der Königin Isabe
1 . Dieser Mann ist eie. 2* Christine ein Ende machte, gewesen, sondern lebte bis vor wenigen Wochen seine Rückkehr ist vielleicht ein ziemlich jetzigen Augenblick, wo die Opposition den und Mitteln sucht, Regierung in Hans zu bringen. Provinzen so . nan ₰ — einer neuen, wenigstens theilwei
mehrmonatliche Gegenwart des Hofes und das ihm zurückgegebenen fueristischen stehende Ordnung von ihnen zu fürchten sind. gen und in einigen Theilen von wahrhaft drohend. Dasselbe sagen müssen, wenn hier die stet würde. Den heutigen
Stunden nachdem
öffnet hatte, zur Kenntniß des Prinzen von Joinville gelangt. er hat hierauf die Feindseligkeiten sogleich eingestellt, die der Stadt schwerlich viel Schaden zugefügt haben, da die Einwohner
Was die Spa⸗
indessen iel Sc 2 ihre Personen und ihr Eigenthum zuvor geflüchtet.
nier anbetrifft,
ibt, sondern es ist der neue Herzog von
r zusche⸗ seit — Revolution, welche der Regent⸗ nicht mehr in Spanien
hier in Paris, und gewagter Schritt auch in dem so eifrig wie je nach Vorwän⸗ um die öffentliche Meinung gegen Hof und Die Unzufriedenheit ist in man⸗ hoch gestiegen, daß man 5 von einem Tage . b 2 eeeen; zu
zꝛigen hat. Glücklicherweise sind wenigstens TCatalonien durch die 52☛2 4 Baskenland durch die Einrichtungen vor der Hand so weit beschwichtigt, daß keine unmittelbaren Feindseligkeiten gegen die be⸗ — In Aragonien dage⸗ ndalusien ist die Volksstimmung würde man wahrscheinlich von Madrid öffentliche Ruhe nicht bis auf Weiteres durch eine zahlreiche und ziemlich gut bezahlte Besatzung gewährlei⸗
Nachrichten aus Cadix zufolge, ist die Antwort des Kaisers von Marokko auf das französische Ultimatum erst drei die französische Flotte das Feuer gegen Tanger er
so arbeiten diese nach Kräften daran, schen Festungen auf einen respektablen Kriegsfuß zu setzen.
1268
Der Handel in Quittungsbogen vollen Actien, worin namentlich in di
bis 80 ℳ% gestiegen ist. Berlin⸗Stettiner ofeerirt,
daß sich heute Käufer zu diesem
Die⸗ blieben heute 110 % Br.
funden hätten. ihre afrikani⸗ ner Börse auch hier beliebt. —
Handels- und Vörsen-Uachrichten.
b Nachdem am Schluß der vorigen Woche die mei⸗ sten unserer Eisenbahnen gesucht blieben, stellte sich am Montag eine fernere angenehme Stimmung ein, wodurch deren Course einen namhaften Auf⸗ Leider konnte sich diese Steigerung nur kurze Zeit be⸗ und eine plötzliche Reaction wurde durch ansehnliche Posten, die — Es dürfte nach dieser neuen wir auf eine bedeutende Hausse zu rechnen haben, da die Anzahl der Eisenbahn⸗Quittungsbogen und Actien
Berlin, 17. Aug.
schwung erfuhren. haupten, on n zum Verkauf kamen, abermals herbeigeführt.
Erfahrung sehr zu bezweifeln sein, daß
ür den geschwächten Zustand unserer Börse viel zu bedeutend ist. Wenn
fehlt es doch im Allge⸗
wir andererseits die dem Ge⸗
schäft nöthige Unternehmungslust fast ganz entbehren. Dies sind die Gründe,
welche auch dem Fortschreiten der Hausse beim Beginn dieser Woche hinder⸗
3 %, und das Ge⸗
schäft verlor auch sofort wieder an Lebendigkeit; ganz besonders trat heute bei einigen unbedeutenden Schwankungen eine große Geschäftsstille ein.
In Köln⸗Mindener bleibt der Umsatz täglich am
es wuͤrden dieselben bereits bis 111 *%. bezahlt, gingen jedoch bis 107 ½ %
f auch täglich ansehnliche Posten gekauft werden, so meinen nie an willigen Abgebern, während
lich waren; die Course erlitten einen Rückgang von ca.
zurück und schlossen heute 108 % a ¼ % bezahlt. Niederschlesisch⸗Märkische Einzahlungen häufig angeboten zu werden, 112 ¼ %, schloß jedoch auch nur 109 ¾ % bezahlt. Berlin⸗Hamburger,
113 %, während heute 112 ½ % Geld blieb. Für Bergisch⸗Märkische stellte sich sie stiegen in Folge dessen von Krakau⸗Oberschl. offerirt. und schlossen heute 102 Geld.
In Brieg⸗Neisser ging wenig um, dafür zu machen.
Prinz Wilhelm (Steele⸗Vohwinckel), welche Eisenbahn in ihrer Ertragsfähigkeit offenbar eine der besten werden muß, findet immer mehr Liebhaber; die Quittungsbogen wurden bis 110 ℳ bezahlt, der allgemeinen Reaction nicht widerstehen und wichen ebenfalls um ca. 2 %,
so daß solche heute nur 107 ½˖ %ℳ schlossen.
Halle⸗Thüringer wurden bis 110 ½ a 111 % bezahlt, gingen jedoch wieder bis 109 ½ % zurück und blieben heute 110 % Brief und Geld.
Dresden⸗Görlitzer, bis 113 ½ % bezahlt, erfuhren eine beträchtliche Reaction und nachdem gestern noch bis 111 % bezahlt wurde, konnte man
heute a 110 ½ % ankommen. In Bayerschen
scheinen wegen der bevorstehenden deren Cours hob sich zwar bis
welche bereits bis 113 ½ % bezahlt worden, hielten sich bei geringem Umsatz am besten und schwankten zwischen 112 a
sehr bedeutende Kauflust ein, 106 ½ a 110 ½ ℳ, konnten sich indeß auch nicht behaupten und gingen bis 108 ¾ % zurück, wozu Geld blieb.
gingen von 107 ¾ % bis 105 ℳ% zurück. Kosel⸗Oderberg. bereits bis 107 gestiegen, blieben heute a 105 ½9
Sagan⸗Glogauer, die bis 100 ¾ —% in voriger Woche wieder ge⸗ stiegen, machten weitere Fortschritte, wurden bis 106 bezahlt, fielen bis 101 %
doch wäre über 102 % nicht
Quittundsbogen bleiben die Umsätze äußerst
145 ½ % Gld.
