1844 / 272 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Königliche Schauspiele.

8 Sonntag, 29. Sept. Auf Begehren: Die Hochzeit des Figaro, Oper in 2 Wth., mit Tanz. Musik von Mozart. Figaro. Dlle. Burghardt: Cherubin.) ¹Im Konzertsaale: Die Rosen des Herrn von Malesherbes, ländliches Gemälde in 1 Aufzug, von Kotzebue. Hierauf: Die ge⸗ fährliche Tante, Original⸗Lustspiel in 4 Akten, von Albini. Preise der Plätze: Ein Sperrsitz auf der Tribüne im Saale 1 Rthlr., Parquet 20 Sgr., Balkon 20 Sgr., Steh⸗Balkon 15 Sgr., Parterre 15 Sgr.

Montag, 30. Sept. Grand Divertissement für die Flöte, von Caliwoda, vorgetragen von Herrn Moritz Thiel. Hierauf, zum ersten⸗ male: Mein Herr Onkel! Lustspiel in 3 Aufzügen, von Heinrich Smidt. Dann: Variationes brillantes über ein Thema von Ca⸗

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8 2

(Herr Krause:

8

raffa, vorgetragen von Herrn M. Thiel. Und, zum erstenmale: Bal⸗ der und Sohn, Original⸗Lustspiel in 1 Akt, von M. L. Erich.

Die französischen Theater⸗Vorstellungen werden mit dem nächsten Monat wieder beginnen und im Fengertsoale des Königl. Schauspiel⸗ hauses stattfinden. Meldungen um Abonnements und zwar für die ganze Dauer der Vorstellungen, das ist: vom Monat Oktober bis Ende Juni künftigen Jahres, sind bis zum 29. September c. im Büreau der Königl. General⸗Intendantur abzugeben, wo alsdann

später die Kontrakte abgeschlossen werden.

Königsstädtisches Theater.

Köck und Guste. Vaudeville⸗Posse in

Sonntag, 29. Sept. Vorher: Das bemooste Haupt, oder:

1 Akt, von W. Friedrich.

Der lange Israel. Original⸗Lustspiel in 4 Akten, von Roderich

u“ Benediyx. Debüt.)

Montag, 30. Sept. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum erstenmale in dieser Saison: Lucia di Lammermoor. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti. (Sga. Madalena Belloni: Lucia, als Debüt. Sgr. Borioni: Edgardo. Sgr. Mitrowich: Asthon.)

Dienstag, 1. Okt. Zum erstenmale wiederholt: Lorenz und seine Schwester. Vaudeville⸗Burleske in 1 Akt. (Fortsetzung von: „Das Hausgesinde“) frei nach dem Französischen, von Friedrich. Hierauf: Ein Mann hilft dem anderen. Zum Schluß: List und Phlegma.

(Herr Boden, neu engagirtes Mitglied:

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Alsdorf, als

Berantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Bekanntmachungen. 1403] Bekanntmachung. 5

Am 9. Februar 1835 ist hierselbst der Kammer⸗ gerichts⸗ Salarien⸗Kassen⸗Buchhalter Gottfried Daum ohne Testament mit Hinterlassung eines Nachlasses verstorben, der sich jetzt ungefähr auf 150 Thlr. belau⸗ fen wird, und soll derselbe eine einzige Tochter, Fran⸗ cisca Caroline Daum, verehelicht an den vormaligen Lieutenant von Faber, hinterlassen haben, welche zu Batavia auf der Insel Java lebt, die jedoch aller an sie erlassenen Aufforderungen ungeachtet sich als einzige Erbin nicht hat legitimiren wollen oder können.

Auf den Antrag des dem Nachlasse zugeordneten Kurators, des Justiz⸗Kommissarius Reusche, werden daher alle unbekannte Erben des hier bezeichneten ꝛc. Daum, insonderheit die verehelichte von Faber, Fran⸗ cisca Caroline geborene Daum, hierdurch öffentlich vorgeladen, sich in dem vor dem Kammergerichts⸗Refe⸗ rendarius Großmann hier auf dem Kammergerichte auf den 3. Oktober 1845, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termine zu gestellen und ihre Legitima⸗ tion als Erben zu führen, widrigenfalls der Nachlaß den sich legitimirenden nächsten Erben und in sofern Niemand erscheinen sollte, dem Fiskus als ein herren⸗ loses Gut zugesprochen und demselben zur freien Dis⸗ position verabfolgt werden wird, und der nach erfolgter Präklusion sich etwa noch meldende Erbe alle dessen Handlungen und Dispositionen anzuerkennen und zu üͤbernehmen schuldig, von demselben weder Rechnungs⸗ legung noch Ersatz der erhobenen Nutzungen zu for⸗ dern berechtigt, sondern sich lediglich mit demjenigen, was alsdann noch vorhanden sein wird, zu begnügen verbunden sein soll.

Den Auswärtigen werden die Justiz⸗Kommissarien Becher, Ebell und Justizrath Hülsen als Mandatarien in Vorschlag gebracht. Berlin, den 29. Februar 1844. Königli Hpreußisches Kammergericht.

88 e

11179] Avertissement. Auf dem unter der Jurisdiction des unterzeichneten Ober-Landesgerichts im Spremberg⸗Hoverswerdaer Kreise belegenen, dem Königl. sächsischen Kabinets⸗Minister

uind Staats⸗Secretair Detlev Grafen von Einsiedel ge⸗ hörigen Rittergute Frauendorf haftet im Hypothekenbuche

Kubrica III Nr. 8 eine aus dem Kaufe vom 23. April

813 mittelst Verfügung vom 20. März 1823 eingetra⸗ gene Post von Zwölftausend Thalern für den Königl. sächsischen Major und Postmeister Wolff Wilhelm Lud⸗ wig von Gablenz als ein Ueberrest von ursprünglich

6,000 Thlr. rückständiger Kaufgelder.

