J. verstorbenen Kaufmanns Abraham La⸗ zarus Bertram benachrichtige ich hierdurch den zeitig seinem Aufenthalt nach unbekannten Kaufmann Herrn Lesser Bertram, daß ihm im Testament des Kaufmanns Abraham Lazarus Bertram de publ. den 13. Juli d. J. ein Erbrecht beigelegt ist.

Brandenburg a. H., den 14. August 1844.

Der Königl. Justiz⸗Kommissarius Kuhlmeyer.

[1010] Verkauf mehrerer Actien.

Aus Auftrag der Direction hiesiger Nieder⸗Rheini⸗ schen Güter⸗Assekuranz⸗Gesellschaft werde ich drei Stamm⸗Actien und Fünf Rückversicherungs⸗ Antheile jener Gesellschaft, welche zu einer Faillit⸗ Masse gehören, in einem dazu auf den 11. Sep⸗ tember, Vorm. 11 Uhr,

im Dornbuschschen Gasthofe zu Wesel bestimmten Termine im Wege öffentlicher Licitation zum Verkaufe ausbieten. Der definitive Zuschlag bleibt aber bis zur erfolgten Annahme der Gebote und der Letztbieter Seitens der Gesellschafts⸗Direction vor⸗ behalten. Kauflustige werden dazu eingeladen.

Wesel, den 10. August 1844.

Der Justiz⸗Rath Emkes. [838 b]2 Beachtenswerthe Anzeige.

Meinen geehrten Geschäftsfreunden die ergebene An⸗ zeige, daß ich mit einigen Theilnehmern die unter der Firma:

„Söohn 8690 9m p. bestandene Glasfabrik käuflich übernommen und unter der Firma: „Goller, fortsetzen werde.

Auf mein unterthänigstes Gesuch haben Se. Erlaucht der Herr Erbgraf v. Stolberg⸗Noßla gnädigst erlaubt, dieser Fabrik seinen verehrl. Namen Carl beilegen und dieselbe 111“ nennen zu dürfen. 84

Außer weißem Tafelglase werde ich auch binnen vier Wochen grünes Tafelglas, weißes und grünes Hohl⸗ glas, worunter auch Bouteillen begriffen, und Medizin⸗ glas anfertigen lassen. 8 „Mit der Bitte, das mir schon in Sophienreut, Ma⸗ rienthal und Alsbach geschenkte Vertrauen auch ferner zu erhalten, verbinde ich die Versicherung, daß ich, wie dort, durch reelle Bedienung bei möglichst billigen Prei⸗ sen mich bestreben werde, mir die Zufriedenheit meiner Herren Abnehmer zu erwerben.

Die neue Gesellschaft hat weder Aktiva noch Passiva von den früheren Inhabern der Fabrik übernommen, mithin tangiren uns alle noch offene Rechnungen durch⸗ aus nicht,

Zeichnen wird allein der Dirigent des Geschäfts. Glasfabrik Carlslust, Breitenstein bei Stolberg am

Greiner CQ Com p. 2

Harz, den 12. August 1844. 88

Goller, Greiner C Comp.

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3 2 Klhlr. für ¼ Jahr. it * 4 Kthlr. - †¼ Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr.

1 Anzeigers 2 Sgr. 4 % zeig 9 ei

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in allen Theilen der Monarchie 8 9 8 ohne Preiserhöhung. 8 5 . 88

Insertions-Gebühr für den 3 2

Raum einer Zeile des Allag.

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Ale Poft-Anflalten des In- und Auslandeo nehmen Lestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedikion der Allg. Preuss. Zeitung: griedrichsstrasee Kr. 72.

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935 Fer. Pommern. Hülfs „Verein zu Stettin. **8*.

Pyinz Schlesien. Unterstützungen für Kamenz. 2 rovinz W est phalen. Dr. Lüning. Rhein⸗Provinz. Ansichten der R hein⸗ und Mosel⸗Zeitung über das Verhältniß Belgiens zu Frankreich. Aus Düsseldorf (Der Militair⸗Frauen⸗Verein; eine neue Kirche projek⸗ tirt). Schreiben aus Liegnitz. (Berichtigung.)

