1846 / 214 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

von Cadix (des ältesten Sohnes des Infanten Don Francisco de Paula) zu gestalten scheint, so will man hier doch noch immer nicht glauben, J. es mit diesem Projekt ernstlich gemeint sei. Man be⸗ hauptet vielmehr, es wäre darauf abgesehen, nach und nach alle in Antrag gebrachten Kandidaten von der Bühne abtreten zu lassen, um endlich den Grafen von Trapani wieder hervorzuziehen.

Auffallend genug ist der Umstand, daß man gerade jetzt in Pampelona, dem Aufenthaltsorte des Herzogs von Cadix, eine Ver⸗ schwörung entdeckte, welche bezweckte, diesen festen Platz, so wie auch San Sebastian, den im südlichen Frankreich versammelten spanischen Flüchtlingen zu überliefern, während zu gleicher Zeit andere Ausge⸗ wanderte unter der Leitung einiger esparteristischer Generale von Portugal und Gibraltar aus in Galicien, Castilien und Andalusien eindringen sollten. Zu diesem Behufe vertheilten die Leiter der Ver⸗

schwörung Geld unter die Unteroffiziere der Besatzung von Pam⸗ pelona, deren einige für das Unternehmen gewonnen wurden, und wiederum die Soldaten bearbeiteten. Allein zwei Unteroffiziere brach⸗ ten diese Umtriebe zur Kenntniß des General⸗Capitains, der am 15ten uund l6ten siebzehn Personen, von denen neun dem Militairstande, jedoch nicht der Besatzung von Pampelona, angehören, verhaften und poor ein Kriegsgericht stellen ließ.

Auch in der Provinz Huelva schien man den Ausbruch einer Bewegung zu befürchten. Der General⸗Capitain von Sevilla erhielt von dort aus am 18ten einen Courier und ließ auf der Stelle zwei Bataillone, zwei Schwadronen und 18 leichte Geschütze nach jener Gegend ausmarschiren, so daß in Sevilla selbst nur ein einziges Ba⸗ tallion der Besatzung zurückbleibt. Vielleicht waren spanische Flücht⸗ linge von Portugal aus in die Provinz Huelva eingedrungen, so wie sie in der jetzteren Zeit zu wiederholtenmalen den Minho überschritten und in Galicien die gröbsten Exzesse begingen.

Die Regierung hat gestern einen Beamten des Kriegs⸗Ministe⸗ riums nach Lissabon abgefertigt, der unter Ueberreichung eines Ulti⸗ matums die Auslieferung der 286 spanischen Soldaten, die sich am Bord des Schiffes „Paquete de la Corunia“ empörten und in den Tajo einliefen, zu verlangen. Die zwischen Spanien und Portugal bestehenden Traktate verfügen gegenseitige Auslieferung der Deser⸗ teure, und da jene Soldaten zum Kriegsdienst auf der Insel Cuba verurtheilt worden waren, so nimmt die spanische Re⸗

gierung sie als Deserteure und nicht als politische Ver⸗

brecher, für welche die portugiesischen Behörden sie ausgeben wollen, in Anspruch. Alle Reclamationen des spanischen Gesandten in Lissabon wurden bisher unberücksichtigt gelassen. Seine Regierung schickt ihm deshalb den Befehl zu, seine Pässe zu verlangen, falls das portugiesische Ministerium sich noch länger weigere, die bezeichneten Deserteure auszuliefern und die bestehenden Traktate zu erfüllen. In⸗ dessen erwartet man jeden Augenblick die Nachricht von der Einsetzung eines neuen Ministeriums in Lissabon, da der Herzog von Palmella und seine Amtsgenossen sich, wie es heißt, den Septembristen gegen⸗ über nicht zu behaupten vermögen. Für diesen Fall hält man es für sehr unwahrscheinlich, daß die Auslieferung der spanischen Deserteure stattfinden werde. Die Schwierigkeiten, mit denen der hiesige portu⸗ giesische Gesandte, Baron von Renduffe, nach zwei Seiten hin zu kämpfen hat, sind unglaublich, und nur dem äußerst gewandten Be⸗ nehmen, welches er entwickelt, so wie der allgemeinen Anerkennung, die man hier seinen persönlichen Eigenschaften zu Theil werden läßt, ist es zuzuschreiben, daß bisher einem offenen Bruche zwischen beiden Mächten vorgebeugt werden konnte.

Am Bord eines spanischen Schiffes („Gaditano“), welches Ko⸗ lonisten von Santander nach Havanna führte, starben während der Ueberfahrt nicht weniger als 46 Kinder vor Hunger, weil das Schiff nicht mit hinreichenden Lebensmitteln versehen war. 8

Moldau und Waͤllachei.

Bucharest, 6. Juli. (Oest. B.) Unter den zahlreichen, in alle Zweige der Verwaltung eingreifenden Beschlüssen, welche Fürst Bibesko in unermüdlicher Sorgfalt für das Wohl des Landes seit dem Antritte seiner Regierung gefaßt hat, war es eine seiner Lieb⸗ lingsideen, die Hindernisse zu besiegen, welche sich dem ununterbro⸗ chenen höchst wichtigen Verkehr zwischen der großen und kleinen Wal⸗ lachei dadurch entgegenthürmten, daß die Passage über den Altfluß nicht selten gefährlich, ja oft und längere Zeit hindurch, bei Ueber⸗ schwemmungen und Eisgang gänzlich unpraktikabel war. Diesem Uebel durch eine stehende Brücke abzuhelfen, mußten jedoch, sowohl in Betreff des am zweckmäßigsten zu ihrer Errichtung aus⸗ zuwählenden Ortes, als auch hinsichtlich der durch ihre Construction zu gewährenden Garantieen einer gewünschten Dauer, mehrjährige Untersuchungen des Strombettes und der Fuhrten und vielseitig ge⸗ prüfte Berathungen vorausgehen, welche endlich den Beschluß herbei⸗

8

Bekanntmachungen.