Das über jene Post ausgefertigte Dokument ist ver⸗ loren gegangen und soll Behufs der Löschung des Ka⸗ pitals auf den Antrag der Interessenten aufgeboten werden.

Es werden daher alle diejenigen, welche an die zu löschende Post und das darüber ausgestellte Instrument als Eigenthümer, Cessionarien, Pfand⸗ oder sonstige Briefs⸗Inhaber Anspruch zu machen haben, hierdurch zur Begründung ihrer Ansprüche zu dem auf den Sieben und zwanzigsten Januar 1845,

Vormittags 11 Uhr, vor dem Referendarius von Auerswald in unserem In⸗ structionszimmer anberaumten Termine unter der War⸗ nung vorgeladen, daß der Nichterschienene mit seinen etwanigen Ansprüchen ausgeschlossen und ihm deshalb immerwährendes Stillschweigen auferlegt werden wird.

Frankfurt a. d. O., den 13. September 1844.

Königl. preuß. Ober⸗Landesgericht.

[1181] E“ Land⸗ und Stadtgericht Culm. Bei der letzten Weichsel⸗Ueberschwemmung sind in nserem Gerichts⸗Bezirke folgende Bauhölzer gefunden orden, und liegen jetzt: 1) 2 Stück bei Peter Feldt zu Rosnowo, gezeichnet AbPp und MJ. 2) 1 Stück bei Friedrich Radtke daselbst, gez. MJ. 3) 1 Stück bei Johann Grudzinski in Bienkowko, gez. N. 9. αααͥ☚i 4) 3 Stück bei Ferdinand Radtke in Adel. Neudorff, gez. 3 Stück ed in einem u. B P. in einem (J, 1 Stück und 1 Stück ed in einem N△- u. JM. in einem J. 6 Stück bei Peter Baumann in Adel. Czarze, gez. 1 Stück M 9. in einem Oval u. BP. in einem , 1 Stück EB und ed jedes in einem , 1 Stuͤck E in einem —, 1 Stück ed in einem , 1 Stück MG. in einem (1, 1 Stück fa in einem Oval u. 2 in einem O. 6) 2 Stück bei George Lanowsli in Adel. Czarze, gez. JM in einem . 7) 7 Stück bei David Barta in Adel. Czarze, gez. 3 Stück M9. in einem O u. JM in einem , 4 Stück IM in einem . 8) 2 Stück bei demselben, gez. 1 Stück X und 1 Stück NK n u. in einem (I. 9) 6 Srüch bei Tarl Bielau in Benduga, gez. 3 Stück J in einem [1, 1 Stück AI * (—0I, 1 Stück 10) FLin kinem ( iV, und 1 Stück (J., 19) 1 2n ch Ichann Vantel in Schönser, ger. *. I1 X 18a 2 Johann Goerz II. daselbst, gez. 12) 13 Stück bei Johan 11““ d ½ in einem u. MS in einem O, 1 Stüch 88,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden.

1 Stück 11, 1 Stück 8. 1 Stück KI in einem u. 1/„ 1 Stück d2 in einem Q u. M in einem O und 1 Stück V u. 4⸗ in einem N, R 17/.

13) 3 Stück bei der Wittwe Franz daselbst, gez. 1 Stück XR u. dz in einem ₰, 1 Stück 861 u. MI in einem l, und 1 Stück dz in einem , MI in einem I, RB.

14) 4 Stück bei Jacob Wichert II. daselbst, gez. 1 Stück

2. R in einem ½△ n 689, 1 Stück d. in einem

N, M] in einem l, 1 Stück MJ in einem , 2zp in einem und 1 Stück A 37/.

15) 2 Stück bei Franz Goerz in Jamrau, gez. 1 Stück KJ in einem [1, A und 1 Stück BP u. d= in

einem N, g.

16) 2 Stück bei der Elisabeth, verwittweten Schroeder daselbst, gez. 1 Stück X u. MJ in einem (, und 1 Stück T u. M in einem , d.z in einem N,

R. Bæ.

17) 6 Stück bei Johann Walzer daselbst, gez. 3 Stück dz in einem , 1 Stück MJ in einem 4 u. KI. in einem lI, 1 Stück MJ in einem RP und 1 Stück dz in einem ½, MJ in einem J.

18) 2 Stück Hölzer bei Heinrich Wichert daselbst, gez. MI in einem (J.

19) 3 Stück bei Elisabeth, verwittweten Gall, gez. 2 Stück MJ in einem und 1 Stück k in einem . F A.

20) 1 Stück bei Heinrich Bartel zu Jamrauer Horst, gez. U u. MJ in einem J.

21) 2 Stück bei Heinrich Bartel zu Jamrau, gez. MJ. in einem II.

22) 2 Stück bei David Domke in Blotto, gez. Qec.

23) Desgleichen liegt bei George Miehlke in Klein Kaempe 1 aufgefangener Kahn ohne besonderes Abzeichen mit 2 Rudern und 1 Boshaken.