Oesterreichische Monarchie. Wien. Ankunft Sr. Majestät des Königs von Preußen und des Fürsten Metternich. Der Contre Admiral Bandiera tritt aus dem aktiven Dienst. Schreiben aus Preßburg. (Die Deutschen in Siebenbürgen und der ungarische Sprachenkampf.)

Frankreich. Paris. Neue Friedens⸗Botschaft aus Marofko. An⸗ kunft ägyptischer Prinzen. Näheres über die Occupation der Gambier⸗ Inseln. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (See Expedition gegen Tunis; die wegen Otaheiti schwebenden Differenzen sollen ausge⸗ glichen sein; Näheres über die Vorgänge an der Küste von Marokko.)

Großbritanien und Irland. London. Besinden der Königin. Erwartete Ankunft des Prinzen von Preußen. Besuch Ludwig Philipp's. Vermischtes.

Belgien. Brüssel. Preußen.

Dänemark. Schleswig. Stände⸗Verhandlungen: Prediger von der Anfertigung der Kopfsteuer⸗Listen. 18

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Die neuesten Nachrichten aus dem Mittelmeer; verbesserter Finanzzustand; das Dekret über Einstellung des Verkaufs der geistlichen Güter.)

Türkei. Paris. Die türkische Flotte nach Tunis abgesegelt.

Haiti. Zustand von St. Domingo. Französische Umtriebe. Schrei⸗ ben aus Paris. (Die französischen Gläubiger der Republik; der neue Präsident und der dauernde Widerstand des Generals Acgau.)

Eisenbahnen. Paris. Subscriptionen für die Central⸗Eisenbahn. Projekt einer atmosphärischen Bahn. Turin. Nichtung der Haupt⸗ Eisenbahn⸗Linien im Genuesischen und in Piemont.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse.

Königsstädtisches Theater. (Nestroy's Posse „Liebesgeschichten und Heiraths⸗ sachen“ und Gastspiel.) Müller: Rang⸗ und Quartier-Liste der Kö⸗

nigl. preuß. Armee für das Jahr 1844. H. Wheaton: Histoire

des peuples du Nord. Vermischtes. 1 8 8

Durchreise Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von

Befreiung der

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem pensionirten Regiments⸗Arzte G allen zu Angerburg, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; so wie dem Regierungs⸗Kanzlei- diener Vossius zu Gumbinnen, das Allgemeine Ehrenzeichen; und

Dem Kaufmann Christian Karl Westp hal in Berlin den Charakter als Kommerzien⸗Rath zu verleihen.

Uichtamtlicher

nland.

Provinz Pommern. Auch zu Stettin hat sich ein Verein gebildet, um Beiträge zur Milderung der durch Ueberschwem⸗ mung in Noth gerathenen Bewohner von Preußen zu sammeln.

C heil.

Provinz Schlesien. Die für die Abgebrannten in Ka⸗ menz eingegangenen Unterstützungen an Geld haben 69,220 Rthlr. betragen. Außerdem wurden noch Naturalien, Kleider, Wäsche und andere Sachen in reicher Menge eingeschickt.

Berlin, Sonntag den

Provinz Westphalen, Dem Dr. Lüning zu Rheda sind seine Briefe und sonstigen Effekten von dem Untersuchungs⸗Rich⸗ ter zurückgegeben worden, nachdem derselbe, wie die Triersche Zei⸗ tung meldet, sich überzeugt hatte, daß sie mit dem angeschuldigten Vergehen in keinem Zusammenhange ständen.

