1846 / 60 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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erhalten gesucht wird. England und Frankreich sind leine Muster für uns, die segensreiche Entwickelung der materiellen Thä⸗ tigkeit in Preußen aber, auf welche unser Blick mit Recht gerichtet ist, ist keinesweges alleinige Folge des dortigen Zoll⸗Systems, und so herrliche Früchte dasselbe trägt, sie wären wohl schwerlich ein⸗ getreten, wenn nicht auch zuvor oder gleichzeitig die anderen Vorbedin⸗ gungen einer solchen Zoll⸗Verfassung realisirt worden wären. Auch der bei uns herrschende ruhige Gang wird keine tief eingreifende Aenderung ohne die nöthige Vorbereitung gestatten. Den Betheiligten mag einstweilen die Versicherung genügen, daß die ganze, so viel ge⸗ fürchtete Systems⸗Aenderung blos auf T ifs⸗Modisizirung einiger weniger Artikel sich erstrecken wird. 1

Frankhkreich.

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 20. Februar. Der Antrag des Herrn Desmousseaux de Givré in Bezug auf die Schlachtvieh⸗Besteuerung, der heute auf der Tagesordnung stand, wurde von den Deputirten mit solcher Gleichgültigkeit behandelt, daß kurz vor Eröffnung der Diskussion desselben eine große Anzahl von Mitgliedern die Kammer verließ und es daher Niemand der Mühe werth hielt, im Allgemeinen das Wort über die Sache zu nehmen. Der Präsident verlas sogleich den ersten Artikel des Gesetz⸗Entwurfs, wonach vom Januar 1847 an auf Vieh aller Art die L ctroi⸗Abgabe nach dem Gewicht erhoben werden soll, außer wenn hiernach die Ab⸗ gabe von Ochsen nicht 5 Fr., die von Kühen nicht 3 Fr. die von Kälbern nicht 1 ½ Fr. und die von Schafen nicht Fr. überstiege, in welchem Fall die Besteuerung nach dem Stück beibe⸗ halten bliebe. Herr Grandin widersetzte sich diesem Artikel im Interesse der Schafzucht; die Abgabe nach dem Stück, sagte er, be⸗ wege die Landwirthe zur Zucht größerer Thiere, und je größer das Schaf, desto gröber die Wolle. Herr Deslongrais meinte auch, die Herabsetzung der Octroi⸗Abgabe würde dem Konsumenten nichts nützen, denn gesetzt selbst, die jetzige Steuer von 24 Fr. würde ganz aufgehoben, s wäre das Resultat nur eine Preis⸗Erleichterung von 6 Centimes auf das Kilogramm; die Viehhändler und Schlächter würden daher allein gewinnen, der Landwirth leiden und der Konsu⸗ ment keinen Vortheil haben. Herr Berryer war derselben Mei⸗ nung und hielt es für das Angemessenste, jeder Stadt die Wahl zwischen den beiden Systemen zu überlassen. Die weitere Berathung

wurde hierauf vertagt.

Sitzung vom 21. Februar. Die Verhandlung über den Antrag O'Barrot's ist durch die Wendung, welche sie dadurch erhielt, daß legitimistische Mitglieder der Kammer, an ihrer Spitze Herr Berryer, von der Opposition sich trennten und mit dem Ministerium stimmten, zu einer der wichtigsten Fragen dieser Session geworden. Wir theilen daher noch das Wesentlichste aus dem weiteren Verlauf der Debatte mit, von da an, wo unser gestriger Bericht abbrach. Der Gesetzentwurf über den mittleren Unterricht, um den es sich handelt, war bekanntlich noch von Herrn Villemain vorbereitet und im Jahre 1844 zuerst der Pairs⸗Kammer vorgelegt worden. Diese hatte mehrere Veränderungen darin vorgenom⸗ men, welche die Gewalt der Universität, den Ansprüchen des Klerus gegenüber, mehr beschränken sollten. Im entgegengesetzten Sinne war der Bericht abgefaßt, welchen Herr Thiers im Namen der Kommission abstattete, als der Gesetz⸗Entwurf an die Deputir⸗ ten⸗Kammer gelangte. Diese Kommission bestand aus den Deputir⸗ ten Tocqueville, Thiers, St. Marec Girardin, Carne, Salvandy, Re⸗ musat, Quinette, Odilon Barrot und Dupin. Der Bericht aber blieb ohne Resultat, denn die Session nahte ihrem Ende, und der Unter⸗ richts⸗Minister, Herr Villemain, der von einer momentanen Geistes- krankheit befallen wurde, welche man den Konflikten zuschrieb, in welche er durch die Unterrichtsfrage gerathen war, erhielt Herrn von Salvandy zum Nachfolger. Seitdem hat man den betreffenden Gesetz⸗ Entwurf ganz ruhen lassen. Im Dezember v. J. wurde das mit der Universität verbundene oberste Unterrichts⸗Kollegium in der vielbesproche⸗ nen Weise umgestaltet, und diese Maßregel wurde jetzt von den Herren Odilon Barrot und Thiers als ein neues Motiv angeführt, um die Wiederaufnahme des unerledigten Gesetz⸗Entwurfe zu verlangen. Es ist schon erwähnt worden, daß die Minister Salvandy und Guizot diese Wiederaufnahme jetzt für unzeitgemäß erklärten, einmal, weil man erst die Umgestaltung des Unterrichts⸗Raths, die mit Hinsicht auf Erfüllung des 69sten Artikels der Charte, die Gewährung der Unterrichts⸗Freiheit betreffend, nothwendig gewesen sei, in ihren Wir⸗ kungen erproben müsse, und dann, weil die jetzige Kammer ihrem Ende entgegengehe, also keine Aussicht sei, diese schwierige Frage, welche noch lange reifliche Erwägungen erheischen dürfte, von ihr erledigt zu sehen. „Aber“, sagte Herr Thiers, zum Unterrichts⸗Minister sich wendend, „Sie sagten ja, jene Verordnungen vom 7. Dezember hätten zum Zweck, die Diskussion des Gesetzes zu erleichtern.“ „Allerdings“, antwortete Herr Salvandy, „aber die Arbeit ist schwierig und vielumfassend. Drei Systeme liegen vor: der ursprüngliche Gesetz⸗ Entwurf der Regierung, der der Pairs⸗Kammer und der der Kom⸗ mission der Deputirten⸗Kammer; es ist Zeit nöthig, um sie in Aus⸗ gleichung zu bringen.“ „Drei Entwürfe!“ rief Herr Thiers, „aber, Sie, Herr Guizot, Sie gehörten ja zu dem Kabinet, als der Gesetz⸗ Entwurf der Pairs⸗Kammer zu uns gelangte, und Sie übernahmen die Verantwortlichkeit dafür.“ „Ich lehne sie auch nicht ab“, ver⸗ setzte Herr Guizot, „aber es sind seitdem neue Umstände eingetreten; neue Betrachtungen haben sich uns dargeboten; es sind, meiner Ansicht nach, manche Bestimmungen in dem Gesetz⸗Entwurf zu ändern, neue aufzuneh⸗ men.“ Herr Thiers: „Ich muß der Kammer in Erinnerung bringen, daß alle wichtige Fragen in dem Kommissions⸗Bericht mit Freimuth und Klarheit behandelt sind. Der Minister der auswärtigen Angelegen⸗ heiten aber hat seine Gedanken in Allgemeinheiten gekleidet und alle Meinungen zu befriedigen gesucht; er hat einerseits die Vertheidiger des Staats⸗Interesses zufriedenstellen wollen, denn er ist zu aufge⸗ klärt, um dieses zu verkennen; er hat andererseits das Recht der Fa⸗ milie bei dem Unterricht der Kinder in einer Weise ausgelegt, daß er einen Beifall sich erwarb, an den die Juli⸗Regierung nicht gewöhnt ist. (Reclamationen. Herr Berryer: „Ich verlange das Wort.“ Ein Mitglied: „Da ist die Spaltung ja bewerkstelligt.“) So lange die Regierung die Dinge in demselben Zustand beließ, habe ich ge⸗ schwiegen. Sobald sie aber mit einem bedeutsamen Akt hervortrat, von dem hier oft die Rede gewesen, war es meine Absicht, daß wir sie, insofern es uns zusteht, auffordern müßten, sich über die Frage auszusprechen. Sie hat gesprochen, ich kann ihre Gründe nicht gelten lassen, sie bestätigen mich mehr und mehr in der Ueberzeugung, daß man das Dunkel suchte. Und was man auch von dem Zustand der Kammern sagen möge, es wäre eine seltsame Er⸗ klärung, zu behaupten, wir seien nur dazu gut, das Budget zu be⸗ willigen.“ (Murren im Centrum.) Herr Berryer erklärt, er habe gegen den Gesetzentwurf sprechen wollen; da man aber versprochen, einen freisinnigeren Entwurf einzubringen, so müsse er sich gegen die Wiederaufnahme des früheren Gesetzentwurfs erklären. (Mehrere Stimmen links: „Die Sache klärt sich auf!“ Stimmen in Centrum: „Die Spaltung ist entschieden bewerkstelligt“.) Herr Thiers: „Fühlt die Regierung nicht das Bedürfniß, Herrn Berryer zu antworten und ihre Weigerung, den Gesetz⸗Entwurf jetzt wieder aufzunehmen,