Livorno⸗Florenz a Geld.
Berlin, 17. Aug.
Platzhandel beeinträchtigt wird. von keiner Bedeutung.
sich so sehr, daß mindestens für in unseren Getraidepreisen kaum
bedeutendsten, hinlänglichen Bedarf, Ausfälle oder
46 a 48 Rthlr., weiß. poln.
88 pfd. aus dem Wasser 43 Rthlr.
1 C 0 0
ber/Oktober 82 pfd. 29¼ 31 Rthlr. Brf., pr. Frühjahr 82pfd. zu machen.
Von kleiner polnischer Gerste
konnten jedoch 1— Rappsaamen wenig gefragt,
zu 66 Rthlr. käuflich sein.
geblieben in loco 10½ Rthlr.
zu bedingen.
MdAdsnxn.
den Coursen und neuerdings beträchtli nen Berlin⸗Anhalter hatten den Cours von 156 —‧% erreicht, doch scheint die Gewißheit des Baues der Potsdam⸗Magdeburger Bahn verbunden mit den p. ult. d. M. fällig werdenden früheren Prolongationen am meisten nachtheilig auf deren Cours gewirkt zu haben; der Cours ging bis 152 ½ % zurück, wozu jedoch ansehnliche Posten genommen wurden. 8 In Berlin⸗Potsdamer bleibt der Umsatz im Ganzen sehr beschränkt, heute gingen kleine Posten a 104 % um. “ Magdeburg⸗Leipzig ohne allen Umgang bleiben a 191 9% käuflich. Berlin⸗Frankfurt blieben heute a 144 % Brf. . Düsseldorf⸗Elberfelder, von welcher Bahn wir die erfreulichsten Resultate zu erwarten haben, bleiben a 90 bis 90 ½ % begehrt. 8 Auf Rheinische gingen einige Kaufordres ein, wodurch deren Cours
Kiel⸗Altona wurden in lleinen Posten a 111 Oesterreichische Bahnen hielten sich in Kaiser Ferdin. —, Wien⸗Gloggnitz 110½ % Brf. a Gld.
Mailand⸗Venedig bis 112 —% bezahlt war heute so zu kausen. bis 114 % gemacht,
wiederum läßt sich bei dieser Ungewißheit unserem geschäft irgendwie jetzt ein Prognostikon stellen.
Ein Pöstchen weiß. guhrauer 88pfd. v
Schwimmende Ladungen Winterrapps würden zu 67 Rthlr.,
Rüböl ist zwar etwas beachteter, Brf. u. bez. September/ Oktober 10* Brf., 10 ¾ Rthlr. bez. u. Gld., Oktober bis Januar 104 Brf., 10 ½ a Rthlr. Gld., Januar./ Februar ohne Abgeber 10¼ a ¼ Rthlr.
beschränkt, kleine Kaufordres steigerten deren Cours zwar von 102 bis 103 ¼ %, doch blieben heute a 103 % mehrseitige Abgeber.
bleibt fortwährend belebter als der in eser Woche bei meistentheils weichen⸗
chen Reactionen wenig umging.
erliten in dieser Woche einen Rückfall von 125 ½ bis 121 ½ %, zu welchem Cours heute Abgeber blieben.
In Magdeburg⸗Halberstädter wird wenig gemacht, deren Cours stellt sich auf 114 % Brief und Geld.
Oberschl. L. B. bis 111 % bezahlt, Cours sanden. Oberschl. L. A. bis 116 ½ 9%, schlossen heute 116 % Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburger von 109 ½ a 110 ½ % bezahlt,
sind bis 109 ½ % gewichen, ohne
Brief.
Hamburg⸗Berged orffer bleiben sortwährend gedrückt und sind in dieser Woche bis 91 ½ % verkauft worden, ohne daß
sich weitere Käufer ge⸗ bezahlt.
Ansehung der festen Wie⸗ Nordbahn schlossen
schloß heute 113 ⅔ Brief
Amsterdam-Rotterdam bis 90 ½ % bezahlt a Geld. Utrecht⸗Arnheimer 100 % Brf., 99 % Gld. In Ludwigshafen⸗Berbach war der Umsatz in dieser Woche nur unbedeutend, die Schwankungen aber ebenfalls ansehnlich; man bezahlte bis 110 ½ %, später wurde à 108 % verkauft und heute blieb 108 ¾ % Br. u. G.
Unser Getraidegeschäft in dieser Woche bietet wenig Bemerkenswerthes dar. Wie gewöhnlich um diese Zeit, welche als Wendepunkt dieser Geschäfts⸗Branche betrachtet wird, halten sich unsere Konsumenten mehr oder weniger aus dem Aber auch
Markt, wodurch besonders der auf Lieferung war der Umgang
Die Berichte über die Resultate der diesjährigen Aerndte widersprechen diesen Augenblick wesentliche Fluctuationen möglich sind, und eben so wenig wie sich aus den Mittheilungen der traurigsten Art von unseren nördlichen Provin⸗ zen jetzt schon entnehmen läßt, ob unsere sogenannte Kornkammern Ueberfluß, gar Mangel haben werden, so wenig
Herbst⸗ und Frühjahrs⸗
Von Weizen wurden nur Kleinigkeiten verkauft, und die Notirungen bleiben fast durchweg die vorwöchentlichen. weiß. schles. 40 a 48 Rthlr., bunt. poln. 44 a 48 a 50 Rthlr. nach Qualität anzunehmen. om Boden bedang 48 ½⅛, bunt. schles. Schwimmende Ladungen gelb. schles. 88pfd. waren mit 44, weiß. schles. 87pfd. mit 47 Rthlr. zu haben.
Roggen in loco schwer verkäuflich. 29 a 29 ⅞ Rthlr.; auf Lieferung angenehmer. ber 82pfd. mit 28 ¼ a 28 ½ Rthlr. bezahlt, 84pfd. 29 ½ Rthlr. Brf., Septem⸗ a 30 Rthlr. bezahlt, letzterer Preis blieb Brf., 84pfd. 31 Rthlr. mehrseitig bezahlt und noch
Gelb. schles. 41 a 45 Rthlr., 45 Rihlr., hochbunt. poln.