[280] Oeffentliche Vorladung. Von nachbenannten Personen, als:

1) der verehelichten Kanfmann Tschirschnitz, Emilie, geborenen Jander, jetzt zu Brieg,

2) der verehelichten Schneidermeister Schrinner, Su⸗ sanna, geborenen Schmidt hierselbst,

3) der verehelichten Schauspieler Kallmann, Henriette, geborenen Guder, zu Landeshut,

4) der verehelichten Inwohner Kunze, Rosina, gebo⸗ renen Freude, zu Nieder⸗Arnsdorf bei Schweid⸗ nitz, und

5) der verehelichten Stellmacher Riemer, Ernestine, geborenen Mevyer hierselbst,

ist bei dem hiesigen Königlichen Ober⸗Landesgericht we⸗ gen böslicher Verlassung gegen ihre Ehemänner auf Trennung der Ehe angelragen worden. Da

1) der vormalige hiesige Kaufmann Robert Tschirschnitz,

5) der Stellmacher Johann Riemer, welcher sich im Jahre 1829 heimlich von hier entfernt hat; diese genannten Personen aber bis jetzt von ihrem ge⸗ genwärtigen Aufenthalte keine Nachricht gegeben haben und derselbe aller angewandten Bemühungen ungeach⸗ tet von ihren Ehefrauen nicht hat ermittelt werden können, so werden die sub 1 bis 5 benannten Ehemän⸗ ner hierdurch zu dem Behufs Beantwortung der Ehe⸗ u““ scheidungsklage vor dem Ober⸗Landesgerichts⸗Referen⸗ darius Fassong auf den 30. Oktober d. J., V. M. 11 Uhr, im Parteienzimmer Nr. II. des hiesigen Kö⸗ niglichen Ober⸗Landesgerichts anberaumten Termine öffentlich unter der Warnung vorgeladen, daß der Aus⸗ bleibende aller der von seiner klagenden Ehefrau ange⸗ führten Thatsachen, worauf die Klage wegen böslicher Verlassung gegründet ist, in contumaciam für gestän⸗ dig erachtet und demgemäß, was Rechtens ist, gegen ihn erkannt werden wird. Breslau, den 13. März 1846. Königliches Ober⸗Landesgericht.

920

aus solidem Material zu erbauende Bogenbrücke in der Nähe der am Altfiuß gelegenen Stadt Slatina zu errichten sei. Um nun diesen Beschluß möglicher Weise noch im Laufe dieses Jahres in volle Ausführung gebracht zu sehen, sind die nöthigen Bauvorräthe bereits längst herbeigeschafft und die erforderlichen Vorarbeiten begonnen worden, so daß heute der Grundstein zu diesem das Andenken an Fürst Bibesko neuerdings für späteste Zeiten verewigenden Baudenkmal gelegt werden wird. Diesem Akte die volle Weihe zu geben, sind Ihre Durchlauchten der Fürst und die Fürstin schon gestern nach Slatina abgereist, um die Grund⸗ steinlegung in höchsteigener Person zu vollziehen. Ob Ihre Durch⸗ lauchten von dort geraden Weges wieder hierher zurückkommen und dann nach dem Kloster Bistritza, wo ebenfalls der Grundstein zu dem neuen großartigen Kirchenbau gelegt werden soll, reisen oder gleich von Slatina aus die längst besprochene Rundfahrt im Lande unter⸗ nehmen werden, ist zur Zeit noch nicht bestimmt angeordnet worden.

führten, daß die

Eisenbahnen.

Ein ln der Köln. Ztg. enthaltenes Schreiben aus Bonn, vom 29. Juli, berichtet: „Ein Theil unserer Bahnhof⸗Gebäude liegt in Asche. In der Wagen⸗Reparatur⸗Werkstätte war gegen 2 Uhr in der verflossenen Nacht Feuer ausgebrochen und hatte sich von da über die Maschinen⸗Werkstättte nach der Schmiede⸗Werkstätte ver⸗ breitet, wo ihm erst Einhalt gethan werden konnte. Von der Wa⸗ gen⸗Reparatur⸗Werkstätte stehen nur noch die Mauern, und zwar in üblem Zustande; ein Wagen zweiter Klasse und ein Packwagen wurden stark beschädigt. In der Schmiede⸗Werkstätte ist hauptsäch⸗ lich nur das Dach demolirt. Von den Lokomotiven litt keine den mindesten Schaden. Gebäude sowohl als Mobilien sind bei der „Colonia“ versichert. Die Ursache des Brandes kennt man

noch nicht.“

Handels- und Börsen⸗Nachrichten.

8 Berlin, 1. Aug. Ueber das Geschäft an unserer Börse in der ab⸗ gelaufenen Woche haben wir diesmal nicht viel zu berichten, und wir fin⸗ den nirgends Veranlassung, über dasselbe ausführlicher zu werden; schon früher hatten wir über die Stille im Actienverkehr zu Hlagen und haben heute noch mehr Grund dazu; selbst die ult. Regulirung, welche sonst im⸗ mer mehr Leben in das Geschäft brachte, trug diesmal nicht viel zur Ver⸗ mehrung der Umsätze bei; doch ging sie ohne Störung und mit vieler Leich⸗ tigkeit vorüber; einige Effelten, welche zur Erledigung derselben fehlten, konnten ohne viele Schwierigkeiten angeschafft werden, andere dagegen, welche übrig waren, fanden eben so willig Käufer oder Hereinnehmer, und wundert es uns nur, daß, nachdem die Regulirung beseitigt, sämmtliche Course dennoch weichend blieben und heute zum Theil wiederum merkllich niedriger wie gestern schlossen.

