1846 / 154 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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die Vertheidigung gegen Angriffe verhindere, so seien ihm die Verhältnisse nicht genau bekannt. Nach allen diesen Betrachtungen könnte man vielleicht sagen, daß es am angemessensten erscheine, zur motivirten Tagesordnung überzugehen. Gleichwohl sei er dieser Ansicht nicht; Stände könnten über eine so wichtige Angelegenheit nicht in solcher Weise hinweggehen. Er er⸗ laube sich vielmehr, folgenden Antrag zu stellen: 1) bei Uebersendung der vier Petitionen Nachstehendes der Königlichen Regierung zu äußern: „Stände haben aus der zweiten Petition der sogenannten Deutsch⸗Katholiken (vom 29. April d. J.) und aus sonstigen, auf zuverlässige Weise empfangenen Mittheilungen vernommen, in welchem Maße von der Königlichen Negie⸗ rung fur die religiösen Bedürfnisse der sogenannten Deutsch⸗Katholiken in Hildesheim gesorgt ist, und sie hegen demnach das zuversichtliche Vertrauen, daß die Königliche Regierung auch fernerhin das verfassungsmäßige Recht völliger Glaubens⸗ und Gewissensfreiheit in Ihren kräftigen Schutz nehmen werde. Auch kann Ständen nicht entgehen, daß größere, den sogenannten Deutsch⸗Katholiken etwa sonst noch zu gewährende Zuge⸗ ständnisse nach Maßgabe des Landes⸗Verfassungsgesetzes (§. 32) von der Allerhöchsten Beschlußnahme Sr. Majestät des Köonigs abhaͤngen, und daß hierbei Fragen und Verhältnisse in Betracht kommen, welche in mehrfacher Beziehung eine vorsichtige Behandlung und sorgfältige Prüfung zu erfor⸗ dern scheinen. Bei der unverkennbaren Wichtigkeit des vorliegenden Ge⸗ genstandes glauben Stände jedoch, die eingegangenen Petitionen zur Kennt⸗ niß der Königlichen Regierung bringen und ihr anheimstellen zu müssen, die Wünsche der sogenannten Deutsch⸗Katholiken, nebst den dawider in einer Gegenpetition erhobenen Bedenken, in gefällige Erwägung nehmen zu wollen. 2) Petenten von diesem Beschlusse durch Protokoll⸗Auszug zu benachrich⸗ tigen.“ (Schluß folgt.)

Großherzogthum Baden. Das am 30. Mai ausgege⸗ bene Stück des Großherzogl. Regierungs⸗Blattes enthält fol⸗ gende Allerhöchste Verordnung, die Erhebung der Steuern in den Monaten Juni und Juli d. J. betreffend: „Leopold, von Gottes Gnaden Großherzog von Baden, Herzog von Zähringen. Mit Zu⸗ stimmung Unserer getreuen Stände haben Wir beschlossen und ver⸗ ordnen, wie folgt: Einziger Artikel. Die direkten und indirekten Steuern, welche in den Monaten Juni und Juli dieses Jahres zum Einzuge kommen, sind nach dem bestehenden Umlagefuße und den bestehenden Tarifen zu erheben. Gegeben zu Karleruhe in Unserem Staats⸗Ministerium, den 29. Mai 18416. Leopold. Regenauer. Auf Allerhöchsten Befehl Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs: Büchler.“

Herzogthum Nassau. Die nassauische Stände⸗Versamm⸗ ung wurde am 27. Mai geschlossen.

Fürstenthum Lippe⸗Detmold. Die in den letzten Tagen des Maimonats zu Detmold abgehaltene General⸗Konferenz des dor⸗ tigen Missions⸗Vereins war von Missionsfreunden aus allen Theilen des Landes zahlreich besucht. Eine eigentliche kirchliche Feier hatte die Regierung auch dieses Jahr nicht gestattet. Der Präses der Ver⸗ sammlung sprach darüber in der Eröffnungs⸗Rede sein Bedauern aus und verwies die Missionsfreunde auf das in der Nähe am 17. Juni zu Bielefeld zu feiernde kirchliche Missionsfest des ravensberger Mis⸗ sions⸗Vereins. Der Secretair verlas darauf den Bericht, welcher günstige Resultate nachwies. Es waren an Beiträgen gegen 1000 Rthlr. an baarem Gelde und außerdem eine große Anzahl Sachen, besonders Leinen, verarbeitet und in ganzen Stücken eingegangen. Von dem evangelischen Monatsblatte, welches zum Besten der Mission herausgegeben wird, waren schon im zweiten Jahre sei⸗ nes Bestehens 4000 Exemplare abgeseßzt. Von dem baaren Gelde waren an die Missions⸗Diakonie der evangelischen Brü⸗ dergemeinde 250 Rthlr., an die rheinische Missions⸗Gesellschaft zu Barmen 400 Rthlr. und an die Goßnersche Mission in Berlin 100 Rthlr. abgesandt. Die Sachen waren von den Gebern theils für die Brüdergemeinde, theils für die Barmer und Goßnersche Mission, theils für einige speziell genannte Missionaire und deren Familien bestimmt. Namentlich waren letztere reichlich mit Hemden, Strüm⸗ pfen und Bettwäsche bedacht. Ein besonderes Interesse hatte die General⸗Konferenz durch die Anwesenheit des zu diesem Feste von dem barmer Misstonshause eigens abgeordneten Missions⸗Predigers Nollau, dessen Vortrage die Versammlung mit der gespanntesten Auf⸗ merksamkeit zuhörte. Es theilte derselbe seine Erfahrungen mit, die er in seinem mühevollen siebenjährigen Berufe als Reise⸗Prediger bei den ausgewanderten deutschen Gemeinden in Nord⸗Amerika ge⸗ macht hatte. Gegenwärtig ist er in das hbarmer Missionshaus zu⸗ rückberufen, um sich dort für den noch schwierigeren Beruf eines Missionairs unter den Chinesen vorzubereitten.

8 Oesterreichische Monarchit. Wien, 26. Mai. (A. Z.) Ihre Majestät die Kaiserin von Rußland hat gestern Linz verlassen und wurde von Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erzherzog Albrecht bis an die böhmische Gränze (Freistadt) gelei⸗ tet. Dort von Sr. Kaiserl. Hoheit dem Landes⸗Chef von Böhmen. Erz⸗ herzog Stephan, erwartet, geht die Reise über Budweis nach Prag, wo die hohe Reisende zwei Tage zu verweilen beabsichtigt. Von da nimmt Ihre Majestät, von dem Erzherzog Stephan bis an die schlesische Gränze begleitet, den Weg über Krakau nach Warschau. Der Kaiser von Rußland kommt seiner durchlauchtigsten Gemahlin bis an die russisch⸗polnische Gränze entgegen.

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Se. Hoheit der Herzog Adolph von Nassau ist vorgestern, von Salzburg kommend, wieder hier eingetroffen und in der Leopoldstadt im Gasthofe zum „Goldenen Lamm“ abgestiegen. Der Herzog wird diese Woche noch Wien verlassen, um nach Wiesbaden zurückzukehren.