Die unbekannten Verlierer dieser Gegenstände werden hiermit aufgefordert, sich innerhalb 8 Wochen, und spä⸗ testens in dem

auf den 27. November c., 11 Uhr, an der hiesigen Gerichtsstelle vor dem Herrn Ober⸗Lan⸗ desgerichts⸗Assessor Hoene anberaumten Termine mit ihren Ansprüchen bei Verlust ihrer Rechte zu melden, widrigenfalls die vorgedachten Gegenstände deren Fin⸗ dern werden zugeschlagen werden. 8 8

[548] Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 19. April 1844. Das in der neuen Königsstraße Nr. 65 belegene

Ludwigsche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 28003

Thlr. 25 Sgr. 3 Pf., soll

am 26. November 1844, Vormittags 11Uhr,

Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Zu⸗ gleich werden:

1) die verehelichte Ludwig, Wilhelmine geborene Sei⸗ dentopf oder deren Erben zur Wahrnehmung ihrer Gerechtsame,

2) die unbekannten Realprätendenten bei Vermeidung der Präklusion,

öffentlich vorgeladen.

[1176]

Nach den Bestimmungen des Stisters des unter der Gerichtsbarkeit des hiesigen Königlichen Ober⸗Landesge⸗ richts belegenen von Frankenberg⸗Bielwieser Familien⸗ Fideikommisses soll über die zur Succession berufenen Familien ein vollständiges Geschlechts⸗Register geführt und der danach zu entwerfende Stammbaum bei der Fideikommiß⸗Behörde niedergelegt werden.

Dies ist seither in genügender Weise noch nicht ge⸗ schehen. Der gegenwärtige Herr Fideikommiß⸗Besitzer ersucht daher die Herren Mitglieder der successionsbe⸗ rechtigten Geschlechter, ihre Anwartschafts⸗Ansprüche sei⸗ nem unterzeichneten Rechtsfreunde baldigst portofrei mit⸗ theilen und die zu deren Begründung dienenden Urkun⸗ den beifügen zu wollen.

Zur Succession in das Fideikommiß hat der Stifter zunächst seinen Großneffen, den Herrn Carl August Fer⸗ dinand von Frankenberg, und dessen männliche Nachkom⸗ menschaft berufen und für den inz wischen eingetretenen Fall des Aussterbens dieser Linie ferner verordnet, daß alsdann

1) der Major Herr Caspar Siegismund von Lüttwitz,

2) dessen Bruder, der Hauptmann Herr Christoph Au⸗ gust von Lüttwitz,

3) der Major im von Rohrschen Regiment, Herr von Frankenberg, aus dem Hause Zedlitz,

4) dessen männliche Seitenlinie aus dem Hause Zedlitz,

5) Linien aus dem Hause Weigelsdorf un

6) aus dem Hause Wunschütz, und deren männliche Descendenz in der genannten Fol⸗ geordnung substituirt sein sollen.

Von diesen Anwärtern sollen bereits

der Herr Major von Frankenberg ad 3., dessen Bruder, der Hofmarschall Herr von Fran⸗ kenberg, ad 4., der gothaische Etats⸗Minister, Herr Silvius von Frankenberg, aus dem Hause Weigelsdorf, ad 5. ohne männliche Nachkommenschaft verstorben sein: es werden sowohl hierüber, als über das Vorhandensein anderer Successionsberechtigter aus den Häusern Zedlitz

und Weigelsdorf, bestimmte Nachrichten erbeten.

Breslan, den 25. September 1844.

Eugen Müller 6 8 Justiz⸗ Kommissarius.

Allgemein er Anzeiger.

[11780 Bauholz⸗Verkauf. 1“

Montag, den 11. November a. c., Vormittags 11 Uhr, sollen in der Königl. Oberförsterei zu Zanderbrück, Forst⸗Inspection Schlochau, Regierungs⸗Bezirk Ma⸗ rienwerder, aus den Schlägen pro 1845 = 500 = Stück Wahlkiefern, bestehend in extra⸗, ordinair⸗ und Mittel⸗Bauholz, an den Meistbietenden verkauft werden. Der Herr Oberförster Metze zu Zanderbrück, in dessen Dienstwohnung der Licitations⸗Termin abgehalten wer⸗ den soll, wird Kaufgeneigten, die sich deshalb an ihn wenden wollen, nähere Auskunst geben.

Zastrow, den 25. September 1844.

Der Forst⸗Inspektor Bläscke.

Sächsisch-Schlesische Eisenbahn. [1180] Zweite Einzahlung.

Es wird andurch die mit Zehn Thaler auf jede Actie der Sächsisch⸗Schlesischen Eisenbahn⸗Gesellschaft zu lei⸗ stende zweite Einzahlung ausgeschrieben. Dieselbe ist entweder

den 24., 25., 26. Oktober l. J. bei der Leipziger Bank, welche zur Erleichterung der Herren Artionaire Zahlungen annehmen wird, oder

den 29., 30. Oktober, 1. November l. J., von früh 9 bis Nachmittags 3 Uhr, allhier zu Dresden in einem im Landhaus dazu bestimmten Lokale, unter Rückgabe der vom 2. Novbr. 1843 datirten Interims⸗ Actien, gegen welche neue auf die sodann eingeschossenen 20 Thlr. lautende dergleichen ausgegeben werden, mit

9 Thlr. 18 Ngr. baar, -— » 12 » durch Zurechnung der einjäh⸗ rigen Zinsen von den eingezahlten 10 Thlr. zu gewähren

Diejenigen Herren Actionaire, welche die Einzahlung bis zum obigen Schlußtermine, den 1. Novbr. I. I., Nachmittags 3 Uhr, allhier nicht geleistet haben, ver⸗ fallen in die §. 17. der Statuten festgesetzte Strafe von 10 Prozent der Einzahlungs⸗Summe (an 1 Thlr.).