Es ist nicht zu leugnen, daß sie während der ganzen Woche in unver⸗ kennbar weichender Tendenz verkehrten, und vielfache, wenngleich nicht sehr bedeutende, Schwankungen erfuhren; indeß rührte dies wohl von meh⸗ reren Ordres her, welche zur Abwickelung früher eingegangener und jetzt fälliger Engagements an den Markt kamen, wenn indeß die Flauheit auch heute anhielt und sogar bedeutende Fortschritte machte, so ist dies wohl in Gründen zu suchen, die wir aber heute nicht erörtern wollen.

Thatsache ist, daß die Course, welche sich in den ersten Tagen der Woche so ziemlich behaupteten, Mitte derselben schwankend wurden und heute in einer sehr matten Stimmung flau und niedriger schlossen. Köln⸗ Minden, worin wieder das meiste Geschäft, und welche man in den ersten Tagen der Woche bis 95 ½ bezahlte, wurden heute bis 94 ⅜l verkauft und blieben dazu eher Brief als Geld.

Magdeburg⸗Wittenberge behaupteten sich fast immer zwischen 95 ¼ und 95, erfuhren aber auch heute einen merklichen Rückgang und wurden a 94 ¾ und l erlassen.

Kassel⸗Lippstädter erlitten eine noch bedeutendere Reaction; letzthin noch 91 ½, blieben sie seitdem schwankend und wurden heute von 91 12 a 90 12 weggegeben.

Pesther erholten sich Mitte der Woche bis 95, ließen aber auch wieder nach, und Einiges wurde heute a 94 ½ und gemacht.

Berlin⸗Anhalter Litt. B., bis 103 ¼ bezahlt, würden heute nicht über 102 ½ anzubringen gewesen sein, alle übrigen Quittungsbogen waren

heute ebenfalls billiger zu haben; so z. B. Friedrich Wilhelm⸗Nordbahn

a 82 ½, Halle⸗Thüringer a 94 ½.

„Was voll eingezahlte Eisenbahn⸗Actien anbetrifft, so war der Verkehr darin fast noch geringfügiger, wie in Quittungsbogen, und folgten auch deren Course der weichenden Bewegung der letzteren; Niederschlesisch⸗Mär⸗ kische wichen von 93 ¾ auf 93ꝛ , und bleibt dazu eher Brief, als Geld.

Berlin⸗Stettiner zogen in den ersten Tagen der Woche etwas an, und

zwar mit 9 Thlr. 9 Ngr. baar und 0 5)

lautende, eingetauscht werden. Chemnitz, den 30. Juni 1846.

Gesellschaft.

Erster Senat. Otto v. Hake.

mit einem Auswanderungspasse versehen, im Jahre 1844 Breslau verlassen hat, um sich nach Süd⸗ Amerika zu begeben, von wo er im Oktober 1845 auf kurze Zeit nach Bremerhaven zurückgekehrt, sich jedoch wieder nach Amerika begeben haben soll, ohne seinen Aufenthaltsort anzuzeigen; der Schneidermeister Ferdinand Schrinner mit Zu⸗ rücklassung von Schulden am 13. März 1837 sich heimlich von hier entfernt; 3) der Schauspieler Johann Heinrich Kallmann, wel⸗ 81 cher sich auch mit Anfertigung von Silhouetten be⸗ schäftigt und bereits vor 13 Jahren sich von Lau⸗ 8. . deshut wegbegeben hat; der Inwohner Benjamin Kunze aus Nieder⸗Arns⸗ dorf bei Schweidnitz, welcher am 27. August 1844 diesen Ort verlassen hat, um Eisenbahn⸗Arbeit zu suchen;

ab bis zum ““

Chemnitz⸗ 1868v’ Fünfte Einzahlung.

ö

à2 2 Riesaer Eisenbahn. uns dieselben am Die fünfte Ein⸗ zahlung von 10 Thalern auf jede Actie der Chemnitz⸗ Riesaer Eisenbahn⸗Ge⸗ sellschaft wird hiermit p ausgeschrieben. Dieselbe Nist vom

1. Aug. 1846

8

den.

Berlin, den 6. Juli 1846.

Amsterdam, 29. Juli.

funfzehnten August 1 846, f Abends 7 Uhr,

im Büreau der Gesellschaft in Chemnitz zu leisten, und

durch Zurechnung der Zinsen für die eingezahlten 40 Thlr. vom 1. Juni bis 15. August 1846,

bei Vermeidung der durch die Statuten sestgesetzten Con⸗ ventionalstrafe von 10 Prozent der Einzahlungssumme (1 Thlr.) unter Rückgabe der vom 2. Juni 1846 da⸗ tirten Interims⸗-Actien, welche gegen neue dergleichen, auf den Gesammtbetrag der Einzahlung von 50 Thlr.

Direktorium der Chemnitz⸗Riesaer Eisenbahn⸗

Bernhard Eisenstuck.