anders zu motiviren, als er es gethan?“ Herr Guizot: „Die Re⸗

gierung wird, sobald es ihr angemessen scheint, und gewiß in nicht ferner Zeit, Ihren Berathungen einen Entwurf vorlegen, in welchem alle diese Fragen behandelt und gelöst sein sollen. Ich übernehme im voraus die Verantwortlichkeit dafür, keine andere Verantwortlichkeit als die meinige, als die meiner Handlungen, meiner Ansichten; es steht je⸗ dem Mitgliede dieser Kammer frei, die Beschlüsse der Regierung zu billigen oder zu bekämpfen, und ich habe nicht auf das zu antworten, was ein Mit⸗ glied von diesen Beschlüssen denkt. Ich glaube nicht, daß allgemeine Gedanken durchaus dunkel sein müssen; und ich bin überzeugt, daß die, welche ich der Kammer dargelegt, von Jedermann verstanden worden sind, von meinen Gegnern sowohl wie von meinen Freunden. (Beifall.) Der Gesetz⸗Entwurf, den die Kammer zu erörtern haben wird, wird mit diesen Gedanken in Einklang sein. Er wird sich das zu halten, die Verheißungen der Charte in Betreff der Freiheit des Unterrichts zu erfüllen und die höchste Leitung des öffentlichen Unterrichts so zu ordnen, daß sie beiden Zwecken entspreche. Heute handelt es sich nur um die Frage der Zeitgemäßheit, es handelt sich nicht um unbestimmtes Hinausschieben, noch darum, die Frage anders als durch ein Gesetz zu ordnen, heute handelt es sich nur darum, ob Re⸗ gierung und Kammer jetzt in der besten Lage sind, dies zu unterneh⸗ men. Wir sind nicht dieser Ansicht.’“ Herr Thiers: „Ich habe nicht die Anmaßung, einen so gewandten Redner, wie den Herrn Minister, zu einer Erklärung zu zwingen, wenn er sie nicht geben will. Er sagt, der vorzulegende Gesetz⸗Entwurf werde die Ver⸗ sprechungen der Charte erfüllen. Allein unter diesem Namen kann man einen Gesetz⸗Entwurf vorlegen, der die gefährlichsten Feinde un⸗ serer Institutionen befriedigen könnte. Es ist klar, daß die Regie⸗ rung ihre Meinung geändert und daß sie aus Schonung für eine ge⸗ wisse Partei die Wiederaufnahme des Gesetz-Entwurfs ablehnt, den sie selbst im Namen des Königs hier eingebracht hat.“ Herr Guizot: „Der ehrenwerthe Redner hat erklärt, daß selbst nach seiner eigenen Ansicht neue Thatsachen die Lage der Dinge verändert haben. Könnte Herr Thiers etwa wollen, daß die letzte Diskussion mich nicht über den ursprünglichen Entwurf etwas Neues gelehrt, den ich übrigens nicht desavouire? Sind denn die Diskussionen in den beiden Kam⸗ mern für nichts? Während ich meine ersten Ueberzeugungen beibe⸗ halten, habe ich neue Einsicht gewonnen. Gerade der Diskussion liegt es ob, neues Licht zu verbreiten. Jeder von uns, Herr Thiers selbst, hat viel in der Diskussion zu lernen. (Gelächter.) Herr Thiers be⸗ rief sich auf die Zukunft. Es giebt eine ferne und eine nähere Zukunft. Wir werden vor beiden erscheinen, vor der nahen Zukunft, um die vorzulegenden Gesetz⸗Entwürfe zu erörtern; vor der fernen, wo die Gesetz⸗Entwürfe durch die Erfahrung des Landes beurtheilt werden mögen. Dann werden wir sehen, wem das Land Recht geben wird.“ Herr Thiers: „Der Herr Minister un⸗ terscheidet eine große und eine kleine Zukunft, wie er einst eine kleine und eine große Politik schied. Unter großer Zukunft versteht er die seinige, unter der kleinen die unsrige. Er sagt, er habe noch viel zu lernen. Herr Guizot ist zu bescheiden. Er sowohl wie ich, wir haben in dieser Frage nicht viel zu lernen, denn hier han⸗ delt es sich um die wesentlichen Prinzipien der Gesellschaft; diese Prinzipien datiren seit 1789. Durch neue Beschlüsse hat sich das Benehmen des Ministeriums geändert, und da diese Handlungen mit seinem früheren Benehmen unverträglich sind, so sind sie es auch mit dem Gesetz⸗Entwurf. Erlauben Sie mir ein letztes Wort: Als man einwilligte, die Staats⸗Gesetze auszuführen, die Unterrichts⸗Freiheit zu gewähren, da war ich zufrieden; nur Eines fürchtete ich, man möchte dieses Zugeständniß uns bezahlen lassen; ich sehe jetzt, man läßt es uns bezahler.“ Zur Linken: „Ja, ja.“ Lange Aufregung. Man ruft zur Abstimmung. Diese ergab bekanntlich für den Antrag Odilon Barrot's 144, dawider 211 Stimmen.

