Apud. Gldm. à 5 Th.
10 Sgr. 10 Pf. und 3 Rthlr. 8 Sgr. 2 Rthir 28 Sgr. 10 Pf.; große Gerste 2 Rthlr. 4 1 Rthlr. 11 Sgr. 6 Pf. Sonnabend, den 16. Januar.
Das Schock Stroh 8 Rthlr., auch 6 Rthlr.
1 Rthlr., auch 20 Sgr.
Berliner Börse.
Den 19. Januar 1847.
5 Pf.; Roggen 3 Rihlr., 5 6 gr. 10 Pf.;
auch
“ Hafer v;
*
WmWechsel
Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. Geld.
Fnch,damh ..ebbb do. IHIamburgg ee“
IL-
Aectien. 5
1 Pr. Cour.
Pr. Cour. Brief.] Geld. Gem.
Brief. Geld.
Drl. Potsd. Magdb. 4 8 92
94 do. Obl. Lit. A. B. 4
St. Schuld-Sch. Prämien-Scheine d. Seeh. à 50 T. Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. 3 ½ Berliner Stadt-
95 ½ V
— 932
Mgd. Lpz. Eisenb. — do. do. Prior. Obl. 4
Brl. Anh. abgest. —
Obligationen 3 ½ do. do. Prior. Obl. 4
Westpr. Pfandbr. 3 ¾ Düss. Elb. Eisenb. — 1 4 do. do. Prior. Obl. 4
Grossh. Pos. do. 1 do. do. 3 ½ Rhein. Eisenb. 3 ½ do. do. Prior. Obl. 4
1
Ostpr. Pfandbr. 8 Pomm. do. v. Staat garant. 3 ⅔
2 2. Kur- u. Neum. do. 3 ½ 0 b.-Schles. E. L. A 4
Schlesische do. 3 ½ do. Prior. 4
do. v. Staat ga- 40. Et. B. rantirt. Et. B. 3 ½ B.-St. E. Et. A. u. B.
Magd.-MHalbst. Eb. Br.-Schw.-Frb. E. do. do. Prior. Obl. 1 [Bonn-Kölner Esb. ½ Niedersch. Mk. v. e. do. Priorität do. Priorität Nied.-Mrk. Zwgb. do. Priorität Wilh.-B. (C.-O.) Berlin-Hamb. do. Priorität
do.
Gold al marco. Friedrichsd'or.
Disconto.
EIV
gE
— —
do. Prior. Oblig. 5 100½
Petersburg
Auswärtige
Amsterdam, 15. Jan. Niederl.
3 % do. 37 ½. Paas. —. Ausg. —. 4 % Russ. Hepe —.
Antwerpen, 14. Jan.
Poln. 300 Fl. 99 ¾ 6G. do. 500 Pl. —. London, 13. Jan. Passive 5 ½. 5. Port. 37 ½. 36 ½. Paris, 14. Jan. Neapl. —. 3 % Span. —. Wien, 15. Jan.
Engl. Russ. —.
Pass.
Mail. 110 ½. Livorn. 94 ½. Pest. 99 %.
11“] VEöI1 250 Fl.
Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss, 100 Thlsz.
Frankfurt a. M. südd. WW. 100 Fl. 100 SRbl.
Zinsl.
Zinsl. —. Frankfurt a. M., 16. Jan. 5 % Met. 108. 107 ½. Bank-Actien p. ult. 1923.21. Bayr. Bank-Actien 659 Br. Hope 87 ¼˖ Br. Stiegl. 87 ½ Br. Iut. 59 ½. 59.
Cons. 3 % 93 ⅛. Ausg. Sch. 17 ½. 16 ½. 2 ½ % oll. 59 ¼. 58 ½. 4 % 4c. 93. 92 ½. Bras. 88. 87.
5 % Rente fin cour. 117. 80.
5 % Met. 108 . Aetien 1570. 68. Anl. de 1834 157 ½. de 1839 119 ¼. Nordb. 173 ¾. Gloggn. 132 ½.
141 ½ 140 ¾ 140½ — — 151 ½ — 150 ¾ 6 20½ — 79 ⁄,
101¾ 995 99 99½ — 56 16,56 12 — 107
Preisen verkauft: 101 ½ 101¼
Jarvis, ou:
Lefranc.
3 Wochen
H. Laube.
Börsen.
wirkl. Sch. 59 +. 5 % Span. 20 2. Preuss. Pr. Sch. —. Poln.
Scene gesetzt von A. Saint⸗Léon. Ouvertüre, die Introduction des zweiten Aktes, der Tanz mit den Körben und die Variation für Mad. Cerrito⸗Saint⸗Léon sind von der Composition des M. Graziani. ralda; Herr Saint⸗Léon: Peter Gringoire.) ersten, dritten und fünften Bildes sind neu. liche, Lustspiel in 1 Akt.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den hohen Opernhaus⸗
Im Schauspielhause. 25ste französische Abonnements⸗Vorstellung. 1 Le Marchand de Londres, drame en 2 actes, M. Charles Lafont. La seconde représentation de: Le Major Cravachon, vaudeville-comique en 4 acte, de MM. Labiche et
Donnerstag, 21. Jan. ments⸗Vorstellung:
Musik von C. Pugny. Die (Mad. Cerrito⸗Saint⸗Léon: Esme⸗ Die Decorationen des Vorher: Der Empfind⸗ Anfang halb 7 Uhr.
de
Im Schauspielhause. 12te Abonne⸗ Die Karlsschüler, Schauspiel in 5 Abth., von
EEEEEEEEEgbEbEEE
Meteorologische Beobachtungen.
Neue Anl. 20. 8. 1847. 18. Jan.
Morgens 6 Uhr.