Wir erbieten uns zur Besorgung der bis zum 15. August 1846 zu leistenden Einzahlungen auf die Actien der Chemnitz⸗Riesaer Eisenbahn, dafern

10., 11. und 12.

gegen unsere Quittung zur Beförderung übergeben wer⸗ Die Ausreichung der neuen Interims⸗Actien er⸗ folgt bei uns am 22. und 23. August 1846.

A. H. Heymann & Co.

man bewilligte bis 114 dafür; dan wurnde es schwächer damit, und wurde Einiges à 113 ½ und 113 verkauft. Berlin⸗Anhalt Liu. A. ließen ebenfalls merklich nach, und man heute à 112 ankommen. 8b 1— Kiel⸗Altona behaupteten sich dagegen besser; man bewilligte nigkeiten im Laufe der Woche 108 u. 108 ¾; heute war indeß auch mehr als 108 zu erlangen, und wurden zu diesem Cours einige E;

emacht. 8 1 1 anderen Actien, welche wir hier nicht erwähnten, ist nicht hebliches zu berichten; Berlin⸗Hamburger, welche nunmehr voll einge sind und welche zum erstenmale hier rangiren, blieben heute 98 ¼ Amsterdam⸗Rotterdam 102, ½ % Brief.

Für Utrecht⸗Arnheim hat der Begehr sehr nachgelassen, und solcht jetzt à 111 ausgeboten. Auch in Fonds war der Umsatz nicht bedeutend, doch sahen vir

Course ohne wesentliche Veränderung gegen letzthin.

Wechsel waren auch in dieser Woche an allen Posttagen im Alla nen gut zu lassen, mit Ausnahme von Wien, das angetragen bleiht,

Auswärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Scb. 60 ½⅔

V 5 % Fhn Zinsl. 5 5.

3 % do. 37 ½. Pass. 5 25. Ausg. —. Preuss. Pr. Sch. —. PHA

4 % Russ. Hope 9⁰½.

Frankfurt a. M., 30. Juli. 5 % Met. I111 ¾ Br. Baunk-Aectien, 1892. 89. Bayr. Bank-Actien 690 Br. IIope 88 ¾ Br. Stiegl. 87 ½⅛ Br. Int. 59,] Polw. 200 Fl. 95 ½ 6. 4c. 500 Fl. 80. 79 ½4.

Hamburg, 31. Juli. Bank-Actben 1570 Br. Eugl. Russ. 107 c.

London, 28. Juli. Cons. 3 % 96. 95 ½. Belg. 98.97. Neue Anl. passive 5 ½¼ . Ausg. Sch. 16 ½. 16. 2 ½ % Holl. 60. 59 ½3. 4 % da. 9. Neue Port. —. Engl. Russ. 113. 112. Bras. 89. 87. Mex. 268 chili 100.98. Peru 40. 38.

Paris, 28. Juli. 5 % Rente fin conr. 121. 75. 3 % do. ün cour. . Neaspl. —. 5 % Span. Rente 32 ½. Pazs. 5 ½.

Wien, 29. Juli. 5 % Met. 111 ½. Actien 1564 ½. Aul. de 1834 156 ½. do. 1839 126 ½. NMail. 115 ¾. Livorn. 108 ¾. Pest. 94. Bodw. 86.

4 % 40. 100 ½. 3 % 74 Nordb. 183. Gloggn.1-

Meteorologische Beobachtungen.

Abends V

Nach einmalgn Beebachtng.

Nachmittags 2 Uhr.

1816. I1. Aug.

Morgens 6 Uhr.

336,55“ "Par. 336,040 Par./ 335,93„Par. + 16,3°9 K. + 24,29 R. + 18,5“ R. + 13,7 R. + 10,4° R. + 11,82 R. 82 pet. 36 PCt. 60 vpct. heiter. bewölkt. beiter. 0. 0. 0. Wärmewechael 4†.

0. assg; + 16,20. Pagesmittel: 336,17Par... + 19,72 n.. +† 11,92 K... 59 „0.

10 Uhr.

Quellwärme. Flusswärme Bodenwärme. Ausdünstung. Niederschlag.

Luftdruck Luftwärme.. Thaupunkt.. Dunstsättigung. Wetter

Königliche Schauspiele.

August. Im Schauspielhause. 128ste Abw ments⸗Vorstellung: Romeo und Julia, Trauerspiel in 5 Abth, Shakespeare, nach A. W. Schlegel's Uebersetzung. (Olle. . mann: Julia, als Gastrolle.)

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haus⸗Preisen verkauft.

Montag, 3.

Königsstädtisches Theater.

Montag, 3. Aug. Der Alpenkönig und. der Menschensü großes romantisch⸗komisches Original⸗Zauberspiel in 3 Akten, F. Raimund. Musik von W. Müller. (Herr LArronge: Habele

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

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Mit Genehmigung Seiner Majestät des Körnit

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uund Auslandes nehmen ung auf dieses Hlatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. 1 Zeitung: 8 Friedrichsstraße Kr. 72. ;

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icher Theil.

aund. Berlin. Stistungsfeier des medizinisch⸗chirurgischen Instituts. Fheinprovinz. Näheres über das Erdbeben.

sche Bundesstaaten. Großherzogthum Baden. Landtag.

Kurfürstenthum Hessen. Erderschütierung. Herzogthum holstein. Verhandlungen auf dem holsteinschen Provinzial⸗Landtage. Sriese aus Schwerin. (Hofnachricht.) und Frankfurt a. M. Hoher Besuch; Nachträgliches über das Erdbeben.)

sterreichische Monarchie. Wien. Handels⸗Vertrag mit Nea⸗ dI. Vermischtes. Briese aus Wien. (Erziehung der Kinder der Finanz⸗Wachtmannschaft.) und Prag. (Elbdampfschifffahrt und Hostwesen; Heimatsrechts⸗Vertrag mit Bayern.)