82 pfd. 28 Rthlr., 84/86 pfd. August und August/ Septem⸗
sind einige Ladungen im Kanal zu
23 Rthlr. offerirt geblieben; große ganz ohne Handel.
Hafer vernachlässigt in loco 17 — Herbst oder Frühjahr 48psd. 18 Rthlr., Futtererbsen schwimmend und pr.
18 ½ Rthlr., auf Lieferung pr. 50pfd. 18 ½ Rthlr. mit Abgebern. Herbst 31 Rthlr. Brief.
aber auch nicht häufig angetragen.
Winterrübsen
doch ohne namenswerthen Umsatz August.(September 10 ¾ — ¼,
Leinöl loco und Lieferung 10 — 4
Hanföl 11 ½ — 12 Rthlr.
Palmöl 11½¼ Rthlr.
Mohnöl 13— 12 ½ Rthlr.
Südseethran 9 ⁄ — 10 Rthlr.
Spiritus loco pr. 10,800 % 15 ¾ Rthlr. Geld für einzelne Fuhren, auf Lieferung in den Winter⸗Monaten 14 Rthlr. Geld.
Wir haben während 8 Tagen gutes und für das Einbringen der Feld⸗ früchte zusagendes Wetter. Die Luft war zwar meist bedeckt und der Ba⸗ rometerstand niedrig, doch kam es nicht zum Regen.
Die londoner Berichte vom 12ten d. M. melden: Es war daselbst regnigtes, stürmisches Wetter. Die Zusuhr von englischem Weizen war höchst unbedeutend und man placirte diese zu 1 a 2 Sh. höherem Preise als am letzteren Montage. Inhaber von fremdem Weizen hielten auf höhere Preise und bedangen auch 1 Sh. mehr als vor 8 Tagen.
Auswürtige Börsen.
Amsterdam, 14. Aug. Niederl. wirkl. Sch. 61 72. 5 % do. 5⁰% Span. 20 . 3 % do. 33 ½. Pass. 5 ½. Ausg. —. Zinsl. 6 ¼. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 109 ½. 4 % Russ. Hope 90 ¼.
Antwerpen, 13. Aug. Ziusl. —. Neue Aul. 20.
Frankfurt a. M., 15. Aug. 5 % Met. 112 ¾ G. Bauk-Actien P. wle. 1969. Bayr. Bank-Actien 721 G. Hope 89 ⅞ Br. Stiegl. 89 ⅞ He. Iut. 60 ¾. Poln. 300 Fl. 95 ½. 40. 500 Fl. 95 ⅞ G. do. 200 Fl. 28 ⅞ Rr. —
IHIamburg, 16. Aug. Bank-Actien 1650. Fuxgl. Russ. 113 ½.
London, 13. Aug. Cons. 3 % 99 ½. Belg. 103. Neue Aul. 22 ½. Pa⸗- sive 5 ½. Ausg. Sch. 12 ½. 2 ½ % Holl. 61 ⅛. 5 % do. 101 ½. Neue Port. 43 ½. Eugl. Russ. 119 ½. Bras. 83 ½. chili 104. Mex. 35 ½. Peru 24.
Pa ris, 13 Aug. 5⁰% Rente fin cour. 121. 59. 3 % Rente üin couwr. 81. 60
5 % Neapl. au compt. 98. 90. 5 % Span. Rente 39. Pass. 8 4 Wien, 14. Aug. 5 % Met. 110 ⁄. 4 % 100 ½. 3 % 76 ½. Bank-Actien
1602. Aul. 4* 1834 150. de 1839 127 ¾. Nordb. 139 ½. Gloggn. III. Mail. 108 1⁄. Livorn. 121 ½⅛.
99 8⅞.
Preuss. Pr.
Columb. —.
Von dem Herrn Musik⸗Direktor Josef Gung'l ist zur Unterstützung der durch Ueberschwemmung in Noth gerathenen Bewohner der Stadt Schwetz ein Konzert veranstaltet und der Rein⸗Ertrag desselben mit 158 Rthlr. 11 Sgr. 6 Pf. dem unterzeichneten Verein übergeben worden.
Der Verein nimmt aus dieser menschenfreundlichen Handlung gern Veranlassung, sowohl dem Herrn Musik⸗Direktor J. Gung'l, als auch den Vorstehern des 2ten Leipziger⸗Platz⸗Bezirks, Herren Liebe und Mertens, welche bei der Ausführung mittelbar mitwirkten, seinen Dank hiermit öffent⸗ lich auszusprechen.
Berlin, den 17. August 1844.
Der Verein zur Unterstützung der durch Ueberschwemmungen verunglückten Gegenden in West⸗ und Ostpreußen.
Die in der gestrigen Nr. der Allg. Pr. 3.
enthaltene Notiz über die den Abgebrannten von Kamenz gewordene
Unterstützung ist durch ein Versehen unter die Rubrik „Schlesien“ ge⸗
stellt worden und gehörte unter die Nachrichten aus dem „Königreich Königliche Schauspiele.
Montag, 19. Aug. Zum erstenmale: Moritz von Sachsen, Trauerspiel in 5 Akten, von R. E. Prutz.
Dienstag, 20. Aug. Ein Sommernachtstraum.
Aufsforderung.
Diejenigen Personen, welche bereit sind, bei den großen Opern⸗ Vorstellungen der Königlichen Bühnen im Extra⸗Chor mitzuwirken, wollen sich zu einer Prüfung bei dem Chor-Direktor, Herrn Elsler, jeden Mittwoch und Sonnabend, Nachmittags von 3 bis 4 Uhr, im Königl. Schauspielhause melden. G
Berlin, den 18. August 1844.
General⸗Intendantur der Königlichen Schauspiel
Berichtigung.
Königsstädtisches Theater.
Montag, 19. Aug. Auf Begehren: Der Talisman. Posse mit Gesang in 3 Akten, von Joh. Nestroy. Musik von A. Müller. (Herr J. Nestroy: den Titus Feuerfuchs, als Gast.)