Statuten sind bei der Einzahlung mit zu erlangen.

Dresden, den 21. September 1844.

Das Direktorium der Sächsisch⸗Schlesischen Eisenbahn⸗ Gesellschaft.

Literarische Anzeigen.

( Mijttler

Bei uns erscheint und ist bei E. . Mittler in Berlin (Stechbahn 3), Posen und Bromberg zu haben: Erzherzog Carl von Oesterreich. [1175] Geschildert von Duller,

illustrirt von Geiger.

Dieses Werk erscheint in 20 Lieferungen mit circa 200 Abbildungen. Der Pränumerationspreis ist pr. Lieferung 10 Sgr. Die erste ist bereits erschienen und liegt zur Ansicht vor.

Kaulfuß Ww. Prandel & Co. in Wien.

Im Verlage der Unterzeichneten ist so eben erschienen und in der Hirschwald schen Buchhandlung zu haben: [1168] Kritische, ärztliche und wundärztliche

2 5.2₰ 8₰ 55 Arznei⸗Verordnungslehre. Nach dem heutigen Standpunkte der Chemie und Medizin und mit besonderer Rücksicht auf Einfachheit und Wohlfeilheit der Verordnungen, bearbeitet von einem Universitätslehrer u. praktischen Arzte. 8. Velinpap. geh. 1 Thlr., geb. 1 ½ Thlr.

Das vorstehend angekündigte Buch bietet dem Arzte und Studirenden wirklich das, was sein Titel aus⸗ spricht, und stützt, in strenger Wissenschaftlichkeit, die Lehre von den Wirkungen der Arzneimittel auf den heutigen Standpunkt der Chemie, wodurch von selbst das Streben nach möglichster Einfachheit der Mittel bedingt wird. Es darf diese interessante Arbeit den Aerz⸗ ten und Studirenden angelegentlichst empfohlen werden.

Braunschweig, August 1844.

Friedrich Vieweg und Sohn.

3 3 Musikalien-Leih-Institut

der Buch-, Kunst- und Musikalien-Handlung von

2d. Bote L G. Bock,

in Berlin, Jägerstrasse 42, Ecke der Oberwallstr. Abonnement für 3 Monat 1 Thlr. 15 Sgr. Mit der Berechtigung, für den ganzen gezah Iten Betrag Musikalien als Eigenthum zu entnehmen, 3 Thlr. Ausführlicher Prospekt gratis. Für Auswärtige und auf dem Lande W

Fohne 2 die vortheilhaftesten Bedingungen.

Im Verlage der Unterzeichneten ist erschienen und bei

Alexander Duncker, aönügl. Hofbuchhänd⸗

ler in Berlin, Franz. Str. 21, zu haben:

2 IEE11.““

Von Therese,

Versasserin der „Briese aus dem Süden“, eines „Ta⸗ gebuchs“ aꝛc.

sein Velinpap. Preis 2 Thlr.

Septbr. 1844.

Friedrich Vieweg und Sohn.

[1177]

8. geh. Braunschweig,

[1174] Vorläufige Anzeige. Binnen 8 Tagen erscheint bei Unterzeichnetem Statistische Uebersicht des und Verbrauchs. im preußischen Staate und im deutschen Zoll⸗Verein, in dem Zeitraume von 1840 bis 1842. Aus amtlichen Quellen dargestellt von Dr. C. F. M. Dieterici. E. S. Mittler (Stechbahn 3).

Verkehrs

[943 b] Geschäfts⸗Veränderung!

Durch das im Mai d. J. erfolgte Ableben meines Bruders Ernst ist die von mir mit demselben unter der Firma

Gebrüder Hofrichter geführte Fabrik baumwollener Manufaktur⸗Waaren er⸗ loschen.

80 werde das Fabrications⸗Geschäft in der bisheri⸗ gen Weise unter der Firma .

Friedrich Hofrichter senior . fortführen und bitte, das mir unter der früheren Firma geschenkte Vertrauen auch in der Folge angedeihen zu lassen.

Die Aktiva und Passiva der alten Firma werden von mir und dem Sohne des Verstorbenen, Herrn Frie⸗ drich Hofrichter junior, gemeinschaftlich regulirt werden.

Peterswaldau bei Reichenbach in Schlesien, tember 1844.

im Sep⸗

Friedrich Hofrichter senior.

[948 b] Lonis Frieee, Pfeisen⸗Fabrikant in Angerstein bei Göttingen,

hält Lager 8 8 von allen Sorten Cocus⸗Rockknöpfen, Westenknöpfen, Gamaschenknöpfen und Hosenknöpfen, auch Hosenknöpfen von Knochen in verschiedenen Größen, wie auch in allen Artikeln von Pfeifen in kurz und langen, Kirschröhre, welche die Aehnlichkeit haben wie Weichsel. Da ich diese benannten Artikel selbst anfertige, so verspreche ich

eine gute und billige Waare, wie auch jeden geneigten

Auftrag aufs pünktlichste zu bedienen.

[947 b] Verkaufungen vor Brau nschweig.

Ich beabsichtige meinen Garten außerhalb des Stein⸗ thors (die schönste Lage vor ganz Braunschweig), worauf sich jetzt die Gastwirthschaft nebst Billard befindet, für eine Privat⸗Familie auswärts zu empfehlen, am 4. Ok⸗ tober 1844, Morgens früh 10 Uhr, durch der Herrn Notar C. H. Seifert, Wendestraße Nr. 1414, meistbietend zu verkaufen, wo Reflektirende sich gefälligs einfinden wollen.