ßland und Polen. St. Petersburg. Vermählungs ⸗Festlichlei⸗ en. Ordens⸗Verleihungen. ankreich. Paris. Altentat auf den König. Marinewesen. Wahl⸗Manöver. Aufbringung verdächtiger Schiffe. Verminderter ssenbahn⸗Ertrag. Vermischtes.

oßbritanien und Irland. London. Parlamentarisches. Die imes über Sir R. Peel's Erklärung in der Zuckerfrage. Nach⸗ ihten aus den Vereinigten Staaten und vom Kap. ederlande. Aus dem Haag. Unterzeichnung eines Handels⸗Ver⸗ vags mit Belgien. lgien. Brüssel. Der Vertrag mit den Vereinigten Staaten. elgische Ausfuhr nach Frankreich. Hannoverscher Gesandter. Pahl. Eisenbahnertrag. Unglücksfall zu St. Trond. Folgen er Fenersbrunst zu Molenbeek.

mnemark. Kopenhagen. Niedersetzung von Stände⸗Kommissionen ber Patrimonial⸗Gerichtsbarkeit und Sklaven Emancipation. hweiz. Kanton Zürich. Tagsatzungs⸗Beschluß über Anstände zwi⸗ hen Solothurn und Bern und Baselland. Abstimmung über die sundesrevision. Kanton Schwyz. Mordanfall gegen Oberst⸗

Znhalt.

zieutenant Halter.

alien. Rom. Durchzug amnestirter Nomagnolen. Peojekt eines Henkmals für den Papss. Bologna. ZJubel über die Amnestie. anien. Schreiben aus Madrid. (Don Francisco de Asis lehnt ie Einladung, nach Pampelona zu kommen, ab; Spannung zwischen in Ministerium und den Moderirten; Schutzpatrone der Kavallerie⸗Re⸗ mmenter.) tugal. Lissabon. Neues Ministerium. Schreiben aus Ma⸗ id. (Einleitungen zur Bildung eines neuen Kabinets; beunruhigende nzeichen eines neuen Aufstandes.)

nbahnen. Die Sächsisch⸗Bayerische Bahn. Wien. Unfall auf r südlichen Staatsbahn.

dels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Markt⸗ nicht. Börsenbericht aus Frankfurt a. N.

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Amtlicher Theill.

Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Michael von Rußlan von St. Petersburg hier angekommen. Bekanntmachung Die Inhaber der bereits in früheren Verloosungen gezogenen pzentigen Pfandbriefe B. nämlich: in der 1sten Verloosung vom Jahre 18430 Nr. 10,743 ““ 10,744 e 10,745 10,746 in der Zten Ve 21,642 21,643 21,644 21,645 21,646 21,647 21,648

21,655

auf Wildschütz: 21,657 21,659 1“

21,663 b 21,664 / 8 in der Aten Verloosung Jahre 1843 3,077 auf Rettkau à 200 Rthlr. 11,369 1b 11,370 auf Groß⸗Osten à 50 Rthlr. 11,371 1 r5ten Verloosung vom Jahre 1844 Nr. 8,636 auf Lossen à 100 Rthlr. 11,629 » Koschentin à 50 Rthlr. 22,241 Groß⸗Osten à 25 Rthlr., he, unseren Bekanntmachungen vom 28. Dezember 1840, 24. No⸗ ber 1842, 6. Dezember 1843 und 23. November 1844 unge⸗ t, bis jetzt noch immer nicht zur Empfangnahme des Kapitals entirt worden sind, werden hierdurch wiederholt an die baldige dung der resp. seit 1. Juli 1841, 1. Juli 1843, 1. Juli 1844 „Juli 1845 zinslos niedergelegten Nominal⸗Beträge erinnert. Die Zahlung erfolgt entweder bei der Königlichen Seehandlungs⸗ pt⸗Kasse in Berlin oder bei dem Handlungshause Ruffer und pagnie in Breslau. Ses Berlin, 1. August 1846.

4 2

Königliches Kredit⸗Institut für Schlesien. 1”“]

abgereist: Der General⸗Intendant der Königl. Schauspiele, ü st ch Marienbad.