Nach einmaliger
Abends Beobachtung.
10 Uhr.
Nachmittags 2 Uhr.
Neue Anl. 25 ¼. 25 ½. Luftdruck.. Luftwärme.. Thaupunkt.. Dunstsättigung. WotterV 4“*“
Wolkenzug...
¼. Belg. —. chili —. HMex. 23 ½. 23 ¼¾. 3 % do. fin cour. 79. 35.
3 % do. 73. Bank-
Budw.
Mittwoch, 20. Jan.
Königliche Schauspiele. Im Opernhause. stellung. Zum erstenmale wiederholt: Esmeralda, großes Ballet in 2 Abth. und 5 Bildern, von J. Perrot. Neu eingerichtet und in
Tagesmittel: 338 850Par...
338,901) P r. 338,83"1 Par. 338,81) Par. Auellwärme 7,70 R. — 4,7° . — 5,9 ° h. 90 pCt.
neblig. NW.
— 3,5 ⁰°% Rn. — 3,99 h. Flusswärme 0,0“ R. — 4,89 h. — 4,90 R. Bodenwürme — 4,90 R. 88 pot. 91 pCt. Ausdünstung 0,0030 Rh.
trüb. trüb. Niederschlag 0,010“Rh. NW. NW. Wäürmewechsel — 8,32
— NW. — — 4,1*
— 4,0“ n. — 5,2 h. 90 pce. NW.
—xèèqgn—V 1 Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
8te Abonnements⸗Vor⸗
Im Selbstverlage der Expedition.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdrucherei.
Bekanntmachungen.
1789] Proclama. Nothwendiger Verkauf.
Die Erbpachtsgerechtigkeit des zu Grünhoff belegenen, dem Erbpachtsbesitzer Leopold Alerander Benedix zu⸗ ehörigen Grundstücks, welches zu 4 Prozent auf 6529 Tölr. 17 Sgr. 6 Pf., zu 5 Prozent auf 5221 Thlr. 15 Sgr., zu 6 Prozent auf 4369 Thlr. 20 Sgr. ge⸗ richtlich abgeschätzt ist, soll zufolge der in der Registra⸗ tur einzusehenden Taxe, am 29. April k. J., Vor⸗ mittags 11 Uhr, im herrschaftlichen Hofe zu Klein⸗Katz an den Meistbietenden verkaust werden.
Zu diesem Termine werden zugleich alle unbekannten Real⸗Prätendenten zur Vermeidung der Prällusion hier⸗ mit vorgeladen.
Neustadt, den 2. September 1846.
Patrimonialgericht Klein⸗Katz.
Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn.
Am Donnerstag den
1. Februar d. J., Nach⸗
mittags 4 Uhr, wird in
dem Geschäftslokale der
unterzeichneten Direction
zu Berlin, Potsdamer
Platz Nr. 6, die Ver⸗
loosung der statuten⸗
mäßig zu amortisirenden
Stückzahl Prioritäts⸗
Actien der Berlin⸗Potsdanker Eisenbahn⸗Gesellschaft stattfinden.
Wir bringen dies in Gemäßheit der §§. 4 und 8.
des Nachtrags zu den Statuten der Berlin⸗Potsdamer
Eisenbahn⸗Gesellschaft vom 13. März 1839 (Amts⸗
blatt 1839 Seite 169) mit dem Bemerken zur öffent⸗
lichen Kenntniß, daß den Inhabern von dergleichen
Prioritäts⸗Actien gestattet ist, der Verloosung beizu⸗
wohnen. Potsdam, am 14. Januar 1847. Has Direktorium er Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn⸗ Gesellschaft.
Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger (41b) Eisenbahn.
Am 18. Februar d. J., Nachmitiags 4 Uhr, wird die Ausloosung der für dieses Jahr zur Amortisation bestimmten Prioritäts⸗Obligationen Litt. B. der Potsdam⸗ Magdeburger Eisenbahn⸗ Gesellschaft in Gemäß⸗ heit des §. 5. des Aller⸗ höchsten Privilegii vom 17. August 1845 (Gesetzsamm⸗ lung Seite 572) in unserem hiesigen Geschäftslokale, Leipzigerstraße Nr. 1, stattfinden.
Wir werden auch, um dem im Allerhöchsten Privi⸗ legio vom 10. Juli v. J. vorgeschriebenen Amortisa⸗ tionsplane zu genügen, die danach im laufenden Jahre zu tilgenden Prioritäts⸗Obligationen Litt. C. unserer Gesellschaft in diesem Termine ausloosen und die ver⸗ loosten Stücke demnächst Behufs Amortisation kündi⸗ gen, wollen aber, um von den Käufern derjenigen Obli⸗
ationen, welche jetzt in 5 % Zinsen tragende umge⸗ chrieben sind, jeden Nachtheil abzuwenden, diesen die Wahl lassen, ob sie für die durch die Verloosung be⸗ troffenen Stücke Baarzahlung oder Auswechselung ge⸗ gen andere 5prozentige Obligationen dieser Gattung verlangen wollen.
Dies bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß.
Potsdam, den 15. Januar 1847.
EmImmmf.
der Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn⸗
Gesellschaft. — d b
18
Allgemeiner Anzeiger.
Neisse-Brieger Eisenbahn. Sechste Einzahlung von Zehn Prozent.
Die Herren Actionaire der Neisse⸗ Brieger Eisenbahn⸗Gesellschaft werden hiermit aufgefordert, auf den Betrag ihrer Quittungsbogen die sechste Einzahlung vwon Zehn Prozent
Evom 19. bis incl. 23. Februar c.