Wilh. Huth, außerhalb des Steinthors 8 vor Braunschweig.

Unterricht für Erwachsene

[949 b] im

richtigen Sprechen und Schrei⸗

ben und im Anfertigen schrift— licher Aufsätze.

Beim Beginn neuer Kurse erbitte ich mir gefällige Meldungen jetzt. Für Damen ist der Unterricht in den Zirkeln Nachmittags, für Herren Abends um 7, 8 und 9 Uhr. Wie bisher, unterrichte ich auch ferner einzelne Personen, besonders diejenigen, welche in ihrer Jugend nicht Gelegenheit zur Erwer⸗ bung der nöthigen Schulkenntnisse hatten, und ersuche diese, selbst wenn sie ganz ohne Vorkenntnisse sein soll⸗ ten, sich mit Vertrauen an mich zu wenden, welches ich, wie seit einer Reihe von Jahren, durch Gewissen⸗ haftigkeit im Unterricht und Beobachtung der strengsten Discretion zu ehren weiß.

Ed. Raehse, Lehrer für Erwachsene.

Universitätsstr. 4, Bel⸗Etage.

998 An die delehrlichen Hof⸗ und Stadt⸗Theater⸗Directionen Deutschland erlaubt sich hiermit, seine am 22.

Der U eichnete 1 Der Unterze um erstenmale im Theater Drury

April dieses Jahres z △3 8 83 Lane aufgeführte große Oper: „Die Bräute

532 2 von Venedig“, welche bis zum Ende der Saison 31. Mai dreiundzwanzig Mal mit steigen⸗ dem Beifall wiederholt wurde, in ihrer deutschen, durch Karl Klingemann ganz umgearbeiteten Form den Büh⸗ nen seines Vaterlandes anzutragen. Das vollständige Textbuch und die Partitur werden Mitte September zur Auslieferung bereit sein und können rechtmäßiger⸗ weise ausschließlich nur von dem Kompo⸗ nisten erlangt werden. 8 Julius Benedict, Kapellmeister des Königl. Theaters Drury Lane. 2. Manchester Square London.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für ¼ Jahr. 4 Rthlr. - ½ Jahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. 1 Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr. da

C.

Sir, ü

.

1“

8

Die vierteljährliche Pränumeration

dem angegebenen Datum, frei ins Haus gesandt. kann nicht mit Gewißheit die Nummern erwarten,

finden.

1 2 nhalt.

88

Amtlicher Theil. 8

Inland. Provinz Westphalen. Provinzial⸗Synode. Rhein⸗ Provinz. Aus Düsseldorf. (General⸗Versammlung der rheinpreußi⸗ schen Naturforscher.) Schreiben aus Gnadau. (Der kirchliche Cen⸗ tral⸗Verein der Provinz Sachsen.) 1

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Der baperische Kölner Dombau⸗Verein. Epidemie. Freie Stadt Lübeck. Die Bedeutung der Elbschifffahrts⸗Verträge für Lübeck. Schreiben aus dem Voigtlande. (Das Constitutions⸗Fest und die Verfassung.)

Frankreich. Paris. Hof⸗Nachrichten. Näheres über den Hergang beim Abschluß des Friedens⸗Traktats zu Tanger. Die französische Expedition nach China. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Ma⸗ rokko; die Reise des Königs; mexikanische Händel; Brasilien und der englische Vertrag.)

Großbritanien und Irland. London. Gerücht von dem Anschlusse Montevideo's an Brasilien.

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Marlinez de la Rosa und seine Stellung im Ministerium; Ersparniß im Kriegs⸗Budget; Marolko.)

Syrien. Beirut. Entscheidung der Angelegenheiten des Libanon.

Die Gewerbe⸗Ausstellung der deutschen Bundes⸗ und Zollvereins⸗Staaten.

Sd und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Markt⸗ ericht.

Königsstädtisches Theater. (Ein neues Vaudeville.) General⸗Versamm⸗ lung des Apotheker⸗Vereins in Nord⸗Deutschland.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Wiesenmeister Knipp I. zu Czersk das Allgemeine Ehren⸗

zeichen zu verleihen;

Den ordentlichen Professoren an der Universität in Königsberg in Pr., Regierungs⸗Rath Dr. Hagen IJ. und Dr. Schubert den Charakter eines Geheimen Regierungs⸗Raths; und

Dem Medizinal⸗Rath Dr. Damerow in Halle den Charakter eines Geheimen Medizinal⸗Raths beizulegen;

1 Den Hofgerichts⸗Rath Buddée in Greifswald zugleich zum Rath bei dem dortigen Konsistorium; so wie

Die seitherigen außerordentlichen Professoren Doktoren Hayn und Burdach II. in Königsberg in Pr. zu ordentlichen Professoren in der medizinischen Fakultät, den bisherigen außerordentlichen Pro⸗ fessor Dr. Richelot daselbst aber zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der dortigen Universität zu ernennen.