Paris, 23. Febr. Nach dem von der Pairs⸗Kammer ange⸗ Uh Beseb- Enwurf über die Fabrik-Muster soll ein Raub am Eigenthum derselben mit 100 bis 2000 Fr. und der Verkauf von Waa⸗ ren, welche nach Mustern gemacht sind, von denen unberechtigter Ge⸗ brauch gemacht ist, mit 200 bis 4000 Fr. Geldbuße, jeder Rückfall in dieselbe Uebertretung des Gesetzes aber noch außerdem mit einer ein⸗ bis sechsmonatlichen und jeder wiederholte Rückfall mit einer zweimo⸗ natlichen bis einjährigen Gefängnißstrafe geahndet werden. Auslän⸗ der genießen ebenfalls in Frankreich alle Vortheile dieses Gesetzes.

Der Constitutionnel entwirft zwar auch ein ziemlich düsteres Gemälde von dem Zustand der Dinge in Algerien, enthält sich aber aller Bemerkungen über das Kriegsführungs⸗System des Marschall Bugeaud, den dieses Blatt stets in Schutz zu nehmen pflegt, während die anderen Oppositions⸗Blätter ihn mit großer Heftigkeit angreifen. Das Organ des Herrn Thiers schreibt dagegen alle Unfälle des letz⸗ ten Feldzuges in Algerien dem Verhalten des französischen Ministe⸗ riums zu, besonders in Bezug auf Marrokko. „Wir werden“, sagt es, „niemals eine sichere Unterwerfung erlangen, bevor nicht Abd el Ka⸗ der ganz außer Stand gesetzt ist, die Stãmme anzugreifen und zu züchtigen. Dies hätten wir durch unseren Feldzug nach Marokko erreichen können. So müssen wir denn unseren Vertrag mit dem Kaiser Abd el Rhaman, der noch dazu so schlecht ausgeführt wird, sehr theuer bezahlen.“ 1 8

Der Handels⸗Minister hat die Handels⸗Kammern von Paris und anderen Städten benachrichtigt, daß die Regierung ein Schiff auszu⸗ senden im Begriff stehe, welches die Westküste von Madagaskar zu kommerziellen Zwecken besuchen solle. Ein Abgeordneter der Stadt Nantes soll die Reise an Bord dieses Schiffes mitmachen, um auf allen Punkten, die an jener Küste besucht würden, Proben von französi⸗ schen Manufaktur⸗Waaren bekannt zu machen. Die Handels⸗Kammern werden darauf aufmerksam gemacht, diesen Abgeordneten mit geeigne⸗

ten Mustern zu versehen.

*x Paris, 23. Febr. In der heutigen Sitzung der Depu⸗ tirten⸗Kammer legte Herr Garnier Pages eine von 7000 Ar⸗ beitern von Paris unterzeichnete Petition gegen das Gesetz über die Arbeitsbücher vor. Der Präsident verliest ein Schreiben des Herrn Dupin des Aelteren, welcher der Kammer den Tod seines Bruders, Herrn Philipp Dupin, Deputirten der Yonne, anzeigt. Herr Dupin der Aeltere bittet daher für sich um Urlaub, um sich nach Pisa zu begeben und dort seinem verstorbenen Bruder die letzte Ehre zu er⸗ weisen. Wird bewilligt. Die Kammer setzt darauf die Diskussion des Antrags des Herrn Desmousseaux de Givré fort über die Aende⸗ rung der Steuer auf Einfuhr des Schlachtviehs.

Herr Dezenneris spricht zu Gunsten des Entwurfs. Die Höhe der Ockrois auf das Schlachtvieh sei eine Ursache der Abnahme des Verbrauchs an Fleisch. Da die Abgabe für die großen wie für die kleinen Thiere die nämliche sei, so führe man nur die der ersteren Qualität auf die Märkte. Wenn die Steuer nach dem Gewichte aufgelegt würde, so würden bald auch kleine Thiere zu Markt gebracht werden. Der Verkauf würde sich also größerer Anerbicten zu erfreuen haben, die Preise dadurch sinken und das Fleisch dann auch den arbeitenden Klassen zugänglich werden. Der Redner sucht die Einwürfe wegen angeblich schwierigen Vollzuges zu wider⸗ legen. Das Wiegen der Thiere unterliege durchaus keiner Schwierigkeit.

Herr Duprat wünscht die Meinung der Regierung über den Vorschlag

u hören.

Der Handels⸗Minister: Die Regierung sei der Ansicht, daß Al⸗ les, was die Preise des Fleisches vermindern, den Verbrauch vermehren und den Arbeitern zugänglich machen könne, eine gute Maßregel sei. Einver⸗

Zweck, glaube die Regierung jedoch, einige der v ften schwer zu vollziehen sein, darunter die des W Der Antrag gehe zu sehr in Einzelnheiten ein. der Verwaltung überlassen bleiben sollen. in den Geist des Prinzips des Antrags ein.

Die Frage sei schon voriges Jahr verhandelt wor, Voriges Jahr handelte es sich u

standen über den, genen Maßregeln dür gens der Thiere. hätte die Obsorge die Regierung ganz Herr Berryer: den, sei aber jetzt nicht mehr dieselbe. Einfuhr des ausländischen Schlachtviehs in Frankreich. Offenbar sei di Versteuerung nach dem Stück der französischen Viehzucht ungünstig gewesen, üchter hätten Interesse an der Modisccation derselben. dem Stück schließe ihre kleinen Thiere vom Markte aumf Jetzt aber handle es sit Die Motive zu dieser Aenderung sein Der Redner läßt zwar den Grundsatz der Abgalß will aber ein ganz anderes System, als das dah Man solle den Gemeinden die Wahl der Erhebungsweise deß Abgabe überlassen, sei es nach dem Gewi 1- Herr von Lamartine bekämpft dieses neue System, auch für Beförderung eines vermehrten Verbrauchs und Verminderung da Die Kammer und die Regierung dürfen das Recht der No⸗ gelung eines so wichtigen Punktes nicht aus Händen geben. des Herrn Desmousseaux de Givré erfülle vollkommen alle wünschenst Zwecke, er werde daher für denselben stimmen. „Lassen Sie uns“, schließt de Redner, „wohlfeile Lebensmittel für das Volk votiren, und wir werden unseren Hoffnungen uns nicht getäuscht sehen.“ Herr Thil will zwar diesen allgemeinen Zweck an die Erreichung desselben durch nach dem Gewichte werde das aus französischen Markt führen, das habe Heir von L vorhergesehen.