(mit Ausschluß des Sonntags), Vormittags von 8 bis 1 Uhr, an die Hauptkasse der Neisse⸗Brieger Eisenbahn (auf dem Oberschlesischen Bahnhof hierselbst) zu leisten. Die Einzahlung wird auf dem Quittungs⸗ bogen durch Herrn Kassirer Lange und Herrn Con⸗ troleur Bialecki bescheinigt.
Bei der Zahlung sind die nach den Nummern geord⸗ neten Quittungsbogen und ein beizulegendes Verzeich⸗ niß derselben zu übergeben.
Auf jedem Quittungsbogen werden den Herren Actio⸗ nairen die Zinsen von 45 Thlr. für 3 Monate 8 Tage (vom 16. November v. J. bis incl. 23. Februar d. J.)
zu Vier Prozent nit Vierzehn Silbergroschen Acht Pfennigen
in Anrechnung gebracht, so daß auf jeden Quittungs⸗ bogen
Neun Thaler Funfzehn Silber⸗ groschen Vier Pfennige
einzuzahlen bleiben.
Actionaire, welche ihre Einzahlung bis zum letzten Zahlungstage nicht leisten, verfallen nach §. 12. der Statuten in eine Conventionalstrafe von Zwei Thalern für jede Actie.
Breslau, den 8. Januar 1847.
Das Direktorium der Neisse⸗Brieger Eisenbahn⸗
Gesellschaft. 8
Die resp. Actionairs der hiesigen Speicher⸗Actien⸗ Gesellschaft werden in Gemäßheit des §. 33 seq. der Statuten zu einer General⸗Versammlung im Hause Kl. Präsidentenstraße Nr. 7,
auf Mittwoch den 27. Januar 1847, Vormittags 10 ½ Uhr, hierdurch ergebenst eingeladen. Berlin, den 8. Januar 1847. Die Direction der Speicher⸗Actien⸗Gesellschaft.
Oberhohndorfer 8 20 Steinkohlen- 8 1 Actien-Gesell- — schaft. Zehnte Einzahlung zu 10 Proz. oder 20 Thaler pro Actie.
Die Inhaber von Interimsscheinen der Oberhohn⸗ dorfer Steinkohlen⸗Actien⸗Gesellschaft werden hiermit in Gemäßheit des §. 2. der Statuten aufgefordert, die
10te Einzahlung mit 20 Thalern pro Actie bis spä⸗
testens den 2. Februar d. J. an die Herren
Heinrich Küstner & Co. in Leipzig zu leisten und die desfallsigen Zahlungen sammt den Interimsscheinen portofrei an dieselben einzusenden, worauf den Eigenthümern die vollen Actien nebst Di⸗ videndenleiste und drei Dividendenscheine verabfolgt
werden wird. 3 Zußleich wird die im §. 7. der Statuten für die nicht
zahlungssumme hierdurch zur Nachachtung in Erinne⸗ rung gebracht.
Leipzig, den 3. Januar 1847. Das Direktorium der Oberhohndorfer Steinkohlen⸗ Actien⸗Gesellschaft.
+* 9 2. 8 Literarische Anzeigen. [53] List's Zollvereinsblatt. In Folge freundschaftlicher Uebereinkunft mit der bis⸗ herigen Expedition erscheint vom nächsten Jahre an im Verlage der Unterzeichneten: 1
Das Zollvereinsblatt.
Gegründet von Dr. Friedrich List. Fortgesetzt von Dr. Theodor Toegel. Fünfter Jahrgang 1847. Wöchentlich eine Nummer in gr. 8., nebst Beilagen und Intelligenzblatt. Preis für den ungetrennten Jahrgang 4 Thlr. — 6 Fl. Conv.⸗M. oder 6 Fl. 48 Kr. rhein. Nach dem Hintritt des großen Vorkämpfers für Fort⸗ bildung und Entwickelung der gewerblichen und mer⸗ kantilen Kräfte seiner Nation hat es der genannte Her⸗ ausgeber, Herr Dr. Tögel, schon früher auf 1 Zeit von dem Verstorbenen mit der interimistischen Re⸗ daction des Zollvereinsblattes betraut, im Interesse der Wissenschaft, wie der Zukunft Deutschlands, für eine hei⸗ lige Pflicht erachtet, das bisherige Organ Friedrich List's nicht verwaist zu lassen. Das Zollvereinsblatt wird unter Leitung des Obigen mit neuen Kräften und erweitertem Inhalt fortgeführt und demselben zugleich ein Intelligenzblatt zu Ankün⸗ digungen für Geschäftsleute aller Fächer beigegeben wer⸗ den. Die hohe Aufgabe, die dessen Gründer dem Jour⸗ nal gestellt hat, bleibt dieselbe; neben einer fortlaufen⸗ den Uebersicht des Tagesgeschichtlichen auf dem Ge⸗ biete des Handels, der Gewerbe und der Handelspolitik aller Länder, wird dasselbe namentlich den industriellen Zuständen Deutschlands und der österreichischen Mo⸗ narchie erhöhte Aufmerksamkeit widmen und sich in lei⸗ tenden Artikeln über die materiellen Bedürfnisse des Vaterlandes und deren Befriedigung verbreiten. Alle Buchhandlungen und Postämter nehmen Bestel⸗
lungen an, in Berlin die Buchhandlung von E. S.
Mittler (Stechbahn 3), Posen und Bromberg.
Augsburg, im Dezember 1846. Math. Riegersche Buchhandlung.