Dienstag, 20. Aug. Eulenspiegel, oder: Schabernack über Schabernack. Hierauf: Zum erstenmale: Der Tritschtratsch. Posse mit Gesang in 1 Akten, nach Angely’s „Klatschereien,“ in der Wiener Bearbeitung. (Herr J. Nestroy, im ersten Stück: den Natzi, im zweiten: den Sebastian Tratschmiedl, als Gastrollen.)
Dienstag, 27. August, wird Herr Nestroy zum letztenmale hier auftreten. 8
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
Bekanntmachungen.
795] Subhastations⸗Patent. Das am Cohhofe Nr. 1. hierselbst gelegene, Vol. I. No. 677. Fol. 694. des Hopothekenbuchs verzeichnete, dem verstorbenen Schönfärber Emanuel Christ. Sam. Krüger gehörige Erbpachts⸗Grundstück, worin das Fär⸗ berei- und Dekatir⸗Geschäft betrieben wird, soll
am 3. Januar 1845, Vormittags 10 Uhr, subhastirt werden.
Der Werth desselben beträgt bei Veranschlagung sei⸗ nes Ertrags zu 4 Prozent 13001 Thlr. 27 Sgr.
zu 5 5 11364 „ 22 »
und da darauf ein Kanon von 60 Thlr. incl. 15 Thlr. Gold, welcher zu 4 Prozent kapitalisirt, die Summe von 1550 Thlr. ergiebt, haftet, so kommt der Werth
des Grundstücks zu 4 Prozent auf 11451 Thlr. 27 Sgr. 5 9814 » 22 »
zu 3 „ zu stehen.
Die Taxe nebst Hypothekenschein und Bedingungen sind in der Registratur einzusehen.
Frankfurt a. d. O., den 3. Juni 1844.
(L. S.) Königl. preuß. Land⸗ und Stadtgericht.
11017] 5 Kriminalgerichtliche Bekanntmachung.
Der durch die Ediktal⸗Citation vom 13. Juni pr. Fres von hier entwichene Kaufmann und Hut⸗ sabrikant Johann Friedrich Moritz ist in dem am 25. Serngr. cr. angestandenen Termine nicht erschienen und * contumaciam unter Verurtheilung in die
bengeancer Untersuchung von der Anschuldigung des Dd8s 8-.vngeen nur vorläufig freigesprochen. durch bekannt 1“ Fett der Pöblleoston hier⸗
Königl. Kriminalgericht hiesiger Residenz. 8
[653] Nothwendige 1 I V : zu Venlcge, aun 1844.
Das in der
stück, bei welchem der Besitztitel für den Bleicher Hoch⸗ kirch berichtigt ist, gerichtlich abgeschätzt zu 9739 Thlr., soll am 17. Dezember 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
[1018] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 6. August 1844.
Das in der Thorstraße Nr. 4 und 5 belegene Grund⸗ stück der Kühneschen Erben, gerichtlich abgeschätzt zu 6130 Thlr. 21 Sgr. 6 Pf., soll
am 11. März 1845, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
Die unbekannten Real⸗Prätendenten werden unter der Warnung der Präklusion, so wie die ihrem Aufent⸗ halte nach unbekannten Hypotheken⸗Gläubiger Medailleur Julius Emil Hoffmann und Maler Carl Friedrich Her⸗ bert werden hierdurch öffentlich vorgeladen.
195
1 F. den seit länger als 30 Jahren von hier abwe⸗ senden Sohn einer vorlängst hier verstorbenen Wittwe Peters, den am 23. September 1783 geborenen Schnei⸗ dergesellen Thies Hinrich Vollert, ist die gesetzliche Ku⸗ ratel angeordnet worden und auf Antrag des Kurators wird nun der gedachte Vollert, der von hier nach Ber⸗ lin gegangen sein soll und seit der Zeit keine Kunde von sich gegeben hat, edictaliter hierdurch öffentlich ge⸗ laden, binnen zwei Jahren a dato so gewiß über sein Leben und seinen Aufenthalt Auskunft zu geben, als nach vergeblichem Ablaufe dieser Frist er für verschollen erklärt und über sein hier verwaltetes Vermögen in ge⸗ setzlicher Weise verfügt werden wird.
Decretum Schönberg, den 12. Februar 1844. Großherzoglich Mecklenburg⸗Strelitzsches Justiz⸗Amt der Landvoglei des 5 Ratzeburg. Karsten. Reinhold.
[808 b] Die Einlösung der bis Johannis 11844 fälligen
lisaberhstraße Nr. 11 belegene Grund⸗
Zins⸗Coupons ostpreußischer Pfandbriefe findet vom 19.
Allgemeiner
gen zu ordnende Verzeichnisse statt.
Anzeiger
bis 31. August c., Vormittags 9 bis 12 Uhr, in der neuen Schönhauserstr. Nr. 9 gegen nach den Kapitals⸗Beträ⸗ Berlin, 6. Aug. 1844.
Derostpr. Gen.⸗Ldsch.⸗Agt. Komm.⸗R. F. W. Behrendt.
Bilder und Skizzen aus Algier, nebst Bemerkungen über dessen sittlichen und Colonisations⸗Zustand. Gesammelt während eines mehrjährigen Aufenthalts
Linden 23, Jagorsches Haus:
baee d
Zweiter 1844. Broschirt. 1
Heren und Hexenprozesse. Prozesses. Von K. F. Köppen. lung Ludwig Feuerbach’'s.
losophischen Staatsle hre. Vo Ueber das deutsche Theater.
— Der deutsche Roman. Von L. Meyer. chische Miszellen. Von A. Ellissen. ristik der neugriechischen Poesie. — Betrachtungen eines
derich Hölderlin.
bau zu Köln. — liche Staat.
1015
lungen zu haben:
Literarische Anzeigen.
Bei Otto Wigand in Leipzig ist so eben er⸗ schienen und vorraͤthig bei E. H. Schroeder, d.