iglösen Freiheit, deren

Die Vichzi Versteuerung nach Stück ihre während die großen ausländischen dahin kämen. nur noch um den inneren Verkehr. nicht mehr dieselben. 2 m Gewich

ziel stecken, die Rechte des Staats im öffentlichen Unterricht aufrecht nach dem Gewicht zu, chte oder nach dem Stück. erklärt sich jedoch

Fleischpreise.

auch, glaubt aber wicht den gestellten Antrag. Die Versteuerung ländische Schlachtvieh in Masse auf den amartine wohl auch selbst

2 t dner, seine Ansicht ni t über yvf 1 4 b Lamartine bitzet den Rednen, seine Aufccht niche zin üdn usgetretenen Geistlichen den Wiedereintritt in die Staats⸗Kirche

treiben, er sehe voraus und wünsche eine Herabsetzung der Einfuhr fremdent Schlachtviehs. (Allgemeine Zustimmung.

Herr Thil erklärt wiederholt Dieselben seien nich Vertrag mit Sardinien keine Aber die nationale Erzeugung b j Sehen Sie auf England.) Der Redner findet das Man solle überzeugt sein,

de an den Douanen⸗Gesetzen fest hibitiv, der Beweis liege darin, daß der Versteuerung dem Gewichte nach aufgestellt eduͤrfe des Schutzes. (Lärmen und Beispiel Eng. daß England hl zugesehen habe, welch erde, und daß es siche tert noch fort.

lands gefährlich nachzuahmen. ehe es eine liberale Maßregel annehme, erst wo Wirkung dieselbe zu Hause bei ihm herbeiführen w sei, keinen Schaden dadurch

Die Büreaus der Kammer und Supplementar⸗Kredite für sprach zu Gunsten der Fünf der ernannten Commissaire behalten für den Gese des Marschalls

Die Sitzung dan prüften heute die außerordentlichen Algerien. Herr Mounier de la Sizerann Errichtung eines Vice⸗Königthums in Algerien sind unbedingt, vier nur mit Vor⸗ Auch das Kriegführungs⸗S d wurde mehrfach getadelt. Großbritanien und Irland

Die Voranschläge für die englische Ma⸗sd was man neulich von angeblichen 2 1] 8 Rein zum Seedienstezt sich gezeigt, daß die dortigen unbedeutenden Vorfälle Un⸗ ttt, während für 1846 nurznungen waren, wie sie an einem verhältnißmäßig kleinen Orte Gegen die Gesammtsummeg eine Arbeiter⸗Bevölkerung von 7 8000 Webern zusammen 8 Netto⸗Verwendung darum größer, als er 85 schiffe, dessen Bedarf nicht 1846 erfordert werden 5 Für den effektiven Dienst 790,664 Pfd. St., und 1847 sind Die Erfordernisse für den nicht ef⸗ für 1847 auf 1,348,318 Pfd. St. ange 201 Pfd. St. bestimmt, so daß hier eine Ver⸗

zu erleiden.

t⸗Entwurf.

London, 21. Febr. rine betragen für 1846— 3 Pfd. St. mehr als 8 14,288 Pfd. St. angese bestimmt sind.

für 1846 ist. werden davon 6,5 6,011,590 Pfd. St. dazu ist der Unterschied dieser zunächst erscheint, weil für den der Paket Dienste gerechnet wird, und 1847 nur 128,593 Pfd. St. waren für 1846 ausgeworfen 4, 5,324,563 Pfd. St. verlangt. fektiven Dienst sind für 1846 auf 1,385, minderung eingetreten ist.

Die Debatte im Unterhause über Sir R. Pe 1 bereits auf die dritte Woche vertagt worden ist,

zum eigentlichen

regeln, welche nunmehr an, niecle nennt sie chen der Premier⸗Minister mit Berühmtheit“ zu vergleichen sei,— unermüdliches allnächtliches Erzählen geres Dasein zu Redner wälzen sich im Sumpfe ab durch die Dornenpfade der die Erde in rechtwinkelige

erlangen hoffe.

Aecker eingetheilt ist der ihren ungefähren Ertrag angiebt

wie ein alter Philosoph behauptern In dieser Einöde ist d irn Duncombe wie d

von Zahlen wimmelt, jeder mit einem Zettel beklebt, und die Seele des Universums, eine reine Zahlenharmonie geworden ist. gute Gevattergeschwätz des He ten eines gesprächigen Freundes willkommen g.

Entscheidung näher gebracht.“

Dr. Lindleh legte in der Gartenba welche im Garten desselben aus Kartoffeln äule nur gering berührt waren.

von der F 8 Zeichen derselben

trugen mehr und weniger die fordert das also zur sorgfältigsten

rein macht jetzt einen neuen Veo⸗ daß sie den Prohibitivzo 1 n brasilianischen Zucker fallen lasse en Petition hebt näm andels mit Brasilien, welchen dieser Handel dur ilien zu Ven

Der liverpooler brasilianische Ve such, die Regierung zu veranlassen, zum heimischen Verbrauche eingeführte ben an das Unterhaus abgegangen Wichtigkeit des H ick hervor, in deren Folge jetzt Brast in letzter Zeit erlitten habe; als wohl daß man diesem Handelszweige eben Politik, welche die Regierun kommen lasse und behaupte ilianischen Zuckers auf glech Zuckern die A

In einer so e lich der Verein die Benachtheiligung und den Dru die Prohibitiv⸗Politik Englands, egeln geschritten sei, cht beansprucht er, der liberalen Handels⸗

geltungs⸗Maßr begründetes Re falls etwas von nunmehr eingeschlagen habe, zum Schlusse, daß die Zul Bedingungen mit anderen Einbuße ihres Schutzes

braucher Vortheil b Interessen vermehrte Besch

assung des bras

entschädigen, d den britische äftigung zuw Schwei

Der Polizei⸗ dem Herrn

A des Kantons hat, i Treichler die Fortsetzm Der diesfällige, am 21sten d. M. g. „Der Polizei⸗Rath hat senermaßen mit de landes in Verbindung steht; und Hülfsblatt, um befehdet, zum H lage der bürgerlichen Gesellschaft diese Thätigkeit nicht als ein unbefan scheint, sondern den Charakter nden Aussetzerei an sie agt, öffentli