Bꝗ E. H. Schroeder in Berlin, Lin⸗
den 23, ist eben erschienen und durch alle Buchhand⸗ lungen zu beziehen:
bsl Die Gymunastik, nach dem System des Schwedischen Gymnasiarchen P. H. Ling, “ von Hg. Rothstein. bschnitt: Die Heil⸗Gymnastik. gr. 8. geh. ““ 20 Sgr. v
Dritter A
[52] Anzeige für das juristische Publikum.
n der Hahnschen Verlagsbuchhandlung in Leipzig 805 so 5.2 „aschen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen, vorräthig bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn 3), Posen und Bromberg: 1
Lehrbuch des Königlich Sächsischen Pri⸗ vatrechts. Von Dr. Ch. G. Haubold, ehe⸗ mal. Königl. Sächs. Ober⸗Hofgerichtsrathe und
rofessor u. s. w. Nach der zweiten, von Dr. K. Günther, Ordinarius der Juristen⸗Fakultät u. s. w., besorgten Ausgabe, herausgegeben von Dr. P. H. F. Hänsel, Stadtgerichtsrathe zu Leipzig. Dritre vermehrte Auflage. Erste Ab theilung. gr. 8. 1846. Preis 2 ½ Thlr. 1
Bei G. Basse in Quedlinburg ist erschienen und bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3), Posen und Bromberg, zu haben:
155] M. Wölfer: Der angehende Bau⸗ und Werkmeister
in Städten und auf dem Lande. Eine gründliche An⸗ weisung zur Ausführung landwirthschaftlicher und bür⸗ gerlicher Neubauten und Reparaturen, zur Materialien⸗ kunde und zweckmäßigen Anwendung der Materialien zu den vorgenannten Bauten, ferner zur Anfertigung der Bauanschläge und zur Bestimmung der Arbeiten nach Taren und auch nach Tagewerken. Ein praktisches Handbuch zum Selbstunterricht 2ꝛc. Mit 18 sauber li⸗ thographirten Tafeln. gr. 8. Preis 1 Thlr. 10. Sgr. Maurer⸗ und Zimmergesellen, welche sich zum Mei⸗ ster⸗Examen vorbereiten wollen, finden in diesem Werke Alles, was dazu erforderlich ist, in gedrängter Kürze und deutlich vorgetragen. C. G. Rijdin: Von Stein, Kalk und Sand gegossene Hauser. Eine neue Bauart. Aus dem Schwedischen. Mit 2 Tafeln Abbildungen. 8. Geh. Preis 10 Sgr. Wilh. Leo: Praktische Belehrungen über die Aufsu⸗ chung, Prüfung und Gewinnung der .
Stein- und Braunkohlen
und damit beschäftigt. Mit 2 Tafeln Abbildungen. gr. 8. Geh. 15 Sgr.
Friedr. Opperm ann: Die
Bedeutung des Zuckers,
Geschäfte und den Zucker zu einer allgemeinen Volks⸗ Nahrung zu machen; auf Grund der Vervollkommnung und Vereinfachung des Geschäfts. gr. 8. Geh. Preis 7 ½ Sgr.
[44 b] Donnerstag, den 21. Januar 1847, Abends 7 U Im Saale der Königlichen Sing-Akademie Zweites und letztes KOonzee;, von Fräulein Anna Bochkoltz, unter gütiger Mitwirkung des K. K. Hof-Opernsän- gers HUrn. Kraus aus Wien, der Königl. Kammer- musiker Herren A. u. J. Stahlknechi u. Stei- fensand, des Herrn Rosenberger und mehrerer Mitglieder der Königlichen Kapelle. EqqöTöIIöö —
fensand und Gebr. Stahlknecht. Taubert. 2) Scene uud Rendo aus „Orpheus“, vorgetragen von Frl. Bochkoltz. Gluck. 3) Adagio und Rondo aus dem D-dur-Konzert, vor- getr. v. Herrn J. Stahlknecht. Stahlknecht. 4) Duett aus Nabucodonosar, vorgetragen von, Frl. Bochkoltz und Herrn Kraus. Verdi. E1.. 5) Grosse Sopate für Piano und Cello, vorgetragen Herren Steifensand und Stahl- Beethoven. von Fräulein
Verdi.
von den knecht.
6) Arie aus „Ernani“, vorgetragen Bochkoltz.
7) Lieder, vorgetragen von Herrn Kraus.
8) Divertissement über ein böhmisches Lied, für Violoncello und Violine, vorgetragen und komp- von den Herren Gebrüdern Stahlknecht.
Stahlknecht.
9) „Geister-Stimmen“, „Warnung vor dem Rhein“, Lieder, vorgetr. v. Frl. Bochkoltz. Bochkoltz. Numerirte Billets à 1 Thaler sind in den Musi-
kalienhandlungen der Herren Schlesinger, Unter
den Linden 34, Stern u. Co., Werd. Markt No. 6,
beim Hauswart Rietz in der Königl. Sing-Akade-
mie und Abends an der Kasse zu haben.
Der Saal wird um 6 Uhr geöffnet.
zum bestimmten Tage bewirkte Einzahlung festgesetzie
Conventionalstrafe von 10 ℳ der ausgeschriebenen Ein⸗
(Die zweite Abtheilung erscheint im k. J)
und des Torfes. Für Jeden, der sich dafür interessirt
und Vorschläge, die Runkelrüben⸗Zucker⸗Industrie zu retten, auch dieselbe zu einem allgemeinen ländlichen
1) Trio, Op. 32. vorgetragen von den Herren Stei-
2 klhlr. für ¼ Jahr.
4 Rthlr. — ¼ Jahr. “ 8 Rthlr. ⸗ 1 DJahr. 8 in allen Theilen der Monarchie
ohne Preis —Erhohung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Seile des Allg — Anzeigers 2 Sgr.