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4— Znland. Berlin. Am 2. August c. Mittags beging das Königliche medizinisch⸗chirurgische Friedrich⸗Wilhelms⸗Institut in seinem großen Hörsaale die öffentliche Feier seines 52sten Stiftungstages in Gegen⸗ wart seines hohen Kurators, des Königlichen Generals der Infanterie und Kriegs⸗Ministers, Herrn von Boyen Excellenz, desgleichen Ihrer Excellenzen der Herren General⸗Lieutenants von Held, von Reyher, der Herren General⸗Majore von Brese, von Gerlach, von Hochstetter, Plümicke und vieler anderen höheren Ofsiziere, Staats⸗Beamten, Ge⸗ lehrten und sonstigen Freunde der Anstalt. Der erste General⸗Stabs⸗ und Leibarzt Dr. von Wiebel eröffnete die Feierlichkeit mit einer An⸗ rede, in der er die seit der letzten Stiftungs⸗Feier eingetretenen Ver⸗ änderungen namhaft machte. Hierauf hielt der unlängst von einer wissenschaftlichen Reise aus Frankreich zurückgekehrte Stabsarzt des Instituts, Dr. Boeger, einen Vortrag über die dortigen militair⸗ärztlichen Bildungs⸗Anstalten. Diesem solgte die Vertheilung von Prämien, bestehend in werthvollen medizinisch⸗chirurgischen Werken und Instrumenten an vier der ausgezeichneteren Studirenden der Anstalt, der DD). Kaul, Vogel, Pfeffer und Herzer. Den Schluß der wissenschaftlichen Feier machte eine Rede des Geheimen Medizinal⸗Raths Prof. Dr. Schmidt, wel⸗ cher von der Nähe des bedeutsamen 3. August Veranlassung nahm an die Begrüßung der vaterländischen militairärztlichen Bildungs⸗ Anstalt zu ihrem Festtage eine Erinnerung an die größere Bildungs⸗ Anstalt, welcher jene als ein Theilglied sich einsügt, die Armeie selbst, zu knüpfen und in treffenden Zügen zu schildern, wie sich das preußische Militair⸗System unter dem heimgegangenen großen Könige in physischer wie in intellektueller Hinsicht zu einer Schule der Volks⸗ veredelung gestaltet habe. Zum Schlusse möge hier eine Ueber⸗ sicht der Studirenden in dem Friedrich⸗Wilhelms⸗Institute und der Akademie für das Militair seit der Stiftung dieser medizi⸗ nisch⸗chirurgischen Institute bis zum 2. August 1846 folgen: I. Uebersicht der Studirenden des Königlichen medizi⸗ nisch⸗chirurgischen Friedrich⸗Wilhelms⸗Instituts seit dessen Stiftung am 2. August 1795 bis zum 2. August 1846. Ge⸗ sammtzahl der Studirenden seit dem 2. August 1795: überhaupt 2574 (darunter 1136 Eleven, 131 Volontairs und 1307 attachirte Chirurgen). Hiervon sind abgegangen, und zwar: in den König⸗ lichen militairärztlichen Dienst ein⸗ resp. zurückgetreten 2111 (wovon später 908 als Aerzte und resp. Chirurgen größtentheils ins Civile des Inlandes u. s. w. wieder ausgeschieden sind); theils vor, theils nach beendeter Ausbildung anderweitig ausgeschieden 271 und im Laufe der Studienzeit gestorben 64. Gegenwärtiger Bestand der Studirenden: 128 (darunter 88 Eleven und 40 attachirte Chi⸗ rurgen). Das Ober⸗Personal besteht aus einem Direktor, einem Subdirektor, 10 Stabsärzten (einschließlich der 6 im König⸗ lichen Charité⸗Krankenhause und des einen im Königlichen Invalidenhause fungirenden) und 12 Pensionair⸗Aerzten. II. Ueber⸗ sicht der Studirenden der Königlichen medizinisch⸗ chirurgischen Akademie für das Militair seit de⸗ ren Stiftung am 2. August 1811 bis zum 2. August 1846: Ge⸗ sammtzahl der Studirenden seit jenem Stiftungstage: 705. Hier⸗ von sind abgegangen und zwar: in den Königlichen militair⸗ärztlichen Dienst eingetreten: 434; als Zöglinge in das vezaec S. e.g e Friedrich⸗Wilhelms⸗Institut aufgenommen: 88; vor beendeter Aus⸗ bildung entlassen: 147, und im Laufe der Studienzeit gestorben: 11. Gegenwärtiger Bestand der Studirenden: 25. In dieser Uebersicht sind die bei der Garnison zu Berlin angestellten Compagnie⸗ und Eskadron⸗Chirurgen, welche ihr Studinm bei der medizinisch⸗chirur⸗ gischen Akademie fortsetzen, nicht inbegriffen.

Rhein⸗Provinz. In Köln wurde die Erderschütterung vom 29. Juli um 9 Uhr 36 Minuten Abends bemerkt, und an einem in der Petersstraße gelegenen Hause soll in dem nämlichen Augen⸗ blicke ein zweimaliges Hin⸗ und Herschwanken deutlich wahrgenommen worden sein. In Aachen und Siegburg, wo die Erschütterung ziemlich heftig war, wird der Zeitpunkt auf 9 Uhr 20 Minuten ge⸗ setzt; in Bonn auf 9 Uhr 25 Minuten, eben so auch in Boppard. Aus letztgenannter Stadt theilt die Rhein⸗ und Mosel⸗Zei⸗ tung einen Bericht mit, worin es unter Anderem heißt: „Nie⸗ mand blieb in den Häusern; Alles flüchtete sich auf die Stra⸗ ßen. Die Möbel tanzten in den Zimmern, die Schiefer rassel⸗ ten auf den Dächern; Oefen und Kellerthüren stürzten ein. Das unterirdische Getöse glich einem Gerassel vieler schwerbeladener Wa⸗ gen; doch hielt es zum Glück nur höchstens 10 Sekunden an. Ein Schiffer, der während des Ereignisses vor Bornhofen in einem Schiffe war, versicherte, bemerkt zu haben, daß bedeutende Felsstücke sich von dem Berge loslösten und herunterrollten. Das Wasser des Rheins war so stark in Bewegung, daß Personen, die in einem Nachen wa⸗ ren, umfielen. Von einem besonderen Unglück hat man indessen doch noch nichts gehört.“ Endlich sind noch Neuß, Elberfeld und Barmen (eben so die Saline Königsborn bei Unna) als diejenigen Oerter zu nennen, wo, nach den bis dahin eingegangenen Nachrichten, das Erdbeben verspürt wurde. I1.“