Kanton Zürich. der Stadt-⸗Rath von Zürich, orlesungen untersagt. autet folgendermaßen:

aßte Beschluß l 112” Herr Tr

Erwägung: a) d nistischen Propaganda sowohl in dem Noth Vorträgen das Eigenth aufreizt und die C ben sucht; c) daß Wahrheit ers 1 ng im Staate gefährde 2 dem Herrn Treichler unters Kommunismus zu halten und dem Statthalter⸗Amt Zürich zu erö

(S. M.) Die Note Gesandten in der Sch lautet im Wesentlichen folgenderma

eichler erwie

als in seinen mündlicht asse gegen die Besitzende

genes Forsch⸗

und Ordnu sich trägt,“

beschlossen: es sei über Sozia Verfügung durch das

Kanton Waadt. nisteriums an den englischen die waadtländischen Wirren

lismus oder

des englischen weiz in Bezug a

Regierung Ihrer Majestät kann nicht bexgreisen, wie irgend welche

cuihümlichkeit in der Gesetzgebung oder in der Stellung als Rechtferti⸗

füͤr die Fechweicheng von den Grundprinzipien der bürgerlichen und

Handhabung eben die Auszeichnung der christlichen tieten Staaten bildet, und die bisher den Ruhm des Kantons Waadt fündet hatte, betrachtet werden könne. Die Negierung Ihrer Majestät

oielmehr zu der Erwartung berechtigt, daß diejenigen Kantone, welche

liberale nennen, eifersüchtig auf das ihnen diesfalls zukommende ht sich zeigen und zum Beweise hiervon das Beispiel einer ge⸗ mhasten Achtung sowohl der ⸗Rechte und Freiheiten ihrer eigenen er, als derjenigen ihrer Miteidgenossen, geben würden. Ich habe Ihnen ns bemerkt, daß die Achtung, welche die Regierung Ihrer Majestat vor Unabhängigkeit der schweizerischen Kantone, so wie vor derjenigen eines n anderen souverainen Staates, hat, ihr nicht gestattet haben würde, Meinung in gegenwärtiger ofsizieller Form auszudrücken; weil aber die girrung von Waadt an das Urtheil der Regierung Ihrer Maäjestät dies⸗ s appelirt, so fühlt die Regierung Ihrer Mazjestät, daß sie keinen besse⸗ Beweis für ihre aufrichtige Theilnahme am Wohle der ganzen Eidge⸗ enschaft, von welcher der Kanton ein so wichtiges Glied ist, geben kann, wenn sie mit Freimüthigkeit, aber auch mit tiefem Bedauern ihre erzeugung dahin ausspricht, daß das Beharren der Regierung von Lau⸗ ne bei den hinsichtlich der religiösen Angelegenheiten des Kantons zu tisenden Maßregeln den Kanton, so wie die schweizerische Eidgenossen⸗ st, in neue Wirren versenken muß, weil dadurch der Ausgleichung der eits vorhandenen Zwiste, welche die NRegierung Ihrer Majestät zu be⸗ ern bereits Gelegenheit gehabt hatte, ein Hinderniß in den Weg gelegt Hdurch das Mittel des Bundesbruches die nationale Unabhängigkeit des zen schweizerischen Volkes in Gefahr gebracht wird.“ Mehrere im Amt stehende Geistliche haben dem Staats⸗Rath Petition eingereicht, dahin gehend, denselben zu bewegen, den

glich zu machen. Es werden dann dem Staats⸗Rathe die Mittel egeben, wodurch er diese Aussöhnung zu Stande bringen könnte, die darin bestehen, so ziemlich Alles wieder in das alte Geleis üikzuführen. Der Staats⸗Rath hat sehr einläßlich darauf geant⸗ itet und dargethan, daß das Verlangen entweder schon bestehe oder nicht gewährt werden könne, indem es von Seiten des Staats⸗ ths als Widerruf früäüherer Handlungen betrachtet werden müßte.

Spanien.

2. Paris, 23. Febr. Wir haben Nachrichten aus Barcelona 17ten. Die aus Madrid angelangten Nachrichten von der Mi—

erkrise und dem darauf gefolgten Austritt des Generals Narvaez

der Verwaltung hatte auch dort mehrere Tage die Gemüther in ängstlichste Spannung versetzt; die umfassenden militairischen Vor⸗

6 tsmaßregeln, welche der General⸗Capitain Breton vom ersten Au⸗ ablicke an, wo die Gährung sich bemerklich machte, getroffen, sicher⸗

die Erhaltung der öffentlichen Ruhe. Das ganze Land war ruhig,

ingt ist, so leicht vorkommen, ohne daß man nöthig hätte, densel⸗ immer politische Motive beizulegen. Die Hoffnung, daß endlich nnoch immer fortdauernden Belagerungs⸗Zustande im ganzen Für⸗ nthume mit dem Falle des Ministeriums Narvaez ein Ende gemacht der General⸗Capitain Breton abberufen werde, ist unter dessen zahl⸗ en Gegnern wieder rege geworden.

Die Stadt Barcelong war in der letzten Woche von mehreren eutenden Feuersbrünsten heimgesucht worden. Zwei Baumwollen⸗ g⸗Webereien wurden, trotz der schnellen Hülfe, eine Beute der

el's Henesa Fnng immen. 9 vithser Civil⸗ und Militair⸗Behörden gaben Be⸗ 18.- . * angteise der ehrenvollsten Aufopferung, indem sie selbst die Lösch⸗Arbei⸗ das Publikum zu langweilen. Die Morning Chroo⸗g leiteten; auch Fhäi. Fufse is Sesne sin den Tausend und Eine Nacht⸗Unterhaltungen“, in wel⸗eihen und auf den Plätzen, wo Beistand zu bringen oft mit hoher von welchem die Schutz-⸗Partei durchzeise nicht zu Grunde.

neuer Romane noch ein Die Times bemerkt: „Di strakter Wissenschaft und ar⸗

Die religiösen Congregationen, welche faktisch seit langer Zeit arcelona abgeschafft waren, sind wieder errichtet worden, was bei em Theil der Bevölkerung große Freude erregt hat. In der enzeit und in der Charwoche wird man dieses Jahr nun die ßen, mit dem höchsten Pomp ausgestatteten Prozessionen wieder eben sehen, die ehemals so große Theilnahme erregten und zu chen Neugierige aus dem ganzen Fürstenthume, ja sogar aus

Ace 25 t dazem Auslande, nach Barcelona kamen, um sie zu sehen. Barcelona e Cömen⸗ dabei allerdings den Vortheil, daß viel baares Geld dadurch ewesen. n Cornn Umlauf kam, was vorzugsweise der arbeitenden Klasse Vortheil wall bis Caithneß und von Suffolk bis Galway wird nur von Pecrachte. Ob dies guch künftig so geschehen wird, steht l. 1hhah gesprochen, und doch ist noch nicht ein einziger bestimmter Punkt darwarten. b 8 1

au⸗Gesellschaft Kartoffeln e zogen worden sind, de

öö Kanoft negsehene amerikanisce Dampfboot „Marmora“, welches am Zten seine Auswahl d 8 29 bofkein zr Aar— 10 hier nach Rhodus, Tarsus, Alexandrette, Beirut und Jaffa, ait 30 Passagieren und einiger Ladung angetreten hatte, ist in der

—+—

v““ Smyrna, 7. Febr. Das mit der archimedischen Schraube

t vom Aten auf den 5ten in der Nähe des Eilands Spalindori, v gegenüber, auf eine Sandbank gerathen, bekam einen Leck, und Wasser drang in die Räume. Es gelang mittelst mehrerer Bar⸗ sämmtliche Passagiere nach Scio zu retten. Der Capitain und nthümer des Dampfboots, Herr Page, begab sich hierauf nach ina, um hier Barken und Leute zur Bergung seines Schiffs nehmen, welche letztere ihm wohl schwerlich gelingen dürfte. Der pfer sst blos mit 10,000 Dollars in Amerika assekurirt.