8 Frankreich.

Paris, 31. Mai. Das Amendement Odilon Barrot's, wel⸗ ches die Deputirten⸗Kammer vorgestern mit einer Majvrität von 73 Stimmen verwarf, hatte zum Zweck, durch Beantragung einer Re⸗ duction der geheimen Fonds um 10,000 Fr. noch einmal vor dem Schluß der Session die Kräfte der Parteien zu prüfen. Die Ver⸗ werfung des Amendements war vorherzusehen, aber eine so bedeu⸗ tende Majorität schien man kaum zu Gunsten des Ministeriums er⸗ wartet zu haben, denn die Verkündung des Resultats der Abstimmung machte große Sensation in der Kammer, und das Journal des Débats zählt diese Sitzung zu den denkwürdigsten parlamentarischen Tagen. Eine leidenschaftliche Debatte war der Abstimmung noch vorhergegangen, da Herr Thiers, nachdem der Minister des Innern die Vorwürfe des Herrn Billault zurückgewiesen hatte, nochmals im Laufe dieser Dis⸗ kussion das Wort nahm, um wieder dem Minister zu antworten, und durch seine Angriffe auf das ganze Regierungs⸗System eine neue Replik von Seiten des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten hervor⸗ rief. Auch Dupin, Odilon Barrot, Larochejaquelin und andere Deputirte nahmen noch an der Debatte Theil, die öfters in heftigen Wortwechsel über⸗ ging, indem die Opposition mit häufigen Unterbrechungen einfiel. „Niemals“, sagt das ministerielle Blatt, „zeigte sich die Linke into⸗ leranter und tyrannischer; aber einen großen Redner, der Recht hat, bringt man nicht zum Schweigen: Herr Guizot zermalmte die ihn Unterbrechenden mit seinen Antworten. Was die Frage selbst be⸗ trifft, so giebt es keine, die leichter zu lösen wäre; sie ist eben so einfach als groß: es fragt sich, ob in unserem con⸗ stitutionerlen Regierungs⸗System die Krone eine Macht oder ein Nichts ist. Was sagt Herr Guizot, und was sagen wir, odet vielmehr was sagt die Charte? Die ganze vollziehende Gewalt ge⸗ hört dem Könige; der König ist also eine Macht, eine wirkliche Macht; der König regiert also, aber er regiert nur unter Mitwir⸗ kung eines verantwortlichen Ministeriums, und das Ministerium selbst ist nichts und vermag nichts ohne die Unterstützung der Kammern. Wenn die Kammern dem Ministerium ihren Beistand entziehen, fällt es sogleich; der König muß andere Minister wählen; dem öffentlichen Willen bleibt stets das letzte Wort. Unter Beobachtung dieser Bedingungen ist der König unverletzlich. Ihn hinter seinen Ministern aufsuchen, heißt die Charte umstürzen, heißt die Monarchie in eine Republik verwan⸗ deln, heißt die constitutionelle Regierung zur unmöglichsten und un⸗ gereimtesten aller Regierungen machen. Warum ließ Frankreich im Jahre 1830 die Verantwortlichkeit bis zu Karl X. zurücksteigen? Weil es mit ven Juli⸗Ordonnanzen kein verantwortliches Ministerium mehr gab. Die Verantwortlichkeit der Minister war nur noch ein sinnloses Wort von dem Augenblick an, wo das Königthum sich das Recht herausnahm, nicht die Kammer, sondern das Wahlgesetz und die Wähler selbst zu ver⸗ nichten. Welches ist nun das System des Herrn Thiers. Nach seiner Meinung kömmt wenig darauf an, daß es ein verantwortliches Mi⸗ nisterium giebt, und daß dieses Ministerium die Majorität hat. Die Bedingung für die Unverletzlichkeit ber Krone ist die perfönliche Nich⸗ tigkeit des Königs. So wie der König auch nur im geringsten re⸗ giret oder man ihn im Verdacht hat, daß er regiere, hört er auf, un⸗ verletzlich zu sein. Herr Guizot hat das Leere und Abgeschmackte dieser Theorie mit unbesiegbarer Gewalt bewiesen; er hat dieselbe durch eine Menge Beispiele aus der Geschichte Englands selbst zu Boden geschlagen. Es ist zu unsinnig, einen König über alle Menschen zu erheben und zu verlangen, er solle weniger sein als ein Mensch; ihm einen Thron zu geben und ihm Freiheit, Willen, Urtheil nehmen zu wollen; ihn mitten in die Regierung zu versetzen und ihm das Regieren zu verbieten. Unter den Bedingungen, welche Herr Thiers für die Unverletzlichkeit stellt, ist es nur zu klar, daß die Unverletz⸗ lichkeit niemals bestehen käann. Immer wird man sich an den König halten, immer sagen, der König regiere, und fast immer wird man mehr oder weniger Recht haben. Die Kammer hat entschieden, und das Urtheil der Kammer, wir zweifeln nicht daran, wird bald von den Wählern bekräftigt werden. Die politische Frage ist nun erledigt.“ Ale Thiers in seiner Rede unter Anderem an die „Bedingungen des Vertrages“ erinnerke, welchen Frankreich mit seinem jetzigen Füeger eingegangen sei, wies Dupin mit den Worten: „Hier ist das Bild der heiligen Handlung!“ auf das Gemälde, welches über dem Präsidentenstuhl hängt und das den König darstellt, wie er die Charte beschwört, worauf Herr Thiers versicherte, er sei der Mo⸗ narchie innig ergeben, aber die französische Nation könne nicht wie die wilden Völker Asiens regiert werden! Verantwortliche Minister seien es, was er verlange, unabhängige Minister, welche die Krone schützten und nicht vor ihr zur Seite träten. Wäre er Minister, so würde es ihn sehr freuen, wenn er sich mit der Krone in Uebereinstimmung sähe; wenn dies aber nicht wäre, so würde er sich auf der Stelle zurückzie⸗ hen. Herr Guizot antwortete in der oben vom Journal des Débats angedeuteten Weise und ersuchte vor Allem seinen Gegner, er möge seine Angriffe nur auf die Minister richten, die Krone aber aus dem

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1 e auf dieses Verfahren zurückkommen. Auch das Comité zur der Minister mache und absetze; die Majorität der Kammer set san ber 8. ereschten Stücke soine geändert 8n4. Der Minister auf der die Entscheidung beruhe. Ünnern: Das Theatre frangais sei Gegenstand des vollsten dn.