8 Deutsche Bundesstaaten.

Großherzogthum Baden. In der Sitzung der zwei⸗

ten Kammer vom 29. Juli wurde, der Tagesordnung gemäß, die Berathung über den das Militair⸗Budget betreffenden Kom⸗ missions⸗Bericht fortgesetzt. Die Kammer nahm schließlich folgende Anträge der Kommission an: 1) die Regierung möge erwägen, ob es thunlich sei, das Gendarmerie⸗Corps in den Dienststand des Mi⸗ litairs einzurechnen; 2) künftig die Fourage⸗Bezüge wie die Pferde⸗ Gelder auf die wirklich gehaltenen Pferde zu beschränken; 3) den Wunsch in das Protokoll niederzulegen, daß das Militair künftig auch auf die Verfassung beeidigt werde; 4) eine Zulage von 500 Fl. an den Chef des Kriegs⸗Ministeriums, um dessen Besoldung von 5500 Fl. auf 6000 Fl. zu stellen, abzulehnen; dagegen für Revisoren und Kanzleibeamte 600 Fl. für Verbesserung geringer Besoldungen zu be⸗ willigen; 5) den Wunsch auszusprechen, daß eine zweckmäßigere Beklei⸗ dung des Militairs, namentlich der Kopfbekleidung, Waffenrörcke und der Schnitt der Beinkleider, wie ihn die Chasseurs d'Afrique haben,

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allmälig mit dem Ablauf der Tragzeiten der jetzigen Uniformstücke eingeführt werde.

Kurfürstenthum Hessen. Auch in Kassel, Marburg und einigen anderen Oertern Kurhessens verspürte man am 29. Juli zwischen 9 und 10 Uhr Abends die mehrerwähnte Erderschütterung. (Eben so namentlich in Gießen, Aschaffenburg, Mainz, Wiesbaden u. s. w. An dem einen Orte äußerte sich die Erschütterung mit grö⸗ ßerer, an einem anderen mit geringerer Heftigkeit; in Gießen unter Anderem auch dadurch, daß die Schulglocke des dortigen Gymnasiums in Schwingung gesetzt wurde und zu läuten anfing.)

Herzogthum Holstein. Der Alt. Merkur theilt nunmehr aus der Stände⸗Zeitung die Berichte über die von der holsteinschen Provinzial⸗ Stände⸗Versammlung bis zum 25. Juli abgehaltenen Sitzungen mit. In der zweiten Sitzung stellte das Praäsidium den Antrag auf eine Adresse, der von vielen Mitgliedern durch Aufstehen unterstützt und darauf einstim⸗ mig genehmigt wurde. Auf Vorschlag des Präsidiums wurden 7 Mitglie⸗ der in das Adreß⸗Comité gewählt, nämlich: der Ober⸗ und Landgerichts⸗ Advokat von Prangen mit 44, der Klosterprobst, Graf von Reventlou, von Preetz mit 43, der Ober⸗ und Landgerichts⸗Advokat Löck mit 43, der Ad⸗ vokat Bargum mit 43, der Bürgermeister Dr. Balemann mit 42, der Ab⸗ geordnete Rohwer mit 30 und der Abgeordnete Mannshardt mit 17 Stimmen. Sodann wurden Comités erwählt zur Begutachtung des Entwurfs, betreffend einige Modisicationen des Verzeichnisses der zu chaussirenden Haupt⸗Landstraßen u. s. w. In der dritten Sitzung, vom 20. Juli, bemerkte der Präsident bei Gelegenheit der Comitéwahl für den Entwurf einer Physikats⸗Ordnung, daß ein Theil des Entwurfes, nämlich die Art der Aufbringung der Kosten, der Be⸗ schlußnahme der Versammlung unterliege. Dieses wurde von dem Kö⸗ niglichen Kommissar deshalb in Abrede gestellt, weil diesmal der Ent⸗ wurf sich auf beide Herzogthümer bezöge. Der Präsident erwiederte hierauf: „Die geehrte Versammlung hat vernommen, was so eben von dem Königlichen Herrn Kommissar geäußert worden. Auch dieser Punkt wird von dem für den vorliegenden Gesetz⸗Entwurf er n Ausschuß näher zu erwägen und dabei die Aeußerung des Königlichen Herrn Kom⸗ missars zu berücksichtigen sein, nach welcher anscheinend freilich das Recht der Beschlußnahme, welches der Stände⸗Versammlung bei Ver⸗ theilung der in dem Herzogthum aufzubringenden Lasten zusteht, sehr leicht in jedem einzelnen Fall zu beseitigen sein würde.“ Sodann wurden noch Comités zur Begutachtung über den Entwurf einer Verordnung über die Vornahme gerichts⸗ und staatsärztlicher Geschäfte, einer Hebammen⸗ Ordnung, einer Apotheker⸗Ordnung, Pensions⸗Ordnung u. s. w. erwählt. In der vierten Sitzung, vom 21. Juli, zeigte der Prãsident den Eingang mehrerer Petitionen über das Heirathen der Armen, Uebertragung von Immobilien u. s. w., wie auch einer Adresse von der Versammlung in Neumünster und einer aus Heide, an. Darauf wur⸗ den Comités wegen des Entwurfs einer Gewerbe⸗Ordnung, einer Städte⸗ Ordnung, einer Landgemeinde⸗Ordnung ꝛc. gewählt. In der fünften Sitzung, vom 21. Juli, zeigte der Präsident an, daß der Landgraf Wil⸗ helm von Hessen nicht beabsichtige, das Recht seiner Stimme in dieser Diät zu benutzen. Der K. Kommissar legte darauf der Versammlung einige versöhnliche Bemerkungen ans Herz und erklärte ausdrücklich: „Zum Ueberfluß will ich noch hinzufügen, daß es weder Sr. Majestät Ab⸗ sicht noch Wunsch sein kann, daß Herzogthum Holstein von der Gesammt⸗ Monarchie zu trennen, und daß eine solche Absicht Sr. Uebelwollenden zugetraut werden kann, daß es vielmehr auch ferner sein angelegentlichstes Bestreben sein wird, die Integrität der ganzen Mo⸗ narchie zu sichern und festzustellen. Schließlich muß ich noch bemerken, daß die Erbfolge die Frage einer mit Gottes Hülfe noch entfernten, vielleicht nie eintretenden Zukunft ist, daß Se. Majestät in dem offenen Briefe ausdrücklich ausgesprochen haben, daß Allerhöchstdieselben der Selbstständigkeit des Herzogthums Schles wig, wie sie bis⸗ her anerkannt worden, in keiner Weise zu nahe zu treten beabsichtigen oder irgend eine Veränderung in den sonstigen Verhältnissen vorzunehmen, welche dasselbe gegenwärtig mit dem Herzogthum Holstein verbinden. Die Verhältnisse der Herzogthümer werden demnach ganz unverändert bleiben, und der offene Brief berechtigt zu keinen gegründeten Besorgnissen in dieser Hin⸗ sicht.“ In der sechsten Sitzung, in welcher 46 Mitglieder gegenwärtig waren, fand, nachdem das Präsidium den Eingang einer von den Abgeord⸗ neten der Stadt Altona eingereichten Adresse von 188 Einwohnern dieser Stadt ähnlichen Inhalts mit den früher eingegangenen angezeigt hatte, die Verhandlung über eine an Se. Majestät zu richtende Adresse statt, und es ward mit 43 Stimmen gegen 2 St. beschlossen, daß eine in Ueberein⸗ stimmung mit dem von dem Ausschusse eingereichten Entwurf und den darin beliebten Redactions⸗Veränderungen auszufertigende Adresse an Se. Ma⸗ jestät zu richten sei. In der siebenten Sitzung, vom 25. Juli, gab der Präsident folgende Erklärung ab: „Ich habe der Ver⸗ sammlung die Anzeige zu machen, daß ich, meinem Versprechen gemäß, noch am gestrigen Abend die von der Versammlung beschlossene Adresse, sobald dieselbe von dem Herrn Berichterstatter und mir unterzeichnet worden war, dem Königlichen Kommissar mit dem gewöhnlichen Begleitungsschreiben zugesandt habe. Dieselbe ist mir indeß heute Mittag um 12 Uhr mit fol⸗