Ostindien.

Bombay, 15. Jan. (B. H.) Die (diesmal über Marseille er als über Triest eingegangenen) Berichte der fälligen Ueber⸗

grikulturisten für hgosh aus Indien melden, daß die Seikhs, nach einem der blu⸗

der Gesammtmasse der Vꝛ⸗ n Fabrik⸗ und Schifff enden werde.

. 8 vel 9 . 2 en Gefechte, welches sie am 22. Dezember den Engländern ge⸗

efert haben, und nachdem sie si , ahrtthanzten Lag 9 sie sich, trotz der Eroberung ihres ver— 1 gers, noch acht Tage Angesi 9

chalten hatten, am 29. HTe des britischen Heeres

rückgegangen sind. Ueber die Einze ei Ereifankf enbes gemerdet: ie Einzelnheiten der Ereignisse wird

wieder über den Sutledsch

Nachdem die bereits mitgetheilte Proclamation Sir Henry H 13. Dezember, durch welche den Seikhs der Krieg erklärt wird oubli ar, stellte sich die mittlerweile bis auf 8000 Mann verstärkte brirtfch⸗

jon von Firozpur am 15ten in einer starken Position etwa zwei Miles Firozpur auf, um den Feind an einem Angsriffe auf diese Stadt 8 Das Lager der Seikhs war, drei Miles entfernt, in der Feoriis Stellung aufgeschlagen. Sie zählten 60,000 Mann, worunter ein

sjendes Kavallerie⸗Corps, mit 120 Geschützen. Der 15. und 16. De⸗ ee vergingen mit Demonstrationen der Seikhs, welche indeß zu keinem chte füͤhrten. Der General⸗Gouverneur, mit dem Haupt⸗ Corps der v Armee, zog mittlerweile in forcirten Tagemärschen von 30 * Phen .g 99 der vorgeschobenen Division heran; der 8 Fang f 19 setzte sich am 17ten in Bewegung, um die Ver⸗ dfchanul 8 den eiden Corps zu hindern, und am 18ten wurden die Das britische Heer unter dem General⸗Gouver⸗ 128 Sa hatte an diesem Tage einen langen Marsch ge⸗ 8 . N * von Firozyur entfernt liegende Mudlih zu errei⸗ vitgen 45 ge die Nachricht eintraf, daß 30,000 Seilhs die Truppen unter den Waffen, als die Ge⸗ Seikhs den Kampf eröf neten, der⸗ sogleich, mit vieler Energie

ardinge's

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von der britischen Artillerie und Kavallerie aufgenommen, bei Sonnen⸗Un⸗ tergang mit dem Rückzuge der Seikhs, welche alle ihre im Gesecht gewese⸗ nen Geschütze, 17 an der Zahl, in Stich zu lassen gezwungen waren, endete. Obgleich hart mitgenommen, kehrten sie indeß am folgenden Tage zurück, um ihre Todien und Verwundeten hinwegzuschaffen, wobei sie von den Engländern nicht gestört wurden. Letztere hatten ebenfalls bedeutend gelitten (wie es heißt 250 Todte und 500 Verwundete); unter den Ver⸗ wundeten war der tapfere General⸗Major Sir Robert Sale, der Ge⸗ neral⸗Quartiermeister des Heeres, der bald darauf seinen Wunden crlag. Die Seiths waren noch immer zu stark und zu gut mit Artillerie versehen, als daß das englische Truppen⸗Corps sie ohne Unterstützung hätte angreifen können, man blieb daher im Lager, bis die von Firozpur herbeorderten Truppen anlangten. Am Ltlsten rückte darauf das Heer unter Sir Henry Hardinge weiter und verstärkte sich an diesem Tage noch durch ein 5000 Mann starkes Corps unter General⸗Major Littler. Es wurde in vier Divisionen getheilt, der rechte Flügel unter den Befehl des Sir Hugh Gough, das Centrum unter den des Gencrals Gilbert, der linke Flügel unter den des Generals Littler und die Reserve unter den des Generals Sir H. Smith gestellt. Sir Henry Hardinge selbst hatte sich dem Ober⸗Befehlshaber des Heeres zur Verfügung gestellt und fungirte während des ganzen Feldzugs als Zweiter im Kommando. Das Heer der Seikhs, von dem Sirdar Tej Singh befehligt, war in einer star⸗ ken Stellung verschanzt und durch Gehölz und Gebüsch gedeckt. Die Eng⸗ länder rückten zum Angriffe vor, wurden aber durch ein so lebhaftes Ge⸗ schützfeuer empfangen, daß der linke Flügel, unier General Littler, zurück⸗ weichen mußte. Glücklicher war das Centrum, unter General Gilbert, wel⸗ ches, nachdem die britische Artillerie die feindliche Kolonne eine Zeit lang beschossen hatte, im Sturmschritt mit gefälltem Bajonnete vorrückte. Auch diese Division wurde von einem überaus heftigen Geschützseuer empfangen und litt außerdem durch das Springen zahlreicher Minen, welche die Seikhs vor ihrer Fronte angelegt hatten. Das Gemetzel war furchtbar, führte aber zu keiner Entscheidung, und auch das Centrum des britischen Heeres, obgleich es auf die seindliche Linie Eindruck gemacht hatte, wurde gegen Abend zurückgezogen. Mittlerweile hatte das dritte Re⸗ iment leichter Dragoner von den Königlichen Truppen einen Angriff ver⸗ war aber, nachdem es bedeutend gelitten hatte, zum Rückzuge ge⸗ zwungen worden. Die Seikhs hatten hierauf überall ihre erste Stellung wie⸗ der eingenommen und beunruhigten die ganze Nacht hindurch das auf freiem Felde bivouakirende britische Heer, das bereits 16 Stunden unter den Waffen war, durch ihre Artillerie, ohne daß derselben wirksam geantwortet werden konnte. Die Nacht war kalt, die Soldaten hatten weder Erfrischungen noch Decken, um sich zu erwärmen, Todte und Verwundete bedeckten das Feld, und das Feuern des Feindes dauerte mit geringer Unterbrechung fort. Um 4 Uhr Morgens am 22. Dezember begann die Schlacht von neuem und wüthete drei Stunden lang auf das schrecklichste. Um 7 Uhr war das Geschütz⸗ Feuer der Seilhs am lebhastesten, von dieser Zeit an aber wandte ihnen das Kriegsglück den Rücken, und um 1 Uhr wurde ihr Lager unter furcht⸗ barem Gemetzel von den Engländern erstürmt, 91 Geschütze sielen densel⸗ ben in die Hände, und der Feind vermochte ihnen nirgends mehr Stand zu halten. Sowohl der General⸗Gouverneur als der Ober⸗Befehlshaber der Truppen, Sir Hugh Gough, befanden sich häufig im dichtesten Gewühle der Schlacht, und der Erstere soll persönlich erst eine Division des linken Flügels, dann das Centrum ins Gefecht geführt, die fliehenden Truppen gesammelt und endlich den letzten entscheidenden Angriff geleitet haben. Die amtlichen Berichte über die Schlacht sind unter dem Siegel des Geheimnisses nach Bombay befördert worden und die Privat⸗Berichte mager und dunkel; daher fehlt es auch an genauen Angaben über die von dem britischen Heere erlittenen Verluste. Indeß wird versichert, daß fast ein Fünftel der im Gefechte gewesenen 20,000 Mann britischer Truppen ver⸗ wundet oder getödtet worden ist; 61 britische Offiziere, darunter General M'Caslill, zwei Brigadiers, mehrere Oberst⸗Lieutenants und fünf Adjutanten des General⸗Gouverneurs, sind getödtet und 38 (nach Anderen gegen 90) verwundet worden. Das dritte Dragoner⸗Regiment unter anderen ist auf 200 Mann zusammengeschmolzen. .