Die Presse meldet, daß der Herzog und die Herzogn alg der Regierung. Einige Fehler bestehen in seiner Verwaltung. Die Nemours mit ihren Kindern sich im Monat Juni nach den Pheasllsung werde dieselben zu beseitigen suchen. Nächstes Jahr hoffe sie Bädern begeben. kammern eine neue Organisation und eine neur Subvention vorschla⸗

2 3 av. fönnen. Herr Havin: Die Regierung habe 40,000 Fr. Erhöhung Marschall Bugeaud gedachte am 23. Mai zu Hrleanert Theater des Odeon als Subvenzion verlangt, die Kommission aber

am 25sten zu Tenes einzutreffen; an letzterem Ort wollte er elhas n , 8 Algier einschiffen, wo er nur wenige Tage zu bleiben gedacht, Eehö ans,, vnnv s vche 41 6 5 vchclengen de basgic. die Umstände ihn an die marokkanische Gränze rufen dürften. Pignon: Das Odron habe bereits eine Subvention von Es heißt, in Folge der Flucht des Prinzen Louis Bono Fr., von welcher die Kommission nichts abgestrichen, allein würden nun dessen Mitschuldige, die sich noch in Haft befinden Alpabe nicht geglaubt, die Subvention bis auf 100,000 Fr. freien Fuß gesetzt werden. Das Journal de la Somme lhen zu sollen. Die Subvention von 60,000 Fr. sei unter dem Ein⸗ tet: „Es kann als gewiß angenommen werden, daß Naöhl, den Darstellung der „Lucretia“ von Ponsard gemacht, innerhalb oder außerhalb der Citadelle mit dem Plansullligt worden. Habe⸗ dieses Theater für sich selbst nicht die Bedingungen 1 ·F Leben, so werde es sie auch nicht durch die 40,000 Fr. mehr erhalten. Prinzen bekannt war. 2 Prinz, Thelin, ö. e. e se. vn, See en hehnann dte Sr nnch. ene Poron⸗ 5 8 vnhe. Wve⸗. b7 Müchter des lle leie vahrbaffe Dienste. Es ssei nölhig für die Thätigkeit eines . c

1 Küe- V jeriels von Paris. Es sei nicht gerecht, zu sagen, wenn es nicht Personen in der Citadelle seien stark kompromittirt; ihre Tnl 22 Fr. leben fönne, so werde 4 üch nicht 08, 369 Fr. beste⸗ aber außer allem Verdacht. Was Herrn de Marle, den K zunen. Herr von Espinasse bekämpft die Bewilligung. Es handle danten, anbetrifft, so stimmen alle Personen darin überein, icht um ein Interesse der Kunst, sondern nur um ein Interesse der seine Pflicht ohne Härte oder Schwächt erfüllte. Es ist ifsalllntt. Her von Lamartine spricht für die Bewilligung. Es gebe daß an seinet Stelle ein Jeder gekäuscht worden sein würde, vütürten von Theatern, die eine, die nur einer Speculation zur Nahrung Dr. Conneau ist, nachdem er verhört wurde, in das Gefänzm „die 2882 die fußesnem einen wirklich literarischen Zweck verfolge, Stadt gebracht worden, von wo er nach Peronne abgeführt! sam Anstalten des öffentlichen Unterrichtts. Das Odeon gehöre

1 8-1 1 wlzteren. Die Regierung müsse sich für diese latzteren interessiren, um wird. Er ist vollkommen ruhig, und die Freude des Erfolge sütlt ersteren enigegenzustellen, die nur zu oft den Geschmack des Publi⸗ Einzige, was er empfindet.“

8 verdetben (Beifall); sie müsse dies im Intersse der Literatur. Die Der Infant Don Enrique hatte Bayonne am 23. Mr. 3

B ig bauert noch fort. nügt vernasen. ns gc Henfe brebschigt,ach 8ee,n Die mit den Nachrichten aus Algier vom 22sten eingetrof⸗

1 G - Se. as gunde von der Niedermetzelung aller französischen Gefangenen EET1ö1““ Melgar, seinen früheren Setnst bei Abd derastich vensehe s auf Besehl des Emirs, . u W1“ inen unbeschreiblich tiefen Eindruck hervorgebracht. Ein am 9ten

Lecomte hat auf die Aufforderung, sich einen Verzeög dschemma Gasauat abgegangents kleines; 8 4 Norsetmhae 1 Sentar, gegang 8 Fahrzeug überbrachte ee. E. 82, Schreckensbotschaft nach Oran. General⸗Lieutenant von Lamori⸗ seinem Vertheidiger bestimmt worden. Ein Blatt will wissen, 8 sendete 1 8 Eesen om Generashce. 8g. habe den Kanzler des Pairshofes um eine Privat⸗Unterrem Martmiprey, auf dem Dampfschiffe 5Eeis⸗ 8 Dschruma 88* kafen de scheine, doß oer Gefangene wichtige Gestin auat ab, um Gewißheit und näheren Ausschluß über diesen furcht⸗

machen habe, und daß dadurch eine Supplementar⸗Instruch wütt et ce dos stirmf elen,, Sra. ace anbse de Pih⸗ EEö. gerichtlichen Verhandlungen des Pairshosch gehindert. Endlich in der Nacht auf den 19ten lief das Dampf⸗ 8 b in S Die Beri 5 jetzt auch in anderen Departements anz so wurde das Dorf de tsanmelt hatte, bestätigten nur zu sehr daß Abd im Departement der Saone und Loire am 17ten d. durch einent 72 wirflich den grcböfntcei Befehl . 171 hatte und mit gänzlicher Vernichtung bedroht, und am 18ten brach bereit volzogen worden i. P p; 1 5Seß hatte, Feuer aus, daß jedoch noch ohne großen Schaden gelöscht n. er vollogen worden ist. Doch soll bis dahin derselbe nur die Patrouillen und Wachen, die sogleich von der Bevölkerung orga öen ans Schag er gaff dan dgaeaege; Anloß wurden, haben bis jetzt neue Unfälle verhindert, allein zacac Ecarmbetzu bn Entschluß Paes ew s se 1 888 gen⸗Aussagen bestätigen, daß sich in dem benachbarten Gehölze herzig 1 I“

en⸗ 6rge. e he des Monats März hatte Abd el Kader dem Bu Hamedi be⸗ 1 hel hein ö“ ein angeordneter Streifzug in agn, das Kommando der Deira dem Mustapha⸗Ben⸗Thami zu c 8 8 .

Der Moniteur zeigt an geben, selbst aber mit den Beni Amers zu ihm zu stoßen. Im

ni z v ee. n war dieser Befehl bekannt geworden und galt für vollzogen; 8 . b d anzösischen . B.ee Feg 9 gen;z V skene ecacnie, e, die Sasschlacs a käand P- war jedoch nicht der Fall, denn die Beni Amers und Bu Ha⸗

kade „22 4 selbst verweigerten den Abmarsch. Im Gegentheil, nach EEEEö“ nin lähr at 4.zg., eigenen Geständnisse des Kalifa knüpfte der genannte Stamm

1 schre b „aA21. Buzianne⸗Ulid⸗Schaui Unterhandlungen an zu d 8 Herr von Lagrenee ist mit seiner Gemahlin vr- zwei Töth. Beistand für dc⸗ Uer drr. Leen Srene am ee von der Gesandschaft nach China zurück, zu Munen. 7.2119 Theile waren übereingekommen, die Beni Amers angekommen. . nicht ü 1