Rhein⸗Provinz. Die Rhein⸗ und Mosel⸗Zeitung hat unter der Aufschrift „Vom Rhein“ den nachstehenden Artikel:

„Belgien wird mehr und mehr in die Sphäre des französischen Ein⸗ flusses hineingezogen. Nicht aber erst jetzt, noch in Folge der vielbesproche⸗ nen Retorsions⸗Maßnahme des deutschen Zollvereins tritt diese Tendenz hervor; es ist bekannt, daß sie schon seit einer Reihe von Jahren wirksam sich bald in dieser, bald in jener Form ääußert, und eben so gewiß ist es, daß diese Bestrebungen es sind, durch welche Belgien in seine neue Stel lung dem dentschen Zollvereine gegenüber gebracht worden. Die Organe der französischen Partei in Belgien machen jetzt weniger als je ein Hehl daraus, daß darauf hingearbeitet wird, dieses Land in eine Abhängigkeit zu⸗ bringen, in welcher dasselbe dem Geschicke nicht wird entgehen können, eine gleichsam provinzielle Stellung zu erhalten; sie gestehen jetzt ein, daß ihr unablässiges Ankämpfen gegen die germanischen Tendenzen lediglich da⸗ hin gerichtet war, eine innigste, unauflösliche Gestaltung der Beziehungen Belgiens zu Frankreich zu Stande zu bringen. Welche Früchte aber hat bis jetzt diese Hinneigung getragen? Welche Gegenvortheile sind für die vielfachen merkantilischen Zugeständnisse, welche Belgien seinem westlichen Nachbarn machte, eingeräumt worden? Sehr naiv bekennen die Organe der französischen Partei in Belgien selbst: man habe von Frankreich bis jetzt weniger erhalten, als wünschenswerth gewesen, weniger als die sehr ausgedehnten Konzessionen, die man gewährt, wohl verdient hätten. Selt⸗ samerweise will man darin keinen Anlaß finden, für die Zukunft vorsichti⸗ ger zu sein. Im Gegentheile, man sagt, man möge nur im mer zu Frankreich hinneigen, nur immer Frankreich Zugeständnisse machen, dieses Land werde zuletzt wohl noch zu verhältnißmäßigen Com⸗ pensationen sich verstehen, denn wenn es auch seither nur wenig eingeräumt habe, so sei es doch das einzige Land, von dem eiwas für Belgien zu er⸗ warten sei, da alle Versuche anderwärts, z. B. bei dem deutschen Zoll⸗ Vereine, eine Annäherung zu erwirken, keinerlei Erfolg gehabt hätten. Es kann nicht schwer sein, diese falsche Argumentation in ihrem wahren Lichte hinzustellen. Belgien hat seinem westlichen Nachbar viel gewährt und da⸗ für nach eigenem Eingeständnisse wenig erhalten; Belgien will anderwärts, z. B. dem denischen Zoll⸗Vereine, wenig gewähren und dasür viel in Anspruch nehmen. Was kann bei einem solchen Ver⸗ sahren herauskommen? Belgien wird es früher oder später gewiß zu seinem Leidwesen erfahren. Oder hofft es wirklich im Ernste, daß Frankreich sich endlich noch zu jenen verhältnißmäßigen Gegenbewilli⸗ gungen herbeilassen werde, die seither verweigert worden? Hat Belgien vergessen, daß in Franlreich die merkantilen Interessen, der industrielle Egoismus eben so empfindlich, eben so herrschsüchtig sind, wie die politischen Interessen und der politische Egoismus? Daß die französische Handelspo⸗ sitik auf dem Grundsatze beruht, in allen Zweigen ein Uebergewicht über die auswärtigen Industrieen zu erstreben, ein Merkantil-Uebergewicht, wie es dem Geiste Napoleon's vorschwebte, als er den Plan zu seinem riesigen Kontinental Systeme entwarf? Belgien frage sich, ob es anderwärts, z. B. von den Zoll⸗Vereinsstaaten eben so wenig erhalten hätte, als von Frankreich, wenn es ihnen eben so viel bewilligt haben würde, als seinem westlichen Nachbarn.“