Berlin, Donnerstag den 2lfen Januar
Atter Theil. 1ö6 Inland. Provinz Preußen. Beschluß der Stadtver „n/ Danzig zu Gunsten der Mennoniten. — eis⸗Peerhee Branntweinbrennen aus Kartoffeln. 8 —, Bundesstaaten. Königreich Bayern. zur Beförderung der Seidenzucht. — Königrei an 81Sea des zoologischen Museums in Göegneic 11“ usland und Polen. St. Petersburg. . der Festung Golowin. 4 Ve Fesahans
Frauen⸗Verein
Frankreich. Paris. Ordensverleihungen. — Pairs⸗Adreßkommission. —
Urlaub des Justiz⸗Ministers. — Aktenstücke über die spanisch ⸗ r; dnehkeecce⸗ — 1es — Schr en ee-eenn (Die Getraide⸗Plünderung zu Rennes; die algierische Kolonisirungsfrage.
Gr oßbritanien und Irland. Lonan. Se nn 7. vnsfrashan zur Linderung der Noth. — Portugiesische Fonds. — Mexikanische Ka⸗ perbriefe. — Vermischtes. — (Schreiben aus London. (England und
Frankreich bei deu bevorstehenden Kammer⸗-Debatten.)
Schweiz. Kanton Genf. Berathung des Verfassungs⸗-Entwurfs. — Beantwortung des Rundschreibens von Freiburg. — Kanton Frei⸗ burg. Stimmung des freiburgischen Volkes.
Italien. Schreiben aus Genua. (Befinden der Prinzessin Luise von Preußen.) — Bologna. Bekanntmachung des Legaten.
Griechenland. Athen. Der Rechenschaftsbericht. — Das Budget.
Türkei. Schreiben aus Konstantinopel. (Rettung russischer See⸗ leute durch ein preußisches Schiff im Schwarzen Meere.)
Vu vVNVAMR London. Der Kon⸗ greß. — Untergang einer Kriegsbrigg. — Lebensmittel⸗Ausf 1.s.g a. g gg Lebensmittel⸗Ausfuhr aus
Königl. Opernhaus. („Esmeralda“.) — Rom. Reform der Kirchenmusik.
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Wirklichen Geheimen Rathe, Freiherrn Alexander von Humboldt, den Schwarzen Adler⸗Orden; ferner
Dem Landrathe von Cohausen in Saarburg, dem Landgerichts⸗ Rathe a. D. und fürstbischöflichen Konsistorial⸗Rath Scholtz in Bres⸗ lau, so wie dem Staͤdtrichter, Justiz⸗Rath Zernin zu Rummels⸗ burg, im Regierungs⸗Bezirk Köslin, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; desgl. dem Grenadier Lange des 1sten Garde⸗Regiments zu Fuß die Rettungs⸗Medaille mit dem Bande zu verleihen 8
Der Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Sonnenberg zu Tilsit ist zum Justiz⸗Kommissarius für den Kreis Fischhaufen, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Fischhausen, und zugleich zum Notarius im De⸗ partement des Ober⸗Landesgerichts zu Königsberg bestellt worden.
Das 1ste Stück der diesjährigen Gesetz⸗Sammlung, wel⸗
ches heute ausgegeben wird, enthält: unter Nr. 2784. Die Allerhöchste Kabinets⸗Ordre vom 23. Oktober v. 82 betreffend die den Kreisständen des glatzer Kreises in
Alle Post -Anslallen des In-
und Auslandes nehmen Bestell 2 auf dieses HBlatt an, für Gerlin die Expedition der Alg. Preuß Zeitung: Friedrichsstraße r. 72.
3
Bezug auf die Unterhaltung der Chaussee von 6. nach Neurode bewilligten siskalischen n desgleichen vom 11. Dezember v. J., betreffend die Druckschriften, welche Veröffentlichungen über die Ver⸗ ee der preußischen Stände⸗Versammlungen ent⸗ alten; und vom Llsten ejsd. m. et a., betreffend die Vergü⸗ tung von Partial⸗Bränden bei der west ier⸗ g0ge z9e. naeße westpreußischen Feuer⸗ 2787. Das Gesetz vom 23sten dess. M. u. J., betreffend die Stempel⸗ und Gerichtskosten in Vormundschaften und Kuratelen. Berlin, den 21. Januar 1847. 1” Gesetz⸗Sammlungs⸗Debits⸗Comtoir.
Abgereist: Se. Durchlaucht der Fürst anh S. . Fürstin Karl Egon von Fürstenberg, 8— Hoheit die
Uichtamtlicher Theil. EEER75. —
„Berlin, 20. Jan. Se. Majestät der König haben Alleranä⸗ digst geruht: Dem Kammerherrn und Hemnaige das für die Lhü⸗ ringische Eisenbahn, Grafen von Keller zu Erfurt, die Anlegung des ihm verliehenen Komthurkreuzes des Großherzoglich sachsen⸗wei⸗ marschen Falken⸗Ordens; desgl. dem Ober⸗Ingenieur Mons und dem Abtheilungs⸗Ingenieur Dihm die Anlegung des ihnen verlie⸗ henen Ritterkreuzes, resp. 1ster und 2ter Klasse, des gedachten Ordens zu gestatten.
Provinz Preußen. Die Stadtverordneten⸗Versammlung in Danzig hat beschlossen, die Bestimmung, wonach die dortigen Mennoniten bei Häuserkäufen und Verkäufen 5 pCt. mehr städtische Abgaben entrichten mußten, als die Mitglieder anderer Konfessionen, aufzuheben.