3 8 88q
Vierteljahrsschrift. Ban 8 8 Thle. 25
Inhalt des zweiten Bandes:
Geschichte des Aberglaubens und des inquisitorischen — Zur Beurthei⸗ Von Herrmann Hett⸗ ner. — Vorlesungen über Geschichte der phi⸗ n K. Nauwerck. — Von R. E. Prutz. — Tugend und Gottseligkeit. Adalbert Stifter. Vermischte Aufsätze: — Zur Charakte⸗ Von A. Ellissen. — deutschen Patrioten b stande in Athen am 3/15. September 1843. Von Theodor Opitz. Arbeiter⸗Bewegungen.
de B. zaz⸗ der Nicolaischen Buch⸗ handlung in Berlin, Brüberstraße
Nr. 13, ist so eben erschienen und in allen Buchhand⸗
an der Küste von Nord⸗Afrika,
won L. Constant,
französischem Premier-Lieut. a. D. und Ritter der spa⸗
und Carlos III. Sauber gehestet 1 ¼ Thlr.
deutsche Ansiedler nach seinen Besitzungen in Nord⸗ Afrika zu locken, um so nothwendiger wird es, sich eine klare Anschauung der dortigen Zustände zu verschaffen, wenn man seine Mitbürger vor der Befolgung so leicht⸗ sinniger Schritte überzeugend warnen will. Von diesem Standpunkte aus erregt das Buch vaterländisches Interesse und wird in der eigenthümlichen Behand⸗ jung gewiß Niemanden unbefriedigt lassen. Der Herr Verfasser verbindet mit deutscher Wahrhaftigkeit, Kürze und Klarheit eine südliche Wärme und lebendige Auf
fassung. g
Sgr.
Ein Beitrag zur
Hierdurch allein ward es ihm möglich, in poe⸗ tischen Farben eine Reihe lieblicher Bilder hinzustellen, Von G. Julius. die um so anziehender erscheinen, da sie unmittelbar d aus der Wirklichkeit selbst geschöpft sind.
Neugrie⸗
ten bei dem Auf⸗ — Der Thurm⸗ Der christ⸗
[842 b] Apotheken⸗Verkauf.
Eine privilegirte Apotheke mit 3000 Thlr. jährlichem Umsatz soll unter annehmbaren Bedingungen verkauft werden, worüber die Herren Rüdiger &. Schade⸗ witz in Magdeburg reellen Selbstkäufern nähere Aus⸗ kunft ertheilen wollen
nischen Militair⸗Verdienst⸗Orden St. Fernando I. Kl.
Je mehr Frankreich daran gelegen zu sein scheint,
Angekommen:
e,s u,.
Das Abonnement bekrägt: 2 kthlr. für ¼ Jahr. 319 für 89 4 Rthlr. — ³ Jahr. ö88*“
n alten Theilen der Monarchi ohne Preiserhöhung. . Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
Alle Post-Anstallen des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Hlatt an, für Herlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: Friedrichestrasse NJr. 72.
vFsli 1
Amtlicher
Inland. Briefe aus Liegnitz und Minden. (Attentat vom 26. Juli.) — Provinz Schlesien. Erklärung des Polizei⸗Direktors Duncker. — Näheres über die Verhaftung von Psieg und Greinert. — Provinz Westphalen. Der philosophischen Fakultät zu Münster das Recht geworden, akademische Grade und Würden zu ertheilen. — R hein⸗Pro⸗ vinz. Rheinische Gustav⸗Adolph Gesellschaft. — Briefe aus Danzig. (Steigender Wohlstand der drei Werder. — Ueberschwemmungen.) — Koblenz. (Aachener und Münchener Feuer⸗ Versicherungs⸗Gesellschaft; Aerndte; Wollmarkt.) — Saarbrücken. (Unterstützungen für Schlesien.) Voppard. (Neu errichtete evangelische Pfarre und Schule.) — und vom Niederrhein. (Blinden⸗Institut.)
Deutsche Bundesstaaten. Königreich Württemberg. von Rü⸗ melin †. — Großherzogthum Hessen. Herder’s Denkmal durch die Freimaurer gefördert. Großherzogthum Sachsen⸗Weimar. Der König und die Königin der Niederlande. — Uebungen des Großh. Bundes⸗Kontingents. — Freie Stadt Hamburg. Die Unterstützungs⸗ Behörde. — Bildung eines Comite's zur Unterstützung der Bewohner von Ost- und Westpreußen.
Oesterreichische Monarchie. Wien. Aufenthalt Sr. Majestät des Königs von Preußen. — Schreiben aus Teplitz. (Bade⸗Frequenz.) Rußland und Polen. St. Petersburg. Tod der Großfuürstin Alexandrg. — Rückkehr des Großfürsten Konstantin. — Ordens⸗Verlei⸗ hungen für Auszeichnung in den kaukasischen Kriegen. — Ausbreitung
und Gedeihen der Kinderbewahr⸗Anstalten. 8
Frankreich. Paris. Zustand der Dinge in Maroklo. — Bevorstehende Abreise des Herzogs von Montpensier nach Algier. — Mehmed Ali's Re⸗ signation und ihre muthmaßlichen Motive. — Schreiben aus Paris (Neueste Nachrichten aus Marokko und Algier; die Prinzessin von Join⸗ ville von einer Prinzessin entbunden.) 1 B
Großbritanien und Irland. London. Ankunst des Prinzen von Preußen. — Befinden der Königin. — Versammlung des Kunst⸗Ver⸗ eins. — Vermischtes. — Schreiben aus London. (Die Differenzen mit ssüanheich; Blick auf die Session vornehmlich in Betreff der inneren Po⸗ itik.
Schweiz. Kanton Luzern. Bedingungen des Papstes für die Auf⸗ hebung der beiden Franziskaner⸗Klöster.
Spanien. Schreiben aus Paris. (CThätigkeit der baslischen General⸗ Junten; Vermischtes.)
Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Der Hof; neues Kathedralstist.)
Aegypten. Alexandrien. Mehmed Ali legt die Regierung nieder.
Der gegenwärlige Stand des Seidenbaues in Preußen. .
Denkmal des Königs Johann des Blinden. Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse.
Aamtlicher Cheil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Legations⸗Secretair Karl Friedrich von Savigny zu Kassel die Kammerherrn⸗Würde zu verleihen.
Se. Hoheit der Herzog Georg von Mecklenburg⸗Stre⸗ litz ist von Neu⸗Strelitz hier eingetroffen.
Die Ziehung der 2ten Klasse 90ster Königl. Klassen⸗Lotterie wir dden 27. August d. J., Morgens 7 Uhr, im Ziehungssaal des Lotterie⸗Hauses ihren Anfang nehmen.