Unter denjenigen wohlthätigen Anstalten, die es sich zur Aufgabe ge⸗ macht haben, die Noth der leidenden Mitbrüder zu lindern und dem Pau⸗ verismus kräftig entgegenzuwirken, verdient auch der seit April 1837 unter dem hohen Protektorate Ihrer Königl. Hoheit Prinzessin Friedrich von Preußen bestehende Militair⸗Frauen⸗Verein genannt zu werden. Derselbe unterstützt arme Familien der Garnison Düsseldorf und ehemalige Militairs nebst deren Angehörigen, so wie Militair⸗Wittwen und Waisen ohne Un⸗ terschied der Konfession, durch Beiträge zur Hausmiethe, Viktualien, Brenn⸗ material, Kleidungsstücke, Arznei und in einzelnen Fällen durch baare Geldgeschenke. Kranke, besonders Wöchnerinnen, erhalten wöchentlich Speise⸗Karten, auf Mitglieder des Vereins lautend. Außerdem unterhält derselbe eine Industrie⸗Schule, in der durchschnittlich gegen 60 Mädchen in weiblichen Handarbeiten unterrichtet werden. Sämmtliche dürftige Militair⸗ Schulkinder erhalten die nöthigen Schulbücher und am Christfeste eine voll⸗ ständige neue Kleidung. Endlich läßt der Verein es sich angelegen sein,

serwachsene Mädchen als Mägde und Knaben als Handwerker⸗Lehrlinge unter⸗

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zubringen, wodurch Eltern und Kinder am kräftigsten unterstützt und einer künstigen Verarmung am nachhaltigsten gesteuert wird. tin dem Zeitraum vom 1. Juni 1842 bis Ende Mai 1844 eingenommen 1583 Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf., ausgegeben 1162 Nthlc. 6 Sgr. 4 Pf., Bestand 421 Rithlr. 10 Sgr. 2 Pf., wovon 400 Rthlr. zinsbar angelegt sind. Die

Der Verein hat in

Einnahme wird gebildet durch Beiträge der Mitglieder des Vereins, so wie der unverheiratheten Herren Offiziere der Garnison, durch den Ertrag einer jährlich veranstalteten Lotterie, durch die Zinsen des ausgeliehenen Kapitals, so wie durch außerordentliche Geschenke. Unter den letzteren verdienen ganz besonders ein Allerhöchstes Gnadengeschenk Ihrer Majestät der Königin, im Belrage von 56 Rihlr. 20 Sgr., und ein Legat des in Schlesien gestorbe⸗ nen Hauptmanns von Frankenberg, im Betrage von 200 Rthlrn., genannt zu werden. 8882 Zu Düsseldorf hat sich ein Comité gebildet, welches Beiträge zum Bau einer neuen katholischen Kirche für den östlichen und nörd⸗ lichen Stadttheil sammelt und zu diesem Zweck auch bereits eine

Aufforderung an die katholische Bevölkerung der Stadt ergehen ließ

* Liegnitz, 15. Aug. Die in Nr. 224 der Allg. Preuß. Ztg. aufgenommene Mittheilung aus der Provinz Schlesien: der Vice⸗Präsident der Regierung zu Liegnitz, Herr von Westphalen, for⸗ dere öffentlich zur Theilnahme an der ersten General⸗Versammlung des dortigen Zweig⸗Vereins der Gustav⸗Adolph⸗Stiftung auf, ist da⸗ bin zu berichtigen, daß der gedachte in den Lokalblättern veröffent⸗ lichte Aufruf unter keiner amtlichen Autorität und Bezeichnung, son⸗ dern von dem „provisorischen Comité des Vereins“ erlassen 7 49 worden ist. 8

Ausland.