Nhein⸗Provinz. Das krefelder Kreis⸗ und Intelli⸗ genz⸗ Blatt vom 16. Januar enthält die nachstehende Antwort des Herrn Ober⸗Präsidenten von Eichmann auf das Schreiben der dortigen Handels⸗Kammer in Bezug auf das Branntweinbrennen aus Kartoffeln:
„Mit der in dem gefälligen Schreiben vom 10ten d. M. enthaltenen Ausführung, daß ein Verbot oder eine Beschränkung der Branntwein⸗Fa⸗ brication zur Zeit weder für nothwendig zu halten, noch von ersprießlichen Folgen sein werde, bin ich im Wesentlichen einverstanden. Es könnte ein solches plötzliches Verbot, wodurch von den Grundsätzen der Gewerbefreiheit abgewichen und das Interesse vieler Branntweinbrenner beeinträchtigt wer⸗ den würde, nur durch die allerdringendsten Umstände gerechtfertigt werden, mithin nicht sowohl durch eine vorübergehende Theurung der Lebensmittel, als vielmehr nur durch Unzulänglichkeit derselben für den Bedarf bis zur nächsten Aerndte, welche letztere für die Rhein⸗Provinz nicht zu besorgen ist. Es ‚würde aber auch eine Anordnung dieser Art auf die Preise der Lebensmittel nicht von so erheblichem Einflusse sein, als gemeinhin ange⸗ nommen zu werden pflegt. Denn von den im Jahre 1845 in der Rhein⸗Provinz zum Branntweinbrennen verbrauchten 278,865 Scheffeln Getraide und 1,654,457 Scheffeln Kartoffeln würden, nach der Bevölke⸗
rung vertheilt, auf den einzelnen Kopf nur etwa 2 Scheffel Getraide und etwa ¾ Scheffel Kartoffeln fallen, wobei noch in Betracht zu daß eine bedeutende Menge kranker Kartoffeln,
nereien großentheils von der Ostsee und aus Amerika bezogen worden ist.
geschehen sein. delskammer mit stand vermindert ten, mithin die Production verringert und der Preis vieler landwirthschaft⸗ lichen Erzeugnisse gesteigert werden, überdies 88* auch die Lnenere ggn sehr bedeutenden Einnahme⸗Ausfall erleiden, der in sonstiger Weise wieder gedeckt werden müßte, und ein anderer Nachtheil würde darin bestehen, daß sodann aller Branntwein und Spiritus, der schon zu technischen Zwecken unentbehrlich ist, aus dem Auslande eingeführt und dadurch alljährlich eine ansehnliche Geldsumme dem Inlande entzogen werden würde. Diese Fol⸗ gen scheinen diejenigen, welche, wie ich nicht zweifle, aus den wohlmeinend⸗ sten Absichten auf ein Verbot der Branntwein⸗Fabrication dringen, nicht genugsam berücksichtigt zu haben. Die Vortheile eines solchen Verbots mit den Nachtheilen gehörig abgewogen, kann ich dasselbe, selbst abgesehen von den besonderen Interessen der Branntweinbrenner, nicht für zweckdienlich balten, auch eine allgemeine Beschränkung der Brennereien auf den Ver⸗ brauch der selbstgewonnenen Früchte und Kartoffeln vorläufig nicht als ein Bedürfniß anerkennen, weil die Brennereien der Rhein⸗Provinz, mit weni⸗ gen Ausnahmen, landwirthschaftliche sind, für welche nach der Allerhöchsten Kabinets⸗Ordre vom 16. Juni 1838 nur unter der Bedingung, daß aus⸗ schließlich selbstgewonnene Erzeugnisse verwendet werden, eine Ermäßigung der Branntwein⸗Steuer nachgegeben ist, und demnach der Verbrauch auf⸗ gekaufter Früchte und Kartoffeln ohnehin schon nicht von Bedeutung sein wird. Koblenz, den 11. Januar 1847. Der Ober⸗Präsident der Rhein⸗ Provinz, Eichmann.“ “
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Bayern. Genehmigung zur Errichtung der Seidenzucht in Bayern, unter dem besonderen Schutze Majestät der Königin, ertheilt. Der Haupt⸗Verein besteht in Mün⸗ chen, wo Ihre Majestät die Vorsteherinnen ꝛc. wählt; außerd in jedem Kreise ein Kreis⸗Verein gebildeet.
„Königreich Hannover. Die Gel. Anz. melden aus Göttingen vom 16. Januar: „Abermals hat durch die Munisicenz Sr. Majestät des Königs das hiesige Königliche akademische Museum einen bedeutenden außerordentlichen Zuwachs erhalten. Derselbe be⸗ steht in einer sehr reichhaltigen zoologischen Sammlung, welche der Pastor Reusmann in Lehrte seit einer langen Reihe von Jahren mit großer Sorgfalt und bedeutendem Kostenaufwande zusammengebracht hat, und die etwa 100 Säugethier⸗, 550 Vogel⸗, 200 Reptilien⸗ und Fisch⸗, 1000 Konchilien⸗ und 10,000 Insekten⸗Arten enthält. Dieser neue Zuwachs ist um so erfreulicher, als mit Beihülfe dessel⸗ ben das hiesige Museum in den Stand gesetzt wird, neben der allge⸗ meinen Sammlung noch eine besondere Fauna hannoverana, als ein wissenschaftliches Archiv der speziellen vaterländischen zoologischen Na⸗ turprodukte, anzulegen.“
Rußland und Polen. St. Petersburg, 13. Jan. Es wird von einer glänzenden
Waffenthat der Besatzung der Festung Golowin gemeldet, die, am
Königliches Opernhaus. Esmeralda. Ballet von J. Perrotz Mad. Cerrito⸗St. 26 Esmeralda; Herr St. Léon: Gringoire. (Den 19. Januar.)
Die Pantomime soll durchweg einen Sinn haben, aber auch durchweg siunlich sein; innere Vergänge, geistige Kämpfe, die nicht in Leidenschaft ausbrechen, entziehen sich der Versinnlichung. Daraus folgt, daß Claude Frollo, der Archidiakon, der in dem Hugoschen Roman durch den Streit von Pflicht und Begierde interessirt, in dem Ballet nur ein schwarz ver⸗ mummter Intriguant, eine Art Bravo ist.