1 Es sind Befehle ergangen zur Absendung mehrerer Kritgs Näg⸗ für vo,E“ 8.. e02 88 Ir⸗ nach dem Golf von Mexiko. yt zu der Deira erlangen, unter der Bedingung, daß ihm Cher⸗Kommando übergeben würde. Bu Hamedi hielt Wort, die Amers aber nicht, sondern sie zogen nach dem Westen ab, ohne um den Kalifa zu bekümmern, welcher, die Folgen seiner mißlun⸗ nIntrigue fürchtend, die Flucht ergriff, um Buzianne⸗Ulid⸗Schaui anzuschließen. In Folge dieser Begebnisse, die in den letzten a des Mouats April vor sich gingen, konnte Mustapha Ben i, der allein da geblieben war mit einigen Haschems und Aus⸗ inderten verschiedener Stämme, den Befehl nicht vollziehen, den Emir, sein Schwager, ihm geschickt hatte, den Rest der vorhan⸗ Leute nach dem Süden zu führen. Die um drei Viertheile zusammen⸗ nolzene Deira, schrieb er an Abd el Kader, könnte einem wahr⸗ lichen Versuche der marolkanischen Stämme, sich der französischen Ge⸗ nen zu bemächtigen, nicht widerstehen, und die Bewachung und interhalt dieser Gefangenen werde täglich schwieriger. Abd el f anwortete darauf mit dem barbarischen Befehl, diese Unglück⸗ niederzumetzeln. Um den Vollzug dieses Befehls leichter zu n, verbreitete man in der Deirah das Gerücht, alle muselmän⸗ n Gefangenen in Frankreich seien getödtet worden. Einigen sosen gelang es, der Verfolgung durch die Flucht zu entgehen die Duars der Beni Snassen zu erreichen. Leute dieses Stam⸗ haben einem Soldaten das Leben gerettet und versprochen, noch e herbeizuführen, die jetzt in Sicherheit sind. Nach der Kata⸗ trat die gänzliche Auflösung der Deira ein. Eine Anzahl von Zelten sind theils zu den Beni Snassen, nach dem Westen gezogen. Mustapha Ben Tami wendete sich

Spiel lassen; es sei verfassungswidrig, von ei m Einfluß zu spre

die Regierung habe noch keint

In der Deputirten⸗Kan das Budget der Ausgeber Die sieben ersten Kapitel

Paris, 30. Mai. b wurde heute die Verhandlung über Ministeriums des Innern fortgesetzt. den ohne Diskussion angenommen. 18

Bei dem Personal der National⸗Garden schlägt Herr von Espin vor, eine en zur Vervollkommnung der Institution der Sa Pompiers zu errichten. Der Minister des Innern widersetzt sc Antrage, der eine bedeutende Aunsgabe verursachen würde, ohne verhi mäßigen Nutzen zu bringen. Das Kapitel wird augenommen. Kunstbanten und Verzierungen öffentlicher Gebäude schlägt Hen! eine Erhöhung des Postens um 4000 Fr. vor, die von Heirn Bit dem Berichterstatter, bekämpft wird. Nach einer zweifelhaften Abstt wird das Amendement verworsen. Bei dem Kapitel, Entschädigmg Schriftsteller und ihre Wittwen, beklagt sich Herr Demargay, 8 an reiche Leute übertrieben hohe Pensionen gewähre. Herr von e tine: Der Redner beschwere sich über eine Pension, die dem Ala Becour Lormian bewilligt worden sei. Herr Demargay sich über den Vermögensstand des Pensionairs. Wenn Pension wohlverdient und mit Recht angenommen worden, es diese. Das Kapitel wird angenommen. Bei dem Kapitt ventionen für Theater weist Herr Vivien die im Berich Theatre frangais gemachten Vorwürfe zurück. Er glaubt nich dasselbe so sehr in Verfall gekommen sei, als man angebe. Wat ben in künstlerischer Beziehung schade, das seien die Befehle zu 3ahe für Antrü.srollen, die das Theater von höherem Orte empfange. Theatre frangais von der Civilliste abhing, gab sie allein Bisehle

bübe.

anfangs mit acht oder neun Duars südlich und bezog dann ein La⸗ ger am Wed Kheub, von wo aus er wieder über Aiun⸗Sidi⸗Meluk zu dem Emir stoßen wird. Alle Nachrichten stimmen jetzt dahin über⸗ ein, daß die ganze Deira, Abd el Kader's Zelt mit inbegriffen, die Straße nach dem Westen eingeschlagen hat und bereits weit von den Gränzen des französischen Gebietes war. Die Beni Amers sind jetzt zwischen Fez und Mekinez; ein ehemaliger Spahi hat drei Tage⸗ märsche von dort den alten El Berkani getroffen. Man glaubt, daß diese veränderte Richtung eingeschlagen worden sei wegen der Furcht des Emirs vor der Kolonne des Generals Cavaignac, die sich am 14. Mai zu Lalla Magrnia vereinigt fand, und auch wegen der Furcht der Deira vor einem Angriffe der marokkanischen Stämme selbst. Die Nachrichten über die Operationen des Marschall Bugeaud in den Warenseris⸗Gebirgen bis zum 14. Mai sind noch immer ohne Bedeutung.

Privatbriefe aus Oran vom 19ten stellen es noch in Zweifel, ob Abd el Kader wirklich der erwiesene Anstifter der Niedermetzelung gewesen, und meinen, daß eher Parteikämpfe unter den Unter⸗Befehls⸗ habern des Emir den Anlaß zu diesem barbarischen Akt gegeben haben dürften. Mit Spannung sieht man den Veröffentlichungen der Re⸗ gierung, welche gestern noch keinen offiziellen Bericht über den Vor⸗ gang erhalten zu haben scheint, entgegen.

Muley Abd el Rahman hat gegen die Kabylen, welche dem Abd el Kader Aufnahme bei sich gewährt hatten, seinen Fluch aus⸗ gesprochen, und sie betrachten nun als eine Folge davon die vom Himmel über sie verhüngte Strafe, daß dieses Jahr kein Tropfen Regen bei ihnen siel, so daß alle Weiden für das Vieh verdorrten. In ihrer Reue über ihren Ungehorsam gegen die Befehle des Kaisers haben sie eine Deputation an ihn abgeschickt, um Verzeihung von ihm zu erlangen. 8

Großbritanien und Irland.

Unterhaus. Sitzung vom 29. Mai. (B. H.) Der Kanzler der Schatzkammer begann seine Darlegung des Bud⸗ be mit dem Nachweise der Ergebnisse des letztverflossenen Finanz⸗ Jahres.