Oesterreichische Monarchit. G

über die (bereits gestern gemeldete) Ankunft Sr. Majestät des Königs von Preußen Folgendes mit:

„Se. Majestät der König von Preußen sind gestern Abends gegen 10 Uhr in der kurzen Zeit von etwas mehr als 15 Stunden aus Ischl, von wo Allerhöchstdieselben an die

sem Tage um halb 7 Uhr Morgens aufgebrochen und auf dem Schie⸗ nenwege von Gmunden nach Linz gefahren waren, von da am Bord des Dampfschiffes „Ludwig“ zum Besuch des Kaiserlichen Hofes im erwünschtesten Wohlsein hier eingetroffen.“

„Da Se. Majestät schon früher erwartet wurden, hatte sich in den Nachmittagsstunden am Landungsplatze in Nußdorf und auf dem Wege, der von da nach der Stadt führt, eine große Volksmenge ver⸗ sammelt, die der Ankunft des Monarchen harrte, um Ihn mit um so herzlicherem Jubel zu begrüßen, je freudiger die Empfindung war, die auch hier, wie in allen Gauen Deutschlands, die glückliche Ret⸗ tung des Lebens Sr. Majestät und Ihrer erlauchten Gemahlin er⸗ zeugt hatte.“

„Se. Majestät der König fuhren von Nußdorf in einer sechs spännigen Hof⸗Cquipage in die Stadt, wo Allerhöchstdieselben in dem Hotel Ihres außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mi⸗ nisters am hiesigen Hofe, General⸗Lientenants Freiherrn von Kanitz, welcher den König auf der Reise von Ischl hierher begleitet hatte, abgestiegen und daselbst übernachteten.“

„Heut Vormittag wurden Se. Majestät der König durch einen Besuch Sr. Majestät des Kaisers, Allerhöchstwelche von Schönbrunn in die Stadt gefahren waren, überrascht; bald darauf fuhr der König nach Schönbrunn, um Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin, Ihrer Majestät der Kaiserin⸗Mutter und den übrigen hier anwesenden Mitgliedern der Kaiserlichen Familie Seinen Besuch abzustatten, und speiste dann an der Kaiserlichen Familientafel in gedachtem Lustschlosse, welches Se. Majestät während Ihres, leider nur sehr kurzen, Auf⸗ enthaltes in dieser Kaiserstadt bewohnen werden.“

„Abends wurde zu Ehren der Anwesenheit des erlauchten Gastes

Königsstädtisches Theater.

Nestroy's Posse „Liebesgeschichten und Heirathssachen“ und Gastspiel.

Herr Nestroy setzt sein Gastspiel zur größten Freude des für heiteren Scherz und Gemüthswitz empfänglichen Publikums fort. Mit ihm, von ihm und durch ihn ist nun in Zeit von wenigen Tagen schon eine dritte, den Abend ausfüllende neue Posse (am 16. August zum erstenmale) gegeben worden. Sie heißt „Liebesgeschichten und Heirathssachen“ und ist, der Haupthandlung nach, an ein beliebtes älteres englisches Stück, welches den Titel „Patrizier und Emporkömmling“ führt, angelehnt. Letzteres ist dem Publikum des Königsstädtischen Theaters nicht unbekannt, denn es wurde ihm bereits am 3. Oktober v. J. in der Bearbeitung von F. Meck unter dem Titel „Lord, Krämer und Vagabund“ vorgeführt. Unser Ur theil über dasselbe haben wir bereits im Feuilleton zu Nr. 97 der Allg. Preuß. Ztg. vom 5. Oktober v. J. niedergelegt und darauf verweisend hier nur zu bemerken, daß Herr Nestroy sein wahrhaft einziges Talent, ein morsches dramatisches Gerippe mit lebendigem Fleisch und Bein zu verse⸗ hen, auch hier wieder glänzend dokumentirt hat. Die Posse ist unter seiner Hand so jugendlich, so frisch geworden, als sei sie eben erst ans Licht ge⸗ reten, ja als sei sie absichtlich mit Beziehungen auf die jüngste Gegen⸗ wart geschrieben. Wer das englische Original nicht speziell kennt, müßte schwören, er habe hier eine dramatische Arbeit vor sich, die in jeder Beziehung Erfindung und Eigenthum des Herrn Nestroy sei. Diesen Nestroyschen Stücken wohnt noch ein ganz besonderer Vorzug inne: wir meinen die allerliebsten Volkslieper und Potpourris, womit sie durchwebt sind. K arl Blum beschwerte sich in der Vorrede zum ersten Theil seiner „Vaudevilles“, Berlin 1824, S. IX. darüber, daß die deutschen Uebersetzer französischer Vandevilles sich die Sache gar zu leicht machten; unter der geduldigen Rubrik „Lustspiele“ sendeten sie Verarbeitungen französischer Vaudevilles in die Theaterwelt und beraubten sie ihres schönsten Schmuckes, welcher in den witzigen Gesängen besteht, in Gesängen, die sie in eine oft holprige Prosa aufgelöst, oder deren Sinn sie, aus Furcht, irgend eine Equivoqne niederzuschreiben, ganz weggelassen haben. Bei Nestroy ist gerade das Umgekehrte der Fall. Er macht nämlich die Lustspiele, welche er nach seiner launigen Weise façonnirt, zu Vandevilles, indem er ihnen annehmliche und schnurrige Couplets in nicht sparsamer Anzahl untermischt. Dabei hält er sich jedoch nicht streng an die Form des französischen Vaude⸗ ville, welches bekanntlich seiner ursprünglichen Bestimmung nach neue Tepte