So vollkommen auch die Niederlage der Seikhs gewesen war, so mußte man sich doch auf ferneren Widerstand gefaßt machen, denn der Rest des geschlagenen Heeres verschanzte sich nicht fern von dem britischen Lager, und es hieß, daß sie fortwährend Munition und Ar⸗ tillerie erhielten. Es wurden daher am 25sten Vorkehrungen getroffen, sie anzugreifen, doch kamen sie dem Angriff zuvor, verließen ihre Stellung und nahmen eine andere ein, die mehr in der Nähe von Firozpur lag. Hier soll sich Tej Singh mit dem General⸗Gouverneur in Verbindung gesetzt haben, um Friedens⸗Unterhandlungen einzuleiten; ihm aber angedeutet worden sein, daß die Friedensbedingungen unter den Mauern von Lahore würden diktirt werden. Die Seikhs sollen sich darauf noch weiter zurückgezogen und am 29. Dezember auf ihrem Rückwege wieder den Sutledsch passirt haben. Man glaubt nun, daß der sehr angegriffenen britischen Armee einige Wochen Ruhezeit gelassen werden wird, um mittlerweile Verstärkungen und Vorräthe heranzuziehen. Was die weiteren Beschlüsse des General⸗ Gouverneurs betrifft, so sind dieselben in völliges Dunkel gehüllt, jedenfalls wird aber nicht bezweifelt, daß er Maßregeln beabsichtigt, welche dem anarchischen Sinne und der Kriegslust der Seikhs auf wirksame Weise ein Ende zu machen geeignet sind. Mittlerweile hat er am 31. Dezember aus Firozpur folgende Proclamation erlassen:

„Die Regierung von Lahore hat, ohne Aufreizung oder irgend eine Erklärung von Feindseligkeiten und trotz dem bestehenden Freundschafts⸗ und Allianz⸗Traktate, gegen die britische Regierung den Krieg begonnen. Ein großes Heer der Seiths ist in das britische Gebiet eingefallen, jedoch zurückgewiesen und über den Sutledsch zurückgetrieben worden, mit dem Ver⸗ luste von 91 seiner Geschütze, die sich jetzt in unserer Gewalt befinden. Es wird daher nöthig, daß die britische Regierung Maßregeln ergreife, diesen unprovozirten Angriff zu ahnden und für die Zukunft ähnliche Handlungen der Treulosigkeit von Seiten der Regierung und der Armee des Pendschab zu verhindern. Die hritische Regierung hält es für Recht, jetzt alle Eingeborenen und Bewohner Hindostans, welche bei der Regierung von Lahore Dienste genommen haben, aufzufordern, daß sie jenen Dienst verlassen und sich unter die Befehle des General⸗Gouver⸗ neurs von Ostindien stellen. So lange freundschaftliche Beziehungen zwi⸗ schen den beiden Staaten bestanden, konnte kein Einwand dagegen gemacht werden, daß Eingeborene des einen Landes in die Dienste der Regierung des anderen traten; jetzt aber, da der Staat Lahore eingestandenermaßen der Feind der Regierung von Hindostan geworden ist, liegt es allen ge⸗ borenen Ostindiern ob, deren Heimat und Familien unter britischem Schutze stehen, den Dienst des gemeinschaftlichen Feindes zu verlassen und in den der Regierung ihres eigenen Vaterlandes einzutreten. Alle Individuen der oben bezeichneten Klasse werden demnach hierdurch aufgefordert, sich auf das britische Ufer des Sutledsch zu begeben und bei den britischen Be⸗ hörden zu melden. Ihr Interesse wird unter allen Umständen berück⸗ sichtigt werden. Man wird sie, wenn für den Kriegsdienst tauglich, in den Kriegsdienst des britischen Heeres aufnehmen unter allen Vortheilen an Sold und Zulagen, wie sie die britischen Soldaten haben. Alle Einge⸗ bornen Hindostans, welche nach der Bekanntmachung dieser Proclamation in dem Dienste des Feindes verbleiben, werden angesehen als hätten sie allem Anspruch auf den britischen Schutz entsagt, und werden als Verrä⸗ bn an ihrem Vaterlande und Feinde der britischen Regierung behandelt werden.“

Die Zahl der in dem Dienste der Seikhs befindlichen Ostindier wurde bei verschiedenen Gelegenheiten als sehr bedeutend angegeben, und wenn die vorstehende Proclamation daher ihren Zweck erreicht und die britischen Unterthanen in Masse zur Rückkehr in die Heimat veranlaßt, so dürfte die Widerstandskraft der Seikhs dadurch eine bedeutende Einbuße erleiden.