Beerlin, den 20. August 1844. 8 Königl. General⸗Lotterie⸗Direction
8
Das 30ste Stück der Gesetz⸗Sammlung, welches heute ausge⸗
.““ geben wird, enthält unter
2485. Die Konzessions⸗- und Bestätigungs⸗Urkunde vom 12. Juli d. J. für die Bergisch⸗Märkische Eisenbahn⸗Ge⸗ sellschaft nebst den Statuten. Die Allerhöchste Verordnung wegen Ergänzung und Ab⸗ änderung einiger Bestimmungen des Feuer⸗Sozietäts⸗ Reglements für die Rhein⸗Provinz, vom 5. Jan. 1830. D. d. den 23. Juli d. J., und Das revidirte Feuer⸗Sozietäts⸗Reglement für die Städte der Kur⸗ und Neumark (mit Ausnahme der Stadt Ber lin), so wie für die Städte der Nieder⸗Lausitz und de Aemter Senftenberg und Finsterwalde, D. d. den 2 IJull b. J. Berlin, den 20. August 1844. Debits⸗Comtoir der Gesetz⸗Sammlung.
Nr.
2486.
8G Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und General-Inspecteur des Militair⸗Unterrichts⸗ und Bildungswesens der Armee, Rühle von Lilienstern, von Heringsdorf.
Der Geheime Legations⸗Rath, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königl. bayerischen Hofe, von Küster, von Breslau.
Abgereist: Der Hofmarschall und Intendant
1 der Königlichen Schlösser, von Meyerinck, nach Boitzenburg 8
Uichtamtlicher Theil. Inland. 1
* Liegnitz, 31. Juli. Das gegen unser erlauchtes Königs⸗ paar versuchte Attentat mußte in der hiesigen Provinz einen um so
tieferen Schmerz, eine um so lebhaftere Entrüstung erregen, je inni⸗ ger die Liebe ist, mit welcher der Schlesier an seinem Fürsten hängt, je mehr er gewohnt ist, in ihm den Gesalbten des Herrn zu betrach⸗ ten, seine Person als geheiligt und unverletzlich anzusehen, je mehr er sich aller der Wohlthaten erinnert, mit denen das Land in dem Jahrhunderte, daß es dem preußischen Staate zugehört, von seinen Königen überschüttet worden ist. Treten diese Gründe aber auch bei den übrigen Theilen der Monarchie mehr oder minder gleichfalls ein, so walten hier doch noch besondere Umstän so namentlich: daß
Berlin;,
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der Frevler wenigstens seiner Geburt nach der hiesigen Provinz an⸗ 88 hat. Es ist schwer zu entscheiden, welches von den sich durch⸗ reuzenden Gefühlen, Bestürzung, Schmerz, Entrüstung, Freude und Dank gegen die Vorsehung, daß sie die uns so theuren Leben gnädig bewahrt, überwiegend gewesen ist. Insbesondere aber der letztere hat sich überall auf das lebhafteste ausgesprochen. Was in der Stadt Grünberg, wie bereits in diesen Blättern berichtet ist, geschehen, steht in dieser Beziehung keinesweges isolirt, vielmehr kann jenes als ein Beispiel für Alle gelten, wenn die Danksagung auch nicht überall, wie dort, eine feierliche ernstere Gestalt angenommen hat. Nament⸗ lich aber ist auch der Aufenthalt des Königspaars in der hiesigen Gegend vielsach zu unmittelbarer Darlegung der Theilnahme benutzt. So haben nicht nur viele Einzelne zu diesem Behufe sich nach Erd⸗ mannsdorf begeben, es ist nicht nur eine große Anzahl schriftlicher Adressen eingereicht, sondern es haben auch mehrere Kommunen sofort Depu⸗ tationen abgesendet, um ihren Glückwunsch zur Abwendung der Ge⸗ fahr von den allgeliebten Häuptern darzubringen. So sind insbeson⸗ dere am 30sten d. M. dergleichen Deputationen der Städte Breslau Brieg, Schweidnitz, Grüneberg und Löwenberg von Ihren Majestä⸗ ten empfangen worden. Die Anreden des Bürgermeisters Bartsch aus Breslau, welcher vor dem Könige, und des Stadtverordneten⸗ Vorstehers Kopisch von eben dort, welcher vor der Königin das Wort in Aller Namen führte, waren nur Ausdrücke des Gefühls der ganzen Provinz, so daß jenes Ereigniß, so traurig es an sich ist, doch eine lichte Seite hat, die: daß es dem Volke Gelegenheit gegeben, seine
Ee. ehe. . „ . . 7 7 V unverbrüchliche Treue und Anhänglichkeit zu dem geliebten Herrscher⸗ paare von neuem an den Tag zu legen.