zu alten oder bekannten Melodieen enthalten soll, sondern er bringt auch (was zunächst Aufgabe des Liederspiels ist) neue Melodieen zu bekannten Liedern und Gesängen. So durchkreuzen sich die Eigenschasten der Posse, des Vaudeville und Singspiels in seinen Dichtungen kraus und bunt, und bringen in ihrer Totalität meist eine eben so erhei⸗ ternde, als geistig anregende Wirkung auf die Zuschauer hervor. Als Dar⸗ steller hat Herr Nestroy das Burleske, das sich selbst Bespötteln, und in dieser Selbstbespöttelung die Verlachung der Schiefheiten des Geschlechts meisterlich in seiner Gewalt. Er spielt nicht die eigentlichen Lachrollen, son⸗ dern komische Reflexionspartieen. Sein Stachel ist zwar in Honig getaucht, dringt aber doch immer ins Fleisch. Die vorkommenden Polissone⸗ rieen nimmt Niemand krumm, weil ihre unverkennbare Absicht eine gerade und ehrliche ist. Uebrigens gehören kleine Bosheiten sogar ins Bereich dieser Dichtgattung; that doch schon Boileau den Ausspruch: „Le Français, malin, créa le Vaudeville.“ In diesem Geiste spielte Herr Nestroy den „Nebel“ in seiner obengenannten Posse so vortrefflich, als man sich die Darstellung eines solchen Roné nur wünschen kann; das sehr zahlreich versammelte Publikum ging in die heitere Stimmung ein und ließ es an schallendem Beifall, mehrmaligem Hervorruf nicht feh len. Herr Grobecker gab als Florian Fett eine ersreuliche Darlegung seines echt komischen Naturells, das er jetzt um so mehr geltend machen kann, als seinem Wirken eine wesentliche Erweiterung geboten ist. Gleich wacker hielt sich Mad. Adami, als Luzia Distel. Dlle. Ubrich (Philippine) spielt von Vorstellung zu Vorstellung zuversichtlicher; ihr Vortrag der Chan⸗ sons athmet Wahrheit, Wohlklang und Lieblichkeit. Unter den Uebrigen errangen die Herren Gerber (Wirth) und Hänsel (Marchese Vincelli) einen succès d'estime. Das Stück ist von Herr Regisseur Kindler, einem thätigen und geschickten Manne, brav in Scene gesetzt, was bei der Eile, womit es geschehen mußte, alle Anerkennung verdient.