Sir R. Peel hatte die vorjährige Staats⸗-Einnahme auf 49,762,000 pfd. St. veranschlagt, sie hat sich aber statt dessen auf 51,250,000 Pfd. clanfen, ein Mehrertrag, der dadurch entstanden ist, daß besonders die Zölle, die Accise, der Stempel und das Post⸗Departement bedeutend mehr, als veranschlagt, eingebracht baben, zum Beweise, wie bedeutend der Um⸗ schwung des Handelsverkehrs im verflossenen Jahre zugenommen hat. Die Einkommen⸗Steuer hat im vorigen Jahre einigen Minder⸗Ertrag geliefert, was sich aus der Rückzahlung einiger indebite geleisteten Zahlungen er⸗ klärt. Mit Hinzurechnung des im vorigen Jahre fällig gewordenen Theiles der chinesischen Kiegs⸗Contribution beträgt die Gesammt⸗Einnahme 52,009,324 Pfd. Was die Ausgaben betrifft, so beliefen sie sich im Gan⸗ zen auf 49,400,167 Pfd. (darunter für die Verzinsung der Staatsschuld 30,607,661 Pfe.), und es bleibt nach Abzug einer Summe für sogenannte unclaimed dividends ein reiner Ueberschuß der Jahres⸗Einnahme zum Belaufe von 2,380 6000 Pfd. St. Bei Fesistellung der Einnahme des laufenden Finanzjahres sind zunächst Zölle und Accise in Anschlag zu bringen. Die Zölle brachten im vorigen Jahre 19,768,000 Psd. ein, die im Verlauf der gegenwärtigen Session be⸗ antragten Zoll⸗Ermäßigungen repräsentiren eine Summe von 1,041,000 Pfd., indeß wird in Betracht des fortwährend zunehmenden Verkehrs und der beförderten Consumtion der wirkliche Ausfall sich nicht höher als zwi⸗ schen 2 300,000 Pfd. belaufen und die Zoll⸗Einnahme daher mit Sicher⸗ heit zu 19,500,000 Pfd. zu veranschlagen sein, zumal da aus allen Aus⸗ suhrhäfen besonders während der letzten sechs Wochen, ungeachtet der all⸗ gemein vorherrschenden Ungewißheit in Betreff des Ausfalls der Berathun⸗ gen über die Korn⸗ und Tarifbill, der Verkehr als in unaufhörlicher Zu⸗ nahme begriffen geschildert wird. Aus gleicher Ruͤcksicht wird für die Accise eine Mehreinnahme im Vergleich zum vorigen Jahre zu berechnen sein, so daß man sie auf 13,400,000 Pfd. veranschlagen kann. Im vorigen Jahre betrug sie nur 13,296,000 Pfd., wogegen die Stempel⸗Abgabe, die im vo⸗ rigen Jahre in Folge der Eisenbahn⸗Unternehmungen übermäßig an⸗ schwoll, auf 260,000 Pfd. weniger, nämlich nur zu 7,400,000 Pfd., taxirt wird. Der Ertrag aller Einnahme⸗Quellen, zusammengenommen, mit Ein⸗ schluß des noch rückständigen Theiles der chinesischen Kriegs⸗Contribution, wird auf 51,650,000 Pfd. veranschlagt. Die Ausgaben anbelangend, so wird im laufenden Jahrr die Verzinsung und Amortisirung der Staats⸗ schuld fast eben so viel, wie im vorigen Jahre, nämlich 30,675,000 Pfd., betragen, das Heer 6,697,000 Pfd. (140,000 Pfd. mehr als im vorigen Jahig) die Floite 7,521,000 Pfd. (fast 600,000 Pfd. mehr als im vorigen Jahre), das Artillerie⸗Departement 2,543,000 Pfd. (400,000 Pfd. mehr ats im vorigen Jahre) in Anspruch nehmen und mit Hinzuziechung der übrigen Ausgabe⸗Posten die Gesammt⸗Ausgabe 50,873,000 Pfd. betragen, so daß der Ueberschuß nicht größer als 776,000 Pfd. sein wird, worin noch dazu die chinesische Kriegs⸗Contribution mit 700,000 Pfd. eingerechnet ist. Dieses Ergebniß ist alledings im Vergleich zu dem des vorigen Jahres nicht ein besonders günstiges zu nennen, indeß zeigt sich der Zustand der Dinge vortheil⸗ hafter, wenn er aus allgemeinerem Gesichtspunkte betrachtet wird. Der Kanzler der Schatzkammer machte zunächst bemerklich, die Veranschlagungen der Ein⸗ nahme seien im Allgemeinen so niedrig gegriffen, daß man mit Zuversicht auf einen größeren Ueberschuß, als den oben angegebenen, werde rechnen können, und suchte dann nachzuweisen, daß die neuesten Reform⸗Maßregeln des Ministeriums nicht nur die früheren Schwankungen in den finanziellen Verhältnissen beseitigt, sondern auch einen Zustand stetigen Fortschritts, so⸗ wohl der finanziellen wie der lommerziellen und industriellen Wohlfahrt des Landes, angebahnt. Das Ministerium habe, als es im Jahre 1842 die Regierung mit einem Desizit im Schatze übernahm, eingesehen, daß nach⸗

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haltige Abhülfe der damals vorhandenen Finanz⸗Verlegenheiten nur durch

allmälige Beseitigung des den Handel und Gewerbfleiß hemmenden bitiv⸗ und Schutzzoll⸗Systems zu bewitken sei. 85,9 im Jahre 18⸗ seien daher auf seinen Vorschlag die Einfuhrzölle von 583 Attikeln ermäßigt und mit wenigen Ausnahmen alle Ausfuhrzölle aufgehoben worden. Im Jahre 1843 und 1844 sei man in gleicher Weise fortgefahren, habe im Jahre 1845 die Einfuhrzölle von 21 Artikeln ermäßigt und von 444 anderen gänzlich aufgehoben, und die diesjährige Tarif⸗Bill setze bekannt⸗ lich das Spstem noch weiter fort; im Ganzen seien in dieser Weise seit 1842 die Zölle von 727 Artikeln ermäßigt und von 503 ganz ansgehoben, Artikel, wesche meist zur Nahrung und Kleidung des Volles verwendet wer⸗ den, oder deren Einfuhr die Bedürfnisse der Fäabriken erfordern. Die Er⸗ sahrung habe bereits dargethan, daß das Wohlergehen des Volkes durch diese Maßregel gefördert worden sei, und die Finanzen liefern den schla⸗ genden Beweis, daß auch der Staat im Allgemeinen Nutzen davon gezogen habe. Am 1. Januar 1842 sei der Ueberschuß in der Schatzkammer 3,650,000 Pfd. gewesen, am 1. Januar d. J. 8,450,000 Pfd.; am 1. Ja⸗ nuar 1842 habe die fundirte und die unfundirte Schuld zusammen 792,000,000 Pfd. betragen (die fundirte allein 772,530,000 Pfb.), am 1. Januar 1846 nur 785,115,000 Pfd.; es hat sich also wäbrend der letzten vier Jahre die Schuld um 7,094,000 Pfd. ver⸗ mindert, und Alles zusammen berechnet hat der Staat am 1. Januar d. J. ungefähr 1,500,000 Pfd. weniger an Zinsen der Staatsschuld zu bezahlen, als am 1. Januar 1842, wozu noch kommt, daß in Folge der ümn vorigen Jahre getroffenen Maßregeln wegen Zins⸗Reduclion der Annuitäten (Maßregeln, welche der günstige Finanz⸗ stand ermöglicht hat) im Jahre 1854 eine neue Zins⸗Ersparung von 652,000 Pfd. jährlich eintreten wird, wobei zu bemerken ist, daß die auf 3,359,219 Pfd. sich belaufende außerordentliche Einnahme aus der chinesi⸗ schen Kriegs⸗Contribution zu diesem günstigen Zustande der Dinge in kei⸗ ner Weise beigetragen hat, da sie bis auf 30,000 Pfd. für die Kriegskosten aufgegangen ist. Alle jene günstigen Resultate aber sind erlangt worden, ohne daß die Vertheidigungskräfte des Landes geschwächt oder die aufge⸗ hobenen indirekten Abgaben durch andere Steuern ersetzt worden sind; denn wenn auch allerdings seit 1842 für 5,624,079 Pfd. jährlich neue Steuern eingeführt worden sind, so beläuft sich dagegen der Ertrag der aufgehobenen Abgaben auf 8,200,765 Pfd., es bleibt also ein Ueberschuß von 2,582,686 Pfr. Auch kann man nicht sagen, daß gute Aerndten einen un⸗ gewöhnlich günstigen Einfluß geübt haben, denn auch in den Jahren 1833 bis 1836 waren die Aerndten überaus reichlich, besonders im Jahre 1834, und dennoch sind diese Jahre weit davon entfernt gewesen, so günstige Resultate zu liefern, wie das letztverflossene Ouadriennium. Die Aafhebung des Restriktiv⸗Systems müsse man, so schloß Herr Goulburn, ungeschmälert den Ruhm des errungenen Erfolges lassen, der sich, abgesehen von den oben angeführten rein materiellen Resultaten, auch in der Hebung des sozialen Bewußtseins des Volkes, in der Verminderung der Verbrechen und in der Steigung des Kunstsinnes auf unleugbare Weise kundgebe.