* Minden, 4. Aug. Die am L2ossten v. M. Morgens ange⸗ langte Nachricht von dem unerhörten gegen des Königs Majestät gerichteten Attentate hat auch hier, wie an allen Orten der Monarchie, die tiefste Entrüstung hervorgerufen. Wenn jeder Einwohner auch schon im Stillen seinen Dank gegen die Vorsehung dargebracht hatte, so wurde doch das allgemeine Bedürfniß dringend gefühlt, diesen
Dank für die wunderbare Beschützung des hochverehrten Königspaares auch öffentlich zu erkennen zu geben. Das Geläute aller Glocken lud feierlich zu der heute in allen Kirchen veranstalteten ernsten Feier, und die zahlreich wie selten gefüllten Gotteshäuser der Stadt und des Landes zeugten, wie innig und tief die glückliche Wendung jenes Creignisses von Allen empfunden. Die Mitglieder der Königlichen Re⸗ gierung und die übrigen Königlichen und städtischen Behörden hatten sich auf dem Rathhause versammelt und begaben sich von dort zur gemeinsamen Feier in die St. Martini⸗Kirche, als der evangelischen Hauptkirche der Stadt. Die hiesige Garnison war heute Morgen zu gleichem Dankfeste in der Simeons⸗Kirche vereinigt. — Ihre Theilnahme an der Errettung und ihre Wünsche für das Wohl des hohen heißgeliebten Herrscherpaares haben sowohl die Königliche Re⸗ gierung, als auch die städtischen Behörden, gleich nach Eingang jener verhängnißvollen Nachricht in besonderen, an des Königs Majestät gerichteten Adressen niedergelegt. 1
Pvrovinz Schlesien. Die Breslauer Zeitung enthält die folgende, aus Breslau vom 16. Aug. datirte Erklärung: „Wenn⸗ gleich ein ungenannter und mir völlig unbekannter Korrespondent der Sächsischen Vaterlandsblätter (Nr. 126) sichtbar bemüht ge⸗
wesen ist, durch Mittheilung unrichtiger und unwahrer Thatsachen mei⸗ nen Charakter verdächtigen und vielleicht persönliche Erbitterung gegen mich anregen zu wollen, so kann ich doch allen mir Theilnahme wid⸗ menden Personen zu meiner Frende nur anzeigen: daß das nach der
Breslauer Zeitung Nr. 191 angeblich in Berlin verbreitete Ge⸗ rücht, nach welchem in Schlesien ein Attentat auf mein Leben gemacht sein sollte, völlig grundlos ist, daß ich mich vielmehr bei den Be⸗ wohnern dieser Provinz bisher noch überall einer von mir dankbar anerkannten freundlichen und wohlwollenden Aufnahme nur zu erfreuen hatte. Duncker, Königlicher Polizei⸗Direktor aus Berlin.“ Die Schlesische Zeitung giebt in einem Privatschreiben aus Kempen vom 15. August folgende Details über die Gefangenneh⸗ mung Psieg's und Greinert's: „„Gestern Abend wurde der berüchtigte Psieg mit seinem Hauptkonsorten Greinert geschlossen zu Wagen von Strenz, eine Meile von hier, unter einem großen Zusammenlauf von Menschen ins hiesige Inquisitoriat abge⸗ liesert. Diese beiden gefährlichen Menschen, die seit Monaten den hiesigen und namslauer Kreis in Schrecken gesetzt hatten, zechten gestern in einem am Walde isolirt liegenden, zur Herrschaft Strenz gehörigen Hause. Ihr Aufenthalt wurde dem zur Zeit in Strenz stationirten Gendarm Wenzel von hier verrathen, der, vereint mit dem Grundherrn, Herrn von Poser, alle in der Eil zu erlangende Mannschaft aufbot. Nachdem das Haus gehörig umstellt war und Psieg und Greinert merkten, daß sie verrathen seien, krochen sie bewaffnet in den Schornstein. Nur mit Gefahr konnte man sich dem Hause nähern, da ein Kampf auf Tod und Leben mit den Räubern zu erwarten stand; sie auf leichte Art aus dem Schornstein zu bekommen, schien unmöglich. Herr von Poser, als Besitzer des Hauses, befahl also, dasselbe in Brand zu stecken; erst als das Dach brannte, kamen die beiden Räuber aus dem Hause gestürzt. Der Erste war Greinert auf den sogleich viele Schüsse fielen, wodurch er stark verwundet wurde; Psieg war glücklicher, er ist nur am rechten Arm und an der Hand leicht verwundet. Tiotz der größten Gegenwehr bemächtigte man sich ihrer doch bald. Die Nachtwachen des Inquisitoriats wie der Stadt wurden bedeutend verstärkt, weil zu fürchten war, daß die Anhänger der beiden Räuber sie auf irgend eine Art zu befreien suchen würden; eine Vorsicht, die deshalb um so nö⸗ thiger schien, da das hiesige Militair zu den Herbstübungen nach Militsch ausmarschirt ist. Beide, Psieg wie Greinert, sind gesunde kräftige Menschen ungefähr 30 —32 Jahr alt. „Ersterer hat beim Regiment „Kaiser Franz“ G gedient, Letzterer ist ein schon längst gekannter sehr gefährlicher
Provinz Westphalen. Der Westphälische Merkur enthält folgenden Artikel aus Münster vom 15. August:
„Die hiesige Königliche theologische und philosophische Akademie, noch vom lebhaftesten Danke durchdrungen für die im Anfange des vorigen Jahres ihr durch einen jährlichen Zuschuß von dreitausend Thalern Alier⸗ gnädigst bewilligte materielle Verbesserung ihrer Lage, hat so eben eine neue Gnade Sr. Maj. unseres Königs erfahren. Se. Majestät haben nämlich mittelst einer am 23sten v. M. vollzogenen Kabinets⸗Ordre auf den Bericht des Geh. Staats⸗ und Ministers der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal
Angelegenheiten, Dr. Eichhorn Erc., der philosophischen F it di
20 en August
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bisher noch ausgesetzt gebliebbene Ausübung des Rechts, akademische Grade und Würden zu ertheilen, deren sich die theologische Fakultät schon in Folge der im J. 1833 der Akademie übergebenen Statuten bisher zu er⸗ freuen gehabt hat, gleichfalls zu bewilligen geruht. Die Akademie hat damit die Erfüllung ihres noch übrigen, sehnlichsten, lange gehegten und wiederholt von ihr selbst und den westphälischen hohen Ständen am Fuße des Thrones niedergelegten, zuletzt aber von der philosophischen Fakultät Sr. Erc. dem Herrn Minister Eichhorn bei seiner Anwesenheit hierselbst im September v. J. vorgelragenen und mit wohlwollender Zusage seiner Unterstützung entgegen⸗ genommenen Wunsches erreicht, womit das ehrenvolle Bestehen der gesamm⸗ ten Anstalt vervollständigt und sie in Beziehung auf RNang und Rechte den Universitäten Preußens und des übrigen Deutschlands völlig gleichgestellt ist. Dem wissenschaftlichen Leben der Akademie wird damit ein neuer Aufschwung und den Lehrern der krästigste Antrieb und zugleich die Befriedigung gege⸗ ben werden, ihre Bemühungen zur allgemeineren Anerkennung zu bringen, während bisher Viele, welche hier entweder ganz oder doch größtentheils ähre Bildung erlangt, sich von anderen Falultäten Preußens, nicht blos des Auslandes, zum Theil mit Auszeichnung, die akademischen Grade erwar⸗ ben. Diese Nachricht wird nicht verfehlen, besonders in unserem West⸗ phalen einen freudigen Anklang zu finden, und gewiß wird man sich mit der Akademie in dem innigen Danke gegen Se. Majestät den König ver⸗ einigen, Höchstwelcher durch Seine hochherzige Fürsorge für die hiesige Akademie zugleich der katholischen Kirche hiesiger Gegend eine wesentliche Gnade erweist. Möge die Vorsehung, deren sichtbar schützende Hand über Se. Majestät wir jüngsthin zu preisen die schmerzlich⸗freudige Pflicht hat⸗ ten, auch fernerhin gnädigst über Allerhöchstdemselben wachen, daß Er des Segens aller dem Vaterlande mit reicher Hand schon gespendeten und in Seinem großen Herzen noch beruhenden Wohlthaten sich aufs längste und im ungetrübtesten Wohlsein erfreuen möge.“
NRhein⸗Provinz. Am 14. August hielten die Comité⸗Mit glieder des Haupt-Vereins der rheinischen Gustav⸗Adolph⸗Gesellschaft nebst den Deputirten mehrerer Zweig⸗Vereine eine Versammlung zu Unterbarmen. Es waren dazu alle Zweigvereine, die ihren Beitritt zu dem elberselder Haupt⸗Vereine erklärt hatten, eingeladen worden und darin vertreten: die Zweigvereine von Neuwied, Len⸗ nep, Wesel, Jülich und Kleve. Man beschloß, zwei evangelische Schulen (zu Neuluisendorf bei Kalkar und zu Waldbreitbach) zu grün⸗ den und jede durch einen Beitrag von 100 Rthlr. zu unterstützen.