Gleichen Erfolg hatte Herr Nestroy Tages vorher als Titus Feuerfuchs in seiner allbeliebten Posse: „Der Talisman“. Auch hierbei hat dem Dichter ein französisches Stück vor Augen geschwebt. Uebrigens haben die Franzosen jetzt das Vergeltungsrecht an Nestroy geübt und dessen Lokal⸗ Posse: „Zu ebener Erde und erster Stock“, ins Französische über⸗ setzt. Die Bearbeitung hat in Paris sehr gefallen, wenn auch nicht in so gesteiger⸗ tem Grade, wie in Wien und Berlin, wo die genannte Posse (vielleicht das Beste, was Nestroy aus sich selbst heraus geschaffen) beinah einen gan⸗ zen Monat ununterbrochen volle Häuser machte. u.

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Rang⸗ und Quartier⸗-Liste der Königlich preußischen Armee für das Jahr 1844. Nebst den Anciennetäts⸗ Listen der Generalität, Stabs⸗ und Subaltern⸗Offiziere. Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs. Redacteur: Kriegsrath Müller von der Geheimen Kriegs⸗ Kanzlei. Berlin, bei Mittler. Herr Kriegsrath Müller hat diese Liste seit dem Jahre 1817 bear⸗ beitet und zum Drucke besorgt, und damit, abgesehen von dem unmittelbaren und vorübergehenden Zwecke, der vaterländischen Armee⸗Geschichte eine seh nützliche Vorarbeit geschenkt; weshalb dieses Buch nicht nur dem preußischen Kriegsheere, sondern allen Freunden der Militair⸗ und der Militair⸗Personal⸗ Geschichte angehört. Wir loben damit ganz besonders auch die seltene authentische Genauigkeit, mit welcher die Namen geschrieben sind, wodurch für die Folge eine Mühe gespart und eine Unsicherheit beseitigt wird, welche Jeder kennt, der frühere Abschnitte der Kriegsgeschichte zu behandeln hatte und selbst über die Rechtschreibung von Feldmarschalls⸗Namen in Verlegen⸗ heit gerathen dürfte. Die Anciennetäts⸗Listen, welche zuerst im vorigen Jahre nur die Generalität und die Stabs⸗Offiziere umfaßten, und welche diesmal die Patent⸗ oder Ernennungs Tage aller Offiziere der gesammten Armee geben, sind ein Verdienst, welches wir, mit der künstigen Geschichte, Sr. Ercellenz dem Herrn Kriegs⸗Minister zu verdanken haben. Im Uebrigen ist die Nang⸗ und Quartier-Liste für 1844, ihrer sonstigen Einrichtung nach, den früheren Jahren, bis auf das ungemein genaue Register von mehr als 10,000 Namen, durchaus gleich. Auf einer tabellarischen Uebersicht der Armee⸗Eintheilung und ein alphabetisches Verzeichniß der Quartierstände der Armee im Jahre 1844 folgen das Personal des Kriegs⸗Ministeriums, die General-Adjutanten Sr. Majestät des Königs, die Generale à la Suite, die Flügel⸗Adsutanten, der Generalstab der Armee, die Adjutantur, die Adjutanten bei den Königlichen Prinzen, die Offiziere der Armee. Dann werden die verschiedenen General⸗Inspectionen und General⸗Kommandos der neuen Armee⸗Corps, die ganzen Offizier⸗Corps der Infanterie, Kavallerie, Artillerie und des Ingenieur⸗Corps selbst gegeben; auch die (zwei) Marine⸗Offiziere, die Gouvernements und Kommandanturen, die Garde⸗Unteroffizier⸗Compagnie, die Invaliden und die Landwehr. Endlich folgt die Gendarmerie, die Etappen⸗Inspektoren, das reitende Feld⸗ jäger⸗Corps, die verschiedenen Examinations⸗Kommissionen, das Militair⸗ Unterrichts⸗ und Bildungswesen der Armee, die Militair⸗Waisenhäuser, das Militair⸗Knaben⸗Erziehungs⸗Institut zu Annaburg, das Militair⸗Medizinal⸗ wesen ze