1“ 1“ 1161111116664*“*“

1) Die Gemälde Königlichen Museum sind an jedem Montag und Sonnabend; die Sammlungen der antiken Vasen, gebrannten Thon⸗ werke und Bronzen im Antiquarium an jedem Mittwoch; die Königlichen Museen ägyptischer und vaterländischer Alterthümer aber an jedem Donnerstag, mit Ausschluß der Feiertage, dem Besuche des Publikums geöffnet, und zwar

in den 6 Winter⸗Monaten von 10 bis 3 Uhr,

Sommer⸗Monaten von 10 bis 4 Uhr. Jedem anständig. Gekleideten ist an diesen Tagen der Eintritt in die genannten Abtheilungen ohne Weiteres gestattet. Kinder unter

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und die Skulpturen⸗Gallerie im

dieser Zeitung beträgt 2 Expedition selbst (Friedrichs⸗Straße Nr. 72) gemacht, und jeder innerhalb der Ringmauer

1 ien HrdüE Zeitung: Friedrichsstrasse r. 72.

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11 811““ I4gt HAhe bezdagtun Lataht., Ii mwanbn. 1b . Auslandes nehmen Bestellung 1

. 118 auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuls.

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Montag den 30 en September

Amn die Leser.

10 Jahren können gar nicht, Unerwachsene aber nur in Begleitung älterer Personen zugelassen werden. 8

2) Die Königliche Kunst⸗Kammer und die ethnographische Sammlung sind an jedem Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag

in den 6 Winter⸗Monaten von 10 bis 3 Uhr, in den 6 Sommer⸗Monaten von 10 bis 4 Uhr geöffnet; der Besuch ist jedoch nur gegen Einlaß⸗Karten ge⸗ stattet, welche auf vorangegangene, beim Kastellan des Kö⸗ niglichen Museums am Lustgarten zu machende Meldungen ebendaselbst verabfolgt werden.

3) Die Sammlung der Handzeichnungen, Miniaturen und Kunstdrucke (Kupferstich⸗Kabinet) im Palais Monbijou ist an jedem Dienstage und Freitage

in den 6 Winter⸗Monaten von 10 bis 3 Uhr,

in den 5 Sommer⸗Monaten von 10 bis 4 Uhr, so weit der beschränkte Raum gestattet, dem Besuch geöffnet.

4) Den Gallerie⸗Dienern, Portiers u. s. w. ist es durchaus untersagt, bei der Ausübung ihrer Dienstpflicht irgend ein Geschenk anzunehmen, weshalb ersucht wird, alle Anerbietungen solcher Art unterlassen zu wollen.

Berlin, den 1. Oktober 1844. 88

Der General⸗Direktor der Königlichen Museen. von Olfers. 8

Die unterzeichnete Kommission für die Gewerbe⸗Ausstellung hat Veranlassung,

1) in Erinnerung zu bringen, daß die Ausstellung am Dienstage geschlossen, an den übrigen Wochentagen von 10 bis 5 Uhr, am Sonntage von 11 bis 5 Uhr zum Besuche geöffnet ist; darauf aufmerksam zu machen, daß die ausgegebenen Frei⸗ Karten nur zu persönlicher Benutzung entweder des darin benannten Eigenthümers oder der Theilhaber der darin bezeich⸗ neten Firma berechtigen; mitzutheilen, daß Kinder⸗Eintritts⸗Karten zu 2 ½ Sgr. und persönliche Abonnements⸗Karten für die Dauer der Aus⸗ stellung zu 2 Rthlr. an der Kasse zu erhalten sind. .“

Berlin, den 21. August 1844. Kommission für die Gewerbe⸗Ausstellung in Berlin.

Viebahn.

Das 35ste Stück der Gesetz⸗Sammlung, welches heute aus⸗ gegeben wird, enthält: unter Nr. 2496. Die Allerhöchste Kabinets⸗Ordre vom 25sten d. M., wegen Ernennung des Geheimen Kabinets⸗Raths Uhden zum Staats⸗ und Justiz⸗Minister, nachdem der Staats⸗ uüunnd Justiz⸗Minister Mühler von der Leitung des Justiz⸗ Miinisteriums entbunden worden. 8 Berlin, den 30. September 1844. Debits⸗Comtoir der Gesetz⸗Sammlung.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats⸗ und Finanz⸗Minister Flottwell, aus der Provinz Preußen.

Der Königl. dänische außerordentliche Gesandte und bevollmäch⸗ tigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Reventlow

Königsstädtisches Theater.

Ein neues Vaubdeville. v““

Am 27. September zum erstenmale; Lorenz und seine Schwester Fca.ge Bugenn⸗ in einem Akt, frei nach dem Französischen von W. Friedrich.“ Lorenz, ein kolossaler Tölpel, dient mit seiner Schwester Charlotte, einem niedlichen und gefühlvollen Mädchen, bei dem Junggesellen Frank, der gumeresag enng, c. 2n Bedsenien alle naseweisen Handlungen

- m S 22 deren naives Wesen ihm je 8 besto gv⸗fe h .vngeüghs. üch. 1e e t,saeehsghen Cserule fees macht und Charlonten ine Pal icht. Die komischen Qui 58,

Pickelhäring seine Schwester un beider dera. 9 bebche ng. dgrans mit manchem treffenden Witz und Wortspiel, die Fecgan F ieser ma K. ren Suppe und vnhe dieselbe genießbar, mitunker so n ckhaft Ducch a. was Tert und Melodieenwahl betrifft, artigen 28 nhns, 119s. dies Vaudeville besonders reich ist, reiht es sich in Fupl⸗ Eken „Köck und Guste“. Namentlich sand das Tambour einer Wirkung an Beifall und wurde da capo verlangt; Herr Grobeagnüorlied rauschenden mit Fetelchnung spielte, richtete in dieser Wiederholung eder 2. ecf Bencas enz⸗Gewinnung an das Publikum, was er in Fgdnn; e 8 im kestropschen Genre gehaltenen Variationen über das S Scsas⸗ ½ 89 lonnte wohl sein, aber es liegt nicht darin“ nochmals e hwork „Es den ir um so überflüssiger fanden, als die Burleske schen ein Luxus, shhen bhanfs Paraphrase 2928 „Plaudite amici, finita comoedia 597 für Ne 1 em Genannten standen Dlle. Ubrich (Charlotte) Feascblicht. Fran ), Herr Gerber (Fuchs) und Dlle. Bartsch (Sbenrimm Fartieen lobenswerth vor. An demselben Abend führte Dlle. L bifn