Herr F. Baring, der Kanzler der Schatzkammer unter dem Ministe⸗ rium Melbourne, protestirte einestheils dagegen, daß man, dem bisherigen Brauche zuwider, das Budget vorgelegt habe, ehe die Veranschlagungen sämmtlich bewilligt seien, wobei er indeß zugab, daß die lange Verzögerung der Annahme der Kornbill die Abweichung von dem gewöhnlichen Gebrauche nöthig gemacht haben möge; anderentheils suchte er nachzuweisen, daß die Berechnungen des Ministers in Betreff der zu erwartenden Einnahme un⸗ zuverlässig und unvollständig seien, so daß man selbst auf den geringen, von ihm angenommenen Ueberschuß nicht rechnen könne; endlich . er dem Whig⸗Ministerium die Einleitung zu der Anti⸗Restriktiv⸗Politik des jetzigen Ministeriums, in der er überdies nicht so ausschließlich, wie Herr Gonlburn, die Ursache des jetzigen Zustandes der Dinge finden wollte, und erklärte schlieilich, daß er keinesweges gesonnen sei, die Einnahme⸗Steuer als einen permanenten Posten des Budgets gelten zu lassen.

Nachdem Herr Hume die Minister belobt hatte, besonders in Betreff ihres Bestrebens, die direkte Besteuerung an die Stelle der indirekten treten zu lassen, wandte Lord G. Bentinck Einiges gegen die Geringsügigkeit des Ueberschusses ein, Herr Wood forderte zu fernerem Fortschritt auf der Bahn des bisherigen kommerziellen Systems auf und verlangte insbeson⸗ dere Aufhebung der Zuckerzölle; Herr Williams beschwerte sich darüber, daß die Ausgaben jetzt sechs Millionen Pfd. St. mehr betragen, als im Jahre 1835, obgleich in den auswärtigen Verhältnissen des Landes keine Ürsache dazu liege. Endlich, nach einigen Worten des Herrn Hudson, vertagte sich das Haus für die Pfingstfeiertage bis zum 5. Juni.

In der ersten Sitzung des Unterhauses nach den Feiertagen, also am 5. Juni, hatte Sir Robert Peel, seiner Erklärung zu⸗ folge, seinen Antrag in Betreff der Zuckerzölle stellen wollen, wurde aber durch die Vorstellung mehrerer Mitglieder des Hauses bewogen, der sogenannten Poor Removal Bill den Vorrang zu geben. Pe⸗ derselben Gelegenheit erklärte der Premier⸗Minister, so bald wie mög⸗ lich die irländische Zwangsbill wieder vornehmen zu wollen, ein Vor⸗ haben, das dem Ministerium Peel ein schleuniges Ende zu machen geeignet ist, da nicht nur die irländischen Mitglieder des Hauses, son⸗ dern auch Lord John Russell und die Whigs, so wie Lord George Bentinck und die Protectionisten, gegen die zweite Verlesung der Bill stimmen zu wollen erklärt haben, eine Combination, der die so sehr zusammengeschmolzene Partei der eigentlich Ministeriellen die Spitze zu bieten außer Stande ist.

London, 30. Mai. Die Morning⸗Post bestätigt es, daß der König und die Königin der Franzosen in diesem Sommer die Königin Victoria besuchen wollen. „Die Thatsache“, sagt dies Blatt, „daß der Besuch beabsichtigt wird, steht außer allem Zweifel. Man hatte anfangs gefürchtet, die französischen Kammer⸗Wahlen könnten Ludwig Philipp daran hindern; da diese aber erst Ende Juli eintre⸗ ten werden und die Königin Victoria schon Ende Juni im Stande

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hat er sich jetzt in dieser „berühmten Streitfrage“ ganz der Seite der Ger⸗ manisten zugewendet. Seinen Untersuchungen zufolge, wird die Grund⸗Idee der von Savignyschen Ansicht, die Fortdauer römischer Munizipalfrei⸗ heit, in Frage gestellt; es erscheint ihm das lombardische Städtewesen als rein aus germanischer Wurzel entsprossen, ein Erzeugniß rein germani⸗ schen Volkslebens. Von diesem Gedanken ausgehend, sucht der Ver⸗ fasser das ganze Gebäude der Städte⸗Verfassung zu begründen und die Entwickelung derselben in den einzelnen Zeiträumen darzulegen.

Die Schrift zerfällt hiernach in einen negirenden und einen aufbauen⸗ den Theil: der erste (Seite 1— 59) beschäftigt sich mit Widerlegung der von Savignyschen Ausführungen, der zweite (Seite 60—175) hat die ent⸗ wickelnde Darstellung selbst zur Aufgabe, welcher sich anhangsweise noch eine Geschichte der Städte⸗Verfassung im Exarchat und in Rom anschließt. Es sei erlaubt, hiervon wenigstens den Entwickelungsfaden des zweiten, als des Haupttheiles, der zugleich von allgemeinem Interesse sein dürfte, kurz anzugeben.