Aus Sind (die Nachrichten reichen bis zum 9. Januar) wird nichts gemeldet, außer Berichten über Truppenbewegungen nach der Gränze von Ober⸗Sind zu, wo General Napier ein Observations⸗ Corps sammelt, welches, sobald alle Truppen vereinigt sind, nöthi⸗ genfalls durch Multan mit dem britischen Hauptheere gegen die Seikhs kooperiren soll. Von Bombay waren zu dem Zwecke bereits sieben Infanterie⸗Regimenter nach Sind abgeschickt worden, ein achtes

rüstete sich zur Einschiffung und zwei andere wurden in Bereitschaft gehalten. Die Stärke des Observations⸗Corps wird auf 14 Die im Jahre 1843 nach der Schlacht von Hyderabad gewonnene Kriegebeute wird jetzt vertheilt. Sie beträgt an Werth mehr als 500,000 Psd., von denen auf den Antheil des Generals Napier ungefähr 70,000 Pfd. fallen.

Der Deutschen Allg. Zeitung wird aus Alexandrien geschrieben, daß Se. Königl. Hoheit der Prinz Waldemar von Preußen an dem Kampfe gegen die Seikhs bei Firozpur Theil ge⸗ nommen habe, und daß der Leibarzt des Prinzen, Dr. Hoffrichter, Die englischen Berichte enthalten bis jetzt da⸗

Mann angegeben.

daselbst geblieben sei. von noch nichts.

Eisenbahnen.

Für die Güter⸗Beförderung auf den badischen Eisenbahnen wird in diesem Frühjahr eine Reduction der Gütertaxen stattfinden, eben so sollen auch Aenderungen in Bezug auf die Abonnements der Trans⸗ Der Bau des zweiten Schienengeleises schreitet Da der Tunnel bei dem Isteiner Kloz beinahe beendigt ist, so glaubt man, die Bahn bis Basel werde noch im Laufe dieses Jahres befahren werden können. Neckar⸗Bahn wird von Mannheim aus erst Ende dieses Jahres er⸗ folgen können.

In der am 24. Februar in Schwerin abgehaltenen Versamm⸗ lung der Interessenten der mecklenburgischen Eisenbahnen wurde die Verschmelzung der Schwerin⸗Wismar und der Schwerin⸗Rostocker Eisenbahn mit großer Stimmenmehrheit beschlossen. nicht, daß auch die Güstrow⸗Bützower Bahn sich dieser Vereinigung Auf diese Weise werden die Bahnen bedeutend an Gesammtlänge und an Kosten sparen, die Rentabilität also mehr schert sein.

portwagen eintreten. allenthalben voran.

Die Eröffnung der Main⸗

Man zweifelt

anschließen werde.

*ꝛ* Frankfurt a. M., 25. Febr. Von der Börse ist wenig zu Das Geschäft ist fortdauernd ohne alle Bedeutung, da die aus⸗ wärtigen Märkte auch nicht den geringsten Impuls zur Speculation jetzt Heute waren alle Fonds sehr flau, und es wurde äußerst wenig umgesetzt. Der Waarenhandel wird bei Herannäherun haft werden, war in diesem Winter aber sehr still. D. wieder begonnen, die Witterung ist sehr gelinde und verkündet den nahen Frühling. Die Getraide sind erfreulicherweise nachhaltig im Fallen begrif⸗ fen, da der wucherischen Speculation durch die freie Einfuhr Einhalt

der Messe leb⸗ Schifffahrt hat

In den letzten acht Tagen sind die Bank⸗ Actien wiederum circa 8 Rbthlr. gestiegen, auch die übrigen Staatspapiere, sowohl die 4proz. unaufkündbaren, wie die 3proz. sind höher gegangen. Man will wissen, daß der Gewinn der Bank in den ersten 6 Monaten des laufenden Bank-Jahres sehr bedeutend war, und man schlägt denselben zu „a 4 Rbthlr. pro Actie an.

Kopenhagen, 21. Febr.

Berliner

Börse. Den 28. Februar 1846.

ctien. 8

Brief. Geld. Beief. Geld. Gem.

97 ½ 1 97

Inrl.Potsd. Bisenb. 5 do. do. Prior. Obl. 4 Mgd. Lpz. Bisenb. do. do. Prior. Obl. 4 Brl. Anh. abgest. do. do. Prior. Obl. Düiss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. 4 Rhein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. 4 do. v. Staat garant. 32 Ob.-Schles. E. L A

St. Schuld-Sch. 3²„ Prämieu-Scheiue d. Seeb. à 50 T. Kur- u. Neumärk. Schuldverschr.

—1 2᷑ꝙ

82 —,— 11588155

88

218

Obligatiounen

98 —5

Westpr. Pfandbr.

28- x**

wemw

Ostpr. Pfandhr.

Kur- u. Neum. do.

8- 8

—*mns

Schlesische do. do. v. Staat g. Lt B.

B.-St. E. Lt. A. u. B. Magd.-IIalbst. Eb. Br.-Schw.-Frb. E. do. do. Prior. Obl.2 12[Bonn-Kölner Esb. Niedersch. Mk. v. e.

Gold al marco.

Friedrichsd'or. And. Gldm. à 5 Th.

Wilb.B. (c. 0. 4†

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sge. Brief. Geld.

Amsterdam.

—D—8oeoeoo“

S-

1e“ Wien in 20 Xr..

5 b

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss.

56 2456 1067 1067

Frankfurt a.

bere Xreoenen

Auswärtige Amsterdam, 24. PFebr. 4 % Russ. Hope 90 ⅔. Antwerpen, 23. Febr. Frankfurt a. M., 25. Febr. Bayr. Bank-Actien 686 Br. IIope 89 Ur. 59 . 59 ¹⁷¼%. Poln. 300 Fl. 100 ¼ Br. Hamburg, 26 Febr. London, 21. Febr. Int. 59 ½. 4 % 95. Port. 58. Paris, 23. Febr. 5⁰¹⁸ Rente fin cour. 123. 45. 3⁰% do. fin cour. 81. 75. 5 % Span. Rente —. 3 1 Wat n. 21. Febr. Nordb. 183 ¼. Gloggn. 140 ½. Mail. 122 ¼. Livorn. 115 ¼½ Pest. 5.

Niederl. wirkl. Sch. 60 ½. Preuss. Pr. Sch. —.

Neue Anl. 21 . 50% Met. II: Bank-Actien p ult. Stiegl. 88 ¼ Br. do. 500 Fl. 82. 81 X.

Bank-Actien 1600 Br.

Cons. 3 % 96.

Meteorologische Beobachtungen.

Nachmittags

Nach einmalhger

27. Februar. Beobachtung.

337,72Par. 337,540Par. 337,610POar. .. + 2,9° n. + 11,20 k. . + ½%% n. +† 5,5°0 R.

Dunstsättigung.

Quellwärme 7,7 Flusswärme 2,9⁰9 R. Bodenwärme 6,0“9 R. Ausdünstung 0,003 0Kh Niederschlag 0. Würmewechsel + 1 1,6*

Par... + 6,5 n... + 3,5* R

0 + 3,70° n.

8. e. üriree. 337,62 44 Tagesmittel: 337,62 79 „ct. so.