Rthlr. Preuß. Cour. für das Inland. der Stadt wohnende Pränumerant erhält das Auswärtige, des In⸗ oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen rechtzeitig bei den resp die vor der hier eingegangenen Meldung erschienen sind. , w Uebrigens ist die Einrichtung getroffen, daß Inserate, deren Aufnahme in den All 9 Uhr ab bis Nachmittags 4 Uhr in unserem Expeditions⸗Lokale, Friedrichs⸗Straße Nr. 72, in Empfang genommen werden einer Zeile 2 Sgr. Um wiederholten Anfragen zu begegnen, wird zugleich bemerkt, daß in dem Anzeiger der Allg. Preuß Zeitun machungen der Königl. Behörden, literarischen und Kunst⸗Anzeigen, auch Familien⸗Nachrichten jeder Art, so wie run. Auswärtige haben ihre Inserate unter der Adresse der Expedition in frankirten Briefen einzusenden.

Für einzelne Nummern des Blattes ist der Preis emeinen Anzeiger dieser Zeitung gewünscht wird,

Industrie und

Bestellungen für Berlin werden in der att durch die Stadtpost, schon den Abend vor Post⸗Aemtern; wer dies versäumt, d, an den Wochentagen von Morgens Der Preis der Insertion beträgt für den Raum außer gerichtlichen und anderen öffentlichen Bekannt⸗ Handel bet effende Anzeigen, stets Aufnahme

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7 4 . 4 88 Uichtamtlicher Theil. Inland. . Provinz Westphalen. Am 21. September wurd n 7 ) * 21. 9 82 u 8 Soest in der St. Petrikirche die vierte westphälische Provinzial-Se⸗ node durch den Königl. Kommissar, Bischof Dr. Roß, eröffnet.

Rhein⸗Provinz. In der am 23. September zu Düssel⸗ dorf stattgehabten General⸗Versammlung der Riaturforscher der 185 ßischen Rheinlande lenkte der Vorsitzende u. A. die Aufmerksamkeit auf die Sammlungen des Vereins, und begründete die Nothwendigkeit, daß zur Vereinigung derselben in einem Central⸗Museum ein geeig⸗ netes Lokal gewonnen werden müsse. Die Städte Bonn, Aachen und Düsseldorf wurden zur Aufnahme dieses Museums in Vorschlag gebracht. Bei der Abstimmung siel die Wahl auf Aachen. Als Ort für die nächste General⸗Versammlung wurde Kreuznach genehmigt.

Gnadau, 25. Sept. Heute hielt der kirchliche Central⸗Verein in der Provinz Sachsen dahier seine fünfte Versammlung, abermals unter dem Vorsitze des früheren Seminar⸗Direktors in Weißenfels, jetzigen Pastors in Elbei Dr. Harnisch. Sie bestand aus 250 300 großentheils dem geist⸗ lichen Stande angehörigen Theilnehmer. Der Präses hielt die Eröffnungs⸗ rede, der er die Stelle der heil. Schrift Phil. 2, V. 1— 18 zum ö. gelegt hatte, und worin er zeigte, wie die mannichfachen Kämpfe, welche die Kirche in der Gegenwart zu bestehen habe, doch nur dazu dienen müßten, sie innerlich zu kräftigen und der Wahrheit den Sieg zu verschaffen. Pastor von Tippelskirch aus Giebichenstein hielt denn einen Vortrag über die Liturgie, wies aus ihrem Begriffe ihre Wichtigkeit für die Kirche im Ganzen, wie für die einzelnen Gemeinden und Geistlichen nach, besonders als Bollwerk gegen die drückende Despotie des Subjektivismus; entwickelte die ihrem Begriffe entsprechende Beschaffenheit einer geeigneten Liturgie als organische und anschauliche Darstellung der Haupt⸗Momente des vegllichen Bewußtseins in seiner höchsten und konzentrirtesten Thätigkeit, im Gottes⸗ dienst der christlichen Gemeinde, und zeigte, wie unsere preußische Litur⸗ gie bei zweckmäßiger Benutzung des in ihr gegebenen Stoffes in Ganzen der hiermit gesetzten Aufgabe entspreche. Den Beschluß machte eine in die seelsorgerische Wirksamkeit tief eindringende Ab handlung des Pastor Dr. Friederich aus Wernigerode über die Hausbe⸗ suche der Geistlichen bei den Gliedern seiner Gemeinde, die sich an desfall⸗ sige Vorschlä e des Pfarrers Dr. Liebetrut in Wittbrietzen in der Evan⸗ gelischen Kirchen⸗Zeitung, Jahrg. 1843 Nr. 34 und 45, anschloß. Es wurde die Berechtigung nicht nur, sondern die Verpflichtung dazu durch die Beziehung auf Allg. L. R. Th. II. Tit. 11 §§. 75, 76, 92 nachgewie- sen und die zweckmäßigste Art derselben von verschiedenen Seiten her auf 8 erschöpfende Weise beleuchtet. Für die nächste auf den zweiten Mittwoch nach Ostern k. J. festgesetzte Versammlung, für welche zum Präses Pastor Westermeier in Biese erwählt wurde, soll das Verhältniß der Presbyteren und Diakonen in der alten christlichen Kirche, so wie das Verhältniß von Buchstabe und Geist in der heiligen Schrift besprochen werden.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Das am 23. September erschienene Regierungsblatt bringt eine Bekanntmachung des allgemeinen Verwaltungs⸗Ausschusses des bayerischen Kölner Dombau⸗Vereins, welcher zufolge die reine Einnahme der Kreis⸗Ausschüsse 1842 in 30,267 Fl. bestand, von denen unterm 6. August v. J. an die Dom⸗ bau⸗Behörde in Köln der Betrag von 28,000 Fl. abgeliefert wurde. Die Baarlieferungen der Kreis⸗Ausschüsse 1843 betrugen 30,475 Fl., so daß die Haupt⸗Kasse 1843 mit 32,742 Fl. abschließt. Der