Der Verfasser beginnt mit Schilderung der Lage der römischen Städte unter den Longobarden. Er bezweifelt nicht, daß auch unter den Longo⸗ barden die Staͤdte als Mittelpunkte des bürgerlichen Lebens stehen geblieben seien, aber eingefügt in die allgemeine Landes⸗Verfassung, ohne von der Gewalt Königlicher Beamten eximirt zu werden, welche als oberste Civil⸗ und Militair⸗Behörden unter dem Titel eines Iludex, Dax oder Comes und unter Beihülfe mancher Unter⸗Beamten die früheren Städtegebiete beherrscht hätten. An diesen Verhältnissen der Städte sei auch mit Entstehung der fränkischen Herrschaft nur wenig geändert worden; an die Stelle der lon⸗ gobardischen Duces sei unmittelbar der fränkische Comes mit seinen Beam⸗ ten getreten und nur durch Vereinigung von Römern und Longo⸗ barden unter einem Heerbann, durch Einführung der Sendgrafen und Verpflanzung des fränlischen Schöffen⸗Instituts auf italie⸗ nischen Boden das frühere despotische Verhältniß zwischen König⸗ lichen Beamten und Unterworsfenen etkwas gemildert worden. Aber bei dieser ganzen Verfassung nicht weniger, als dei den später entstandenen Immunitäten der Bischöfe und den Verleihungen Königlicher Gerichtsbar⸗ keit an die geistlichen Fürsten, sei nirgends die Einwohnerschaft der Städle korporativ zur Gemeinde konstitnirt gewesen, und noch in dieser ganzen

Zeit habe ihnen, wie gemeinsames Eigenthum, so auch eigenthümliche Ver⸗ waltung und Magistratur gefehlt. Erst nachdem unter den verhältnißmäß ig ruhigeren Zeiten der Ottone und durch den neubelebten Handel mit dem Orient, zum Thril auch durch Königliche Privilegien, der äußere Wohlstand der Bürgerschaft sich gehoben und Kraft und Muth zum Widerstande und zur Empörung gegeben habe, sei die politische Konstituirung der Städte als sich selbst regierender Gemeinden angebahnt und während des elften Jahrhunderts endlich durch die Ausgleichung der heftigen inneren Partei⸗ fämpfe vollendet worden. Der Vetfasser erläutert die Elemente, aus wel⸗ chen diese verschiedenen Kämpfe hervorgegangen, und sucht durch interessante Beispiele aus der Geschichte Mailands unter Ouo II., Konrad II., Hein⸗ rich IHI. und IV. und des bischöflichen Cremona's die allmälige Entwicke⸗ lung des selbstständigen Gemeinwesens als eine Frucht reingermanischen Volksgeistes zu begründen. Alle Rechte der neuen Städtefreiheit erscheinen hiernach nicht als bloße Belebungen von Alters überkommener römischer Institutionen; in heißem Streite werden schrittweise von der mündig ge⸗ wordenen Gemeinde die drückenden Fesseln unumschränkter Königlicher und bischöflicher Gewalt abgeschüttelt und die einzelnen Rechte freien Gemein⸗ wesens, die Selbstwahl eigener Magistrate für das Stadtregiment, die Ge⸗ winnung eigener Gerichte für bürgerliche und Kriminal⸗Streitigkeiten und die Beugung des mächtigen Abels errungen.

Es kann natürlich nicht Aufgabe dieser kurzen Anzeige sein, über die Wahrheit oder Unwahrheit der gedachten Ansichten ein Urtheil abzugeben. Der Verfasser selbst bemerkt (Vorrede Seite V.), daß erst der weitere Forte⸗ schritt der Wissenschaft, namentlich nach vollständigerer Sammlung der auf diese Zeit bezüglichen Urkunden, die Entscheidung dieser Streiffrage herbei⸗ zuführen im Stande sein werde. Hier mag es genügen, auf die genannte Schrift als einen sehr schätzbaren Beittag zur Aufhellung jener noch so wenig ergründeten Zeit⸗ und Rechts⸗Verhältnisse aufmerksam gemacht zu haben. Die schönd, ruhige Darssellungsweise des Verfaffers erlmnert auch in dieser Schrift an die vollendete Meisterschaft seines Lehrers. Möch⸗ ten wit das Erscheinen des Buches auch als einen Beweis begrüßen können, daß uns der Verfasser bald mit der Fortsetzung seines größeren Hand⸗

erfasser, buches beschenken werde!

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er Kurfürst Namens seines Sohnes Johann überhaupt Rechts⸗ lihe auf die Succession in Kursachsen erhoben, und daß die Be⸗ tung, Friedrich habe Kursachsen gewaltsam und mit der Absicht, es zu eän, sn Basghe cenmmegg,dea ascen exesanse gmamne⸗ 8 1g h von Quast las eine Abhandlung zur näheren Feststellung des eile nen Johann Buchholtz, von welchem der Urenkel dieses Geschhfe priegnitz und Mecklenburgs msassenden Landes Lietze, indem 2 we. der Herr Prediger Buchholtz zu Wißke bei Rathenow, einen 9 ssch dies Land in den heutigen ruppinschen Kreis hinein erstreckt habe. Herr Vereine zur Benutzung überlassen hat. Es wurde dieses um so d hor von Ledebur sprach über zwei in der wilsnacker Kirche befind⸗ erkannt, als sich erwiesen hat, daß unter den zunächst die 1 alte Giasgemälde, von denen er ältere, in der Mitte des vorigen betreffenden Urkunden⸗Abschriften sich viele befinden, die. bidh Hundens angefertigte Zeichnungen vorlegte, woran Herr Hofschauspieler abgedruckt waren, und welche auch desselben Verfassere Prisvin Aeaneider Mitheilungen über Bronze⸗Figuren in der Pfarrkirche zu matica, die handschriftlich auf der Königlichen Bibliothek sich 59n furt a. d. O. knüpfte. Herr Professor von der Hagen legte Na⸗ enthält. Als ein werthvolles Geschenk desselben Herrn Predigen des Herrn Regicrungs⸗Rath von Minutoli die Inschrift eines holt wurde ein dem vierzehnten Jahrhundert angehöriges Kopial⸗ Gemäldes zum Entziffern vor. gleichfalls ungedruckten Urkunden für die Geschichte der Stadt gynj der April⸗Sitzung las Herr Direkior von Ledebur eine Abhand⸗ reicht. Herr Geheime Archivrath Riedel legte die wichtigen c über Ost und West, Nord und Süd, diesseits und jensens ꝛc. in hi⸗ einer Anzahl bis jetzt unbekannter Urkunden dar, welche der ho „geögraphischer Beziehung und über das Schwankende und Wechselnde Priester Herr Wolny aus mährischen Kloster⸗Archiven mitgetheilt Pul Lezeichnungen in den verschiedenen Zriten, ferner über die verschiedenen die im dritten Bande II. Haupttheiles des Codex diplomaticus 89 krück für die Bestandtheile unserer Marken, besonders von im Laufe gensis abgedruckt sind. Es ist darin namentlich der bisher a 81 geit sich ͤndernden geographischen Gegensätzen von Alt⸗ und Neumark. haft betrachtete Umstand urkundlich nachgewiesen, daß der Markgnn üchst legte der Herr Baurath von Quast einige Zeichnungen von der von Mähren mit der Mark Brandenburg förmlich beliehen wng, je zu Arendsee vor, deren Anlage er um 1200 setzt und über das Belehnung geschah, nachdem ihm das Kurfürstenthum vermöge 19 nihümliche ihrer Bauart ausführlicher spricht. Derselbe theilte dann schon mehrere Jahre früher erblich zugefallen war, im Jahre n Mehreres über die Bauart der merkwürdigen Kirche von Kloster Zinna Dienstage nach Ambrosii zu Prag. Herr Baurath von Quaßt, zm woran sich noch auch von Seiten anderer Mitglieder Bemerkungen über nächst Zeichnungen der Kirche zu Seehausen in der Altmar tee Kirchen und deren Baustyl schlossen. Der Herr Direktor Odebrecht sicht vor. e eine abweichende Ansicht über die in der Dominikaner⸗Kirche zu Roe⸗ daß