In der Dichtung kann das geringfügigste Ereigniß durch seinen geisti⸗ gen Inhalt wichtig, ja entscheidend wirken, in der Pantomime nur durch ein gewisses Quantum in die Augen fallender Macht. Im Roman tränkt und erquickt Esmeralda den gemtgpandelten Quasimodo, und von diesem Moment schreibt sich seine Anhänglichkeit her; unser Auge weilt auf den wenigen Zeilen, deren Bedeutung wir fühlen. In der Pantomime aber darf dieser eine Moment nicht dieselbe Flüchtigkeit haben, wenn er als ihr Hauptmotiv, ihr Wendepunkt gelten soll; sie fordert eine gewisse Breite der Ausführung, wie die musikalische Composition. Vielen ist jener Moment in dem Trubel der Action sicherlich entgangen, und die ihn beobachteten, haben ohne Textbuch gewiß seine Bedeutung nicht verstanden.
Diese unumgängliche Nothwendigkeit des Textbuches im Ballet (und häufig auch in der Oper) beweist recht, wie schwach es mit der eigentlichen mimischen und plastischen Darstellung in der neueren Tanzknnst steht, die nicht selten zu Aufschriften ihre Zuflucht nehmen muß, um sich nur ver⸗ ständlich zu machen. Ein gemaltes Bild aber, wie auch ein lebendes, muß durch sich selbst verständlich sein.
Der Mime und Tänzer spricht nicht mit Worten, sondern mit Geber⸗ den und Bewegung; kein Laut darf von ihm ausgehen, kein Geräusch, wenn er in die Hände klatscht, kein Lachen in der Freude, kein Schrei in der Todesangst. Er hat auf den Ton verzichtet, seine Harmonicen und Dissonanzen liegen in seinen Formen. Alle seine Seelenlräfte sind gleich⸗ sam auf die Bewegung als ihre einzige Aeußerung reduzirt, die durch Mannigfaltigkeit und Stärke ihre Einseitigkeit ersetzen muß; der Affekt, der sich sonst im Wort, im Gesange offenbart, muß sich im Blick, im Schritt entladen.
Im Grunde müßte sich die Mimik selbst genügen und des Orchesters nicht bedürfen. Man ist aber an diese Unterstützung bereits so gewöhnt, daß man sie vermissen und durch die lautlose Stille des Tanzes wie durch das Geberdenspiel der Taubstummen geängstigt werden würde.
28 Die Pantomime muß einen Sinn, der Tanz einen Charakter haben.
8 88 . ese unerläßliche Forderung von der neueren Schule gesündigt wird, ist neas⸗ zu sagen. Auch Gesang und Instrumental⸗Musik sind durch seelenlose Virtuosität gefährdet, aber es fehlt nie an begabten Menschen, die 8* FSee und Wahren halten. Die Entartung der Tanzkunst aber wird 88 nen von denen, die sie üben, aufgehalten, weil die Meisten von der Bedentung ihrer Kunst gar keine Ahnung haben, der Sinn für
Plastik überhaupt bei uns selten ist. Manche unserer größten Dichter sind spät oder ar nicht zum Verständniß der Antike gelangt.
Die Mehrzahl zeigt Kunststücke, die allerdings sehr schwierig sind, und die der Tänzer machen können muß, um über seinen Körper volle Herr⸗ schaft zu gewinnen, die er aber niemals zeigen darf. Es sind nur Stu⸗ dien, Mittel, die nie als Zweck verwandt werden dürfen. Gewohnheit hat uns dahin gebracht, daß wir durch den Gegensatz aller Grazie nicht mehr verlett werden, zu deren ersten Gesetzen es gehört, daß sie nie durch ein Aeußerstes körperlicher Anstrengung hervorgebracht werden kann; es muß jederzeit noch ein Rest des Möglichen bleiben, den die Imagination des Zuschauers bewahrt, der ihr aber nie gezeigt werden darf. 1
Der Tanz muß Charakter haben: das Ballabile aber, das mit großem Aufwand von Massen nur gerade Linien oder Kreise bildet, ist charakterlos.
Die Bewegung muß einen Sinn, ein Motiv haben: welchen Sinn aber hat es, wenn eine Tänzerin auf den Zehen über die ganze Bühne geht oder ein Tänzer große Sprünge macht und sich in der Luft dreht? Diese Sachen muß man den Herkulessen und ersten Athlethen ihrer Zeit überlassen. 8 Auf den Zehen steht man, wenn man horcht, wenn man eiwas aus der Höhe herablangen, wenn man seine Größe scherzhaft zeigen will; aber ganze Fußreisen darf man auf den Zehen so wenig, als auf dem Kopfe machen. Jene Sprünge macht ein übermüthiger Lustiger, ein Satyr ein Papillon, und in allen diesen Situationen sind sie motivirt; aber nut soringen oder sich drehen, um zu zeigen, daß man hoch springt und keinen Schwindel bekommt, muß auf einer anderen Arena geschehen.
Den reichsten Stoff liefert dem Ballet die gestaltenvolle Zeit des My⸗ thus und des Märchens. Es war ein glücklicher Griff, den Mpthus der Danaiden zu bearbeiten, der wahrhaft ergreifend wirkt. In derselben Weise ließen sich die Dichtungen von Venus und Adonis, von Diana und En⸗ dymion und andere mehr benutzen. Das Ballet hat recht eigentlich den Beruf, die Fabelwelt, das Reich des Phantastischen, zu verwirklichen.