Campi aus Wien drei Nationaltänze aus. Das noch jugendliche Mäd⸗ chen hat Talent, das aber in einem Orte wie Berlin, wo man die Som⸗ mitäten der Balletkunst zu sehen gewohnt ist, nicht zur Beachtung kommen kann. . ““

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General⸗Versammlung des Apotheker⸗Vereins in Nord⸗Deutschland,

gehalten zu Köln am Rhein.

Köln, 20. Sept. Von nah und fern kamen in diesen Tagen, na⸗ mentlich am 7ten d. M., Apotheker hier an, um der Versammlung des norddeutschen Apotheker⸗Vereins beizuwohnen. Der Verein besteht nung schon 24 Jahre und zählt jetzt gegen 1400 wirkliche Mitglieder. Von dem Herrn Hof⸗Apotheker Sehlmeyer, der die Anordnungen zur Feier der Versammlung getroffen, wurden die Kommenden freundlichst empfangen. Schon am 7. September Abends wurde vom Direktorium eine Konferenz, die innere Verwaltung des Vereins benreeffend, gehalten.

Am 8. September Morgens 10 Uhr begann die erste öffentliche Sitzung, wobei einige siebenzig Mitglieder zugegen waren. Der Ober⸗Direktor des Vereins, Dr. Bley aus Bernburg, der würdige Nachfolger des frü⸗ heren Gründers und Ober⸗Direktors des Vereins, des zu früh ver⸗ storbenen Hofraths Dr. Brandes, eröffnete die Versammlung durch freund⸗ liche Begrüßung der Anwesenden, indem nicht allein Mitglieder des nord⸗ deutschen, sondern auch des süddeutschen Apotheker⸗Vereins sich eingefunden, mit der Gedächtniß⸗Rede auf die Gebrüder Nees von Esenbeck, nach deren Namen, als Anerkennung ihrer großen Verdienste um die Naturwissenschaf⸗

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n, das nächste 1 ter H näͤchste Vereinsjahr benannt werden soll.

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Hierauf wurde eine Uebersicht der inneren Verwaltung des Vereins gegeben; Medizinal⸗Assessor Apotheker Overbeck aus Lemgo legte die Rechnungen vor, woraus das günstige Resultat sich ergab, daß von nun an nicht mehr ein Defizit stattfinden, sondern daß schon im nächsten Jahre 5 - Ueberschuß zur Vermehrung des Vereins⸗Kapitals übrig blei-⸗ ben wird.

Zur Lösung der von der Hagen⸗Buchholzschen Stiftung im ver- flossenen Jahre aufgegebenen Preisfrage waren 11 Abhandlungen eingegan- gen, wovon einige, weil sie zu spät eingesandt, nicht beachtet werden konn⸗ ten, keine wurde des ersten Preises für würdig erkannt. Nur der zweite und dritte Preis, die silberne und bronzene Medaille, wurde fünf Abhand⸗ lungen zuerkannt. Die Preisfrage für das nächste Jahr wird in dem Ar⸗ chive des Vereins bald bekannt senct werden; sie wird sich wahrscheinlich über das Antimon- Oryd und über den Brechweinstein erstrecken.

Nachdem diese Geschäfts⸗Angelegenheiten beendigt, wurde zur Mitthei⸗ lung der in großer Anzahl angemeldeten wissenschaftlichen Vorträge ge⸗ schritten. Es sprach zuerst Dr. Herzog aus Braunschweig über die Zer⸗ setzbarkeit der Jodtinktur und die Mitiel, ihren Werth zu prüfen. Dr. Voget aus Heinsberg gab an, daß er in der konzentrirten Schwefel⸗ säure ein Mittel gefunden habe, die Verfälschung ätherischer Oele mit Terpentinöl zu entdecken. Dr. Meurer aus Dresden, welcher die Sekretariats⸗Geschäfte übernommen hatte, theilte in fragmentarischer Kürz seine Bemerkungen mit, die er in letzter Zeit sowohl bei seinen chemischen Arbeiten im Laboratorium, als auch bei polizeilichen und gerichtlichen Un- tersuchungen gesammelt hatte. Dr. Riegel aus St. Wendel verlas eine sehr ausführliche Abhandlung über die Zersetzung des Calomels, wenn e mit Blausaͤure, blausäurehaltigem Wasser oder Chlorsalzen zusammenkömmt was für die praktische Medizin gewiß von eben so großem Werth ist, als

für die Pharmacie; es sprach derselbe ferner über die Unter uchun de W1

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