** Danzig, Ende Juli. Der Güterschwindel hat in der letzten Zeit einigermaßen nachgelassen, und nur selten hört man von Verkäufen zu übermäßig hohen Preisen. In dem letzten Jahrzehnt 3 hat nicht nur bei den Gutsbesitzern der Umgegend, sondern auch vor⸗ nehmlich bei den bäuerlichen Einsassen der drei Werder der Wohlstand auf sehr erfreuliche Weise zugenommen. Der Danziger Werder, durch die Deichbrüche des Jahres 1829 an den Rand des Verderbens ge⸗ führt, bietet jetzt ein sehr erfreuliches Bild dar. Ueberall sieht man statt der verfallenen Gebäude, hübsche, feste, zierlich getünchte Häu⸗ ser, Scheuern und Hütten; ein zerlumptes Strohdach, ein den Ein⸗ sturz drohender Giebel ist zur Seltenheit geworden! In gleichem Maße hat sich bei den Hofbesitzern das Innere der Wohnungen ver⸗ ändert und darf oft mit dem eines reichen Bürgerhauses wetteifern Freilich ist auch die Einfachheit der Lebensweise größtentheils verschwun⸗ den, und man hat neue Genüsse, Luxus und Moden kennen gelernt, aber bei den meisten wohlhabenden Bewohnern jenes gesegneten Landstrichs ist augenscheinlich ein besserer Geist eingekehrt, als in der fast noch glänzenderen Zeit bis 1806. Wer es nur irgend erschwingen kann jäßt seine Kinder gut unterrichten und strebt gleichzeitig nach vortheil⸗ hafterer Benutzung des herrlichen Bodens. Die Frucht dieses Vor⸗ wärtsschreitens bleibt aber auch nicht aus, denn der Morgen magde⸗ burgisch, mit Rappsaat oder Weizen besäet, liefert zuweilen einen Jahres⸗Ertrag von mehr als 50 Rthlr. Unter so günstigen Ver⸗ hältnissen ist der Werth des Landes im danziger Werder seit 15 Jah⸗ ren fast auf das Dreifache gestiegen und muß sich noch mehr heben wenn die Normalisirung der Weichsel⸗Deiche so kräftig fortgeht als sie seit zwei Jahren unter Leitung des Wasserbau⸗Inspektors Spittel begonnen ist. Dadurch wird, selbst bei schweren Eisgängen, Sicher⸗ heit erlangt und das unbeliebte Dammschaarwerk vermindert werden. — Die Bewohner der armen Stranddörfer in der frischen Nehrung von Polsk bis Bodenwinkel, haben seit Januar d. J. eine so große Masse See-Bernsteins aufgesischt, als kaum in den letzten 10 Jahren zusammen erlangt worden war. 1 “
**¼ Danzig, 13. Aug. Ueber das Unglück, welches die Hoch⸗ fluthen der Weichsel dem sogenannten Mittelwerder und einigen anderen Ortschaften der frischen Nehrung gebracht haben, können wir Folgendes aus zuverlässigen Quellen mittheilen. Jene Gegend bildet einen sogenannten Ueberfall, d. h., sie ist nicht eingedeicht, um bei dem Eisgange dem hoch angewachsenen Wasser freien Spielraum zu lassen und die Gefahr für die eingedeichten Strecken zu vermindern Solche Ueberfluthungen im Frühlinge thun nicht nur keinen Schaden, sondern bewirken auf dem Acker⸗ und Weidenlande eine Art ägypti⸗ scher Befruchtung, und in der That ist dieser Landstrich einer der gesegnetsten in unserer Nähe. Dagegen hat der Einbruch des Wassers über und durch die aufgeworfenen Sommermatten jetzt, da das Ge⸗ traide beinahe reif, das Heu entweder in Köpfen aufgestellt oder noch auf der Wiese war, höchst verderblich sein müssen. Die Dörfer Steegnerwerder, Glabitz, Poppau, Fischerbabken Stuthoff, der größte Theil von Steegen, Pasewark, die Wiesen von Jaubelanke und die meisten Kampen geriethen am 1. August mehrere Fuß hoch unter Wasser. Das Getraide, ohnehin von dem fortwäh⸗ renden Regen gebeugt, ist durch das mit Sand und Erde gemischte Wasser ganz niedergeworfen, das Heu entweder verdorben oder weg⸗ geschwommen, die Kartoffeln von mehr als 4000 armen Leuten gänzlich verloren. Dem Vieh haben die Stadt⸗Behörden einstweilen die Weide im Stadtforste angewiesen, da aber die Futter⸗Vorräthe fast gänzlich untergegangen sind, so wird viel Vieh verschleudert wer⸗ den müssen, wenn nicht kräftige Hülfe eintritt. Am bedauernswürdig⸗ sten sind jedenfalls die unglücklichen Familien, welche die Kartoffeln, das fast einzige Nahrungsmittel für ein ganzes Jahr, eingebüßt haben.
O Koblenz. Die Direction der Aachener und Mün Feuer⸗Versicherungs⸗Gesellschaft hat von der für das Jahr 1849 auf 8 48,000 Rthlr. sich belaufenden Gewinnhälfte, welche siatutenmäßig
bigen Zwecken bestimmt ist, als Antheil für die Rhein⸗