Auch das neu einstudirte Ballet „Esmeralda“ hat einen reichen phan⸗ tastischen Hintergrund: der Wunderhof, das Narrenfest sind Tableaur von großer Anschaulichkeit und lebhafter Wirkung. Die eigentliche Handlung dagegen hat viele geistige Motive, die sich nicht versinnlichen lassen wie denn überhaupt das Charakteristische der einzelnen Gestalten in den her⸗ lömmlichen heftigen Actionen und der Gewohnheit der Pas untergeht. Auf Kostüm und Ausstattung war so viel Geschmack als Glanz verwendet, die Volksscenen waren ergötzlich, die Decorationen prachtvoll: doch schien uns der Morgenschein hinter Notre⸗Dame von derselben Stelle auszugehen, wo eben vor unseren Augen der Mond untergegangen war. 3
Der Tanz mit Körben im zweiten Akt, so zierlich er ist, findet unsere Fähigkeit zu genießen schon etwas ermüdet. Die Hälfte wäre auch hier mehr als das Ganze; denn kein Sinn trinkt durstiger, als das Auge, aber keiner ist auch früher befriedigt, ja abgestumpft.
Die Phantasie würde sich vergeblich abmühen, wenn sie die entzückende
aber nicht mit Worten schildern wollen. Die Magie einer solchen Erschei⸗ nung beruht auf ihrer Einheit, die nur vom Auge ungetheilt genossen wer⸗ den kann, vom Wort und Begriff aber zerstört wird. Wir wenigstens ver⸗ zichten darauf, den reizenden Schmetterling, der die Auen des Lebens durchflattert und sich auf dem Boden so leicht wie in dem weichen Medium
Anmuth der Mat. Cerrito⸗St.⸗Léon schildern wollte; diesen reizenden Tanz, den Schmelz der Bewegungen, das spielende Vollbringen des Schwie⸗ 1
] “ rigsten, das sie fast immer zu beserlen weiß, muß man sehen und genießen, 7 88
der Luft bewegt, in kritischen Netzen einzufangen.
Die Ziege der Esmeralda, das erste Thier, das seit dem Hunde Aubry's und den Pferden der neueren Opernmusik unsere Buühne betritt hat sich sehr artig aufgeführt; nur mit dem Treppensteigen will es noch nicht recht gehen. “ 9
MNom, 31. Dez. (A. Z.) Auch für die in Italien lange s j
gänzlichen Entartung und Verderbniß nictcgentllenken Fhaaseae hen üng. die Zeit ernster Reform gekommen. Die Congregazione dei sagri Riti will es nicht dulden, daß ein für die Gesammterbauung durch dem Gottes⸗ dienst so mächtig wirklsames Element in seiner ursprünglichen Einfachheit und Reinheit ferner durch profane Beinnschung zersetzt und entkräftet werde Gregor XVI. wußte bei all seiner entschiedenen ausgezeichneten theologischen Bildung die Macht der Musik im Organismus der Liturgie nicht zu wür⸗ digen. Daher seine Gleichgültigkeit gegen die von berühmten Meistern aus dem deutschen Vaterlande ihm oft übersandten Compositionen von Messen und Psalmodieen, welche nicht selten ungeöffnet auf dem Tische liegen blie⸗ ben. Pius IX. hingegegen ist ein feiner Kenner und großer Verehrer ern⸗ ster, besonders geistlicher Musik. Die Abhülfe eines praktischen Bedürf⸗ nisses schien ihm vor allem Anderen schnell und sicher zum Ziele seiner diesfallsigen Wünsche zu führen: die Restitution des soge⸗ nannten Gregorianischen Kirchengesanges. Zu dem Ende ist dem Signor Alessandro Monalvi mittelst. Breve gestattet worden, die seit fast hundert Jahren nicht mehr aufgelegten, für Geld kaum noch
zu habenden und durch langen Dienst defekt gewordenen Chor⸗Liturgieen
Patrono et Auspice Pio IX zum Gebrauch des Klerus der gesammten
latholischen Christenheit neu herauszugeben. Dazu sind ihm die Pressen
der Vaticana überwiesen. Vaini's anerkannt ausgezeichnetstem Schüler, dem Abbate Manni vom Sirtinischen Sängerchor, ist die korrelteste Reform
der alten römischen und venetianischen fast aller Orten durch handschriftliche Einschiebsel mit und ohne bischöfliche Autorität verunglimpften Ausgabe des betreffenden Materials aufgetragen. Das neue große Werk wird außer einer nach gedruckten und handschriftlichen Quellen angestellten Revision
des bereits vorhandenen auch die Offizien und Messen in den Compositionen der ersten Meister der Sirtinischen Kapelle zunächst in nachfolgenden Thei⸗ len mit Musik und Text bieten : 1) Directorium chori ad usum omnium ecclesiarum. 2) Anthiphonarium Romanum de Tempore et de Sanc- tis. 3) Pzalterium Romanum dispositum Pper hebdomadam. 4) Gra- 6 duale Romanum de Tempore et de Sanctis. 5) Manuale Chorale ad
sormam Breviarii Romani.
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n B ziehen ist, w die für Menschen nicht ge- nießbar sind, verbrannt worden, und daß der Getraide⸗Bedarf für die Bren-
Das eine und das andere wird auch im vorigen Jahre bei einer nach amt- lichen Nachrichten sehr beträchtlichen Abnahm? den. vrain,e.s-walnbe Andererseits würde durch ein solches Verbot, wie die Han⸗ 1 Rücksicht auf die örtlichen Verhältnisse versichert, der Vieh- werden, die Landeskultur in vielen Gegenden zurückschrei-⸗
Se. Majestät der König hat die eines Frauen⸗Vereins für Beförderung Ihrer
n wird