endem Schreiben wieder zugestellt worden: „„Auf das am gestrigen Abend bei mir eingegangene Schreiben des Herin Pöäsidenten, Etatsrath Dr. Wiese, wodurch mir die von der 6ten holsteinischen Stände⸗Versamm⸗ lung beschlossene Adresse mit der Bitte überreicht worden ist, dieselbe an Se. Majestäͤt den König gelangen zu lassen, ermangle ich nicht, zu erwiedern, daß ich nach Maßgabe des Passus 16. II. der Allerhöchsten Eröff⸗ nung vom 8. Juli d. J. und der mir ertheilten Instruction mich nicht berechtigt halten kann, die eingesandte Adresse bei deren Inhalt zur Einsendung an Se. Majestät den König entgegenzunehmen, mich vielmehr verpflichtet halten muß, deren Entgegennahme abzulehnen und sie an das verehrliche Präsidium hierneben wieder zurückgelangen zu lassen. Itzehoe, den 25. Juli 1846. Gehorsamst Reventlow⸗Crimi⸗ nil.““ Ferner habe ich eine mir von dem Herrn Abgeordneten für den 12ten städtischen Wahldistrikt zugegangene Proposition zur Anzeige zu bringen. Dieselbe ist mir zwar bereits vorgestern zugestellt, dabei aber von dem Herrn Abgeordneten schriftlich erllärt worden, daß er dieselbe nur eventnell und für den Fall, welcher jetzt erst eingetreten, den der Abgeord⸗ nete aber schon damals nach der von dem Königlichen Kommissarius ab⸗ gegebenen Erklärung als nicht unwahrscheinlich ansehen zu müssen glaubte, stellen wolle; und daher bitte, dieselbe nicht vorher zu Anzeige zu bringen. Die Proposition lautet dahin: „„Die holsteinsche Ständeversammlung be⸗ schließt 1) einen Antrag an die deutsche Bund esversammlung wegen der in der Allerhöchsten Eröffnung für die holsteinischt Stände⸗Versammlung vom 8. Juli 1846 enthaltenen Verletzung des der Stände⸗Versammlung durch die Verordnung vom 28. Mat 1831 ertheilten Petitionsrechts; 2

einen fernerweitigen Antrag an die deutsche Bundes „Versammlung, worin sie derselben die in der Streitfrage über das Recht der Succession in den Herzogthümern Schleswig und Holstein enthaltenen Verwickelungen, so wie die daraus drohenden Gefahren, so west thünlich, darlegt, desgleichen um die Verwendung der Bundes⸗Versammlung bähin bittet: „daß für den Fall der Erlöschung des Mannsstammes des jetzt regierenden Königl. Hauses die Staats⸗Erbfolge für das Herzogthum Holstein vhne Verletzung der Rechte desselben baldmöglichst festgestellt werde,““ 89 werde sofort veranlassen,

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Majestät nur von