b Verein für Geschichte der Mark Brandenbu

In der Februar⸗Versammlung des Vereins für Geschicht nc Brandenburg sprach Herr Direktor von Ledebur über den fun d lichen Nachlaß des im Jahre 1745 als Archidiakonus zu Käih ach

n der März⸗Sitzung wurde der Versammlung zuvörderst die 19 befindliche Inschrift mit, namentlich über das räthselhafte Ghadersia- ster Herr von Nagler die dem Vereine bisher für den K n vor, als deren Aussteiler ein Hugo von der Marke erscheint. Herr angehlichen Rechtsansprüͤcht des Kurfürsten Friebrich I. auf 89 viAnöriedrich s er Mitwirkung, welche dieser Fürst auf die Herstellung des da⸗

e. Excellenz der Königl. General⸗Postmeister Geheinte Stame⸗ Pis. Es gab dies zu mannigfachen Diskussionen Veranlassung. h Umfang 8e, In der Mai⸗Sitzung legte Luvötderst der Herr von melar einige Ur⸗ Brandenburg bewilligte Portofreiheit auf die ganze Monarchi⸗ 1n 1 habe. Dann hielt Herr Geh. Archivrath Rie el einen Vor 9 üjse das fcran Niede 1ees d eeeg.. enon., Hn⸗ ich's I. Theilnahr d Kirchen⸗ sen die bisherige Darstellung der Besitznahme des sächftschen Lagze 1 heilnahmne an der konstanzer Kirchen⸗Versammlung sen Fürsten. Er wirs datin die Unwahrscheinlichken ber eßbnen Friedens der christlichen Kirche, auch die Vertheidigung und

Verurtheilung des Johann Huß und andere derzeitige kirchliche Ereig⸗ nisse äußerte und nach den zum Theil unbegründeten Aeußerun⸗ gen neuerer Biographen geäußert haben soll. Herr Direktor von Ledebur besprach eine Gruppe adliger Familien, welche das ge⸗ meinschastliche Wappenzeichen des Wolfes mit den Garben verknüpft. Er wies gegen zwanzig verschiedennamige, stammverwandte Geschlechter nach, wozu unter anderen die von der Asseburg, von Bartensleben, von War⸗ tensleben, von Apenburg und von Winterfeld gehören, bei denen das ge⸗ dachte Wappenzeichen die größtentheils auch anderweitig ihre Bestätigung findende Einheit des Ursprungs nachweist. Herr Direktor Odebrecht legte als auffallende Merkwürdigkeit einen Urtheilsspruch vom Jahre 1544 vor, welchen die Kurfürstlichen Räthe und Rentmeister unter dem Kurfürstlichen Kammergerichtssiegel erließen, ferner eine Sammlung interessanter Notizen über Strafen, welche in älteren Protokollen erwähnt werden, 3, B. das Reiten auf dem rothen Reiter in Lichtenberg nach einem Protokolle vom Jahre 1682. Zuletzt legte Herr Geh. Registrator Voßberg aus sei⸗ ner Sammlung von Siegel⸗Abgüssen das große, vortrefflich gearbeitete Sie⸗ el des Kurfürsten Joachim 1. vor, dessen sich auch mehrere seiner Nach⸗ solger mit bloßer Veränderung des Namens in dem Stempel bedienten. . EEEETE h 8 d

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u“ Die neue Ausgabe der Werke Friedrich’'s des Großen. S Die Spenersche Zeitung bringt heute folgende Notiz:

„Berlin, den 3. Juni. Auswärtige Blätter haben viel von einem Prozesse ver Erben der hiesigen Vossischen Buchhandlung gegen den Geh. Ober⸗Hofbuchdrucker Decker gesprochen und darüber einiges Unrichtige mit⸗ getheilt, was allgemeineren Eingang gefunden hat, da der Gegenstand des Streites die durch die Königl. Akademie der Wissenschaften auf Besehl Sr. Majestät des Königs besorgte Ausgabe der Werke Frievdrich's des Großen ist. Allerdings 8 der Rechtsstreit von Seiten der Vossischen Erben anhängig gemacht, gestutzt auf Ansprüche aus einem Privilegium, über dessen Gülligkeit zu entscheiden den hiesigen Gerichten obliegt, und es hat⸗

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ten sich deshalb die Vossischen Erben an die sächsischen Behörden gewandt, um durch sie eine Beschlagnahme der neuen Ausgabe zu bewirken, sobald sie in Leipzig auf den Platz käme; es sind dieselben aber von dieser Be⸗ hörde abgewiesen worden, so daß der demnächst erfolgenden Ausgabe der Werke des Königs kein äußeres Hinderniß im Wege steht. Was nach dem Ausgange des gedachten Prozesses weiter geschehen wird, kann erst durch vas zu sprechende Urtheil sich feststellen. Nach dieser, wie wir glauben, sicheren Muͤtheilung dürften sonstige Nachrichten über den betreffenden Ge⸗ genstand zu beurtheilen sein.“

8 Sanskrit⸗Typen.

Göttingen, 30. Mai. (Gött. Gel. Anz.) Schon im Jahre 1840 ist durch die Fursorge des Königl. Kuratoriums die Universität Göttingen in den Besitz von Sanskrit⸗Typen gelangt. Den Zwecken, welche man da⸗ mals vor Augen hatte, entsprach die kleine sogenannte Scholien⸗Schrift. Dieser wurde daher damals der Vorzug gegeben. In deu letzten Jahren stellte sich jedoch das Bedürfniß einer größeren, zum Druck von Sanskrit⸗ Teyien genügenden Schrift heraus, und mit er e und Freigebig⸗ keit, welche das Königl. Kuratorium bei Förderung wis enschaftlicher Zwecke steis bewiesen hat, sette dasselbe auch hier die zur Befriedigung dieses Be⸗ dürfnisses erforderlichen Mittel aufs bereitwilligste aus. Ja, es beschränkte sich nicht darauf, die Bestellung eines Gusses nach den schon vorhandenen Siempeln zu gestatten, sondern bewilligte auch die Mittel, um einige noch fehlende Stempel ansertigen zu lassen. Die Anfertigung der neuen Stem⸗ pel, so wie der Guß der Sanskrit⸗Typen, ward der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei in Berlin aufgetragen und ist ganz den davon ge⸗ hegten Erwartungen gemäß ausgefallen. EBIIö1

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